Beiträge von Musical-katjes

    Liebe Leser nach PC Formatierung und Kampf mit meinen Grafikchipsatz ist er jetzt endlich da - der neue Teil! Danke für eure Geduld und ich hoffe ihr habt Spaß.


    Lidsi danke für dein liebes Kommi hoffe ich zerre nicht wieder an deinen Nerven, oder doch...


    Edit: (peinlich im chipsatzstress voll übersehen, sorry)


    @ Rivendell: Danke für dein Lob! Hoffe doch ist nicht nur spannend sondern bleibt auch so. Also lass dich überraschen

    25.



    Mein Opa und mein Vater brachen auf um Janet und Rick abzuholen. In dem Moment, als die Tür zufiel brach in der Küche das Chaos aus. Meine Mutter überließ Shanice den Herd und rannte noch mal wie ein aufgescheuchtes Huhn durch jeden Raum. Sie wollte wohl sicher gehen, dass wirklich alles so war, wie sie es geplant hatte. Shanice stand am Herd und rief ihr hinterher: „Hadiya, du spinnst!“, und rührte grummelnd in der Soße rum. Wenn Shanice eines hasste, dann Kochen. Beim dritten Mal, als meine Mutter an der Küche vorbei rannte, rief Shanice nicht, sondern schrie meine Mutter an: „Wenn du jetzt nicht sofort in die Küche kommst, dann lasse ich die verdammte Soße anbrennen! Dann kannst du dein perfektes Abenddinner vergessen!“ Meine Mutter blieb sofort stehen und holte tief Luft. „Das wagst du nicht!“ „Wetten, dass! Willst du es darauf ankommen lassen?“, bellte Shanice aus der Küche. Es blieb ihr nichts übrig als wieder selber an den Herd zu gehen.





    Aber Shanice war noch lange nicht fertig. Kaum hatte meine Mutter wieder den Löffel in der Hand, meckerte Shanice weiter. „Das ganze ist so albern. Warum machst du dich selber so fertig? Mir wäre das doch so was von egal, ob alles an seinem Platz steht. Ob jeder Staubkrümel entfernt ist. Die sollen froh sein, dass sie hier wohnen können. Außerdem machst du mich mit der Rennerei nervös.“ „ Mir ist es aber nicht egal.“, zischte meine Mutter zurück. „Dein Problem, nicht meins. Und komme ja nicht auf die Idee Kunami an den Herd zu stellen. Ich pass auf!“ Trotzig setzte sie sich an den Küchentisch. Die Luft in der Küche hätte man schneiden können. Ich wagte aber nicht mich von der Stelle zu rühren. Dieser Tag war so spannend, denn die konnten sich ja nicht den ganzen Abend nur anschweigen. Wenn ihnen etwas rausrutschte war ich es, die es als Erste hörte. Und ich brannte nur darauf in diesem Puzzle weiter zu kommen. Ich guckte auf meine Uhr, sie müssten jetzt so langsam auf dem Weg zum Ausgang sein.



    Am Kochtopf bahnte sich wieder die nächste Katastrophe an. Meine Mutter fuchtelte wie wild mit einem Lappen herum und versuchte einen dicken Fleck Soße zu entfernen. „Vergiss es, den kriegst du nicht mehr raus.“ Shanice stöhnte und betrachtete das Übel aus sicherer Entfernung. Meine Mutter verwischte den Fleck durch ihre Hektik nur noch mehr und es wurde Zeit dazwischen zu gehen, bevor sie wieder völlig ausrastete. Ich nahm ihr den Lappen aus der Hand. „Mama geh dich lieber umziehen. Soll ich mitkommen oder das Essen bewachen?“ Shanice kicherte und meine Mutter kämpfte mit den Tränen. „Oder willst du das Essen bewachen, Shanice?“ „Um Himmels willen, nur das nicht.“, schluchzte meine Mutter und Shanice grinste in die Soße. „Gut, dann ziehst du dich jetzt um, ich gucke nach dem Essen und Shanice kann dich ja ein bisschen beraten.“ Meine Mutter nickte und ging hoch ins Schlafzimmer. Shanice wollte hinter ihr her. Ich packte sie am Arm und zischte ihr zu: „Beruhigen, nicht aufregen.“ Ich zückte den Kochlöffel und hypnotisierte die Soße.



    Im Schlafzimmer dauerte es eine Ewigkeit, bis das richtige Outfit gefunden wurde. Ich schwitzte über den ollen Kochtöpfen und betete, dass nix schief ging. Ich stellte die Flammen alle ganz klein. „Wird schon schief gehen, Kunami“, dachte ich mir und erschrak selbst bei dem Gedanken. Nein, schief gehen durfte es auf gar keinen Fall.


    Kurz nachdem Shanice und meine Mutter wieder herunter gekommen waren, öffnete sich die Haustür. Mein Vater kam mit zwei dicken Koffern herein und ging zielstrebig hoch zum Gästezimmer. Dann folgte ein stark gebräunter Mann, mit breiten Schultern und schwarzen Haaren, durch die Tür. Bepackt mit zwei Koffern und die Gesichtszüge verrieten gleich, dass er zur Familie gehörte.



    Wenn ich nicht wüsste, dass er älter als Papa war, sie wären glatt als Zwillinge durchgegangen. Rick polterte gleich mit den Koffern die Treppe rauf. Oben angekommen, hörte ich, wie er sich mit meinem Vater unterhielt. Ganz locker und es wurde gelacht. Meine Mutter sagte kein Wort, sie stand steif da. Mein Opa und Janet kamen mit dem restlichen Gepäck herein. Auch die beiden ließen uns im Flur stehen und brachten erst einmal die Sachen nach oben. Shanice rannte nach oben um die beiden zu begrüßen. Meine Mutter rührte sich nicht vom Fleck. Ich war in der Zwickmühle. Hochlaufen oder unten bleiben. Bevor ich mich entscheiden konnte, setzte sich der Trupp oben in Bewegung. Rick machte auf mich einen sympathischeren Eindruck als Janet. Rick, Shanice und mein Vater kamen gut gelaunt und schnatternd die Treppe runter. Janet jedoch, war still und sichtlich angespannt. Könnte aber auch der lange Flug sein. Augen und Ohren offen halten, Kunami. Wir gingen ins Esszimmer und meine Mutter servierte erst mal etwas zu trinken. Ich half ihr mit den Gläsern.




    Janet und meine Mutter begannen sich nach und nach zu beobachten. Ja, es schien so, als ob zwei Raubkatzen nur auf eine Regung der anderen warteten. Alle unterhielten sich untereinander, nur Janet und meine Mutter wechselten nicht ein Wort. Was war da passiert, dass sie sich noch nicht einmal eine Begrüßung abringen konnten? Zu meinem Erstaunen hatte meine Mutter weniger Schwierigkeiten den einen oder anderen Satz zu wechseln. Zwar auch etwas gefroren, aber man unterhielt sich wenigstens.


    Während unsere Besucher eine Runde mit Papa und Opa durch den Garten machten, deckten Shanice und ich den Tisch. Meine Mutter füllte das Essen in die Schalen und verteilte sie gleichmäßig auf die Tafel. Das festliche Dinner konnte nun starten. Shanice war wie aufgedreht und konnte nicht genug davon bekommen, sich mit Rick und Janet zu unterhalten. Mein Vater wirkte entspannt und meine Mutter und Janet warteten immer noch auf den Sprung zum Angriff. Mein Opa und mein Paps hatten sich schon vor einer Woche eine ausgefeilte Sitzordnung überlegt, um meine Mutter und Janet so weit wie möglich auseinander zu setzten. Wenn Blicke töten könnten, an den Faktor hatten sie nicht gedacht. Sie ließen sich keinen Moment aus den Augen. Wie eine Katze vor dem Mauseloch... die Augen meiner Mutter wurden auf einmal kleiner. Shanice fragte Rick und Janet in dem Augenblick nach ihrer Farm in Bahri. Natürlich fingen die beiden an zu erzählen. Ihre Versuche Erdnüsse anzubauen waren noch in vollem Gange. Es liefe aber nicht so gut, wie die Baumwolle. Am meisten Spaß hätten sie aber an ihrem kleinen Wildpark mit Zebras, Giraffen, Mongalla - Gazellen und seit kurzem, einer kleinen Elefantenherde.



    „Shanice, du musst dir die mal anschauen kommen. Es ist fantastisch sie in der Parkanlage zu beobachten. Rick hat erst kürzlich Land dazugekauft.“ Janet geriet ins Schwärmen „Und vergiss auf keinen Fall deine Kamera. So nah bekommst du sie nicht wieder vor die Linse.“ Shanice lachte. „Ohne meine Kamera gehe ich nirgends hin.“ „Wir planen ein Gästehaus zu bauen, um ein paar Touristen aufzunehmen. Ist jedenfalls sicherer, sich noch ein anderes Standbein zu schaffen, als nur auf die Landwirtschaft zu setzen. Die letzte Dürre hat uns ziemlich zugesetzt. Aber Touristen kommen immer ins Land und mit einer attraktiven Anlage, wäre es eine gute Altersinvestition.“ „Wenn es soweit ist, mache ich euch die Fotos für die Prospekte und Internetseite“, trompetete Shanice euphorisch. „Am besten machen Bryan und du es gemeinsam. Wie wäre es?“ Janet guckte meinen Vater erwartungsvoll an. Man hätte jetzt eine Stecknadel fallen hören können. Eine erdrückende Stille lag im Raum. Meine Mutter fixierte Janet mit einem bitterbösen Blick und mein Vater rutschte nervös auf seinem Stuhl herum. „Och komm schon, Bryan...“, maulte Janet. „Ich glaube nicht, dass daraus was wird Janet.“ „Du kannst doch nicht dein Leben lang, wegen Hadiya, Geburtstage und Hochzeiten fotografieren.“ Diesmal wurden Janets Augen kleiner. „Ich mag mein Leben so wie es ist, akzeptiere es.“ „Nein, ich akzeptiere es nicht! Bryan, lass dich nicht weiter von IHR bremsen. Du hast bessere Möglichkeiten. Fang endlich an und leb deinen Traum aus!“ Meine Mutter war kurz vor dem Platzen, das sah man ihr an. Aber es schien sie zu interessieren, was mein Vater dazu sagte.






    „Janet, ich sage es dir zum letzten Mal, höre auf dich in unser Leben einzumischen. WIR sind glücklich! ICH mag meinen Beruf hier!“ Es war wieder einen Moment totenstill. Janet rang nach Luft. Rick legte ihr die Hand auf den Mund und schüttelte den Kopf. Als er sie wegnahm, zischte Janet Rick an: „Du weißt auch, dass es eine verdammte Lüge ist! Ich habe keine Lust mehr mit Heuchlern und Lügnern an einem Tisch zu sitzen. Spielt alleine heile Welt und lasst euch von ihr einwickeln!“ Sie schmiss ihre Serviette wütend auf ihren Teller und warf meiner Mutter einen Blick, zu der abfälliger und gemeiner nicht sein konnte. Dann rauschte Janet aus dem Raum und hinterließ uns noch ein Türknallen der Extraklasse. „Was war das?“, fragte ich vorsichtig. Ich gab ihnen ja immer die Möglichkeit das Ganze endlich zu lüften. Nur machte niemand davon Gebrauch. Zumindest bis jetzt. „Kunami, weißt du...“ fing mein Onkel an. Er fasste sich an die Stirn, strich einmal über sie rüber und guckte mich wieder an.



    „ Mein Schatz,...“, wurde er von meinem Vater unterbrochen. „... Shanice und ich haben beide Fotographie studiert.“ Ich nickte. „Doch wenn du dir die Karrieren von uns anguckst, sind sie total verschieden. Shanice reist um die Welt und macht Bilder für viele verschiedene Auftraggeber. Tja, und ich? Ich bin hier und hab mein kleines Atelier. Janet versteht es nicht, dass ich es vorgezogen habe hier zu bleiben, um meine Tochter aufwachsen zu sehen und viel Zeit damit verbringe bei euch zu sein.“ „Aber warum giftet sie Mama dann so an?“ „Sie macht deine Mutter dafür verantwortlich, dass dein Vater einen anderen Weg eingeschlagen hat. Aber die kriegt sich auch wieder ein Kunami, keine Bange.“, brummte mein Onkel. Die Runde löste sich langsam auf. Mein Opa, Rick und mein Vater setzten sich rüber ins Wohnzimmer. Shanice, meine Mutter und ich räumten den Tisch ab. Die beiden wollten den Rest in der Küche allein fertig machen. Im Wohnzimmer herrschte Smalltalk, um den Abend rumzubekommen. Ich beschloss nach oben zu gehen. Als ich an der Küchentür vorbei ging hörte ich meine Mutter sagen: „ Hab ich’s dir nicht gesagt, kaum da und sie fängt Streit an.“ Dann war es auch wieder in der Küche still. In meinem Zimmer kraulte ich Cara hinter den Ohren. Antaris lag zusammengerollt in seinem Körbchen. Ich hatte das Gefühl, dass dies nicht der einzige Grund war, warum Janet so ausgerastet ist. Ich notierte mir Teile von dem, was sie allen an den Kopf geworfen hatte. Lügner hatte sie gesagt...

    Es geht weiter wünsche Euch viel Vergnügen!


    24.




    Ich lehnte mich in der Badewanne zurück und schloss meine Augen. Die Dämpfe vom Rosenöl strömten in meine Nase und ich dachte einen kurzen Moment an gar nichts. Schon einmal versucht nichts zu denken? Mönche meditieren jahrelang bis sie es schaffen. Schade, dass man nicht einfach einen Schalter umlegen kann und alles, was einem im Kopf herumschwirrte, abschalten konnte. Nein, an nichts denken funktionierte nicht lange. Sie waren wieder bei Enyama. Ich musste mir irgendetwas einfallen lassen, dass Enyama mich erreichen konnte. Noch einmal wollte ich nicht versetzt werden. Geld für ein Handy hatte er jedenfalls nicht und ein Telefon in der Wohnung gab es auch nicht. Überhaupt war die Wohnung eine Katastrophe. Kein Möbelstück passte zum andern. Einzige Ausnahme die Küche.




    Das Telefonat mit Faye war auch nicht besonders hilfreich. Sie kannte Enyamas Vater auch nicht persönlich. Alles sehr merkwürdig. Ich rutschte noch tiefer in die Wanne und atmete den Duft der Rosen tief ein. Ich stellte mir eine riesige Wiese voller Rosensträucher vor. Und ich mitten drin. Ich streckte meinen Fuß aus dem Wasser und wackelte mit meinen Zehen. Was meine Eltern wohl gerade machten? Ob die Frisur wohl hielt? Ich wünschte den beiden so sehr einen schönen Abend, denn die Stimmung war in den letzen Tagen mehr als gewöhnungsbedürftig. Bald waren sie da. Wie würde die Atmosphäre wohl sein? Noch gereizter als sie jetzt schon war oder gar völlig anders, als alle vermuteten. Schade, dass ich so wenig über Rick und Janet wusste. Das Wasser wurde langsam kalt und ich stieg aus der Wanne. Ich war gerade auf dem Flur, als ich die Haustür hörte. Neugierde ist furchtbar, ich wollte die Treppe hinunterstürmen um zu hören wie es gelaufen war. Im letzten Moment aber hielt ich inne. Sie kamen eng umschlungen und strahlend durch die Tür. Die Augen glänzten und meine Mutter kicherte wie ein junges Mädchen beim ersten Date. Ich versteckte mich an der Treppe und beobachtete die beiden noch ein Weilchen.




    Es tat so gut sie so zu sehen. Es war unglaublich, die beiden waren so vom Abend berauscht, dass sie mitten im Flur anfingen zu Tanzen. Keine Musik... nur sie selbst, tief versunken in die Augen des anderen. Wie frisch verliebt. Ich hätte ihnen noch stundenlang zuschauen können. Aber das war ihre Nacht ganz allein. Ich schlich leise in mein Zimmer, nur keinen Mucks von sich geben. Ich ließ mich strahlend auf mein Bett fallen. Liebe ist so schön! Würde ich später mit Enyama, auch noch nach Jahren, so verliebt tanzen? Mit meinen tanzenden Eltern im Kopf, Antaris vor dem Bett und Cara an meinem Fußende, schlief ich ein.


    Kommt davon, wenn man so lange aufbleibt, ich hatte haushoch verschlafen. Doch zu meinem Erstaunen war nirgendwo Antaris zu sehen. Meine Zimmertür war geschlossen. Er konnte sich ja nicht in Luft aufgelöst haben. Ich schlüpfte schnell in meine Klamotten um ihn zu suchen. Ich fand ihn in der Küche brav neben meinem Opa sitzen. „Guten Morgen Kunami, ausgeschlafen?“ grinste mir mein Opa zu. „Guten Morgen.“ Ich gab ihm einen Kuss. „Eher verschlafen.“ Mein Opa lachte „ Das muss auch mal sein. Keine Sorge, Antaris und ich hatten mächtig viel Spaß draußen. Setz dich erst mal und iss was!“ Da war er doch heimlich mit Antaris losgezogen. Mein Opa war einfach klasse. Ich gab ihn noch einen dicken Kuss auf die andere Wange und setzte mich auf meinen Stuhl. „Mama und Papa schon auf?“




    „Hör bloß auf! Wohn- und Esszimmer sind Sperrzone. Deine Mutter schrubbt schon den ganzen Tag die Bude! Janet und Rick könnten ja ein Staubkorn finden.“ Ich verzog die Mundwinkel, denn wenn Mama ihren Putzwahn bekam, dann blieb nichts verschont. „Und Papa?“ Opa lachte und klopfte sich mir seinen Händen auf die Oberschenkel. „Er hat sich in seine Dunkelkammer verdrückt, wie immer.“ Ich musste automatisch mitlachen. Papa war schon clever um sich vor dem Staubwedel zu drücken. Und wenn man vom Putzteufel sprach, dann kam er auch schon um die Ecke gesaust. Meine Mutter flitzte mit einem Eimer um die Ecke und rauschte so schnell wie sie gekommen war, bewaffnet mit einer Flasche Putzmittel und dem Eimer, wieder aus der Küche. Antaris ließ sie nicht aus den Augen. Hätte ja sein können, dass sie ihn gleich mit abschrubbt. Mein Opa und ich guckten uns an und grinsten breit. Dann bissen wir synchron in unsere Brötchen. Es war wirklich sicherer sich zu verkrümeln. Wir deckten schnell den Tisch ab und sahen zu, dass wir in unsere Zimmer kamen, den einzig Staubwedel freien Platz im Haus. Dachten wir jedenfalls. Denn es dauerte nicht lang, da sauste sie auch durch Opas Zimmer. Also einzigste Chance seine Ruhe vorm Putzteufel zu bekommen? Ja genau, selber putzen. Staubsauger her und losgelegt, nicht dass es dreckig war, aber ich hatte meine Ruhe.




    Je mehr meine Mutter durchs Haus jagte, desto hektischer wurde sie. Keiner traute sich so recht an sie ran. Gut, sie hatte einen Putzfimmel, aber so hektisch war sie noch nie dabei. Ich nahm all meinen Mut zusammen und schnappte sie mir im Vorbeiflug und nahm sie in den Arm. Sie guckte mich irritiert an. „Mach mal langsamer, Mama.“ „Keine Zeit Kunami, ich will das fertig bekommen.“ Ich hielt sie weiter fest und guckte ihr fest in die Augen. „Kann ich dir irgendwo helfen? Was musst du noch tun?“ Sie seufzte. „Du lässt wohl nicht locker.“ Ich grinste sie frech an und wir machten dann gemeinsam das Gästezimmer für Janet und Rick fertig. Unruhig war sie immer noch, aber es war erträglicher als vorher. Nachdem sie meinen Vater noch genötigt hatte 2 Blumen umzutopfen, war alles wohl so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Wenn das die Ruhe vor dem Sturm sein sollte, wie würde dann erst der Sturm aussehen?

    Leider schlug die Stimmung meiner Mutter immer wieder um. Sie wurde immer unruhiger. Warum hatte sie nur so eine Angst auf die beiden zu treffen? Ihr Flieger würde erst morgen Abend landen. Wo war ihre Gelassenheit von gestern Abend hin? Kein Wunder, dass sie sich nachmittags zurückzog, um sich ein wenig hinzulegen.




    Blieb da noch mein Kommunikationsproblem mit Enyama. Brieftauben schicken? Flaschenpost? Rauchzeichen? Lieber nicht, ich griff auf mein altes Kartenhandy zurück. Es war kaum Guthaben drauf, aber um ne SMS zu schreiben, ging es immer noch. Aber vor allen Dingen konnte ich ihn anrufen. Er guckte zwar nicht begeistert, als ich es ihm im Jugendzentrum präsentierte, aber sah ein, dass ich mir wirklich Sorgen gemacht hatte. Es tat ihm wirklich leid. Verziehen und fast vergessen. Ich bestand aber darauf, dass er das Handy behielt. Ich wusste nicht, wie die nächsten Tage verlaufen würden und ich wollte ihn auf keinen Fall versetzten. Hinter ihm herzusuchen würde dann echt zu lange dauern. Ich kuschelte mich bei ihm ein und genoss es, wie er durch mein Haar strich. Er erzählte mir von der Steppe Afrikas, den Sonnenuntergängen und den sternenklaren Nächten. Wir gingen noch ein wenig spazieren, bevor er mich zum Bus brachte. Diesmal war ich dran ihm ein wenig über unsere Tiere und Pflanzen zu erzählen. Er saugte alles auf, wie ein Schwamm. Guckte sich jede Pflanze ganz genau an, wie ein neugieriges Kind. Er blühte richtig auf und ich genoss es, ihn strahlen zu sehen.

    Zu Hause war es ruhig, meine Mutter war nur kurz zum Abendbrot aufgestanden. Mein Vater und mein Opa hatten sich ins Wohnzimmer zurückgezogen und ich surfte noch ein wenig im Internet. Jonas und Karina waren schon online und verwickelten mich gleich in ein Gespräch.

    SuperJo: Was sehen meine entzündeten Augen da? Hallo Maus!
    Dancinqueen: hallöchen
    Blackgirl: Hallo und @ SuperJo, bin keine Maus
    SuperJo: ist ja schon gut
    Dancingqueen: der lässt das nie. wie war dein wochenende?
    Blackgirl: aufregend und euers?
    SuperJo: Wie aufregend, dann war´s aufregender als mein Turnier
    Dancingqueen: ja los, erzähl mal
    Blackgirl: Öch nö, war ja nur ein Scherz erzählt ihr mal lieber. Jonas, welcher Platz? Karina, wie war es im Kino?
    Dancingqueen: verliebt in die braut, viel popcorn und sehr viel gekuschelt. war super! und nun du...
    SuperJo: Platz 16 also nicht der Rede Wert. Alles über 10 zählt nicht, weißt du doch. Aber nun bist du am Zug M... ich sags besser nicht.




    Blackgirl: Gestern hatte mich Enyama versetzt und ich musste erst zu Faye, seiner besten Freundin, um die Adresse rauszubekommen. Die war auf einem Reiterhof und ich hab geholfen ein Pferd einzufangen. Dann bin ich zu Enyama. Anschließend nach Hause, um meine Mutter für den Fotographenball zu frisieren. Heute hat meine Mutter das ganze Haus auseinander genommen und ich war froh, dass ich mich noch mit Enyama treffen konnte. Die macht einen mit nervös. Will gar nicht wissen, wie es morgen hier abgeht.
    Dancingqueen: wow, mehr los als bei mir
    SuperJo: Was ist denn das für eine Flachpfeife. Dich versetzt man doch nicht einfach so. Aber du, ist doch schon eigenartig, dass er noch nicht mal im Stande ist, dir seine Adresse zu sagen. Weiß doch sonst immer alles der Knabe. An deiner Stelle würde ich den in den Wind schießen.
    Dancingqueen: halt mal die bälle flach, du bist aber nicht kunami. @Blackgirl: wie ist es denn weiter gegangen?
    Blackgirl: Er hat sich entschuldigt und gut und @ SuperJo: in den Wind schieß ich ihn nicht
    SuperJo: Deine Entscheidung, meine Meinung kennst du ja
    Dancingqueen: vielleicht will sie die aber gar nicht wissen. Was ist eigentlich mit deinem Liebesleben? Gibt es da jemanden?
    SuperJo: Na klar, meinen Tennisschläger. Wir sind schon sehr lange verlobt.
    Dancingqueen: sehr witzig
    Blackgirl: hihi
    SuperJo: Blöde Frage, passende Antwort
    Dancingqueen: wer wird denn da gleich zickig
    SuperJo: ich werd nicht zickig
    Dancingqueen: doch, seit kunami da ist, nur gezicke hier
    Blackgirl: Feuer frei für Runde 2
    SuperJo: Fängst du auch noch an?
    Blackgirl: Was ist denn los mit dir? Ich weiß, dass du Enyama nicht riechen kannst. Akzeptiert, aber musst du so zicken? Hab da grad keine Lust drauf. Mir liegt die Ankunft von meinem Onkel im Magen.
    SuperJo: Sorry
    Blackgirl: schon gut
    Dancingqueen: wann landet der flieger?
    Blackgirl: 17.45 Uhr
    SuperJo: na vielleicht kommt aber nun endlich mal Licht ins Dunkle. Dann hört dieses Rätselraten endlich mal auf. Hoffe nur für dich, dass die Welle nicht zu groß ist, die da morgen gleich losgeht. Denn deine Mutter kann ja ausrasten vom feinsten.
    Dancingqueen: aber echt, ich hab mich ja so verjagt damals
    SuperJo: Joa, das war nicht von Pappe
    Blackgirl: Ich weiß und so kenn ich sie nicht, will ja auch wissen was da los ist.
    SuperJo: du, muss dann also unter die Dusche, sehen uns dann morgen in der Schule.
    Blackgirl: Na klar, bis morgen *winke*
    Dancingqueen: bye, bis morgen
    SuperJo: Tschüüüüüssi






    Dancingqueen: Kannst sagen was du willst, der war komisch drauf.
    Blackgirl: Lass gut sein, bringt ja doch nix, die beiden sind wie Feuer und Wasser.
    Dancingqueen: da hast du Recht
    Blackgirl: Sei mir nicht böse, ich geh auch off. Bin total müde.
    Dancingqueen: seh dich morgen dann, schlaf gut
    Blackgirl: du auch träum was Schönes


    Der Wecker riss mich aus meinen Träumen und der Tag X war da. Heute Abend würde ich endlich meinen Onkel und meine Tante treffen. Ich war neugierig, wie es heute Abend werden würde. Bekam ich endlich die Antworten auf so viele offene Fragen? Die Schule verging wie im Flug und Enyama wusste, dass ich heute mal nicht ins Zentrum kam. Nach der Schule versuchte ich mir mit einem DVD Film die Zeit zu verkürzen, aber so richtig bei der Sache war ich nicht.




    Meine Mutter rannte, wie ein aufgescheuchtes Huhn, durchs Haus. Ihr Kampffeld fand sie dann aber später in der Küche, um das perfekte Abendessen zu kochen. Shanice versuchte meine Mutter zu beruhigen. Mein Opa und mein Vater saßen in den Startlöchern, um ja pünktlich am Flughafen anzukommen.

    Treulose Tomate meldet sich zurück! Danke für das treue lesen der FS. Werde mich schnellstens an den neuen FS Teil setzen.


    @ Lidsi: Danke für deinen lieben Kommi. :heppy Viele Fragen, viele Gedanken und Vermutungen hast du. Mal sehen, was die FS für Überraschungen noch für dich bereithält...


    @ Rivendell: Schön das du wieder vorbeigeguckt hast. :) Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.. Sagt man so schön oder?


    @ Josijusa: schön das du da bist.:) Ja Enyamas Vater... mehr davon später. Kunamis Mutter... Lösung rückt immer näher. Der Ballabend? Auflösung in dem nächsten Teil.


    Jetzt wieder zurück an das Word Dokument will euch ja nicht zu lange auf die Folter spannen.

    Hui auf so eine Familienaktion hätte ich aber auch keine Lust wo alles zueinander passen muss wie eine Bilderbuchfamilie in lila. Immer schön lächeln, brr schüttel. Na und auf eine Piepshow im Schlafzimmer oder unter der Dusche kann ich auch verzichten da gebe ich Flo 100%ig recht. Aber was er über Nick so erzählt ist ja schon geheimnisvoll. Der Typ wird immer unheimlicher und auch deine Bildwahl hui. Kann nur spannend werden. Für Charlize ist echt süß. Sie schraupt ihre eigenen Wünsche zurück um den Bruder zu schonen. Andréi hat echt Glück mit seiner kleinen Schwester. Flo der Held des tages bin gespannt wie er sich beim Beetanlegen so anstellt bestimmt mega süß.


    Der Teil ist zwar mega lang aber ich hätte liebend gerne die Doppelte Portion gehabt (*gierig bin*)


    Freu mich riesig auf die Fortsetzung!