Beiträge von Yoshira


    Mit quietschenden Reifen bog der rote Sportwagen um die Kurve und überholte noch vor der Ampel einen hellblauen Kleinlaster, dessen Farbe bereits verwaschen war. Als die Ampel auf grün sprang, heulten die Motoren der Wagen auf und die Autokolonne setzte sich wieder in Bewegung. Vanessa hielt sich die Ohren zu.
    „Herrje! Das letzte Mal war ich vor acht Jahren in Monaco. War das hier schon immer so laut?“





    Keine Ahnung, vor acht Jahren habe ich noch nicht mal studiert. Und aufgewachsen sind Jayson und ich oberhalb der Innenstadt. Unser Elternhaus steht noch immer in den heute schon dicht bebauten Bergen. Von dem Chaos der Stadt haben wir gar nicht so arg viel mitbekommen, nur zum Einkaufen oder ähnlichem sind wir mit unseren Eltern hierher gekommen.“





    „Du bist hier aufgewachsen?“
    „Ohja. Und inzwischen arbeite ich auch hier. Nur zum Studieren bin ich nach Nizza gegangen und meinen Wohnsitz hab ich inzwischen in einem Stadtviertel von Monaco.“
    „Hoppla, lass uns hier verschwinden. Sogar die Fahrradfahrer sieht man nur noch verschwommen, so schnell sind die."





    Vanessa und Beth liefen über einen Zebrastreifen, als die Ampeln auf rot standen. Sie waren nun seit einer Dreiviertelstunde in Monaco und bahnten sich einen Weg durch den allgegenwärtigen Berufsverkehr der Stadt. Glücklicherweise wussten sie, wo Cécile und ihr Sohn Jean-Luc wohnten.



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    Jean überlegte einen Moment, dann setzte er wieder an:
    „Ich habe daran gedacht, dass du natürlich irgendwann zurück nach Cannes musst. Immerhin hast du dort deine Freunde, deine Eltern, deine Geschwister, naja, und eben deinen Freund.“
    „Meinen Freund?“
    „Ja, der Kerl, der in deinem Traum vorkam.“





    "Achso, der Freund. Ja, das stimmt ... das wird natürlich niemanden kalt lassen, wenn ich einfach hier bliebe. Niemanden bis auf meinen Vater.“
    Sherry hatte in ihrer Bewegung inne gehalten und starrte mit leerem Blick in den Spiegel. Die Erinnerung an ihren Vater ließ sie noch heute einen Stich im Herzen verspüren. Wie sehr vermisste sie ihn doch. Sie wusste nicht, ob sie ihn dafür hassen oder um ihn weinen sollte, weil er sie verlassen hatte.





    "Alles in Ordnung? Das wollte ich nicht, tut mir leid.“
    „Schon ok. Du hast ja Recht. Irgendwann muss ich wieder nach Hause. Ich weiß nur noch nicht wann. Ich weiß momentan nur eins: ich brauche Abstand. Ich habe, bevor ich zu euch gekommen bin, einen schweren Fehler gemacht. Doch das wurde mir zu spät bewusst. Und danach ist mir die Situation aus den Händen gefallen, ich hatte keine Kontrolle mehr über sie.“





    „Kannst du diesen Fehler denn nicht wieder gutmachen?“
    Den Blick noch immer in den Spiegel gerichtet, antwortete Sherry:
    „Wenn das so einfach wäre ...“, und mit fester Stimme wies sie ihren Cousin zurecht. „... und jetzt halt still!“



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    Anschließend durchstöberten sie gemeinsam den alten Kleiderschrank, der gegenüber dem Bett stand. Es fanden sich viele Klamotten wieder, die sie früher als Kinder getragen hatten und die schon längst in der Altkleidersammlung sein sollten. Nach eifriger Suche fand sich aber dennoch ein ausgehtaugliches Outfit.





    Anschließend machte Sherry sich daran noch etwas Farbe in die Haare ihres Cousins zu bringen. Auch wenn ihre Tante sie daraufhin wahrscheinlich aus ihrem Leben verbannen würde. Notfalls würde sich die Farbe ganz schnell wieder auswaschen lassen, was es nicht so alles gab.





    Während Sherry nun Jeans Haare bearbeitete, beobachtete selbiger die Prozedur im Spiegel in seinem Zimmer. Wo er anfangs noch skeptisch die Handgriffe seiner Cousine beäugt hatte, wartete er jetzt voller Ungeduld auf das Ergebnis. Viel zu sehen, war jedenfalls noch nicht. Bisher hatten die beiden geschwiegen, da sie nicht riskieren wollten, dass Cécile auf einmal im Zimmer stand.





    Nun aber ertrug Jean die Stille nicht mehr und begann ein Gespräch:
    „Sag mal, Cousine, was willst du eigentlich mit deiner Situation machen?“
    „Wie meinst du das?“
    „Naja, du hast mir vor Zeit doch von diesen Albträumen erzählt. Hast du sie seitdem nochmal gehabt?“
    „Nicht so häufig wie anfangs, aber hin und wieder ist derselbe Film wieder und wieder von vorne abgelaufen. Das Einkaufscenter, der Sonnenuntergang, der Abgrund und das schreckliche Lachen. Aber wieso willst du das wissen?“



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    „Im Klartext: ich soll dir helfen, dich für heute Abend einzukleiden und zu stylen.“
    „Im Klartext.“
    „Sieh mal einer an, da will sich mein lieber Cousin also tatsächlich für eine junge Dame zurechtmachen. Wer hätte das gedacht? Da scheint wohl jemand verliebt zu sein.“





    Ach was! Ich will doch nur nett zu ihr sein.“
    „Ja, natürlich. Also dann ...“, Sherry stand auf und sah nun zu Jean herunter. „... wie weit willst du denn gehen?“
    „Muss ich diese Frage beantworten?“
    „Deine Cousine sagt ‚ja‘, deine Mutter sagt ‚nein‘.“





    "Gut, dass du nicht für immer hier wohnst. Nächster Punkt!“
    Sherry setzte einen bösen Blick auf und zeigte drohend mit dem Finger auf ihn. „Duuu! Komm mit.“



    ~~~~~~~~~~~~~~~


    In Jeans Zimmer angekommen, ließ Sherry sich auf das weiche Bett fallen. Sobald auch Jean sich gesetzt hatte, begann sie ihm Tips zu geben, wie er den Abend mit Charlotte gestalten könnte. Dabei ließ sie nicht aus, was ihr selbst schon widerfahren war. Ihr Cousin hatte bereits seinen hochinteressierten und ernsten Blick aufgesetzt. Er schien jedes Wort in sich aufzusaugen, um es bloß nicht wieder zu vergessen.



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    Hey =)
    trotz kleiner Verzögerung bin ich jetz wieder da mit der neuen FS. :)


    *Nessa*: vielen Dank fürs Kompliment *rotwerd* die langen Pausen entstehen meist durchs Fotografieren, das nimmt unglaublich vel Zeit in Anspruch *seufz* du darfst gespannt sein, wie es mit den beiden weitergeht :augzu


    und looos:

    Nun war der Brief seit zwei Tagen nicht mehr in Sherrys Händen. Er war inzwischen garantiert in Cannes angekommen. Wie er wohl darauf reagieren würde? Diese Frage stellte Sherry sich ständig, seit sie den Brief abgeschickt hatte. Insgeheim hoffte sie, dass der Brief verloren gegangen sei, obwohl sie froh und erleichtert war, sich endlich gerechtfertigt zu haben. Doch eine Frage blieb dennoch offen: ...





    Hörst du mir eigentlich zu?“
    Jean-Luc war auf die Terrasse gekommen und hatte sich vor Sherry aufgebaut. Während er sie nach ihren Rat gefragt hatte, hing sie mal wieder ihren Gedanken nach und hatte noch nicht einmal bemerkt, dass ihr Cousin neben ihr gestanden hatte.





    Hast du was gesagt?“
    „Ja, so in etwa die letzten fünf Minuten lang. Aber die Dame hat wichtigeres zu tun, als sich die Sorgen und Nöte ihres Cousins anzuhören.“
    „Entschuldige. Wenn du mir jetzt nochmal alles erzählst, höre ich dir ganz bestimmt zu und werde dir, so gut ich kann, helfen.“
    Sherry schaute zu ihrem Cousin hoch und sah ihn erwartungsvoll an.
    „Na, was ist?“





    „Nun gut, aber lach mich ja nicht aus.“
    „Nie!“
    Er begann zu erzählen. Vor einer Stunde hatte er mit Charlotte telefoniert und sie für den Abend in eine Bar eingeladen. Nun brauchte er jedoch die Hilfe seiner Cousine, die mit Verabredungen wohl schon mehr Erfahrung hatte, als er selbst.



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    also wirklich :p
    dieser Ozeantyp - wann bekommt der endlich nen namen? lol - ist zwar interessant, aber zum punkt kommen, kann der uch net, oda?! :D
    hatte er sie nicht sozusagen dorthin bestellt? un dann haut der einfach ab - tziss, Männer!! xD


    gut, es war also doch nur die mütze :augzu
    der will aba auch wirklich nich erkannt werden, oda sehe ich das falsch? trägt mitten in der nacht ne sonnenbrille! ... naja, dass er mysteriös ist, scheint klar *g*


    bis zur nächsten fs!!

    slayer und Santine: danke, das war es! :applaus


    kerstin: hijaaaaa :megafroi erinnerung an samstag! lol dass du m8it dieser erklärung was anfangen konntest, is ja hamma :D wie biste drauf gekommen?

    haaaaallöle
    hat was gedauert, aba jetzt bin ich wieder in der stadt :p
    am we kann man sachen erleben, die einfach grandios sind! :augzu


    du machst es ja echt spannend mit diesem typen *g*
    aba der, der da am feuer steht - wieso brennt das eigtl noch? müsste doch schon ängst aus sein :D -, is blond - hatte lenja nich mal erwähnt, dass er schwarze haare hat? oder war das einfach nur die mütze lol


    is ja echt toll, dass du inzwischen so viele leser hast :)
    freu mich auf die nächste fs!
    lg,
    die Yo

    ich suche gleich 2 lieder :p


    das eine ist schon etwas älter aus den 80ern oda 90ern - im refraintext kommen alle wochentage auf englisch vor und ein teil davon ist etwa: " ... Thursday, friday, saturday, we chill on sunday"
    kennt das vllt jemand? kam ne zeit lang öfters ma bei rpr1 (radio), habs aba in letzter zeit nich mehr gehört


    das zweite is sehr viel schwieriger -.-'
    am Samstag war ich bei Mario Barth :megafroi im Iss-Dome Düsseldorf
    am Ende wurde ein Lied eingespielt, von dem ich vage die Melodie weiß und die Worte "Und tschüss!" - es kam glaub ich noch etwas mit Sonnenschein oder so in der Art vor
    das ist leider sehr wenig und ich weiß auch nicht, ob das nach jeder Show gespielt wird oder nur im Iss-Dome


    ich hoffe, ihr könnt mir helfen :)

    Ohje, Lenja hätte besser mal nachschauen sollen, was sie sich dort eingeschüttet hat lol mir wärs ja schon etwas kalt gewesen auf nem steinboden!
    dass zwischen marc und nele endlich etwas passiert ist, freut mich :D hat ja lang genug gedauert ;)


    noch ne kleine anmerkung:


    Karlotta machte Lenja wach. Alles war leise und helle Sonnenstrahlen fielen durch die Fenster. (...)
    „Komm mal mit- dann zeig ich dir wo zwei andere sind.“, ging Nele in Richtung Toilette und Lenja schlurfte hinterher.


    wenn du schreibst "Karlotta weckte Lenja" klingt es auf jeden fall besser und ist gewohnter zu lesen, weil man ja eher wecken als wachmachen sagt ;)
    und wahrscheinlich meintest du Karlotta und nicht Nele, denn Nele lag ja schlafend bei Marc :p


    lg,
    Yoshira


    Erstaunt blickte Jayson zu Vanessa hoch. Sie war aufgestanden und vor der Bank auf und ab gelaufen, während sie voller Eifer neue Pläne geschmiedet hatte. Manchmal glaubte er, dass sie zu viel Fantasie hatte, die sie umsetzen wollte.


    „Du meinst das doch nicht wirklich ernst ... oder doch?“
    Bei dem Gedanken, dass Sherry mit seiner Schwester Beth konfrontiert werden sollte, wurde ihm angst und bange. Das war immer möglich, nur nicht zu einem solchen Zeitpunkt!


    Damit endet auch diese FS. :p
    Ich bin neugierig, was ihr zu Vanessas Ideen sagt und freue mich über jeden Kommi!
    bis zur nächsten FS,
    Yoshi


    „Und wie willst du das bitte anstellen? Immer wenn wir anrufen, vertröstet sie uns. In letzter Zeit gehen nur noch ihre Tante und ihr Cousin ans Telefon. Mit Briefen haben wir es noch nicht einmal versucht. Willst du etwa zu ihr fahren? Am besten noch mit Leuten, die sie gar nicht kennt ... wie Beth zum Beispiel.“
    Jayson spottete über solche abstrusen Gedanken.


    Ganz im Gegensatz zu der jungen Wahlkampfleiterin.
    „Hey ... die Idee ist gar nicht mal so schlecht. Auf diese Weise könnte sie uns gar nicht ausweichen und würde bestimmt eher einem Gespräch zusagen. Und außerdem könnte sie sofort deine Schwester kennenlernen, sodass alles von vornherein geregelt wäre zwischen den beiden!“
    „Was soll den da geregelt werden? Die beiden kennen sich doch überhaupt nicht.“


    Eben! Und das ist der Punkt! So wie ich dich bereits kenne – und das ist nicht gerade sehr schlecht -, weiß Sherry gar nichts von einer Schwester!“
    „Hör auf damit! Du benimmst dich schon wie meine Mutter!“
    „Gutes Stichwort.“


    Oh nein! Denk gar nicht dran! Du willst Sherry zurückholen, aber doch nicht gleich bis aufs letzte schocken!“
    „Hast Recht. Das geht nicht. Aber ich werde sofort mal mit Beth darüber reden. Wir können bestimmt schon morgen in Monaco sein!“

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    Ja, also ... es ist so. Sherry ist ja jetzt schon etwas länger weg und ... mit ihr Kontakt aufnehmen ging ja nicht. Das heißt, sie wollte nie. Aber heute Morgen ... da habe ich einen Brief bekommen.“
    Vanessas Augen wurden groß:
    „Ein Brief? Sie hat dir einen Brief geschrieben? Was schreibt sie? Geht es ihr gut? Weiß sie, wann sie zurückkommt? Kommt sie überhaupt zurück?“


    Und mir sagst du, ich soll aufhören zu denken. Sie wird natürlich zurück nach Cannes kommen, nur weiß sie noch nicht wann. Sie sagt, sie brauche Zeit und Abstand von ... hier.“
    Details über den direkten Bezug zu ihm, wollte er nicht verraten. Auch der raue Fleck am Ende des Briefes verschwieg er Vanessa. Noch mehr das, was da einst gestanden hatte.


    Er hatte durch Zufall entdeckt, dass dort mal etwas gestanden hatte, als er den Brief versehentlich in eine Wasserlaache gelegt hatte. Im Großen und Ganzen hatte der Brief keine Spuren davongetragen. Nur an dieser einen Stelle schien die Schrift ganz besonders durch und war auf der Rückseite des Blattes gut zu erkennen. Es war kein vollständiger Satz, noch nicht einmal zwei ganze Wörter, aber was es heißen sollte, war leicht zu erraten gewesen.
    Ich liebe dich.


    „Weißt du was? Wir müssen etwas unternehmen! Wir können doch nicht nur warten, bis sie sich endlich entschließt, etwas zu tun. Vielleicht sollten wir ihr keine andere Chance lassen, als mit uns zu reden.“
    Voller Elan dachte Vanessa sich Pläne zusammen, wie sie ihr Ziel am besten erreichen könnte. Jayson war nicht annähernd so überzeugt von dem Gedanken:

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    Seit Tagen war es das erste Lächeln, das über Jaysons Gesicht huschte.
    „Tut mir leid. Wenn es dir nicht passt, nehme ich es gerne zurück.“
    „Das will ich aber hoffen! Dir wäre es doch auch lieber, nicht wahr?“
    Jayson hatte den Blick längst wieder geradeaus gerichtet. Er fing an zu überlegen.


    War es ihm so lieber? Oder war es ihm unwichtig, ob Sherry dort, wo sie war, alleine war? Er schien ihr jedenfalls doch noch ein Begriff zu sein – dem Brief zufolge. Oder war es ihm letztendlich sogar egal, was sie in Monaco trieb?
    „Denk jetzt bloß nicht weiter, hörst du?!“


    Verwundert sah Jayson Vanessa an, die sich inzwischen neben ihn auf die Bank gesetzt hatte.
    „Du kannst mir nicht erzählen, dass du weißt, was ich gerade denke!“
    „Oh doch, das kann ich.“
    Jayson wurde unwohl zumute. Konnte Vanessa wirklich wissen, was er dachte?
    „Du würdest auch wissen, was ich denke, wenn ich diese Gedanken nebenbei ausspreche!“


    Er wurde rot. Hatte er wirklich gesagt, was er gedacht hatte? Den Wunsch, sofort im Erdboden zu versinken, konnte man ihm ansehen. Jayson räusperte sich und lenkte ab:
    „Du, hör mal, ich muss dir was erzählen ... glaube ich.“
    „Aha?“

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    Dort unten saßen Charlotte und Jean auf der Bank und schienen den Rest der Welt vergessen zu haben. Charlotte saß auf seinem Schoß und küsste ihn sanft.
    ‚Die beiden haben ihr Glück gefunden. Sie müssen sich keine Sorgen machen, genau wie der quirlige Spatz. Das scheint alles so einfach. Wieso ist es nicht immer so?‘
    Sherry wandte sich wieder ihrem Brief zu und strich mit dem Zeigefinger über die weiße Linie. Das Deckweiß war getrocknet.

    ~~~~~~~~~~~~~~~

    Jayson hob den Kopf und blickte über den See. Er hatte Schritte hinter sich gehört, die langsam näher kamen. Er erinnerte sich nicht an eine Verabredung. Astrid wollte heute mit Beth in die Stadt fahren, um sich von den Sorgen um ihre Freundin abzulenken. Vanessa ordnete er erneut dem Rathaus zu, wo sie wahrscheinlich ihren liegen gebliebenen Papierkram erledigte. Und Morgan ist schon morgens früh zu ihrer Mutter gefahren. Wer konnte dort also kommen?


    Er wandte den Kopf zur Seite und wartete. Die Schritte kamen immer näher. Aus den Augenwinkeln konnte er bereits eine schemenhafte Gestalt erkennen.
    „Na? Alles klar?“
    „Was denkst du, Vanessa?“


    Schon gut. Aber hilft es, wenn du ständig hier am See sitzt? Du hängst deinen Gedanken nach und währenddessen verbringt Sherry jeden einzelnen Tag in Monaco – allein.“
    „Bist du dir da wirklich sicher? Allein?“
    „Jayson!“

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    Eben hätte sie noch den Mut gehabt, diesen Satz zu ergänzen, doch jetzt kam es ihr wie eine einfach Floskel vor. Sie stand auf und fing an, in den Schubladen eines Schrankes zu kramen. Endlich fand sie den Farbkasten, mit dem sie vor Jahren noch Bilder für ihre Tante und ihre Mutter gemalt hatte. Sie öffnete ihn und hob eine kleine weiße Tube hoch. Sie war schon ganz zerknautscht und beinahe leer. Wenn Sherry Glück hatte, befand sich noch immer etwas Deckweiß in ihr. Und ansonsten würde sie nochmal in die Stadt fahren und eine neue Tube kaufen.


    Wieder einmal wurde ihr klar, dass sie ein Stier war. Sie will ihren Willen mit allen Mitteln durchsetzen. Dafür setzt sie spitze Hörner auf und ist unglaublich stur. Mit der Tube Deckweiß in der einen und einem Pinsel in der anderen Hand, kehrte sie an den Tisch zurück. Die weiße Masse quoll aus der runden Öffnung heraus und bildete auf der Pappe eine dünne Linie.


    Sehr viel war also nicht mehr drin. Doch es reichte. Sherry steckte den Pinsel in das Deckweiß, sah sich noch ein letztes Mal den unvollständigen Satz an und schmierte die deckende Masse darüber. Jetzt war es weg. In der Zeile stand nur noch ‚Ich danke dir ...‘ Und das sollte auch so bleiben.


    Während sie zusah, wie die Schicht Deckweiß auf dem Papier langsam trocknete und fester und dichter wurde, vernahm sie Vogelgezwitscher. Sie sah aus dem Fenster und folgte dem Flug eines kleinen, flinken Spatzes. Als er durch die Baumkronen hindurch flog, wirkte er so frei. Er musste sich keine Sorgen machen, er war frei, für immer. Sherrys Blick blieb an einem weißen Fleck mitten in dem Blütengewirr der Bäume hängen. Sie musste lächeln.



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    Als sie schon vor der Tür stand, hielt sie in der Bewegung inne. Die unscharfen Umrisse, die sie hinter den Scheiben erkennen konnte, kamen ihr so vertraut vor. Sie konnte sie nicht zuordnen und verharrte mit der Hand auf der Türklinke. Sie zuckte zusammen, als es plötzlich nochmal klingelte. Sherry gab sich einen Ruck und öffnete die Tür. Sie gab sich Mühe entspannt zu wirken.


    Sie hatte sich geirrt. Diese Frau, die dort vor ihr stand, war ihr nicht vertraut, aber bekannt. Sie hatte sie vor einigen Tagen bereits gesehen: Charlotte. „Hallo. Sherry? Ist das richtig?“
    „Ja, wir kennen uns ja schon. Jean ist hinten im Garten. Zu dem wolltest du doch.“
    Ein verlegenes Lächeln umspielte Charlottes Lippen.


    „Na dann geh mal durch. Den Weg kennst du ja. Und wunder dich nicht, ihm fehlt einfach nur das Klavier.“
    Sherry zwinkerte der jungen Frau zu und ließ sie herein. Charlotte warf ihr einen unsicheren Blick zu, ehe sie ins Wohnzimmer verschwand und in den Garten hinausging.


    Sherry sah ihr eine Zeit lang hinterher. Dann schloss sie die Tür und begab sich wieder in die obere Etage, um den Brief fertig zu schreiben. Nun saß sie wieder da und starrte auf das Blatt Papier. Sie wollte sich den Brief nicht durchlesen, denn danach würde sie das Blatt nehmen, zerknüllen und zu den anderen drei angefangenen Briefen hinter sich auf den Boden werfen. Doch den letzten Satz betrachtete sie lange.
    ‚Ich danke dir ...und ich lie ...‘
    ‚Ich lie ...‘.

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    Hey!
    da bin ich schon wieda, das is ja fast rekordzeit xD


    nussi. : wie's weitergeht verrate ich natürlich nicht, aba du wirst ja sehn ;) un diesmal hab ich's echt geschafft die fs zeitig on zu stellen *juhuu*


    und schon gehts los:

    Sherry sah lange auf das weiße Blatt Papier, das vor ihr auf dem Tisch lag und darauf wartete vollgeschrieben zu werden. Eine halbe Stunde saß sie nun schon so da. Das einzige was bisher auf dem Blatt stand, war ein Name. Sherry warf einen Blick aus dem Fenster und suchte zwischen den vielen Kirschbäumen nach ihrem Cousin.


    Sie fand ihn an dem braunen Tisch sitzen, dessen Tischkante er mal wieder als Klaviertastatur benutzte. Nun wandte sie sich wieder dem Brief zu, den sie nach Cannes schreiben wollte. Sie ließ den Stift einmal quer über das Papier wandern, bis sie in der Zeile unter dem Namen neu ansetzte und damit begann den Brief zu schreiben.


    "Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll. Es fällt mir schwer dir diesen Brief zu schreiben, aber es muss sein. Ich kann nicht für immer hier bleiben, wo ich jetzt bin. Ich muss zurück nach Hause, nur wann, das weiß ich noch nicht. ... Ich vermisse dich. Ich würde dir so gern erklären, wieso das alles passieren musste, aber ich kann es mir nicht einmal selbst erklären. Seit ich hier bin, denke ich viel nach – über uns, aber auch über unsere momentane Situation. Du musst wissen, dass du mir wirklich sehr viel bedeutest. Unsere Geschichte ist kompliziert und verworren, aber das ist keine Barriere, wenn wir es nur schaffen, die Seile zu entwirren, die uns den Weg versperren. ... Doch meine Abreise bereue ich keineswegs. Sie war nötig, denn ich brauchte dringend Abstand – von allem. Ich kann nur hoffen, dass ich euch nicht in irgendwelche Schwierigkeiten gebracht habe und wenn es so ist, tut es mir Leid.
    Ich weiß nicht, ob du das Gefühl kennst, wenn du etwas unbedingt willst, es aber gleichzeitig nicht ertragen kannst. Bitte versteh mich. Ich muss noch eine Zeit lang alleine sein und – so schwer es mir fällt – kann ich dich nicht sehen. Sobald ich mir im Klaren darüber bin, was ich wirklich fühle und wie ich zu euch allen zurückkommen soll, werde ich von mir hören lassen.
    Grüß Vanessa, Astrid und Morgan von mir. Und bitte sag ihnen, dass ich überreagiert habe, das war nicht richtig. Und es ist wahrscheinlich auch nicht richtig, mich durch einen Brief und dann noch nicht mal persönlich bei ihnen zu entschuldigen, aber im Moment geht es leider nicht anders. Wenn du ihnen das sagst, wissen sie, worum es geht.
    Ich danke dir ... und ich lie ..."


    Sherry fuhr hoch. Sie blickte zur Tür hinaus in den Flur. Von hier konnte sie die Tür nicht sehen, aber es hatte eindeutig geklingelt.
    „Cécile!“ Keine Reaktion.
    Das hatte sie völlig vergessen: Cécile war bei der Arbeit. Und Jean schien die Klingel nicht gehört zu haben, obwohl die Terrassentür sperrangelweit offen stand. Seufzend erhob sie sich und ging die Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Sie konnte sich nicht vorstellen, wer da klingeln könnte.

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    trotzdem danke :)
    ich hab das auch ma ausprobiert, das haus an sich wurde angezeigt, nur iwas wurde blau angezeigt - das is scheinbar iwas, das an der wand hängt un erst ab ofb da ist :nixweiss naja, nich so schlimm :augzu

    was passiert eigtl, wenn man häuser runterlädt un ein erweiterungspack, das benötigt wird, nich hat? werden die teile des hauses, die speziell vom ep sind einfach nicht angezeigt oder taucht das haus grundsätzlich nich auf?