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So nach langer, langer Zeit verschlägt es mich auch mal wieder hier her, ich muss leider sagen das meine anderen beiden Story beendet bzw. pausiert werden müssen, da ich durch so nen Sch... Virus alles verlohen habe.
Ich möchte mich jetzt hier mal an einem für mich neuen Gerne probieren, dem Triller. Wer meine anderen FS kennt (wenn es davon überhaupt noch welche in dieses Forum verschlagt) weiß das ich sehr viel schreibe. Und bei mir die betonung mehr auf Story als auf Foto liegt.
Kurzzusammenfassung von Weißglut-Verschwunden
Lilly die Tochter des Schriftstellers Jim Miller wird entführt, wie 12 andere Kinder ihrer Schule.
Jim macht sich auf die Suche nach seiner Tochter und stolpert dabei Zufällig über eine grausame Seckte im Untergrund von San Francico.
Eine unglaubliche Hetzjagt beginnt.
Viel Spaß beim Lesen
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Weißglut
Verschwunden
I
„Ahh!“ Der Schrei von Lilly, meiner kleinen Tochter, hatte zusammen mit dem Geräusch von zerbrechendem Geschirr das ganz Haus zum Beben gebracht. Ich hastete aus meinem Arbeitszimmer, die Treppe hinunter um zu sehen ob ihr nichts passiert war. Lilly stand die Arme über den Kopf geschlagen vor dem Haufen Scherben, die wie ich an der blauen Musterung am Rand sah, vor wenigen Minuten noch unser bestes Geschirr gewesen war.
„Was ist hier passiert?“, fragte ich Lilly, ich konnte meinen Zorn über das Zerbrechen der teuren Teller nicht richtig verbergen.
„I-ich woll... ich wollte dir und Mama eine Freude machen...“ Lilly schluchzte noch ein „...zum zehnten Hochzeitstag...“ dazu und brach dann in Tränen aus.
Ich beugte mich zu ihr nieder und legte meine Arme trösten um sie, sie legte ihren Kopf auf meine Schulter und jammerte das sie uns so gerne Mittagessen gemacht hätte. Ich selbst hatte den Hochzeitstag völlig vergessen und dachte mir, dass ich es vielleicht so schaffen würde vor Marie, meiner Frau, nicht schon wieder als der Idiot dar zu stehen. Deshalb bat ich Lilly meine Hilfe in der Küche an.
„Aber dann ist es ja keine Überraschung mehr für dich.“, sagte Lilly und wischte sich die letzte Träne von ihren Wangen.
„Das ist es jetzt sowieso nicht mehr. Was wolltest du den machen?“
„Spaghetti Bolognese und Salat“ Lilly war stolz auf das was sie schon in der Küche konnte doch sie durfte eigentlich nicht an den Herd, ohne das Marie oder ich dabei waren.
„Dann wasch du schon mal den Salat. Ich kehre nur noch schnell die Scherben weg, nicht das Mama oder du euch noch verletzt.“, sagte ich und meine Bedenken waren mehr als begründet. Jedes Jahr kauften wir Lilly neue Hausschuhe, die Trug sie eine Woche und danach standen sie nur noch in der Ecke rum und Lilly lief wieder in Socken durchs Haus, genau so verhielt es sich mit meiner Frau.
Ich kramte zwischen den Reinigungsmitteln und den Abwaschlappen den Besen und die Schaufel raus und fegte die Scherben von dem edlen Parkett Boden, den meine Frau sich nach unserem Einzug in dieses Haus aus dem 18. Jahrhundert für das Gesamte Haus ausgesucht hatte.
Wir hatten uns damals sofort in dieses Haus verleibt es hatte diesen typisch Englischen Ausdruck durch das kleine Türmchen, passte allerdings genau so gut in die Nachbarschaften von San Francisco, in denen wir lebten. Wir hatten dieses Haus im Sommer vor neun Jahren erworben, nachdem mein Buch „Der rote Phönix“ mit Erfolg von mir als Zweitregisseur verfilmt worden war und meine Frau zur Vizepräsidentin der größten Makleragentur in San Francisco befördert wurde. Wir waren als alles andere als arm. Doch den größten Teil unseres Geldes, hatte ohnehin die Renovierungsarbeit an diesem Haus gekostet, auch wenn wir uns dazu entschieden hatten die alte Einrichtung zu behalten.
Ich warf die Scherben in einen Müllbeutel, legte ihn noch kurz in eine Ecke um aus reiner Vorsicht noch mal über die Stelle zu saugen an der die Teller zu Bruch gegangen waren. Danach trug ich den Beutel zur Mülltonne vor dem Haus, als ich die Tür öffnete wehte mir die nach Blumen duftende Sommerluft um die Nase. Es war ein wolkenloser Tag, einer dieser Tage die man nicht oft erlebt nicht zu Heiß, aber auch nicht zu Kalt. Die perfekte Mischung um im Park ein Picknick zu machen oder Schwimmern zu gehen, ohne das man schon völlig müde dort ankam. Ich könnte auch mal wieder Rasen mähen, dachte ich mir als ich das Gras unter meinen Sohlen nachgeben spürte. Zufrieden warf ich den Beutel in die Tonne, holte dabei noch die Zeitung mit ins Haus und ging wieder zurück in die Küche, in der Lilly mit großer Sorgfalt den Salat wusch.
„Lass die Blätter nicht zu lange im Wasser sonst werden sie matschig.“ Sagte ich während ich mich über sie beugte, um einen Topf für die Spaghetti mit Wasser zu füllen. Das Wasser kochte schnell und das Essen war noch vor der Ankunft von Marie , die immer gegen ein Uhr von der Arbeit nach Hause kam, es sei den sie musste einem Klienten noch eines der vielen leerstehenden Häuser in der Umgebung zeigen.
Lilly und ich hatten das Essen auf der Terrasse aus rotem Stein fein säuberlich serviert und warteten nun, mit einem Blumenstrauß den ich auf die Schnelle in einem nahen Geschäft besorgt hatte, auf die Ankunft von Marie hinter der Eingangstür.
Wir hörten den Wagen vorfahren, wie Marie die Autotür zuschlug.
„Mama wird aber große Augen machen, wenn sie unser Essen sieht, stimmt doch oder Papa“, flüsterte Lilly mir mit Vorfreude zu.
Ich nickte stumm, und fasste die Klinke der Tür um Marie Willkommen zu heißen.
„Guten Tag, Madam.“ Sagte ich mit einem gespielten französischen Akzent und überreichte mit einer Verbeugung Marie die über das ganze Gesicht strahlte den Blumenstrauß..
Lilly trat nun zwischen uns und versuchte ebenfalls mit französischem Akzent, „Dürfte ich I’nen den Maa’tel abnehmen?“ zu sagen. Marie legte lachend ihren Blazer über den angewinkelten Arm von Lilly.
„Wenn Madam mir bitte folgen würde.“ Sagte jetzt wieder ich und bot Marie meinen Arm zum Einhängen an, führte sie zum hinteren Ausgang, auf die Terrasse und dann an den Tisch, wo ich ihr den Stuhl, mit den Worten „alles gute zum Hochzeitstag“ zurechtrückte.
Lilly kam aus dem Haus und stellte ihr kleines Radio auf einen kleinen hölzernen Abstelltisch, auf dem normalerweise immer die Steaks standen, wenn wir grillten. Lilly stellte den Kuschelrocksender ein und setzte sich auch zu uns.
„Und das habt ihr alles selbst gemacht?“, fragte Marie entzückt.
„Jaa, natürlich für euch beide nur das beste.“, sagte Lilly.
„Das war aber nett von euch beiden.“ Marie legte ihre Hand auf meine Hand und schaute mir so in die Augen wie sie es schon seit langen nicht mehr getan hatte. Sofort begann mein Herz zu rasen ich kam mir vor wie ein Teenager, und nicht wieder der Mann der mit Mitte Dreißig schon mit den ersten grauen Haaren zu kämpfen hatte. Die Welt schien still zu stehen, bis Lilly dazwischen platzte. „Hey, das war meine Idee, du musst mir danken.“.
Marie drehte ihren Kopf wieder weg, sofort war die Welt mit all ihren Problemen wieder in meinem Kopf. Mir blieb nur noch der Trost, das Marie mir sicher heute Nacht danken würde.
„Wie war die Arbeit?“ fragte ich Marie während Lilly versuchte sich einen riesigen Spaghettiklos in den Mund zu schieben.
„Ich hab das Haus weg bekommen, von dem wir alle dachten es würde nie weg gehen. Du weist schon das wo die alte Frau die Kellertreppe hinunter gefallen ist und dort dann gestorben ist.“
„Da spuckt es.“ Lilly hatte es sogar geschafft den Klos herunter zu schlucken. „Peter, der aus meiner Schule hat gesagt er hätte den Geist gesehen als er auf dem Weg in die Schule war.“
„Lilly du musst nicht immer glauben was man dir sagt.“, sagte Marie mit einem Schroffen Ton.
„Wie sah der den aus?“, fragte ich und beugte mich über den Tisch.
„Jimmy, ermutige sie nicht noch dazu!“, fuhr Marie uns dazwischen.
„Lass sie doch sie ist erst neun da kann sie doch ruhig an Fabelwesen glauben, mein gesamtes Einkommen liegt darin, dass manche Menschen an Fantasy interessiert sind.“
„Also, Peter hat gesagt es ein großes weißes Gespenst gewesen, das etwas in den Schubladen eines Schrankes gesucht hat. Und dann hat es Peter angesehen und habe die Vorhänge zugezogen“ Erzählte Lilly die dabei jede Bewegung des Gespenstes mit ihren Händen nachmachte.
„Das Gespenst hat was gesucht? Was kann das den sein?“, fragte ich Lilly.
Die zuckte nur mit den Achseln und verschlang wieder einen Klos von Spaghetti, der gerade so ihn ihren Mund passte.
„Verschluck dich nicht.“, sagte ich mit einem Lächeln.
*
Ich lag diesen Abend schon früh im Bett und überflog noch schnell die Ausdrücke meines Letzten Kapitels aus meinem neuen Buch die ich morgen dem Verlag schicken wollte.
Marie brachte gerade noch Lilly ins Bett, Lilly wollte jeden Abend uns etwas vorlesen und das schon seit sie lesen konnte. Sie sah das als Entschädigung an, da wir ihr früher etwas vorgelesen hatten und ihr damit, soviel Zeit geopfert hatten.
„Sie schläft schon. Muss ein anstrengender Tag für sie gewesen sein.“, sagte Marie die gerade durch die Tür geschlüpft kam. Sie sah einfach himmlisch aus in ihrem engen Schlafanzug. Ich hätte sie nur zu gerne gebeten sich in Zeitlupe aufs Bett und in meine Arme fallen zu lassen.
„Ich fand das so nett von euch beiden. mir dieses Geschenk zu machen. Auch wenn ich weiß das du mal wieder unseren Hochzeitstag vergessen hast.“ ,sagte Marie schmunzelnd als sie sich neben mich legte.
Woher sie immer alles wusste, es war fast immer so als könne sie in meinen Gedanken lesen. „Hab ich gar nicht.“, sagte ich, jetzt merkte sogar ich das ich der wahrscheinlich schlechteste Lügner auf diesem Planeten war.
„Jimmy du brauchst mir nichts vormachen. Ich kenne dich zu gut.“, sagte sie und gab mir einen Kuss.
„Und das finde ich ausgezeichnet.“, sagte ich und legte meine Notizen auf den Boden neben dem Bett.
„Mein kleiner zerstreuter Schriftsteller.“, sagte sie und zerstrudelte mir meine Frisur, wie sie es immer wieder gerne tat.
„Ich liebe dich.“
Es wurde eine wunderschöne Nacht.
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Ich hoffe das macht Lust auf mehr. Freu mich auch über Kritick