Beiträge von Julsfels

    Erst einmal zu dem Gespräch Neiyras mit dem Rat. Shainara ist in meinem Ansehen etwas gestiegen :cool::rollauge weil sie wirklich sehr sanft zu ihr gewesen ist.


    Ui, das freut mich. Ich hatte ja, glaube ich, schon mal geschrieben, dass ich gespannt bin, ob sich Dein Bild von Shainara noch ändert. Und das gilt auch weiterhin noch - ich bin schon sehr gespannt, was Du in Zukunft über sie denken wirst.


    Die Bedenken, die Martainn hat, kann ich nachvollziehen. Erstens könnte es wirklich eine Falle sein, zweitens sind seine Bedenken bzgl. des Buches sehr richtig. Aber auch die Einwände der anderen, dass sich die Zeiten geändert haben, sind nicht falsch.


    Ja, das ist das Dilemma. Und es besteht einfach die Gefahr, dass, egal wie man sich entscheidet, die Entscheidung falsch sein und fatale Folgen haben könnte.



    Dennoch - es gibt ja einen Grund dafür, dass den Druiden bei Todesstrafe verboten ist, das Buch zu lesen. Das bedeutet grundlegend, dass die dort zu findenden Zauber und Anwendungen einfach so verboten und so unaussprechlich sind, dass es keine Zweck gibt, der diese Mittel heiligt.


    Ja, das ist die Frage. Inwieweit ist das Einsetzen des Bösen, um das Böse zu vernichten, erlaubt oder überhaupt möglich?


    Ein echtes Dilemma. Von daher ist auch brans Einwand nicht ganz von der Hand zu weisen, dass man das Buch hätte zerstören sollen. Auf der anderen Seite hat natürlich Martainn absolut Recht: Es liegt nicht in der Hand zu entscheiden, welches Wissen existiert. Aber so ganz aufgehen tut diese Logik eben auch nicht. Es ist den Druiden bei Todesstrafe verboten, es zu benutzen - dieses Wissen. Das entspricht ja fast einer "Zerstörung" des Wissens.


    Aber nur fast. Das Wissen an sich wird in dem Buch bewahrt.
    Die Möglichkeit bleibt bestehen, dass sich die Regeln irgendwann mal ändern und das Böse die Überhand gewinnt.


    Ich bin gespannt, wie der Druidenrat entscheiden wird, vermute aber, dass es eine Neuregelung gibt, die vielleicht viel mit der nun kommende und schon begonnenen "Zeit der Finsternis" zu tun haben wird.


    Die Entscheidung des Druidenrats fällt bereits am Anfang des nächsten Kapitels. ;) Schließlich drängt die Zeit.


    Es ist für mich auch die Frage, ob Raghnall wirklich vom Positiven getrieben ist und die Absicht hat, Neyira und die anderen zu beschützen, wenn er einen so schwierigen Vorschlag macht. Ich bleibe da nach wie vor skeptisch, auch wenn ich mich natürlich freuen würde, wenn er so ein kleines "Licht in der Dunkelheit" sein könnte. Ja, er kennt Runcall und Meduria gut, weil er sich einmal mit ihnen verbündet hatte, sich aber eines Besseren bekehrte - aber vielleicht will er auch nur aus dem Kerker heraus.


    Hm. Wer sagt denn, dass der Fremde tatsächlich Raghnall ist? :D;)


    Ich bleibe da nach wie vor skeptisch, auch wenn ich mich natürlich freuen würde, wenn er so ein kleines "Licht in der Dunkelheit" sein könnte.


    Das wäre allerdings wirklich wünschenswert. *seufz*


    Das ist übrigens auch eine sehr fragwürdige Geschichte, dass sie ihn damals in den kerker warfen lebenslang. Erstens kann man sich fragen, ob da der Tod nicht menschlicher gewesen ware, zweitens zeugt es nicht gerade von einem Druidenrat, der Menschen dafür belohnt, ihre Fehler erkannt zu haben und sich bessern zu wollen. Wäre ich ein Druide und hätte was falsch gemacht würde ich es dem Rat tunlichst nicht sagen bei solchen Reaktionen ;) :rolleyes Also, ich finde auch diese Entscheidung fragwürdig, auch wenn es natürlich nötig ist, einen solchen Treuebruch und einen solchen Verrat zu bestrafen.


    Ja, schon - aber es war sein eigener Wunsch. Der Druidenrat hat das Todesurteil abgelehnt; nicht mal Runcal wurde getötet. Und für Raghnall war eine leichtere Strafe vorgesehen, aber er selbst wünschte den lebenslangen Kerker.
    Und da man ihm gerade die Festsetzung des gefährlichsten Druiden aller Zeiten zu verdanken hatte, hat der Rat seinem Wunsch stattgegeben.
    Ich denke, wenn er es wollen würde, würde er jederzeit eine Begnadigung bekommen.


    Endlich - endlich merkt der liebeskranke König, dass vor seinen Augen etwas geschieht, was er nicht fassen kann und dass seine engste Vertraute und Angehörige in einem echten Dilemma steckt.


    Na ja - dass mit ihr was nicht stimmt, hat er ja auch in der 6 schon gemerkt, und in der 11 auch. Mittlerweile ist aber natürlich noch das "Ariadna-Problem" dazu gekommen. ;)


    Hach, und der "Morgen danach". Mensch, Juls, wie kannst Du uns und Neirya das nur antun? Die Szenen wären sooooo schön gewesen, wenn... ja, wenn... "LAdy Ariadna" nicht dazwischen gekommen wäre :angry


    Hach, glaub mir - das tut mir selbst am meisten leid. :( Aber es ging nicht anders.


    Aber ich finde, diese Szenen zeigen auch, dass Artair vermutlich so gar keine Ahnung, nichtmal den Hauch davon, hat, welche Gefühle Neyira und Brayan haben. Und das wiederrum find ich ziemlich heftig, denn es zeigt mir, dass man sich noch so nahe sein kann und dann trotzdem endlos "betriebsblind" sein kann, trotz aller Nähe, aller Vertrautheit - oder gerade deswegen vielleicht.


    Ja - und nein. Das ist ein ganz komplexes Problem, das tiefschichtiger ist, als es auf den ersten Blick aussieht. Es gab auch schon mehrmals dazu ein paar Andeutungen. Deshalb kann ich im Moment leider dazu nichts sagen. ;)


    Dass Artair Neiyra liebt, ist unumstritten. Aber nicht wie ein Mann eine Frau liebt. Ich glaube nicht, dass er - wenn er auch nur den Hauch von derselben Liebe empfände - sich so zu ihr ins bett setzen und sie nackelig in den Arm nehmen würde. Ich meine, hallo, er ist immerhin ein MANN


    Aber ein hochgradig kontrollierter. ;)


    Wenn die gute Ariadna auch nur halb so nackelig auch nur halb so nah bei ihm wäre... neee, das ist jetzt nicht jugendfrei :D


    Vor der Hochzeitsnacht? Also, Innad! :roftl



    Aaaaaaber er weiß doch wohl, dass Brayan und Ariadna mal etwas miteinander hatten... oder etwa nicht?


    Nein, das weiss er definitv nicht. Ob das so war, wissen ja nicht mal wir genau, bislang ist das nur eine Vermutung Neiyras - Brayan hat sich noch nicht geäußert. Alles großartige Schweiger, da in Caer Mornas. :angry


    Jedenfalls ist er auch da für seine sensiblen und hocheinfühlsamen verhältnisse ein Maulwurf - blind eben.


    Ja, das trifft es genau: er ist in diesem Punkt blind. Aber total. :angry


    Oje oje, was für ein Liebeschaos, und das in solch gefährlichen Zeiten, wo alle ihre Sinne ganz scharf für sich brauchen würden... wo das wohl hinführen wird? Ich ahne böses!


    Ich auch. :(


    Und dass Neirya mir leid tut am Ende dieses emotionalen Kapitels, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.


    Ja, mir tut sie auch leid, die Arme.




    Und zum Schluss noch ein paar Outtakes:


    Wie schon oben erwähnt, gab es diesmal nicht viele. Sehr amüsiert habe ich mich aber über Gwern.


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    Damit die Bettdecke für die letzte Szene im benutzten Zustand ist, hab ich Gwern und Rhiannon in Neiyras Bett geschickt. (Ja, das ist nicht Neiyra da hinten, sondern ihre Mutter. Die sehen sich echt dermassen ähnlich...)
    Und sehr verblüfft war ich, dass Gwern in der Kategorie "Pyjamas" offenbar tatsächlich... gar nichts trägt. :D Da ist Neiyra offenbar nicht allein auf weiter Flur. Ob solche Vorlieben vererbbar sind?


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    Und nicht nur, dass er sich nackt ins Bett seiner Tochter legt: er stellt sich danach auch noch nackt in den Flur, um ihre Tür zu bewachen - auf dass ja niemand Artair und Neiyra störe. :D


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    Der gute Braigh outet sich als Mitglied von Team Artair. Zuerst scheint er seinen Augen nicht zu trauen, als er Artair in Neiyras Bett vorfindet....


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    ... und dann tut er seine Begeisterung darüber unmißverständlich kund.

    Hui! Hier ist es ja schon weiter gegangen! *froi*
    Über den Inhalt hab ich mich jetzt aber natürlich nur teilweise gefreut. Ich hab drüben im gelben Forum bei Aminte geschrieben, dass diese Woche wohl offenbar unter dem Motto "lasst uns unsere Protagonistinnen quälen" steht, und da reihst Dich da ja wohl nahtlos ein. :D
    Dass Eileen Marcel aus dem Haus schickt, hat mir schon mal gut gefallen. Das war zwar kein Tritt, aber als Trittchen würde ich es durchaus gelten lassen. ;)
    Und die Angst, die sie beim Gedanken, dass Fabian mitgehört haben könnte, befällt, ist ein gutes Zeichen, finde ich.


    Zu dem Rest sage ich: och nöööööö!!!! :angry
    Du wirst doch der armen Eileen bitte nicht auch noch dieses Baby nehmen, oder?!!
    Was mich in diesem Zusammenhang etwas gewundert hat, ist, dass sie Marlene angerufen hat. Also, nicht, dass sie Marlene angerufen hat - dass sie sich Beistand wünscht, ist ja klar. Aber dass sie nur Marlene angerufen hat, und nicht auch noch versucht hat, ihre Ärztin zu erreichen, finde ich merkwürdig. Wirklich helfen kann ihr Marlene ja schließlich nicht, nur unterstützen. Und zu der Ärztin schien sie ja schon Vertrauen gefasst zu haben. Aber das zeigt vielleicht auch einfach nur, wie geschockt und durch den Wind sie ist, dass sie gar nicht auf die Idee kommt, sich ärztliche Hilfe zu holen. Beim letzten Mal war vielleicht alles schon zu spät, weil das Kind schon tot war, aber das heisst ja nicht, dass es diesmal genauso sein muss - vielleicht ist ja durchaus noch was zu machen. Oder vielleicht ist es auch ganz harmlos.
    Ich hoffe jedenfalls, dass wenigstens Marlene jetzt den Durchblick behält und ärztliche Hilfe einholt. Allerdings scheint die Gute mir auch ein wenig panisch und kopflos zu sein. :D


    Oh, bitte, liebe Innad, spann uns nicht zu lange auf die Folter!

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    Ich erwachte am nächsten Morgen, weil ein Sonnenstrahl mich an der Nase kitzelte. Ich musterte ihn erstaunt. So fest hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen.


    „Du bist niedlich, wenn Du schläfst", sagte eine wohlbekannte Stimme neben meinem Ohr, und ich fuhr hoch.


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    „Artair", stieß ich verblüfft hervor, „was machst Du hier?"


    „Ich nutze die Situation aus", sagte er und grinste; und mein verwirrter, prüfender Blick, ob von meinem nackten Körper unter der Decke etwas zu sehen war, entlockte ihm ein lautes Lachen.


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    Er tippte mir auf die Nasenspitze.
    „Du brauchst morgens eine Weile, bis du richtig wach bist und deinen struppigen Neiyra-Pelz übergeworfen hast, und deshalb bin ich hier und werde das gestrige Gespräch fortführen, solange du noch wehrlos und nicht gewappnet bist."


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    Ich schloss die Augen und ließ den Kopf gegen den Bettrand sinken. Ich fühlte mich unsagbar erschöpft.


    Er rückte näher und zog mich in seine Arme.


    Erschrocken riss ich die Augen auf und erstarrte, aber dann ergab ich mich und schmiegte mich an ihn.


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    Oh Götter, dachte ich. Ich bin es so müde, immer vorsichtig zu sein, immer auf der Hut, immer den Abstand zu wahren. Wo ich mir doch nichts mehr wünsche, als genau hier zu sein. In seinen Armen.


    Erneut schloss ich die Augen und atmete seinen Duft ein. Leder, Zedernholz, Pergament.
    Tausend Schmetterlinge tanzten in meinem Bauch.


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    Artair küsste mich sanft aufs Haar.
    „Du hast doch Kummer, mein Herz", sagte er leise.
    „Du hast Kummer, aber du zeigst ihn mir nicht. All die Jahre hast du mich immer sehen lassen, was dich bedrückt."


    Nein, das habe ich nicht, dachte ich bitter. Wenn Du wüsstest. Wenn Du wüsstest.


    Seine Hand strich über meinen Rücken, zart und tröstend.
    „Aber jetzt liegt ein dichter Nebel über deinen Gefühlen, und ich kann ihn nicht durchdringen. Vertraust du mir nicht mehr?", fragte er traurig.

    „Doch", sagte ich heiser. „Ich vertraue dir mehr als jedem anderen Menschen."


    „Willst du mir nicht sagen, was los ist?" flüsterte er.
    „Oder es mir zeigen? Was es auch ist, du musst es nicht allein tragen, das weißt du doch."


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    Meine Finger krallten sich in sein Hemd, innerlich krümmte ich mich.
    Ich liebe dich, schrie es in mir, ich liebe dich so sehr. Und ich kann es nicht ertragen, wenn Du eine andere liebst.


    Ich schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht", sagte ich erstickt.


    Er schwieg einen Moment, dann holte er tief Atem.
    „Dann versprich mir wenigstens, dass du zu mir kommst, wenn du soweit bist", sagte er, und es klang bedrückt.


    Eine kleine Stimme hämmerte in meinem Kopf: Sag ihm, dass du ihn liebst. Sag es ihm. Los, sag es ihm doch. Sag es ihm endlich!


    Ich kämpfte im Stillen einen erbitterten Kampf gegen mich selbst.


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    „Artair….", begann ich dann zögernd, das Herz schlug mir bis zum Hals.


    In diesem Augenblick klopfte es an der Tür.

    „Ja?", rief Artair, und seine Stimme klang ungehalten.


    Die Tür öffnete sich, und Braigh erschien auf der Schwelle; es war ihm sichtlich unangenehm, uns zu stören.


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    „Verzeiht, Herr", sagte er stockend.
    „Dian sucht Euch überall, und Prinzessin Ariadna hat schon mehrmals nach Euch gefragt."


    Ich sah das Aufflackern der Freude in Artairs Augen, und die Welt wurde grau.


    „Geh nur", sagte ich müde, „ich verspreche es. Wenn ich soweit bin, komme ich zu dir."


    „Bestimmt?"


    Ich nickte stumm.


    Artair sah mich zögernd an, dann seufzte er, küsste mich auf die Stirn und ließ mich allein zurück.


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    Bevor es an das neue Kapitel geht, noch ein Hinweis in eigener Sache:
    im gelben Forum wurde gerade die Bildergrößenbeschränkung auf 800 x 600 heraufgesetzt. Bei dieser Größe ist bei dem allergrößten Teil der Browser und Auflösungen noch gegeben, dass das Forenlayout nicht verschoben wird.
    Deshalb sind ab sofort die Bilder für meine FS 749 x 600 Pixel gross.
    Da ich mit den normalen Bildern und den Lupenbildern für jedes Kapitel bereits zwei Versionen erstelle und hoste, möchte ich eigentlich nicht noch eine dritte Variante machen.
    Ich poste deshalb mal das Kapitel auch hier mit der neuen Bildergröße; falls das nicht ok sein sollte, würde ich einen Mod bitten, mir kurz Bescheid zu geben - dann würde ich die Postings wieder löschen.


    So, nun geht´s los - ich wünsch euch viel Spass.




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    All alone with you
    makes the butterflies in me arise


    Terence Trent D´Arby, Sign your name



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    Verblüfftes Schweigen lag im Raum.


    „Ich sage doch, die Kleine ist erstaunlich", murmelte Bran.


    Nachdem ich meine Übelkeit einigermaßen überwunden hatte, war ich sofort zurück gelaufen und in Artairs Beratungskammer gestürzt, in der zum Glück alle Beteiligten versammelt waren.



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    Ich war mit einem wirren, unzusammenhängenden Bericht heraus geplatzt, aber unter Shainaras bedächtiger Führung war es mir schließlich gelungen, langsam und verständlich von meinem Erlebnis zu berichten und darüber, dass der Fremde schon mehr als einmal in meinen Träumen erschienen war.
    Über das, was ich in diesen Träumen sah – Artairs toten Körper auf einem Felsen – verlor ich jedoch kein Wort.



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    „Die Daemonica?" Mártainns Stimme klang skeptisch.


    „Es macht durchaus Sinn." Shainara hatte sich vorgebeugt, ihre Augen blitzten.
    „Du kennst Runcals Machthunger. Er hat lange Jahre im Heiligen Hain gelebt, er hätte sich Zugang zu dem Buch verschaffen können."


    Mártainn wiegte abwägend den Kopf.
    „Und gerade, weil es so nahe liegt, sollten wir Vorsicht walten lassen. Wir können nicht wissen, ob dieser Rat aus einer vertrauenswürdigen Quelle kommt."


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    Ich runzelte die Stirn, und er streifte mich mit einem Blick.


    „Und damit meine ich nicht dich, Neiyra", fügte er hinzu.


    „Ja, das ist wahr", stimmte Shainara ihm zu.
    „Und dennoch. Manchmal findet man in schweren Zeiten Verbündete, wo man sie niemals erwartet hätte."


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    Sie deutete leicht mit dem Kopf auf Torgar, der bei meinem Bericht aufgesprungen war und unruhig im Zimmer auf und ab ging.
    „Und Neiyras Beschreibung lässt dich doch bestimmt an die gleiche Person denken wie ich, nicht wahr?"


    Mártainn rieb sich die Stirn. „Ich weiß nicht", sagte er zweifelnd.
    „Von der äußeren Erscheinung her vielleicht, aber er müsste mittlerweile viel älter sein."


    „Nein, das ist nicht richtig", widersprach Shainara.
    „In Geistbegegnungen kann man sein Erscheinungsbild und die Umgebung nach Belieben verändern, wenn man darin geübt ist. Worauf man keinen Einfluss hat, ist der Körper an sich. Man kann nicht in fremder Gestalt erscheinen oder seine Gesichtszüge verändern. Aber man kann ein anderes Alter wählen. Er kann Neiyra also durchaus jünger gegenüber getreten sein, als er tatsächlich ist."



    „Von wem redet ihr?" Bran beugte sich neugierig vor.


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    „Von Raghnall", sagte Mártainn langsam, aber man konnte den Zweifel in seiner Stimme hören.


    „Raghnall? Der Raghnall?", fragte Dian erstaunt. „Ich dachte, er wäre längst tot!"


    Mártainn schüttelte den Kopf. „Nein, das ist er nicht."


    „Wer ist Raghnall?", sagte ich heftig.
    „Ich finde, ich sollte wissen, was ihr vermutet. Schließlich treibt sich der Kerl in meinen Träumen rum."


    Mártainn hob eine Augenbraue und sah mich an, dann nickte er.
    „Ja, das solltest Du wohl", stimmte er mir dann zu.


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    „Raghnall ist ein Druide, und zwar einer der begabtesten, die ich jemals gesehen habe. Er wurde nur von Runcal selbst übertroffen. Er schloss sich Runcal an, damals; wie viele andere der jungen und talentierten Druiden. Er war fasziniert von dem, was er in Runcal sah und durch ihn zu erreichen glaubte."


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    Mártainn schwieg einen Moment, die Erinnerung schien ihn zu schmerzen.


    „Doch irgendwann schöpfte er Verdacht und begann, Runcal und Meduria zu beobachten. Er versuchte herauszufinden, was die beiden tatsächlich vorhatten und taten. Und was er entdeckte, erfüllte ihn mit einem solchen Entsetzen, dass er sich von Runcal abwandte. Er kam zum Druidenrat, stellte sich freiwillig und verriet Runcal. Durch Raghnall waren wir letztlich in der Lage, Runcal zu fassen."


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    „Raghnall bat für sich selbst vor dem Druidenrat um das Todesurteil, weil das die einzig angemessene Strafe für seine Taten sei. Der Rat lehnte dies ab, entsprach jedoch seinem Wunsch, ihn für den Rest seines Lebens einzukerkern."


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    Es war sehr still im Raum, als Mártainn verstummte.


    „Wenn er es ist, können wir ihm trauen", sagte Shainara leise.


    Wenn er es ist", erwiderte Mártainn.
    „Und wenn er sich in all den Jahren, die er im Kerker verbracht hat, nicht wieder geändert hat. Doch wir haben keine Möglichkeit, sicher zu gehen. Er hat kein Merkmal, an dem man ihn eindeutig erkennen könnte; viele Männer haben dunkles Haar und graue Augen."


    „Aber wie viele Männer haben dunkles Haar, graue Augen, Kenntnisse der Druiden und sind Geistwanderer?", wandte Shainara ein.


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    „Wir wissen überhaupt nicht, ob Raghnall tatsächlich ein Geistwanderer ist!", gab Mártainn zurück.
    „Es könnte auch Runcal selbst sein!"


    „Wir wissen auch nicht, ob Runcal diese Gabe hat", entgegnete Shainara.


    „Warum sollte Runcal uns helfen, seinen eigenen Zauber zu brechen?", warf Torgar heftig ein.


    „Vielleicht ist es gar keine Hilfe. Vielleicht ist es eine Falle", sagte Mártainn ruhig.


    „Könnt Ihr nicht einfach dazu kommen?", fragte ich Shainara.
    „Ich meine, in meinen Traum. Wenn er heute Nacht wiederkommen sollte, könnt Ihr ihn Euch ansehen. Ihr kennt Raghnall doch. Und Runcal auch. Ihr würdet sie erkennen."


    Shainara schüttelte den Kopf.
    „Ich kann fremde Visionen und Träume nicht betreten", sagte sie bedauernd.


    „Und ich auch nicht", ergänzte Mártainn.
    „Niemand hier kann das, außer Dir, offenbar. Diese Gabe ist sehr selten."


    Torgar stieß einen unwilligen Laut aus und machte eine verzweifelte Geste mit der Hand.


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    „Ist es nicht egal, ob wir diesem Fremden trauen können oder nicht?", stieß er hervor.
    „Er hat uns einen Hinweis gegeben. Vielleicht ist das tatsächlich eine Möglichkeit, unseren Kindern zu helfen. Wenn es eine Täuschung war, stehen wir nicht schlechter da als jetzt. Aber wenn es tatsächlich wahr ist…"


    „Es ist uns nicht gegeben, diesen Weg auch nur zu überprüfen", erwiderte Mártainn streng. „Es gibt einen Grund dafür, dass selbst das Öffnen der Daemonica mit der Todesstrafe belegt ist."


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    „Die Daemonica enthält die allerschwärzeste Magie", erklärte Shainara leise.
    „Jede einzelne Seite ist ein Verstoß gegen die heiligen Regeln. Und sie verändert den, der sie liest. Selbst der, der sie nur aus Freude am Wissen studiert oder mit dem Wunsch, Unheil zu verhindern oder wieder gut zu machen, ist hinterher nicht mehr dieselbe Person. Bei denen, die nach Macht streben und persönlichem Gewinn, ist die Wirkung verheerend."


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    „Warum wurde sie dann noch nicht vernichtet?", fragte Bran erstaunt.


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    „Es ist nicht das Recht der Druiden, zu entscheiden, welches Wissen existieren darf und welches nicht", sagte Mártainn.
    „Das Böse gibt es, wie auch das Gute, seit Anbeginn aller Zeiten, eins ist ohne das andere nicht denkbar. Wir dürfen nur entscheiden, wie wir leben wollen und welches Wissen wir anwenden wollen oder nicht."


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    „Und in Zeiten großer Not oder Veränderung werden Regeln manchmal neu gefasst", sagte Shainara vorsichtig.


    „Ja, das ist wahr. Und ich selbst habe schon einige Male solche Veränderungen im Druidenrat herbeigeführt", gab Mártainn zu.


    „Wir suchen jetzt schon nächtelang nach einer Lösung und sind noch keinen Schritt weiter", fuhr Shainara fort.
    „Und ich glaube auch nicht mehr daran, dass wir in der Lage sein werden, einen Gegenzauber zu finden, der mit den heiligen Regeln im Einklang steht, denn der Zauber selbst tut es auch nicht. Wir müssen uns in jedem Fall entscheiden, ob es Situationen gibt, in denen der Zweck die Mittel heiligt."


    Mártainn nickte müde.
    „Ja, das fürchte ich auch. Aber genau so hat es schon mal angefangen."
    Er schwieg einen Moment, dann schien er einen Entschluss zu fassen. „Es ist nicht an mir, dies allein zu entscheiden. Ich muss es dem Druidenrat vortragen."


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    Er stand auf und sah zu Artair, aber der schwieg. Mártainn runzelte die Stirn und sah ihn abwartend an, und schließlich nickte Artair.


    „Ich werde sofort aufbrechen", sagte Mártainn.


    „Ich helfe Dir, zusammenzutragen, was wir bisher gefunden haben", bot Shainara an, und die beiden verließen den Raum. Bran, Dian und Torgar schlossen sich ihnen an.



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    Ich sah Artair unsicher und verwirrt an. Als ich mit meinem Bericht begonnen hatte, hatte er sich mit verschränkten Armen gegen die Wand gelehnt, und sein Gesicht war immer finsterer geworden. Er hatte die ganze Zeit nicht ein Wort gesagt.


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    Als ich mich nun in Richtung Tür wandte, schoss sein Arm plötzlich vor und versperrte mir den Weg.


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    Er griff nach meinem Handgelenk und zerrte mich zurück in die Mitte des Raumes; mit einer unwirschen Geste bedeutete er Dian, der stehen geblieben war und uns überrascht beobachtete, die Tür zu schließen.


    Wütend machte ich mich los.


    „Was soll das?", herrschte ich ihn an.


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    „Das frage ich mich auch!", gab er lautstark zurück.
    „Du weißt doch genau, dass ich sehr wohl merke, dass mit Dir etwas nicht stimmt. Seit Tagen schon geht es Dir schlecht, und Du schleichst herum wie ein gerupftes Huhn."
    Er redete sich zunehmend in Rage.
    „Ist es das, was Dich so erschöpft und bedrückt? Diese Träume? Diese Übergriffe, gegen die du dich nicht wehren kannst? Warum hast Du mir nichts davon erzählt?"


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    „Du hättest doch sowieso keine Zeit für mich gehabt, Du warst ja so beschäftigt", schnappte ich.


    Artair wich einen Schritt zurück, Betroffenheit zeigte sich auf seinen Zügen.
    „Das ist doch nicht wahr", sagte er leise.
    „Du weißt genau, dass ich für so etwas, dass ich für dich immer Zeit hätte."


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    Ja, das stimmte. Ich senkte beschämt den Kopf. Meine Worte waren nicht gerecht gewesen. Schmerz hatte aus mir gesprochen, aber dafür konnte er nichts.


    „Was ist denn nur los?" Seine Stimme klang bekümmert.
    „Du bist so weit weg, so verschlossen. Ich finde keinen Zugang zu Dir."


    „Nichts ist los", wehrte ich ab.


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    „Neiyra", sagte er sanft, trat auf mich zu und legte seinen Arm um meine Taille.


    Ich stieß ihn unsanft zurück.
    „Lass mich doch endlich in Ruhe!", fuhr ich ihn an, stürzte zu einer der Türen und floh.


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    „Du bist so ein sturer Esel, weißt Du das?", schrie er mir wütend nach; ich konnte seine Stimme noch in den Fluren hören.
    „Genau wie Brayan. Von dem kriegt man auch seit Tagen kein vernünftiges Wort mehr zu hören! Glaubt bloß nicht, dass das letzte Wort in dieser Sache schon gesprochen ist!"



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    Als ich später zu Bett ging, war ich immer noch so aufgewühlt, dass der Schlaf sich lange Zeit nicht einstellen wollte.
    Aber als ich endlich in meine Träume versank, konnte ich ihn spüren.


    Und ich konnte ihn auch sehen.


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    Er lehnte in einem weißen Nebel an einer nicht vorhandenen Wand und zwinkerte mir zu. Aber er näherte sich mir nicht, sondern hielt Abstand; und er sprach mich auch nicht an, wie er es versprochen hatte.


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    Als Meduria erschien, wandte er den Kopf und sah sie an. Er änderte seine Haltung nicht, aber plötzlich strömte er etwas Gefährliches, Bedrohliches aus, und Meduria verschwand.


    Ich empfand ein Gefühl der Beschütztheit, das mich die unausweichliche Vision von Artairs Tod leichter ertragen ließ. Und als sie vorbei war, fiel ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf, begleitet von Blumenduft.




    Na, toll. Der nette Doktor kriegt alles live mit. "Bei Innad sitzen sie in der ersten Reihe", oder so. :rolleyes
    Da das Telefon tutet, nehme ich an, er hat aufgelegt. Jetzt hoffe ich nur, dass er das aus Diskretion getan hat und nicht, weil er jetzt entmutigt ist und glaubt, keine Chance mehr zu haben. :angry


    Was Marcel angeht: pffft. Da schließe ich mich mal Cindy an. Er fand es doof, dass sie nicht mit ihm geredet hat? Ja, das sagt ja wohl der Richtige. Geht heimlich über Wochen und Monate fremd, stellt seine Ehefrau dann unvermittelt und ohne Vorwarnung vor vollendete Tatsachen, nachdem er sein neues Leben in trockenen Tüchern hat, und hat dann noch die Stirn, sich zu beschweren, wenn es mal in einem Punkt nicht so läuft, wie er es gern hätte. Saftsack. :D
    Überhaupt, dieses ganze Gerede von "Gleichberechtigung" und seiner Sicht der Dinge: also, bei mir kam das mit den "gemeinsamen" Entscheidungen bislang ganz anders an, und bei Lene wohl auch, wenn man an das letzte Telefonat zwischen ihr und Eileen denkt. Ich werde auch bei diesem Gespräch das Gefühl nicht los, dass Marcel in erster Linie um sich selbst kreist.


    Nun, mal sehen, wie sich das weiter entwickelt. Gib ihm einen Tritt, Eileen! Aber feste! :roftl

    Hallo Schatz? HALLO SCHATZ?! :misstrau:angry


    Ich glaube, der hat nicht alle Erbsen in der Tüte. Da geht mir echt die Hutschnur hoch, sowas kann ich ja so gar nicht ab. Der geht einfach davon aus, dass es schon wieder nach seinem Kopp geht, da hat Marlene schon recht mit der Art, wie sie ihn beschrieben hat. Ich bin ja sowieso hochgradig allergisch gegen jede Form der Fremdbestimmung, und er fragt nicht mal nach, wie Eileen über das alles denkt, sondern geht einfach davon aus, dass sie - wie immer - zu allem Ja und Amen sagt, was von ihm kommt. Was in meinen Augen zeigt, dass er sich in seiner Haltung zu Eileen und der Beziehung zu ihr eben keinen Deut bewegt hat. Da ist noch einiges an Klärungsbedarf, und eine Neupositionierung, wo die beide in ihrer Beziehung und zueinander stehen, ist dringend geboten.


    Bitte, bitte, Eileen, sei einmal stark ihm gegenüber und schmeiss ihn raus! Zum Glück ist ja der nette Fabian noch am Telefon, der soll ihr mal moralische Unterstützung geben. Ich hoffe nur, er lässt sich von diesem Auftritt des Noch-Ehemannes nicht abschrecken.


    LG!

    Ah, das finde ich richtig gut, dass Eileen den Weg zu der Therapeutin gewagt hat!
    Sich Hilfe zu holen hat nichts Ehrenrühriges. Und in so einer Situation, wie Eileen sie gerade durchleben muss, kann es so hilfreich sein, mit jemanden zu sprechen und den Rat von jemandem einzuholen, der nicht involviert ist.
    Sicher, mit Lene kann Eileen auch reden, aber Lene ist emotional beteiligt. Sie ist Eileens Freundin, ihr Freund ist oder war ein Freund von Marcel, sie hat viel mit beiden erlebt und ist auch selbst betroffen von und durch die Geschehnisse.
    Und Frau Kollop eben nicht, und ausserdem weiss sie, welche Fragen sie stellen muss. ;)
    Sie kommt auch sehr nett rüber.
    Ich war doch etwas überrascht, wie klar mir die Sachlage jetzt schon nach der ersten Sitzung vorkommt. All die "üblichen" Gedankengänge hat Eileen vorgebracht - das Geld, der "echte" Vater, usw. Es ist auch bestimmt gut und richtig, sich über all das Gedanken zu machen. Letztendlich entscheidend ist aber, wie es in Eileen aussieht; und das scheint sie mir auch tief drinnen schon verstanden zu haben. Wenn die Mutter oder die Eltern glücklich sind, ist in der Regel auch das Kind glücklich. Besonders in den ersten Jahren ist es dem Kind völlig wurst, ob es die gebrauchten Klamotten von Cousine Hildegard aufträgt oder neue Designerfummel hat. Und, wie ich ja schon mal gesagt habe, auch eine Fremdbetreuung kann durchaus positive Seiten haben.
    Jedenfalls finde ich es gut, dass die Therapeutin Eileen gebeten hat, mit der Entscheidung noch bis zur nächsten Sitzung zu warten. Und zwar aus zwei Gründen: zum einen hat Eileen so Zeit, über das Gehörte und Gesagte nachzudenken. Und zum zweiten befriedigt es meinen Rachedurst, wenn Marcel zappeln muss. :D


    LG!

    Innad:

    wie nett, dass Du 2 Kapitel direkt hintereinander postest :D Vorbildlich.


    Na ja. Ein Tag lag schon dazwischen. ;)


    Mich hat die Stelle sehr berührt, als Shainara zu ihr ging und sagte, sie müsse stark sein und Rhiannon in resignierter Gleichmut sagte, dass sie das ja schon ihr ganzes Leben sein musste. DAs hatte irgendwie mehr Potential, als wenn Du sie schreiend und weinend (auch wenn das an dieser Stelle mehr als "normal" oder "verständlich" gewesen wäre) dargestellt hättest.


    Und es ist typisch Rhiannon. Sie würde nicht in Frage stellen, dass sie ihre Pflicht erfüllen muss, genau wie Artair. Was aber natürlich nicht heisst, dass es ihr manchmal nicht sehr viel abverlangt.



    Ich frag mich natürlich jetzt wie alle anderen, wer Neiyras "neuer Freund" ist und ich bin genauso skeptisch wie sie. Aber er macht einen recht vertrauenswürdigen Eindruck - das alleine reicht aber nicht so ganz.


    Ja, das ist eine verständliche Frage. Die ich, natürlich, nicht beantworten werde. ;) Aber seine Identität wird relativ bald bekannt werden.



    Ich bin gespannt, ob Neirya sich jetzt wirklich Martain und Shainara anvertraut, so wie ihr unbekannter Helfer es ihr geraten hat? Es würde ja schon ein bissi zu ihrem Charakter passen, dass sie das Geschehene in sich verschließt.


    Ich verrate jetzt einfach mal was: sie wird. :D Und zwar bereits im nächsten Kapitel.
    Sie ist zwar stur und verschlossen, würde sich aber niemals verweigern, wenn sie helfen kann. Sie hat ja auch schon bei der Beratung in der Hohen Halle von ihrem Traum erzählt, vor ihren Eltern und Shainara, was ihr auch nicht leicht gefallen sein dürfte. Und hier könnte es ja sein, dass das, was er ihr erzählt hat, tasächlich die Rettung für die Kinder sein könnte. Das wird sie nicht für sich behalten.



    Übrigens haben mir auch mal wieder die Bilder von Brayan im ersten Kapitel sehr gut gefallen, als die beiden gekämpft haben.


    Mir auch. :D



    Vielleicht ist es sogar noch mehr. Wer weiß?


    Tja, wer weiss? ;) Aber Liebeskummer ist es auf jeden Fall.



    So wusste Artair ja auch instinktiv, wenn es Neirya nicht gut ging usw. Eigentlich müsste er doch spüren, wenn etwas derartiges mit ihr geschieht.


    Und ich bin Dir gerade so dankbar, dass Du das mal ansprichst. Du scheinst wirklich die Erste zu sein, der das aufgefallen ist.



    Ich denke, wir werden es sehen ;)


    Ja, werden wir. Früher oder später. :D




    Llynya:

    da ich noch nicht schlafen kann, nutz ich jetzt mal die Zeit für einen Kommi. Ich kann aber nicht versprechen, dass es irgendwie nachzuvollziehen ist, was mir beim Lesen der letzten Kapitel durch den Kopf gegangen ist. ^^


    Na ja, das macht ja nix. Ich bin mir ja auch nicht immer sicher, ob es nachvollziehbar ist, was ich hier so schreibe. :D


    Zuerst einmal fand ich das Ritual der Wache wirklich schön, auch wenn es sicher eine Grenzerfahrung für die Beteiligten ist. Wenn man die ganze Nacht nur daliegen und alleine mit seinen Gedanken ist, dann erschreckt man schon manchmal was einem da so durch den Kopf geht. Darum versteh ich auch so gut, warum Neiyra so erschöpft danach war, auch wenn wir nicht wissen, was genau sie so aufgewühlt hatte und es sicher auch besser ist so. Ich kann mir schon vorstellen, dass es doch ziemlich persönlich ist, auch wenn es ja eigentlich nur Figuren in einer Geschichte sind, sollten sie doch auch ein Recht haben so was für sich zu behalten.


    Ja, ich hatte ja drüben im Gelben schon mal was dazu geschrieben: dass man darüber eigentlich schon etwas erfahren sollte, in Neiyras Gedanken, aber dass es mir dann wie ein Übergriff vorkam und ich es gelassen habe. Sehr mysteriös.



    Nunja und bei dem Kapitel mit dem Sticken, ich weiß nicht... wenn immer Ariadna so auf unschuldig und weinerisch macht, dreht sich mir der Magen um.


    Dabei ist sie doch so niedlich. ;)



    Nun in wie weit es was gebracht hat, den Stoff zu verbrennen wird sich zeigen. Auf jeden Fall hatte Neiyra etwas zu tun, was ihr das Gefühl gab, etwas wirklich gutes für Artair zu machen, ihn zu beschützen und vielleicht auch ein Zeichen Richtung Meduria zu geben, dass sie sich nicht still und verängstigt in die Ecke verzieht.


    Dass es vermutlich nicht viel gebracht hat, hat man ja schon in der 15 gesehen. Aber mit dem Zeichen hast Du absolut recht, es war wichtig für Neiyra, etwas zu tun und sich so nicht mehr nur wie das Opfer vorkommen zu müssen.



    bin ich mir sicher, dass du mir keine Antwort geben wirst, ob ich richtig liegen würde. :D


    *ZustimmendNick* :)



    Neiyra nähert sich ihrer Familie endlich wieder an. Ich schätze mal, dass es für sie einen Wendepunkt darstellt in Bezug ihrer Mutter und auch ihren Schwestern gegenüber.


    Vielleicht noch keinen Wendepunkt, aber einen ersten Schritt, das auf jeden Fall. Genau wie das Gespräch mit Gwern. Sie hat zu lange Groll und Kummer gehegt, als dass jetzt alles sofort wieder gut sein könnte, aber sie fängt an, über die Dinge nachzudenken.



    Am Ende ist Artair der Oberböse und du hast uns alle an der Nase herumgeführt. :misstrau:roftl


    Ganz klare Aussage: nein. :)



    Tja, und nun hängt es wieder mal an Neiyra, wie es weitergeht. Ich denke schon, dass sie sich mit Shainara und Mártainn unterhalten wird. Ich denke mal, ihre Neugier in Bezug auf den Fremden ist geweckt und auch der Tipp mit dem verbotenen Buch könnte sich ja als hilfreich erweisen (oder doch alle in den Untergang führen, wenn der Fremde doch böse ist).


    Ja, das wird sie tun. Bereits im nächsten Kapitel.



    So und hiermit bekenne ich mich dann auch offiziell zu:


    Sehr cool! *froi*



    Ganz liebe Grüße :knuddel


    An Dich auch!





    So, ich hab noch ein paar Outtakes für euch.


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    Große Getöse vor dem Haus, während Caitlin gerade die kleine Caileanne zur Welt bringt.
    Schnell mal nachgesehen...


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    ... :eek: Die beiden hätte ich als letztes in einer Prügelei vermutet. Vermutlich sind sie sich nicht einig über die beste Behandlungsmethode für die Kinder.



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    Schon wieder der beliebte Posenschnapper. So würde also ein... äh... Nachkomme von Artair und Neiyra aussehen. Hm, besser nicht.



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    Tja, was soll man sagen? Ist ihr Beuteschema, eindeutig.




    Und für alle, die interessiert sind, hier die Team-T-Shirts, die aus einer angeregten Diskussion im gelben Forum heraus entstanden sind. ;)


    Team01.jpg lupe.png


    Wie man sieht, hatten alle Beteiligten ihren Spass. :D


    Wer die Dinger haben möchte: Team Shirts
    Es sind Recolors von Basisspiel-Oberteilen.





    Oh, nun ist diese Geschichte hier auch zu Ende. :( Jetzt wird es aber Zeit, dass Du bald mit einer neuen anfängst, sonst kriege ich Llynya-Entzugserscheinungen. :D


    Tja, für Hope ist alles gut ausgegangen, für Dave wohl nicht.
    Ich bin auch Cassios Meinung, dass sich die ganze Geschichte für Hope als positiv erwiesen hat, denn ihr Leben hat sich deutlich verbessert, und sie ist stärker und selbstbewusster geworden.
    Was Dave angeht... der hat, so scheint es, nix gelernt. :confused: Wie kann er nur ernsthaft auf den Gedanken kommen, dass Hope zu ihm zurückkommen würde? Sein ganzes Verhalten am Ende zeigt, dass es ihm nie um eine andere Person geht als um sich selbst. :angry
    Nicht mal der Ansatz eines klärenden Gesprächs, von Selbstkritik; kein Versuch, mit Hope zusammen herauszufinden, was jeder der beiden besser und anders machen könnte. Sprich, kein Versuch, sich mit dem, was geschehen ist, mit der Ehe und Beziehungen im allgemeinen, ernsthaft auseinander zu setzen. Ein wenig Süßholzraspeln, und sie wird schon weich werden und ich hab´s wieder nett. *Aarrgh* *MitDemKopfAufDieTischplatteDotz*
    Nun, bleibt zu hoffen, dass die erneute Abfuhr vielleicht sowas wie einen zaghaften Denkprozess in seinem Neandertalergehirn angestossen hat.


    Jedenfalls finde ich es schön, dass sich für Hope alles zum Guten gewendet hat.
    Vielen Dank für diese Geschichte!

    Hallo Innad,


    ich fand es sehr schön, dass Marlene auf Eileen zugegangen ist und den ersten Schritt gemacht hat. Das zeigt doch, dass sie bei aller Impulsivität durchaus auch zur Selbstkritik fähig ist. Und in dem darauffolgenden Gespräch konnte ja auch jede der Beiden der Anderen klarmachen, worum es ihr eigentlich ging.
    Ich bin froh, dass die beiden sich wieder vertragen haben, denn Eileen wird in nächster Zeit bestimmt eine Freundin brauchen.
    Obwohl sie ja bezüglich des Babys mittlerweile ganz klar ist, sorgen die Herren der Schöpfung noch für genug Gefühlswirrwarr. Den zu sortieren, wird Eileen doch einiges an Kraft kosten, und da ist es gut, wenn man eine Freundin an der Seite hat.
    Eileens momentane Verwirrung kann ich jedenfalls sehr gut nachempfinden, und ich bin schon hochgradig gespannt, was Marlene zu dem, was Eileen ihr berichten wird, zu sagen hat. Obwohl ich da durchaus eine gewisse Vorstellung habe, in Bezug auf die Sache mit Marcel. :D


    Viele Dank!


    Und weiter geht´s. ;)



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    „Was ist geschehen?", sagte er hastig.


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    Ich sah zu ihm auf und blinzelte verwirrt. Er ließ sich neben mir auf den nicht vorhandenen Boden fallen.


    „Eure Schwester?", fragte er leise, und ich nickte.
    „Es war mir nicht möglich, das Leben Eurer Schwester…", begann er, brach aber dann ab und sah mich lange an.
    „Ich versuche schon seit Tagen, zu Euch zu gelangen", sagte er ruhig.


    Ich ließ meinen Blick über ihn gleiten. Er hatte klare, warme, graue Augen; das schwarze Haar war schmutzig und zerzaust, sein Bart struppig. Seine Kleider waren nur noch Fetzen, er trug keine Schuhe, und seine Hände und sein Gesicht starrten vor Schmutz. Auf der linken Wange hatte er eine Reihe schmerzhaft aussehender Kratzer.


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    „Wer seid Ihr?", wollte ich wissen.


    Er zuckte die Achseln.
    „Ich habe meinen Namen vor langer Zeit verloren", erwiderte er.
    Ich schwieg eine Weile und sah ihn abwartend an, aber er sagte nichts mehr.


    „Habt Ihr Meduria von mir fern gehalten?", versuchte ich es mit einer anderen Frage.


    Wieder zuckte er die Achseln, er wirkte erschöpft.


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    „Sie ist stark", sagte er.
    „Man kann sie nicht lange von etwas… abhalten."


    Er lachte bitter. Dann beugte er sich vor und sah mich eindringlich an.
    „Nichts auf der Welt ist größer als mein Hass auf diese Zauberin", sagte er, und ich erschrak. Deutlich konnte ich diesen Hass in seinen Augen sehen.


    „Ich verfolge alles, was sie tut", fuhr er fort.
    „Sie war lange Zeit fort. Ich weiß nicht, wo sie all die Jahre war, aber jetzt ist sie plötzlich wieder da, mit ungebrochener Kraft und machtvoller denn je. Und Ihr habt ihr Interesse erregt."


    Mich fröstelte plötzlich.
    „Woher wusstet Ihr von meiner Schwester?", fragte ich dann.


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    „Ich konnte Euch heute erreichen. Etwas hat Euch so erschüttert, dass Eure Abwehr brüchig geworden ist und Ihr Euch geöffnet habt. Und ich kann in gewisser Weise… sehen, was Meduria plant. Ich wusste, was sie mit Eurer Schwester vorhatte."


    Ich schüttelte den Kopf.
    „Runcal hat meine Schwester getötet", erwiderte ich.
    „Man hat sein Zeichen in der Asche des Kamins gefunden."


    „Ja, ich weiß", gab er zurück.
    „Aber es geht nicht ohne Meduria."
    Er senkte den Kopf. „Wenn es mir nur gelungen wäre, Euch früher zu erreichen…" Seine Stimme erstarb.


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    „Wie…", begann ich, doch ich konnte den Satz nicht zu Ende führen, meine Stimme brach.


    Aber er verstand mich auch so.
    „Shainara hat Rhiannons gesamte Familie mit einem Schutzzauber umgeben, dem gleichen Zauber, der auch Artair schützt", erklärte er.
    „Aber wenn eine Frau einem Kind das Leben schenkt, dann wirkt dieser Zauber für eine kurze Zeit nicht, weil die Seele des Kindes nach der Seele der Mutter sucht, um eine Verbindung einzugehen. Und das ist mächtiger als jeder Zauber. In jener kurzen Zeitspanne sind Mutter und Kind offen, um sich erkennen zu können. Und diesen Moment hat Meduria abgepasst."


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    Erschüttert schloss ich die Augen. Ich hatte schon vieles gesehen auf den Schlachtfeldern, hässliche und furchtbare Dinge; aber ich war fassungslos angesichts dieser Grausamkeit. Es verging eine ganze Zeit, bis ich wieder sprechen konnte.


    „Und der Mann meiner Schwester?", wollte ich dann wissen.


    „Aber das wisst Ihr doch", sagte er, und ich nickte langsam.


    Wir verfielen wieder in Schweigen.


    „Warum erzählt Ihr mir das alles?", fragte ich ihn nach einer Weile, „Wollt Ihr, dass ich Euch helfe? Ihr seht nicht aus, als ginge es Euch gut."


    Ein trauriger Zug lag um seinen Mund.
    „Ihr könnt mir nicht helfen", sagte er dann.


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    „Es gibt keine Hilfe für mich, denn dass ich bin, wo ich bin, habe ich nur mir selbst zu verdanken."
    Er machte eine abwehrende Bewegung mit der Hand.
    „Die Frage ist doch eher: was sollen wir tun?"


    Ich sah ihn aufmerksam an. „Warum sollte ich Euch trauen?"


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    „Ich erwarte nicht, dass Ihr mir traut", entgegnete er.
    „Ihr wäret dumm, würdet Ihr es tun, und Ihr seid alles andere als dumm. Deshalb mache ich Euch einen Vorschlag."
    Er stockte.
    „Ich habe gesehen, was den Kindern der Cul´Dawr widerfahren ist. Auch ich habe einst, vor langer Zeit, die Kunst der Magie studiert."


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    Einen Moment lang glitt sein Blick ins Leere.
    „Es kommt mir vor, als sei das Jahrtausende her", flüsterte er.


    Dann wandte er den Kopf und sah mich erneut eindringlich an.
    „Geht zu Mártainn und Shainara und erzählt ihnen von mir. Berichtet ihnen, was ich gesagt habe. Und dann sagt ihnen Folgendes: der oberste Druide der Königreiche verwahrt ein Buch, von dem es angeblich nur ein einziges Exemplar gibt. Es ist den Druiden bei Todesstrafe verboten, dieses Buch auch nur zu öffnen. Sagt ihnen, in diesem Buch werden sie die Lösung finden."


    Ich nickte langsam.


    „Und dann ist es an Euch", sagte er leise.
    „Wenn Ihr mir nicht trauen wollt, verschließt Euch vor mir, und ich werde nicht versuchen, Eure Abwehr zu überwinden. Aber wenn Ihr Euch entschließt, Euch zu öffnen…"
    Er lächelte mich an.
    „Dann werden wir das nächste Mal den Raum unserer Begegnung mit etwas Ansprechenderem füllen als dem hier."


    Er stand auf und machte eine ausholende Geste in Richtung der weißen Nebel.


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    „Mit etwas, das uns mehr entspricht und das angenehmer ist."
    Er lächelte mir nochmal zu.
    „Ich hoffe sehr, dass wir uns bald wieder sehen", sagte er sanft, dann wandte er sich um und verschwand einfach im Nichts.



    Der Nebel begann, wieder um mich herumzuwirbeln, die Übelkeit kehrte zurück, und dann konnte ich das Gras unter meinen Händen spüren und blinzelte ins Sonnenlicht.


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    Mein Kopf schien fast zu zerspringen.



    Personenverzeichnis ~ Stammbaum



    Das letzte Lupenbild möchte ich besonders eurer Aufmerksamkeit empfehlen. Vielleicht tröstet es über den fiesen Cliffhanger hinweg. ;)
    Das 16. Kapitel wird´s aller Voraussicht nach übermorgen geben.



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    Mein Triumph währte nicht lange.
    Bereits drei Nächte später kehrte die Vision, in der Artairs Leichnam zerschmettert auf diesem Felsen lag, in meine Träume zurück; und er trug immer noch jenen blauen, mir unbekannten Waffenrock.
    Aber Meduria blieb meinen Träumen fern, und ich konnte ihn jede Nacht spüren, obwohl ich ihn niemals wirklich sehen konnte.
    Es war, als ob seine Anwesenheit Meduria daran hinderte, zu mir durchzudringen.


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    Am Vortag war Torgar nach Caer Mornas zurück gekehrt, was alle außer Artair zu überraschen schien.
    Er hatte seine Frau und seine beiden Kinder dabei, die reglos auf dem Wagen lagen, den leeren Blick ins Nichts gerichtet. Sie wurden im Palast untergebracht, und Mártainn und Shainara untersuchten sie lange.


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    Mártainns Pulver hatte tatsächlich geholfen, und die Körper der Kinder hatten sich bereits etwas erholt. Mártainn und Shainara waren erleichtert, denn das gab ihnen mehr Zeit, nach dem Gegenzauber zu suchen, der die Seelen der Kinder befreien sollte.
    Sie waren mit ihren Versuchen noch nicht weiter gekommen, obwohl sie Nacht um Nacht in Mártainns Turmzimmer über dicken Wälzern und Schriftrollen brüteten.


    Torgars Stamm hatte ihn zum Häuptling ernannt, und die anderen Stämme hatten ihn gebeten, auch in ihrem Namen mit Artair zu sprechen.
    Artair schien sich darüber zu freuen, und er ließ keine Vorbehalte gegenüber Torgar erkennen, sondern bestand darauf, dass er an allen Beratungen teilnahm.



    Und dann geschah etwas Schreckliches.


    Wir hatten gerade zum Mittagsmahl Platz genommen.
    Brayan war ebenfalls aufgetaucht, hatte sich auf den Stuhl zu meiner Rechten fallen lassen und starrte stumm auf seinen Teller. Er sah bleich und übernächtigt aus, und ich warf ihm einen besorgten Blick zu.


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    Die letzten Tage hatte ich ihn nur auf dem Übungsplatz getroffen, wo er wie von Sinnen auf seine Übungspartner eingeschlagen hatte, bis keiner mehr mit ihm kämpfen wollte.


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    Gestern hatte sich Fingal zögernd bereit erklärt, ein paar Übungsgänge mit Brayan zu absolvieren, und ich hatte stirnrunzelnd dabei zugesehen.
    Ich kannte Brayan überhaupt nicht wieder. Er setzte Fingal so hart zu, dass er Gefahr lief, ihn ernsthaft zu verletzen, und das war so gar nicht seine Art.


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    Gowan, neben mir, wirkte fassungslos. „Was ist nur mit Brayan los?", fragte er erschrocken. „Jemand muss ihn aufhalten, sonst bringt er Fingal noch um."


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    „Du hast Recht", hatte ich ihm zugestimmt. „Hilf mir."
    Wir waren über den Zaun gesprungen und dazwischen gegangen.


    Selbst zu dritt hatten wir Mühe gehabt, Brayan zu überwältigen, aber schließlich war es mir gelungen, ihm ein Bein zu stellen und ihn zu Fall zu bringen. Rasch setzte ich mich auf ihn und packte seine Arme, während Gowan sich über seine Beine warf und Fingal keuchend neben uns auf dem Boden lag.


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    Ich schrie Brayan an, in dem Versuch, ihn zu erreichen und zur Besinnung zu bringen. Er wehrte sich verbissen, aber dann erkannte er mich; seine Glieder erschlafften und er blieb ruhig unter mir liegen.


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    Ich nahm seinen Kopf in meine Hände und beugte mich zu ihm herab.
    „Brayan", flüsterte ich ihm zu, „rede mit mir."


    Die blinde Wut in seinem Gesicht verblasste und wich einer völligen Leere.


    „So, wie Du mit mir?", erwiderte er.
    Ich blieb stumm, und er sah mich ausdruckslos an.


    Dann setzte er sich auf, zog mich an sich und verbarg sein Gesicht in meinem Haar.


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    „Ach, Neiyra", flüsterte er, und seine Stimme klang gequält.
    „Was sollen wir denn nur tun?"


    Tröstend strich ich ihm übers Haar und hielt ihn fest.
    Nach einer Weile hob er mich von seinem Schoss, stand auf und streckte Fingal seine Hand entgegen. Fingal ergriff sie zögernd, und Brayan half ihm auf die Füße.
    „Es tut mir leid", sagte er rau, und Fingal nickte knapp.
    Brayan drehte sich um und verließ den Übungsplatz, während ich ihm nachblickte.


    Ich hatte keine Ahnung, wohin er gegangen war und wo er seine Nächte verbrachte. In seinen Räumen schlief er jedenfalls nicht, das hatte mir Ceilith erzählt.




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    Jetzt griff er nach meiner Hand und schenkte mir ein schiefes, klägliches Lächeln.
    „Es tut mir leid", sagte er leise.


    „Ist schon gut", erwiderte ich.


    „Nein." Er schüttelte den Kopf.
    „Es ist nicht gut, überhaupt nicht. Ich hätte mich nicht so benehmen dürfen. Es wird nicht wieder vorkommen."
    Er schwieg einen Moment.
    „Es ist eben so, wie es ist", fügte er dann hinzu.


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    In diesem Moment wurde das große Tor der Halle geöffnet, und ein junger Bote trat ein. Er sah sich um, und als er Rhiannon entdeckte, kam er mit raschen Schritten auf uns zu. Er sah bleich und verstört aus, und er war schmutzbedeckt.


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    Als er die Empore erreicht hat, sank er auf ein Knie.
    „Herrin", sagte er tonlos.


    „Aldric!" Rhiannon sprang von ihrem Stuhl auf, sie sah erschrocken aus. „Was ist geschehen?"


    „Ich bringe schlechte Nachrichten, Herrin", sagte Aldric.
    „Die Schlimmsten."


    Rhiannon wurde kreidebleich, und Gwern sagte heiser: „Caitlin?"


    Der Bote nickte unglücklich.
    „In der Nacht des letzten Vollmonds fühlte die Kronprinzessin, dass ihre Stunde gekommen war, und Prinz Morcant, der die letzten Tage kaum von ihrer Seite gewichen war, schickte nach den Hebammen", erzählte er stockend.


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    „Ich hielt Wache vor ihren Räumen, und als die Hebammen ankamen und die Gemächer betraten, konnte ich die Prinzessin auf ihrem Bett ruhen sehen, sie war guter Dinge und scherzte mit ihrem Gemahl."


    Aldric wischte sich über die Augen, und als er weiter sprach, zitterte seine Stimme.
    „Kaum drei Stunden später gebar die Prinzessin eine gesunde Tochter, und Mutter und Kind ging es gut. Die Geburt war leicht, und es gab keine Komplikationen. Eine der Hebammen blieb noch eine Stunde bei ihr, und dann brachte sie die verschmutzte Wäsche nach unten. Als die Tür sich öffnete, sah ich Prinz Morcant, der auf dem Bett neben der Kronprinzessin saß, den Arm um sie gelegt hatte und seinen Blick nicht von ihr und seiner Tochter abwenden konnte. Prinzessin Caitlin hielt ihre Tochter im Arm und sang ihr ein Lied vor."


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    Aldric hatte Tränen in den Augen.
    „Nur ein paar Minuten später kehrte die Hebamme zurück, und als sie den Raum betrat, hörte ich sie schreien. Und als wir in das Zimmer stürzten, da fanden wir…"


    Aldric konnte nicht weiter sprechen und rang um Fassung.
    „Wir fanden Prinzessin Caitlin und ihre Tochter auf dem Bett liegen, und Prinz Morcant lag auf der Erde vor dem Kamin. Sie waren alle drei tot."


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    Am Tisch herrschte fassungsloses Schweigen. Niemand sagte etwas, aber jedem von uns war das Entsetzen deutlich auf dem Gesicht abzulesen.


    „Herrin", flüsterte Aldric, „ich schwöre bei meinem Leben, dass ich nicht eine Sekunde in meiner Wachsamkeit nachgelassen habe, und niemand hat die Räume von Prinzessin Caitlin betreten. Niemand."


    „Steh auf, Aldric. Niemand zweifelt daran", sagte mein Vater, und ich erkannte seine Stimme kaum wieder.


    Aldric stand auf und sah ihn dankbar an.
    „Wir riefen sofort nach den Heilern und nach der Priesterin, aber sie konnten nichts mehr tun."


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    „Woran sind sie gestorben?" Die Stimme meiner Mutter klang brüchig.


    „Wir wissen es nicht", sagte Aldric leise, „sie fanden keine Erklärung, weder für den Tod der Prinzessinnen, noch für den von Prinz Morcant. Es gab… keinen Grund."


    Die Erschütterung in der Halle war fast greifbar.


    „Aber als die Hebamme wieder etwas zu sich gekommen war, fiel ihr etwas auf", fuhr Aldric fort und sah Rhiannon an, „das Feuer, das hell gebrannt hatte, als sie das Zimmer verlassen hatte, war vollständig erloschen. Und in der Asche fand sich ein Zeichen."


    Er griff in sein Wams und holte ein Pergament hervor. „Ich habe es aufgezeichnet."


    Er entrollte das Pergament und legte es auf den Tisch. Rhiannon entfuhr ein entsetzter Schrei, während Mártainn und Shainara aufsprangen.


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    Artair stand auf und strich das Pergament glatt. „Was ist das für ein Zeichen?", fragte er ruhig.


    Mártainn schwieg einen Moment, und dann sagte er kalt: „Das ist Runcals Zeichen."


    Rhiannon sank auf ihren Stuhl und sah benommen auf die Erde. Shainara kniete sich vor sie und nahm ihre Hände in die ihren.


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    „Du musst stark sein, Liebes", sagte sie sanft.


    Rhiannon hob den Kopf und sah sie an.
    „Natürlich", erwiderte sie.
    „Wie immer. Wie mein ganzes Leben lang."
    Es klang entsetzlich bitter.


    Ihre Schultern bebten, aber dann straffte sie sich, stand auf und ging zu Gwern, der seinen Arm um sie legte.


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    Artair trat zu ihnen und legte seine Hände auf ihre Schultern.
    „Ich kann gar nicht sagen, wie leid es mir tut", sagte er leise.
    „Wenn ich gewusst hätte…"


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    Gwern machte eine abwehrende Handbewegung.
    „Es war ganz allein unsere Entscheidung, hier her zu kommen, und es war die richtige Entscheidung. Nach Eurer Nachricht haben wir für den bestmöglichen Schutz für unsere Familie gesorgt, und ich glaube nicht, dass alles anders gekommen wäre, wenn wir dort geblieben wären."


    Er sah besorgt in Rhiannons Gesicht.
    „Aber jetzt müssen wir zurück", fuhr er fort.


    „Selbstverständlich", sagte Artair ernst.
    „Ihr bekommt alles, was ihr braucht."
    Er winkte Braghan, der rasch herantrat, und gab ihm leise ein paar Anweisungen.


    Gwern nahm sanft Rhiannons Arm und sie wandten sich zum Gehen. Aber nach ein paar Schritten blieb meine Mutter stehen, drehte sich um und sah mir direkt ins Gesicht. Ihre Augen waren voller Schmerz.


    Ich wandte den Blick nicht ab und stand auf. In diesem Moment war mir egal, was sie mir angetan hatte.
    Ich lief zu ihr und blieb einen Moment zögernd vor ihr stehen, aber dann schlossen sich meine Arme wie von selbst um sie und ich zog sie an mich.
    Ich konnte fühlen, wie sie zitterte, als sie meine Umarmung erwiderte; dann ließ sie mich los, nahm mein Gesicht in ihre Hände und küsste mich sanft auf die Stirn.


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    „Pass auf Dich auf, Neiyra", flüsterte sie.


    Mein Vater strich mir eine Strähne aus der Stirn, und sein Blick war warm und voller Dankbarkeit.


    Ich sah ihnen nach, als sie die Halle durch eine Seitentür verließen, und dann ging ich langsam die Stufen der Empore hinab.


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    Meine Schritte, zuerst zögernd und schleppend, wurden immer schneller, und als ich das große Eingangstor erreichte, rannte ich fast. Ich trat ins Freie, lief über den großen Platz und stürzte Richtung Fluss.


    Als ich das Flussufer erreicht hatte, ließ ich mich in das weiche Gras fallen. Ich beugte mich vor, schlang die Arme um meinen Oberkörper und starrte ins Wasser; ich atmete schwer.


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    Ich hatte Caitlin nicht gekannt. Ich hatte nur verschwommene Erinnerungen an ein junges Mädchen, das mir die Haare geflochten und mich gekitzelt hatte.
    Aber dennoch wollte mich eine Woge der Trauer schier überrollen.
    Sie war meine Schwester gewesen, und ich hatte fast nichts über sie gewusst.


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    Hatten wir ähnliche Vorlieben gehabt? Über die gleichen Dinge gelacht oder die Augen gerollt?
    Hatte sie auch jene kleine Geste mit der rechten Hand gemacht, wenn sie ungeduldig wurde, oder verlor sie niemals die Geduld?
    Wie war sie mit der Bürde, Kronprinzessin zu sein, fertig geworden? Oder war es keine Bürde für sie gewesen?
    Wo hatte sie ihren Mann kennen gelernt, und hatte sie sich auf den ersten Blick in ihn verliebt?
    Hatte auch sie irgendwo dieses winzige Muttermal gehabt, das Rhiannon und ich hatten?


    Ich wusste es nicht, und nun würde ich es niemals mehr erfahren. Die Möglichkeit war vertan, und das war auch meine Schuld. Ich würde sie niemals kennenlernen.


    Ich starrte immer noch auf die Wasseroberfläche, und plötzlich schien das Wasser sich… zu verbiegen. Ich kniff die Augen zusammen und sah genauer hin.


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    Verblüfft nahm ich wahr, dass bunte Wirbel unter der Oberfläche erschienen, die sich rasch ausbreiteten; das Gras, die Bäume und Blätter – alles wirkte verschwommen.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, dass die Ränder meines Gesichtsfeldes sich nach innen zu biegen schienen, und dann traf mich die Übelkeit wie ein Schlag, und die Welt kippte weg.


    Als die Übelkeit etwas nachließ, öffnete ich vorsichtig die Augen. Götter, was war das denn gewesen?
    Und es war noch nicht vorbei.
    Die bunten Wirbel, die mich umgaben, sanken langsam zu Boden und verblassten, bis sie wie ein feiner, weißer Nebel auf der Erde lagen.


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    Wenn da eine Erde gewesen wäre.
    Aber die Welt um mich herum war verschwunden, ich saß mitten in einem weißen Nichts, nur umhüllt von diesen Nebelschwaden.
    Doch merkwürdigerweise hatte ich keine Angst.
    Und plötzlich konnte ich es fühlen.
    Er war auch hier.


    27.jpg lupe.png27



    Ein ganz fettes Dankeschön geht an meinen Sohn, der sich Runcals Zeichen ausgedacht hat.



    Personenverzeichnis ~ Stammbaum


    Ah, offenbar hat sich Philline etwas beruhigt. ;)
    Mir haben in diesem Kapitel besonders die Rückblenden-Bilder sehr gut gefallen; mit dem verschwindenden Reisenden, der schemenhaften Philline als Kind neben ihrem Großvater und dem Säugling, der auf den Stufen abgelegt wurde. Toll gemacht!
    Phillines Großvater scheint nett zu sein, auch Mariola wirkt sympathisch, finde ich. Ich hatte mir den Großvater noch etwas älter vorgestellt, als er dann aussah, aber Mariola ist ja auch noch recht jung, so scheint es.
    Ich bin schon sehr gespannt, was der Großvater Philline mitzuteilen hat. Ob es was mit Leandro zu tun hat? *Rätsel*


    LG!

    Hallo Innad,


    sehr sympathisch, der Herr Doktor.
    Es ist ja nicht viel passiert in diesem Kapitel, aber man hat eine ganze Menge erfahren. Vor allem hat man ein Gefühl dafür bekommen, wie ein Paar Eileen/Fabian aussehen würde, und das gefällt mir doch deutlich besser als das Paar Eileen/Marcel.
    Jemand wie Fabian wäre für Eileen bestimmt viel besser als Marcel, dessen Sicht doch immer eher auf sich selbst ausgerichtet zu sein schein.
    Und Fabian scheint also etwas ähnliches erlebt zu haben wie Eileen. Noch etwas Verbindendes zwischen den Beiden, etwas, das zu einem tiefen Verständnis führen kann. Auch wenn es mir nicht so sehr gefällt, dass Fabian Marcels Art versucht zu erklären ;), obwohl auch das natürlich sehr ehrenwert und anständig ist. Aber er soll sich schließlich selbst um Eileen bemühen und nicht die Ehe zwischen ihr und Marcel kitten. :D
    Insgesamt kann ich mir also gut vorstellen, dass die beiden zusammen passen würden. Und der letzte Satz hat mich sehr gefreut. ;)


    Die Outtakes waren ja mal wieder witzig. Feuer vom Himmel und eine abgefackelte Kellnerin. :roftl
    Hast Du es schon mal mit dem Seasons Controller von Simwardrobe versucht? Das ist so eine Vase, damit kann man die Jahreszeiten setzen und ich glaube, auch das Wetter einstellen, und man braucht keinen Goldstatus dafür.
    Wen Du willst, kann ich auch mal meine DLs durchgucken, ich glaube, ich habe ein paar wintertaugliche Schwangerschaftsklamotten, könnte ich mal nachsehen.


    LG!

    So, jetzt mache ich mich endlich mal an die Kommi-Beantwortung. Wird ja auch echt Zeit. *schäm*
    Aber zuerst mal:


    ich wünsche euch allen ein gesundes, frohes neues Jahr!


    Goldig.: hallo und herzlich willkommen hier!

    Man merkt dank Neiyras Träumen, dass die Stimmung immer mehr auf Krieg hinzugeht und zu dem wird es wahrscheinlich bald kommen.


    Ja, so langsam wird es echt ernst. ;)



    Man weiß eigentlich seit Anfang an, dass es Schlachten geben wird und Meduria nicht siegt (wenn ich mich nicht ganz irre xD)


    Hm. Wer weiss? :D



    Neiyra und Artai (zumindest glaube ich, dass er der Reiter im ersten Kapitel ist) werden ja überleben, aber was heißt das schon.


    Komisch, dass immer alle denken, dass sei Artair im Prolog. ;)
    Und, nein - damit sage ich nicht, dass er es nicht ist. :D


    Das Ariadna-Neiyra-Artai-Brayan-Liebesviereck gefällt mir, aber ich habe das Gefühl dass es wohl in den Hintergrund geschoben wird, sobald der Krieg ausbricht.


    Ach, ich denke, eher nicht. Ich werde mich ganz elegant aus der Affäre ziehen. Hoffentlich schimpft keiner mit mir. :rollauge


    Vielen Dank für Deinen Kommi, ich habe mich sehr darüber gefreut!



    Wolkentanz: auch Dir ein herzliches Willkommen hier! Und ebenfalls vielen Dank für Deine Kommis!


    Aber zur Story: ich stimme Goldig. zu, so langsam kann man den drohenden Krieg im Nacken spüren, wenn man das so ausdrücken kann.


    Ja, und eigentlich wird es auch Zeit, oder? Die Geschichte heisst ja schließlich nicht "Zeit des Kuschelhäschens". Oder so. :D


    Ich hoffe doch das du Neiyra, Artair und Brayan nicht allzuviel antun wirst!


    Gnadenlos. Ich bin absolut gna-den-los. ;)


    Und: kann es sein das auf einem Bild im Prolog Artair und Braigh zu sehen sind? Wenn ja, ich mag die Ahnungen die mich dabei beschleichen nicht. Mir wäre lieber, wenn Ceiliths Sorgen unbegründet wären. Aber was will man erwarten? Schließlich scheint nun wirklich die Zeit der Finsternis anzubrechen.


    Ich finde es echt spannend, wie ihr immer alle über den Prolog nachdenkt. Und ob man über ihn was vom Ende rauskriegt. Würde ich vermutlich genauso machen. :D
    Aber leider werde ich mich in ganz geheimnisvolles Schweigen hüllen. ;)


    Neiyras Charakter gefällt mir übrigens sehr. Auch dass sie sich niemandem anvertraut...erinnert mich an jemanden:)


    Ja, mich auch. *seufz*


    Jetzt wo Brayan und Artair der schönen Ariadna quasi zu Füßen liegen hat Neiyra bestimmt nicht das Gefühl mit ihnen reden zu können... Ich könnt mir vorstellen das die drei sich viel mehr erzählt haben, als sie noch "Kinder" waren, und z.B. Neiyras Gefühle für Artair nicht im Weg waren.


    Oh ja, definitiv!



    Ariadna ist mir eine Spur zu naiv. Sie strahlt wirklich jeden an, oder? Sie muss doch merken dass nicht alle begeistert von ihr sind? Neiyras Verhalten ist ja schließlich nicht grad unauffällig;)


    Sie ist tatsächlich total naiv, offen und unschuldig. Ob sie das merkt... hast Du ja schon im nächsten Kapitel erfahren. ;)




    Innad:

    Brr, diese Träume von Neiyra... und so wie ich das auch schon dachte, sind es vermutlich nicht nur "Bilder", die ihr Meduria in den Kopf einpflanzt. Sie unterstreicht das ja selbst, indem sie sagt (Neiyra), dass sie inzwischen zwischen Traum und Vorsehung unterscheiden kann, und dass die Bilder aus den Träumen definitiv nicht nur von "Bilder" sind...
    Auf der anderen Seite wurde ihr das Bild von Meduria eingepflanzt, das ist nicht direkt mit dem "Sehen" zu vergleichen.


    Ja, es ist definitiv nicht nur ein Traum. Inwieweit Meduria dafür verantwortlich ist oder nicht... wird man noch erfahren. Später. ;)


    Dass Meduria Neiyras Gabe ausnutzt, ist natürlich auch ganz typisch. Es erinnert mich ein wenig an die Verbindung in Harry Potter zwischen ihm und Voldemort, die beide gegenseitig auszunutzen und zu mißbrauchen verstehen. Hier ist es jedoch bisher nur Meduria, die weiß, wie sie Neirya mürbe macht.


    Ja, sie macht sich da sicher etwas zu nutze- Allerdings... ach, jetzt fällt es mir doch schwer, die Klappe zu halten. Aber ich bin doch lieber still. Oder? Doch. :D


    Ich denke, hier müsste Neiyra jetzt ihren Stolz überwinden und sich Hilfe bei ihrer Mutter und ihrer Tante suchen, alleine zum Selbstschutz und dem der anderen. Denn wer weiß, wo diese ständigen traum-Attacken noch hinführen. Vielleicht ist genau das der Schlüssel zu dem vorausgesagten Verrat Neiyras an Artair. Und wer weiß, ob nicht auch genau die Sache, die sich hier gerade anbahnt und erst einmal relativ "harmlos" wirkt - wie eine Art Randgeschichte - der Knackpunkt ist.


    Oh, das sind sehr gute und interessante Gedanken. Hilfe sollte sie sich auf jeden Fall holen, und sei es nur, um mal Antwort auf ein paar drängende Fragen (u.a. die, die Du oben gestellt hast ;)) zu bekommen.



    Damit meine ich nämlich Ariadna und Artair, und ihre offensichtliche Schwärmerei füreinander. Wir alle wissen, dass viele der Probleme der Menschheit auf Missgunst, verletzter Liebe, Neid und Eifersucht gewachsen sind.
    Man sagt ja, bei Geld hört die Freundschaft auf, bei Liebe und verletzten Gefühlen aber schon viel früher. Wer weiß...


    Das ist sooo wahr. Ein etwaiger Verrat Neiyras könnte bestimmt aus enttäuschter Liebe und Verletzung entstehen, genug Grund dazu hätte sie ja. Bleibt die Frage, ob sie der Typ dazu ist.



    Auf jeden Fall fand ich dann die Szene doch trotz allem relativ lustig, wo Neiyra Ceilith entschlossen zwischen die beiden schiebt!


    Ja, da kennt sie nix. :D



    Mh, und ich bin gespannt, wie lange Artair braucht, um zu verstehen oder zumindest auf den Trichter zu kommen, was mit Neiyra los ist. Er war ja schon jetzt leicht irritiert ob Neiyras Unfreundlichkeit gegenüber diesem "süßen Geschöpf" Ariadna *würgspei*


    Ganz ehrlich? Da hab ich wenig Hoffnung. :rolleyes



    Ich glaube, ich bin nicht alleine damit, wenn ich sage, dass mich die Erinnerungsszenen an Neiyras Einführung in die "Ritterschaft" sehr berührt haben. Hach, Brayan und sie geben doch auch ein sooo schönes Paar ab!


    *Seufz* Das ist wahr, sie sind wirklich ein schönes Paar. *Doppelseufz*


    Was ich total genial finde - mal so am Rande - ist übrigens auch, wie gekonnt Du mit Neiyras Figur den Spagat zwischen "weiblich" und trotzdem "emanzipiert" schaffst. wie ich ja in meinem letzten Kommi schon angedeutet habe, ist sie ja eigentlich relativ maskulin, vor allem im Gegensatz zu dem Blumenmädchen Ariadna. Und doch finde ich Neiyra unglaublich weiblich und attraktiv, sie wirkt nicht wirklich "burschikos". Wie sie da so an Brayan angeschmiegt sitzt, wirkt sie auch sehr zerbrechlich - aber auf eine charmante, berührende Weise.
    Es ist schön, dass Du Neiyra nicht als Power-Emanze, die absolut keine weiblichen Attribute hat, darstellst, sondern als perfekte Mischung aus beidem, denn das wirkt sehr glaubwürdig, sympathisch - und es berührt, zumindest mich, immer wieder.
    Darum finde ich es auch schön, dass Neiyra ihre Schwäche damals nach der Wache zugeben kann, zugibt, dass ihre Beine sie nicht mehr trugen, dass sie weinte und dass sie dann doch auch wieder "weibliche" (und natürlich auch menschliche) Seiten hatte. Das Bild, in dem Brayan sie einfach in die Arme nimmt und trägt, berührt einen hierbei besonders. Sie wirkt im dem Moment nicht "schwächlich", sondern einfach "echt" - und das find ich wirklich großartig.


    Oh, da bin ich echt froh und erleichtert, dass es so rüberkommt. Neiyra soll auf keinen Fall wie ein weiblicher Berserker rüberkommen. Tief drinnen ist sie sehr wohl auch Frau, auch wenn diese Seite an ihr bislang keine Chance hatte, zum Vorschein zu kommen.
    Und ihre Aufgabe als Schutzherrin Gowan gegenüber nimmt sie sehr ernst. Dazu gehört in ihren Augen eben auch, bei der Wahrheit zu bleiben und ihm zu sagen, wie es bei ihr gewesen ist. Weil sie sich auch noch genau erinnert, wie sie sich damals gefühlt hat und weiss, was in Gowan vorgeht.




    Zu guter letzt habe ich nun aber auch noch eine Frage an Dich: Bei der "Weihungszeremonie" sind nun alle "hohen" Tiere anwesend, ist das so üblich oder ist es nur so, da im Moment ohnehin alle anwesend sind?


    Normalerweise sind nur die "hohen Tiere" anwesend, die auch in Caer Mornas wohnen. Also Artair (der natürlich immer den Eid abnimmt), Dian, Mártainn und die Mitglieder des Hohen Rates. Dann natürlich die Brüder und Schwestern im Kampf, die Familienangehörigen und diverses Fussvolk. ;) Ist schon eine große, feierliche Angelegenheit.
    Shainara, Bran, Rhiannon und Gwern kommen aber nicht jedes Mal dazu. Die sind jetzt nur dabei, weil sie gerade in Caer Mornas sind.
    Endlich mal eine Frage, die ich komplett benatworten kann! :applaus



    Die Outs waren auch mal wieder wunderbar, vor allem die Bilder zwischen Artair und Neiyra, aaaaaaber ich muss zu meinem eigenen Erstaunen gestehen: Sie gefällt mir mit Brayan besser! ;)


    Tatsächlich?! Na, da muss dringend was dagegen unternommen werden! :D




    Appolonia:


    Ja, das stimmt. Sie ist durchaus sensibel. Ein zartes Pflänzchen. Sowas finden manche Kerls unwiderstehlich. :misstrau Blöd, dass Artair dazu zu gehören scheint.


    Womit wir bei Artair wären.
    Ein echtes Goldstück, der Junge.
    Es ist wirklich süß, was er alles für seine Liebste tut... Richtig romantisch.
    Wenn es nur nicht die Falsche wäre.
    OK, so denke ich wahrscheinlich nur, weil ich Neiyras innere Gefühlswelt kenne, weil ich Mitleid mit ihr habe.
    Wäre es aus Artairs (oder Ariadnas) Sicht geschrieben, käme es mir wahrscheinlich viel romantischer vor.


    Hach, ja, ich mag ihn echt gern. *seufz* Mir wäre es auch lieber, wenn er seine diversen Aufmerksamkeiten an Neiyra richten würde. Aber, was soll man machen? :D


    Hm... Kann es sein, dass Artair, jetzt wo er von dieser "Wir sollen Meduria deinen Kopf bringen"-Sache weiß, so eine Art "Torschluss-Panik" entwickelt hat?
    Ich meine, er ist der letzte seiner Blutlinie, hat keine (leiblichen) Brüder und Nachkommen, die ihn nach seinem (hoffentlich nicht so bald eintretenden) Tod ablösen könnten...
    Und da seine Eltern nicht mehr leben und neue Geschwister damit verdammt unwahrscheinlich sind, bleibt eben nur Möglichkeit 2 - Nachkommen.
    Söhne.
    Und just in diesem Moment, wie es der Zufall so will, schneit die kleine Prinzessin herein, funkelt mit ihren Augen... Naja.


    Das ist eine sehr interessante Frage. Ein Teil von Artairs Motiven wird recht bald erklärt, wenigstens zum Teil. Was wirklich in ihm vorgeht erfährt man leider erst fast ganz zum Schluß.


    Jetzt würd ich doch gern wissen, was an diesem Stoff falsch war.
    Webfehler, wahrscheinlich.
    Vielleicht war ganz zufällig Gift eingewebt, toxische Pflanzenfasern oder sowas...
    Oder er ist verflucht, so ähnlich wie in dem Märchen des "Treuen Johannes", dass er seinem Träger etwas antut, z.B. (wie im vorhin genannten Märchen) Haut und Knochen verbrennt, oder ihm im falschen Moment (in der Schlacht eben) Kraft entzieht oder ihn würgt.


    Ach nein, so weit hatte ich gar nicht gedacht. Der Stoff an sich ist nichts besonderes. Er ist nur einfach da, und Neiyra erkennt ihn. Und denkt sich, ihn zu vernichten kann nicht schaden. Im besten Fall hat sie die Zukunft so weit verändert, dass Artairs Tod zumindest auf die Weise, wie sie sie gesehen hat, nicht mehr eintreten kann. Wobei natürlich die Frage bleibt, ob es überhaupt möglich ist, die Zukunft zu verändern, und ob das, was sie gesehen hat, tatsächlich eine "echte" Vision war. Und wenn nicht, dann hat sie Meduria auf jeden Fall eine Kampfansage vor die Kittelschürze geknallt. :D



    Gönnen wir Neiyra erstmal ihren wohlverdienten Schlaf.
    Nachträglich noch ein gutes, neues Jahr voller neuer Ideen wünscht


    Ja, und den hat sie echt bitter nötig.
    Dir auch ein schönes neues Jahr!




    Innad:

    Mensch, warst Du diesmal schnell mit Deiner Fortsetzung! Schööön :)


    Ja, gell? :D Und dabei hatte ich eigentlich vorgehabt, im Urlaub noch mehr Kapitel zu schaffen. :angry


    Hm, hm, hm - ich weiß gar nicht, was ich von diesem Kapitel halten soll. Erstmal die vielen Szenen mit Ariadna, Artair und Neiyra. Neiyra tut mir so leid, echt. Obwohl ich für Ariadna auch ein ganz klein wenig Mitleid empfunden habe. Aber nur ganz wenig :D


    Ja, und das war auch beabsichtigt. *grins* Ich würde es ziemlich doof finden, wenn Ariadna nur unsympathisch wäre. Und auch unglaubwürdig, denn wie wahrscheinlich wäre es, dass sich Artair nur in die "Oberfläche" einer Frau verliebt? Artair?



    Es muss für sie ziemlich schwierig sein, dass sie auch mal jemandem begegnet, der nicht entzückt von ihr ist. Das ist immer ziemlich schmerzhaft, wenn man als Prinzessin auf der erbse und Daddys Liebling aufgewachsen ist. Ich nehme mal schwer an, dass an Brans Hof niemand auf die Idee gekommen wäre, ihr jemals etwas anderes als Höflichkeit und Sympathie und Freundlichkeit entgegen zu bringen, ihr der holden Maid von edlem Blute.


    Das ist eine interessante Theorie. Inwieweit sie zutrifft, wird man recht bald erfahren.


    Da ist es für sie sicher schwierig, in eine so ganz andere Umgebung zu geraten, die sie so gar nicht kennt.
    Interessant ist jedoch, dass sie Neiyras hohe Stellung hervorhebt. Es ist also ganz tricky eigentlich: Denn eigentlich will Ariadna ihr ja auch klar machen, dass sie gleichgestellt sind. Das sieht Neiyra aber gar nicht als "Kompliment" an sondern eher als Beleidigung, weil sie sich in der Art und Weise, wie sie lebt, angegriffen fühlt, klassische Geschlechtermerkmale von sich weist.
    Es ist dabei aber schon ziemlich *wüüüüürg* wie Ariadna das formuliert: "Weil das nicht eurer naturgegebenen Bestimmung entspricht".


    Sie ist tatsächlich ganz anders aufgewachsen als Neiyra, und an Brans Hof werden viele Dinge auch anders gehandhabt. Was ich im übrigen auch interessant finde, ist dass Bran damit keine Schwierigkeiten zu haben scheint, obwohl er doch wesentlich älter ist und seine Meinungen eigentlich festgefahrener sein müssten. Aber er hat kein Problem mit kämpfenden Frauen und anderen Arten zu leben.
    Allerdings weiss er natürlich auch darüber Bescheid, während es Ariadna unvermittelt und unvorbereitet trifft.


    Später betont Artair dabei - was ich sehr interessant finde - dass Neiyras Position gar nicht SO ungewöhnlich ist, wie wir dachten, dass es auch noch andere Frauen gibt, die Hosen tragen und kämpfen. ich fand Artairs Reaktion auf die Stickanfrage von Ariadna übrigens auch sehr kennzeichnend - da fängt er an zu lachen, als er sich Neirya stickend vorstellt. und diese wiederrum - die ihm sicher eine Kopfnuss gegeben hätte 2 Wochen vorher, wenn er ihr vorgeschlagen hätte, zu STICKEN oder sie gefragt hätte, ob sie das kann - fühlt sich ihrerseits wieder angegriffen, als könne sie etwas nicht, das sehr erstrebenswert ist - weil Ariadna es eben kann.


    Ja, kämpfende Frauen sind dort nicht ungewöhnlich. In einem späteren Kapitel wird man noch mehr darüber erfahren.
    Über Artairs Reaktion habe ich lange nachgedacht. Es wäre ja auch eine Option gewesen, dass er verärgert oder enttäuscht reagiert, dass Neiyra die Kleine zum Heulen gebracht hat. Aber das habe ich einfach nicht über mich gebracht ;), und ich fand eine solche Reaktion auch unwahrscheinlich und zu früh. Vielleicht in ein paar Jahren, wenn er und Ariadna schon ewig verheiratet sind und ihm der ewige Zickenkrieg auf den Senkel geht. Aber zum jetzigen Zeitpunkt würde er mit Sicherheit immer erst wissen wollen, was eigentlich passiert ist. Das Lachen hat mir gleich aus mehreren Gründen gefallen: es weist dieser "Auseinandersetzung" die ihr zustehende Bedeutung zu (Larfari!). Es zeigt, wie gut er Neiyra kennt. Und ein bißchen steht er damit auch auf Neiyras Seite, weil es zeigt, dass Ariadnas Vorschlag tatsächlich abstrus war und nicht nur Neiyra so empfindet. Und dann wendet er sich Ariadna zu und erklärt, tröstet und besänftigt. Er nimmt eine Vermittlerrolle ein, auch, weil ihm sicher daran gelegen ist, dass die beiden sich vertragen und verstehen. Neiyra dürfte das allerdings ziemlich blöd finden. :D



    Die vielen romantischen Szenen zwischen Artair und der holden Maid fand ich grausigelig. Neee, neee, sie sind superschön atmosphärisch und romantisch und zart: aber liebe liebe Julsfeld, biiiiitte lass uns das gerne noch öfter sehen, aber nicht mit der holden Maid im Stickfieber sondern mit den Protagonisten, die der allgemeinen Sympathie gerecht werden ;) :D Ich fürchte aber, diesen Wunsch erfüllst Du uns erstmal nicht *seufzganzdoll*


    Wenig wahrscheinlich, wie es aussieht. :D
    Ich fand die Szenen übrigens total schön. Ich bin absolut Team Artair und dafür, dass Artair und Neiyra zusammen finden. ;) Aber ich finde Ariadna wirklich total süß, und sie ist echt fotogen. Das finde ich wirklich bemerkenswert für einen "echten", im Spiel geborenen Sim. Und ich finde, dass Artair und Ariadna ein wirklich schönes Paar sind. Leider. :D


    Übrigens finde ich Ariadna manchmal fast zu einfach gestrickt. ich meine, all unsere Figuren wirken so mystisch und tiefsinnig, Ariadna entspringt eigentlich einer ähnlichen Blutslinie, es kann doch nicht sein, dass ihr einziges Daseinsmerkmal nur im Sticken und Nähen besteht und darin, dekorativ zu sein. Sind da dann alle Gene an ihr vorbei gegangen oder weiß sie nur selbst noch nichts davon? Sie erinnert mich dabei ein bißchen die Figur der Guinevere in der Artus-Saga bzw. Avalon-Saga. Sie ist letztlich auch immer nur "nett, dekorativ, hübsch" und während Lancelot und ARtus von vielen Frauen, die unermessliche Fähigkeiten haben und nebenbei auch hübsch sind, umgeben ist, strahlt nur diese relativ stumpfsinnige Guinevre über ihnen allen und trägt letztlich maßgeblich zum Verderben bei, ohne wirklich zu merken, dass sie es tut.
    Ich hoffe, dass Ariadna nicht eine ähnliche Rolle einnimmt.


    Abwarten, sag ich nur. ;)


    Denn was dann nachdem Neiyra die Halle verlässt geschieht, zeigt erneut deutlich den ganz anderen Unterschied zwischen ihr und Ariadna: Denn sie retttet Artair das Leben, indem sie den stoff durch ihre GAbe und ihr Feingefühl erkennt, der vermutlich wie Appolonia schon schrieb mit irgendeinem Gift oder einem Fluch versehen ist. Himmel, und der Knallkopf sitzt drinnen am Feuer, sieht seiner Grazie beim sticken zu und schenkt ihr Rosen und Katzenbabys, während die dunkle Bedrohung direkt vor seiner Türe ist.


    Ach, jetzt bist Du aber ungerecht. ;) Er weiss doch gar nicht, dass er jede Nacht auf einem Stein einen furchtbaren Tod stirbt.
    Aber mit dem Unterschied zwischen Neiyra und Ariadna hast Du natürlich recht. Neiyra ist nicht nur ganz anders, sie hat tatsächlich auch größere Fähigkeiten, auch wenn sie die in ihrem vollen Potential bis jetzt weder erkannt noch zu beherrschen gelernt hat.
    Das Tuch ist übrigens nicht vergiftet oder so, dazu hab ich oben bei Appolonia schon was geschrieben.



    Verliebtsein ist in einer solchen Situation wahrscheinlich nicht gerade gut, denn es vernebelt die sinne, die Artair jetzt ja eigentlich schärfer denn je braucht. Seine Äußerung "NOCH keine Königin".... find ich äußerst erschreckend, es geht mir zu schnell. Ich finde, dass Artair eine starke Frau an seiner Seite braucht, nicht so ein Pflänzchen (es sei denn, sie ist es gar keines...) und Appolonias Einwurf mit der "Torschusspanik" finde ich gar nicht so unsinnig. Vielleicht will er wirklich möglichst schnell das Weiterleben seiner Blutslinie sichern, Ariadna gefällt ihm und ist so ganz anders als die Frauen, die ihn bisher umgaben - starke Hohepriesterinnen, die kämpfende Neiyra usw.
    Das passt doch hervorragend.


    Ein Teil dieser Fragen wird relativ bald beantwortet, zumindest zum Teil und zu einem gewissen Aspekt. Im übrigen musste ich schmunzeln, als ich diesen Absatz gelesen habe, da folgen in einem zukünftigen, recht baldigen Kapitel ganz ähnliche Sätze. Von vermutlich eher überraschender Seite. ;)



    So, und dann Neiryas Traum. Ich frage mich, wer da aufeinmal aus dem Nichts auftaucht? Ist es etwa Runcall, der Meduria in die Schranken wies und nun eine neue Variante versucht, um Neirya zu "bekommen" und sie auf den Weg des Verrats zu führen? Vielleicht war der Stoff auch gar nicht auf Artair, sondern gar auf sie selbst gemünzt, vielleicht SOLLTE sie ihn finden und damit irgendeine Schwelle öffnen?
    Ich würde ja gerne glauben, dass es "irgendwo da draußen" jemanden gibt, der auf der Seite Neiyras und der anderen ist, der wie eine Art Schutzpatron aus dem Nichts auftaucht, aber irgendwie glaub ich das gerade nicht, aber ich hoffe, dass ich mich irre...


    Tja, wer das ist, verrate ich natürlich nicht. ;) Aber man wird es ziemlich bald erfahren.
    Und zu den restlichen Vermutungen schweige ich auch. Selbstredend. :D



    Und fürchte mich by the way fast mehr vor Hochzeitsszenen als davor, dass nun wieder die Kämpfe ausbrechen! Arghhh!


    *Grins* Keine Angst. Hochzeitsszenen gibt es (vorerst?) nicht. :D




    Wolkentanz:

    Ariadna merkt es also doch... Ich muss sagen sie tut mir definitiv leid: Sie weiß es wohl wirklich nicht besser. Sie scheint einfach gefangen in all diesem "königliche Abstammung"- und "naturgegebene Bestimmung"-kram. Naja, aber unglücklich ist sie ja auch nicht damit. Immerhin ist sie ehrlich und meint nichts böses (hoff ich doch).


    Ja, da hast Du absolut recht. Sie ist durchaus sensibel genug, um Neiyras Ablehnung zu bemerken. Und sie ist wirklich naiv, jung und unschuldig.


    Artair und Ariadna... Ganz ehrlich? ich kann mir Ariadna wunderbar als Königin vorstellen. Sie ist schön und eines Königs würdig und das "Volk" würde sie vermutlich lieben. Ob sie noch zu was anderem gut ist als hübsch rumzustehen ist natürlich eine andere Frage. Als Königin sollte man ja schon ein bisschen was drauf haben, oder nicht? Aber wenn sie auch das als ihre Aufgabe sieht, denke ich schon, dass sie dann ihrer "naturgegebenen Bestimmung" nachkommt und ihr Bestes gibt. Nun ja. Aber eigentlich verdient Artair was besseres.


    Sie wäre zumindest eine dekorative Königin, oder? Diese Überlegungen sind übrigens sehr interessant. Da wird man recht bald was zu erfahren.



    Neiyra? Wenn ich das richtig sehe, wäre sie Königin wenn sie mit Artair ernsthaft zusammenkäme (und sie heirateten). Neiyra und Königin geht aber gar nicht! (also find ich jetzt, da würde sie verkommen) Ausserdem kommt sie mir so vor wie eine, die niemals heiraten wird. Klar, sie gehört an Artairs Seite. Aber nicht als Königin! Wie sie in diesem Kapitel ganz richtig erkannt hat: Sie kann sein Leben schützen. Artair braucht sie als eine seiner besten Kämpfer (ist sie das? ich bild mir das vllt gerne ein, weil ich sie so toll find:D) und natürlich auch als Freund (Freundin/ Schwester/ Jemand, dem er vertrauen kann, auf den er sich verlassen kann). Da sie sich aber offensichtlich nach viel mehr sehnt, weiß ich nicht wie das zu einem glücklichen Ende kommen soll.


    Ja, ich auch nicht. :( Wie geeignet Neiyra als Königin wäre, ist eine spannende Frage. Aber leider kann ich mich dazu so gar nicht auslassen, weil ich immer so höllisch aufpassen muss, was ich sage. ;)


    Und dann Brayan... hat sich also in diesem Kapitel gar nicht erst blicken lassen. Böh! Ich will Brayan:)!


    Er hatte ja aber in den vergangenen Kapitel reichlich Screentime. :D


    An dem Stoff ist vermutlich gar nichts weiter falsch, als dass er von diesem seltenen, tiefen Blau ist?


    Jap, stimmt.


    Ich wage jetzt aber nicht zu hoffen, dass Neiyra mit dieser vergleichsweise simplen Aktion des Stoffverbrennens Medurias Pläne (sofern es ihre sind?) durchkreutzen konnte und sich der Traum daher gewandelt hat. Immerhin wäre die Szene, wo Artair in dem Gewand von tiefem, seltenen Blau zu sehen ist, so nicht mehr möglich... vorausgesetzt der Stoff ist wirklich so selten.
    Trotzdem, 1:0 für Neiyra find ich:) Weiter so!


    Tja, was da was ausgelöst hat, und was etwas verhindern kann oder auch nicht... schwierig. Kompliziert. Später. :D
    Aber 1:0 stimmt auf jeden Fall. Immerhin hat Neiyra Meduria klar gemacht, dass sie nicht das brave Opfer spielen wird, dass sich jede Nacht quälen lässt.


    Ich bin sehr gespannt welche Dimensionen Neiyras Begabungen noch annehmen wird... und ob sie über ihren eigenen Schatten springt und Hilfe annimmt, um sie besser zu kontrollieren, sei es um Artair besser schützen zu können.


    Gute Frage. Wäre ja zu hoffen, oder?


    Was mir Neiyra sehr sympatisch macht, was sich auch wieder in diesem Kapitel zeigt, ist dass sie nicht überheblich gegenüber "normalen" Leuten ist, sich also entschuldigt für ihr Verhalten und auch z.B. dafür gesorgt hat, das Ceilith ihre Sorgen Artair weitergeben kann.


    JA! *froi* Ich bin wirklich froh, dass das offensichtlich auch so angekommen ist.



    Viele Grüße an alle und vielen Dank für die Kommis!

    Hallo Appolonia,
    ich wünsche Dir ein schönes neues Jahr!


    Hm. Also, auch wenn es mir jetzt echt leid tut, das sagen zu müssen: ich fand Philline in diesem Kapitel richtig unsympathisch. Sorry. :(
    Man kennt zwar ihre Gründe nicht, und weiss ja auch nicht, was zwischen ihr und Vallentin vorgefallen ist (oder weiss man es, und ich hab es nur wieder vergessen? :confused:), aber ich konnte gar nicht nachvollziehen, warum sie derart wütend, ruppig und unfreundlich ist. Vallentin kam mir eher so vor, als wollte er den Streich seiner Freunde wieder gut machen, wenn es überhaupt seine Freunde waren und er überhaupt etwas davon gewusst hat, was ja auch noch nicht klar ist.
    Und auch diese Sache auf dem Marktplatz - das kam mir auf den ersten Blick doch eher wie so ein typischer Jungensstreich vor, und nicht wie eine bösartige Attacke.
    Vielleicht könnte ich Philline besser verstehen, wenn man die ganze Vorgeschichte kennt? (Oder kenne ich die und hab sie vergessen? :confused:) :D
    Jedenfalls konnte ich fast ihren ganzen Gedankengang nicht nachvollziehen.
    Auch, sich darüber aufzuregen, dass Vallentin nur mit einer Kerze unterwegs ist. Das denkt ja wohl die Richtige. :roftl
    Ihr Verhalten Martin gegenüber fand ich auch nicht besonders nett.
    Ich will mal schwer hoffen, dass sie einfach nur verwirrt und erschöpft ist und dass wir über die Vorgeschichte von ihr und Vallentin noch mehr erfahren; auch, worüber er so unbedingt den Mund halten muss.


    Also insgesamt ein Kapitel, dass bei mir eine Menge Fragen aufgeworfen hat. So mag ich das. ;)

    Hallo Innad,


    ui, hier gab´s ja schon zwei Kapitel! *Schäm*
    Tja, das Eileen da verwirrt ist, wundert mich gar nicht. Marcel scheint in letzter Zeit wohl ein Ausbund an Unberechenbarkeit zu sein. ;)
    Keine Ahnung, welche Saite da bei ihm angefangen hat zu schwingen, als er von der Schwangerschaft erfahren hat. Aber auch, wenn sein Wunsch, es nun nochmal miteinander zu versuchen, durchaus ehrbar ist, hab ich da so meine Zweifel. Es nur wegen des Kindes nochmal miteinander zu versuchen, ist nicht gut. Das ist zu wenig. Im Überschwang seiner (wie auch immer gearteten) Gefühle mag es ihm vielleicht als gute Idee erscheinen, nochmal von vorne anzufangen. Frage ist nur, ob er auch tatsächlich dazu in der Lage ist. Er hat Eileen verlassen, eine Affäre mit einer Anderen angefangen, ist zu der "Neuen" gezogen. Die Gründe dazu kennen wir nicht, aber ich frage mich doch, ob er die jetzt einfach so wegwischen kann, genauso wie seine Gefühle für Bettina. Kann er die jetzt ebenso rigoros und glatt aus seinem Leben streichen wie vorher Eileen, ohne Bedauern, ohne zurück zu blicken? Ist sein Verhältnis zu ihr nur Spass für ihn? Oder liebt er Bettina? Dann wäre dieser Versuch nämlich von vorne herein zum Scheitern verurteilt.
    Genauso Eileen. Sie sollte nicht voreilig auf dieses "Angebot" anspringen, womöglich aus dem Schmerz heraus und dem Gefühl der Einsamkeit und dieser Sehnsucht, die dem nachtrauert, was einmal war. Denn so wird es nie wieder. Sie sollte genau mit sich zu Rate gehen, ob sie Marcel tatsächlich noch liebt, noch lieben kann, und ob sie ihm wirklich verzeihen könnte. Nur dann hat das Ganze eine Chance.
    Und, ehrlich gesagt, ich sehe da schwarz. Besonders, da sie doch mittlerweile ganz eindeutige Symptome in Anwesenheit eines gewissen schnuckeligen Doktors zeigt. :D
    Vielleicht wäre es am Besten für sie, erst einmal für sich zu sein, um sich darüber klar zu werden, was SIE eigentlich will. Was ihre Ziele, Träume und Wünsche sind. Denn in der Beziehung mit Marcel hat sie sich doch eigentlich eher immer zurück genommen.
    Und dann, wenn sie selber mit sich im Reinen ist, ist auch wieder Raum für die Liebe. Nur nicht Hals über Kopf zurück in die alte oder in eine neue Beziehung.
    Nun, ich bin sehr gespannt, was sie tun wird.


    Die Outtakes waren wie immer sehr amüsant. Mit dem Fahrstuhl ist bei mir noch nie ein Sim abgestürzt, ich glaube, ich bin sogar noch nie mit einem gefahren. :eek: (also, nicht ICH. Meine Sims. Ich bin schon mal Fahrstuhl gefahren. :D)
    Allerdings, eins muss ich mal sagen: ich habe un-glaub-lich gefröstelt, als ich Eileen da mit ihrem Mega-Ausschnitt im Schnee hab stehen sehen. :roftl Und auch bei der Szene mit Marcel hab ich kurz gedacht, ob sie ihm mit diesem Outfit nicht die falschen Signale sendet. Oder vielleicht auch die Richtigen? Schau mal, das kannst Du alles nicht mehr haben. *lach*


    Wie immer schöne Fortsetzungen! Und ich freu mich schon sehr auf das nächste Kapitel.


    EDIT: Ehe ich´s vergesse: ein schönes neues Jahr wünsche ich Dir!