[Fotostory] Jaqueline - Ein Mädchen will hoch hinaus

  • Zuerst zum telefonat. Witzig fand ich, daß Jaqui erst den Hörer von einem, auf dem Tisch stehenden, Telefon nimmt und dann anschließend aber mit einem Telefon telefoniert, daß an der Wand hängt. Hihi. Ist aber nicht schlimm. Fands witzig.

    Zu der Szene, als sie in das Haus von Veith kommt, kann ich nur eines sagen: SUPER!
    Wie sie da ins Fettnäpfchen tritt ist einfach zu schön. Und ich finde Veith toll. Ich hätte jetzt damit gerechnet, daß es sein Sohn ist. Also ich mag ihn.

    Aber was ist nun mit Constantin? Hat er Ärger von mama gekriegt, weil Jaqui sich Quergestellt hat? Da bin ich mal neugierig.

    Alles in allem finde ich die FS wieder sehr gelungen.

    LG Rivendell

  • Sieht ganz so aus, als hätte Jaqueline wirklich mehr Glück, als Verstand. Völlig egal, wie nett Cronshagen-Harrach am Ende zu sein scheint, hat sie so ziemlich jede gesprochene oder unausgesprochene Regel verletzt. Ehrlichkeit hin oder her, ein Satz wie: "Ich modele nur, weil ich Geld für meinen Bruder verdienen will", sollte man seine zukünftigen Arbeitgeber in dem Business niemals hören lassen.


    Man muß mit Herz und Seele dabei sein. Jaqueline ist, wenn sie ehrlich ist, eigentlich nur mit ihrem Geschäftssinn bei der Sache. Aber okay, dann soll sich mal zeigen, ob der noch so junge Designer wirklich so nett ist, wie er scheint. Schwer zu glauben, daß in so einer Welt nicht nur so ausgesprochen seltsame Gestalten wie Lagerfeld und Co. KG rumlungern.


    Falls die Tatsache, daß Veith (was ist das nur für ein gräßlicher Vorname??!?) WEDER eine Sekretärin zur Annahme (und dem Abwimmeln) von Besuchern, NOCH eine dazu braucht, um Kaffee zu servieren und das er in einem unscheinbaren Häuschen sitzt, das aussagt, was sie offensichtlich macht, kann man ziemlich sicher sagen, daß der Modezar mit beiden Füßen fest auf dem Boden steht und keine hirnverbrannten Allüren hat.


    Eine schlichtweg unglaubliche Tatsache, aber wahrscheinlich der einzige Arbeitgeber, der wirklich geeignet ist, für Jaqueline... Soweit wage ich mal zu äußern, daß ich ihn mag; auch wenn ich Deiner Story teilweise kein Wort glaube. :augzu Aber keine Panik, dazu ist es eben immer noch eine Geschichte und zwar Deine.





    Grüßchen


    dropdead

  • neja. ich bin mit dem ganzen modeln ja nit so zufrieden, aber trotzdem gute fortsetzung

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  • Hey, ihr Lieben! Vielen Dank für eure Kommis zum letzten Teil.
    Und jetzt viel Spaß mit der Fortsetzung.


    Zuhause laufen die Hochzeitsvorbereitungen auf vollen Touren. Klar – sind ja auch nur mehr knapp 10 Tage bis zum großen Ereignis!

    Das Telefon klingelt, was in diesen Tagen im Hause Bichlmayr so circa alle 5 bis 8 Minuten passiert. Wahrscheinlich ist es wieder mal die Schneiderin, die Mama zur letzten Anprobe bestellt oder der Bäcker, der endlich wissen will, wie viele Stockwerke der Traum aus Mehl, Eiern und Zucker nun wirklich haben soll.

    „Jaqueliiine!!! Komm zum Telefon!!! Constantin ist dran!“ ruft Mutti aufgeregt durchs Haus, als sei Hollywood persönlich am Rohr.


    So, so! Constantin also! Ist ja mal was ganz Neues. Bisher haben wir unsere Verabredungen immer in der Schule getroffen, so dass er gar keinen Grund hatte, die Bichlmayr’sche Nummer zu wählen.
    Ob er sich mit mir versöhnen will?


    Gelassen, als hätte ich alle Zeit der Welt, schlendere ich zum Telefon.

    „Hallo?“ säusle ich in den Hörer, als hätte ich keine Ahnung wer dran ist, dabei hat Constantin den Widerhall von Mamis durchdringender Stimme wahrscheinlich auch ohne Telefon bis nach München hinein gehört.


    „Hey, Baby! Was hältst du davon, wenn ich dich gleich abhole und wir in München chic Essen gehen?“ Constantin zieht eine Stimme auf, als sei er Humphrey Bogart in „Casablanca“.

    Ich zögere. Männer soll man manchmal hinhalten. „Essen klingt gut, aber wie komme ich zu der Ehre? Bis heute nach Schulschluss warst du angepisst und hast seit zwei Tagen schon kaum ein Wort mit mir gewechselt. Woher der plötzliche Sinneswandel?“

    Constantin lacht. „Ach, Baby! Du bist doch’ne grandiose Nummer! Ich steh’ unheimlich auf dich, weißt du doch. Du bist so sexy und ich hab’ einfach Lust, mit meiner sexy Freundin essen zu gehen. Ist das so schlimm?“

    „Constantin, ist deine Mutter zuhaus’?“ frage ich ihn ganz harmlos.

    „Ja, ist sie! Aber.. warum fragst du…?“


    „Kann es sein, dass ein gewisser Veith Cronshagen-Harrach soeben bei euch angerufen hat?“

    Ich spüre förmlich Constantins verschmitztes Grinsen. „Ja, hat er! Und du hast ihn echt hammermäßig beeindruckt, Baby! Ich muss schon sagen… - der Deal ist dir perfekt gelungen!“

    „Wahrscheinlich perfekter, als wenn deine Mutter es veranlasst hätte!“ entgegne ich ungerührt.

    „Ach komm! Was hast du gegen meine Mutter? Sie will nur dein Bestes.“

    „Sie will nur das Beste für ihre Firma, das meintest du wohl?!“


    „Ja, natürlich! Auch das! Aber sag’ jetzt nicht, ich hätte dich nicht vorgewarnt! Ich hab’ dir doch gesagt, sie ist ein Profi!“

    „Das hast du, stimmt“, murmle ich nachdenklich. Bloß, da habe ich noch nicht gewusst, was du damit meinst, füge ich in Gedanken hinzu.

    „Also, was ist jetzt mit Essen?“ drängt Constantin.

    Irgendwie bin ich ja froh, dass zwischen uns jetzt alles wieder im Lot ist.

    „Hol mich um 7 ab“, beschließe ich spontan.

    „Super, Baby! Wir werden uns einen tollen Abend machen, hm?! Zieh was Schönes an und leg’ ein bisschen Make-Up auf – wir gehen ganz groß aus!“


    Er legt auf und ich stehe noch minutenlang beim Telefon, bevor ich mich ins Bad begebe.

    Soll ich mich wirklich aufputzen wie eine Disco-Maus? Um Constantin besser zu gefallen?

    „Wir gehen ganz groß aus!“ – na gut: Wenn er mich nobel ausführt, kann ich ja nicht aufkreuzen wie auf’nem Kindergeburtstag.

    Also: Rauf mit der Pampe und rein ins Hautenge!


    Nach einer Stunde bin ich mit dem Ergebnis zufrieden – na ja, nicht ganz: Jeans und Sweatshirt wären mir lieber gewesen – aber man tut was man kann und das Bild, das mir der Spiegel entgegen wirft, ist echt nicht übel.


    Fortsetzung folgt gleich...

  • Es ist 7. Draußen sehe ich die Scheinwerfer von Constantins Auto aufblenden.


    „Bin um halb zwölf spätestens zurück!“ rufe ich Mami, die in der Küche steht, zu und hüpfe, bevor sie irgendwelche Einwände erheben kann, gleich darauf zu Constantin auf den Beifahrersitz.

    Er begrüßt mich mit einem innigen Kuss und erst jetzt merke ich, wie sehr ich das in den letzten zwei Tagen vermisst habe.

    „Toll siehst du aus, Baby!“ mustert mich Constantin anerkennend.


    Sein Lob freut mich, obwohl ich mir in dem roten Seidenkleid (natürlich aus dem Fundus seiner Mutter, die mir die paar todchicen Klamotten, die jetzt in meinem Kleiderschrank vor sich hin hängen, aufgezwungen hat) reichlich aufgetakelt vorkomme.


    Aber was tut man nicht alles, um dem Mann seines Herzens zu gefallen?

    Unser kleiner Streit scheint vergessen und die Fahrt nach München verläuft sehr entspannt und vergnügt. Constantin stoppt den Wagen direkt vor dem „En Vogue“ – DEM Nobel-In-Restaurant Münchens. Er hilft mir galant aus dem Auto und wirft den Schlüssel einem diensteifrigen Parkplatzwächter zu.
    Als wir das Lokal betreten, streifen uns einige neugierige Blicke von anderen Gästen. Auch ich blicke mich interessiert in dem Laden um.


    Oh Mann – da ist ja einige Prominenz vorhanden! Viele Leute, die man sonst als normalsterblicher Mensch immer nur auf dem Fernsehbildschirm zu sehen kriegt.

    Als Constantin vorangeht und einen Tisch mitten im Restaurant direkt ansteuert, entdecke ich zu meiner Enttäuschung zwei bekannte Gesichter, die uns – grinsend wie Honigkuchenpferdchen – entgegenstrahlen.


    „Musste das wirklich sein?“ zische ich Constantin zu.


    Ich habe bei unserer Verabredung eher an einen romantischen Abend zu zweit gedacht, doch wie immer werden jetzt völlig überflüssigerweise auch Claudine und Jonas an unserem Dinner teilnehmen.

    Constantin ignoriert meine Bemerkung konsequent und schiebt mich in die Richtung dieser beiden Herrschaften, die ich momentan zum Teufel wünsche.


    ... geht noch weiter...


  • Nach einem höflich-galanten Handkuss von Jonas und Bussi-Bussi von Claudine darf ich mein wertes Hinterteil endlich dekorativ auf einem höchst unbequemen Stuhl platzieren, als Jonas sich auch schon wieder erhebt, um eine Flasche des edelsten Champagners zu köpfen.


    „Wir haben heute etwas zu feiern!“ verkündet Claudine mit getragener Stimme.

    Hah! Das größte Fest wär’ für mich, wenn auf einmal dein Handy klingelt und du dich gemeinsam mit deinem schnieken Kompagnon auf einen gaaanz wichtigen Termin verziehen würdest, denke ich, nicht sehr charmant, aber leider erlöst mich kein Handyläuten aus dieser Situation.

    Sag mal, merken die zwei echt nicht, dass sie stören oder ist es ihnen einfach schlichtweg sch…egal?


    Aus purer Höflichkeit ergreife ich ein Glas des teuren Gesöffs und höre mir die gesetzte kleine Rede und Lobeshudelei, die Jonas vorbereitet hat, mit innerlicher Belustigung an.

    Hab’ ich’s mir doch gleich gedacht! Jetzt, wo ich es geschafft habe, die Zusammenarbeit mit Veith anzuknüpfen, bin ich der große Star für „Saritz & Co“ – auch wenn ich gestern noch als missratenes Kellerkind galt.

    Claudine und Jonas sind glänzendster Laune und geben sich größte Mühe, den Abend schwungvoll und animiert zu gestalten, wobei sie meine Wortkargheit anscheinend nicht im Geringsten stört.


    Ich bin ziemlich verärgert – mittlerweile weniger auf die beiden Störenfriede, als vielmehr auf Constantin.



    War ja ein schlechter Gag, mich zu einem tollen Dinner einzuladen, das sich dann als völliger Flop herausstellt, weil er ja unbedingt diese zwei Figuren mitanschleppen musste!

    Der Abend ist in meinen Augen ein ziemlicher Reinfall, auch wenn mir das Essen ausgezeichnet schmeckt.


    Dass ich mir vom Dessert noch einen Nachschlag bestelle, trägt mir einen entsetzten Blick von Claudine ein.

  • Dieser Constantin, das war ja klar, dass er wieder Mami und den Modelfuzzi mitschleppt. Arme Jaqueline... hoffentlich bemerkt sie bald was da abgeht,
    lg milkyway

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  • Das war mir ja irgendwie klar, das das nix wird, mit dem romatischen Dinner zu zwein. Ich wäre wahrscheinlich rückwärts wieder aus dem Restaurant herausgegangen, wenn ich die zwei Gestalten gesehen hätte. Aber so ist das Geschäft, knallhart eben, da zählt nur eines, die Kohle. Aber ich denke das das Jaqui leichter fallen würde, wenn Constantin nicht gerade ihr Lover wäre.
    Und das mit der Nachspeise fand ich gut, klang so ein bisschen trotzig.


    LG, Lenya

  • *Breit Grins* Hab ich´s doch gewusst, daß Constantin net wirklich an Jaqui interessiert is. Wem das net auffällt....

    Als sie sich bockig gezeigt hat, war er von der Bildfläche verschwunden und als sie sich selber mit dem Mode-Guru einig wurde, und das für Claudines Agentur von Nutzen ist, muss er wieder ihren ach so treuen Freund markieren. Also mein erster Eindruck passt nach wie vor, meines Erachtens nach.

    Jaqui du dummen Nuß servier diesen Möchtegerne-Cassanova ab, mit dem bekommst du nur die ersten grauen Haare :angry

    Söhne dich lieber mit Matti aus und so nebenbei könntest ihm auch ein bisschen an den Ohren ziehen, weil er etwas überentpfindlich reagiert hat.

    LG UserGab :zudienst

    [center][SIZE=4]Meine Werke bei All4Sims[/SIZE][/center]

  • Gefällt mir :D
    Habe mal schwupps alle Teile durchgelesen und ich werde auch weiterhin mitlesen. Am Anfang hab ich mir zu Constantin meinen Teil gedacht - und gekugelt hab ich mich über das "Consti!" von seiner Frau Mama ;)
    Aber aber gar nicht gefallen hat mir die Sache mit Matti...
    Auch das, dass Consti (lol) endlich mit Jacki :sex hat, hab ich senlichst erwartete :D

  • Als ich das Bild im Restaurant mit Constantins Mutter sah, dachte ich nur: Nee, oder? War ja klar! Und "schwupps" ist Constantin in meiner Beliebtheitsskala gleich mal wieder um 2 Stufen abgerutscht. So ein Depp!
    Blödes, verwöhntes Mamasöhnchen! Bin echt sauer auf die Type! :wut
    An Jaquis Stelle würde ich im mal den Marsch blasen und ihn mal fragen, welches Interesse er nun wirklich an mir hat.

    LG Rivendell

  • Hallo!
    Melde mich nach einer anstrengenden Arbeitswoche (die gottseidank bald vorbei ist) wieder mal mit n'em Kommi und möchte euch gleich mal DANKE sagen für eure Antworten. Freu mich auch besonders über die zwei neuen Leser (bin erstaunt, dass es auch mal einen Consti-Fan gibt) und ich hoffe, dass ich euch bald einen neuen Teil liefern kann.
    Bis dahin, liebe Grüße!
    Amber

  • Als erstes muß ich mal vorgreifen: Das ist ja mal der Oberhammer. :hehe


    Constantin ruft Jaqueline zum gemeinsamen Date an und schleppt seine Mutter und ihren Schergen ganz nebenbei mit an??!?


    Und das ganze Geschwätz seinerseits, von wegen wie toll und sexy sie ist… nee, das ist eine derart unmögliche Nummer, daß man es fast nicht glauben kann. Vor allem, weil Jaqueline ja zuvor noch FRAGT, ob seine Mutter daheim ist! Die Knalltüte wußte ganz genau, daß Jaqueline seine Ahnherrin nicht zu sehen wünscht.


    Das zeigt doch, daß es Constantin eigentlich ziemlich Banane ist, was seine ach so tolle Freundin WIRKLICH will. Den interessieren ganz andere Sachen; vor allem das Prestige, das man selber hat, wenn die eigene Freundin Modell ist.


    Also: Rauf mit der Pampe und rein ins Hautenge!


    He he, der Satz könnte von mir sein. Das gefällt mir so an Jaqueline, sie läßt sich nicht so leicht beeindrucken. Sie hat eine wunderbar respektlose Art zu denken und zu reden und das macht sie sympathisch. Außerdem hat sie hat die Gabe, die Dinge zu sehen, wie sie SIND und nicht, wie sie sie haben möchte.


    Sie sollte diese Fähigkeit mal bei sich selbst und ihrer Beziehung zu diesem Schnösel Constantin anwenden, aber das will sie eigentlich gar nicht; obwohl sie tief drinnen sehr genau weiß, was der für eine Nummer abzieht und was genau sein Interesse ausmacht.


    [OffTopic]: Was ich mir mal wünschen würde, wäre, daß man tatsächlich sieht, daß Jaqueline MakeUp trägt; denn sie ist ein gelungener Sim und ein wenig Pampe würde mal zeigen, wie gelungen.[/OffTopic]


    Aber was tut man nicht alles, um dem Mann seines Herzens zu gefallen?


    Falsch. Was tut man nicht alles, damit man weiterhin glauben kann, es ist der Mann des Herzens.


    Ich habe bei unserer Verabredung eher an einen romantischen Abend zu zweit gedacht, doch wie immer werden jetzt völlig überflüssigerweise auch Claudine und Jonas an unserem Dinner teilnehmen.


    Das ist auch ganz der Schein, den Constantin erweckt hat, kein Fehler Deinerseits.


    „Wir haben heute etwas zu feiern!“ verkündet Claudine mit getragener Stimme.


    Das hier hat mich sehr verwundert. Natürlich hat Jaqueline den Deal hinbekommen, aber eigentlich müßte die Alte ausflippen, weil Jaqueline ohne Okay von oben gehandelt hat. Derartiges Verhalten ist unentschuldbar! Die Sache war Glück, denn eigentlich gehen derlei Aktionen eher in die Hose. Ein Glück, daß der Designer so nett war.


    Sag mal, merken die zwei echt nicht, dass sie stören oder ist es ihnen einfach schlichtweg sch…egal?


    Letzteres. Claudine´s und Jonas´ Interesse gelten nicht Deiner netten Art, sondern fußen nur auf Profit. Wenn was besseres käme, lassen die Dich fallen, wie eine heiße Kartoffel, mach´ Dir keine Hoffnungen.



    Das so ein Abend ein Reinfall ist, kann ich mir vorstellen. Constantin hat ja auch in keinster Weise versucht, Dir zu sagen, daß Ihr NICHT alleine sein werdet… sofern das in einem Nobelschuppen eben geht.


    Und der Seitenhieb, mit dem Jaqueline sich eine zweite Portion Nachtisch bestellt, war verdient… kann aber Konsequenzen haben. Sie ist nun unter Vertrag und ich weiß nicht, wie es in einem solchen geregelt ist, wenn das Modell zu fett wird… könnte also Ärger bedeuten, wenn sie zunimmt.




    Grüßchen


    dropdead


  • He he, der Satz könnte von mir sein. Das gefällt mir so an Jaqueline, sie läßt sich nicht so leicht beeindrucken. Sie hat eine wunderbar respektlose Art zu denken und zu reden und das macht sie sympathisch. Außerdem hat sie hat die Gabe, die Dinge zu sehen, wie sie SIND und nicht, wie sie sie haben möchte.


    Ja, es gibt nicht viel, was Jaqueline umhauen kann - bis auf Constantin! In seiner Nähe scheint ihre lockere Art, den Lauf der Dinge zu sehen, immer Einbußen zu erleiden. Ist es Liebe, die sie blind für die ganze Wahrheit werden lässt? Ansonsten sollte sie es doch schön langsam mal kapieren...


    Hallöchen mal, dropdead!
    Ich muss sagen - das ist ja mal ein laaanger Kommi! Danke dir!
    Ich bewundere wieder einmal deine Art, die Ereignisse auseinanderzuklauben und - auf deine eigene Weise - zu analysieren!


    Lg, Amber

  • „Jaqueline! Bei Veith’s Shows tragen die Models nicht unbedingt Größe 38!“ bemerkt Claudine ätzend.

    „Na und? Soll ich deswegen vielleicht magersüchtig werden und über den ganzen Tag verteilt ein Salatblatt essen?“ gebe ich patzig zurück.


    Das Dessert schmeckt himmlisch und ich sehe gar nicht ein, warum ich nicht auch mal in lukullischen Genüssen schwelgen sollte.
    Immerhin hab’ ich mich in den letzten Wochen brav zurückgehalten beim Essen und sonntags sogar auf Mami’s Schweinsbraten verzichtet, was eine echte Einbuße an Lebensqualität bedeutet!

    Doch Claudine kann’s nicht lassen! „Wenn du das erste Mal in eins von Veith’s Entwürfen schlüpfst, wirst du merken, dass Massen an Himbeertorte nicht unbedingt der beste Einfall waren!“ erklärt sie und zuckt verächtlich mit den Schultern.


    Ich könnte ihr auf der Stelle die Augen auskratzen, ich möchte ihr am liebsten sagen, dass sie selber fett ist – doch das wäre lächerlich! Ich weiß zwar nicht genau, wie alt diese Frau tatsächlich ist, aber sie hat echt eine Bombenfigur, an der bestimmt JEDES Modellkleid perfekt sitzt.


    „Man wird sehen!“ gebe ich lakonisch zurück, doch angesichts ihres durchtrainierten Bodys, an dem kein Gramm Fett zu viel ist, ziehe ich, mit meinen kleinen, aber doch nicht unsichtbaren Speckröllchen, es vor, nicht zu großmäulig zu erscheinen.

    Indessen palavert Claudine unbeirrt weiter, natürlich wortreich unterstützt von ihrem exaltierten Busenfreund.


    „Ich möchte dich wirklich nicht verletzen, Jaquelinchen – aber ein paar Kilos weniger könnten es schon sein! Ehrlich, zumindest der kleine Ansatz am Bäuchlein muss weg! Das schaffen wir mit ein bisschen Training. Jeden Tag ein paar Minütchen aufs Fitnessgerät und: Schwupps! Weg ist der Speck!“

    Ich seufze ergeben. So lang sie mir wenigstens nicht das Essen verbietet…
    Und ein „paar Minütchen“ auf dem Hometrainer werd’ ich ja grade noch verkraften.


    So schweißtreibend hab’ ich mir die Sache allerdings nicht vorgestellt, aber die liebe Claudine kennt kein Erbarmen und treibt mich in den nächsten Tagen zu sportlichen Höchstleistungen an.

    Es ist Freitag, als ich nach längerer Zeit wieder mal auf die Waage steige. Tatsächlich! 4 Kilos satten, prallen Fetts sind gepurzelt seit Beginn meiner „Modelkarriere“!


    Neugierig blicke ich an mir herunter. Hm, einen Unterschied sehe ich eigentlich kaum, außer dass mein bisher weiches Bäuchlein auf einmal ganz flach ist.


    An diesem Freitag steht auch mein erster Termin mit Nora, Veiths Assistentin, an. Ich bin ganz schön neugierig auf die Dame, denn auch Claudine und Jonas schwärmen in höchsten Tönen von ihr. Wenn man ihnen so zuhört, könnte man meinen, die Lebensaufgabe dieser Frau bestünde darin, ungeschliffene, unvollkommene Geschöpfe zu perfekten, vollendeten Kunstobjekten zu trimmen.



    es geht noch weiter...


  • Diesmal hab’ ich mir fest vorgenommen, nicht ins Fettnäpfchen zu treten. Gleich nach dem Eintreten in das modern, aber recht nüchtern eingerichtete Büro stelle ich mich der jungen Frau, die da am PC sitzt, vor „Hallo! Ich bin Jaqueline Bichlmayr“ und wage keine weiteren Spekulationen darüber, ob sie jetzt Nora ist oder nicht.

    Sie ist es!


    „Hallo Jaqueline! Ich bin Nora. Schön, dass du rechtzeitig kommst – wir haben heute viel vor!“


    Nora scheint nett zu sein, doch ich merke recht schnell, dass sie jemand ist, der seine Meinung immer direkt heraussagt, ohne etwas zu beschönigen.

    „Ok, Jaqueline! Ich seh’ schon: An deinem Styling müssen wir arbeiten“, erklärt sie energisch, aber nicht unfreundlich.
    Trotzdem fühle ich mich unwohl unter ihren prüfenden Blicken.
    Diese Frau sieht so toll aus, als wäre sie selbst ein Topmodel. Irgendwie stimmt alles an ihr und alles was sie trägt, ist perfekt aufeinander abgestimmt – von der Mütze über den Lidschatten bis zur Schuhspitze. Ich wette, dass auch der Lack auf ihren Zehennägeln zu ihrem übrigen Outfit passt!


    „Ich sage immer das, was ich denke, Jaqueline! Manche mögen das, die meisten stört es. Aber es ist nun mal so! Und nun zur Sache: deine Klamotten sind eine glatte Katastrophe, mein Mädchen!“


    Verschämt blicke ich an mir herunter, doch im selben Augenblick regt sich in mir der Zorn.
    Wie kommt diese Frau dazu, mich so nieder zu machen? Na gut: Sie hat eine direkte Art. Na gut: Mein Outfit ist nicht der letzte Schrei. Aber gibt ihr das ein Recht dazu, mich so zu kritisieren?

    Auf einmal stört es mich nicht mehr, ob ich irgendwas Falsches sage und ungeniert, wie es eben so MEINE Art ist, teile ich ihr frei heraus mit, was ich von ihrer Aussage halte.


    „Veith hatte recht! Du bist wirklich anders“, entgegnet Nora nach meinem kleinen Ausbruch nur verblüfft.

    Was immer Veith damit gemeint haben mag – auf jeden Fall bin ich eine Type, die der guten Nora bestimmt nicht alle Tage über den Weg läuft – das verrät mir ihr erstaunter Blick!

    „Na, du bist mir ja eine!“
    Mit einem perplexen Gesichtsausdruck lässt Nora sich wieder in ihren Ledersessel hinter dem PC fallen und mustert mich wie ein Wesen vom anderen Stern.


    Grade, als ich mir überlege, wie ich meinen emotionalen Faux-Pas wieder ausbügeln kann, zieht Nora ein breites Grinsen auf.

    „Mir scheint, du bist mir nicht ganz unähnlich. Allerdings war ich mit 16 noch nicht ganz so direkt wie du…!“

    Oh Gott! Was genau hab’ ich grade vorhin dieser Frau alles an den Kopf geworfen?


    geht noch weiter...


  • „Komm, setz dich! Erzähl mir ein bisschen was von dir!“ Nora lässt sich in einen der super-modernen blauen Sessel ihres Büros sinken und gibt mir mit einer ungeduldigen Handbewegung zu verstehen, dass ich ihr gegenüber Platz nehmen soll.


    Plötzlich bin ich wieder ganz schulmädchenhaft-verlegen und, wie immer wenn ich verlegen bin, gestikuliere ich wild mit meinen Händen.
    Wenn mir bloß etwas einfiele, was ich erzählen könnte, um diese Frau zu beeindrucken!

    „Was wollen Sie von mir wissen?“ rette ich mich in eine Gegenfrage, um Zeit zu gewinnen.
    Gleichzeitig denke ich, dass sie eigentlich nur dazu da ist, mir die Grundlagen eines perfekten Laufsteg-Auftritts beizubringen. Was berechtigt sie also dazu, mich über mein Leben auszuhorchen?

    Knappe 20 Minuten später habe ich ihr (ich weiß nicht genau warum, aber plötzlich sind die Worte einfach aus meinem Mund hervorgesprudelt) – angefangen bei Matti und unserem fehlgeschlagenen Kuss über meine Beweggründe zum Modeln bis hin zu meiner Beziehung zu Constantin alles erzählt, was in meinem Leben derzeit Bedeutung hat.
    Die ganze Zeit hat Nora nur gespannt zugehört – ohne mich ein einziges Mal zu unterbrechen, was ich von Erwachsenen eigentlich gar nicht so recht gewohnt bin.


    „Sieht aus, als hättest du es zur Zeit nicht leicht!“ bemerkt sie trocken, als ich meine Ausführungen beendet habe (wir sind inzwischen beiderseitig zum vertrauten „Du“ übergegangen“).
    „Dieser Matti scheint ja ein ziemlich harter Knochen zu sein – aber ich glaube, er ist es wert!“

    Häh? Was wert? Was meint Nora damit?

    Bevor ich mich weiter in das Thema vertiefen kann, erhebt sich Nora, zieht mich mit sich hoch und schubst mich auf einen hohen Hocker, der direkt vor einem wandhohen Spiegel platziert ist.


    „Sieh dich an, Jaqueline!“ fordert sie mich auf, um sich fast im selben Augenblick selbst zu unterbrechen „Sag mal, gefällt dir eigentlich der Name ‚Jaqueline’? Ich finde, er passt nicht zu dir! Unter einer ‚Jaqueline’ stelle ich mir immer ein zerbrechliches, schüchternes Wesen vor – ich weiß nicht warum, aber es ist so! Hast du einen Spitznamen, der nicht ganz so ‚zierlich’ wirkt?“

    Ich zögere. „Na ja, Matti hat mich immer ‚Jackson’ genannt.“

    Nora sieht mich prüfend an. „’Jackson’ find’ ich gut. Wie nennt dich Constantin?“

    Nur widerwillig antworte ich. „Constantin nennt mich entweder ‚Baby’ oder ‚Süße’ oder so ähnlich.“

    Nora zieht die rechte Augenbraue hoch. „Passt nicht zu dir! Ich werde dich ‚Jackson’ nennen.“


    „Und jetzt zur Sache, Jackson! Sag mir ganz ehrlich: Was denkst du, wenn du dich so im Spiegel betrachtest? Was glaubst du, wie du rüberkommst?“

    Ich muss lange überlegen und starre minutelang mein Spiegelbild an. Es kommt mir vor, als würde ich mich zum ersten Mal wirklich sehen.

    „WAS siehst du, Jackson, wenn du dich anschaust? WEN siehst du?“ fragt Nora nach einer langen Pause.

    Stockend kommt die Antwort über meine Lippen. „WAS ich sehe ist ein 16-jähriges Mädchen mit zotteligen langen Haaren und grünen Augen. WEN ich sehe? Ich sehe ein 16-jähriges Mädchen mit zotteligen langen Haaren und grünen Augen, das Träume hat, das Sehnsucht hat, das nicht genau weiß, welche Träume und welche Sehnsüchte es hat.“


    Noras Gesicht blickt mir ernst im Spiegel entgegen.

    „Soll ich dir sagen, was ICH sehe? ICH sehe ein 16-jähriges Mädchen mit zotteligen langen Haaren und grünen Augen, das tief in seinem Innersten genau weiß, was es will, das die Stärke hat, seine Träume zu verwirklichen, aber das derzeit noch an der Oberfläche schwimmt und sich noch nicht traut, hinabzutauchen in die Tiefe. Eines Tages wird sie den Mut haben.“


    Noras Worte wirken magisch auf mich, auch wenn ich nicht so ganz genau weiß, was ich damit anfangen soll.


    ... und es geht noch weiter...

  • „So! Und nun wollen wir endlich das machen, wofür wir hier eigentlich bezahlt werden!“ reißt mich Nora im Kommando-Ton aus meinen Gedanken.

    „Eins steht fest: Deine Haare können wir SO nicht lassen!“


    Ich versuche, zu protestieren, doch das nützt mir nichts gegen Noras Sturschädel.

    Energisch dirigiert sie mich ins Badezimmer, wo die folgenden zwei Stunden zu einer Prozedur für meine Kopfhaut werden.

    „Dieses verwaschene Honig-Blond ist einfach entsetzlich!“ stöhnt Nora.

    „Aber es ist meine Natur-Haarfarbe!“ kreische ich, als sie mit einem entsetzlich stinkenden Mittel aufkreuzt – „ich habe nie mit meiner Haarfarbe experimentiert. Ich bin so auf die Welt gekommen!“

    „Schlimm genug! Doch das lässt sich ändern!“ bestimmt Nora und verteilt die ekelhafte Sülze quer über meinen Kopf – ganz nonchalant hat sie mich kurz zuvor in ein paar Edel-Klamotten gesteckt und mein Gesicht mit den diversesten Puderquasten, Schwämmchen und Stiften bearbeitet.




    Eine gute ¾ Stunde stehe ich kurzzeitig unter Schock, als ich eine platinblonde Karikatur meiner selbst im Spiegel erblicke.

    „NOOORRRAAA!“

    „Nun komm endlich raus da, Jackson!“ befiehlt Nora von der Außenseite der verschlossenen Badezimmertür.


    Entschlossen reiße ich die Tür auf, mir meines grauenvollen Anblicks schmerzlich bewusst.

    „Warum hast du mir nicht gesagt, dass sie sooo hell werden?“ brülle ich voller Entsetzen.

    Nora sieht mich verständnislos an. „Was hast du geglaubt, was dabei herauskommt, wenn auf der Packung ‚Fairy Summer’ steht?“

    „NICHT SO WAS! Ich schau ja aus wie Pamela Andersons kleine Hillbilly-Cousine!“


    „Ach Quatsch! Du siehst süß aus! Auf jeden Fall ist dieser Look um Klassen besser als deine rausgewachsene Raubtiermähne von vorher. Für den Anfang ist das schon mal nicht schlecht - aber wir werden in nächster Zeit ohnehin ein paar andere Varianten für dich finden müssen. Das hier war nur ein Erstversuch.“ beschließt Nora energisch.

    Hm. Ob ich mich so unter die Leute mischen kann? Aber ich kann ja immer noch sagen, diese krasse Typ-Veränderung ist wegen der Hochzeit morgen…