Beiträge von Appolonia

    Ich stimme Cindy Sim zu, es ist wirklich fies von Mia, nicht endlich Klartext mit Kai zu reden.

    Mias Vater ist entweder sehr verbittert wegen dem Tod von Mias Mutter oder er ist einfach egoistisch. Oder beides kombiniert. Mia so unter Druck zu setzen, ist inakzeptabel, jedenfalls nach meinen Maßstäben.

    Jonas hat etwas an sich, aber Kai finde ich eigentlich auch recht sympathisch. Er steht halt irgendwie immer negativ da, da er Zärtlichkeiten von Mia will, der dies unangenehm ist. Aber da kann er ja nichts dafür, er denkt ja, dass Mia ihn liebt und dies auch will.

    Mal sehen, wie's weitergeht.
    Ich werd die Story weiter verfolgen.

    Bis dann

    Appolonia

    Ein kurzes Kapitel, aber gelungen. Sehr schöne Kulissen und Bilder.

    Ja, so etwas hatte ich schon fast erwartet, dass man Melinda von Lorenhill mal wieder zu Gesicht bekommt. Hübsch ist sie, ein richtig schöner Engel.

    Dass sie nicht zurückkehren kann, ist ärgerlich, aber verständlich.
    Auf jeden Fall wird das Gespräch mit ihrem Schützling interessant werden, dessen bin ich mir sicher.
    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie dabei aber nicht das erreicht, das sich erreichen will und doch unerlaubterweise auf die Erde zurückkehrt.

    Mal sehen.

    Es ist übrigens nicht so, dass ich mich nicht für Renate über ihr Baby freue. Ich hab eben nur das Gefühl, dass Leo und Lara unter einer Decke stecken.

    Freue mich schon auf die nächste Fortsetzung. Ich glaube ja, dass das nicht das Gespräch, sondern das Date von Felix und Lena sein wird.

    Liebe, liebe Grüße

    Deine Appolonia

    Irgendwie mag ich Felix' Maskerade... Aber ob unsere schlaue Lena ihn nicht enttarnt?
    Andererseits erwartet sie das ja überhaupt nicht - bei Felix denkt sie an einen Macho, nicht an einen Philosophie-Studenten.

    Penelopé verliert ihre Skrupel, ihr steigt die Macht zu Kopf. Die pinke Frau ist zwar kein Engel (wofür sie aber ja nichts kann, sie dient ja nur und ein Aufstand würde sie ihr Leben kosten, aber ist das ein Leben? Ich schweife ab...), aber sie zu verletzen, zu attackieren, nein, das ist nicht die feine englische Art.

    Join the dark side, Penelopé...

    Nee, lieber nicht. Wie schon einmal vermutet, David ist für Lara sozusagen die 'letzte Instanz', wenn Penelopé es fertig bringen würde, ihren Liebsten zu verletzen oder gar zu töten, dann wäre sie entgültig erkaltet. Hoffentlich kommt es nicht soweit.

    Die Demokratie abschaffen? Wo doch heute vor zwanzig Jahren die Mauer fiel? Sehr passend.
    Lara, die Diktatorin. Na bravo. Die will Penelopé doch nur ausnutzen. Glaube ich zumindest.

    Ich lass mich überraschen und schaue, welche meiner Theorien sich bestätigt.

    Bilder und Text waren mal wieder 1A-Spitzenklasse! Weiter so!

    Liebe Grüße

    Deine Appolonia

    Obwohl Patrizios Lippen völlig taub waren, bemerkte er, dass sie sich bewegten. Seine Panik ließ ihn den Sinn nicht verstehen, er hörte auch nicht, was er von sich gab.
    Seine Sicht trübte sich durch eine Art Nebel, trotzdem bekam er mit, dass Enndreß Miol umkreiste und zu allen Anwesenden sprach. Er berichtete allen vom genauen Tatverlauf und wandte sich an Christoff.



    "Ja, das ist sie. Meine Schwester hat sie mir genau so beschrieben. Und der Ablauf stimmt auch." Er funkelte Miol abwertend an. "Du kleines Miststück, du wolltest uns um unser sauer verdientes Geld bringen!" Enndreß unterbrach ihn mit einem ermahnenden Blick. "Ich stimme Euch zu, es ist Unrecht geschehen, Christoff, aber haltet Euch bitte zurück. Die Gerechtigkeit wird siegen, und zwar noch heute."



    Nun sprach er das Mädchen direkt an: "Du. Miol. Dein Name mag uns nicht ganz bekannt sein, aber du hast die Tat zweifelsfrei begangen. Falls du irgendwelche Widerworte äußern willst, denk daran, wir haben ein von dir unterschriebenes Geständnis." Sie richtete ihren Blick von Patrizio auf dessen Assistenten.



    "Hab nichts zu sagen. Ist ja alles klar. Bin ja wohl eindeutig schuldig, nä?", rief sie ins Leere. Ihre Stimme war anders als im Wald, nicht so scharf, sondern eher gedrückt und klang dadurch eigentlich sehr angenehm. Trotzdem drangen die Worte Patrizio wie heiße Nadeln ins Herz. "Na los! Verurteilt mich! Was ist, Euer Ehren?", äußerte sie mit einem jetzt frecheren Ton und richtete sich auf.



    "Dass du es wagst, ihn so anzusprechen! Sei still!" erboste sich Enndreß daraufhin und gab einem der Soldaten ein herrisches Handzeichen, worauf sich dieser Miol näherte und sie mit ganzer Kraft zu Boden stieß. Das Mädchen schlug rücklings hin und wurde von ihrem Wächter mit dessen Messer am erneuten Aufrichten gehindert.



    Patrizio sprach wieder einige Worte, verstand abermals weder Sinn noch Klang. Es war ihm, als wären Körper und Geist getrennt, er nur ein stiller Zuschauer. Er versuchte, seinen Blick von ihr abzuwenden, doch es gelang ihm nicht. Weder sein Körper noch sein Verstand gehorchten ihm. Sie zog seine Blicke an wie ein Magnet, das knabenhafte Mädchen, das nun am Boden lag und jeden ungeduldig und trotzig musterte.

    Nur ein Traum, ein unglaublich böser Traum. Nur Illusion, keine Realität, versuchte er sich einzureden. Alles würde er tun, um zu entkommen. Alles. Sein Blick trübte sich immer mehr, er drohte das Bewusstsein zu verlieren. Seine Lippen bewegten sich wieder – oder immer noch? Sie, das war sein letzter Gedanke, bevor sich Dunkelheit um ihn legte.

    Fortsetzung folgt...
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    So, das hätten wir.
    Puh... Langes Kapitel... das noch zwei Teile mehr hat... Puh... :rolleyes

    Ich hoffe, ich habe euch jetzt neuen Raum für langwierige Spekulationen und Analysen geschafft.

    Wie immer freue ich mich wie verrückt über jeden Kommentar. Kritik und Lob sind gleichermaßen erwünscht!

    Einen wunderschönen Abend noch

    Eure Appolonia

    Nach und nach betraten die anderen Beteiligten den Saal und nahmen in den vorgesehenen Bänken links von ihm Platz, allen voran Marek, ihm folgten drei andere Schöffen, der fünfte in deren Bunde war Enndreß als oberster Gerichtsdiener.



    Beide Ämter waren in dieser Stadt erblich – Ekarius war also auch einmal bei Gericht gewesen. Was bedeutete, Mareks Vater müsste nun auch politisch aufgestiegen sein, wenn er dieses Amt nicht mehr bekleidete. Patrizio beschlich darauf eine Ahnung, die ihm ganz und gar nicht gefiel.



    Letztendlich erschien noch ein junger Mann, der Patrizio nicht bekannt war. Er dachte kurz nach. Als er Mehlspuren in den Haaren des Mannes entdeckte, besann er sich auf Bridas Worte und ein kurzer Blick in seine Akten bestätigte, dass es sich bei dem Anwesenden um den ältesten Bruder des Opfers handelte. Patrizio überprüfte die Anwesenheit aller mit einem letzten, schweifenden Blick und eröffnete die Verhandlung, als Enndreß ihm mit einem Nicken zu verstehen gab, dass alles bereit war.



    "Wir haben uns am heutigen Morgen versammelt, um das Unrecht in unserer geliebten Stadt zu sühnen und Gerechtigkeit walten zu lassen. Geurteilt wird über den Fall der Taschendiebstähle der ersten Woche des August. Enndreß, würdet Ihr bitte fortfahren?" eröffnete Patrizio den Prozess. Enndreß erhob sich von der Schöffenbank und schritt langsam durch den Saal.



    "In der ersten Woche des August ereigneten sich die eben genannten Taschendiebstähle, ausgeführt von der Angeklagten, die bisher unter dem Namen Miol verzeichnet ist. Die Zeugin der Tat, auf die die Festnahme der Angeklagten folgte, ist Fräulein Brida, ihr Bruder Christoff wird sie heute vor Gericht vertreten. Habt Ihr noch etwas hinzuzufügen, Euer Ehren?" Enndreß blickte ihn halb fragend, halb auf Bestätigung hoffend an. "Nein, es wurde alles gesagt. Vielen Dank, Enndreß. Man bringe jetzt die Angeklagte herein."



    Enndreß nickte erst Patrizio, dann inzwischen erschienenen Soldaten zu. Auf dieses Stichwort hin verschwand der Mann aus dem Raum, kurz darauf kehrte er mit einem seiner Kollegen zurück, zwischen sich schleiften sie die Diebin. Sie zerrten sie nach vorne, stießen sie unsanft auf den harten Steinboden und rissen ihr das rote Tuch, das Haupt und Augen bedeckte, herunter. Einer der Soldaten blieb, sein Messer auf die Verbrecherin gerichtet, neben ihr stehen, der andere postierte sich wieder neben der Tür.



    Patrizio traute seinen Augen nicht. Er wollte ihnen nicht trauen, er durfte nicht. Alles nur eine Illusion. Nur Einbildung. Ein schlechter Zauber. Ein böser Traum, aus dem er bestimmt gleich erwachen würde. Gleich würde er aufwachen und diesen Tag nochmals neu beginnen. Er blinzelte mehrmals und kniff sich unauffällig im Nacken. Kein Traum, keine Illusion. Realität. Bittere, eiskalte Realität, aus der kein Entkommen möglich war.



    Zerzauste, rote Haare hingen zu Boden, dann hob sie ihren Kopf, ihre funkelnden, strahlenden grünen Augen kniff sie trotzig zusammen. Ihre Augen. Stechend, hypnotisch, aber auch betörend und einzigartig. Ja, einzigartig...
    Schmerzen durchzuckten sein Herz, er bekam wieder kaum Luft, das Drama aus dem Wald wiederholte sich. Wie zwei Messerstiche wirkten ihre Augen. Patrizio fühlte sich völlig gelähmt, unfähig, etwas zu sagen oder dieser Hölle zu entkommen. Obwohl es im Saal heiß und stickig war, striff die Eiseskälte eines Winterwinds seine Haut und ließ ihn frösteln.



    Sie ließ ihren Blick über alle Anwesenden schweifen und blickte schließlich Patrizio verärgert an, offenbar hatte sie erkannt, wer über sie entscheiden sollte. Einen solchen Blick aus diesen Augen ertrug er nicht, hilfesuchend sah er zu Leandro hinüber. Dieser warf, nicht zuletzt, weil sich direkt neben ihm der zweite Soldat postiert hatte, nur einen hilflosen Blick zurück und kaute auf der Beuge seines Zeigefingers herum, wie er es immer tat, wenn ihm etwas unangenehm war.

    ~geht noch weiter~

    Kurz nachdem die Kirchturmuhr viertel nach elf geschlagen hatte, kam der ersehnte Rathausplatz in Sicht. Patrizio war mehrmals aufgehalten worden, wurde von unzähligen Menschen mit Glückwünschen und Anerkennung überschüttet.



    Vor den Toren des zu erreichenden Gebäudes befand sich jedoch noch ein zähes Hindernis. Die schmeichelnde Larissa und ihr hochmütiger Bruder unterhielten sich angeregt vor den steinernen Stufen. Bei Patrizios Anblick brach sie das Gespräch sofort ab und schritt, den murrenden Marek mit sich ziehend, auf ihn und Leandro zu.



    "Guten Morgen, Euer Ehren. Wie befindet Ihr Euch?" erkundigte sie sich mit einem strahlenden Lächeln. Patrizio, in seiner Eile innerlich bis zum Zerreißen gespannt, antwortete knapp: "Sehr gut, vielen Dank, Fräulein." Leandro trat einen Schritt an Larissa heran und fragte: "Und Ihr, schönes Fräulein? Wie geht es Euch?" Leandro legte all seinen Charme in die Fragen, sprach so langsam und betont, als hätte er alle Zeit der Welt zur Verfügung, sie aber beachtete ihn kaum und zuckte nur leicht mit den Mundwinkeln.



    Als Marek seine Hand auf ihre Schulter legte, wehrte Larissa ihn unsanft ab und verschränkte die Arme. Leandros Augenbrauen zuckten unmerklich. Sie wollte unabhängig sein von ihrem Zwillingsbruder, sich ihm widersetzen, ihn loswerden. ‚Gewissermaßen ist sie auf unserer Seite‘, murmelte Leandro in Gedanken.



    "Ach, ich wünschte, ich könnte dabei sein. Ich würde Euren Triumph nur zu gern mitzuerleben." Larissas Gesicht nahm sehnsüchtige Züge an. "Ein Gerichtssaal ist aber nun einmal kein Weiberzirkus", sprach Patrizio tonlos, Larissas erschreckter Atemzug darüber war deutlich zu hören. Marek zögerte kurz, atmete dann jedoch ebenfalls sehr unbeherrscht. "Und auch keine Kinderstube", fuhr nun Leandro mit einem höhnischen Blick zu Marek fort.

    "Vorsicht, Leandro, treib es nicht zu weit. Marek ist einer der fünf Schöffen", zischte Patrizio seinem Freund so leise wie möglich zu. Diese Tatsache hatte ihn selbst sehr verärgert, aber über die Besetzung dieser Ämter hatte er keine Kontrolle. "Komm, Leandro, wir gehen. Marek, Fräulein Larissa." Patrizio wies Leandro an, ihm zu folgen und stieg die steinernen Stufen des Gerichtsgebäudes hinauf.



    "Solch harsche Worte hatte sie von dir wohl nicht erwartet", bemerkte Leandro nach einiger Zeit. "Welche? Weiberzirkus? Du weißt doch, der Zweck heiligt die Mittel. Es ist mir gleich, was Larissa von mir denkt. Sie soll nur aufhören, mir mit Marek nachzustellen und sich bei mir schön zu schauen. Oder Marek allein auf mich anzusetzen." Leandro kicherte amüsiert. "Das wird ihr nicht gefallen. Und ich glaube nicht, dass sie sich so leicht von ihrer Verblendung kuriert. Sie hat sich richtig an den Gedanken geklammert, dich zu heiraten." Zutiefst schockiert starrte Patrizio seinen Freund an.



    "Heiraten? Sie kennt mich offiziell erst seit drei Tagen! Mich fragt bei der Sache wohl keiner! Und wieso gerade mich? Wie schnell verbreiten sich solche Nachrichten?" Leandro grinste über Patrizios hektisches Entsetzten. "Sie scheint sich sehr sicher zu sein, dass du der gleichen Meinung bist." Patrizio lehnte sich kraftlos gegen die hölzerne Wand des Flurs. "Du weißt, ich kann und werde nicht heiraten. Lass uns dieses Thema in Zukunft nicht unnötig ansprechen, in Ordnung? Larissa wird mich noch oft genug daran erinnern." Nachdem Leandro zustimmend genickt hatte, trat Patrizio vor die Tür des Gerichtssaals.



    "Noch irgendwelche letzte Worte?" fragte Leandro hinter ihm. Patrizio verzog seinen Mund zu einem schiefen Lächeln. "Es war schön, dich gekannt haben." "Viel Glück, mein Freund." Sie besiegelten die Worte mit einem Handschlag, bevor Patrizio das Portal öffnete und durch den noch fast noch leeren Saal zu seinem erhöhten Sitz schritt, während Leandro in den Zuschauerreihen Platz nahm.



    "Guten Morgen, Euer Ehren", grüßte Enndreß, als Patrizio das Podest bestieg. "Guten Morgen, Enndreß", erwiderte er, worauf Leandro übertrieben die Augen verdrehte. Patrizio setzte sich und schlug, wie es das Zeremoniell verlangte, die Beine entspannt übereinander.

    ~geht noch weiter~

    So, weiter geht's. Euer lang ersehntes Kapitel...

    Kapitel 7.1

    Der Tag der Verhandlung. Nun war er da, heute, drei Tage nach der Festnahme, wurde der Diebin der Prozess gemacht. Endlich. Oder schon? Patrizios Vorfreude hielt sich in Grenzen, andererseits hatte er es heute Abend dann hinter sich. Diese gemischten Gefühle begleiteten ihn schon den ganzen Morgen. Das Urteil war schon so gut wie ausgesprochen. Sie würde gebrandmarkt aus der Stadt vertrieben werden, nicht mehr und nicht weniger. Aufgrund dessen hielt Patrizio die Verhandlung für unnötig, aber eine Verurteilung ohne Verhandlung war in dieser Stadt nicht gestattet.



    Leandro versuchte Patrizio jedoch schon das ganze Frühstück über zu beweisen, dass dies nur seine Meinung sei, weil der Angeklagte ein Mädchen sei, was Patrizio vehement zurückwies. "Nun gib es doch einfach zu", drängte Leandro immer wieder. Schließlich unterbrach ihn Patrizio: "Hörst du auf zu reden, wenn ich es zugebe?" Sein Freund legte den Kopf schräg. "Wäre möglich." "Na schön, ich scheue die Verhandlung, weil ein Mädchen angeklagt ist. Allerdings nur, weil Frauen nicht so weit kommen sollten."



    "Sicher. Aber ich glaube, dass du allgemein nichts mit weiblichen Geschöpfen zu tun haben willst. Keine Sorge, das Mädchen soll doch eher burschikos sein." Patrizio seufzte zustimmend. "Weißt du, wenn ich die Gesetze ändern könnte, würde ich ihr Manieren beibringen und sie von einem Dieb zu einem richtigen Mädchen machen." "Hast du nicht die Macht, alles so zu entscheiden, wie du es für richtig hältst?" "Freilich, aber solch ein Urteil würde schon ganz schön an meinem Ruf kratzen, nicht wahr?"



    Leandro zuckte nur die Schultern und wischte sich den Mund an seinem Handgelenk ab. "Dir würden ein paar Lektionen in dieser Sache auch nicht schaden. Benimm dich heute im Gerichtssaal." "Werde ich in deiner Nähe sitzen?" "Nein, wie denn auch? Ich sitze allein. Du zählst zur Öffentlichkeit und damit ist dein Platz im Zuschauerraum. Aber du wirst genügend Raum zur Verfügung haben, die Verhandlung ist nicht öffentlich. Ich habe durchgesetzt, dass du anwesend sein darfst. Als eine Art Assistent."



    "Eine Art Assistent? Wieso nur eine Art?" Leandro blickte ihn ein wenig beleidigt an. "Weil Enndreß als Oberhaupt der Gerichtsdiener mein offizieller Assistent ist." Leandro schnaubte gelangweilt. "Ich mag diesen Enndreß nicht", bemerkte er verstimmt, "dieser verwöhnte Ratsherrensproß hat doch keine Ahnung vom Leben. Wie will er da ein guter Assistent sein? Ich bekomme dich wegen ihm kaum noch zu Gesicht." Patrizio seufzte angespannt und antwortete dann: "Leandro, dein Verhalten ist absolut albern, ich..."



    Ein Glockenschlag, bedrängend laut und doch so melodisch und angenehm, ließ ihn verstummen. Ohne seinen Satz zu beenden, ging er zum Fenster und suchte mit seinem Blick die Kirchturmuhr.
    "Großer Gott! Leandro, steh auf und lauf in unsere Bibliothek, auf meinem Schreibtisch liegen noch einige wichtige Akten, die bringst du bitte mit in die Halle, wir treffen uns dort in ein paar Minuten!"



    Patrizio hastete, die verwirrten Rufe seines Freundes ignorierend, in sein Zimmer und versuchte hektisch, seine noch offenen Haare zu zähmen. Heute empfand er seine langen Strähnen wieder als besonders störrisch. Auf die Schnelle brachte er nur ein unordentliches und lockeres Gebinde zustande. Sein Blick fiel auf ein Messer, das auf seiner Kleidertruhe lag. Für einen Moment war er da, der Impuls, der Gedanke, sich von der lästigen Pflege der langen Haare zu befreien. Seine Hände begannen zu zittern. Nein, das konnte er nicht. Das durfte er nicht. Er wandte sich, wütend auf seiner Selbst, ab.



    Warum hatte er bloß die Zeit vergessen? Es hatte gerade elf geschlagen, um halb zwölf begann die Anhörung. In seiner Eile wäre er fast die Treppe hinuntergefallen. ‚Das hätte mir gerade noch gefehlt. Aber im Angesicht meines ungeheuren Glücks‘, schoss es ihm mit bitterster Selbstironie durch den Kopf. Vor der Eingangstür wartete bereits Leandro mit den Unterlagen. Patrizio riss sie ihm aus der Hand und eilte, Leandro direkt hinter sich, zum Gerichtsgebäude.



    Auf dem Hauptmarkt sahen sie Salma, die gerade mit einem Korb voller Eier den Weg zum Haus antrat. Sie war am Morgen nach ihrer abrupten Flucht schon wieder zurück gewesen und verhielt sich wieder völlig unauffällig. Nur war sie, entgegen Patrizios Vermutungen, aus freiem Willen und vollkommen von selbst zurückgekommen. Leandro hatte damit nicht zu tun gehabt.

    ~geht noch weiter~

    @Dirgis:
    Die Sache mit Salma ist noch nicht abgeschlossen... Wäre sie das, wär ich schon ziemlich sprunghaft. Nee, bei mir ist oft das kleinste Wort wichtig - und ganze Absätze wieder nicht.
    Cindy Sim:
    Deine Geduld wird belohnt! In dieser Fortsetzung ist es soweit.

    Ja, ich hab euch auf die Folter gespannt mit der Gefangenen.

    Wenn mein Internet nicht wieder rumzickt, stelle ich die Fortsetzung heute noch hoch.

    Nachts...
    Sind alle Katzen grau. ^^ Nichts für ungut, aber das war mein erster Gedanke, als ich den Titel gelesen hab.

    Fängt schonmal vielversprechend und interessant an.

    Mal ehrlich: Jeder von uns hat zuerst geglaubt, dass du aus der Sicht eines Mannes schreibst, vor allem wegen der anzüglichen Gedanken des Hausmädchens gegenüber und wegen der Verlobten.

    Also, entweder sie ist ein Wesen der Nacht (Vampir, Werwolf etc.) oder sie hat eine krankhafte Nyktophobie (Angst vor der Dunkelheit), aber ob's wirklich so verhältnismäßig harmlos ist. Vielleicht ist Stacy ja auch das 'Monster' oder jemand anderes in ihrem Bekanntenkreis. Viel kann man noch nicht sagen.

    Hübsches Haus übrigens.

    Ich lese auf jeden Fall weiter, die Story lass ich mir nicht entgehen!

    Schreib weiter!
    Liebe Grüße

    Deine Appolonia

    Hi!

    Puh, endlich mal wieder im Forum. Dämlicher Wlan-Stick...

    Fangen wir mal mit dem Ende an...
    Wann sie soweit ist?
    Womit? Wann sie herzlos genug ist, ihren Liebsten anzugreifen? Irgendwie hatte dieser Satz so einen Unterton. Mal sehen, vielleicht reime ich mir auch schon wieder zu viel zusammen.

    Ich stimme David zu, sie ist auch ohne Haare ein ansehnliches Mädchen.

    Viktoria ist sympathisch, hat keine klassisch schönen Gesichtszüge, ich finde trotzdem, dass sie dank ihrer Individualität ein hübscher Charakter ist.
    Trotzdem ist es nicht die beste Idee, einer wildfremden Person in einer Diskothek solche Erlebnisse zu berichten, aber es kamen ja der Alkohol und der kleine 'Zusammenstoß' mit dem Jugen hinzu.
    Aber ich glaube nicht, dass Sarah sich einer Therapie unterziehen wird. Vermutlich hat sie auch Angst, dass man sie für durchgeknallt hält, wenn sie von den bunten Frauen erzählt (gut, dass könnte sie ja theoretisch auslassen).

    Renates Schwangerschaft hatte wohl niemand aus ihrer Familie erwartet.
    Gut, Leo freut sich nach anfänglicher Sprachlosigkeit, Lena macht sich Gedanken (und legt jedes Wort von Leo auf die Goldwaage) und ihre Mutter... nun ja, sie ist überrascht... Aber ich glaube, dass eher eine Gegnerin ist... Wir werden sehen... ^^

    Liebe, liebe Grüße

    Appolonia

    "Hat einer von uns irgend etwas getan, das sie aufgewühlt haben könnte?", fragte Leandro mit schräg gelegtem Kopf. "Mir fällt nichts von Bedeutung ein. Sie scheint zwar etwas gegen mich zu haben, aber ich glaube nicht, dass es gerade genau darum ging." In diesem Moment schwang die Tür zur Küche auf und Salma stürzte heraus. Als sie Patrizio und Leandro bemerkte, blieb sie erschrocken stehen.



    Ihr schmales, markantes Gesicht war gerötet, die braunen Augen völlig verquollen, ihre krausen Haare hingen ihr wirr ins Gesicht. "Salma! Was ist geschehen?", fragte Patrizio in einem sanften, aber bestimmten Ton. Das Hausmädchen starrte ihn an, als hätte er sie bei einem Mord ertappt. Dann wischte sie mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht und schob die Haarsträhnen hastig zur Seite. "Herr, es ist nichts. Es ist alles in Ordnung", antwortete sie, ihre Stimme klang erstaunlich ruhig.



    Leandro ging langsam auf sie zu und streckte seine Hand nach ihr aus. "Niemand weint grundlos. Was hast du denn?" Als er ihren Arm berührte, zuckte sie zusammen und schlug panisch seine Hand weg. "Lasst das!" "Salma!" entfuhr es Patrizio in ungewollt strengem Ton. Erschrocken über ihre Worte und Reaktion legten sich Panik und Verzweiflung in Salmas Gesicht, ihr traten wieder Tränen in die Augen. "Es... es tut mir so leid..." flüsterte sie heiser und stolperte aus dem Haus.



    "Großartig, Patrizio. Wirklich großartig." "Habe ich sie etwa berührt? Hast du nicht zugehört? Nicht einmal Emmeline durfte sie anfassen." Leandro pfiff unbeeindruckt durch die Zähne. "Was meinst du? Soll ich sie suchen gehen?" "Nein... Ich glaube, sie will jetzt allein sein." "Na schön... Ich bin dann wieder weg. Du hingegen solltest dich zur Nachtruhe begeben. Du siehst regelrecht abgekämpft aus." Er machte Anstalten, zur Tür zu gehen. "Du gehst ihr nicht nach?" Auch wenn es wie eine prüfende Frage klingen sollte, hörte es sich aus Patrizios Mund eher wie ein Befehl an. Leandro zuckte nur mit den Schultern und schlenderte langsam zur Tür.



    Patrizio starrte ihm nach, wandte sich dann wieder zur Treppe und stieg zu seinem Gemach hinauf. Leandro würde sie suchen, dessen war er sich sicher. Wenn auch nicht zu offensichtlich. Er würde behaupten, er habe sie zufällig getroffen, als sie sich an einem gottverlassenen Ort die Augen ausweinte. Vielleicht würde er dabei aber auch etwas über die Gründe ihrer Verzweiflung herausfinden. Oder er würde sie durch sein Erscheinen so bedrängen, dass sie nie wieder dieses Haus betreten würde. Patrizio hoffte das Beste und befürchtete das Schlimmste. Er warf seine Unterlagen auf seinen Schreibtisch, ließ sich erschöpft auf sein Bett fallen und versuchte, seine wirren Gedanken zu ordnen.

    Forsetzung folgt...

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    So, das war's erstmal. Der zweite Post hat etwas gedauert, da mein Computer sich aufgehängt hatte und ich alle Bilder noch einmal hochladen musste...

    Als Entschädigung gibt's...
    OUTTAKES!

    Hoher Besuch... Was er wohl will?



    Ausgezeichnet! (Mr Burns lässt grüssen...)



    Och, Mattehes... Ein Ratsherr muss doch keine vergammelten Zeitungen klauen...



    Das passiert, wenn man seine Sims im Regen stehen lässt.
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    So, das war's jetzt aber.

    Freue mich wie immer wahnsinnig über jeden Kommentar!

    Ich wünsche euch noch einen schönen Abend

    Eure Appolonia


    Da bin ich wieder.

    Wird mal wieder Zeit für eine neue Fortsetzung.

    Viel Vergnügen mit

    Kapitel 6.3

    Patrizio kramte in seinem Gewand nach dem Schlüssel für die Tür seines Heims. ‚Endlich zu Hause. Wird auch Zeit‘, dachte er und steckte den Schlüssel ins Schloss. Er lächelte verzweifelt, als das rostige Schloss klemmte. ‚Nicht schon wieder‘, seufzte er in Gedanken und klopfte heftig gegen das Portal, doch im Haus regte sich nichts. In einem Anflug von Jähzorn rüttelte er, seine Dokumente unter den Arm geklemmt, am Schlüssel, verärgert darüber, dass ihm niemand öffnete.



    "Patrizio? Was machst du da?" Patrizio zuckte zusammen und hätte den Schlüssel fallen gelassen, wenn dieser nicht im Schloss festgesteckt hätte. "Leandro! Musst du mich so erschrecken?" "Und? Wie erging es dir heute noch?" Patrizio lächelte bitter. "Der Dieb wurde gefasst." "He, Glückwunsch. Wo ist der Haken?" fragte Leandro, als er die Bitterkeit bemerkte. "Der Dieb ist ein Mädchen."



    "Wen kümmert‘s? Du hast ja nicht viel mit ihr zu schaffen. Eine Gerichtsverhandlung, mehr nicht." "Ja... Vermutlich hast du recht. Ich sollte meine Unruhe in Zaum halten." Leandro klopfte ihm auf die Schulter. "Genau. Ach ja... Was soll das werden?" "Das verdammte Schloss klemmt. Schon wieder. Und Salma und Emmeline scheinen Wolle in den Ohren zu haben." "Lass mich mal."



    Mit einer geschickten Handbewegung drehte er den Schlüssel und zog ihn heraus. "Und? Was hast du sonst noch erlebt?" "Heynrich hat mir gratuliert. Marek und Larissa ebenfalls." Leandro sah ihn ungläubig an. "Larissa? Sie hat tatsächlich mit dir geredet?" "Ja. Warum bist du so verwundert?" "Mich hat sie ignoriert." Leandro schnaubte verächtlich und zog einen Nagel aus seinem Ärmel. "Und Marek hat eben dies zum Anlass genommen, mich zu beleidigen. Aber das wäre ja nichts Neues."



    "Marek musste mir auf Larissas Geheiß sogar vorgaukeln, dass er nur Gutes über mich zu berichten hätte." Patrizio schüttelte lächelnd den Kopf. "Sie trägt ja sehr dick auf, um dich zu beeindrucken", bemerkte Leandro mit einer Spur von Eifersucht in seiner Stimme, während er mit dem Nagel im Schloss herumstocherte. "Du weißt genau, das mich eine Lüge, und sei sie auch noch so nett formuliert, alles andere als beeindruckt. Ich werde nicht mit ihr anbandeln, keine Sorge."



    "Das wird ihr nicht gefallen." Leandro wendete den Nagel schwungvoll und ein lautes Knacken war zu hören. Er drückte vorsichtig die Klinke und stieß dann die Tür auf. "Voilá!" "Ich will gar nicht wissen, woher du das wieder kannst." Leandro warf den Nagel mehrmals in die Luft und fing ihn lässig wieder auf. "Ist doch ganz nützlich, oder?" Er lachte, steckte sein Werkzeug ein und verschwand im Haus.



    Patrizio folgte ihm kopfschüttelnd. In der Halle holte er seinen Freund ein und gemeinsam schlenderten sie in Richtung Treppe. "Und du? Wie war dein Tag?" Leandro schnaufte demonstrativ. "Nicht gut. Man möchte meinen, es gäbe einen Schreiner, der einem eine Staffelei baut." "Du hast keinen gefunden?" "Doch, schon, aber er sagt, für so etwas Spezielles braucht er eine gewisse Zeit. Und eine entsprechende Bezahlung."



    "Die ich dir auslegen werde", fügte Patrizio hinzu und nahm die erste Stufe. "Freundlich von dir. Aber darüber solltest du noch einmal nachdenken." "Ich sagte auslegen, Leandro", mahnte Patrizio. "Das habe ich verstanden. Aber ich weiß nicht, wo ich Leinwände bekommen könnte. Und die Farben muss ich selbst herstellen, und das dauert." Er seufzte erschöpft. "Es werden Ewigkeiten vergehen, bis ich mein erstes Bild beginnen kann." "Ja, aber deswegen brauchst du doch nicht zu schluchzen, Leandro."



    "Was? Ich schluchze nicht! Schon aus Prinzip nicht." Patrizio wandte sich überrascht um. Hatte er sich das Geräusch eingebildet? "Nicht? Aber wer..." Er lauschte, stieg die Treppe wieder hinunter und drückte sein Ohr gegen eine der Wände. Leandro kam ihm langsam nach. "Du musst dich irren, hier weint doch..." Er stockte, als Patrizio ihn an die Wand zog. "Hör mal."

    Tatsächlich. Hinter der Mauer war ein leises, aber doch deutliches Schluchzen zu hören. Dann sprach jemand mit beruhigender Stimme. "Salma, was hast du?" Darauf folgte ein wütend gekrächztes Geschrei. "Fass mich nicht an! Du verstehst das nicht!" Eine Tür knallte, eine der beiden war wohl im Affekt hinaus gestürmt.

    ~geht noch weiter~

    Hui, schöne lange Kommis! Toll, danke!

    @Dirgis:
    Verwirren ist ein anerkanntes literarisches Mittel. ;)
    Cindy Sim:
    Sie wirkte bei ihrem ersten Auftritt wohl eher wie das blonde Dummchen, oder?
    Nee, das ist sie garantiert nicht.
    Marek gegenüber ist sie schon sehr dominant, zugegeben. Aber sie kann ja auch die Untergebene geben (Patrizio).
    Gegen eine Hochzeit hätte der Vater wohl nichts, gell? Hehe... Alles zu seiner Zeit...

    Ich versuche, die neue Forsetzung noch heute zu posten. Mal schauen, ob mein Internet mitspielt, ich hatte da in den letzten Tagen immer wieder Probleme.

    Hi!

    Mein Kommentar kommt etwas spät, hab die Fortsetzung grade erst gelesen, da mein Computer micht partout nicht auf die Simsforum-Seite lassen wollte.

    OK, das mit Lena hatte ich total vergessen. Stimmt, sie hat ja nach Penelopé gefragt. Dummes Ich.

    Jetzt haben wir es sogar schriftlich - Renate ist schwanger. Und ihr kommen die typischen Gedanken, ob sie das Windeln wechseln, das Füttern oder das Nachts-aufstehen nocheinmal auf sich nehmen will. Andererseits freut sie sich.
    Schön, dass sie sich auch Gedanken um Lena macht. Bin gespannt, was das Mädchen dazu sagt.
    Ja, wird sich Leo freuen? Ich hab immer noch das unterschwellige Gefühl, dass er mit Lara unter einer Decke steckt. Mal sehen.

    Es ist wirklich nicht verwunderlich, dass Sarah ihre Erlebnisse verdrängen will. Die Textstelle fand ich wirklich gut geschrieben (nicht, dass das die anderen nicht auch wären). Aber ich glaube, dass sie irgendwann versuchen wird, Doria und Tara zu helfen.

    Nun nocheinmal zu Penelopé... Lara will ihr (glücklicherweise) nichts Böses.
    Oder sie heuchelt das alles nur... Hab irgendwie so ein dummes Gefühl bei der Sache.

    Auf jeden Fall hätte sie aber kein leichtes Spiel, Penelopé zu vernichten, so mächtig, wie das Mädchen in Wahrheit ist.
    Hoffentlich steigt ihr die Macht aber nicht zu Kopf, das wäre fatal.

    Und Felix...
    Einerseits ist es ja süß, dass er sich um Lena bemüht, aber die Methode... Naja.
    Anders weiß er sich im Moment aber halt nicht zu helfen.
    Ich hoffe, dass er jetzt endlich von seinem hohen Macho-Ross heruntersteigt.
    Wenigstens bekommt er mittlerweile keinen oberflächlichen Einfluss von Lisa mehr. Oder täusche ich mich da?
    Um seinen Kumpel könnte er sich meiner Meinung nach ruhig ein bisschen mehr sorgen.

    Bin schon richtig gespannt auf die nächste Fortsetzung!

    Mach so weiter
    Liebe Grüße

    Deine Appolonia

    Die ganze letzte Woche war ich furchtbar erkältet, aber jetzt ging es mir besser, ich konnte Bilder machen und deshalb geht's nun endlich weiter.



    Diese Fortsetzung ist ein wenig kurz, die Nächste wird auf jeden Fall länger.



    Trotzdem viel Spaß mit



    Kapitel 6.2



    Als Patrizio außer Hör- und Sichtweite war, wandte sich Marek sofort wutentbrannt an seine Schwester: "Was sollte das werden? Das hätte nicht sein müssen. Ich verabscheue schon seine Anwesenheit. Hast du seinen spöttelnden Ton nicht bemerkt?"



    Larissa warf den Kopf in den Nacken. "Es hätte besser aussehen können, wenn du auch nur über einen Funken Selbstbeherrschung verfügen würdest. In solchen Situationen sieht man deutlich, wer von uns beiden älter ist." Marek schnaubte aufgebracht. "Du bist nur einige Minuten älter als ich. Reite nicht immer darauf herum. Was willst du eigentlich von ihm?"



    Seine Schwester lachte gekünstelt. "Du hast es immer noch nicht begriffen? Er hat Macht. Er ist klug und gebildet. Er ist wohlhabend." "Und ein magerer Schwächling", ergänzte Marek grimmig. "Er ist ein Gelehrter. Er hat Dutzende Untergebene, die alles erledigen, was unter seiner Würde ist", erklärte Larissa milde lächelnd.



    Marek packte sie bei den Schultern. "Hör mir zu! Der Kerl ist nicht normal! Du kennst ihn ja gar nicht!" Wütend riss sie sich los und strich ihre Haare glatt. "Du weißt auch nicht mehr über ihn als ich!" "Ich habe schon in der selben Stadt gelebt und ihn im Alltag erlebt. Er ist nicht normal!"



    "Ja, man bekommt ein solches Amt verliehen, wenn man geisteskrank ist. Ich glaube, du bist nur neidisch." "Bin ich nicht." Marek lachte gehaucht. Larissa zupfte währenddessen an ihrer Frisur herum. "Du hast sie ruiniert. Damit lässt sich niemand mehr beeindrucken."



    "Deine perfekte Frisur hat dir vorhin auch nichts genützt. Weder das noch dein ach so dezentes Dekolleté. Dieses Kleid wirst du übrigens nie wieder tragen, hast du mich verstanden?" Sie verdrehte die Augen, sprach dann aber nachgiebig: "Schon gut, wenn dich das beruhigt. Es ist sowieso eines meiner älteren Gewänder."



    "Trotzdem heiße ich eine Verbindung zwischen dir und ihm nicht gut", fuhr Marek trotzig fort. "Das obliegt nicht deiner Entscheidung", erwiderte Larissa knapp. "Aber er hat dich doch nicht einmal richtig beachtet." "Das ist seine berufliche Kälte. Das zeugt von guter Erziehung."
    "Rede dir doch nichts ein. So bitter es auch für dich sein muss, er interessiert sich nicht für eine Verbindung mit dir." "Er ist eben ein wenig schüchtern. Aber warte es ab. In ein paar Wochen wird er wie Wachs in meinen Händen sein." Marek lachte kurz auf. "An heißem Wachs kann man sich die Finger verbrennen, Schwesterherz."



    Larissa lächelte schwach. "Amüsant. Lass uns jetzt nach Hause gehen. Vater wartet bestimmt schon auf uns." "Wir sollten nicht immer nach seiner Pfeife tanzen. Wir sind keine Kleinkinder mehr. Wir sind beinahe neunzehn Jahre alt." Larissa warf ihrem Bruder einen eiskalten Blick zu. "Hör auf mit dem ‚Wir‘. Du und ich sind zwei Individuen. Es ist beengend, immer mit dir als Einheit gesehen zu werden. Ich bin ein souveräner Mensch und wenn ich erst einmal die Ehefrau von meinem Patrizio bin, wird das jeder begreifen."



    "Wenn das Wörtchen ‚Wenn‘ nicht wär...", schmunzelte Marek, worauf Larissa ihn hochmütig anfunkelte. "Das wird schneller so sein, als du erwartest. Wie gesagt – ein paar Wochen. Maximal." Sie kehrte ihrem Bruder dramatisch den Rücken zu und stolzierte davon. "Ich bin gespannt, was unser lieber Vater nach alledem zu den Hochzeitsplänen sagt!", rief Marek ihr hinterher. "Hör auf mit ‚Wir‘ und ‚Uns‘!", schrie sie erbost, während sie ihre Schritte beschleunigte und in eine der unzähligen Gassen einbog.

    Fortsetzung folgt...
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    Mal sehen, wie ihr euch jetzt über Larissa und Marek aussprecht. Bin gespannt.

    Daraus geht hervor, dass ich mich (wie immer) wahnsinnig über jeden Kommentar jeglichen Inhalts freue.

    Noch einen schönen Abend wünscht euch

    ~Eure Appolonia~

    @Dirgis:
    Das glaub ich dir gern.
    Aber ein klein wenig wirst du dich noch gedulden müssen...
    Cindy Sim:
    Larissa ist ja anscheinend nicht sehr beliebt. Wieso nur? :)
    Aber ob sie und ihr Bruder sich da so einig sind?

    Die neue Fortsetzung stelle ich noch heute hoch.

    He du!

    Ich bin ja ein bisschen spät dran mit meinem Kommi, denn gelesen hab ich deine Fortsetzung noch am Tag, als sie reingestellt wurde.
    Hab da aber nicht richtig realisieren und zusammenfassen können, was ich gelesen hatte, da ich zu diesem Zeitpunkt noch ziemlich verschnupft war.
    Jetzt geht's mir aber wieder besser, ich hab's mir nochmal durchgelesen und du kriegst deinen Kommi.

    Sag mal, wie egoistisch ist Lisa eigentlich? Gut, es ist wirklich nicht schön, wenn der Freund mit ihr Schluss macht, und das auch noch per SMS, aber die Schnepfe hat ja anscheinend nicht einmal geschnallt, dass Sarah weg war!

    Wichtig ist ihr ja nur ihr Aussehen, ihre Figur.
    Hm, vielleicht könnte sie ja Recht haben und Schokokekse könnten am Ende doch dick machen... ;)

    Also ich glaube ja, dass Sarah sich zur Rettung aufmachen wird. Und irgendwie drängt sich mir die Idee auf, dass Lena ihr hilft (merkt die eigentlich auch nicht, dass Penelopé verschwunden ist?). Ist einfach nur so ein Gefühl...

    Es ist gut, dass Lena ihrer Internet-Bekanntschaft noch ein wenig misstrauisch gegenübertritt, da es ja wirklich sein kann, wie du auch geschrieben hast, dass dort ein alter Perversling sitzt.

    Aber den Namen Leo(nardo) hatte doch auch noch jemand, nicht? ;)
    (Nebenfrage: Nennst du deshalb meinen Leandro auch immer Leonardo? Ich nehm's dir nicht übel, aber das würde es erklären :))
    Der Lehrer/Verlobte von Renate? Irgendwie hab ich so das Gefühl, dass er mit Lara unter einer Decke steckt.
    Und ich glaube, dass Renate das Opfer derer beider Intrige ist.
    Hehe... So wie sie da über der Kloschüssel hängt, da drängt sich einem ein Verdacht ja besonders auf... Oder sie wird wirklich krank.

    Meiner jetzigen Meinung nach ist entweder sie oder Doria die Frau, die sich Lara ausgesucht hat.

    Natürlich lese ich deine Story weiter, wo denkst du hin? ^^
    Muss doch schließlich wissen, wie es weitergeht und wie es ausgeht, und von mir aus kann deine wunderbare Story noch ewig weitergehen.

    Freue mich auf die nächste Fortsetzung

    Deine Appolonia

    Ja, mit einem Tagtraum rechnet nicht wirklich jeder.

    Ich kann nicht viel zu der neuen Fortsetzung schreiben, weil sie irgendwie nicht besonders viel Inhalt hat, bis auf das Emil jetzt sicher weiß, dass sie wieder Freunde sind. Und dass er eben tagträumt.

    Hoffentlich gibt mir die nächste Fortsetzung ein aussagekräftigeres Gefühl.

    Bis dann

    Appolonia

    "Nun ja, ich kenne zwar Euren Namen, aber vorgestellt habt Ihr Euch mir offiziell noch nicht", sagte Larissa mit honigsüßer Stimme, in der aber eine Wort für Wort wachsende Ungeduld mitschwang. "Mein Name ist Patrizio, schön, Eure Bekanntschaft zu machen, Fräulein Larissa", ratterte er die Phrase mit möglichst gleichmütigem Tonfall herunter.



    "Patrizio... Welch wundervoller Name. Er vereint Großmut mit Eleganz. Ihr müsst aus einer vornehmen und wunderbaren Familie stammen." Wieder lächelte sie ihr schmeichelndes Lächeln und bemerkte dabei nicht, wie tief Patrizio diese Bemerkung getroffen hatte. Vor seinem inneren Auge blitzten die Bilder von Ekarius und Enndreß wieder auf. Die Wärme. Die Innigkeit, mit der Ekarius den Arm um seinen Sohn gelegt hatte. Das grenzenlose Vertrauen und das Verständnis. Die Liebe.



    "Euer Ehren? Ist Euch nicht wohl?" fragte Larissa in einem vor gespielter Sorge überquellenden Tonfall. "Es ist alles in Ordnung. Macht Euch keine Sorgen, Fräulein." Er schüttelte seinen Kopf, um auch die schmerzenden Bilder abzuschütteln und errichtete seine Fassade neu. "Ihr erinnert Euch doch sicher an meinen Bruder Marek. Er hat einige Zeit in der Stadt, in der Ihr Euer Studium absolviert habt, gelebt. Er hat mir nur Gutes von Euch berichtet." Sie lächelte Marek an, der daraufhin zähneknirschend nickte.



    "Ja, ich erinnere mich sehr gut an Euren Bruder. Ich habe ebenfalls nur beste Erinnerungen an ihn", kommentierte er innerlich lachend und zu Marek blickend Larissas antonymen Bericht. "Und nun, Marek, Fräulein Larissa, es ist schon spät, es wird Zeit, dass ich in meinem Haus nach dem Rechten sehe. Ich wünsche noch einen schönen Abend." Er wandte sich um und schritt möglichst gelassen zu der Gasse, die zum Hauptmarkt und somit zu seinem Heim führte.

    ~Fortsetzung folgt~

    Das war's mal wieder.

    Ich freue mich riesig über jeden Kommentar, jede Spekulation oder Theorie, psychologische Analyse, über konstruktive Kritik oder Lob. Wie immer halt. ;)

    Wünsche euch allen noch eine gute Nacht

    ~Eure Appolonia~

    Augenblicklich wandte er sich um, griff sich einige der kleineren Bücher und trat auf den dunklen Flur. "Euer Ehren!" Vor Schreck ließ Patrizio die Akten und den Schlüssel, mit dem er gerade seine Tür hatte verschließen wollen, fallen und drehte sich ruckartig um. "Habe ich Euch etwa erschreckt? So furchterregend bin ich doch nicht", rief Heynrich ihm lachend zu. "Nein, nein, natürlich nicht... Ich war nur in Gedanken...", murmelte Patrizio und sammelte seine Utensilien wieder auf.



    "Ich wollte Euch nur meine Glückwünsche und meine Hochachtung aussprechen." "Vielen Dank. Wie ich sehe, hat es sich schnell herumgesprochen." "Oh ja. Meine Ratskollegen waren ebenfalls sehr beeindruckt." Patrizio nickte benommen und war sich nicht sicher, ob Heynrich die Wahrheit sprach. "Es freut mich, das zu hören. Doch würdet Ihr mich jetzt bitte entschuldigen? Es war ein harter Tag und ich würde mich nun gerne zurückziehen." "Natürlich. Einen schönen Abend noch."



    "Vielen Dank." Patrizio wandte sich ab und lief zügig den Gang bis zur großen Treppe hinunter. Kaum hatte er die erste Stufe betreten, hörte er jemanden hinter sich. "Enndreß? Ihr seid noch nicht nach Haus?" Der junge Gerichtsdiener schien nervös zu sein und überging Patrizios Frage. "Dürfte ich Euch noch eine Frage stellen?" Er blickte ihn eindringlich aus seinen großen, dunklen Augen an. "Natürlich."



    Patrizio war in Gedanken noch ganz bei seiner Arbeit, weshalb ihn Enndreß‘ Frage völlig unvorbereitet traf. "Für Euch arbeiten doch zwei Hausmädchen, nicht wahr?" Er tänzelte verlegen auf der Stelle. Patrizio nickte zuerst nur, dann hakte er nach: "Ja, für mich arbeiten Salma und Emmeline. Warum wollt Ihr das wissen?" Enndreß‘ Wangen röteten sich. "Nun, ich...," begann er zögerlich, bis er seinen Vater, den Ratsherren Ekarius, den Flur heraufkommen sah. "Es ist nicht von großer Bedeutung... Danke."



    Er verabschiedete sich von Patrizio und begrüßte seinen Vater mit einer Verbeugung. Ekarius legte seinem Sohn den Arm um die Schultern, dann schlenderten sie zusammen die Treppe hinunter und verließen miteinander lachend das Gebäude. Patrizio starrte den beiden noch lange nach. Bitterster Neid breitete sich in ihm aus. Er versuchte, das sündhafte Gefühl zu vertreiben, doch es gelang ihm einfach nicht. Mit zitternden Händen auf dem Geländer stieg er langsam die Treppe hinab und trat hinaus auf den Rathausplatz, der oftmals als Fleischmarkt diente.



    Auf dem Platz waren kaum Menschen, die meisten hatten jetzt, bei Sonnenuntergang, Feierabend und waren schon längst zu Hause, im Wirtshaus oder in der Kirche, um zu beten. Unter den wenigen bemerkte er Marek und seine Zwillingsschwester Larissa. Die beiden standen eng beisammen und tuschelten miteinander.



    Als Patrizio an den beiden vorbeischritt, versetzte Larissa ihrem Bruder einen Stoß in den Rücken, worauf Marek mit einer missbilligenden Miene auf ihn zukam. Larissa folgte ihm in gebührendem Abstand. "Meine Glückwünsche", knurrte er gezwungen. "Vielen Dank", entgegnete Patrizio ihm monoton. Als sich Larissa neben Marek stellte, fuhr dieser in unverändertem Tonfall fort: "Meine Schwester und ich waren sehr beeindruckt von Eurer souveränen Leistung. Ihr Name ist Larissa." Sehr zu Mareks Ärgernis fügte Larissa hinzu: "Aber das dürftet Ihr bereits wissen, Ihr seid ja ein gebildeter und weltoffener junger Mann." Sie setzte ein schmeichelndes Lächeln auf, bei dem Patrizio ein Gefühl der Übelkeit überkam.



    "Sehr erfreut." Larissa gegenüber fiel es ihm weder schwer kühl zu klingen noch kühl zu bleiben. Er konnte sich gut vorstellen, dass sie mit ihren Schmeicheleien bei vielen Männern gut ankam, den Rest erledigte ihr zugegeben nicht zu verachtendes Äußeres. Ihn widerten ihre Art und ihre Methoden aber einfach nur an.

    ~geht noch weiter~