Kapitel 170
“Es freut mich wirklich sehr, Mrs. Manson, dass Sie sich für Pierre entschieden haben. Ich gönne
es dem Kind so sehr, nach alledem, was er schon durchmachen musste.” Barbara saß im Büro
von Magdalena Brest und war mehr als aufgeregt. Pierre, so hieß es, war dabei seine Sachen fertig
zu packen. “Er wird gleich hier sein und dann steht Ihrem Glück nichts mehr im Wege.” “Ich bin wirklich
froh mich zu diesem Schritt entschlossen zu haben” sagte Barbara und wartete sehnsüchtig auf ein
Klopfen an der Tür oder ein Klingeln des Telefons, welches ankündigen würde, dass Pierre da war und
sie endlich fahren könnten. Sie wollte heim, in ihr neues Leben.

[B]Da fiel Barbara etwas ein. “Sagen Sie. Wissen Sie zufällig, in welches Tierheim Pierres Hund damals
gekommen ist?” Magdalena schaute sie erstaunt an. “Sie wollen den Hund holen? Das wäre ein
fantastische Idee.” Sie überlegte kurz bevor sie antwortete. “Soweit ich mich erinnern kann, wurde der
Hund im Stadttierheim abgegeben. Doch ob er da jetzt auch noch ist?” “Einen Versuch wäre es mir
wert. Der Junge schien sehr an dem Hund zu hängen” erklärte Barbara. “Warten Sie. Ich rufe einfach
dort an.” Magdalena rief die Auskunft an und ließ sich zum Tierheim verbinden. Während des
Gespräches zwinkerte sie Barbara zu, was diese als gutes Zeichen wertete. Nachdem Magdalena
aufgelegt hatte, strahlte sie Barbara an. “Sie haben Glück. Er ist noch da. Sie können ihn morgen
abholen.” Barbara konnte ihr Glück kaum fassen.

[B]Es dauerte nicht mehr lange, restliche Formalitäten waren nun endlich erledigt, als es an der Tür klopfte
und eine junge Frau herein schaute. Sie verkündete kurz, dass Pierre draußen wartete und verschwand
dann rasch wieder. “Na dann. Lassen Sie uns zu Ihrem Sohn gehen” meinte Magdalena und sie erhoben
sich von ihren Stühlen und traten in den Vorraum hinaus, wo Pierre auf der Couch saß und wartete. Als er
Barbara sah strahlte er wie ein Honigkuchenpferd. “Und, kleiner Mann? Bist Du soweit?” fragte Barbara
und Pierre nickte eifrig.

[B]Ein Mann kam herein und brachte einen Karton, der gefüllt war mit Pierres wenigen Habseligkeiten,
verabschiedete sich kurz von dem Jungen und ging wieder. Magdalena Brest reichte Barbara die Hand
und wünschte ihr für die Zukunft alles Gute. “Viel Glück ihnen beiden.” Pierre nahm sie zum Abschied
fest in die Arme und man sah ihr an, dass ihr der Abschied schwer fiel, sie zugleich aber glücklich über
die neue Situation war. Jedes der Kinder hier lag ihr am Herzen, aber Pierre besonders.

[B]Schnell waren die wenigen Dinge von Pierre in Barbaras Wagen verstaut und der Junge war hin und weg
von dem Auto. Der Weg bis nach Hause war nicht besonders weit, aber das Wetter hatte umgeschlagen
und es fing an zu regnen. Früher hätte Barbara sich aufgeregt, wenn sie im Regen die Sachen aus dem
Auto hätte laden müssen. Doch heute war ihr das ziemlich schnuppe. Nachdem sie in der Hauseinfahrt
geparkt hatten und Barbara den Motor abgestellt hatte, saßen sie einfach nur da und schwiegen.
Pierre rieb sich den Finger unter die Nase. “Blöd!” “Was ist blöd?” “Na, dass es jetzt regnet. Ich wollte
doch mal den Garten sehen.” Barbara lächelte. “Das wirst Du noch. Und jetzt flitz schnell zur Haustür, ok?”

[B]Der Regen war doch nicht so stark, wie es aussah und so kamen sie fast trocken in das Haus. Sie
stellte den Karton auf dem Boden ab, schloss dann die Haustür und beobachtete Pierre, wie er in
den Flur trat. Würde es ihm hier gefallen? Würde er sich so wohl fühlen, wie bei seiner vorigen Familie?
“Dann herzlich Willkommen. Das ist jetzt Dein neues Zuhause. Ich hoffe es gefällt Dir?”

[B]Pierre steuerte sogleich das Wohnzimmer an. “Boah! Ist das cool hier!” Barbara atmete erleichtert aus.
Es schien ihm also wirklich zu gefallen. “Darf ich mal auf dem Klavier spielen?” fragte Pierre und rannte
zu dem wertvollen Musikinstrument. “Natürlich. Geh nur. Kannst Du denn spielen?” Vorsichtig blätterte
der Junge in dem Notenheft. “Ich nicht, aber meine andere Mama konnte. Die, die jetzt tot ist.” Etwas
Trauer schwang in seiner Stimme mit. “Was hälst Du davon, wenn ich Dir erst einmal Dein Zimmer
zeige?” Barbara fand es besser ihn abzulenken und der Junge fand die Idee, sein neues Zimmer zu sehen,
prima.

[B]Pierres Karton im Arm schaffte Barbara es irgendwie die Tür vor Pierre auf zu machen. Ihr Blick fiel auf
die wenigen Habseligkeiten des Kindes und sie nahm sich vor, dass in den nächsten Tagen zu ändern.
Er brauchte anständige Kleidung. “Und? Was sagst Du?” Pierre verzog keine Miene. “Ich meine…… wenn
Dir irgend etwas nicht gefällt, dann ändern wir das natürlich”.

geht noch weiter.........
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