[Fotostory] "Hallo Debbie, hier schreibt Freak"

  • Guten Abend!

    Nach langem hin- und herringen mit mir selbst habe ich mich entschlossen, eine meine Stories zu veröffentlichen. Es ist eine Merkwürdighausenstory wie es schon ein paar gibt, aber sie ist unabhängig davon entstanden als Selbstversuch. Bald ist sie schon 2 Jahre alt... seit ich Sims 2 hab. Sie hat also schon 3 AddOns überlebt (ich habe Pets noch nicht) und sollte eigentlich nur für mich sein... Da die meisten Bilder aus der Anfangseuphoriezeit XD stammen und ich keine Ahnung von den richtigen Einstellungen hatte, musste ich viele Bilder nachschiessen. Aber da meine Grafikkarte nicht gerade die beste ist bitte ich, die Grafik zu entschuldigen... ^^

    So, und jetzt Vorhang auf für Freak Morbid... und Viel Spass^^ (Nicht wundern, wenn euch einige Charaktere bekannt vorkommen...)
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    SEITE 1, KAPITEL 0: 5 JAHRE MERKWÜRDIGES HAUSEN


    Hallo Du!
    Du bist mein neues Tagebuch. Das erste seit... Moment, ich muss überlegen... etwa 5 Jahren. Solange lebe ich jetzt hier in diesem Haus, der so genannten „Villa Dunkel“... Aber bevor ich dir alles von mir erzähle, werde ich dir einen Namen geben. Namen sind wichtig, findest du nicht? Ich heisse Freak Morbid, und mein Bruder ist ein Engel namens Raziel. Meine Schwester schaut sich die Diamanten am Himmel an und heisst Lucy.
    Und du? Vielleicht denkst du, es ist blöd dich zu benennen, du bist nur ein lebloser Gegenstand- und kannst dies deswegen auch gar nicht. Du musst wissen, ich bin etwas debil. Aber ich gebe dir ein Leben, was ist denn schon dabei... da... bei... de... bil... Debbie. Du heisst Debbie, liebes Tagebuch.


    Weisst du, Debbie, wir Morbids kommen von sehr weit her. Einst lebten wir in einem kleinen Kaff namens Tilly, in der Nähe von Little Strawberryfield im Esmerauld Valley. Eine Zeit lang habe ich diese Namen sogar vergessen, aber nicht wegen der Entfernung... Jetzt wohnen wir in Merkwürdighausen, mitten in der Wüste von Nevada. Der nächste Ort heisst Hinterstelarien und ist der Vorort von Suunaville, das ist sogar eine richtige Grossstadt!
    Auch dies sind Namen, die ich vor dem Umzug nicht kannte.


    Merkwürdighausen... tsss... allerdings hausen wir hier ziemlich merkwürdig. Aber das alles hat mit unserer Vergangenheit zu tun, der grossen verlorenen Vergangenheit. Die Strasse nach Tilly ist weit, zuerst durch eine wunderschöne Wüstengegend, später kommen die riesigen Felder und die Farmen, zu denen sie gehören, irgendwann satte grüne Wiesen und Wäldchen, der Wald beginnt, es wird kälter... und inmitten im kleinen Esmerauld Valley steht eine Ansammlung von Häusern, Tilly. Und eines davon ist heute vor 5 Jahren abgebrannt.



    Und mit ihm unsere Eltern, Peer und Maralee Morbid-Johnson. Es tut nicht mehr sehr weh, Debbie. Mir tut sonst gar nichts mehr weh. Ich bin irgendwie leer… Meine Familie ist das einzige was in meinem Kopf noch existiert. Ich bin taub geworden für jeglichen anderen Aspekt des Lebens. Wenn man fünf Jahre Zeit hat, sich nur auf seine Trauer zu konzentrieren, schafft man es auch, sie zu überwinden, selbst wenn man nicht das Gefühl hat, dass es irgendwie weitergeht. Es geht aber nicht weiter. Meinen Geschwistern geht es ähnlich. Wir teilen alle das gleiche Defizit in unserem Gedächtnis. Und wir sind sehr einsam.


    Wir haben alle unsere Erinnerungen verloren, an alles, was jemals ausserhalb der Familie passiert ist. Wir wissen, wie unsere Grossmutter vor elf Jahren starb. Wir wissen auch noch, wie wir um sie geweint haben, und was wir dabei empfanden.
    Wir können uns erinnern, wie Lucy ein halbes Jahr danach ihre Zwillinge zur Welt brachte- meine Nichte Tombstone und mein Neffe Graveyard. Für den einen Todesfall kamen zwei neue Leben in unsere Familie.


    Dafür wurden bald darauf zwei neue genommen. Aber meine Erinnerungen handeln nicht alle von Leben und Tod. Ich erinnere mich noch an vieles von unseren Familienfesten, wie ich als Nesthäkchen immer meinen Geschwistern nachlief, wie Raziel und ich die pubertäre Lucy geärgert haben, wie Raziel auf einmal auch so wurde und nicht mehr mit mir spielen wollte, nur habe ich keine Ahnung mit wem ich sonst gespielt habe...


    Ich weiss, dass ich eine beste Freundin hatte, dass wir auch mal stritten, dass wir zusammen gross geworden sind, dass wir über alles geredet haben, dass wir mit 9 nachts ausgebüxt und über den kleinen Friedhof am Waldrand spaziert waren - und dabei fast in die Hosen machten. Sie tröstete mich bei meinem ersten Liebeskummer, ich hatte ihr immer in Geschichte geholfen... Verdammt, sie war mir so wichtig, aber was hilft mir dieses Wissen?


    ICH WEISS ES EINFACH... Aber ich fühle es nicht mehr. Was für ein Gesicht hatte sie, welchen Lippen habe ich gelauscht, welche Ohren haben mir zugehört, welche Augen haben mich angeschaut, welche Hände mich gehalten, welchen Körper habe ich umarmt? Wie hiess sie? Was ist sie für ein Mensch, angenommen, sie lebt noch... Wie hat ihr Lachen geklungen? Ich weiss, dass ich ihr immer gerne zugehört habe.
    Seit ich durch dieses Tor gegangen bin frage ich mich.

    >geht weiter...<

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    [right][SIZE=1][SIZE=2]Layla, you've got me on my knees...[/SIZE][/SIZE][/right]


  • Und auch meine erste Liebe... Sie existiert noch in meinem Kopf, aber wer war mein Angebeteter? Und wie hat es sich angefühlt? Was ich empfunden habe, weiss ich, aber WIE? Meine Geschwister haben genau die gleichen Probleme, sich zu erinnern. Unsere kleine Familie ist das einzige, was uns noch bleibt. Die einzigen, die aus dem Haus gehen, sind Tombstone und Graveyard.
    Das Haus... Die Villa Dunkel. Ein seltsames Erbstück, aber wir können damit leben. (Natürlich auch mit dem nicht minder kleinen Sümmchen...) Trotzdem sehe ich Lucy Abend für Abend in der Küche sitzen, mit Taschenrechner und gerunzelter Stirn… Irgendetwas ist im Busch; aber ich bin es leid, immer nur über dieselben Leute nachzudenken…




    Seit wir hier wohnen hat niemand von uns die Villa verlassen. Essen wird bestellt, die Kids laufen in die Schule, und wir leben hier drin, völlig zurückgezogen. Wir haben allesamt grosse Angst vor der Aussenwelt. Sie ist für uns etwas Unbekanntes, völlig Irrationales, und wir können uns nicht mehr darin einordnen, und somit ist es besser, ihr fernzubleiben. So geht es zumindest Raziel und Lucy... Und ich war bisher so gleichgültig und rede es ihnen nach.
    Habe ich schon betont, wie einsam wir sind? Sicherlich. Aber ich habe dir nicht erzählt, dass ich es nicht mehr aushalte, Debbie…


    Ausser vor mich hinzuvegetieren und Bilder zu malen von früher, die aussehen wie die eines Kindes, habe ich nicht viel gemacht. Bis ich dich in einer Küche auf dem Estrich gefunden habe… Das war der Wendepunkt.
    Ich merke, wie ich mich verändere. Ich bin jetzt 21 Jahre alt, und ich will nicht länger hier drin bleiben. Ich verspüre eine Lust auszubrechen, die Schwelle aus unserer grauen Welt zu übertreten... Wenn es doch nur so einfach wäre.
    Ich bin das Leben draussen nicht mehr gewohnt, aber ich brauche mehr... als das graue Universum hier. Ich will ausbrechen. Mit anderen Menschen reden! Jemandem aus der Vergangenheit? Das Kaff anschauen! Vielleicht sogar nach Suunaville fahren… Ich brauche nur noch etwas Mut.


    Debbie, du bist die Einzige mit der ich rede ausser meinen Geschwistern und den Kleinen. Die Einzige, die schweigen kann... die Einzige, die meinen Wunsch für sich behalten kann...
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    Ich hoffe es hat euch gefallen... Ist halt ziemlich ernst und langatmig am Anfang, und im nächsten Teil tauchen schon mehr Charas auf...

    Wow, ich habs vor Mitternacht geschafft... *freufreufreu*

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  • Huh, du tust es ja doch!
    Nun, das klingt doch gut! Düster und geheimnisvoll. düster habe ich mir Strangetown ja nie vorgestellt, aber geheimnisvoll, das passt doch. Strangetown hat eine Menge Geheimnisse und wie es aussihet, kommen jetzt noch welche dazu.
    Ich finde die Bilder, wo man nur die Gebäude sieht gar nicht schlecht, man hat so das Gefühl das man einsam durch das Städtchen läuft und vor sich hingrübelt. Und Deine Art zu schreiben mag ich auch.


    Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was in den fünf Jahren passiert ist und wen wir denn alles zu sehen bekommen.


    LG, Lenya

  • Hallo Landsfrau! :D
    Ich mag meistens die Geschichten von Merkwürdighausen nicht so, aber deine werd ich weiterverfolgen...
    Mir gefällt dein Schreibstyl auch und die Bilder passen auch sehr gut zum Text. Sie sind zwar zum Teil etwas (aber wirklich nur etwas) leer, aber genau das passt zu den Gedanken von Freak. (Wie bist du nur auf diese Namen gekommen? :lachen Als ich sie zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich , ich hätte mich verlesen. Sind aber richtig toll! )

    Jah, mehr kann ich dazu noch nicht sagen, freue mich aber auf die Fortsetzung(en).
    LG raya

  • Echt klasse!


    Als ich den namen "Hallo Debbie, hier spricht Freak"
    gelesen hatte, konnte ich mir noch nichts darunter vorstellen.
    Der Name hat mich schon richitg neugierig gemacht!
    Aber jetzt hab ich es ja verstanden,...


    Dein Text ist echt klasse!
    Und deine Bilder sind total cool!
    Wirklich schön gemacht!
    Ich bin ja mal gespannt, was noch alles so passieren wird!

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    [SIZE=3][SIZE=2][SIZE=1]†16.11.2007[/SIZE]
    [SIZE=1]I miss you!
    Papa &#9829;
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  • Wow !
    Ich finde den Anfang der Geschichte wirklich gelungen. Ich mag es, wenn´s ein bisschen düster und geheimnisvoll ist.
    Bin wirklich gespannt, ob Freak sich traut "auszubrechen".
    Ich werd auf jedenfall weiterlesen.
    Ich mag deine Schreibe. Sie ist irgendwie fesselnd. Auch die Bilder sind gar nicht so schlecht, wie du am Anfang befürchtet hast.
    Ich finde sie durchaus gelungen.


    Freu mich schon auf die nächte Fortsetzung.
    lg, Holly

    [COLOR="LightBlue"][CENTER][FONT="Verdana"][SIZE="1"]|~And this is the wonder that's keeping the stars apart~|
    |~I carry your heart, I carry it in my heart.~|[/SIZE][/FONT][/CENTER]
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  • Guten Abend/Morgen!

    Sorry, dass ich erst jetzt weitermache, aber mein Leben ausserhalb der Simwelt war in letzter Zeit sehr turbulent. Meine Beta-Leserin ist jetzt bis Mittwoch weg, sie hat den jetztigen Teil gar noch nicht gelesen. Ich bitte also Rechtschreibefehler zu entschuldigen.

    Ein DANKE DANKE DANKE an alle Kommischreiberinen. Ich werde näher darauf eingehen, wenn ich ausgeschlafener bin als jetzt^^ Ich habe mich sehr gefreut!!:megafroi

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    KAPITEL 0: WAS MAN IN MAISFELDERN ALLES VERLIEREN KANN

    Debbie, es gibt einige Dinge, die du besser über mich wissen solltest. Ich erzähle dir jetzt sicher nicht meine ganze Lebensgeschichte, davon fehlt ja auch zuviel; ich schreibe lediglich, wie wir uns unserem „familiären Filmriss“ bewusst wurden-
    Es begann an einem Morgen vor 5 Jahren in einem kleinen (weitaus einzigem) Motel in der Umgebung von Merkwürdighausen, der Vorstadt mit dem Namen Hinterstelarien. Lucy schlief mit ihren Kindern in dem einen Zimmer, Raziel und ich im anderen. Wir waren sehr erschöpft, dennoch schlief ich nicht gut. Ich träumte wirres Zeug, und wach wurde ich dadurch, dass mir die Sonne ins Gesicht schien.



    Plötzlich war ich wach, jedoch sehr benommen. Mein Schädel dröhnte und mein Zustand war nicht wirklich dazu gedacht, dass ich mir meiner Umgebung wirklich bewusst wurde, geschweige denn desorientiert fühlen konnte.
    Ich rappelte mich also auf, und glaubte mich immer noch in dem Hotel von der Nacht zuvor, während Raziel neben mir friedlich weiterschlief. Zumindest jetzt, denn auch er schien in der Nacht wirr geträumt zu haben, so wie er sich gewälzt hatte...


    Immerhin war sein Schlaf jetzt ruhig, während ich aufstand, mich aber sehr unsicher fühlte. Ehe meine Füsse den Boden erreichten, war mir durchaus klar, dass dies schon wieder ein neues Motel zu sein schien. Ich konnte mich gut an den Tag zuvor und die ganze Reise von Tilly hierher erinnern. Wir waren mit dem Auto unterwegs, nachdem uns irgendeine Firma schon den ganzen Kram ins neue Haus geliefert hatte und übernachteten in Etappen.
    Mir war es aber schleierhaft warum sich das Zimmer scheinbar so verändert hatte, ich war doch einem anderen eingeschlafen! Dann war mir plötzlich meine Desorientierung suspekt; ich schob alles darauf, dass ich soeben aufgewacht war.


    Als ich schliesslich stand, hatte ich jedoch einen weitaus grösseren Grund zur Verwirrung, direkt vor meiner Nase sozusagen. Ich schaute aus dem Fenster und war wie erstarrt. Stell dir vor, Debbie, die letzte Landschaft bevor du einschläfst ist voller Maisfelder... endlos ziehen sie zum Horizont. Dann wachst du auf und siehst sie...


    Die Wüste.
    Viel erkennen konnte ich nicht, aber ich sah die Strasse, die uns wohl hierher geführt hatte, einen Kaktus und Sand. Und das alles war hinter einer Fensterscheibe, deren Rahmen wie ein Gitter wirkte.
    Geschockt blieb ich stehen. War taub jeglichen Gefühlen und inneren Fragen gegenüber, die sich in mein Bewusstsein drängen wollen. Ich glaube, in dem Moment habe ich meine Mauer erbaut, hinter der ich Momentan lebe. Sie ist aus Glas, und vielleicht mache ich auch mal ein Fenster auf, sie haben jedoch richtige Gitterstäbe davor. Und alles innerhalb der Mauer ist grau...



    Wie lange ich brauchte, um im Moment der Starre meine innere Mauer zu bauen, weiss ich nicht. Doch plötzlich ergriff mich Panik, ich konnte nicht weiter hinschauen und ich schnappte japsend nach Luft. Von dem Anblick der Wüste ergriffen, wie ich vorher war, hatte ich fast das Atmen vergessen...
    Mein Herz hämmerte fest in meiner Brust. Wie kam ich hierher? Wo bin ich genau? Und vor allem: Was sollte ich jetzt tun?


    Mein Herzschlag pumpte das Blut so heftig durch mein Gehirn, dass es weh tat, das Dröhnen wurde stärker und ich hörte auf einmal ein Rauschen. Zudem musste ich sauer aufstossen. Die Übelkeit fühlte sich genau richtig an in meiner Verzweiflung. Ich wurde wie weggerissen von all denn Sinneseindrücken und Gedanken, die auf mich eindroschen. Zum Glück war ein klarer darunter:
    „Raziel...“ wisperte ich, flüsterte ich, sagte ich mit brüchiger Stimme, wurde lauter, am Ende kreischte ich nur: „Raziel! Steh auf! Raziel!!!“

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  • Endlich stand er auf, reckte sich gemütlich und gähnte, während ich versuchte, mich zu beruhigen. Meine Knie zitterten leicht, aber der erste Schreckensmoment war schon wieder vorbei. In meinem Kopf machte sich wieder mein kühler Verstand breit. Einzelne Fragmente setzten sich zusammen; die Wüste hatte sehr wohl ihre Richtigkeit, da wir nach Merkwürdighausen mussten; aber ich wusste immer noch nicht wie wir hierher gekommen sind. Irgendwo in den Maisfeldern hat mein Filmriss begonnen.


    Raziel hingegen war schockierend normal. Nachdem er sich ausgegähnt hatte, motze er mit immer wacher werdender Stimme über mich, die ihn aus „süssem Schlummer“ geweckt hätte. Ich focht inzwischen innere Kämpfe. Wenn Raziel so war wie immer- war ich gerade dabei, meinen Verstand zu verlieren? Woher diese Zeitlücken? Warum hat mich die Aussicht aus dem Fenster beinahe den Boden unter den Füssen weggezogen?
    Inzwischen schlenderte Raziel ums Bett zu mir.



    Als er vor mir stand, fragte er mich, warum ich ihn den geweckt hätte. Er sah richtig besorgt aus. (Völlig zurecht).
    „Hast du schlecht geträumt?“ Sag mir, dass das alles nur ein Traum ist!!! „Warum stehst du neben dem Bett und schreist schrill wie eine Kettensäge?“ Weil ich im Moment neben mir stehe und mich frage, wer diese Person eigentlich ist. „Was ist denn passiert?“ Das wüsste ich auch gern.
    „Na los, red schon, du bist so blass. Kann ich dir irgendwie zu helfen?“


    So begann ich ihm alles zu erzählen, möglichst ruhig und sachlich. Meine Stimme hat vor Anstrengung gezittert, meine hysterische Seite zu unterdrücken. Ich fragte Raziel, warum wir hier seien und so.
    Er musterte mich abschätzig, seine Miene blieb eisern- Selten bei so einem Gefühlsmenschen wie ihm. Bald kennst du ihn besser, Debbie, und du wirst dich freuen, was ich für einen Bruder habe! Er kann genauso gut zuhören wie du, nur sagt er etwas dazu. Ich bin aber so unsicher in letzter Zeit; ich brauche so wenig Einflüsse geschwisterlicherseits wie möglich...
    Nun aber zurück zu jenem Morgen, als Raziel der Morgenmuffel mir seine Allüren demonstrierte:


    „Moment mal- Soll das heissen du hast mich aus dem schönsten Traum geweckt, den ich seit langer Zeit endlich wieder hatte, weil du dir nicht klar darüber bist, dass wir gestern hier gehalten haben und das nun mal eine Wüstenlandschaft ist mit Sendemasten, Strassen und Kakteen?! Wegen einer kleinen Ungereimtheit in deinen Erinnerungen die davon kommt, dass du einfach müde bist? Ich habe seit Monaten nicht mehr von Gräbern und unseren Eltern geträumt, die brennend auf mich zu rennen, um dann von einem hysterischen Teeny geweckt zu werden, der sich gestern zu viel an der Minibar bedient hat! Du bist...“


    „Was bin ich, hm? Was denn? Verrückt? Scheisse Raziel, ich hatte Angst! Und ich habe gestern nicht getrunken, das wüsste ich doch- Ah siehst du wie verwirrt ich bin? Ich weiss dass wir hier durchfahren müssen, aber wie wir hierher gekommen sind- Und sowieso, was spielst du dich hier so auf, wegen einem Hirngespinst- ich habe nichts mehr im Kopf! Weder Träume noch meine Erinnerung, was ich gestern gemacht habe!“


    Da war er wieder der grosse Bruder, den ich so liebe. Er entschuldigte sich, und hielt mich fest. Raziel, mein Fels, meine Stütze; solid wie ein Fels, mit der Wärme einer Sonne auf Wüstensand.
    Er erzählte mir von der Fahrt hierher (und dass ich nichts getrunken hätte, er wisse selbst nicht, wo er in dem kleinen Zimmer eine Minibar gesehen habe), und langsam, wie durch Nebel kam es wieder zu mir zurück... doch ich spürte, dass doch etwas fehlte. Was, sollten wir sehr bald feststellen.


    Dann begann er, mir von seinem schönen Traum zu erzählen. Ich weiss nicht mehr alles davon debbie, das meiste ist romantischer Kram. Ein Mann mit schönen dunkelblauen Augen hat die Hauptrolle gespielt, aber mit pechschwarzem Haar und nicht so rot wie Raziels Exfreund.
    Zuerst klang er ganz begeistert, doch allmählich änderte sich Raziels Mimik. Er begann wild zu gestikulieren über die Bedeutung so eines Traumes nach den langen Alpträumen nach dem Tod unserer Eltern. Ein bisschen beruhigt, dass meine Erinnerung langsam wiederkehrte, hing ich meinen Gedanken nach, als sich Raziels Stimme in meine Tagträumerei drängte:
    „Freak! Weisst du noch, wie mein Ex hiess?“




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  • „Ray...R... oder war es doch was mit S?“
    Eigentlich hätte ich ihm sofort eine Antwort geben sollen, denn die beiden waren sicher zweieinhalb Jahre liiert gewesen und natürlich kenne ich den Freund meines Bruders... Ich versuchte krampfhaft, mich zurückzuerinnern. Ich wusste nicht einmal mehr, wie der Typ eigentlich aussah, nur die Haar- und Augenfarbe, weil Raziel sie so eben erwähnt hatte.
    Bevor wieder neue Panik aufsteigen konnte, merkte Raziel, dass auch etwas mit ihm nicht stimmte.



    „Was ist nur los? Der Typ war mir so wichtig, und ich weiss nichts mehr... also wie er war.“ erzählte Raziel unsicher, bis er wieder ein Gesicht aufsetzte wie sieben Tage Regenwetter.
    „Ich weiss nicht einmal mehr seinen Namen, Schwesterchen, aber ich kann mich noch gut an seine S*heissbetrügereien erinnern!“ Während Raziel weiter über seinen Ex fluchte, packte mich die Angst, doch dieses Mal blieb ich einigermassen ruhig. Auch Raziel hatte einen Filmriss, und je mehr ich mich n unser Leben vor dem Brand zu erinnern versuchte, desto mehr entglitt mir meine Vergangenheit. Raziel hat später einmal gesagt, er hätte es auch in diesem Moment begriffen, sein Gemecker hielt ihn lediglich davon ab, nicht vollends durchzudrehen. So standen wir da, ein wütender Raziel, eine verschlossene Freak...
    Erst als unsere Türe aufging, zuckte ich vor Schreck zusammen.



    Es war Lucy. Sie hatte geklopft, aber wir hatten sie überhört, zu sehr mit uns selbst beschäftigt. Normalerweise hätte sie uns eine Gardinenpredigt darüber gehalten, dass man immer sein Zimmer abschliessen sollte, doch an diesem Tag nicht. Sie stand da, im Nachthemd, schaute uns an und schien uns gleichzeitig nicht wahrzunehmen, ein trauriges Lächeln auf den Lippen...
    Wenn es ihr auch so ging wie uns, dachte ich, können wir ganz neu anfangen. Wir ärgern uns nicht mit Betrügern herum, keine Verwandten sterben mehr ausser uns selbst, alle Probleme aus Tilly sind bis auf ein paar Ausnahmen weg- doch was ist der Preis dafür?



    Auch die schönen Dinge ausserhalb der Familie sind ausgeblendet. Damals war ich noch optimistisch und dachte, dass vielleicht alles zurückkommt, ein kleiner Filmriss halt. Wie konnte ich ahnen, dass in fünf Jahren die Farben der Umwelt zu einem monotonen Grau geworden sind, weil ich ständig nur dasselbe sehe, durch meine Mauer aus Glas? Hätte der hysterische Teenager gewusst, was auf ihn zukommt...
    Ich weiss nun, welche Folgen diese Gedächtnislücken haben, aber inzwischen sind Jahre vergangen, und wir werden wohl nie erfahren warum es dazu kam.

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    Hihi, jetzt wisst ihr also, wie ihre Geschwister aussehen- die ungeschminkte Wahrheit sozusagen.
    Freak erinnert mich mit dieser Frisur begrenzt an dieses Tokio-Hotel-Viech:misstrau (Ist kein Angriff auf Fans, sollte sich einer hierher verirrt haben)

    Gute Nacht an alle, und ebenso süsse Träume, auf das ihr nicht von einem hysterischen Teenager geweckt werded... ;)

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  • Soooooo... Dienstagnachmittag, fit und munter, also zumindest mehr als Samstagnacht/Sontagmorgen.

    An alle: Danke nochmals für die netten Kommentare!

    An Lenya: Jaaaa, ich habs doch gewagt. Es hat mich irgendwie auf einmal gepackt. Aber seltsam ist es schon, die eigenen Fotos in so einer Form zu sehen... oO In Merkwürdighausen hat halt jeder irgendwie seine Leichen im Keller...;)
    Raziels Haar ist von www.modthesims2.com, der/die Ersteller/in heisst Sshodan und es ist auf Seite 7 von 22 bei den Männerhaaren zu finden.

    An raya: jaja die Namen *lol* Keine Ahnung, wie ich auf das gekommen bin... Waren plötzlich da! :p Freut mich, eine Lndsfrau begrüssen zu dürfen=)

    An Louise: Ich weiss nicht mehr wie ich auf Debbie gekommen bin, aber sicherlich anders als Freak^^

    An KleineMaus123: Das der Titel neugierig macht ist mir schon klar, aber das war nicht geplant... Ich wüsste ehrlich gesagt auch gar nicht, wie ich das Geschreibsel sonst nennen soll...

    An Holly: Ich musste manche Bilder doppelt machen (also in späteren) Teilen, weil immer die Texturen verschwammen (Siehe auch auf dem allerersten Bild), aber es freut mich, wenn du sieh trotzdem gut findet^^

    Ankündigung: Heute Abend folgt ein weiterer Teil. Und danach kommt endlich mal ein bisschen Action- :D
    Übrigens mag ich Freak im Moment nicht, es zieht mich selbst runter ihren tristen Gedanken nachzuhängen und mitzufühlen. Ich könnte sie fröhlich machen, aber das passt ja nicht rein. Kennt das irgendwer von den Schreiberlingen? Oder bin ich völlig :illepall?

    Edit: Wurde halt doch ein "morgen Abend" und ganz zufrieden bin ich nicht. Ich mag das Vergangenheitskapitel nicht halb so gern wie die der Gegenwart, aber schliesslich will ich Freaks Tagebuch vollständig erzählen... Kapitel 0 besteht aus 4 Teilen, hier ist der Dritte- der Übergangsteil...

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    KAPITEL 0: DAS ALTE HAUS DER BURGANOWJA MORBID


    Schliesslich stand Lucy genau vor uns. Mit müden Augen betrachtete sie uns und schwieg einfach. Mir war völlig suspekt, als dass ich vorher den Hauch eines Lächelns in ihrem Gesicht zu sehn geglaubt habe.
    Lucy war schon immer die Schweigsamste von uns, und dennoch wunderte es mich, warum sie einfach so dastand wie aus Stein gemeisselt und uns musterte, wie man etwas mustert, das man ohnehin jeden Tag sieht. Als seien wir zwei Objekte irgendwo in ihrem eigenen Universum, langweilig, dennoch interessant. Sie hat später über diese Situation gesagt dass sie einfach nur froh gewesen wäre uns wieder zu erkennen, und zwar genau so, wie sie uns in Erinnerung gehabt hatte.


    Schliesslich wandte sie sich an Raziel: „Du…“ Ihre Stimme war kaum mehr ein Flüstern.
    „Ja Schwesterherz? Was kann ich für dich tun?“ Raziel klang genauso resigniert, wie ich mich gerade fühlte, denn instinktiv hatte ich gespürt, dass es Lucy genauso ging wie uns. Ich versuchte, intensiv an meine Sandkastenfreundin zu denken. Ich weiss, dass ich sie bis zu unserem Umzug sehr gut kannte und war erneut schier am verzweifeln. Ich hatte mich umgedreht, wie um mich davor zu schützen, als Lucy den Satz sagte, der mir das Blut wie Eis in den Adern gefrieren liess.
    „Weisst du noch… Weisst du noch wer der Vater meiner Kinder ist?“


    Während Raziel ihr erklärte, dass es uns nicht besser ging und ich das letzte kleine Stück Vergangenheit nach der gesuchten Person durchforstete, wurde Lucy immer leerer. Ich geriet in Panik, Raziel in Rage und Lucy wurde einfach… beinahe apathisch.
    Ein kleiner Gedanke wollte mir wohl entwischen, doch ich hatte ihn gepackt: „Er war Lehrer.“ Raziel nickte und redete weiter: „Es war dein Mathematiklehrer, natürlich ziemlich jung. Du warst 16, als du schwanger wurdest.“ Lucys einzige Reaktion war nur: „Hm. Das weiss ich auch noch, aber wie war er als Person?“ Diese Antwort bleiben wir ihr bis heute schuldig.


    Lucy wachte relativ schnell aus ihrem Zustand auf. Mit einem Schulterzucken meinte sie: „Ändern können wir nichts…“ und schlug uns vor, uns erst mal anzuziehen (natürlich lang und schwarz, schliesslich trugen wir Trauer).
    Eine Stunde später waren die Kids geweckt und wir warteten draussen. Ich lag indem für mich ziemlich ungewohnten Wüstensand mit Tombstone und träumte traurige Sachen vor mich hin. Raziel spielte mit Graveyard, und Lucy kümmerte sich um das Amtliche.

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  • Sie versteckte sich hinter ihrer unnahbaren, seriösen Maske, die sie an offiziellen Anlässen immer trug. (Sie hatte schon lange keine Möglichkeit mehr.) Die Frau erklärte uns, dass wir gleich zur Villa unserer Urgrossmutter fahren würden, die schon fertig möbliert war, wie abgemacht.
    Auf dem Weg dorthin habe ich geweint, und niemand hat es bemerkt. Meine Geschwister waren selbst so in Gedanken, dass ihnen meine zerlaufene Schminke nicht auffiel. Und die Kleinen warnen zu aufgeregt und klebten förmlich an den Busfenstern.



    Der Grund? Ich weiss ihn nicht mehr wirklich. Aber ich hatte Angst vor diesem Neuanfang, ich hatte Angst, das schmiedeiserne Tor zu durchschreiten und ich fürchtete mich plötzlich vor dem Leben an sich. Es war, als wären alle um mich grösser geworden, und ich konnte niemanden mehr erreichen. Ich war ganz klein, und da ich nicht so eine Maske wie Lucy habe, flennte ich hemmungslos.
    Meine Tränen waren in der Wüstensonne schon lange eingetrocknet. Merkwürdig, schliesslich war der 11. Februar… In Tilly lag immer noch Schnee.



    Lucy schaffte es, zuversichtlich das Tor zu durchqueren. Sie war schon immer besessen von Astronomie und hatte Astrophysik mit Summa Cum Laude abgeschlossen. Ein paar Wochen zuvor 23 geworden freute sie sich auf das neue Haus und die Umgebung mit der elitären Uni und anderen Forschungsstationen in den Bereichen Astronomie, Quantenphysik und seltsamerweise Neurologie.
    Sie sollte die Schwelle nach aussen noch einmal „übertreten“, wenn auch nicht gerade freiwillig und auf konventionellen Wegen.



    Raziel hingegen war eher misstrauisch. 20 Jahre alt, nach langer Zeit wieder Single und ohne seine eigentlich ziemlich solide Selbstsicherheit versuchte er nicht an unsere Zukunft zu denken, die genau so ungewiss wie unsere Vergangenheit schien.
    Mein grosser Bruder und ich würden das Tor nach aussen auch noch einmal überschreiten, aber nur wegen Lucy.



    Da stand ich nun, nachdem ich mir ein Herz gefasst hatte. Immerhin grünte es um das Haus herum (Wir haben bis heute nicht herausgefunden wieso) und erinnerte ein bisschen an unsere „Heimat“, die uns nun nur noch wie eine Kulisse vorkam hinter leeren Darstellern und kalten Handlungen.
    Ich war im Herbst zuvor 16 Jahre alt geworden und voller Lebenslust und Neugier. Ich hoffte, hier genauso aufzuleben, selbst wenn uns viel fehlte.



    Tombstone und Graveyard hatten sich sehr gefreut, da dieses neue Haus nun viel grösser war und sie eine Schaukel im Garten vorfanden. Tatsächlich sind sie von der merkwürdigen Amnesie verschont geblieben und gehen durch das Gartentor ein und aus, wie es ihnen gerade passt, ausser nachts. Damals waren sie sechs Jahre alt und kamen bald darauf in den zweiten Kindergarten in Hinterstelarien, von einem Bus gefahren.


    Im Haus setzten wir uns zuerst in der Eingangshalle hin. Ich fühlte mich einfach nur erdrückt, während sich Lucy neben mir nun auch alles skeptisch betrachtete. Als sie genug nachgedacht hatte, begann sie auf einmal darüber zu sprechen, ob das Teleskop auf dem Balkon wohl an der richtigen Stelle stand…
    Ablenkung, aber was sag ich da? Ich knuddelte meine kleine Nichte, um nicht erneut loszuheulen.



    Raziel betrachtete mit einem Lächeln den Whirlpool der mitten in der Eingangshalle stand. Wundere dich nicht Debbie, man behauptete in der Familie immer Urgrossmutter Burganowja sei ein bisschen verrückt gewesen, deswegen sind auch fast keine Fenster auf einem Stockwerk identisch und aus irgendeinem Grund muss sie ja hier in Merkwürdighausen gelandet sein und sich niedergelassen haben.


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    Keine Angst, ich werde nicht beschreiben, wie die jetzt das ganze Haus anschauen... (Wer hält das schon aus?) Wie schon angekündigt kommt in anderen ein Teil ein bisschen mehr Action^^

    [LEFT][center]I get my kicks above the waistline, sunshine.[/center][/LEFT]
    [LEFT][center][SIZE=1][glowred]->PROMISE ME DELIGHT[/glowred][/SIZE][/center][/LEFT]
    [right][SIZE=1][SIZE=2]Layla, you've got me on my knees...[/SIZE][/SIZE][/right]

  • Hi! Wieder ne echt tolle Fortsetzung!
    Gefällt mir echt suuupi *dickes Lob*
    Die Frisur von Freak ist total cool!
    Weißt du woher du sie hast????


    mach bitte bitte schnell weiter!!!


    Bye!

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    *08.09.[/SIZE][SIZE=3][SIZE=2][SIZE=1]1962 [/SIZE][/SIZE][/SIZE]
    [SIZE=3][SIZE=2][SIZE=1]†16.11.2007[/SIZE]
    [SIZE=1]I miss you!
    Papa &#9829;
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  • Ohmann, ich hab ja total vergessen hier zu antworten!


    Ich finde das sehr heftig, das irgendwie alle Familienmitglieder zu vergessen scheinen, was in ihrer Vergangenheit war. Es ist echt heftig, wenn man den Namen seines Lovers nicht mehr weiss, oder gar wer der Vater der eigenen Kinder ist!
    Das Haus finde ich unheimlich, bin gespannt wie es den Fünfen da ergehen wird.


    LG, Lenya

  • An KleineMaus123: klick ;) Danke für dein Lob!

    An Lenya: Naja, des Rätsels Lösung werden sie im Haus auch nicht finden. Ist einfach so eine Klischee-Gruselvilla, irgendwo in der Wüste. Wie in einem Kinderlied, "Das alte Haus von..." Ich hab mir das immer in der Wüste vorgestellt. Wie schon mal erwähnt, ich mag es nicht, wenn es ihnen schlecht geht, aber das muss jetzt halt sein. Schon ziemlich heftig, aber ich hab einen Hang zur Dramatik. Danke für die Treue ^^

    Anmerkung: Morgen ist die letzte Fortsetzung 3 Wochen alt... Tut mir sehr leid. Ich habe wie alle Jahre wieder meine Novemberkrise gehabt und irgendwie total den Faden verloren und schon gar nicht die Musse gefunden, auch nur etwas brauchbares zu schreiben... Und nun habe ich es vernachlässigt.
    Aber es geht voran. Letzte Nacht habe ich von Raziel geträumt. :kopfkratz Das war ein sehr schöner Traum, er war nicht allein, sondern total verliebt. Es war eine Alltagsszene, nichts Unanständiges;). Ich werde diese Änderung wohl beibehalten, wird aber nicht verraten. (ah ich freu mich das aufzuschreiben!) Aber das mich die Story schon in der Nacht verfolgt... :lachen

    [LEFT][center]I get my kicks above the waistline, sunshine.[/center][/LEFT]
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    [right][SIZE=1][SIZE=2]Layla, you've got me on my knees...[/SIZE][/SIZE][/right]

  • Hallo Sweety, hab grade die Gänsehaut abgewischt, bzw. glattgestrichen, sehr spannend und ein bisschen beklemmend, super, wie du deine Charaktere nach wie vor im Grif hast, und das Kleingedruckte ist ne tolle Idee und sorgt für mächtig Spannung, weiter so!

    Elzbeth

  • Hallo Elzie

    Schön, dass du auch da bist. Das Kleingedruckte war eher ein Unfall... Das kommt jedes Mal udn hier habe ich es wohl vergessen. Macht aber nix, passt ja ganz gut rein.;) Langsam haben sie wohl eher mich im Griff, wenn ich schon von denen träume o.O

    An alle anderen: Elzbeth ist eigentlich meine Betaleserin die ich brauche, weil mir oft irgendwelche "Schweizer Schnitzer" unterlaufen. Das sie aber die letzten zwei Teile nicht gesehen hat, merkt man wohl an der Rechtschreibung, besonders beim Zweiten, was ich immer noch nicht verbessert habe (Ich faules Ding, ich)

    [LEFT][center]I get my kicks above the waistline, sunshine.[/center][/LEFT]
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    [right][SIZE=1][SIZE=2]Layla, you've got me on my knees...[/SIZE][/SIZE][/right]

  • Klingt ja schon mal nach einem recht spannenden Anfang, ich werde hier sicher weiterlesen. Die Bilder sind gut getroffen und fangen die Atmosphäre schön ein. Mir gefällt besonders, wie das Haus der Urgroßmutter im Vergleich mit den anderen Häusern in der Nachbarschaftsansicht an diesem Ort irgendwie deplatziert wirkt.


    Die Geschichte ist gut geschrieben und macht Lust auf weitere Fortsetzungen. Interessant ist ja auch, daß die Kinder anscheinend von der rätselhaften Amnesie verschont geblieben sind. Wie schon von Lenya erwähnt, stelle ich es mir auch ziemlich heftig vor, sich an viele Dinge die einem wichtig waren einfach nicht mehr zu erinnern.

    [SIZE=1]Reasonable people adapt themselves to the world, unreasonable people persist in trying to adapt the world to themselves. Therefore, all progress depends on unreasonable people.[/SIZE]

  • ENDLICH ENDLICH ENDLICH... Ich habs geschafft, Teil 4. Und bin mit der leidigen Einleitung durch.
    Danke schon mal an Elzbeth, die diesen Teil erst morgen lesen wird... :rosen

    An Sasshkazar: Danke für den Kommie! Das Haus war mal eine Spontanidee, aber ändern möchte ich es nicht mehr... wie gesagt, die Urgrossmutter war etwas "strange"...^^
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    KAPITEL 0: LUCY DISCOVERED SOMETHING

    Die erste Woche verliessen wir die Villa gar nicht, nur die beiden Kids in den Garten. Als Zeichen der Resignation und Veränderung liess ich mir von Lucy die Haare schneiden. Allesamt gingen wir anders mit unserer Trauer und der grossen Verwirrung um.
    Ich hatte mit malen begonnen. Natürlich verfüge ich über null künstlerisches Talent, das hat Raziel für sich gepachtet, aber es half mit anfangs sehr, meine Gedanken zu verarbeiten, und der Tod meiner Eltern liess mich einfach nicht los. Er schien allgegenwärtig, mein ständiger Begleiter.




    Von Raziel hörte man nie ein Geräusch. Er war die meiste Zeit in seinem Zimmer, und wenn er sein Zimmer verliess, versteckte er sein Gesicht. Manchmal kam er abends zu mir herüber, und wir lagen auf dem Bett, redeten ein bisschen oberflächliches Zeug, denn Raziel erwähnte nie etwas Wichtiges. Er sprach damals nicht viel von Gefühlen, das kam erst später. Zum Glück, denn als wir noch in der morbid’schen Familienidylle in Tilly lebten, trug er sein Herz immer auf der Zunge.


    Lucy war die Einzige, die wirklich Ehrgeiz und Tatendrang bewies: Sie bildete sich weiter, schon vom zweiten Tag an, und schob alles, was sie nicht verarbeiten konnte, irgendwo in die Tiefen ihres Seins… Hauptsache, die Aufmerksamkeit galt etwas anderem… Astrophysik zum Beispiel.
    Sie stopfte sich mit Wissen voll, am Tag am Computer und in Büchern, nachts am Teleskop. Sie war schon immer so, die neugierige, wissbegierige, einfach ständig nach neuer Erkenntnis gierende Lucy.



    Graveyard und Tombstone lachten über uns, natürlich. Wie merkwürdig wir „Erwachsenen“ doch waren, natürlich wussten sie vom Tod ihrer Grosseltern, und sie haben geweint, aber der Umzug überschattete wenigstens am Tag das traurige Ereignis, nur nachts, wenn wir sie zu Bett brachten, mussten wir sie trösten.


    Und wie ihre Mutter alles an neuen Informationen verarbeiten kann, ist fast unglaublich. Obwohl Lucys IQ immer im Durchschnitt lag, hat sie vor der Uni ein Elite-Internat besucht, weil sie einfach durch Fleiss auf den benötigten Level kam (den die anderen wohl durch Geld erreicht haben). Die Zwillinge sind ja auch von ihrem damaligen Lehrer, das wissen wir inzwischen, und der war wohl sehr von seiner passionierten Schülerin beeindruckt...
    So kam es, dass sie in jener Nacht, von der ich erzählen will, zur Abwechslung in den Himmel starrte...


    Sie hat erzählt, dass sie, sobald ihr eine wichtige Erkenntnis über den einen Ring des Saturns in den Sinn kam, sie tatsächlich erleuchtet wurde. Und zwar von einer anderen Richtung, sondern von oben.
    Natürlich wüsste Lucy von ihnen, jeder weiss doch, dass es Ausserirdische gibt. Aber die Überraschung ist ihnen wirklich gelungen, da Lucy- völlig erschrocken und geblendet- keinen Schimmer hatte was genau passierte in diesem Moment…


    Die Ausserirdischen sogen sie in ihr UFO, weg vom geliebten Teleskop ins Ungewisse. In der Schule hatten wir gelernt, dass sie uns wohl gesonnen sind, aber Lucy sagte, dass sie immer noch nicht genau wusste was vor sich ging. So eine Entführung ist eine Ehre, und Lucy unterschätzt sich manchmal selbst, ihren Fleiss, ihren Ehrgeiz, für sie ist das alles selbstverständlich. Für mich war es immer selbstverständlich, dass sie so etwas erlebt… Allerdings bin ich nicht so orientiert wie sie, und ich weiss erst heute, was dass anscheinend für eine Auszeichnung bedeutet…

    (geht weiter)

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    [right][SIZE=1][SIZE=2]Layla, you've got me on my knees...[/SIZE][/SIZE][/right]


  • Raziel und ich redeten zur gleichen Zeit in meinem Zimmer über irgendetwas. Ich kann mich nicht mehr wirklich an das Gespräch erinnern, aber ich kann mich an den Lärm erinnern, denn die Ausserirdischen verursachten.
    „Hast du das eben gehört?“
    „Klar Schwesterherz, klang wie ein überdimensionaler Staubsauger. Werden wohl die Nachbarn sein.“
    „Schon möglich. Auch egal.“


    Du kannst dir vorstellen, was für Augen wir gemacht haben als wieder Lärm erklang- aber dieses Mal ein bisschen anders. Wir schauten bei mir aus dem Fenster, und sahen, was wir bisher nur von Zeichnungen im Unterricht kannten:
    Ein Raumschiff (Ich hatte die mir immer grösser, dafür leiser vorgestellt) schwebte vor unserem Grundstück, bewegungslos, wie an Bindfäden. Raziel realisierte es schneller als ich; mit einem „Lucy!“ sprang er auf und weg war er...


    Ich rannte und stolperte ihm nach, ein bisschen mulmig war mir schon zumute, war ja ziemlich neu für mich. Und Raziel rannte auch noch voll darauf zu!
    Immerhin realisierte ich während unserer Hetze nach draussen, was er mit seinem Ausruf gemeint hatte.
    Noch im Garten konnte ich beobachten, wie sich eine Luke öffnete… Vor Spannung stand ich plötzlich ganz still, während Raziel, hysterisch mit den Armen wedelnd, nach unten rannte…


    Und mit einem Schwung wurde Lucy sozusagen ausgespuckt und landete schwankend auf den Füssen.
    Mühsam versuchte sie, das Gleichgewicht zu behalten und rappelte sich dran hoch, während sich die fliegende Untertasse schloss und wieder von dannen schwebte…


    Lucy schaute ihnen nach und rief irgendwas von Dankbarkeit und dass sie nun alles besser verstand, während Raziel zu lachen begann- wie er es immer tut, wenn er sich von einem Riesenschreck erholt hat. Ich weiss leider nicht mehr genau, was Lucy den extrateristischen Lebensformen hinterher rief.




    Eine Weile lang stand sie starr da und zitterte, während sie ganz verzweifelt vor sich hin redete, so leise, dass wie sie nicht verstanden. Als wäre sie ins eiskalte Wasser gefallen und wieder herausgezogen worden. Sie schien weder mich noch Raziel nicht zu bemerken…


    …als sie es jedoch realisierte, begann sie laut zu fluchen. Sie sprach zwar mit dem Rücken zu uns, aber es war dennoch an uns gerichtet.
    „Verdammt noch mal, was treibt ihr hier draussen?! Sofort zurück ins Haus. Und zwar für immer, hört ihr?“
    „Aber Lucy, wir haben uns Sorgen…“
    „Ach was, ihr habt nicht mal bemerkt dass ich weg war, bis sie mich zurück gebracht haben. Also pack den Teenies ein und hau wieder ab. Und zwar in die Villa!“



    Wir brachten Lucy in ihr Zimmer, um sie ein bisschen zu beruhigen, da ihre Laune auf dem Nullpunkt und sie sehr aufgebracht war. Während Raziel die Konfrontation mit ihr über sich ergehen liess, kümmerte ich mich um die Kleinen. Graveyard war nämlich wach geworden, als Lucy in ihr Zimmer gestampft war und zeterte.




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