Beiträge von Innad

    Kiara: Ja, mir hat diese FS auch gut gefallen, weil sie irgendwie gut beschreibt, was zwischen Jess und Tessa doch immer noch ist...
    Du hast völlig recht, wenn Du schreibst, dass nun harte Zeiten auf beide zukommen. Und es ist ja auch nicht klar, ob das alles dann auch wirklich gut ausgeht. Natürlich hoffen beide das beste, aber es ist schon dreimal schiefgegangen...
    Die Klinik gefällt mir auch ganz gut :) Danke für Deinen lieben Kommi!!!




    @ALL:
    Huii, heute geht das Kommi Beantworten aber schnell :) Ihr liegt wohl alle draußen und genießt das herrliche Sommer-Wetter? :)
    Naja, ich war jedenfalls fleißig und habe hier eine recht lange FS für euch! Ich hoffe, ihr habt etwas Sitzfleisch *lach*

    Hallo Llynya!


    Die FS hat mir toll gefallen! Das Dorf hast Du supergut hinbekommen, wirklich!


    Da war Linas Angst ja erstmal unbegründet und sie hat sich ganz gut im Dorf zurechtgefunden.


    Dass die Räuber gejagt werden, hatten sie ja schon selbst angedeutet.


    Was mich aber wirklich neugierig macht ist natürlich Dein offenes Ende... wird Lina am Ende jetzt mitten im Dorf zaubern? Das wäre natürlich nicht gerade empfehlenswert :hua

    Tessa nickte. „Klar doch. Und du auf dich.“
    „Selbstredend.“
    Er zwinkerte und sah sie dann wieder ernster an, zog sie an sich heran und küsste sie noch einmal.



    „Und nun muss ich los“, sagte er und zwinkerte. „Sonst krieg ich direkt am ersten Tag einen Eintrag ins Klassenbuch oder so.“
    Tessa musste gegen ihren Willen lachen. „Das kann gut passieren“, sagte sie dann und löste sich langsam aus seiner Umarmung. „Also solltest du dich…“
    „…lieber sputen, ich weiß“, vervollständigte dieser ihren Satz. „Ich geh auch schon. Bis in vier Wochen, Tessa.“



    Er drückte ihr noch einen schnellen Kuss auf den Mund und sagte dann: „Und du solltest jetzt auch gehen, bevor du dich noch erkältest, ja?“
    Tessa nickte.
    „Gehst du jetzt auch wirklich? Ich will dich nicht heute Abend hier halb erfroren finden.“
    Tessa grinste schief. „Nein, ich gehe. Versprochen.“
    Jess lächelte nocheinmal, winkte ihr zu und ging schnellen Schrittes zurück ins Haus.
    Tessa seufzte und blickte noch einmal am Gebäude hinauf, aber jetzt fühlte sie sich auf seltsame Weise leichter als zuvor. Sie wandte den Blick ab, drehte sich um und ging ohne noch einmal zurück zu schauen zurück zum Auto, startete den Motor und ließ die Villa Sonnenschein und das kleine verschlafene Örtchen hinter sich











    Fortsetzung folgt.

    Jess nickte. „Ja, du hast vermutlich recht.“
    Einen Moment standen sie unsicher voreinander, dann zog er sie in die Arme und drückte sie an sich. „Vergiss nicht, was du mir versprochen hast“, sagte er leise. „Ich verlasse mich auf dich.“



    Tessa nickte. „Ja, okay… ich tu mein bestes.“
    Sie ließ ihn los und versuchte sich ein Lächeln abzuringen. „Aber du… du musst auch gut achtgeben, ja? Sei stark.“
    Jess nickte. Tessa zog sein Gesicht lächelnd noch einmal heran, um ihn zu küssen.
    „Ich bin mir sicher, dass du es schaffst“, sagte sie dabei.



    Sie küsste ihn noch einmal kurz, dann wandte sie sich ab und sagte: „Ich gehe jetzt. Bis… in ein paar Wochen.“
    Jess wollte noch etwas sagen, doch Tessa spürte, wie ihre innere Stärke langsam dahin schmolz, als ob es sich um einen Eisklotz in der prallen Sonne handele.
    „Ich muss los“, sagte sie darum recht harsch, drehte sich um und ging zur Tür. Im Rahmen blieb sie noch einmal einen Moment stehen und kämpfte gegen den dringenden Wunsch an, sich noch einmal umzudrehen. Dann jedoch ging sie schnellen Schrittes aus der Tür.



    Ihre Füßen trugen sie schneller als gewollte, sie rannte schon fast den Gang entlang, die Treppe hinunter und zur Tür hinaus. Erst als sie die frische und kühle Luft des Gartens umgab, blieb sie stehen. So schnell sie sich eben hatte von diesem Ort entfernen wollten, so wenig schien sie nun endgültig dazu in der Lage zu sein.
    Ihr Atem ging schwer und sie schaute sich wie hilfesuchend im Garten um.
    „Wir haben das doch beide gewusst“, flüsterte sie verzweifelt. „Wieso tut es nur so sch-ei-sse weh?“



    Eine Frau ging langsam an ihr vorbei und warf ihr einen fragenden Blick zu, doch Tessa wandte sich ab und schauderte zusammen. Es war nicht kälter geworden als zuvor, doch nun fror sie. Sie wusste genau, dass sie hätte gehen sollen. Es brachte nichts, weiterhin hier herumzustehen wie angewurzelt. Je schneller sie verschwand, desto einfach würde es werden…oder? Sie ging mühsam einige Schritte und blieb am Eingang zum Garten noch einmal stehen. Noch konnte sie sich nicht recht überwinden, endgültig zu gehen. Es schien etwas so endgültiges zu haben.
    Sie schluckte hart gegen die Tränen an, die in ihr aufstiegen, was jedoch recht erfolglos zu sein schien. Schon rann ihr ein kleiner salziger Bach über die rechte Wange, den sie missmutig mit dem Handrücken wegwischte.
    „Tessa?“
    Erschrocken fuhr die Angesprochene herum.



    „Jess“, stammelte sie und fühlte sich seltsam ertappt und gleichzeitig froh, ihn hier vor sich stehen zu sehen. „Was…was machst du hier? Du … solltest du nicht bei der Ärztin sein?“
    „Doch, gleich jedenfalls. Aber ich konnte dich nicht so hier stehenlassen.“
    „Ich... ich wollte nur…“
    „Ich hab dich vom Fenster aus gesehen“, erklärte Jess und lächelte leicht.
    Tessa schluckte. „Entschuldige…“, flüsterte sie und schauderte erneut zusammen. „Ich wollte dir keinen Ärger machen. Du solltest wieder hineingehen… die Ärztin wartet und…“
    „Schhhh“, sagte Jess sanft und griff nach ihren Händen. „Mein Gott, du zitterst ja. Ist dir kalt?“
    Tessa zuckte mit den Schultern. „Vermutlich…“



    „Hör zu“, sagte Jess sanft. „Du musst nicht immer stark sein, okay? Es ist in Ordnung, wenn du weinst oder wenn du mir zeigst, dass es dir nicht gut geht.“
    „Aber… du hast genug mit dir selbst zu tun“, sagte Tessa leise.
    „Tessa… gestern hast du mir lange erklärt, dass ich bereit sein muss, Hilfe anzunehmen. Das gilt für dich aber genauso. Das alles kann nur funktionieren, wenn wir uns nicht mehr verstellen. Ich kenne dich, Tessa, ich weiß, dass du nicht immer stark sein kannst und wie sehr dich das mitnimmt. Und das ist okay so.“
    Er lächelte sie aufmunternd an. „Also… spiel nicht immer die Heldin, Tessa. Du brauchst das nicht… nicht für mich, nicht für dich, nicht für sonst wen. Okay?“
    Tessa rang sich ein Lächeln ab und starrte verlegen auf ihre Schuhspitzen.
    „Ja, Herr Psychologe“, presste sie dann hervor. „Du hast ja recht…“



    „Na also, das gefällt mir schon viel besser“, erwiderte Jess und lächelte sie noch einmal an. „He, Kleines, komm, es sind nur fünf Wochen, es ist nicht die Welt. Das wird schneller vergehen als du denkst.“
    Tessa nickte langsam und sagte dann: „Du musst gehen, Jess…“
    „Tessa“, mahnte dieser. „Was hab ich gesagt? Nicht stark sein … ich schaff das schon. Jetzt bist du mir erstmal wichtig. Bevor ich dir nicht noch etwas wichtiges gesagt habe, kann ich nicht gehen.“
    „Und was wäre das?“
    Jess lächelte und griff nach ihrer Hand. „Was wohl, Dummerchen? Ich wollte dir noch sagen, dass ich dich liebe.“
    Tessa lächelte Jess gerührt an. „Und ich liebe dich.“



    Jess seufzte zufrieden und strich ihr über die Wange.
    „Gut, jetzt kann ich gehen“, sagte er dann langsam. „Pass gut auf dich auf, Tessa, ja?“




    *geht noch weiter*

    Sie zwinkerte und fügte dann ernster hinzu:. „Aber wir haben natürlich auch eine Köchin, die für diejenigen kocht, denen es nicht gut genug geht, um herunter zu kommen.“



    Sie durchschritten die große Küche mit den robusten Möbeln und die Ärztin zeigte auf den angrenzenden Raum, der gemütlich mit einigen Bücherregalen, Couchs, Sesseln, einem Fernseher und Schachbrett bestückt war, an dem gerade eine Frau im Rock und Pulli saß und über den Figuren brütete.
    „Hier ist der Aufenthaltsraum“, erklärte die Ärztin.



    Sie verließen den Raum erneut, die Ärztin beschrieb ihnen kurz den Garten, dann folgten sie ihr in die oberen Stockwerke, in denen es noch einige Räume für Therapiestunden, zwei Arztzimmer mit allen nötigen medizinischen Einrichtungen, einen Fitnessraum, einen Kunstraum und eine hübsche kleine Bibliothek gab. Danach brachte Doktor Habsburg Jess und Tessa zurück in den ersten Stock, wo sie in der Mitte eines Gangs stehen blieb und eine der Türen mit den Worten „Hier befindet sich Ihr Zimmer, Herr Berger!“ öffnete.
    Tessa folgte Jess und der Ärztin in den überraschend großen, freundlich und recht gemütlich eingerichteten Raum.
    „So, Herr Berger, nun haben Sie ja alles gesehen“, sagte die Ärztin. „Ich werde sie beiden nun allein lassen, damit Sie sich verabschieden können. In einer halben Stunde wird Ihr Therapieprogramm mit dem Aufnahmegespräch in Arztzimmer zwei beginnen. Das Ersatzmittel auf dem Sie zurzeit gehalten werden, wird sofort abgesetzt. Sie werden damit rechnen müssen, dass die ersten Entzugserscheinungen schon während der Nacht oder spätestens morgen einsetzen dürften. Nach vier oder fünf Wochen können Sie sich dann telefonisch bei Frau Wagner melden.“
    Sie ging einige Schritte zur Tür und drehte sich dann noch einmal um.



    „Frau Wagner, wenn irgendetwas Wichtiges passieren sollte, können Sie uns natürlich jederzeit kontaktieren.“ Sie lächelte noch einmal. „Auf Wiedersehen, Frau Wagner. Und Herr Berger, Sie sehe ich ja gleich im Arztzimmer.“
    Die beiden nickten ihr zu, sie drehte sich um und ging zur Tür hinaus.
    Tessa und Jess blickten sich einen Moment unsicher an und versuchten dann beide, schwach zu lächeln.
    „Tja…“, sagte Tessa gedehnt und Jess erwiderte: „Ja…“



    Tessa holte tief Luft und sah sich dann noch einmal im Zimmer um. „Ist doch ganz nett hier, oder? Da hinten hast du sogar ein kleines Badezimmer für dich.“
    „Ja, es ist regelrecht luxuriös“, erwiderte Jess ohne eine Spur von Sarkasmus. „Wenn ich an die anderen Einrichtungen denke, da hatte man manchmal nur ein Bett im Viererzimmer…“
    „Anscheinend hat diese Klinik nicht umsonst ihren guten Ruf“, gab Tessa zögernd zurück.
    „Ja, es ist zu hoffen.“ Jess blickte sie nervös an.
    Tessa schluckte schwer und sprach weiter, als wolle sie den unvermeidlichen Moment des Abschieds noch zur Seite schieben. „Es ist bestimmt gut für dich, wenn du dich hier ein bisschen zurück ziehen kannst, wenn dir alles zu viel wird…“
    „Ja… sicher…“
    Tessa verschränkte die Arme und lächelte gequält. „Ach komm, Jess… mach nicht ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter…“



    „Das mach ich doch gar nicht“, verteidigte dieser sich. „Ich… ich mach mir nur Sorgen um dich.“
    „Um mich?“, fragte Tessa erstaunt. „Wieso denn?“
    „Ich hab doch gesehen, wie geschockt du warst, als die Ärztin von vier bis fünf Wochen sprach. Du hast mit einer kürzeren Zeit gerechnet, nicht wahr?“
    „Du etwa nicht?“
    „Doch…“, gab Jess zu. „Aber offen gestanden halte ich diese Einstellung für sinnvoll. Tessa, ich werde in den nächsten Tagen und Wochen nicht ich selbst sein… und… ja, vielleicht würde ich dich nur verletzen oder entmutigen, wenn wir dann Kontakt hätten… ich denke, es ist vielleicht besser so. Auf der anderen Seite habe ich ein schlechtes Gewissen dir gegenüber…“
    „Wieso denn?“, erwiderte Tessa verwirrt.
    „Nun… du warst so lange alleine und nun lass ich dich schon wieder alleine. Ich würde so gerne auch einmal für dich da sein können… und dir nicht immer nur Leid und Schmerz zufügen, so wie ich es jetzt wieder durch diese lange Abwesenheit tun werde.“



    Tessa schüttelte den Kopf und ging einige Schritte durchs Zimmer. Ihre Absätze klapperten dumpf auf dem robusten Holzboden.
    „Das ist Unsinn“, sagte sie dann schnell. „Wir haben beide gewusst, dass diese Phase jetzt noch einmal sehr schwer wird. Für dich viel mehr als für mich. Erst wenn das alles hier vorbei ist, können wir unser gemeinsames Leben anfangen… in der Form, in der wir es uns wünschen zumindest. Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben. Ich komme klar. Aber was mit dir?“
    Jess seufzte. „Ach, Tessa, genau das meine ich doch. Du denkst nie an dich. Ich komme auch klar. Ich bin hier in den besten Händen. Und ja, ich habe Angst vor dem, was auf mich zukommen wird. Aber ich muss da alleine durch, und ich werde es schaffen – diesmal schaffe ich es sicher“, sagte er entschlossen und sah Tessa dann liebevoll an. „Aber was ist mit dir? Ich wünschte, du hättest nie gesehen, wie es mir bei einem Entzug geht. Du wirst zu Haus sitzen und ständig daran denken, was ich hier durchmache. Du wirst mich nicht kontaktieren können, nicht fragen, wie es mir geht. Du wirst Angst haben, dass etwas schief geht.“
    „Ach…“, wollte Tessa beginnen, doch Jess unterbrach sie: „Ich kenne dich, Tessa. Ich mache mir Sorgen um dich, darum wie du diese Zeit überstehst. Du bist so sensibel und mitfühlend. Du wirst leiden, und das tut mir weh.“
    Tessa schluckte und schwieg. Wieder einmal hatte Jess ihr bis in die tiefsten Tiefen ihrer Seele geschaut.



    „So schlimm wird es schon nicht werden“, erwiderte sie dann unsicher. „Es geht nicht um mich, Jess, sondern um dich und…“
    „Nein, Tessa“, unterbrach Jess sie abermals. „Es geht nicht immer nur im mich. Du bist auch wichtig, verstehst du. Für mich.“
    Tessa schluckte wieder gerührt.
    Jess sah sie ernst an: „Versprich mir, dass du dir nicht zu viele Gedanken machst. Wenn irgendetwas schief gehen sollte, wird man dich anrufen. Und wenn du nichts hörst, ist alles in Ordnung. Das musst du dir immer klar machen, hörst du? Bitte mach es dir nicht schwerer als es sein muss, ja? Pass auf dich auf, geh mit deinen Freunden aus, hab Spaß, soweit du kannst. Du musst nicht die ganze Zeit zu Haus sitzen, nur weil ich hier bin. Ich möchte, dass du dein Leben genauso weiterlebst wie vorher.“
    Tessa seufzte und fragte sich insgeheim, wie er sich das vorstellte, doch sie sah, wie ernst es ihm war und nickte dann.
    Jess lächelte. „Gut. Das ist gut.“



    Tessa warf einen raschen Blick zur Uhr.
    „Es wird Zeit“, stellte sie dann fest. „Du musst schon in knapp zehn Minuten bei der Ärztin sein. Wir sollten… wir sollten es jetzt hinter uns bringen.“



    *geht noch weiter*

    Kapitel 69
    Villa Sonnenschein


    „Findest du diesen Namen nicht irgendwie lächerlich?“, fragte Jess nachdenklich, als er die Autotür zuschlug und gemeinsam mit Tessa den Gehweh in Richtung des großen, mit groben weißen Steinen verklinkerten Gebäudes zuging.
    „Ich meine… es hört sich fast an wie aus Pippi Langstrumpf. So klischeehaft. Fast schon anbiedernd. Vor allem, wenn man weiß, was einen dort erwartet…“, sprach er missmutig weiter. „Welcher Idiot sucht dann so einen Namen aus?“
    Tessa lächelte leicht und zuckte die Schultern. „Ich find ihn nicht so schlimm. Sieh es doch als ein gutes Omen, so wie ich. Wie hätte die Klinik denn sonst heißen sollen? Vielleicht Haus Schwarzseher, mh?“
    Sie blieb stehen und drehte sich lächelnd zu Jess um.


    Auch dieser musste ein wenig grinsen. „Ja… ja, ist ja gut, du hast recht, ich sollte optimistischer an die Sache herangehen. Und eigentlich ist es ja ganz egal, wie diese Klinik auch immer heißen mag, wenn sie nur gut ist.“
    „So ist es.“
    Tessa ging einige Schritte weiter und blieb dann vor dem Eingang zum Gelände stehen. Sie und Jess blickten beeindruckt um sich. Das Gebäude wirkte mit seinen weißen groben Steinen freundlich und doch ein wenig einschüchternd. Die Fenster waren mit fast anheimelnd anmutetenden Fensterläden versehen und die davorhängenden Balkonkästen mit ersten Frühlingsblumen bepflanzt, was den einschüchternden Eindruck des Gebäudes wieder ausglich. Ein riesiger, freundlicher Garten umgab das große, helle Haus und wenngleich er noch nicht von den vorsichtigen Sonnenstrahlen einer noch recht schwachen Frühlingssonne wach geküsst worden war, konnte man sich vorstellen, dass es hier im Sommer herrlich aussehen musste.


    Sogar einen Pool gab es in einer hinteren Ecke, vor dem eine Reihe Liegestühle aus hellem Holz standen.
    „Das sieht doch gut aus“, stellte Tessa fest und warf Jess einen Seitenblick zu. „Oder etwa nicht?“
    „Ich kann gar nicht recht glauben, dass es das hier wirklich sein soll“, erwiderte Jess verblüfft. „Es wirkt eher wie ein Sanatorium für reiche Leute denn als eine Entzugsklinik für Junkies wie mich…“
    „Jess!“, rief Tessa empört aus. „Ich hasse dieses Wort!“
    „Nun ja, es ist eben so“, erwiderte dieser und musterte das Gebäude wieder erstaunt. „Das hier ist echt völlig anders als all die anderen Kliniken, Tessa. Das waren meist nur irgendwelche Abteilungen in psychiatrischen Einrichtungen, lieblos und kalt, mit ein paar demotivierten Ärzten und Psychologen darin. Das hier sieht völlig anders aus. Und du bist dir sicher, dass ich das bezahlt bekomme?“
    Tessa erwiderte: „Ja, auch wenn ich selbst erstaunt bin, aber es ist so.“


    Jess ging einige Schritte den Weg entlang und blickte sich im Garten um.
    „Ist das hier nicht eine herrliche Luft?“, bemerkte Tessa und schnupperte in die eben jene. Um sie herum war zum Großteil nur hügeliges Waldgebiet. Das Therapiezentrum „Sonnenschein“ befand sich etwa fünfzig Kilometer von der Stadt entfernt, in einem kleinen Ort, in dem vermutlich Hase und Fuchs einander Gute Nacht sagten. Einen Moment überlegte Tessa sich, was für einen Aufschrei es wohl unter den Dorfbewohnern gegeben haben mochte, als irgendjemand auf die Idee kam, hier eine derartige Einrichtung zu eröffnen. Für einen Augenblick bereitete ihr der Gedanke, die Patienten könnten hier eventuell von der dörflichen Verachtung gestraft werden, Bauchschmerzen, doch dann schob sie diese Gedanken beiseite. Mit Sicherheit waren dies Problematiken, die von den Leitern der Einrichtung schon längst gelöst worden waren, um den Hilfesuchenden nicht noch mehr zuzumuten als ohnehin schon nötig war.
    „Lass uns reingehen“, sagte sie zu Jess. Dieser nickte zuerst noch etwas zögerlich, ging dann aber schnellen Schrittes auf die Tür zu und öffnete sie langsam.
    Beide sahen sich in dem Vorraum, in den sie nun getreten waren, um. Er war liebevoll und gemütlich eingerichtet und lud zum Verweilen ein, so dass man für eine Sekunde vergessen konnte, in welcher Art von Einrichtung man sich hier eigentlich befand.


    Große Fenster boten einen Ausblick in den noch recht kahlen, aber doch schon reizvollen Garten, den man von einer gemütlichen Sitzgruppe aus Rattansesseln beobachten konnte.
    Mehrere große Bögen gewährten Einblick in eine rustikal und gemütlich eingerichtete und sehr große Küche. Doch bevor Tessa und Jess sich weiter umschauen konnte, tauchte die Gestalt einer kurzhaarigen Frau, die in Arztkleidung gehüllt war, an der Treppe auf und lächelte beide freundlich an.
    „Herr Berger, nehme ich an?“, fragte sie und schüttelte erst Jess und dann Tessa die Hand.
    Dann wand sie sich wieder Jess zu und sagte freundlich: „Herzlich Willkommen in der Villa Sonnenschein!“
    Tessa grinste, als sie sah, wie Jess sich ein Lachen verkneifen musste, weil er diesen Namen offenbar immer noch völlig lächerlich fand. Doch Jess wurde schnell wieder ernst, als die Ärztin weitersprach: „Ich bin Doktor Habsburg, ich betreue Sie in den nächsten Tagen und während des kalten Entzugs. Erst einmal möchte ich Ihnen meinen Glückwunsch aussprechen, dass Sie diesen Schritt wagen, Herr Berger. Dazu gehört viel Mut und Charakterstärke und ich werde alles tun, um Sie diesen Weg so unbeschadet und erfolgreich wie möglich hinter sich bringen zu lassen.“



    Jess lächelte verunsichert. „Danke, das ist nett von Ihnen“, sagte er langsam. „So herzlich hat man mich bisher in noch keiner Einrichtung begrüßt.“
    „Gut, dass Sie das ansprechen“, erwiderte Doktor Habsburg. „Ich habe mir schon Ihre Akten, die uns das Krankenhaus geschickt hat, durchgesehen. Sie haben bereits drei Entzugsversuche hinter sich?“
    Jess nickte betreten. „Ja, einer erfolgloser als der andere.“
    Doktor Habsburg lächelte traurig. „Ja, das ist keine Seltenheit. Allerdings, vielleicht wird Sie das aufmuntern, weist unser Haus eine sehr gute Erfolgsstatistik auf. Wir unterscheiden uns ein wenig im Therapieansatz von den meisten anderen Einrichtungen“, erklärte sie. „Wir sind der Meinung, dass eine solche Heilung – und nichts anderes ist es – viel, viel Zeit und Aufmerksamkeit braucht. Sie haben von daher wirklich Glück gehabt, einen Platz auf der Warteliste ergattert zu haben, und das haben Sie auch nur den guten Verbindungen Ihrer Ärztin zu verdanken.“ Sie zwinkerte, wurde dann aber wieder ernst. „Da wir auf die Zeit und deren Wirkung setzen, halten wir nichts davon, Sie direkt nach dem Entzug wieder ins Leben zu schicken, denn wir sind davon überzeugt, dass dies in den allermeisten Fällen zum Scheitern verurteilt ist. Sie müssen erst erkennen, was genau Sie zur Sucht geführt hat und wo überall Sie Ihnen auch später immer wieder auflauern wird. Darum ist unser Programm auch so ausgelegt, dass Sie in der Regel ein halbes Jahr hierbleiben werden.“
    Jess schluckte und starrte die Ärztin verdattert an. „Ein… ein halbes Jahr?“, stammelte er. „Die anderen Entzüge haben meist nur drei oder vier Wochen gedauert…“


    „Nun… genau hier ist der springende Punkt“, erwiderte die Ärztin freundlich. „Natürlich werden wir Sie nicht dazu zwingen… es ist nur eine Empfehlung. Manchmal geht es schneller, manchmal nicht…“
    „Nein – nein, das ist schon in Ordnung“, sagte Jess rasch und warf Tessa einen Blick zu, die sich ein Lächeln abrang, auch wenn sie ob der Tatsache, dass dies hier so lange dauern würde, ebenso überrumpelt aussah.
    „Ich tu alles, um wieder gesund zu werden und… dann ein normales Leben mit meiner Freundin zu führen“, sagte Jess und lächelte Tessa liebevoll an, was diese erwiderte.
    Die Ärztin drehte sich nun zu Tessa um und lächelte ebenfalls. „Es ist immer gut, jemanden zu haben, der einen unterstützt und auf einen wartet“, sagte sie dann und ging auf Tessa zu. „Sie sind Frau Bergers Freundin? Frau Wagner, richtig?“
    „Ja“, antwortete Tessa. „Und ich bin wirklich froh, dass Jess hier bei Ihnen untergekommen ist.“


    Die Ärztin lächelte wieder und sagte dann: „Frau Wagner, Sie wissen, dass Ihr Freund während der ersten vier Wochen keinen Kontakt mit Ihnen haben wird?“
    Tessa schluckte. Etwas in der Art hatte man im Krankenhaus schon angedeutet.
    „Nun… ich hab es mir gedacht“, erwiderte sie und versuchte, den Kloß im Hals krampfhaft wegzuschlucken. „Aber ich dachte, es handle sich nur um die Zeit des kalten Entzugs… also vierzehn Tage in etwa…“
    Die Ärztin schüttelte den Kopf. „Auch hier haben wir eine andere Meinung. Jede Störung von außerhalb sollte in den ersten vier bis fünf Wochen vermieden werden, damit Herr Berger sich auf sich konzentrieren kann. Abgesehen davon ist es oft ohnehin schwer, in dieser Zeit soziale Kontakte zu pflegen, weil der Körper und vor allem die Psyche noch zu sehr unter den Entzugserscheinungen leiden…“
    Tessa nickte langsam und dachte mit Grauen an die Zeit des kalten Entzugs im Vorjahr zurück und auch daran, dass die Rückfälle selbst noch nach Tagen auftraten.
    Jess lächelte ihr zu, als wolle er ihr sagen: „Das schaffen wir schon.“
    „Wie wäre es, wenn ich Ihnen beiden erst einmal alles hier zeige“, versuche die Ärztin die Stimmung aufzulockern. „Folgen Sie mir doch bitte.“


    Tessa warf Jess einen Blick zu und er kam rasch zu ihr und drückte ihre Hand, dann folgten sie der Ärztin durch den Vorraum in die helle Küche.
    „Das ist, wie unschwer zu erkennen, unsere Küche und der Speisesaal“, erklärte Doktor Habsburg freundlich. „Unsere Patienten kochen sich so oft es geht selbst etwas, wir essen dann in der Gruppe, das ist Bestandteil des Therapieprogramms, aber auch einfach praktischer so.“



    *geht noch weiter*

    Luxa: Hihi, ich hau Dich doch nicht, bin ein friedfertiger Mensch :) Ja, das stimmt mit dem Foto, aber das sieht bei den Sims irgendwie immer so aus und mich hats auch nicht so gestört, aber recht hast Du :) Schön, dass Du das Kapitel so romantisch fandest :)



    Kiara: Hihi, Du bist eine alte Skeptikerin und normal lass ich die thesen ja gerne erstmal stehen, aber ich kann hier direkt entkräften. Jess war ja nun lange Zeit im Krankenhaus und natürlich war ein AIDS Test da Standard, darum ist es sicher, dass er kein AIDS hat. Ich glaube, es war aber vorher auch schonmal irgendwann die Rede davon und Jess gab an, sich immer mal wieder testen zu lassen.
    Also von daher droht keine Gefahr... aber was anderes, das Du angesprochen hast, schwebt schon noch m Raum ;)
    Danke für Deinen KOmmi!




    Llynya: Was Du ansprichst, bzgl des Entzugs, ist ein ganz wichtiger Punkt, ja. Aber heute wirst Du da schon mehr erfahren!
    Und Ja, ich finde auch, er sieht ganz anders aus nach dem Umstylen!
    Danke für Deinen Kommi!

    „Ich will es jetzt wissen!“, schrie sie schon fast. „Sag es mir jetzt! Seit gestern warte ich auf euch! Ich hatte Angst, ich hab Angst, Papa! Wo ist Oma??“
    Christina sah ihre Freundin erschrocken an, so hatte sie diese noch nie erlebt.
    Moritz sah seine Tochter betroffen an und wollte sie in die Arme schließen, doch das Kind schrie auf und wehrte ihn ab.
    „Ich will wissen, was mit Oma ist!“



    Resigniert seufzte Moritz und warf Christina einen bekümmerten Blick zu.
    Er hatte Shylah es nicht hier sagen wollen, sondern in Ruhe, zu Haus. Auf der anderen Seite war Alexandra im Moment außerstande, irgendetwas zu tun oder zu sagen und hätte es ohnehin nicht geschafft, sich um Shylah zu kümmern. Vielleicht war es besser, wenn er es ihr alleine sagte und sich erst einmal ausschließlich um sie kümmern konnte.
    Schließlich musste die Kleine in den letzten Stunden voller Angst und Ungewissheit gewesen sein müssen.
    Er schluckte hart und kämpfte mit sich selbst. Die Worte wollten ihm kaum über die Lippen kommen. Zu tief saß der Schrecken noch in ihm selbst. Die letzten Stunden waren die Hölle gewesen, und aus eigener Erfahrung wusste er, dass die nächsten Tage und Wochen nicht besser werden würden.



    Sanft strich er dem Mädchen über die Wange und sah sie dann erst an.
    „Du musst jetzt sehr stark sein, Shylah“, sagte er dann mit brüchiger Stimme. „Deine Oma ist heute Morgen gestorben. Es tut mir leid, Shylah. Oma ist tot.“
    Shylah schauderte zusammen. Obwohl die warme Sonne ihre Haut wärmte, war es plötzlich kalt geworden. Eiskalt.




    Fortsetzung folgt.

    Sie fühlte den Blick Frau Antons auf sich gerichtet und wand sich darunter. So nett diese ihr auch alles erklärt hatte, in diesem Moment sehnte Shylah sich ihre Mutter herbei, ihren Vater, ihren Großvater – oder wenigstens Devin, wenigstens ein vertrauter Mensch, der ihr beistehen können würde. Frau Anton lächelte sie tröstlich an und stand dann wieder auf.



    „Geht jetzt nach oben, ja?“
    „Wann müssen wir ins Bett?“, fragte Christina unbekümmert, die von dem ganzen Gespräch offenbar nur wirklich mitbekommen hatte, dass Shylah vielleicht hier übernachten sollte.
    „Ich komme nachher rauf… heute etwas später, vielleicht kommen Shylahs Eltern ja doch noch“, erwiderte Frau Anton, strich Shylah kurz über den Kopf, gab Christina einen Kuss auf die Wange und machte sich dann in der Küche zu schaffen.
    Langsam folgte Shylah ihrer Freundin nach oben und ließ sich dazu überreden, das Spiel fortzusetzen. Doch sie war nicht ganz bei der Sache. Immer wieder schweifte ihr Blick zum Fenster und sie hoffte inständig, ein vertrautes Paar Scheinwerfer auftauchen zu sehen. Doch nichts geschah.
    Nach etwa zwei Stunden klopfte es an die Zimmertür und Frau Anton steckte den Kopf ins Zimmer.
    „Shylah, deine Mama hat angerufen“, sagte sie.



    Shylah sprang und sah Frau Anton gespannt an.
    „Sie wird es nicht schaffen, dich abzuholen“, erklärte Christinas Mutter und lächelte Shylah tröstend an. „Also übernachtest du hier. Ich hab dir schon Schlafsachen rausgelegt, sie liegen im Bad. Räumt jetzt doch bitte alles zusammen und dann geht es ins Bett, ja?“
    „Hat… sie etwas gesagt?“, stieß Shylah hervor.
    Frau Anton nickte. „Ja, sie hat gesagt, ich soll dir eine gute Nacht von ihr wünschen und dass du ein braves Mädchen sein sollst, aber das bist du ja immer. Morgen wird sie dir alles erklären.“
    „Wann… wann morgen?“, fragte Shylah.
    „Ich kann es dir nicht genau sagen, Shylah. Vielleicht schon nach der Schule. Und nun geht schlafen, ihr beiden, ja? Wenn etwas ist, Shylah, dann ruft ihr einfach, ja?“



    Christina sah ihre Freundin an. „Alles okay?“
    „Nein“, gab Shylah zurück und schluckte gegen die Tränen an. „Ich will heim.“
    „Wieso? Wir haben doch sonst so viel Spaß, wenn wir zusammen übernachten…“

    „Aber Christina, denk doch mal nach… es muss ganz schlimm um Oma stehen, wenn Mama und Papa sogar in der Nacht dort bleiben müssen!“
    Christina schluckte und nickte. „Ja, das stimmt schon. Aber weißt du was, Shylah, wir beten einfach gleich zusammen ganz doll für deine Oma, ja? Dann lässt Gott sie bestimmt nicht sterben und morgen nach der Schule ist deine Mama wieder da und erklärt dir alles.“
    Sie lächelte ihr Freundin tröstend an. Shylah nickte und versuchte zu lächeln.
    „Ja, gut…“
    „Lass und jetzt ins Bad gehen, sonst wird Mama böse“, erwiderte Christina und zog ihre Freundin mit sich ins Bad.
    Kurz darauf lag Shylah in einen Pyjama von Christina gehüllt neben ihrer Freundin in deren großem Bett und hörte diese gleichmäßig schnarchen. Sie selbst fand jedoch lange nicht in den Schlaf.



    Am nächsten Morgen gab es immer noch keine neuen Nachrichten von ihrer Mutter, und da beide Mädchen so spät schlafen gegangen waren, hatte es am Morgen lange gedauert, bis sie fertig waren. Darum konnte sie nur rasch eine Schale Müsli essen und machten sich dann direkt auf den Weg in die Schule.
    Shylah hatte von Frau Anton ein paar Kleider von Christina bekommen. Zum Glück hatten beide Mädchen fast dieselbe Größe. Auch die Haare hatte sie beiden Mädchen mit einigen geschickten Handgriffen gerichtet.
    Gemeinsam gingen sie still den Gehweg in Richtung Schule entlang, aber sie sprachen nicht viel. Zum einen waren beide übermüdet, zum anderen hingen sie ihren Gedanken nach. Auch Christina machte sich inzwischen Sorgen wegen Shylahs Oma, denn nach so langer Zeit wurde auch ihr klar, dass sie Lage ernster sein musste, als alle gedacht hatten.



    Der Schultag zog sich für Shylah wie ein Kaugummi, und sie konnte sich kaum auf den Stoff konzentrieren, so dass die Lehrer sie mehrmals zur Ordnung riefen. Christina musste sich jedes Mal auf die Zunge beißen, um in ihrer offenen Art nicht einfach zu erklären, was mit Shylah los war und warum sie so in Gedanken versunken schien. Die Lehrer hätten sicher Verständnis dafür aufgebracht. Doch Shylah hielt ihre Freundin zurück. Noch wusste ja niemand, was genau los war, und Shylah war überzeugt, dass Erwachsene immer Fakten und Beweise haben wollten – und die konnte sie nicht liefern.
    Sie war heilfroh, als der Schultag endlich zu Ende war und sie gemeinsam mit Christina aus dem Schulgebäude treten konnte. Hoffnungsvoll spähte sie in allen Richtungen, ob sie irgendwo ihre Mutter oder ihren Vater stehen sah. Doch da war niemand.
    Enttäuscht und mit kummervollem Herzen trat sie darum wieder gemeinsam mit ihrer Freundin den Heimweg an.



    „Was glaubst du, wann deine Eltern sich melden werden?“, fragte Christina nachdenklich, während sie unter dem blauen Himmel eines herrlichen Frühlingstages nach Hause gingen.
    „Ich weiß nicht“, erwiderte Shylah. „Es kann doch nicht mehr lange dauern, oder? Ich meine… ich kann ja nicht ewig bei euch bleiben…“
    Christina nickte. „Bestimmt weiß Mama schon wieder mehr, wenn wir heimkommen…“
    Sie wurde von dem lauten Geräusch einer Autohupe unterbrochen und quiekend drehten sich beide Mädchen erschrocken um.



    Über Shylahs Gesicht flog ein Strahlen, als sie den Wagen ihres Vaters erkannte. Dieser parkte am Straßenrand und stieg aus.
    „Papaaaa!“, rief Shylah erleichtert und voller Freude und flog ihrem Vater in die Arme.
    Dieser lächelte sie müde an und strich ihr sanft über den Kopf. Er sah müde und überanstrengt aus.
    „Hallo, Kleines. Es tut mir so leid, dass wir nicht früher kommen konnten. Ich bin eben an der Schule gewesen, aber du warst schon weg.“
    „Oh Papa, ich bin so froh, dass du da bist!“, stieß Shylah hervor und umklammerte ihren Vater wie einen Rettungsanker.
    Dieser gab ihr einen kurzen Kuss und lächelte dann Christina zu.
    „Christina, ich würde Shylah gerne direkt mitnehmen. Soll ich dich schnell nach Haus fahren?“
    Christina schüttelte den Kopf. „Nein… nein, ich kann laufen, Herr Schuhmann.“
    „Papa… Papa, wo ist Mama?“, fragte Shylah schnell.



    „Der geht es nicht so gut, Shylah… sie ist zu Haus.“
    „Und… was ist mit Oma?“
    Ängstlich blickte Shylah ihren Vater an, der sich unbequem durchs Haar fuhr und dann sagte: „Das können wir zu Haus besprechen, Shylah…“
    „Nein! Ich will es jetzt wissen!“, rief Shylah aufgebracht, und es schien, als löse sich in diesem Moment all die Ungewissheit und Angst der letzten Nacht. Die Tränen schossen ihr in die Augen und rannen wie kleine Bäche ihre Wangen herab.

    *geht noch weiter*

    Die Zeit schien sie wie ein Kaugummi zu ziehen und je später es wurde, desto nervöser fühlte sich Shylah. Obwohl Christina sie mit allen Mitteln abzulenken versuchte, konnte sie sich nicht konzentrieren. Nach einer Weile stand sie vom Tisch auf und ließ das Spiel, das beide gerade gespielt hatten, unbeachtet stehen. Es war inzwischen dunkel geworden.



    „Ich verstehe nicht, wo Mama und Papa so lange bleiben“, sagte sie ängstlich. „Es ist schon dunkel.“
    Christina warf einen Blick zum Fenster und dann zur Uhr. „Oh, es ist schon fast sieben. Es gibt bestimmt bald Abendessen. Du bleibst doch, oder?“
    Shylah zuckte mit den Schultern. „Hab ich eine andere Wahl?“
    „He, das klingt ja, als wolltest du nicht hier sein!“

    Shylah schüttelte den Kopf. „Doch, ich bin gerne hier, das weißt du. Aber ich denke mir die ganze Zeit, dass da doch was dahinter stecken muss, wenn Mama und Papa so lange wegbleiben…“
    Christine stand nun auch vom Tisch auf und berührte ihre Freundin an der Schulter.
    „Du machst dir Sorgen, hm?“
    Shylah nickte betrübt. Christina zog ihre Freundin herzlich in die Arme und zwickte sie dabei in die Seite, was dieser ein Lächeln entlockte.




    „Lass uns mal runter gehen zu Mama. Vielleicht weiß die ja mehr. Außerdem hab ich Hunger, und es müsste schon längst Essen geben.“
    Gemeinsam gingen die beiden Mädchen nach unten, wo Christinas Mutter bereits in eine Schürze gehüllt in der Küche stand und das Essen zubereitete.



    „Na, ihr beiden?“, sagte sie lächelnd. „Habt ihr Hunger?“
    „Wie verrückt“, gab Christina Antwort, doch Shylah zuckte nur mit den Schultern.

    „Du Mama, Shylah bleibt zum Abendessen, oder?“, fragte Christina.
    Ihre Mutter nickte und sah Shylah einen Moment nachdenklich und fast traurig an. Dies entging dem Mädchen nicht und sie schauderte.
    „Hast du auch ein bisschen Hunger, Kleines?“, fragte Christinas Mutter sanft an Shylah gewandt, während beide Mädchen sich an den Tisch setzten und sie ihnen Teller mit dampfendem Essen vor die Nasen stellte.



    Shylah schüttelte den Kopf. „Nein, nicht so recht…“
    „Aber du musst etwas essen“, erwiderte Christinas Mutter mit Nachdruck. „Es hilft niemanden, wenn man nichts isst.“

    Shylah nickte ergeben. Die Tür öffnete sich und Christinas Vater kam in die Küche, wo er ebenfalls an dem großen, robusten Holztisch Platz nahm und einen nachdenklichen Blick zu Shylah warf.
    „Na, Shylah, alles in Ordnung?“, fragte er dann, erntete einen vielsagenden Blick von seiner Frau und begann dann schweigend zu essen.



    Es wäre wohl recht still am Tisch gewesen, hätte Christina nicht die meiste Zeit unbekümmert über dies und das geplappert. Ihre Eltern gaben ihr geduldig Antwort, warfen dem stillen Mädchen aber immer wieder besorgte Blicke zu.
    Shylah rührte ihr Essen kaum an und als die Teller alle leer waren, sagte Christinas Mutter mitfühlend: „Schon gut, Shylah, wenn du satt bist, musst du nicht weiter essen.“
    Dankbar legte Shylah das Besteck zur Seite und sah Christinas Mutter dann an.
    „Frau Anton“, begann sie langsam. „Wissen Sie, wann meine Mama mich wieder abholen kommt?“
    Christinas Mutter schluckte und setzte sich dann neben Shylah, während Herr Anton aufstand und das Geschirr abräumte und Christina dabei zu verstehen gab, dass sie ihm zur Hand gehen sollte.



    „Weißt du, Shylah…“, sagte Frau Anton langsam. „Deine Mama und dein Papa sind noch im Krankenhaus, und ich kann dir nicht genau sagen, wann sie heute zurück kommen. Ich habe vorhin mit deiner Mama besprochen, dass du, sollte es zu spät werden, heute bei uns schlafen kannst.“
    Shylah sah Frau Anton mit großen Augen an. „Aber… ich hab ja gar keine Schlafsachen dabei“, stotterte sie dann langsam.
    „Das macht nichts“, erwiderte Frau Anton sanft. „Du kannst dir zur Not etwas von Christina ausborgen.“
    „Und morgen? Morgen ist doch Schule. Wir dürfen doch sonst nie beieinander übernachten, wenn wir Schule haben…“
    „Ja, das stimmt, aber heute ist eine Ausnahme.“
    „Frau Anton, was… was ist mit Devin? Wo ist mein Bruder, wissen Sie das?“
    „Ja, er ist auch bei einem seiner Freunde vom Gymnasium.“
    „Aber… meine ganzen Schulsachen sind noch zu Haus.“

    „Christina hat mir erzählt, dass morgen ein Projekttag bei euch stattfindet“, erinnerte Frau Anton sie sanft. „Das passt in diesem Falle natürlich optimal, weil ihr nichts mitnehmen müsst.“



    Shylah schluckte. „Frau Anton…“, sagte sie dann langsam und beklommen. „Was… was ist mit meiner Oma?“
    Frau Anton strich ihr sanft über die Schulter. „Ich weiß es nicht, Shylah, ich weiß nur, dass sie sehr krank ist, und darum müssen deine Eltern bei ihr sein.“
    „Wird sie sterben?“
    Shylah sah die Frau neben sich mit ängstlichen Augen an. Diese schwieg einen Moment, fast so, als suche sie nach Worten, dann erwiderte sie langsam: „Ich weiß es nicht, Shylah. Das liegt allein in Gottes Händen. Sprich heute Abend ein Gebet mehr für sie, vielleicht kannst du ihr so helfen.“



    Shylah schluckte schwer. Ihre Kehle fühlte sich an wie zugeschnürt. Sie wollte aufspringen und weglaufen, nach Hause, in ihr Zimmer, sich im Bett verkriechen und weinen.

    *geht noch weiter*

    Kapitel 7


    Christina blickte ihre Freundin angespannt an. Shylah saß ungewöhnlich still und fast reglos auf der kleinen, gemütlichen Couch im Zimmer ihrer Freundin und starrte auf das Muster des Teppichs, fast als habe sie es noch nie zuvor im Leben gesehen.
    Langsam nahm Christina neben Shylah Platz und blickte sie an.
    „Hast du Angst?“, fragte sie dann gerade heraus.


    Shylah nickte langsam. „Ja, denn Mama war so komisch, so hab ich sie noch nie erlebt.“
    „Was genau hat sie denn gesagt?“
    „Dass etwas mit Oma ist und sie direkt ins Krankenhaus muss. Sie war schon den ganzen Mittag so komisch.“
    „Wieso?“
    „Ach, ich weiß nicht. Als ich früher heimkam, war sie schon so schlecht gelaunt. Sie hat gar nichts zu Mittag gegessen. Sie hatte nicht mal was gekocht“, erklärte Shylah langsam. „Es gab den Kuchen von gestern. Aber sie hat nichts gegessen.“
    „Meinst du, das hat mit deiner Oma zu tun?“
    Shylah zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht.“
    „Aber Shylah…“, begann Christina vorsichtig. „Deine Mama ist doch oft schlecht gelaunt.“



    Shylah seufzte. „Ja, ich weiß“, sagte sie dann langsam und traurig. Christina wusste bestens darüber Bescheid, wie es bei den Schuhmanns oft zuging. Sie war Syhlahs engste Vertraute und hatte teilweise schon selbst bemerken müssen, wie oft Frau Schuhmann gereizt und übellaunig war.
    Shylah litt mehr darunter als sie zugeben wollte, und Christina wusste das sehr genau.
    „Aber diesmal war es anders“, sprach Shylah langsam weiter. „Irgendwas war nicht normal mit ihr.“
    Christina seufzte, stand auf und ging ein paar Schritte. „Wir müssen halt abwarten. Mama sagte mir nur, dass die Klavierstunde heute ausfällt, weil du zu mir kommst. Weil deine Eltern ganz dringend weg müssen.“



    „Ja, aber du darfst sonst doch nie deine Unterrichtsstunden ausfallen lassen!“, erwiderte Shylah aufgebracht. „Erinnerst du dich nicht daran, wie oft wir deine Mutter deswegen bekniet haben? Als wir mit der Schule den Ausflug in den Zoo gemacht haben, hat sie sich kaum dazu überwinden können.“
    Christina nickte. „Ja, da ist meine Mama ziemlich streng. Darum war ich ja auch so überrascht.“
    „Es muss also sehr ernst sein“, sagte Shylah leise und stand auf, um aus dem Fenster zu blicken. Es regnete immer noch in Strömen, der Himmel war grau und von schwarzen Wolken verhangen. Es schien fast, als sei die Sonne vom Himmel verschluckt worden.

    Das Mädchen fröstelte und spürte, dass ungeweinte Tränen in ihrer Kehle aufstiegen. Obwohl sie sonst so gerne bei ihrer Freundin war und sich dort fast wie zu Haus fühlte, ergriff sie jetzt ein unsagbares Gefühl von Verlassenheit und Einsamkeit.




    Christina trat an ihre Seite und blickte ebenfalls nach draußen. Sie spürte, dass es ihrer Freundin nicht gut ging, aber irgendetwas daran verunsicherte sie. Sie war ein viel zu schlichtes und lockeres Gemüt, als dass sie sich so viele Gedanken darum hätte machen können wie Shylah, selbst wenn es ihre eigene Familie betroffen hätte.
    „Blödes Wetter“, sagte Christina darum dann auch wie zur Ablenkung. „Sonst hätten wir draußen spielen können.“
    „Mir ist gerade nicht nach Spielen“, erwiderte Shylah, und es klang fast trotzig.
    Sie drehte sich zu Christina um, setzte sich wieder auf die Couch und sagte dann: „Verstehst du denn nicht, Christina… ich hab Angst… ich meine, was wenn… wenn Oma jetzt… wenn sie … stirbt?“



    Christina stand reglos da und wusste nicht, was sie erwidern sollte. Ihre Großeltern lebten allesamt noch. Ihre Großeltern väterlicherseits wohnten nur einige Häuser entfernt, ihre Großeltern mütterlicherseits wohnten etwa einhundert Kilometer weit entfernt, und sie sah sie nur ein- oder zweimal im Monat, manchmal auch weniger.
    Shylah hingegen hatte schon im Alter von vier Jahren ihren Großvater väterlicherseits verloren. Er war bei einem Autounfall ums Leben gekommen, obgleich er noch recht jung gewesen war.
    Obwohl Shylah so jung gewesen war, hatte sich dieses Ereignis offenbar doch in sie eingebrannt.
    „Ich weiß nicht, wie das ist“, sagte Christina dann auch langsam. „Wenn jemand stirbt, meine ich.“



    Shylah nickte. „Ich weiß. Es ist schlimm. Aber ich kann mich auch nicht so arg daran erinnern, wie das bei Opa Gustav war. Ich weiß nur, dass alle ganz komisch waren. Es war alles so kalt damals. Es war eine unschöne Zeit. Ich möchte das nicht wieder haben.“
    Christina legte den Kopf schief. „Ach, Shylah – nun mach dich nicht so irre. Du kannst ja doch nichts ändern, wenn du jetzt grübelst. Vielleicht… vielleicht geht’s deiner Oma ja schon wieder gut. Und deine Mama wollte nur schnell zu ihr, damit sie nicht so allein ist. Was ist eigentlich mit deinem Opa? Wieso ist der nicht zu deiner Oma gefahren?“
    „Ich hab keine Ahnung“, sagte Shylah. „Vielleicht ist er das ja auch. Bestimmt sogar.“
    Christina nickte und Shylah starrte wieder aus dem Fenster. Da man nun nichts an der Situation ändern konnte, dachte Christina sich, konnte man wohl das Beste daraus machen und die Zeit sinnvoll nutzen. Darum ging sie zum Puppenhaus und ließ sich davor nieder. Egal, was mit Shylahs Oma war – und Christina ging immer noch davon aus, dass das nichts schlimmes sein würde – sie verdankte ihr den Ausfall ihrer Klavierstunde, und nun konnte sie statt über irgendwelchen blöden Symphonien zu sitzen, die Zeit mit Spielen verbringen.



    „Komm, spiel mit!“, rief sie Shylah zu. Doch diese schüttelte den Kopf.
    „Ich kann das jetzt nicht.“
    „Ach, komm, Shylah, endlich kann ich mal einen Donnerstagmittag zum Spielen nutzen, statt über den blöden Fingerübungen zu brüten. Und zusammen spielt es sich doch so viel besser!“
    Shylah drehte sie zu ihr und rang sich ein Lächeln ab.
    „Sei froh, dass du ein Instrument spielst. Ich würde auch gerne!“
    Sie ließ sich neben ihrer Freundin nieder und nahm lustlos eine der Spielfiguren in die Hand.
    „Das sagst du so. Es ist ja auch schön“, erwiderte Christina langsam. „Aber es ist auch immer so viel Arbeit, und dieses ständige Üben, diese langweiligen Fingerübungen!“
    „Mama sagt, wenn wir im neuen Haus sind, darf ich auch ein Instrument spielen“, sagte Shylah langsam und dachte damit zum ersten Mal am heutigen Tage wieder an das neue Haus. Die Vorstellung daran jagte ihr sonst ein Kribbeln durch den Magen, aber heute schien selbst das nicht zu gehen.



    „Und an was denkst du?“, fragte Christina und ließ ihre Spielzeugfigur munter durch die Räume des Puppenhauses hüpfen.
    „Weiß nicht. Mama sagt, Violine wäre ganz gut.“
    „Boah, das soll aber total schwer sein“, erwiderte Christina.
    Shylah zuckte mit den Schultern. „Ich hätte lieber ein Klavier, so wie du. Aber ich glaube, Mama findet Violine besser. Und Papa sagte mal was von Trompete.“
    „Um Himmels Willen, das passt doch gar nicht zu dir.“
    „Nein, das tut es nicht. Ich denke, da spiele ich lieber Geige.“
    Christina nickte eifrig und konzentrierte sich wieder auf ihr Spiel. Auch Shylah versuchte ihrer Freundin zuliebe mitzuspielen, doch es wollte ihr nicht recht gelingen.


    *geht noch weiter*

    Als erstes noch 2 Outttakes, nicht spektakulär, aber trotzdem ganz nett




    Christinas Vater hüpft in den Pfützen rum... hm, sieht nicht nach Spaß aus, aber der Balken ist hochgegangen, also hatte er welchen ;)




    Was Christinas Mutter da mit ihrer Hand macht, frag ich mich selbst. Und hintendran steht der Grabstein (Tombstone of L and D) :D

    Lidsi: Schön, dass Du Dich zu Wort meldest! Auch wenn ich verstehen kann, dass es Dir zeitweise schwer fällt zu lesen, wenn das so viele Erinnerungen in Dir hochruft :( Das tut mir echt leid und tja, was soll ich sagen... ich kann mir gut vorstellen, wie es Dir geht, wenn ich so an meine Charaktere in dieser Story denke.
    Dass Moritz viel arbeitet, ist natürlich an sich ok. Dass er Shylah diese Schuldzuweisungen antut, sicher nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er gar nicht schnallt, was er da furchtbares von sich gibt und was er seiner Tochter antut.
    Wegen der Klosterschule, noch ist es ja noch nicht entschieden, dass Shylah dort hingeschickt wird. Aber ich kann mir vorstellen, dass solche Schulen u.U. echt gruselig sein können, und ich wollte nicht mit Dir getauscht haben!
    Ich weiß jetzt gar nicht mehr,w as ich schreiben soll, denn Dein Kommi berührt mich wirklich, weil ich daran auch merke, dass das Thema der Story durchaus auch authentisch sein kann. Vielen lieben Dank an Dich!



    Llynya: Ja, ich fand dieses Kapitel selbst arg traurig. Warum Alexandra so abgelenkt war, wird man später noch erfahren, in einem der nächsten Kapitel. Warum Moritz Shylah das sagt... keine Ahnung. Vermutlich weil Alexandra am Abend erzählt, wie sehr die Kinder sie angestrengt haben und Moritz dann daraus schließt, dass sie "schuld" daran sind. So nach dem Motto, wären sie bräver, dann würde es seiner Frau nicht so schlecht gehen. Dass das ziemlich geradehinaus gedacht ist, stellt sich ja nicht in Frage.
    Aber wie oft sagt man sowas scheinbar harmloses zu Kindern, in bestem Erziehungswillen, und weiß gar nicht, was es auslöst? Einem Sohn einer Bekannten hat man mal im Krankenhaus gesagt, wenn er nicht brav ist, kommt er nicht mehr nach Hause... einfach so dahin gesagt. Aber das Kind war fix und alle und schrieb danach Abschiedsbriefe an seine Lieben zu Haus :( Man muss echt aufpassen, was man zu Kindern sagt, weil sie noch nicht so gut unterscheiden können zwischen "ernst gemeint" oder "nur so dahin gesagt". Ich denke, das ist es, was Moritz nicht versteht oder gar nicht merkt vielmehr.
    Das mit den Farben hat mir ehrlich gesagt auch gut gefallen. Was mit der Oma passiert, wird auch heute gelöst. Vielen Dank für deinen Kommi!




    Rivendell: Ja, genau - Männer *grins* Ich hab ja schon bei Lidsi und Llynya einiges dazu geschrieben, was Moritz evtl dazu "bewegt" so was zu sagen. Aber Du als Mutter weißt ja sicher selbst, wie schnell man sowas sagt, aber wie viel man damit anrichten kann. Und besonders sensibel ist Moritz sicher nicht.
    Was mit der Oma los ist, erfahrt ihr heute. Dass Alexandra mit der Tapetenauswahl überfordert ist, glaub ich eher nicht. Aber Shylah mit einzubeziehen ... mh, ist ihr wohl zu anstrengend.
    danke für Deinen KOmmi!




    @Jane_Eyre: Ich denke, Alexandra merkt gar nicht so recht, wie eklig sie zu ihrer Tochter ist. Sie liebt sie ja aufrichtig, aber das Geplapper und das Gehampel von Shylah gehen ihr regelmässig brutal auf die Nerven. Das kann ein Kind natürlich schlecht bis gar nicht begreifen. Und es isti mmer wieder eine Zurückweisung par excellence, natürlich.
    Ob es wirklich nur eine Ausrede war, das mit der Oma, das erfährt man heute!
    Vielen Dank für Deinen KOmmi, gerade mit den autsch-Händen!!!!

    Eine tolle FS!


    Die Seherin ist Dir echt gut gelungen! Ich bin jetzt natürlich am Rätseln, auf welcher Seite sie steht. Sie scheint ja irgendwie unter Siterius zu stehen. Aber sie dachte sich ja auch, dass sie bald noch ein Kontakt erreichen wird, der um Hilfe bitten wird. Vielleicht dann also die Königin? Vielleicht tanzt die Seherin sozusagen auf zwei Hochzeiten? Mh....


    Auf jeden Fall weiß sie also, dass die Jugendlichen nach Merlaron gekommen sind, verursacht durch den Zauber Siterius.


    Dass Siterius sie übers Feuer kontaktiert, ist eine klasse Idee, und bildtechnisch hast Du es wirklich supergut umgesetzt! Riesiges Kompliment!


    Ich habe gestern Abend zufällig mal wieder den vierten Harry Potter gesehen und musste bei der Szene, in der Sirius Harry durchs Feuer kontakiert, direkt an diese Szene hier denken!


    Toll gemacht!


    Ich bin jetzt gespannt, wie es weitergeht, aber ich habe immer noch keinen echten Verdacht. Ich bewundere nur ganz ehrlich, wie verstrickt und spannend und geheimnisvoll und voller Fantasie Du das alles schreibst und konstruierst. Wow!

    Uaaaah, was für eine düstere FS! Ich hatte die ganze Zeit tierische Angst um den armen Pater :rollauge! Das war fast wie in den alten Krimis, die meine Oma früher immer gekuckt hat, so "Ein Fall für zwei" oder sowas in der Art. Da gab es glaub ich auch ganz oft Priestermorde ;) Aber zum Glück hast DU den armen Pater Brown ja überleben lassen (zumindest noch... ich hoffe mal, das bleibt auch so).


    Es ist also wirklich Xio... was will sie hier? Wie ist sie hierher gekommen? Ich kann mir ja nicht wirklich vorstellen, dass sie Venus holen will, sofern sie freiwillig handelt. Nein, ich denke eher, die Sehnsucht hat sie zu ihr getrieben. Vielleicht ist sie geflohen... aber dann würde sie Venus auch in Gefahr bringen. Ob sie das wagt? Fragen über Fragen!



    Die Friedhof-Nebel-Bilder hast Du einfach toll hingekriegt!! Klasse! Bitte mach jetzt ganz fix weiter... ich bin so gespannt!

    Ich hab mich jetzt zwar grob durch die Threads gewühlt, aber nix gefunden, was mir hilft, vielleicht auch übersehen...


    Jedenfalls nervt mich tierisch das ständige Telefongeklingel seit Freizeitspaß, vor allem auf der Uni steht das Telefon absolut keine Sekunde mehr still... gibt es da schon irgendeinen Hack oder Cheat, um die Benachrichtigungen per Telefon irgendwie zu deaktivieren???

    1. Wie oft saugst Du Dein Zimmer/ Deine Wohnung?
    Etwa alle 2-3 Tage, kommt auf Zeit und Lust an ;)

    2. Wie oft am Tag duscht Du?
    Meistens geh ich baden, duschen ansonsten max. 1mal am Tag, im Sommer aber auch mehr

    3. Wie oft putzt Du Dir am Tag die Zähne?
    morgens und abends

    4. Würdest Du Dich im Allgemeinen als einen ordentlichen Menschen bezeichnen?


    5. Wie oft am Tag putzt Du Deine Nase?
    In der Regel nur einmal, außer wenn ich erkältet bin

    6. Benutzt Du zum Naseputzen Stoff - oder Papiertaschentücher?
    Papier

    7. Benutzt Du ein papiertaschentuch generell nur einmal bevor es in den Müll wandert oder schon mal öfter?
    Mh, meistens nur einmal, es sei denn, ich bin unterwegs und heb es mir lieber mal auf, bevor ich keins mehr hab

    8. Bringst Du gebrauchte Papiertaschentücher sofort zum Papierkorb?
    Zu Hause ja

    9. Faltest Du Deine Papiertaschentücher zusammen oder knüllst Du sie zusammen?
    Ich knülle sie zusammen

    10. Benutzt Du Mundwasser?
    Seltenst

    11. Wechselst Du Deine Unterwäsche im Sommer häufiger als im Winter?
    Ja, weil ich da öfter dusche und nach dem Duschen gibts natürlich komplett frische Klamotten

    12. Wie oft putzt Du Staub?
    Etwa alle 1-2 Wochen

    13. Machst Du Deine Ohren täglich sauber?
    Ja, beim Haarewaschen lässt sich das ja kaum vermeiden, oder??

    14. Hälst Du Dir beim Husten immer die Hand vor den Mund?
    Logisch

    15. Wäscht Du Dir vor jeder Mahlzeit die Hände?
    Auf jeden Fall!

    16. Wie oft wechselst Du Deine Bettwäsche?
    Alle 10-14 Tage

    17. Benutzt Du öffentliche Toiletten?
    Seeehr ungern!

    Mh, ich bin immer noch gespannt, was Tom da im Internet rausgefunden hat. Dass Pierres Adoptiveltern verunglückten, ja, aber ansonsten???


    Dass er sich nun selbst ein Bild davon machen konnte, dass Pierre einfach vom Aussehen her schon definitiv der Sohnemannschaft von Rebeccas Peiniger "überführt" ist, finde ich gut. Ich finde übrigens, Tom wirkt so richtig balsamisch in den letzten, so richtig beruhigend, verlässlich - einfach wohltuend. Statt selbst in Aufregung zu verfallen, geht er mit klarem, kühlen Kopf an das ganze und bedenkt dabei alle Seiten. Das find ich toll.


    Dass Barabara instinktiv spürt, dass mit Rebecca etwas nicht ok ist - wohl auch über die angebliche Krankheit hinaus - verwundert mich jetzt nicht wirklich. Oh wei, wo wird das ganze noch hinführen?


    Wie immer eine tolle FS, Rivendell. Gerade das Bild, auf dem Barbara so nachdenklich im Tor hockt, find ich spitze!

    So, liebe Jane!


    Ich freu mich sehr, hier von Dir zu lesen, trotz immer noch nicht ganz hergestellten Handgelenken!


    Ich hab Dir schon direkt nach dem DU gepostet hast, einen KOmmi geschrieben, aber den hat das WWW gefressen :misstrau


    Also, ich versuch es nochmal.


    Ich bin ganz begeistert von dieser Fortsetzung, ehrlich! Du hast das englische Flair so toll hingekriegt, dass ich beim Lesen fast wehmütig geworden bin! Das Haus der Gasteltern hat es mir ganz besonders angetan! Genauso und eigentlich noch kitschiger sah es tatsächlich auch aus, als wir damals auf Studienreise in England gewesen sind! Man denkt ja immer, das ist nur ein Klischee, wie die sauerkrautessenden Deutschen oder die käse-schaufelnden Schweizer ;), aber offenbar ist es doch nicht nur ein Klischee! Wobei es liebenswert ist! Es hat so was typisch englisch-viktorianisches! :)


    Dass die Teenager das Bronte Museum besuchten, was ja fast klar (warst Du selbst auch schonmal da, sicher, oder?) und als Du von Sophias Gedanken bzgl des Friedhofes schriebst, wurde mir selbst ganz hühnerhautig.


    Was mich aber echt überraschte, vielleicht hab ich es auch überlesen in den letzten FS, ist, dass Dani dabei ist! Das stellt Sophia echt nicht in das beste Licht für mich - sie macht sich ja schon die ganze Zeit echte Hoffnungen darauf, in England ihrem Schwarm Herrn Hoffmann näher zu kommen... und vergisst da wohl vollkommen dabei, dass das dann vor den Augen ihres Freundes geschehen würde!


    Das ist wirklich ein Punkt, in dem ich Sophia nicht verstehen kann. Ich meine, eine Schwärmerei, auch für einen Lehrer, mag ja gar nicht sooo ungewöhmlich sein, eine Schwärmerei ist für dieses Alter total normal und vermutlich auch gesund. Aber dass man dabei einen festen Freund hat und es trotzdem macht - das verstehe ich nicht so recht. Ok, natürlich, Sophia ist noch jung und zum Teil noch ein Kind, logisch, da ist man noch nicht so felsenfest im Gewissen und der entsprechenden Handlungsweise, das darf ich nicht vergessen. Trotzdem bekleckert sie das nicht gerade mit Ruhm.


    Was ich mal wieder zum Schmunzeln fand, war, wie hoffnungslos erfolglos ihre Bemühungen sind und gerade sogar immer noch in das gipfeln, was sie so krampfhaft zu verhindern versucht, nämlich, dass Herr Hoffmann sich anderen Mädchen aus der Klasse zuwendet, wie der hübschen Brasilianerin (wobei ich nicht verschweigen will, dass ich mir vorstellen kann, er würde bei diesem Sahneschnittchen seinem Saubermann-Image eventuell untreu!).


    Nun, ich bin mal gespannt, wie der abendliche Ausflug der Jugendlichen werden wird und eigentlich bin ich ganz heiß darauf, noch ein paar englische Einlicke zu kriegen! :)


    Also - eine tolle, tolle FS!!! Und ich hoffe, Deine Hände lassen Dich bald wieder eine schreiben!


    Ganz liebe Grüße an Dich!

    Tja da hat es den mit dem Kopf in den Wolken schweibenden Elias ja eiskalt wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Irgenwie tut er mir nicht wirklich leid dafür, er ist mir zu arrogant und stur und selbstsicher, und vielleicht tut ihm diese abreibung jetzt mal ganz gut, wobei ich eher fürchte, dass er noch verbissener und halsstarriger wird, was seine "Mission" angeht.


    Wie ungesund zu sehr er von sich überzeugt ist, zeigt auch ganz klar sein Auftritt gegenüber des Königs. Er kann von Glück reden, dass der ein Mann ist, der sich nicht zu schnell angegriffen fühlt und dass der Berater die schützende Hand über ihn hielt. Wobei ich mich natürlich nun frage, warum dieser das tut. Ob er etwas im Sinne hat oder ob es reine Menschenfreundlichkeit war?


    Die Fortsetzung hat mir mal wieder sehr gut gefallen, sie wirft einige Fragen auf und ich bin gespannt, wie es weitergeht-