Beiträge von Heldin

    ...immer langsam mit den jungen Kühen, äh, Pferden. Tierliebe ist schön und gut, aber man muss es auch nicht übertreiben und Rinder mit Menschen gleichsetzen. Glaubst du, Kühe weinen sich abends in den Schlaf, weil ihre Individualität nicht wahrgenommen wird? (Und hey, DU hast das Beispiel so begründet :p.)


    Dass Zaza das Beispiel benutzt hat, um den Vergleich auf die Spitze zu treiben, rhetorisches Mittel als Meinungsverstärkung und so, gut. Aber das wird jetzt echt wirklichkeitsfern.

    Ich trinke keine Milch und esse keine Milchprodukte weil ich 1) auch nicht mehr an der Brust meiner Mutter hänge [...]


    Na ja, ursprünglich war's ja mal ne tolle Erfindung der Evolution, dass die meisten Europäer "gelernt" haben, auch als Erwachsene Milchzucker zu verdauen, im Gegensatz zu Afrikanern und Asiaten: Wenn mal ne Ernte schlecht war, konnte man immer noch Milchprodukte zu sich nehmen. [/Klugscheißmodus]


    Aber das Schöne ist ja, heute MUSS niemand mehr etwas zu sich nehmen, wenn er es nicht möchte (jedenfalls in der reichen, westlichen Welt...).

    Ganz richtig :)!
    Ich hab ihn unabsichtlich gesehen, sozusagen :D (ist so ne Sache, die das Kino bei mir zu Hause anbietet, ein Überraschungsfilm, der bald anläuft + ein Überraschungsfilm, der "Kult" und schon älter ist), fand ihn aber auch ganz gut. Kenne mich mit dem Genre aber nicht so gut aus, deshalb ist für mich natürlich alles "neu" und interessant ;).

    Zu den Berichten aus Amerika,
    ich finde sowieso dass die Amerikaner was dieSexualität betrifft völlig durchgeknallt sind,
    einerseits haben sie die härtesten Pornos auf der Welt,andrerseits sind sie das wohl verklemmteste Volk,was den Umgang mit so etwas natürlichem wie der Sexualität angeht.


    Den Eindruck habe ich auch. Normalerweise bin ich ja Gegner von solchen Verallgemeinerungen :augzu, und gerade "die Amerikaner" müssen so oft einstecken, aber dass die Einstellung zur Sexualität dort oft sehr widersprüchlich ist, kann man wohl kaum noch bestreiten. Angelina Jolie stillt ihr Kind, ihr Mann macht Schwarz-weiß-Fotos davon, und die Menschen regen sich darüber auf, dass das pornografische Bilder seien?! Eine stillende Frau ist doch völlig asexuell. Nur weil man den nackten Busen sieht, uiuiuiui.


    Zitat von Dirgis

    Es gibt ja sogar die Ansicht,dass der Mensch,wenn er kein Säugling mehr ist,überhaupt keine Milch mehr benötigt.Kein Tier auf dieser Welt trinkt übrigens von sich aus Milch,wenn es ausgewachsen ist


    Dazu habe ich mal die These gelesen, dass es in der Tierwelt - und bevor der Mensch die Fähigkeit entwickelte, Milchprodukte auch als Erwachsener zu verdauen, ebenso bei unseren Vorfahren - dazu dient(e), Mundraub zu verhindern: Nicht dass die ausgewachsenen Tiere noch die Kleinen verscheuchen und sich selbst ans Euter hängen! *g*
    Na ja, aber Verfechter der oben genannten Ansicht, nur Babys würden (& sollten) Milch trinken, finde ich - wieder einmal - viel zu verbissen. Wer Milch verträgt, wer Milch mag, soll Milch trinken.


    Deinen Beitrag, Shadow, finde ich auch sehr gut. Ich hatte in der Oberstufe leider eine Alice Schwarzer als Lehrerin in dem Fach, in dem mein Kurs die Facharbeit schreiben musste - unser Thema war demnach "Gender". Und worum ging es? Um die armen, armen benachteiligten Frauen. (Warum hieß es dann nicht "Female" oder "Women" oder so?)
    Natürlich, besonders als Frau bekomme ich richtige Aggressionen, wenn ich von Frauen höre, die unterdrückt und ausgenutzt werden; sogar so weit, dass ich gegen bestimmte Gruppen von Männern pauschal Vorurteile habe. Wenn ich Berichte aus dem Nahen Osten im Fernsehen sehe und dort beispielsweise nur Männer auf den Straßen sehe, die da breitbeinig, rauchend und grinsend in Cafés sitzen, während die Frauen verhüllt und verhuscht durch die Gassen eilen oder zu Hause auf die Kinder aufpassen... Oder eine Reportage über ein afrikanisches Dorf, das als "Hexendorf" für ausgestoßene Frauen da ist, auf die ihre Männer einfach keine Lust mehr hatten, oder die keine Kinder kriegen konnten, und deshalb kurzerhand als Hexe deklariert wurden... Da krieg ich das Kotzen. Und wenn es tausendmal "ihre Kultur" ist!
    Aber das ist in Deutschland nicht so. Immer wird gemäkelt und gejammert, die Frauen werden benachteiligt, die Frauen kriegen weniger Geld - vielleicht weil sie bei Gehaltsverhandlungen nicht entschieden genug auftreten? NEIN, weil sie diskriminiert werden! Böse böse Männer.


    So etwas wie eine Frauenquote finde ich hingegen wirklich höchst diskriminierend; außerdem verstößt sie gegen das Grundgesetz (Artikel 3, Absatz 3): "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden."
    Wenn es zwei Bewerber für einen Posten gibt, sollte die Eignung, die Fähigkeiten, das Können entscheiden, und nicht das Geschlecht.


    Und zum Argument, in anderen Ländern klappt es ja auch, dass mehr Frauen arbeiten - so oft wird das Beispiel Frankreich herangezogen, wo die Quote der arbeitenden Frauen so viel höher ist. Aber will man das denn? Kinder, die - aufgrund der langen Ferien im Sommer ständig zu Hause - monatelang in irgendwelche Jugendcamps abgeschoben, weil die Eltern beide arbeiten und sich natürlich nicht drei Monate Urlaub nehmen können?
    Erst einmal grundsätzlich: Jemand muss sich um Kinder kümmern. Natürlich muss es nicht die Mutter sein, aber ein Elternteil sollte es meiner Meinung nach schon sein - diese immer stärker werdende Verstaatlichung der Kinderbetreuung macht mir angst. (DDR, anyone?) Und dann noch zu sagen, man kriegt Karriere und Kinder unter einen Hut...
    Mein Lieblingskolumnist hat das mal sehr passend gesagt:

    Zitat von Harald Martenstein

    Eine Menge Unzufriedenheit ließe sich vermeiden, wenn uns allen klar wäre, dass es auch im Leben keine bequemen, geräumigen Sportwagen gibt.
    Zum Beispiel: Kinder. Meine Freundinnen, die Frauen, schreiben immer, dass man Karriere und Kinder miteinander verbinden können muss, und dann werden Karrierefrauen präsentiert, denen es angeblich gelingt.
    Ich glaube aber, dass jemand, der sein Kind höchstens eine Stunde am Tag sieht, sich in Wirklichkeit eben für Karriere entschieden hat, sofern man unter »Kinder haben« etwas anderes versteht als »Kinder in die Welt setzen«, und das sollte man wohl. Wenn man ein Kind herstellt und nach ein paar Wochen dessen Schicksal fast ausschließlich Betreuungspersonal anvertraut, auf dessen Kompetenz hoffend, dann hat man sich halt für den Beruf entschieden.
    Ich kritisiere das gar nicht. Ich kritisiere höchstens den Selbstbetrug, der in der Formulierung »beides miteinander verbinden« steckt, denn Kinder sind, wenn man sich aufs Kinderhaben einlässt, recht anstrengend und zeitraubend, da kann man wirklich nicht gleichzeitig Chefredakteur sein, es sei denn, die betreffende Person verfügt über eine übermenschliche Power.


    Zitat von Dirgis

    Ich nenne noch ein ganz simples Beispüiel,die Eignungstests für Sportstudenten an einer Sporthochschule, von den jungen Männern wird ein vielfaches an Leistung verlangt als wie von Frauen,warum eigentlich?


    Na ja, manche Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind nun mal nicht zu bestreiten ;). Aus diesem Artikel über die (biologische) Gender Gap zwischen Männern und Frauen:
    Their lack of testosterone means females have less muscle mass, higher body fat, smaller hearts, and less hemoglobin, even after correction for their smaller size. In top female athletes, these differences result in lower maximal oxygen consumption, less muscular strength, and less anaerobic capacity in comparison with the top males. The differences are still there after correction for body mass. Of course, if you gave women the missing hormones, it might be a different matter...
    (Der Artikel findet übrigens heraus, dass dein Argument, wonach die Ergebnisse von Spitzensportlern bei Männern vs. Frauen kaum noch auseinander liegen, sozusagen veraltet ist: Als noch nicht so zuverlässig auf Doping getestet wurde, stimmte das tatsächlich, aber seit den 90ern ist der Unterschied wieder gewachsen.)


    ...ach, irgendwie ist der Beitrag schrecklich off-topic und durcheinander geraten, aber es gab so viele Punkte, die ich ansprechen und über die ich auch meine Meinung kundtun wollte... Ich hoffe, mir wird verziehen ;).

    Schönes Thema. Alle Erinnerungen kommen langsam zurück :D.


    "Daisys Garten" <3


    Oh ja!! Dieses in-den-Apfel-Beißen und dasglückliche Kinderlachen, wenn man ein Level geschafft hat! Unglaublich. Völlig vergessen.


    Welches davon mein erstes war, weiß ich gar nicht mehr ganz genau, aber ich glaub es war "das Erbe", wo man nen Typen mehr oder weniger gesteuert hat durch so ne Kommandoleiste unten am Bildschirm und dem dann halt befehlen konnte, was er machen soll.
    Ziel war es, ein altes Haus umweltfreundlich zu renovieren, und neue Möbel zu kaufen und so. Aber wenn man das falsche Gerät kaufte (z,B nen ganz schädlichen und verschwenderischen Kühlschrank), dann war man Game Over xD
    [...] Habs aber leider niiieee sehr weit geschafft in dem Spiel c.c'


    Ich kenne es auch, ich kenne es auch :D, und ich hab auch versagt. Hab irgendwie nie eine ökologisch korrekte Wäscherei gefunden. Und irgendwas war auch mit Erdbeeren... Und mit nem Lagerfeuer im Garten...? Ach, ich rede wirres Zeug! *lach*


    King's Quest 7 hatte ich auch auf dem alten Windows-95-PC von meinem Vater. Fand ich immer sehr gut, kann mich aber nicht dran erinnern, ob ich es je durchgespielt habe.


    Lotus war auch toll. Ein DOS-Autorennspiel, bei dem ich als Vierjährige meine Schwester sowieso, und oft sogar meinen Bruder geschlagen habe (sechs bzw. acht Jahre älter) :D. Und das sogar ehrlich, die haben mich nicht gewinnen lassen.

    Addy Junior fand ich auch super, genau wie Petterson&Findus-Spiele.
    Ich sehe gerade, Addy wurde anscheinend generalüberholt, genau wie das Kinderschokolade-Kind. Von Günther zu Kevin. Hallo? Addy ist doch ein Außerirdischer, der hat doch keine blonden Haare!

    Ein weiteres Spiel, von mir "Inselbauen" genannt, eigentlich Transport Tycoon, hat mich auch lange fasziniert. Auch wenn ich meist, wie der Name schon sagt, Inseln gebaut und kein Transportnetz aufgebaut habe :D.


    ...wenn man sich jetzt die Grafiken anguckt... Traurig, eigentlich. Dass Spiele so simpel sein könnten, aber weil man vom Fortschritt, vom immer-besser-Werden der Effekte verwöhnt ist, würde einem so etwas simples wahrscheinlich gar keinen Spaß mehr machen. (Ich spiele Sims 1 auch nicht mehr.) Ganz interessant finde ich, dass der Effekt sogar bei Ratten nachgewiesen wurde - hab's nicht mehr ganz im Kopf, aber irgendwie gab man ihnen anfangs Äpfelstückchen als Belohnung für irgendwelche Kunststücke und hat die Glückshormonausschüttung gemessen. Das gleiche wiederholt, diesmal mit Crackern, die besser schmecken. Als sie sich daran gewöhnt hatten und ihnen nun wieder "nur" Äpfel gegeben wurde, haben sie sich nicht mehr so darüber "gefreut".

    Wenn ich dann sehe, wie damit rumgeworfen oder in irgendeienr anderen Form damit gespielt wird, ohne dass man wirklich Interesse daran hat es zu essen, rege ich mich tierisch drüber auf.


    :D
    (Nein, seh ich aber auch so. Ich fand die Wortwahl nur erfrischend.)


    Ich bin Fleischfan, Gemüse ist für mich wirklich nur Beilage. Fleisch schmeckt mir, und das reicht für mich als Rechtfertigung :).
    Zwar macht es manchmal Spaß, sich über Vegetarier lustig zu machen (Stichwort "Man findet keine Freunde mit Salat" oder "Vegetarier kommt aus dem Indianischen und heißt 'zu dumm zum Jagen'"), aber ernst meine ich das alles nicht: Genau wie in fast allen anderen Lebensbereichen denke ich, dass das jeder für sich entscheiden sollte. Wenn mir niemand in meine Gewohnheiten reinredet, mach ich das auch bei keinem anderen.


    Mir fällt gerade ein Zitat aus "Wüstenblume" ein: Waris, Somalierin aus der Wüste, und ihre britische Freundin sitzen im Park, die Britin isst einen Salat. Da fragt Waris sie: "Warum isst du Ziegenfutter?" :D

    Alice' Stimme ist echt seltsam, die anderen ... na ja. Mittelmaß. Nicht Original eben. (Ich finde Bellas "No, please, please!!" am Ende immer recht eindrucksvoll, und sie leidet auch so schön - wobei ich das immer noch lächerlich finde. Aber wenn die Buchvorlage nun mal so aussieht...)
    Und dass sie Alice' Frisur so geändert haben, finde ich auch komisch - wie Maiti schon sagte, die abstehenden Haare haben besser zu ihrem verrückten Charakter gepasst. Mit dem Kopftuch sieht sie schön aus, und dabei ist das doch Rosalies Rolle, oder nicht? :D


    Haha, da fällt mir ein, ich wollte neulich mit ein paar Freunden zusammen ne Szene nachdrehen. "Bella" sollte sehr oft blinzeln und ihre Haare herum"wehen" lassen, "Edward" sollte ohne Gefühlsregung zugucken, und der Kameramann verwirklicht sich selbst, indem er sie wild schwankend, herumwirbelnd und aus jeder denkbaren Perspektive aufnimmt. Und in der Nachbearbeitung wird jeder weiche, warme Farbton ausgemerzt, klar.

    Ich wollte dir schon Sonntag antworten, simply, aber dann ist mein Router kaputt gegangen und ich konnte seitdem nicht mehr ins Internet - na ja, vielleicht nützt es dir ja trotzdem noch was :augzu.
    Ich benutze zum DVD-Rippen das Programm DVDfab HD Decrypter. Zwar gibt es auch hier einige Funktionen, die man mit der Gratis-Downloadversion nicht ausführen kann, aber Basis-Sachen wie "DVD auf Festplatte" gehen damit problemlos; das Ausgabeformat der Dateien ist .avi.

    Oh ja, "Oben" ist super. Es ist unglaublich, was man mit der Animation von so simplen Figuren, so simplen Formen erreichen kann; ein ganzes Leben kann in fünf Minuten dargestellt werden, und das derart kunstvoll... Ich hab am Anfang des Films geweint, die restliche Zeit gelacht. Kevin!! :roftl


    Zitat von simplydead

    Das fandest du vorhersehbar? Weiß man sowas? Mich hat das total aus den Socken gehauen, aber ich hatte vorher auch überhaupt keine Ahnung von ihrem Leben.


    Ich wusste es vorher auch nicht - abgesehen davon, dass der Spitzname "Coco" von einem Lied, das sie damals gesungen hat, stammt und dass sie Modedesignerin war, weiß ich eigentlich auch nichts über sie *g* - aber:



    Deshalb war ich davon auch (leider) nicht sonderlich berührt.
    ...na ja, außerdem hat mich das auch an die Verfilmung von Edith Piafs Leben, "La vie en rose" (und Marcels Tod) erinnert, aber für diese Parallelität können die Filmemacher ja nichts ;).

    Hm, ich habe leider wenig bis gar keine Ahnung von solchen Programmen. Dennoch habe ich eben kurz mit Gimp an deinem Bild rumgespielt, um zu sehen, ob man mit nem kurzen "Handgriff" den Rahmen interessanter gestalten kann - mit dem Ergebnis, dass das einzige, was ansatzweise gut aussah, so ein Lichtpunkt war, der den Rest des Bildes entsprechend etwas schattiger wirken lässt. Hm. Wohl nicht gerade das gewünschte Ergebnis, auch wenn es natürlich nicht mehr so 100%-gleichmäßig aussieht.


    Für die Schrift wäre vielleicht (ich weiß nicht, ob es das bei Paintshop gibt) so etwas wie ein Kalligraphie- oder Tintentool besser geeignet als der Buntstift? Sieht möglicherweise authentischer aus.


    Die Cover haben tatsächlich alle schon diese Farbe, ich habe sie also wirklich nur ausgesucht und zusammengefügt :).

    Simply: Schönes Bild! Und wenn man dann noch bedenkt, dass du es von 0 auf 100 (sozusagen) in 90 Minuten geschafft hast? Respekt :). Das einzige, was mich daran stört, ist das rote "Gekritzel" auf dem Blatt, weil das so offensichtlich "unecht" ist. (Na ja, eventuell ist der Rahmen auch zu "perfekt", zu ebenmäßig, aber sich darüber zu beschweren wäre kleinlich :D.)


    Ich hab hier mal vor ewigen Zeiten zwei Collagen, die ich aus CD-Covern hergestellt habe, gepostet; jetzt hab ichs etwas verändert: Was vorher nur wild und zufällig zusammengestellt war, ist jetzt nach Farben geordnet.



    "Hallo Leute, ich bin's, Sabrina! Ich glaube, ihr habt schon mal etwas von meinen Brüdern William und Harvey gehört, und jetzt bin auch ich endlich an der Reihe, euch von meinem Leben zu erzählen. Höchste Zeit, wenn ihr mich fragt!
    Hier sieht man mich, wie ich gerade den Sternenhimmel bewundere. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als mit meinem Schatz kuschelnd draußen zu liegen und in die Nachtluft hineinzuschnuppern ..."




    "Apropos Schatz, auf diesem Bild macht er mir gerade den Heiratsantrag. Süß, oder? Es kam so spontan, dass ich nie damit gerechnet hätte. Wir waren auf einer Dinnerparty von Freunden eingeladen, waren deshalb auch entsprechend zurechtgemacht, und Bernard nahm die Gelegenheit wahr und nutzte den festlichen Rahmen, um der ganzen Sache einen echten Grund zum Feiern zu geben! Unsere Freunde haben es uns zuerst kaum geglaubt, ha ... das waren noch Zeiten, damals, auf dem Campus mit Chris und Randy ..."




    "Die White-Rabbit-Maschine wurde von uns wirklich fast überstrapaziert, kann ich euch sagen ... Aber erzählt das bloß nicht meinen Kindern, die wissen (noch) nichts von Papas und Mamas wilder Vergangenheit."




    "Doch wir waren auch in schlechten Zeiten für unsere Freunde da. Bernie wurde sogar oft halb im Scherz, halb im Ernst 'Momo' genannt, weil er einfach so gut zuhören kann und immer einen Rat weiß, der nicht nur so dahingesagt ist, sondern wirklich weiter hilft. Na, ich habe ihn nicht ohne Grund geheiratet!"




    "Sieht mein Bruder aus, als würde unsere Mutter ihm Angst machen? Irgendwie schon, oder? Na ja, ihr Tanzstil ist auch einmalig.
    Unsere Hochzeit war wunderschön und ein voller Erfolg. Die Flitterwochen verbrachten wir auf meinen Wunsch in Japan. Originell, nicht? Mal etwas anderes als Venedig oder irgendwelche Strände. Außerdem dachte ich mir, wann sonst im Leben würden wir so viel Zeit zur freien Verfügung haben? Mein Job als Architektin und Bernards als Koch ließen uns da wenig Freiraum."




    "Und hier seht ihr noch einmal, warum ich Bernard geheiratet habe. Ist er nicht ein Traummann? Schmelzen da nicht alle Frauenherzen hoffnungslos dahin? Wow."




    "Einige Monate später kam zuerst das Glück und kurz danach das Unglück in unser Haus. Ich hatte die frohe Nachricht erhalten, dass ich schwanger war – doch kurz darauf verstarb mein Vater mit gerade mal 73 Jahren. Es war ein schwerer Schock für uns alle – nicht zuletzt auch für Bernard, dem ein gutes Verhältnis zu seinen Schwiegereltern sehr wichtig war und der sich mit Papa angefreundet hatte."
    (Wobei Sabrinas Mutter die Nachricht um ihr Erbe mit den Worten "Maaann! Diese Woche war einfach unglaublich" aufnahm o_O.)




    "Die Geburt war ... nun ja, ich hatte zwar starke Schmerzen, doch sobald ich in Lavendars Augen blickte, war alles vergessen. Ich war Mutter! ...dieses Gefühl ist einfach unbeschreiblich. Man muss es schon selbst erleben. Haben Sie Kinder?"




    "Nein, keine Kinder? Na ja, Sie sind ja noch jung, das kommt schon noch. Wissen Sie, ich kann mir mein Leben ohne die Rasselbande gar nicht mehr vorstellen. Denn Lavendar blieb nicht alleine, oh nein ..."




    "... schon bald kam Lilly dazu! Oh, das ist übrigens eines der letzten Bilder, auf dem meine Mutter zu sehen ist. Sie starb jedoch glücklich, nach einem langen, erfüllten Leben ..."




    "Lillys neue Frisur, auf die sie sehr stolz war, musste natürlich sogleich fotografiert werden. Sieht sie nicht reizend aus?"




    "Und schließlich wurden uns Zwillinge geschenkt! Als mein Frauenarzt verkündete, er würde zwei Herzen auf dem Ultraschallbild pochen sehen, waren wir erst etwas überrascht; doch dann hab ich an meine Nichten Almira und Erin gedacht, die ebenfalls Zwillinge sind, und – ach, ich schweife ab."




    "Das ist hier ist also Ella ..."




    "... und das hier Emma. Es ist übrigens höchst selten, dass Zwillinge unterschiedliche Hautfarben haben – die Leute sehen mich manchmal scheel an, aber ich schwöre, Bernard ist der Vater all meiner Kinder. Ich würde nicht mal daran denken, ihn zu betrügen, das Leben mit ihm ist einfach zu perfekt, da kann kein anderer Mann mithalten."




    "Lavendar ist ein Schatz, sie kümmert sich gerne um ihre kleinen Schwestern, und ist zuverlässiger als jeder Babysitter der Welt!"




    "Inzwischen sind die Zwillinge übrigens dem Kleinkindalter entwachsen, und verbringen momentan ihre Weihnachtsferien mit ihrem Vater im sonnigen Süden. Ich bin leider durch einige berufliche Schwierigkeiten verhindert ... aber das holen wir nach, keine Sorge! So ein Familienurlaub ist die beste Medizin gegen Stress und Hektik im Alltag."


    Harvey Hawthorne folgt nun seinem Bruder William aufs College und studiert dort BWL.




    Josephine Barry, Geschichtsstudentin, zieht mit Harvey zusammen in eine hübsche kleine WG, die den ganzen Campus in Atem hält.




    Das Unvermeidliche geschieht: Die beiden verlieben sich, und hier lernt Josephine gerade Harveys Mutter Cindy kennen. Sie sind sich auf Anhieb sympathisch und telefonieren oft miteinander, um Neuigkeiten auszutauschen – eher Freundinnen als Schwiegermutter und -tochter.



    Die Collegezeit vergeht wie im Flug, und bald haben Harvey und Josephine es geschafft: Mit Summa cum laude bestanden, und durch Stipendien und einige Glücksfälle auch ein nicht beachtliches Vermögen angesammelt, sodass sie sich ein sehr schön eingerichtetes Haus leisten können; hier eine Ecke des Wohnzimmers mit dem wertvollen Flügel.




    Der Klang der Hochzeitsglocken ist nicht weit entfernt und die Gäste werden bald kommen – doch: "Ist denn alles da? Das Buffet sieht gut aus, aber wo bleibt nur der Mann, den wir bestellt haben, um die Getränke zu reichen? Und sitzt mein Schleier auch? Ich bin sicher, ich hab irgendwas verge-" Harvey bringt seine Zukünftige mit einem sanften Kuss zum Schweigen, ehe sie sich noch zu Tode sorgt. Der plötzliche Tod der Braut würde dem Fest schließlich einen gehörigen Dämpfer aufsetzen!




    Die Flitterwochen auf Hawaii sind nach dieser Aufregung genau das Richtige. In den Bungalows direkt am Meer kann das Paar wirklich abschalten und sich auf die zweifellos glückliche Zukunft freuen.




    Komisch, bald nach dem Urlaub scheint Josephine ihre schlanke Figur verloren zu haben. War das Essen so gut, oder ...?




    "Oder", denn genau neun Monate nach den Flitterwochen erblickt die kleine Laura das Licht der Welt. Herzlich willkommen!




    So sieht gesundes Essen aus, Harvey. Hamburger um drei Uhr nachts, ich glaub, ich spinne! Und der soll seine Kinder ordentlich erziehen?




    Na ja, solange es keine schlimmeren Laster gibt ... Der inzwischen zum Kleinkind herangewachsenen Laura Laufen beizubringen schafft er schließlich auch mit Hamburger im Magen. "Komm zu Papa!"




    Die Kleine ist sehr aufgeweckt und zeigt viel Enthusiasmus, auf dem Xylophon ihre Tonleitern zu klimpern. Hoffentlich bleibt das Lernverhalten so lobenswert – ihre Großeltern (und Eltern) wären sehr stolz auf sie!




    Josephine ist nun mit ihrem zweiten Kind schwanger, und Harvey und sie lieben sich noch wie am ersten Tage. Allerdings würde ihnen Urlaub auch mal wieder gut tun – Harvey plant, Josephine zu ihrem 35. Geburtstag mit einem eigenen kleinen Ferienhaus in den Bergen zu überraschen. Wäre das nicht traumhaft?




    Einen Monat später ist es soweit – Sally wird geboren, und Harveys Eltern kommen, um die kleine Familie zu unterstützen.




    Natürlich nicht nur deshalb! Oma Cindy freut sich auch sehr, die kleine Laura einfach mal wieder zu sehen. "Bist du aber gewachsen!"




    Es scheint wirklich in Windeseile voran zu gehen – in einem Moment steht sie noch im Kinderbett und kreischt, um herausgelassen zu werden, ...




    ... im nächsten Moment tanzt sie schon mit ihrer Mutter (erneut schwanger) durchs Zimmer, weil sie eine gute Note in der Schule geschrieben hat. Hach ja, der Ernst des Lebens!




    Lauras kleine Schwester, Sally, ist inzwischen zu einem runden strahlenden Ding herangewachsen, sodass selbst die schlimmsten alte Damen aus Pleasantview sich dazu herablassen, sich runterzubeugen und sie zu bewundern. Das entgeht Laura natürlich nicht, und oft ist sie eifersüchtig – doch auch sie kann nicht umhin, in Sally völlig vernarrt zu sein.




    Apropos vernarrt: Der Kater des Hauses muss endlose Schmusepartien erleiden, da sich Sally einfach nicht von ihm trennen kann.




    Doch auch diese Phase des Kindseins geht vorbei, und die ewig langen Haare waren Sally irgendwann zu viel, und so schnitt sie sie kurzerhand ab, als sie gerade mit Laura zusammen bastelte und eine Schere zur Hand hatte. Die (also, Laura, nicht die Schere) fand es zum Brüllen, Josephine weniger – "wie siehst du denn aus, Sally?!" Inzwischen wurde der Schnitt jedoch so verfeinert, dass sie geradezu zum Trendsetter wurde. Und das in der 1. Klasse! Ein gutes Omen für das zukünftige Leben.




    Nach zwei brünetten Mädchen nun ein Junge, Michael mit pechschwarzen Haaren, die die gesamte Verwandtschaft ob ihrer Weichheit bewundert, und ständig darin herumwuschelt – was ihm schon jetzt, in seinem zarten Alter, gehörig auf die Nerven geht. Es sieht wirklich so aus, als würde er (zum Glück -.-) hübscher als sein Vater!




    Laura liebt offensichtlich die Farbe Rosa, sodass auch der arme Tomte darunter leiden muss. Aber sieht er mit dem Halsband nicht putzig aus? Hier freut sich die Älteste übrigens gerade darüber, dass sie aufgrund des vielen Schnees schulfrei hat.




    Sie nutzt die Rolle der großen Schwester oft aus, und legt Wert darauf, alles als Erste zu machen, voranzugehen, das schickere Outfit zu tragen – doch ihre Überlegenheit läuft ins Leere, weil sich Sally aus diesen Dingen nichts macht. Sie ist eher eine Träumerin, die auch oft genug im Schlafanzug zur Schule gehen würde (wenn es ihre Mutter nicht gäbe) und Äußerlichkeiten für unwichtig befindet. Ob das so bleibt, wenn sie in die Pubertät kommt? Man wird sehen ...




    ... zuerst ist nämlich Laura dran! Und sie wird (wie erwartet) der Jungenschwarm schlechthin. Manchmal missbilligt Josephine das Verhalten ihrer Tochter sehr – sollte sie sich so stark schminken? Ist der Rock nicht zu kurz, und sie zu dünn? Doch solange sich alles in Grenzen hält, lässt sie sie gewähren – diese Erfahrungen muss jeder Teenager selbst machen.


    William Hawthorne und seine schwangere Frau Betty in ihrer neuen Küche.




    Einige Jahre später hat sie gerade die Zwillinge Almira und Erin zur Welt gebracht, worüber sich ihre großen Schwestern Artemis und Rita sehr gefreut haben. Im Beruf hat Betty dagegen momentan nur mäßigen Erfolg (ihre Forschungsschrift wurde nicht genügend anerkannt, meint sie), doch natürlich vernachlässigt sie ihre Töchter dennoch nicht.




    Da dies nicht der Fall ist, entwickeln sie sich prächtig. Erin bleibt sehr muttergebunden, während...




    ...Almira immer unabhängiger wird. Na ja, sie ist ja auch zwei Minuten älter, das macht sich nun mal bemerkbar.




    Auch Artemis wächst unaufhaltsam (findet wenigstens Betty) und übernimmt immer mehr Verantwortung im Haushalt. Dies kommt ihren Eltern natürlich entgegen; die Doppelbelastung durch Arbeit und Familie war nie einfach.




    Doch was wäre die Jugend ohne ein bisschen Verrücktheit? Für Artemis sicher nichts Gutes.



    Inzwischen sind auch Almira und Erin zu Teenagern geworden.




    Wir befinden uns im Jahre 2010 nach Christus. Alle vier Hawthorne-Schwestern gehen ab. Alle? Nein! Eine unbeugsame Rita hört nicht auf, den Tanzenden Widerstand zu leisten ... indem sie den Tanz nicht rafft. Na ja, es ist weder jemals ein Meister vom Himmel gefallen, noch ist uns der Himmel auf den Kopf gefallen!
    (Die Anlage spielte zu diesem Zeitpunkt gerade "Jennifer Adams" von Chelsea: Have you seen Jennifer Adams / have you seen her passing by / have you seen her when she cries + die "suchende" Geste aus dem Schlambada-Tanz = 1a Unterhaltung.)


    "Ah! Guten Tag, kommen Sie rein, meine Frau hat nicht viel Zeit, fürchte ich. Darf ich mich vorstellen? Owen Hawthorne. Ja, ich bin Nancys Mann – Mitbesitzer des Nancy-Hawthorne-Verlags, wobei ihr natürlich der Hauptverdienst zum Erfolg zugeschrieben werden muss. Der Verlag gibt schließlich nach bescheidenen Anfängen nun mehrere überregionale Zeitungen heraus und hat erst vor zwei Jahren zwei große Fernsehsender übernommen. Und das hat allein meine Nancy geschafft – für eine Frau Mitte 30 ist das nicht schlecht, oder? Und trotzdem –"
    "Ach, Owen, hör mit den Schmeicheleien auf! Ich bin sicher, das wissen die Herren von der Presse schon ganz genau.
    Meine Sekretärin meinte, Sie wollten sich in Ihrer Ausgabe eher auf meine Biographie und mein Familienleben konzentrieren?"




    "Schon zu meiner Studentenzeit – damals noch als Nancy Blewett unterwegs – waren Mode, Musik und Journalismus meine großen Leidenschaften, und meine Mitbewohner Owen..." (lächelt ihren Mann an) "...und Benjamin unterstützten mich besonders im Bereich der Musik. Wenig später machte mir Owen auch schon den Antrag, und ich nahm ohne Bedenken an – denn wir wussten beide, dass es mir weiterhin wichtig sein würde, meine Freiheit zu behalten und einem Beruf nachzugehen."




    "Einige Jahre später fiel mir der Einstieg ins Verlagswesen – damals als Kolumnenschreiberin einer bekannten Modezeitschrift – dank hervorragender Abschlüsse und Referenzen nicht schwer. Ich genoss mein Leben, und die anstehende Hochzeit freute mich umso mehr."




    "Apropos, wo ist denn mein Mann?"
    "Äh, ich glaube, er meinte, die Gärtnerin hätte schon wieder die Büsche nicht ordentlich beschnitten, und er wolle mal ein Wörtchen mit ihr reden."
    "Oh ja, das kann sein. Man muss ihr ständig auf die Finger gucken! Na ja, wie auch immer.
    ...das hier ist ein Bild unserer Hochzeit. Es war ein recht kalter, aber sehr klarer Tag – Sie sehen ja, der Himmel zeigt seine schönste Farbe. Die einzige, dafür gewaltige Trübung der folgenden Tage war der überraschende Tod meiner Schwiegermutter. Ich kannte sie kaum – ich weiß nicht, ob sie mich nicht mochte, aber sie war stets reserviert –, doch für Owen und seinen Vater war es ein schwerer Schlag."




    "Nun, zum Glück folgte darauf bald eine frohe Nachricht – ich war schwanger! Als Selbstständiger kann sich Owen seine Arbeit selbst einteilen, und so machten wir ab, dass ich so früh wie möglich wieder mit der Arbeit beginnen würde. Natürlich freute ich mich auf das Kind, sehr sogar, aber mein Job und die Aufstiegschancen waren mir ebenso wichtig, und Owen war diese Regelung nur recht."




    "Hier ist ein Bild von einem kleinen ... nun ja, Hauskonzert. Ich gebe öfter kleine Dinnerpartys für die High Society von Pleasantville, und da man mir immer wieder bezeugt, wie bezaubernd mein Klavierspiel doch sei, ließ ich mich dazu hinreißen, ein Stück darzubieten. Wie man sieht, in hochschwangerem Zustand."




    "Eines der Stücke, die ich an jenem Abend spielte, war Schumanns Kinderszenen, und bezeichnenderweise begannen die Wehen am nächsten Tag. Die Geburt war anstrengend, doch beim Anblick meines Sohnes waren alle Schmerzen vergessen. Wir wissen immer noch nicht genau, woher er die giftgrünen Augen hat – meines Wissens kam die Farbe in meiner Familie nicht vor, aber Owen meint, es könne von seiner Großmutter sein. Vererbung ist eine spannende Sache, finden Sie nicht?"




    "Mein Schwiegervater Jonathan unterstützt uns, wo er nur kann. Auch Owen muss mal arbeiten, und wenn es zeitlich mal nicht passt – oder Rupert nachts schreit, und wir beide am nächsten Morgen früh raus müssen –, dann kümmert er sich um ihn, als wäre es selbstverständlich. Dafür schulden wir ihm wirklich sehr viel, doch er winkt nur ab und meint, er freut sich ja ob der Möglichkeit, mit seinem Enkel Zeit verbringen zu können."




    "Trotz der Arbeitslast finde ich es allerdings sehr wichtig, mit Rupert Zeit zu verbringen – ich möchte nicht zu den Frauen gehören, die unter 'Kinder haben' nur 'Kinder in die Welt setzen' verstehen, und deren Kinder sich später nur an Angestellte oder Verwandte erinnern können, und nicht an die eigene Mutter. Ich selbst war ein Schlüsselkind, und war oft traurig, wenn meine Eltern keine Zeit für mich hatten.
    Oh, haben Sie das gehört? Ich glaube, das ist ... ja."




    "Meine kleine Tochter, Ruby, erst zwei Wochen alt. Nein, bitte keine Fotos, sie ist noch zu klein, und ich bin nicht Angelina Jolie – ich verkaufe keine Exklusivbilder meiner Kinder, auch nicht für einen guten Zweck. Wie bitte, ob ich Angelina hasse?! Meine Güte, nein! Verbreiten Sie bitte keine Gerüchte. Tatsächlich hab ich mich bei der letzten Preisverleihung, als ich sie um ein Interview gebeten habe, sehr gut mit ihr verstanden.
    Ob Ruby das Nesthäkchen bleibt, weiß ich noch nicht genau. Ich weiß, Owen wünscht sich eine große Familie, doch ich muss zunächst ausloten, wie mir das Leben mit zwei Kindern gefällt, denn bei jedem weiteren Kind wächst schließlich der Druck, auch wenn ich sie beide abgöttisch liebe. Aber Ruby ist ja noch so klein! Die biologische Uhr tickt noch sehr leise, sodass ich sie noch etwas ignorieren kann."


    5 Jahre später



    Erneut besuchten wir gestern die Familie der Verlagsdirektorin Nancy Hawthorne. Ihre Tochter Ruby, die im letzten Beitrag gerade geboren war, ist inzwischen schon fünf Jahre alt und im Kindergarten ein kleiner Star.



    Ihr großer Bruder Rupert geht schon in die dritte Klasse, wie er dem Team stolz erzählt. Lieber als den Unterricht mag er allerdings die Pausen, in denen er sich mit seinen Freunden gnadenlose Schneeschlachten liefert.


    noch einmal 5 Jahre später



    "Und wieder einmal besuchen wir die Verlegerfamilie Hawthorne. Inzwischen hat sich der Erstgeborene zu einem stattlichen jungen Mann verwandelt, und vor einem Jahr wurde der Familie noch ein kleiner Bruder namens Philipp geschenkt, hier allerdings nicht im Bild. Auch aus Ruby ist inzwischen eine richtige kleine Dame geworden, die ihrer Mutter zwar nicht äußerlich ähnelt, sehr wohl aber innerlich."
    Wir nutzen die Zeit, um Nancy Hawthornes Kindern einmal das Wort zu erteilen.




    "Ob ich auf meine Mutter stolz bin? Ja, also, sicher. Sie war echt ziemlich jung und so, also, als sie das alles aus dem Boden gestampft hat und, joah, also, ... Oh, mein Handy. Entschuldigen Sie mich."




    "Sagen Sie, ist Ihr Sohn immer so beschäftigt?"
    "Wie bitte? Mein Sohn ist ein Jahr alt – ach, Sie meinen Rupert. Ja, ist er – zugegeben, er ist auch kein besonders großer Fan von Interviews, Kameras und Mikrofonen. Sie verstehen sicher; er hat es sich schließlich nicht ausgesucht, als mein Sohn derart ins Rampenlicht gestoßen zu werden. Aber ich bin mir sicher, das verwächst sich wieder. Mein Mann war in Ruperts Alter auch schüchtern, habe ich mir von seinem Vater erzählen lassen."




    "Ruby, was würdest du sagen, ist das Wichtigste in deinem Leben?"
    "Das Wichtigste in meinem Leben? Mon Dieu, wie soll ich das beantworten... Ich mag meine Französischstunden. Aber auch die Ferien in Sankt Moritz gefallen mir, ich liebe Skifahren!, und ich weiß nicht, ob ich ohne meine Ballett-, Fecht-, Cello- und Reitstunden überhaupt leben könnte."
    "Hast du denn ... jeden Tag irgendeine Freizeitaktivität?"
    "Nein, mittwochs darf ich spielen. Aber ich halte meine Schul-, Sport- und Musikausbildung für sehr wichtig in der heutigen Zeit. Sie etwa nicht?"
    "...wie alt bist du denn noch mal?"
    "Zehn, wieso?"


    ---



    Entgegen Nancys Erwartungen ist Rupert seiner Medienscheu nicht entwachsen, kümmert sich aber hingebungsvoll um seinen kleinen Bruder. Für Philipp ist er der beste Geschichtenerzähler der ganzen Welt. "Ma mehr, ma mehr!"




    Ruby ist immer noch sehr engagiert – heute geht es ihr nur weniger darum, ihre Mutter zufriedenzustellen und in allen prestigeträchtigen Hobbys zu brillieren, sondern um den Umweltschutz. Sie geht dabei recht radikal vor, lässt sich aber auch manchmal dazu herab, mit den Vertretern der gegnerischen Seite zu debattieren oder (schluck) zu verhandeln. Ihr Vater, der früher selbst gegen Atomkraft demonstriert hat, ist stolz auf seine rebellische Tochter, während ihre Mutter sich oft wünscht, sie könnte doch eine etwas weniger streitwillige Attitüde haben.




    Die ungleichen Geschwister, die doch immer zusammenhalten. Rupert und Ruby kochen gerne zusammen Delikatessen, während Philipp sich mit seinem Bruder schon epische Wasserballonschlachten geliefert hat. Und wenn er ihn anschließend um Hilfe bei seinen Hausaufgaben bitten kann – umso besser, oder?




    Die Zeit vergeht...
    Nancy ist nicht besonders froh darüber, dass sie langsam aber sicher älter wird. Einer bekannten Zeitung sagte sie kürzlich: "Sie wollen von mir, dass ich von Zufriedenheit spreche. Sie wollen hören, ja, ich bin zufrieden, ich habe dies erreicht, ich habe das erreicht. Aber das Leben ist scheußlich, wenn man alt ist. Sehr unangenehm. Ich kann Ihnen nur sagen, es ist kein Vergnügen, so alt zu sein."
    Und doch, es gibt sie noch immer, die schönen Momente. Doch während sie ihren Sohn umarmt, ...




    ...versinkt Owen lieber in den Armen der schönen Arabella. Er schämt sich zwar für die Affäre, doch will er sie auch nicht beenden – er hat sich zu sehr an Nancy gewöhnt, der Funke fehlt, der ewig gleiche Alltag frustriert ihn, und Arabella hilft ihm dabei, die schönen Seiten des Lebens wiederzuentdecken. Sein Motto ist: "Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß." Aus diesem Grund treffen sie sich entweder bei Owen, wenn die Kinder in der Schule und Nancy im Verlag ist – doch das wird immer seltener, weil sie proportional zur Kühle ihres Mannes die Freude an der Verlagsarbeit verliert –, oder sie besuchen den zwielichtigsten Club der Stadt, um sicherzustellen, dass niemand, der sie kennt, sie dort zusammen sieht. Bisher hatten sie damit Erfolg!




    Auch Philipp wird älter, und hat auf dem Privatgymnasium, auf das nun alle drei Kinder gehen, neue Freunde gefunden und mit ihnen eine Band gegründet, "Molotov Line". Sie spielen einen eigensinnigen Mix aus Indie und Punk, sind besonders wegen der stimmungsvollen Live-Auftritte in der Jugendszene sehr beliebt, und Phil kann schon bald seine Beziehungen nutzen: Ihr erstes Album "Melody of Murder" nehmen die Jungs kostenlos im Studio seiner Patentante Charlotte Spurgeon auf. Einzige Gegenleistung: Philipp, Leadsänger und -gitarrist, soll alleine auf dem Cover erscheinen. Nun, es hat nie jemand behauptet, er sei nicht eitel... Hauptsache veröffentlicht, dachten sich seine Kumpel, und gaben ihr Okay.