[Fotostory] Cruel To Be Kind

Vorwort: Der Titel der Story mag zu Beginn wenig Sinn machen, aber einer der Gründe dafür, dass ich ihn ausgewählt habe, ist, dass er für mich am meisten Sinn gemacht hat, denn ich gehöre nicht zu den Menschen, die Happy Ends lieben. Ich mag sie, aber ich kann sie nicht schreiben, also ist der Titel dieser Story gleich eine Warnung, ihr werdet möglicherweise schon im ersten Teil verstehen, was ich damit meine.

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Es war komisch mit Ganner ihre Tagebücher anzuschauen, aber gleichzeitig war es eine gute Therapie für Janna. Sie hatte ihn am Morgen angerufen und ihn gebeten rüberzukommen und als ihr bester Freund hatte Ganner sofort zugestimmt.

"Du hast Bilder von unserem ehemaligen Englischlehrer in deine, Tagebuch?", fragte Ganner ungläubig. "Ich dachte, er wär ein Witz gewesen, dass du auf ihn stehst, damit Zach dich in Ruhe lässt, aber das hier beweißt das Gegenteil."
Ganner räusperte sich und begann laut vorzulesen, was Janna vor zwei Jahren unter das Bild geschrieben hatte:
"Kevin Darren ist der coolste Typ, den ich kenne. Er ist mein Englischlehrer, aber ich habe ich noch nie als Lehrer gesehen, warum sollte ich auch? Für mich ist er Kev, der beste Freund meines Vaters und wie könnte ich in ihm eine Autoritätsperson sehen, wenn ich ihn seit vierzehn Jahren kenne? Zur Hölle, ich BIN vierzehn! Kev war bei meiner Geburt dabei, hat auf mich aufgepasst als ich klein war, ... er ist ein Teil meines Lebens und das wird sich nie ändern."
Ganner grinste. "Du hast mir nie davon erzählt, ich dachte immer, es ist erfunden!"
Da Janna nicht antwortete, blätterte Ganner weiter, auf der Suche nach mehr Informationen über Kev Darren.

"Marissa, Kevs Freundin.
Ich hasse sie, sie passt nicht zu Kev, sie haben nichts gemeinsam und sie sieht nicht einmal gut aus!
Ich habe Dad gefragt und er sagte, dass Kev nicht der Frauentyp ist. Seit er ihn kennt, war Kev mit maximal zwei Frauen zusammen und Dad kennt Kev seit Ewigkeiten. Manchmal wünsche ich mir, Kev wäre ein Weiberheld, das ist kein Scherz. Er wäre dann mit vielen Frauen zusammen, aber wenigstens wüsste ich dann, dass er es mit ihren nicht ernst meint. Mit Marissa meint er es leider ernst.
Woher ist das weiß? Ich habe ihn gefragt, während Jason und ich bei ihm nachsitzen mussten und wir drei Pflicht oder Wahrheit gespielt haben. Na ja, Jason hat gefragt, ich habe ihn dazu gezwungen, indem ich ihm gedroht habe, einer bestimmten Person zu sagen, dass er auf sie steht, wenn er es nicht tut. Zwillingsbrüder sind wirklich nützlich."

"Das ist wirklich sehr interessant, Janna!", verkündete Ganner als er weiterblätterte und auf ein Bild stieß, dass ihm zu gefallen schien, dann las er laut: "Das war wahrscheinlich eines meiner peinlichsten Erlebnisse mit Marissa und Kev. Ich bin in Kevs Bruchbude, die er Wohnung nennt, gestürmt und habe die beiden beim Rummachen auf dem Bett gefunden. Ich glaube sie waren kurz davor, einen Schritt weiterzugehen. Ich weiß, dass sie noch nicht miteinander im Bett waren, weil Kev es Dad vor ein paar Tagen erzählt hat. Marissa will es, aber Kev ist sich nicht sicher, ob er schon so weit ist."
Ganner prustete los. "Das ist nicht wahr, oder? Mister Darren ist fast doppelt so alt wie wir!"
Janna nahm das Tagebuch aus seiner Hand und las weiter:
"Er hat Dad gesagt, er hätte schon solche "Erfahrungen" gemacht, dass er aber nicht weiß, ob er und Marissa schon so weit sind.
Als ich reinkam, hat er sie sofort auf dem Bett sitzen lassen und sich mit mir aufs Sofa gesetzt. Wir haben uns den ganzen Tag unterhalten und Musik gehört, während Marissa abgehauen ist. Kev hat mir erzählt, dass sie seinen Musikstil hasst und mich auch nicht mag. Er glaubt, sie ist auf mich eifersüchtig!"
Ganner riss Janna das Tagebuch wieder aus den Händen und suchte weiter.

"Da Kev in England arbeiten wird, hat Dad ein Picknick zum Abschied organisiert. Ich kann nicht glauben, dass er geht. Kev ist ein Teil meines Lebens, er kann doch nicht einfach gehen! Ich habe tagelang geweint, als ich erfahren habe, dass er gehen wird, aber bei diesem Picknick war ich so ausgelassen wie möglich.
Hätte ich nicht gewusst, dass er geht, wäre alles perfekt gewesen: Er hatte mit Marissa Schluss gemacht und während Mum, Dad, Jason und Ahmik sich mit anderen Dingen beschäftigten, hatte ich viel Zeit, die ich mit Kev verbringen konnte.
Wir haben viel geredet und er hat mir gesagt, dass er weiß, dass ich ihn mag. Ich wollte im Erdboden versinken, weil ich nicht wusste, wie er reagieren würde, aber er war wirklich nett. Er weiß es jetzt schon seit einigen Monaten und er findet mich wirklich süß, weiß, dass ich ein besonderer Mensch bin, aber er weiß auch, dass ich für ihn immer nur eine gute Freundin sein werde."

"Ich dachte, es würde mir das Herz brechen, aber ich habe ihn verstanden und ich wusste, dass er Recht hat. Es war nicht peinlich, er hat gesagt, dass er es nie vor irgendwem erwähnt hat und es auch in Zukunft nicht tun wird. Er hält es für eine nötige Erfahrung und weiß, dass ich stark genug bin, um darüber hinweg zu kommen.
Das war ein ernstes Gespräch, aber sobald wir das abgehakt hatten, waren haben wir wieder rumgealbert, unsere Lieblingslieder von Something Corporate gesungen, es war wie immer, vielleicht sogar besser, ich habe für einen Moment sogar vergessen, dass er geht."
Ganner sah zu Janna auf. "Ich wusste nicht, dass es so ernst ist. Du warst richtig in ihn verliebt, das war nichts Kleines, hab ich recht?"
Janna errötete, nickte aber und wartete, bis ihr bester Freund weiterlas.

"Und dann kam der Moment des Abschieds. Kev musste direkt zum Flughafen und Dad würde ihn hinfahren. Ich wollte mit, durfte aber nicht. Er hat mich von den anderen weggezogen und sich von mir verabschiedet, mich in den Arm genommen und lange gehalten, während ich geweint habe. Ich hatte mir vorgenommen nicht zu weinen, aber ich konnte die Tränen einfach nicht zurückhalten. Es hat einfach so sehr wehgetan zu wissen, dass er geht, dass ich ihn verliere.
Er hat mir gesagt, er würde mich vermissen. Nicht nur, weil ich seine beste Schülerin bin, sondern auch weil ich seine beste Freundin bin. Nicht ganz so gut wie Dad, aber fast. Ich habe ihm die ganze Zeit in seine unglaublich grünen Augen geguckt und als Dad ihn gerufen hat, hat er mich geküsst.
Es war der allererste Kuss in meinem Leben und ich hatte insgeheim immer gehofft, dass ich ihn von Kev bekomme, obwohl ich dachte, dass es nicht passieren würde. Es war nur ein kurzer Kuss, keiner hat es gesehen, aber ich weiß, dass es passiert ist.
Als er von mir abgelassen hat, hatte er Tränen in den Augen, die er schnell wegwischte. Er musste mir nicht sagen, dass ich mir keine Hoffnungen machen soll, ich wusste es selber. Dieser Kuss ist fantastisch gewesen und gleichzeitig hat er bewirkt, dass mir klar wurde, dass das alles ein alberner Mädchentraum ist. Dieser Kuss hatte zur Folge, dass ich nie wieder an Liebe gedacht habe, wenn Kev mir in den Kopf kam."

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Ich wollte Bilder von Ganner und Janna einbauen, wie sie das Tagebuch anschauen, aber mein Spiel hat angefangen zu spinnen, also werdet ihr erst nächstes Mal sehen, wie Ganner aussieht.
Und für alle, die denken, dass das hier eine Teenie-Geschichte wird, in der es darum geht, dass ein Mädchen in ihren Lehrer verliebt ist, irrt sich. Janna war vor zwei Jahren in Kev Darren verliebt, mittlerweile ist sie über ihn hinweg. Ich hielt es einfach für einen interessanten Anfang.

Und nächstes Mal werde ich euch die Hauptpersonen vorstellen: Die Solen-Geschwister (Janna, Jason und Ahmik), Ganner und Tahiri Ryan, Kyla Chuve und ein paar andere.

Kommentare erwünscht, aka, ich will ein paar Meinungen hören, bevor ich weiterschreibe.

Danke für die lieben Kommentare. Ich werde es mal wie mein großes Fotostory-Vorbild Satine machen und hoffen, dass sie sich das Ganze hier eines Tages mal anguckt und einen netten Kommentar hinterlässt ... Hey, ein Mensch darf Träume haben ...
Also, was ich sagen wollte ist, dass ich auf die drei wunderbaren Kommenare eingehen werde, bevor ich die Fortsetzung poste, die um einiges länger als der Anfang ist.

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LadyDemonia: Ich versichere dir, dass das das einzige Mal in sehr, sehr langer Zeit sein wird, dass ein Mädchen, ob nun Janna oder nicht, von Kev schwärmt, aber er wird in naher Zukunft auftauchen.

Moonlightshadow: Yub yub, meine Geschichte wird von allem etwas haben. Ich habe große Pläne, auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich sie verwirklichen werde.

DawnAngel: Ich habe nicht wirklich verraten, dass es kein Happy End geben wird, ich habe nur gesagt, dass es möglich ist, dass es keins geben wird. Ich weiß im Augenblick selber noch nicht, wie es endet, ich wollte nur sagen, dass ich viele Schwierigkeiten einbauen werde, bevor es zum Happy End kommt, sollte es dazu kommen.
Und warum Janna mit Ganner ihr Tagebuch ließt und in welchem Sinne das eine Therapie sein soll? Ließ einfach mal weiter und lass dich überraschen.

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Ganner und Janna wurden von lautem Geschrei unterbrochen, das nur von zwei Personen stammen konnte: Ahmik Solen und Tahiri Ryan, den jüngeren Geschwistern der beiden.
Ganner und Tahiri hatten zwar ein zu Hause, aber sie verbrachten die meiste Zeit bei den Solens.
“Lass uns nachsehen, was los ist”, schlug Janna vor und Ganner nickte zustimmend, denn er wusste genau, dass das Gesagte zwar wie ein Vorschlag klingen sollte, in Wirklichkeit aber schon längst entschieden worden war.
Manchmal verfluchte er sich selbst, weil er so dumm war mit Janna befreundet zu sein. Als er vor vier Jahren hierhergezogen war, hatte man ihn vor dem Solen-Mädchen gewarnt, doch er war in die Höhle des Löwen gelaufen und es war so gut wie unmöglich, Janna wieder los zu werden ¾ nicht dass er das wollte, ganz im Gegenteil, er liebte seine beste Freundin für ihre Aufgeschlossenheit und ihre Spontanität. Er war sich sicher, dass sie der einzige Mensch war, dessen altes Tagebuch er jemals würde lesen dürfen.
Er stand auf und folgte Janna nach unten zur Geräuschquelle.

Nope, das ist noch nicht das Ende, auch wenn sich der eine oder andere das vielleicht wünscht.

Ahmik und ‘hiri waren anscheinend damit beschäftigt Jason, Jannas Zwillingsbruder, das Leben schwer zu machen, was nicht die einfachste Aufgabe war, denn Jason schaffte es schon selbst, sich alles was er tat selbst zu erschweren.
Dem Anschein nach waren sie zur Zeit damit beschäftigt Obszönitäten durch die Gegend zu schreien, um Jason beim Telefonieren zu stören, was auch sehr gut klappte.

Janna sah Ahmik fragend an.
“Er versucht Ky anzurufen”, erklärte der Junge, der mit seinem Namen ganz und gar nicht zufrieden war, seiner großen Schwester.
“Seit Stunden”, fügte Tahiri grinsend hinzu. “Aber seine Prinzessin will einfach nicht als Telefon kommen.”

“Das ist schon ohne euch beide schwer genug. Los, haut ab und macht was anderes, was halbwegs Anständiges, sonst werfe ich Ahmiks iPod auf die Straße”, drohte Ganner den beiden Störenfrieden, den Kommentar seiner Schwester absichtlich ignorierend.
Ahmik, dessen Leben sich hauptsächlich um alles drehte, in dem Microchips waren, sah den älteren Bruder seiner besten Freundin entsetzt an, denn er wusste, dass Ganner es ernst meinte und es problemlos tun konnte, weil sein geliebter iPod mini noch bei Tahiri lag, wo er ihn gestern vergessen hatte.
Er sah Ganner drohend an, dann verschwanden er und Tahiri in die Küche.

“Ich möchte doch nur mit Kyla Chuve sprechen”, sprach Jason den Hörer, wie es aussah der Verzweiflung nahe.
Jason war oft in diesem Zustand aufzufinden, meist, weil der Rasen zu lange nicht gesprengt worden war, eine seiner geliebten Pflanzen nicht genug oder zu viel Sonnenstrahlen abbekam oder weil niemand seine Liebe für die Natur zu schätzen wusste und sich über seine großen Projekte wie das Regenwurmzüchten lustig machte oder es gar sabotierte, wobei allerdings nur Ahmik und Tahiri sich trauten das zu tun.

Bevor er eine Antwort bekam, nahm Janna ihm den Hörer aus der Hand.
“Hallo? Hier ist Janna Solen, ich bin eine Freundin von Kyla ... nein, ich bin keine Reporterin, die Kyla interviewen wird, das versichere ich Ihnen ... Ich bin auch kein Terrorist, der Kyla etwas antun will, ich bin einfach nur eine Schulfreundin ... Ja, danke. Auf Wiederhören.”

Sie reichte ihrem Bruder mit einem Lächeln den Hörer.
“Wie hast du das geschafft? Kylas Großmutter ist eine Hexe, sie lässt mich nie mit Ky reden!”
“Ich bin einfach überzeugender”, erklärte sie ihm und ihr Lächeln wurde noch breiter, weil sie wusste, dass sie ihren Bruder geschlagen hatte.
Die beiden machten keine Wettbewerbe oder ähnliches, aber es gab einfach Situationen, in denen es sich toll anfühlte zu wissen, dass man etwas besser konnte als der andere Zwilling und das hier war eine dieser Situationen.
“Lass uns hochgehen, ich glaube, Jace will alleine sein”, sagte Ganner mit einem verschwörerischen Grinsen auf den Lippen, das Jason aber nicht bemerkte.

Das ist immer noch nicht das Ende. Ich weiß, dass ich böse und rücksichtslos bin.

In der Küche fiel Tahiri sofort über den Kühlschrank her und durchsuchte dessen Inhalt nach etwas, auf das sie gerade Lust hatte.
“Soll ich helfen?”, fragte Ahmik.
“Wehe!”, rief das Mädchen und wendete sich vom Kühlschrank ab.
“Ja aber ich bin der Gastgeber. Sollte nicht ich das Essen vorbereiten?”
“Ahmik, ich bediene mich seit vier Jahren selbst. Unter anderen Umständen hätte ich nichts dagegen, wenn wir uns gemeinsam ein verspätetes Mittagessen machen, aber ich habe häufiger als mir lieb ist gesehen, was passiert, wenn du in der Küche hilfst.”

Ahmik setzte sich grummelnd auf einen Stuhl, während ‘hiri den Kopf wieder in die Tiefen des Kühlschranks steckte und Fleisch herausholte.
“Was machst du?”
“Kochen.”
“Das weiß ich selber”, meinte Ahmik genervt. “Ich will wissen, was du kochst.”
“Hamburger”, gab Tahiri einsilbig zurück und steuerte auf die Theke zu.
Sie war ein Mädchen vieler Worte, aber wenn sie konzentriert oder beim Kochen war, war es unmöglich, ein vernünftiges Gespräch mit ihr zu führen.

“Weißt du was ich an dir nicht mag?”, fragte Ahmik und beobachtete seine beste Freundin dabei, wie sie allerlei komische Dinge mit dem Fleisch anstellte.
“Dass ich nur einen älteren Bruder habe und du dazu auch noch eine Schwester hast?”, schlug sie vor, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen.
“Ja, das auch, aber ich meine was anderes.”
“Dass ich kochen kann und du nicht?”
“Das ist nicht so schlimm. Mich stört, dass du nie willst, dass ich dir helfe.”
“Ich würde es dir erlauben, wenn du danach die Küche wieder saubermachen würdest, aber weil du das nicht tust, kann ich es nicht verantworten, dass du in meiner Gegenwart etwas in der Küche machst und jetzt sei still.”

Ahmik fand, dass Tahiri sich albern benahm, wenn sie in der Küche war, aber er schwieg, denn er wusste, dass er sich glücklich schätzen konnte, dass er eine Freundin hatte, die kochen konnte, denn sie war diejenige, die ihm häufig Abendessen zubereitete, denn seine Eltern waren meist nicht da. Manchmal glaubte er sogar, Ganner, Kyla und Tahiri verbrächten mehr Zeit im Haus als Harris und Lilah Solen.
Nicht, dass es ihn auf irgendeine Weise stören würde, er fand es gut, meist sturmfrei zu haben, denn so konnte er den ganzen Tag im Internet verbringen, ohne sich andauernd anhören zu müssen, er solle doch auch mal was anderes machen.

“Wie lang brauchst du noch, ‘hiri? Ich verhungere gleich und dann bist ist es deine Schuld, weil du mir nichts zu essen gegeben hast”, nörgelte Ahmik.
“Hör auf zu übertreiben. Du verbringst Tage vor dem Computer und vergisst zu essen oder zu trinken, ohne dass es dir auffällt. Zehn Minuten wirst du ja wohl aushalten.”
Ahmik murmelte etwas Undefinierbares und zog seine PSP aus der Hosentasche und schaltete sie ein, denn wenn Ahmik Solen für etwas bekannt war ¾ außer, dass er ein Computerfreak war ¾, dann dafür, dass er nie sein Zimmer ohne seinen iPod, der irgendwo in dem Saustall, den Tahiri Zimmer nannte, lag, sein Handy und seine PSP sein Zimmer verließ.

‘hiri seufzte und wendete sich dem Fleisch zu, dass sie gerade zubereitete. Sie verstand oft selbst nicht, warum jemand wie Ahmik ihr bester Freund war. Als sie ihn vor vier Jahren kennengelernt hatte, war sie gerade hierhergezogen und hatte keine Freunde. Sie und Ahmik hatten eine Gemeinsamkeit gehabt: Auch er hatte keine Freunde gehabt, allerdings hatte er sein ganzes Leben in diesem Städtchen verbracht.

Tahiri räusperte sich, doch Ahmik war zu sehr in die Welt des kleinen Bildschirms vor sich versunken, um es wahrzunehmen.
“AHMIK!”, brüllte sie, nachdem sie seinen Namen zwei oder drei Mal in einer moderateren Tonlage gesagt hatte.
Er sah auf. “Was ist?”
“Das Essen ist fertig. Du hast dich vorher noch beschwert, du würdest gleich verhungern, aber ich schätze, das hast du vergessen, als du in die Welt von was auch immer du gerade spielst augetaucht bist. Ich bin im Esszimmer, du kannst nachkommen, wenn dein Spielchen dich nicht zu sehr fesselt.”

Wenn ihr jetzt denkt: “Oh nein, jetzt muss ich auch noch lesen wie zwei Spinner, die von einer Psychopathin geschrieben werden, Hamburger essen”, habt ihr richtig gedacht.

Ahmik steckte sich seine PSP wieder in die Hosentasche, nahm den Teller, den ‘hiri auf der Theke zurückgelassen hatte und lief ins Wohnzimmer, wo die Köchin sich schon einen Platz gesucht hatte und sich gerade hinsetzte.

“Können wir jetzt ein vernünftiges Gespräch führen?”, wollte er wissen, als er sich hingesetzt hatte.
“Ich bin immer offen für Gespräche, aber heute habe ich keine Lust mich über die Nachteile von Windows XP oder die Probleme, die bei iPod minis auftreten, zu unterhalten.”
“’hiri, ich bin enttäuscht. So wie du das sagst klingt es so, als würde ich imme nur über sowas reden.”

“Nicht immer.” Tahiri nahm einen unverschämt großen Bissen.
Ahmik lächelte zufrieden.
“Aber meistens”, sagte sie mit vollem Mund.
“Das ist so verletzend.” Ahmik legte eine Hand auf die Brust. “ Du brichst mir die Festplatte.”
Tahiri begann laut zu lachen und verschluckte sich an ihrem Essen.
“Worüber willst du reden?”, fragte sie schließlich, als sie ihren Hustanfall überwunden hatte.

“Noch zwei Wochen”, sagte Ahmik verträumt.
Tahiri hatte ihn bisher nur so reden hören, wenn es um Computer oder sonstige technologische Neuheiten ging und hätte sie nicht gewusst, dass in zwei Wochen die Sommerferien zu Ende waren und die beiden dann ihr erstes Jahr an der Highschool, die doppelt so groß wie die Schule war, die die beiden bisher besucht hatten, beginnen würden.
“Ich wusste nicht, dass du dich freust, auf die High School zu gehen”, gestand Tahiri.
“Ich kann es kaum erwarten. Ich habe das ganze letzte Jahr an nichts anderes gedacht, wenn ich nicht mit anderen Dingen beschäftigt war.”

“Das heißt sehr selten”, stellte ‘hiri fest.
“Wie kommst du darauf, dass ich mich nicht darüber freuen könnte?”
“Am Anfang der Ferien hast du dich noch die ganze Zeit darüber beschwert, dass wir jetzt auf eine Schule mit mindestens doppelt sovielen Losern gehen werden als früher.”
Ahmiks Ansicht war, dass die ganze Welt aus Losern bestand und es nur sehr wenige Ausnahmen gab, wobei er und Tahiri natürlich zu den Ausnahmen gehörten. Er vertrat diese Theorie schon seit langer Zeit und sprach offen darüber, was wohl einer der Gründe dafür war, dass sein Freundeskreis sich auf Tahiri beschränkte.

“Vergiss die Loser, dort gibt es Computerräume.”
“Wozu brauchst du einen Computerraum, wenn du deinen Laptop jeden Tag mit in die Schule bringen wirst?”
“Ich habe nie gesagt, dass ich vorhabe, diese Computer zu verwenden, aber es ist irgendwie tröstlich, dass es sie gibt. Außerdem haben sie einen Computerclub.”
“Und wie ich dich kenne wirst du dem nicht beitreten, weil es dort sicherlich niemanden gibt, der mit dir auf der selben Wellenlänge ist und du dich nicht irgendeiner Gruppe anschließen willst, schon gar nicht, wenn du dann nach der Schule noch länger von zu Hause wegbleiben musst.”
“Du kennst mich wirklich zu gut, ‘hiri.”

Wenn ihr jetzt ein ungutes Gefühl habt, dann könnte es daran liegen, dass dieser Teil noch immer nicht zu Ende ist.

Ganner und Janna kehrten nach oben in Jannas Zimmer zurück und machten es sich auf dem großen Bett gemütlich.
“Kyla ist doch nur zwei Wochen weg. Ich weiß, dass die beiden beste Freunde sind, aber wenn ich mal zwei Wochen weg bin, verbringst du doch auch nicht deine ganze Zeit damit, mich anzurufen. Glaubst du, dein Bruder ist verliebt?”
“Da bin ich mir ganz sicher, obwohl ich nicht weiß, ob Kyla so eine gute Wahl ist.”

”Wie meinst du das denn? Jay, Kyla ist ein tolles Mädchen und Jason und sie sind etwa gleichalt, die paar Monate Altersunterschied kannst du vergessen. Ich glaube, deine Liebe zu Mr Darren hat dein Wirklichkeitskonzept total durcheinander gebracht.”
“Was?! Ganner Ryan, ich liebe Kev nicht! Ich war ihn ihn verknallt als ich vierzehn war, vor zwei Jahren, aber das war keine Liebe!”
Sie sah Ganner böse an, musste aber lachen, wodurch ihre gespielte Wut einiges an Bedrohlichkeit verlor.

Ganner grinste seine beste Freundin an, wie es nur die Ryans konnten. Janna hatte diesen Gesichtsausdruck schon tausendmal bei Ganner und ab und zu auch bei Tahiri gesehen, aber er faszinierte sie jedes Mal aufs Neue.
Er wusste genau, dass sie nichts mehr von Kevin Darren wollte, er hatte sie in den letzten Monaten mit Zach Packman, ihrem ehemaligen besten Freund, ausgehen sehen, aber das hieß nicht, dass er sie nicht damit aufziehen durfte.

“Ich weiß, dass Jasa und Kyla das perfekte Paar wären, aber du hast Kylas Verwandtschaft vergessen.”
“Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich ihre Großmutter vergessen könnte, oder?”
Kyla Tenna Chuve war ein Mädchen, das aus dem Film “Plötzlich Prinzessin” hätte entsprungen sein können: Ihr Vater hatte irgendeinen Adelstitel und darunter litt Kyla schon ihr ganzes Leben lang. Sie hatte den Titel ihres Vaters geerbt, doch sie weigerte sich, ihn zu tragen, sie wollte einfach nur Kyla Chuve sein, was sie auch meistens war, aber im Sommer wurde sie dazu gezwungen ihre Großmutter zu besuchen, die irgendwo in Europa in einem Chatêau wohnte und diese Großmutter interessierte es nicht, dass ihre Enkelin “normal” sein wollte.

“Aber sieh es doch mal so”, beharrte Ganner, “eure Mutter ist eine angesehene Politikerin, Jason ist bestimmt gut genug für die Hexe und selbst wenn nicht, wer braucht den Segen der Großmutter?”
“Kyla wird ihn sicherlich nicht wollen”, nickte Janna. “Aber Jasa wird sich niemals trauen, den ersten Schritt zu machen und selbst wenn Kyla ihn mag, ist sie zu ernst und zurückhaltend, um es zu tun.”

Beinahe geschafft!

Die beiden hatten ihren Spaß daran, sich zu überlegen welche ihrer Freunde gut zusammenpassten, wenn sie nichts zu tun hatten, was im Sommer häufig vorkam, vor allem, weil die beiden in diesem Sommer selber keine Beziehungen gehabt hatten. Außerdem war es für die beiden der allererste Sommer zu zweit. Sie waren früher imme ein Trio gewesen, ein gefürchtetes, aber das dritte Mitglied, Zach Packman, hatte sich von den beiden ferngehalten, seit Janna mit ihm Schluss gemacht hatte.

“Sieh dir uns nur mal an, Jay”, sagte Ganner nachdem beide kurz geschwiegen hatten mit einer theatralischen Miene und einem dazupassenden Tonfall. “Überall auf dieser Welt gibt es Liebe, sogar dein Bruder, der schlimmer als ganz Greenpeace zusammen ist, hat jemanden ... oder hätte jemanden, wenn er sich trauen würde mit ihr darüber zu reden und wir beide sind einsame Seelen auf diesem Planeten. Ein Glück, dass wir noch einander haben.”
Er strich Janna seine braune Strähne aus dem Gesicht.

Obwohl sie es hasste, wenn andere Leute kicherten, tat Janna es und ließ zu, dass Ganner ihr den Arm um die Schulter legte, um mit seinem kleinen spontanen Drama fortzufahren.
“Manchmal glaube ich, wir sind Abtrünnige, die es nicht verdienen geliebt zu werden”, verkündete er. “Oder aber ...”
“Oder aber was?”, wollte Janna wissen, die es immer genoss, wenn Ganner aus Albernheit zum Pseudo-Philosophen wurde und in seiner Blauäugigkeit absank.

Ganner machte es sich noch gemütlicher und erfasste Jannas Hand.
“Möglicherweise ist das der Sinn des Lebens. Hast du schon einmal daran gedacht?”
“Ich habe mich noch nie mit dem Sinn des Lebens beschäftigt und ich habe auch keine Ahnung, wovon du redest.”
“In unserem Leben müssen wir eines verstehen, um glücklich sein zu können: Die Liebe existiert nicht. Mr Darren konnte deine Gefühle nicht erwidern und du wiederrum hast nie das für Zach empfunden, was er für dich empfand. Olga hat mich geliebt, aber sie hat nie verstanden, dass mein Herz damals Anya gehört hat, die mich nicht einmal wahrnahm. Verstehst du? Wir können nur glücklich werden, wenn wir akzeptieren, dass die Liebe nichts als Illusion ist. Wenn wir das nicht einsehen, werden wir immer und immer wieder verletzt werden.”

“Okay, das reicht!”, rief Janna und entfernte sich ein bisschen von Ganner. “Ich habe genug gehört.”
“Das heißt, du stimmst mir zu?”
“Ja und nein. Ich denke nicht mehr über sowas nach. Ich habe mir den Kopf übder die große Liebe des Lebens zerbrochen, als ich vierzehn war, heute lebe ich mein Leben und sollte mein Märchenprinz vorbeikommen, dann akzeptiere ich das, aber wenn er es nicht tut, dann ist das auch gut.”
“Ich warne dich, du wirst verletzt werden, wenn du so denkst.”
“Aber den einen oder anderen werde ich verletzen und darauf kommt es doch an, oder?”, fragte sie grinsend und weil sie keine Antwort erhielt, wusste sie, dass das Thema abgeschlossen war.

Nur noch ein Post und ihr habt es hinter euch gebracht. Ich weiß, ihr könnt es kaum erwarten, endlich fertig zu lesen, damit ihr eure Kommentare hinterlassen könnt.

“Kann ich dich was fragen?”, meldete Ganner sich nach einer halben Ewigkeit wieder zu Wort. Ohne auf ihre Erlaubnis zu warten, stellte er die Frage: “Warum haben wir dein Tagebuch gelesen? Und warum nur die Einträge über Mr Darren?”
Janna sah kurz weg, dann sah sie Ganner in die tiefblauen Augen und atmete tief durch. Sie hatte geahnt, dass er es fragen würde, aber sie hatte gehofft, er würde es nicht ganz so früh tun.
“In zwei Wochen fängt die Schule wieder an.”
“Das weiß ich selber. Aber was hat das mit Mr Darren zu ...” Ganner beendete diesen Satz nie.

Er nickte nur. “Ich verstehe. Drittes High School Jahr, er kommt zurück, nicht wahr?”
Janna bejahte. “Ich wollte es alles noch einmal durchgehen, es ein weiteres Mal, ein letztes Mal, abschließen, bevor ich Kev wiedersehe. Es ist schon lang vorbei, aber ich will einfach sichergehen, dass ich alles noch einmal durchgekaut habe. Er ist ein Teil meines Lebens und ich will mich ihm gegenüber normal verhalten, ich will nicht, dass er denkt, dass ich darunter gelitten habe oder immer noch Gefühle für ihn habe, was nicht der Fall ist, wie du weißt.”
“Und warum bin ich dann hier?”
“Ist es verboten, meinen besten Freund in das alles einzuweihen? Ich wollte es nicht alleine machen und du hast sowas ja geahnt, deswegen habe ich dich gefragt und nicht Jasa. Er hat wahrscheinlich nie was bemerkt.”
Ganner konnte sich vorstellen, wie Jason immer zusehr damit beschäftigt gewesen war, den Müll zu sortieren oder im Garten Bodenproben zu nehmen, um sicherzugehen, dass die Erde gesund war.
“Und jetzt Schluss damit. Ich rufe Annie an und mache mit ihr was für heute Abend aus. Geh nach Hause, dusch und zieh dich um.”
“Alles klar, Jay. Ich bin um acht Uhr wieder da”, verabschiedete Ganner sich und ließ Janna allein in ihrem Zimmer zurück.

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So, ich hoffe euch gefällt diese riesige Fortsetzung. Sollte sie nicht riesig sein, kommt es mir wenigstens so vor.
Ich weiß, dass nicht besonders viel passiert, aber ich wollte erst einmal die Personen vorstellen, bevor ich mit der richtigen Handlung anfange. Und ehrlich gesagt finde ich, dass in diesem Teil eine Menge passiert. Das Gespräch zwischen Janna und Ganner ist wohl der Höhepunkt, ich der Monolog war plötzlich in meinem Kopf und ich konnte nicht anders, ich musste ihn schreiben.

Zu den Personen:
Im ersten Teil habe ich Kev Darren und Janna Solen vorgstellt. Ganner Ryan war zwar auch da, aber erst jetzt kann man sich in etwa vorstellen, was das für ein Typ ist. Außerdem habe ich den Rest des Solen-Trios sowie Tahiri vorgestellt und eine Menge Personen erwähnt. Letzteres hatte ich nicht vor, aber in Ganners Monolog wurden dann soviele Namen genannt und ich habe mich nicht getraut den zu ändern, weil ich Angst hatte, irgendwas kaputt zu machen.
Erwähnt wurden:

• Kyla Tenna Chuve
• Zach Packman
• Lilah Solen
• Harris Solen
• Annie
• Anya
• Olga
• Kylas böse Großmutter

In den nächsten Teilen werdet ihr einige von ihnen zu Gesicht bekommen, das verspreche ich. Und ihr werdet Jace "in Action" sehen (nein, nicht im Garten), das will ich keinem zumuten.

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Jetzt warte ich auf Kommentare, konstruktiv oder destruktiv, ich liebe es, kritisiert und gelobt zu werden, außerdem bin ich dann viel motivierter zum Weiterschreiben.
Wenn ihr Fragen habt, ich Fehler gemacht habe, bitte melden. Und ich bin wirklich neugierig: Wie gefallen euch die Personen?

Nath

Ich bin's wieder, aber ich bin noch nicht so weit, dass ich euch eine Fortsetzung liefern kann, sorry.

Ich wollte euch nur Bescheid sagen, dass ich bis Anfang September wahrscheinlich nicht so regelmäßig werde schreiben können, weil ich in den Ferien bin. Ich werde trotzdem versuchen so oft wie möglich was Neues zu posten, entweder mit einer Halbwegs-Regelmäßigkeit (ich glaube, das ist ein neues Wort) kurze Fortsetzungen oder mit längeren Pausen was Größeres.

Ich fange noch heute mit der neuesten Fortsetzung an, die ein großes Ding werden wird (an Masse) und weil ich heute zu einem Arzt muss, der nicht sehr normal zu sein scheint (ich habe einen Termin für zwei Uhr morgens), werde ich heute noch viel arbeiten und vielleicht seht ihr dann morgen Nacht / übermorgen früh, (ich bin fünf Stunden hinter euch was die Zeitverschiebung angeht) was Neues.
Ich werde dann auch auf eure tollen Kommentare eingehen.

Nath

Tut mir Leid, dass ich immer noch keine Fortsetzung gebracht habe. Ich bin im Urlaub und mein Computer und ich sind beide kran, ich kann das Spiel nicht starten und somit auch keine Bilder machen. Den Text habe ich für ca. zehn Bilder geschrieben und ich würde es sofort posten, aber ohne Bilder geht das schlecht. Das hier nennt sich schliesslich Fotostory und nicht FanFiction. (In letzterem habe ich mehr Erfahrung).
Ihr bekommt eine schöne Fortsetzung sobald ich Bilder habe.
Nath