Cosmicgirl- Vom anderen Planeten...

  • sabeunski: vielen dank :D du kannst auch gerne jetzt noch sagen, was du an manchen stellen gedacht hast, die du jetzt nicht mehr passend kommentieren konntest, fänd ich spannend ;)
    tja, eigentlich sollte man meinen, da sie beide wissen, wie sie fühlen sollte der kleine schritt dann auch nichts mehr ausmachen, aber scheinbar macht gerade der ihnen doch die meisten probleme :P
    und noch mal vielen dank für die aufnahme in die signatur, sowas macht mich natürlich immer enorm stolz :)

  • Kapitel 30: Traumvorstellungen

    Kaya und ich hatten an diesem verbleibenden Nachmittag viel Spaß. Wir liefen durch die Stadt und ich zeigte ihr meine Lieblingsstellen. Wir bummelten durch die Läden und Kaya kaufte sich neue Kleidung (und obwohl sie sie nur zu Hause tragen konnte, brauchte sie für ihre Entscheidungen Stunden. Ob Alien oder nicht, Mädchen blieb Mädchen...)



    und als wir an einer Videothek vorbeikamen fiel mir ein, dass ich ihr irgendwann einmal vorgeschlagen hatte, ET anzuschauen, also gingen wir hinein und- zu Kayas Freude- kamen erfolgreich mit einem Video in der Tasche wieder heraus.



    Wir kochten zusammen- wobei mir wieder einfiel, dass Kaya sehr wohl eine Schwäche hatte-



    und bestellten deshalb Pizza.
    Mit der Pizza saßen wir auf dem Sofa und schauten ET und Kaya lachte über die veralteten Specialeffekte und empörte sich darüber, dass der Alien so hässlich aussah, worüber ich mich wiederrum amüsierte.



    Ich spürte trotzdem, dass Kaya sich mit ET identifizieren konnte, denn ihre Augen glänzten verdächtig, bei der Stelle, als ET nach Hause will... ich fühlte mich egoistisch, darüber hinwegzugehen, wie Kaya sich fühlte und ob sie auch Heimweh hatte, aber ich sprach sie nicht darauf an. Ich wollte nicht, dass die Stimmung sich änderte. Ich wollte, dass alles so gemütlich und lustig blieb wie bisher. Und am Ende, als sie laut Beifall klatschte weil es ET doch noch gelang zu fliehen, hatte ich es schon wieder vergessen...

    Am nächsten Morgen begann der Tag eigentlich wie der davor und auch diesmal gelang es Kaya wieder, das komplette Lehrerzimmer um den Finger zu wickeln. Bis zu deutsch. Bis zu dem Moment, als Herr Wagner sagte:
    „Kilian, mir wäre es lieber wenn du dich hier weiter nach vorne setzt als ganz da hinten. Fatima, du kannst dich dann ja auf Kilians alten Platz setzten.“



    Mein Mund wurde trocken und ich wollte protestieren, aber Herr Wagner hatte sich schon wieder umgedreht und begann, das Thema der heutigen Stunde an die Tafel zu schreiben. Ich spürte Phils Grinsen in meinem Rücken, und schluckte.



    So hatte ich mir das alles nicht gedacht... Kaya bedachte mich mit einem zögernden, entschuldigenden Blick, als wollte sie sagen, dass sie nichts dafür könne. Ich zuckte nur leicht mit dem Kopf, ein richtiges Kopfschütteln war nicht drin, und ließ mich auf dem Platz in der ersten Reihe nieder, allein.

    Falls ich dachte, dass es schlimmer nicht mehr hätte kommen können, lag ich falsch: Denn erst jetzt las ich das Thema. „Der perfekte Mann/die perfekte Frau: Traumvorstellungen“ ich fragte mich, womit ich das verdient hatte. Doch mein Selbstmitleid wurde unterbrochen durch Herrn Wagner, der sagte: „Ihr könnt das gerne in Partnerarbeit machen, vor allem natürlich Jungen und Mädchen gemischt“.



    Es fiel mir schwer zu entscheiden, was schlimmer war- Kayas Vorstellung von einem perfekten Jungen nicht hören zu können- oder die Tatsache, dass Phil sie nun hören würde.
    Aber bei einer Sache war ich mir sicher: Das schlimmste war, dass Phil bei seiner Vorstellung einer perfekten Frau sagen würde „na so wie du!“.
    Und dass ich das auch hätte tun können. Und das Kaya lachen würde, über Phil. Mit Phil. Für Phil.



  • Erst jetzt bemerkte ich, dass Herr Wagner vor meinem Tisch stand und auf mein leeres Blatt hinunterblickte. „Ich äh, denk noch nach“ murmelte ich und schrieb die Überschrift ab. Wortlos ging er weiter. Ich war auch wütend auf ihn- er hätte uns ja wohl auch beide in die erste Reihe setzen können, wenn er mich schon dahin beförderte. Aber nein...
    Andererseits- er konnte ja nicht wissen, was er damit auslösen würde... ich traute mich nicht, mich umzudrehen. Stattdessen versuchte ich also, doch noch ein paar Eigenschaften zu finden.



    Ich las sie mir noch einmal durch: Ich hätte auch einfach „Kaya“ schreiben können.
    Das wäre auf das Selbe hinausgelaufen.
    Ich seufzte leise.

    „Gut, die Zeit drängt, ich würde jetzt gerne noch die Aufgabe besprechen bevor ihr in die Pause geht... wer will vorlesen was er geschrieben hat?“
    Es meldete sich fast niemand. Mir schoss in den Kopf, dass ich meine Liste vorlesen könnte- und Kaya würde sich darin wiederfinden. Aber ich lies es bleiben. Es ging die Klasse nichts an und vielleicht würde sie nicht merken, dass die Liste die Aufgabe verfehlt hatte und viel mehr hieß- „Wieso ich Kaya so gern hab.“
    Und vielleicht war jetzt einfach nicht der richtige Moment. Oder ich war feige. Wie immer.
    Wahrscheinlich alles zusammen.

    „Ja gut, dann hören wir einfach mal...“ ich duckte mich schon mal leicht, die typische „Ich will nicht!“ Haltung einnehmend.

    „Ja, gut, Jan. Wir hören“ Ich rappelte mich wieder auf.
    „Meine Traumfrau hat lange blonde Haare und grüne Augen und ist sportlich, sie schaut gern Fußball und redet nicht so viel“
    Die Klasse lachte. Herr Wagner schüttelte nur müde lächelnd den Kopf. „Äh, danke Jan. Irgendjemand, der die Aufgabe vielleicht ein bisschen „ernster“ behandelt hat? Er blieb einen Augenblick an mir hängen. Meine Augen weiteten sich, ich schüttelte fast unmerklich den Kopf. Und er suchte weiter... das war wohl die letzte Chance gewesen. Einerseits war ich erleichtert, andererseits... nun würde Kaya es wohl niemals hören. Der Moment war vorbei.

    „Wenn kein Junge mehr will, hören wir doch noch ein Mädchen, da sind wir doch schon gespannt- ja, bitte, Leonie.“



    Ich hörte ihr nur halbherzig zu. Sie erzählte irgendetwas von Treue und Aufmerksamkeit und irgendwann lachten die anderen wieder, weil sie plötzlich von Märchenprinzen anfing. Märchenprinz. Natürlich, welches Mädchen träumte nicht von einem starken, schönen Jungen, selbstbewusst und entschlossen? Es kam ja nicht von ungefähr, dass keine von mir träumte.
    Die Klingel. Ich schnappte meine Tasche und lief aus der Tür. Draußen wartete ich auf Kaya.
    Sie kam heraus, mit Phil. Er lehnte sich lässig gegen die Mauer und erzählte ihr irgendetwas, Kaya lachte. Ich versuchte mich zu beruhigen- sie redeten doch einfach nur.



    Sie zeigte in meine Richtung, lächelte ihm zu und kam herüber. „Hi“ sagte sie. „Hi“ erwiderte ich. Pause. Verlegen senkte sie den Blick. „Ähm... und was hast du so geschrieben?“
    „Was ich... naja, das Übliche halt. Nett und so.“ Ich schaute sie nicht an. Ich wusste, sie konnte nichts dafür, aber insgeheim gab ich ihr trotzdem die Schuld an der ganzen Sache.



    „Oh, klingt...interessant.“ Pause. „Was hast du denn geschrieben?“ erwiderte ich ihre Frage. „Ich ähm. Na ja. Das Übliche eben. Nett und so.“ Sie hob den Kopf und ihr Blick traf mich mit einer derart enormen Wucht, dass ich fast ins taumeln kam. „Lustiger Zufall.“ Fing ich mich.
    Langsam wichen Anspannung, Wut, Angst und Enttäuschung von mir und ein Lächeln zog über mein Gesicht. Wie in Zeitlupe. Zeitgleich passierte das Selbe bei Kaya und dann platzte der Knoten endgültig- wir lachten los. Leicht hysterisch, aber befreiend.



    „Oh Mann.“ Mehr konnte ich nicht mehr sagen, als ich mir mit meinem Pulliärmel die Lachtränen aus den Augenwinkeln tupfte. Kaya kicherte immer noch. „Ich hab gar nicht nett und so geschrieben.“ Ich grinste sie an „Ich auch nicht“
    Und ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren liefen wir in Richtung Bushaltestelle weiter...

  • Tolle neue fortsetzung,...hm,...was kaja wohl geschrieben hat?vielleicht,...phil,..oder kilian? ich hoffe mal kilian, da ich ihn eigentlich sher sher maq und diesen phil...nicht so^^
    ehm, supi tolle fortsetzung^^ hihi
    mach bloß shcnell weiter, und keine hmmungen mal etwas lääääääääääääääänger zu schreim^^ aba SUPI ;)

  • MH... finde ich interessant... Wieso macht Kilian (ha, habs geschafft. :D) Kaya nicht einfach ein Kompliment? Einfach, aber doch so schwer... Armer, armer Kilian. :D hast die Bilder toll gemacht, mir gefällt das, wo Herr Wagner so verschwommen ist, oder das, wo Louise (?) vorliest. Der Text ist gut geschrieben, naja... Ja. :)

    † 08/22/12

    and I know it's hard when you're falling down
    but it's a long way up once you've hit the ground
    get up now, get up

  • @ Scotty: Danke für das Karma :)
    Vielleicht kommen sie ja auch bald zusammen, oder nie, aber lange so weitergehen kann es ja auch nicht...^^

    kakaduh=P: länger? Ich hab beim schreiben an dich gedacht und deinen Wunsch und es versucht... ist tatsächlich etwas länger geworden als sonst, aber wenn ich zu lang schreib hab ich zu große Hemmungen, die Bilder zu machen :D das dauert dann so...ewig...
    na sowas, du magst den ich-erzähler mehr als den bösen nebenbuhler :lachen. also ich find das ja gemein, aber kilian hat durch seine perspektive natürlich alle möglichkeiten, die sympathien der leser zu beeinflussen ;)
    was kaya geschrieben hat wäre tatsächlich sehr interessant zu wissen. möglicherweise erfahren wir es ja noch irgendwann...?

    sabeunski: leonie xD ist aber egal, bei den klassenkameraden muss ich selbst immer nachschauen, wie ich sie genannt hab :roftl
    tja kilian ist in solchen dingen eben sehr... unerfahren.
    freut mich übrigens, dass dir die beiden bilder gefallen, ich war mir nicht sicher, ob man blickt, was ich damit sagen will aber anscheinend ja schon :)

  • Kapitel 31: Neue Seiten

    ET schien bei Kaya eine gewisse Faszination ausgelöst zu haben für die Vorstellungen, die Menschen von Aliens haben. Zumindest begann sie, jedes Buch zu lesen, jeden Film zu sehen und jede CD zu hören, die sich mit außerirdischem Leben beschäftigte. Ihr gefielen manche Dinge davon und noch mehrere missfielen ihr. Sie mochte gern Cosmic Girl von Jamiroquai, was sie mehrere Tage lang rauf und runter hörte. Ich hatte nichts gegen das Lied, aber eigentlich hörte ich lieber andere Musik. „Was hörst du denn gerne?“ fragte mich Kaya, als ich mal wieder genervt die Augen verdrehte, da sie zum 14. Mal an diesem Tag die wohlbekannte CD einlegte.



    „Na ja... mehr Rock und so.“ erwiderte ich schulterzuckend. Sie sah mich einen Moment lang prüfend an und legte ihren Kopf so schief, wie sie es manchmal tat.



    Dann grinste sie wiedermal „Du bist wirklich das süßeste Klischee der Welt, Kilian.“ Verwirrt lies sie mich im Wohnzimmer sitzen. Ich hatte jedoch nicht viel Zeit zum nachdenken, denn in diesem Moment klingelte es an der Tür- eine eigentlich alltägliche Geste, die es in diesem Haus schon seit Monaten nicht mehr gegeben hatte... ich stand auf und begab mich zur Tür.



    Vielleicht hätte ich es mir überlegt, ob ich sie wirklich aufmachen soll, wenn ich vorher gewusst hätte, wer davor stehen würde. Wusste ich aber nicht. Also öffnete ich... „Hi Kilian.“ Da stand ein Junge mit dunklen Locken und breitem Grinsen. Es erübrigt sich wohl zu erklären, dass es Phil war. „Hi Phil“ erwiderte ich seinen Gruß, wenngleich ich es nicht schaffte, auch sein Lächeln zu erwidern. „Ist Fatima da?“ fragte er.



    Ich spielte mit dem Gedanken zu sagen, sie wäre nicht da- allerdings erübrigte sich das, weil mir keine passende Ausrede dafür einfiel, wer sonst so laut im Hintergrund mit der CD mit trällerte. Also antwortete ich „Jap., aber sie duscht gerade noch. Moment, ich sag ihr bescheid...“
    Es war mir durchaus bewusst, dass es kein gutes Benehmen war, Phil vor der Tür stehen zu lassen- aber erstens war es gefährlich, ihn herein zu bitten während ich nicht wusste, wo Kaya war- denn zu Hause lief sie ja ohne Maskerade durch die Gegend- und zweitens... hatte ich keine Lust. Ich begab mich beinahe in Zeitlupe die Treppen hinauf. Ich musste nicht rufen oder suchen wo sie war, denn die Antwort erübrigte sich. Ich folgte einfach dem Gesang... in mein Zimmer.



    „Kaya, da unten vor der Tür steht Phil und fragt ob du da bist.“ Erklärte ich kurz. „Ich hab gesagt du duschst, damit du dich noch schnell fertig machen kannst...“ ich nickte in Richtung Schminktube. Sie schaute mich erstaunt an „Was will der denn hier?“ Ich hob die Schultern. „Woher soll ich das wissen? Er fragte schließlich nur „ist Fatima da?“ und mit diesen Worten schlurfte ich die Treppen zurück runter zu Mr. Grinselocke. „Sie kommt gleich.“ Beantwortete ich ihm seinen fragenden Gesichtsausdruck. Ich schaffte es sogar, halbwegs freundlich zu klingen- aber ins Haus lies ich ihn trotzdem nicht.
    Es überraschte mich, dass ich so ruhig war. Ich war natürlich nicht begeistert davon, aber meine Eifersucht hielt sich in Grenzen. Kaya kam die Treppe herunter gepoltert. „Ist er noch da?“ fragte sie mit stockendem Atem. „Schau nach.“ Sie streckte mir die Zunge raus und öffnete die Tür. „Hi Phil.“ Sagte sie lächelnd. „Hi Fatima. Toll siehst du aus!“ hörte ich Phil hinter der Tür und schlug mir die Hand vor die Stirn.



    Dachte er über seine Komplimente auch nach? Ich meine, sie hatte genau die gleichen Sachen an wie noch in der Schule- davon abgesehen war sie vollkommen verschleiert... „Danke!“ Kaya lächelte ihn an. Es war doch immer wieder erstaunlich, wie leicht Frauen zu erfreuen sind, egal wie langweilig oder unpassend das Kompliment auch sein mag... „Also, ähm- willst du reinkommen?“ fragte Kaya. „Gerne“ erwiderte Phil. Na schön, dachte ich, hatte er es also doch noch geschafft in mein Haus zu kommen...



    „Also Phil, bist du einfach nur so da um uns zu besuchen?“ fragte sie. Ich freute mich wahnsinnig darüber, dass sich Phils Gesichtsausdruck bei dem Wort „uns“ verdüsterte...
    „Eigentlich wollte ich dich viel mehr fragen, ob du Lust hast, dir von mir die Stadt zeigen zu lassen“ er hatte wirklich ein einnehmendes Lächeln und fand die Fassung wirklich schnell wieder, das musste ich ihm neidlos zugestehen.

  • „Oh, das ist nett, aber Kilian hat mir die Stadt schon gezeigt.“ Antwortete sie und hob entschuldigend die Hände. Phil blieb tapfer. „Aber die Stadt ist groß und es gibt bestimmt Plätze, an denen Kilian auch noch nicht war...“ „Du hast bestimmt recht!“ hörte ich Kaya begeistert antworten. „Warte mal schnell-...“ „Kilian?“ rief sie meinen Namen. Ich begab mich mit gespielt gelangweiltem Ausdruck zu ihnen. In Wirklichkeit war ich allerdings doch etwas neugierig, was Kaya wollte.



    „Kilian, hast du Lust, mit Phil und mir in die Stadt zu gehen?“ Phil wich bei dieser Frage ein wenig die Farbe aus dem Gesicht. Er grummelte irgendetwas von „anders gemeint“. „Das ist aber ein nettes Angebot von Phil“ erwiderte ich. Die Sache machte mir allmählich richtig Spaß, „aber ich glaube, ich muss nicht schon wieder in die Stadt. Geht mal schön alleine...“ Kaya schaute mich mit großen Augen an. „Du hast... nichts dagegen?“



    Ich hob lässig die Augenbrauen –schade, dass ich nicht nur eine auf einmal anheben konnte- „Wieso sollte ich? Keine angst, ich find schon eine Beschäftigung...“ Ich wusste nicht, welcher Teufel mich da geritten hatte, aber ich legte noch einen drauf- ich beugte mich zu Kaya herunter, küsste sie auf die Wange und schlurfte in Richtung Tür davon- „Viel Spaß euch beiden.“



    Und mit diesen Worten stieg ich die Treppen ein weiteres Mal an diesem Tage hinauf...
    Ich hätte viel darum gegeben, Phils Gesichtsausdruck in dieser Sekunde sehen zu können, aber meine Knie zitterten und mein Anflug von Größenwahn legte sich allmählich wieder. Erschöpft lies ich mich auf mein Bett fallen- erschöpft, aber glücklich.

    Es klopfte an der Tür. Kaya kam herein. Sie schaute mich nur streng an und lies sich auf dem Schreibtischstuhl nieder.



    „Ihr seid noch da?“ fragte ich, als mir die Spannung zu viel wurde. Sie ging auf diese Frage nicht ein. „Was sollte das eben?“ sie fixierte mich immer noch mit leicht zusammen gekniffenen Augen. „Was? Sollte ich euch nicht viel Spaß wünschen?“ ich merkte sehr wohl, dass ich den Bogen etwas überspannte. Aber die neue Rolle, die ich eben angenommen hatte, war schwer wieder abzulegen. „Tu doch nicht so. Du weißt genau, was ich meine. Wieso benimmst du dich so... machohaft.“ Ich überdachte meinen Auftritt einen Moment.



    Ich hatte Phil schön ausgestochen... aber war dabei Kaya ziemlich auf den Fuß getreten. „Ich...tut mir leid, ich hab keine Ahnung was mich da geritten hat“ gab ich kleinlaut zu. Sie funkelte mich einen Moment lang weiter an, dann grinste sie. „Naja. Irgendwie... bist du so eifersüchtig ja auch ganz süß.“ Sie stand auf und ging in Richtung Tür, blieb stehen, ohne sich umzudrehen



    „auch wenn du eigentlich wissen solltest, dass du dazu keinen Grund hast.“ Und dann war sie endgültig verschwunden und ich hörte nur noch, wie die Haustür zu fiel.

  • Ich blieb noch ein paar Minuten so liegen. Ich war erstaunt über mich und über Kaya. Vor allem über mich. Kaya brachte Seiten in mir zum Vorschein, die ich nicht kannte. Das war mir unheimlich. Andererseits, war ich auch nie zuvor in einer derartigen Situation gewesen. Wie sollte ich also wissen, wie ich mich benehmen würde?
    Nach einer Weile wurde es mir zu viel, darüber nachzudenken. Ich war mehr für Ablenkung und machte den PC an.



    Vielleicht würde ich ein bisschen im Internet surfen oder Skifahren. Eigentlich war mir weder nach dem einen, noch nach dem anderen zu Mute- um genau zu sein war ich einer seltsamen Stimmung, in der ich auf alles und nichts Lust hatte. Und schon begann ich zu zweifeln- ich hätte mitgehen sollen. Phil fing sich bestimmt schon längst wieder und Kaya war anfällig für Schmeicheleien, oh ja, das war sie. Und ich hatte die beiden alleine gehen lassen, obwohl ich ganz locker und natürlich hätte mitgehen können. Der Computer hatte sich hochgefahren, aber irgendwie war mir jetzt überhaupt nicht mehr nach Internet. Und erst recht nicht nach Skifahren. Ich dachte wieder über mich selbst nach: Ich hatte mich in der letzten Zeit sehr verändert.



    Früher war ich ein Kopfmensch gewesen, der über jede Entscheidung so lange nachdenkt, bis es nichts mehr zu entscheiden gab. Das war nicht unbedingt positiv, nicht immer, aber wann war ich zu jemandem geworden, der so spontan handelte, dass er noch nicht mal die Alternativen in Erwägung zog? Und das hatte ich nun davon. Ich war unzufrieden damit.

    Ich wurde in meinen Gedanken unterbrochen- mal wieder.
    Es hatte sich ein Chatfenster geöffnet. Es war Aisha.

    Aisha: Hi Kilian! Na wie geht’s?

    Irgendwie freute ich mich, dass sie ausgerechnet jetzt da war. Eigentlich hätte es keinen besseren Moment geben können.

    Kilian: Hi Aisha, gut. Und dir? Immer noch krank?

    Aisha: Besser, danke. Ich denke ich komm morgen wieder in die Schule.

    Mein Atem stockte kurz- das erste Zusammentreffen von Kaya und Aisha stand also bevor. Und es war in zwei Gesichtspunkten entscheidend- zum einen war Aisha Kayas „Phil“ für mich- und zum anderen war sie diejenige, die Kaya auffliegen lassen konnte...

    Kilian: Schön, also, dass es dir schon wieder so gut geht.

    Aisha: Kannst du mir vielleicht sagen, was wir in deutsch gemacht haben?

    Kilian: „der perfekte Mann/die perfekte Frau: Traumvorstellungen.“

    Aisha: :D das klingt ja... interessant. Wie kommt Herr Wagner denn auf sowas?

    Kilian: Keine Ahnung, wir werden den tieferen Sinn dahinter bald wissen...

    Aisha: Möglicherweise... da fällt mir ein- Leonie hat mir erzählt, du sitzt jetzt neben mir und wir haben eine neue Schülerin?

    Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. Jetzt wusste ich also, wieso Herr Wagner uns nicht beide in die erste Reihe setzten konnte...



    Kilian: Ja, Fatima.

    Aisha: Ja, ich hab schon gehört, sie ist auch Muslimin! Ich freu mich schon total, sie kennen zu lernen.

    Ich stöhnte innerlich. Wenn der morgige Tag kein komplettes Fiasko werden würde, dann war das ein absolutes Wunder...

    Kilian: Was hast du denn bisher so über sie gehört?

    Aisha: Lustig, dass du das fragst. Da gehen die Meinungen etwas auseinander, die meisten finden sie sehr nett und bewundern, wie toll sie deutsch spricht und anscheinend ist sie ja auch in den anderen Fächern ziemlich gut. Aber manche sind auch ein wenig eingeschüchtert... naja, es gibt auch ein paar die vor allem neidisch sind.

    Kilian: Das wundert mich nicht. Ich bin ja selbst neidisch, obwohl ich sie gern hab.

    Das Fenster zeigte an, dass Aisha tippte, aber dann entschied sie sich anscheinend um. Dann tippte sie doch wieder.

    Aisha: Sie klingt, als wäre sie eine besondere Person. Ich freu mich wirklich schon, sie kennen zu lernen.

    Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. „Sie freut sich auch schon sehr“ war nicht nur übertrieben- sondern gelogen.

    Kilian: Sie ist auch schon sehr gespannt auf dich.

    Aisha: Grüß sie doch von mir! Ich glaub, ich schlaf jetzt noch ein bisschen damit ich morgen auch wirklich fit bin.

    Kilian: Mach das. Bis morgen.

    Aisha: Ja, bis Morgen Kilian.

    Ich betrachtete noch ein wenig den Bildschirm, obwohl ihr Name inzwischen grau geworden war. Sie war weg.
    Ich dachte an den bevorstehenden Tag: Er war eine Prüfung. Vielleicht die wichtigste Prüfung, die wir bisher hatten- in jeder Beziehung...

  • Uiiiiiiiiiiiiii
    Danke sehr, dass du deine Story etwas länger gefasst hast!^-^
    Sehr sehr spanndes Ende! UNd sehr toll geschrieben!
    Die Fotos son auch gut!
    Ich habe mich schon die ganze zeot auf das nächste gespräch mit Aisha gefreut^^ aber es war wieder nciht so überwältigend...
    Ich hoffe mal Aisha maq Kilian und wenn sie das mit Kaya/Fatima rausfindet, koennte sie ihnen ja helfen :P
    ehm ich frage mich außerdem noch, was Phil von Kaya will.
    Kaya anscheinend ncihts von ihm...das ist gut!^^
    Achja, das Grinsen haste SUPI hingekriegt^^ er sieht so...komisch aus...also Phil.
    ich maq ihn nicht!
    Hoffentlich veliebt kaya sich nicht in ihnO.o
    Schreckliche Vorstellung!
    Naja mach weiter so!

  • Tolle Fortsetzung. ^^
    Ich bin gespannt auf den nächsten Tag (also in der Story, nicht auf morgen ^^). Aber ich finde es voll doof, dass dieser PHIL (wenn ich den Namen hier schon lese würde ich den PC liebend gern aus dem Fenster schmeißen) sich an KAYA RAN MACHT!!! *runterkommdamitweiterschreibenkann*
    Die Fotso sind gut, besonders das erste, wo Kaya die CD einlegt (warscheinlich repariert sie den Player :D) und Kilian so genervt guckt. Ist wirklich zum passenden Augenblick geschossen woder. LOOOOOOOOOB an dich!!! :D

    † 08/22/12

    and I know it's hard when you're falling down
    but it's a long way up once you've hit the ground
    get up now, get up

  • :( Entschuldigung dass ich solange nicht gelesen habe.


    Zum Kapitel:
    Die Symphatie die ich Phil gegenüberBRACHTE ist verflogen.
    Aber Machohaft... BITTE! Das war ja nur... Ehh... Balzverhalten!
    Und wie das ausgeht beim Treffen von Kaya und Aisha...OHOH!
    Mehr fällt mir irgendwie nicht ein.


    LG
    Takemizu Sim

  • Hallo miesi.
    Habe Gestern angefangen deine Fs zu lesen.
    Lob an dich :up! Sie ist bis jetzt klasse geworden. :applaus
    In dem einen Kapitel, in dem Kaya so ausrastet (Nr. 24? :kopfkratz) ist mir spontan folgendes eingefallen:


    Kaya hat ja bekanntlich überreagiert. Das kommt wahrscheinlich daher, dass sie, viel mehr alle Aliens, uns falsch eingeschätzt hat.
    Die Aliens beobachten uns Tag und Nacht und sehen so viel Gewalt auf unseren Straßen und in unseren Häusern (und noch viel mehr in uns :eek:), dass sie falsche Schlüsse daraus gezogen haben und somit uns als kalt, gefühlslos eingeschätzt haben.
    Deshalb hat sie wahrscheinlich gedacht, dass Kilian hartherzig wäre und kein gefühlsvoller, lebender Organismus.


    Kapitel 31 ist wie immer klasse geworden und ließt sich wie Butter ;).
    Verbesserungvorschläge habe ich jetzt kein (und das hat was zu heißen!!!).


    Bin jetzt schon gespannt wie's weiter geht.
    Sind ja bald Ferien, da hast du mehr Zeit zum Weiterschreiben. (bei mir sind 'se schon :D)


    EDIT: Dein Bilder sind auch klasse! Ich hätte ja 'ne super Idee als Fs, leider fehlt mir die Begabung zum Fotografieren.


    Lg Possibility :hehe

    2 Mal editiert, zuletzt von Possibility () aus folgendem Grund: Ja, ja die Rechtschreibung

  • *reinschleich* *geduckt warte* *räusper*
    tut mir leid, dass es diesmal so lange gebraucht hat...und dass das kapitel kurz wird.
    das hat zwei gründe: a) ich drücke mich vor dem kapitel was unweigerlich bald kommen wird b) mir fehlen wichtige downloads die ich nicht finden kann :/
    nunja, jetzt erstmal trotzdem viel spaß mit kapitel 32...aber vorher noch zu den kommis :D

    @kakaduh: danke =) aisha könnte ihnen natürlich helfen, wenn sie kilian mag- aber vielleicht mag sie ihn ja so sehr, dass sie kaya lieber...loswerden...will? wer weiß wer weiß...vielleicht will ich dich ja nur ärgern und auf ne falsche Fährte locken damit du einmal nicht weißt was passieren wird :P
    was phil will ist relativ offensichtlich und was kaya erwidert wird in mehr oder weniger naher zukunft etwas klarer ;)

    sabeunski: fast, kaya "schraubt rum" xD und noch amüsanter finde ich eure abneigung gegen phil... er kann doch nichts dafür, dass kilian kaya auch mag- er weiß es ja noch nicht mal wirklich^^ (aber ich nehm ihn besser nicht weiter in schutz, nicht dass ich dir einen neuen computer kaufen muss :roftl )

    Takemizu Sim: joa, ich find auch es hält sich in grenzen... aber nur im vergleich zu anderen jungen, für kilians verhältnisse war das ja enorm :D
    leider muss ich dich und alle anderen enttäuschen- auch heute werden wir aisha nicht kennen lernen...

    @ possibility willkommen im forum und vielen dank fürs lesen, grade wenn man 31 kapitel aufholt...hut ab! :rosen
    du hast dir ja dabei tolle gedanken gemacht, tatsächlich- auch wenn es weder kaya noch kilian zugeben würden- haben sie ihren "gattungen" (also mir fällt beim besten willen kein vernünftiger überbegriff für mensch und alien ein) gegenüber doch noch einige vorbehalte und verdrängen teilweise, dass sie selbst jeweils einer zugehörig sind... kilian hat natürlich nicht viele vorurteile, aber dafür hat er ein (im grunde natürliches) misstrauen gegenüber den aliens, wie menschen gegenüber allem, was ihnen fremd ist misstrauen besitzen. )ui, ich könnte da jetzt noch länger drüber sinieren, aber ich hör lieber auf, nicht dass du einschläfst ;P)

  • Kapitel 32: Vorahnungen

    Kaya kam weder früh, noch spät zurück. Ich schloss daraus, dass sie und Phil sich weder überhaupt nicht, noch total gut verstanden hatten. Ich fragte sie nicht danach. Es gab jetzt wichtigeres, um Phil konnte ich mich auch noch später kümmern- wenn wir uns nicht auf morgen vorbereiteten, hätte er sich so oder so erledigt.
    Ich wies Kaya an, sich hinzusetzten, woraufhin sie nur extra stehen blieb.



    Sie konnte aber auch wirklich stur sein, manchmal... Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie leicht beleidigt darüber war, dass ich nicht schon vor Eifersucht tot auf dem Boden lag, aber ich wollte ihr ja nichts unterstellen.
    „Also schön, dann bleib eben stehen.“ Sie setzte sich.
    „Ich höre?“ Kaya tippelte mit ihren Fingern auf der Tischplatte herum, gab aber schnell auf- durch die Fütterung der Handschuhe blieb das von ihr beabsichtigte, nervtötende Geräusch aus.



    Ich hätte wohl gelächelt, wäre ich nicht konzentriert darauf bedacht gewesen, sie schonend auf den kommenden Tag vorzubereiten... „Also morgen...“ Der Anfang gefiel mir nicht. Damit konnte ich nicht weiterarbeiten. „Du bist doch schon seit längerem gespannt...“ –ich hätte wirklich vor dem Spiegel üben sollen, dachte ich. Zeit genug hätte ich ja gehabt. „Es ist so.“ fing ich zum dritten Mal denselben Satz an, ohne dem entscheidenden Punkt auch nur minimal näher gekommen zu sein.



    „Du...morgen...Schule-„ „Also wirklich, Kilian, egal was es ist- so schlimm kann es doch nicht sein!“ fuhr sie mich an. Ich schluckte. „Also schön. Aisha kommt morgen wieder in die Schule. Du weißt, was das bedeutet...“
    Aus Kayas Reaktion wurde ich nicht schlau.
    Sie reagierte nämlich nicht.
    Sie schien nicht geschockt zu sein, sie saß einfach nur mit identischem Gesichtsausdruck und selber Haltung da.
    „Du sagst ja gar nichts“ sagte ich überrascht. „Was soll ich sagen?“ fragte Kaya leise und schaute mich unsicher an. „Sollten wir nicht überlegen, wie wir vorgehen sollten? Ich meine, wenn sie merkt, dass du keine Muslimin bist...“ bohrte ich nach. Kaya zuckte die Schultern und lehnte sich zurück. „Denkst du, sie wird so viel mit mir zu tun haben? Ich hab euer Religionsbuch gelesen. Das sollte reichen.“



    Ihre Gleichgültigkeit löste in mir irgendwie eine gewisse Bange aus. Eine Art Vorahnung, dass irgendetwas schieflaufen würde... „Ich bin auch total müde. Vielleicht geh ich heute früh ins Bett. Gute Nacht...“ Kaya schlurfte in Richtung Bad davon. Es war noch nicht mal neun. Um genau zu sein war es acht Uhr dreiundzwanzig. Acht Uhr dreiundzwanzig war keine schöne Uhrzeit. Und zu früh, um ins Bett zu gehen. Kayas Lustlosigkeit war auf mich übergesprungen. Ich blieb noch ein wenig unten, denn irgendwie hatte ich keine Lust, sie im Flur nochmal zu treffen und ging dann selbst ins Bett.
    Ich konnte aber nicht schlafen, es war noch zu hell draußen. Ich las ein wenig in dem Buch, das neben meinem Bett lag, aber ich konnte mich nicht konzentrieren und auch nicht dafür begeistern. Nachdem ich den gleichen Satz 12 Mal gelesen hatte ohne den Sinn zu verstehen gab ich auf. Ich löschte das Licht und schaute in die Dunkelheit.



    Meine Vorahnung wurde stärker. Irgendetwas würde ganz sicher schieflaufen. Und zwar erheblich. Ich lachte leise auf- eine Vorahnung? Wann war bisher bei einer unserer unüberlegten Aktionen nichts schief gelaufen? Und mit dieser Gewissheit schlief ich ein...

  • Ich träumte schlecht in dieser Nacht. Tausende Alpträume reihten sich aneinander zu einer gigantischen, absurden Horrorvision. Kaya küsste Phil, der sich bei näherem Herantreten aber als Herr Wagner herausstellte, der Phils Haare und sein gruseliges Grinsen im Gesicht hatte, das so groß war, dass seine Nase keinen Platz mehr gefunden hatte;
    und als Kaya sich umdrehte war sie plötzlich Aisha, total verschmiert von Schminke, dem braunen Makeup und rotem Lippenstift und sie lachte höhnisch. Sie zeigte in keine Richtung und machte auch sonst kein Zeichen, aber ich drehte mich trotzdem instinktiv um: Da stand Kaya, halb nackt, grün, und versuchte sich zu schützen so gut es ging, doch sie hatte keine Chance.



    Um sie herum stand die komplette Klasse, nur dass es jeden von ihnen 5 Mal, 10 Mal zu geben schien, und sie zeigten auf sie, und lachten sie aus. Ich rannte auf Kaya zu und versuchte, sie mit einer Decke so gut es ging zu umhüllen, aber die Decke wurde immer kleiner und bot immer weniger Schutz. Und dann begann auch Kaya zu schrumpfen,



    sie wurde immer kleiner und kleiner und dann war sie weg, oder noch da, aber zu klein, als das ich es hätte sagen können.
    Und dann ein Sprung. Plötzlich war ich in einem ganz weißen Raum, mit nichts außer einer Art Metalltisch auf Rollen, über dem ein weißes Tuch lag. Ich wusste sofort, wo ich war oder was es war. Unter dem Tuch traten deutlich die Konturen eines Menschen hervor.
    Mein Herz klopfte stark, immer stärker je näher ich dem Obduziertisch kam, denn das war es ohne Frage.
    Mit voller Gewissheit wusste ich, dass ich Kayas totes Gesicht sehen würde, wenn ich das Tuch zurückziehen würde. Merkwürdigerweise machte ich mir in dieser Sekunde keinen einzigen Gedanken, ich stellte mir nur die Frage: Wenn Aliens sterben, werden sie dann auch blass, weil sie kein Blut mehr haben? Haben sie also grünes Blut?
    Diese kindische Frage schien mich vollkommen zu fesseln, denn meine Angst war vollständig weggewischt und ich zog das Tuch mit einem einzigen Ruck zurück. Mein Atem hielt an- da lag nicht Kaya: Da lag ich.



    Komischerweise schien mich das aber auch nicht all zu sehr zu kümmern, tatsächlich war ich fast enttäuscht, dass meine Frage nun nicht beantwortet werden würde. Gleichzeitig war ich erleichtert, denn wenn ich da lag, ging es Kaya vielleicht noch gut. In dem Moment wurde mir bewusst, dass ich unmöglich ich selbst sein konnte, wenn ich doch vor mir lag... Wie aus dem Nichts tauchte ein Spiegel an der weißen, leeren Wand auf und als ich darauf zuging erkannte ich: Ich war Zat.



    Ich schrie.
    Schweißgebadet saß ich aufrecht in meinem Bett. Vorsichtig streckte ich einen Arm aus, nur um zu sehen, ob er noch rosabraun war, dann schwang ich die Decke zurück und stand auf. Ich ging ins Bad und lies ein wenig kaltes Wasser über meine Hände und meine Arme laufen und erfrischte anschließend auch mein Gesicht.



    Es war fast so bleich wie in dem Traum. Ich wollte nicht zurück ins Bett, ich wollte nicht allein sein. Ich schlich mich in Kayas Zimmer um in kindlicher Angst zu prüfen, ob sie auch noch da war- Sie lag auf die Seite gerollt und schien zu schlafen. Beruhigt wollte ich wieder gehen, da sagte sie: „Ich hab angst, Kilian.“ Sie lag immer noch eingerollt da ohne sich zu rühren. „Ich auch“ flüsterte ich. Und ohne ein Wort hob sie die Decke hoch und machte mir Platz. Ich kletterte zu ihr und kuschelte mich an sie. Im selben Augenblick spürte ich, wie sich alles in mir entspannte, sich von dem Alptraum löste, beruhigte. Nicht viel später schlief ich ein.

  • Hi,
    nein, nein! Ist nicht schlimm. Gibt schlimmer Sachen (z.B. langweilige Reli Stunden :D )
    "Gattungen" trifft's genau! Hab mir beim Schreiben überlegt ob ich's mit einbauen soll oder nicht.
    Lg


    Ach, ja.
    Ist mal wieder ein schönes Kapitel geworden :up
    Besonders der Teil in dem Kilian schläft, gefällt mir besonders gut :applaus


    10 Seiten sind nicht so schlimm zum aufholen. Da sind 150 mehr :D


    Bis dann und auf ein neues Kapitel :)
    Lg

    2 Mal editiert, zuletzt von Possibility () aus folgendem Grund: Doppelpost

  • Hallo!

    Schön, dass es endlich weiterging.
    Das Kapitel war ja wieder toll! Ich finde das mit dem Alptraum toll gemacht! Die Bilder sind toll zusammengeschnitten! Und der TExt passt immer so gut zu den Bildern, oder die BIlder zu dem Text. :D

    Freue mich auch die nächste Fortsetzung!

    † 08/22/12

    and I know it's hard when you're falling down
    but it's a long way up once you've hit the ground
    get up now, get up

  • huhu, tolle fortsetztun, toll dass es endloich weiterging ;) hab kein inet bin nicht heme, aba ich finde das bild cool, wo kaya in unterwäsche steht und alle sie auslachen :D gut gemacht :D
    lg<3

  • Guten Abend
    Ich wollte nur wissen, wann Sie erwaegen weiter zuschreiben?
    Wenn Sie momentan keine Zeit haben, wird mir das verstaendlich sein.
    Frohe Weihnacht und ein schoenes Silvester.
    Mit freundlichen Gruessen
    Possibility


    Nur ein kleiner Scherz^^
    Ich denke mal jeder hat verstanden, was ich wissen will?:hammer