Beiträge von FunnyChrissy

    Kapitel 5


    Mitten in der Nacht



    Marie wurde vom schrillen Klingeln des Telefons aus dem Schlaf gerissen. Einen Moment war sie so verwirrt, dass sie sich gar nicht zurechtfand. Dann fiel sie mehr aus dem Bett, als dass sie aufstand, tastete sich im Halbdunkel des Zimmers zum Telefon und nahm schlaftrunken ab.



    „Hallo, wer ist da?“ Sie warf einen Blick auf ihren Wecker. Es war halb vier in der Nacht, welcher Idiot rief einen um diese Zeit an?!
    „Marie? Hier ist Cedrik.“
    Marie spürte ihre Knie puddingweich werden und der Hörer in ihrer Hand begann unschön zu zittern.



    „Cedrik?“ krächzte sie in den Hörer. Was um Himmels willen wollte Cedrik von ihr? Wo hatte er ihre Telefonnummer her? Und… wieso rief er um diese Zeit an?
    „Was um Himmels willen… wieso rufst du mich mitten in der Nacht an und woher hast du überhaupt meine Nummer?“ sagte sie verärgert und versuchte, das wildflatternde Pochen ihres Herzens zu ignorieren.
    Ohne eine Antwort abzuwarten, sprach sie schnell weiter: „Cedrik, egal, was du willst, ich hab morgen einen harten Tag vor mir und werde früh raus müssen, also lass uns das zu einer vernünftigen Uhrzeit klären.“ Wie bescheuert musste dieser Mensch sein, sie mitten in der Nacht allen ernstes anzurufen?



    „Und ohnehin denke ich, dass es besser wäre, wenn wir…“ Sie brach im Satz ab, denn Cedrik brüllte förmlich: „Schluss jetzt! Hör auf, sei still!“
    Sie schluckte verdattert.
    „Es geht nicht um dich und mich, es geht um Susan!“
    Marie zuckte zusammen.
    „Was… was ist mit Susan?“
    „Sie hatte einen Unfall“, sagte Cedrik schnell und mit dünner Stimme. „Sie braucht uns jetzt – alle beide. Sie haben sie in die Westklinik gebracht. Ich bin bereits auf dem Weg zu dir, ich werde in zwei Minuten da sein…. Marie… du kommst doch mit?“
    Marie schluckte, ihr Mund war trocken. „Natürlich. Ich bin sofort unten.“



    Sie warf den Hörer in die Ecke, stolperte über ihre Schuhe und fingerte zitternd nach dem Lichtschalter.
    Susan! Was war geschehen? Ein Unfall hatte Cedrik gesagt. Doch nichts Schlimmes.....Und wieso rief ausgerechnet er sie an? Susan musste morgen auch arbeiten. Wie konnte sie nur mitten in der Nacht einen Unfall haben?
    Marie versuchte sich selbst zur Ruhe zu zwingen. Dass sie jeden Moment mit Cedrik zusammen in einem Auto sitzen würde, war ihr inzwischen völlig gleich. Alles verblasste über die Sorge, die sie sich um ihre beste Freundin machte.
    Sie fischte ihre Jeans aus dem Wäschekorb und schälte sich schnell in BH und Pullover. Die Kälte der Wohnung kam ihr doppelt so schneidend vor wie gestern Abend. Sie zitterte am ganzen Körper, so sehr sie sich zu kontrollieren versuchte, es ging nicht.
    Rasch schlüpfte sie in ihre Schuhe und warf einen Blick aus dem Fenster. Unten auf der Straße fuhr gerade ein dunkler VW Golf vors Haus. Das musste Cedrik sein. Sie musste sich beeilen!



    Für MakeUp, Frisur oder sonstiges blieb keine Zeit. Es war auch nicht wichtig. Während sie panisch nach ihren Hausschlüsseln griff, steckte sich Marie schnell ein Pfefferminz in den Mund und als sie die Treppen hinunter rannte, band sie ihre Haare mit einem Gummiband im Nacken zusammen. Sie musste furchtbar aussehen, aber das war ihr in diesem Moment vollkommen egal.
    Rasch ließ sie die Haustür hinter sich zufallen und lief schnellen Schrittes auf den VW Golf zu, der ihr mit seinen Scheinwerfern den kiesigen Weg erhellte.
    An ihre Jacke hatte sie gar nicht gedacht. Erst als ihr die Kälte schneidend durch alle Glieder fuhr, wurde ihr bewusst, dass sie ohne selbige das Haus verlassen hatte. Doch selbst das war Marie nun vollkommen egal.
    Sie öffnete die Tür und ließ sich wortlos ins Auto fallen.



    Es roch nach Cedriks AfterShave, vermischt mit einem muffigen, herben Geruch, der vielleicht von einem Hund stammte.
    Cedrik sah sie kurz an und gab dann wortlos Gas. Auch er trug nur ein dünnes T-Shirt, welches er sich wohl achtlos übergeworfen hatte. Verständlich, dass auch er vollkommen durch den Wind war.
    Sie fuhren eine Weile vollkommen still durch die Nacht, dann erhob Cedrik das Wort. Im fahlen Licht sah Marie, dass er mitgenommen aussah. In ihre wogte ein zärtliches Gefühl auf, das sofort wieder verebbte, als sie Cedrik sprechen hörte. „Du willst bestimmt wissen, was geschehen ist. Mein Vater rief mich vor einer halben Stunde an und sagte mir Bescheid. Ich weiß auch keine Details, aber so wie er es mir erzählte, ist Susan angefahren worden… er konnte mir nicht viel mehr sagen…“
    Seine Stimme war dünn und voller Schmerz. „Sie wird wohl noch operiert… ich… kann das alles noch gar nicht fassen.“
    Marie folgte einem spontanen Impuls und legte ihre Hand kurz auf die seine, die den Steuerknüppel fest umschlossen hielt, als ob Cedrik sich daran festhalten wollte.
    Cedrik warf ihr einen kurzen Blick zu und im Dunkel des Autos schien Marie etwas wie Dankbarkeit darin zu lesen.



    „Sie… ist es denn schlimm?“ fragte sie leise.
    Cedrik zuckte mit den Achseln. „Er wollte oder konnte mir nicht mehr sagen… nur dass ich so schnell es geht kommen soll und dich auch anrufen soll…“
    Er sah sie wieder kurz an. „Ich hätte dich natürlich ohnehin angerufen.“
    Marie nickte. Sie fuhren schweigend weiter, die Stadt war menschenleer und schlief noch ruhig und selig, als sei nichts geschehen.
    Marie schluckte mehrmals gegen den trockenen Mund an und spürte ihr Herz hart gegen die Brust klopfen, aber diesmal aus banger Angst und nicht aus kribbeliger Aufregung.
    Es schien ewig zu dauern, bis in der Ferne endlich die Lichter der Westklinik auftauchten. Cedrik fuhr mit quietschenden Reifen auf den Parkplatz und ignorierte, dass er auf einem Behindertenparkplatz stand.
    Gemeinsam hasteten sie in die Klinik und sahen sich ratlos um.



    :D
    Halllo ihr Lieben!
    Hier meldet sich die seid ein paar Wochen verschollene Chrissy. Zwar konnte ich am Anfang unseres Umzugs noch sporadisch Kommentare beantworten und bin zum Glück fast überall auf tiefes Verständnis und Unterstützung gestossen. Ich denke, wer schon mal umgezogen ist, weiss, was ich gerade durch mache. :rolleyes:hua Aber ich sehe es mit einem weinenden und lachenden Auge, irgendwann ist das rum. In einer Woche sind wir fertig und die Chrissy ist wie gewohnt für euch da!
    Ich möchte mich bei allen für das Verständnis bedanken und eure Geduld. Das weiss ich sehr zu schätzen. Da wir beim Umzug eine kleine Pause eingelegt haben, kam ich heute endlich zu den Fotos. Mein Zimmer ist schon fertig und daher wirds hoffentlich wieder besser klappen. ;)
    Ich möchte mich auch herzlich bei allen für die lieben Kommis bedanken, welche Innad schon ausführlich beantwortet hat. Ihr macht mich echt ganz verlegen...das Lob tut uns verdammt gut. Das euch meine Fotos gefallen, bedeutet mir sehr viel. Bin da doch immer etwas kritisch mir selbst gegenüber. ;) Auch an meine Innad ein fettes Danke, schließlich hat sie mir die Kommi Beantwortungen abgenommen. Von ihr kam auch immer Unterstützung und Verständnis und das ist mir sehr viel wert!
    Bei einigen unserer Leser bin ich auch aktiv bei deren Storys dabei. Euch alle muss ich noch um Geduld und Verständnis bitten...ich schätze, ich komme erst nächste Woche dazu mich bei euren Storys auf den neuesten Stand zu bringen. Dafür werdet ihr mit einem Mega Kommi belohnt. DANKE an euch alle!!!

    Viele liebe Grüsse an all unsere Leser und DANKE!!! Anschließend gibt es die Fortsetzung!

    Eure vom Umzugsstress geplagte
    Chrissy

    Hallo Innad!
    Wie eh und je eine zu Herzen gehende Fortsetzung. Du meintest, dass Kapitel ist eher ein Übergang. Ich finde es aber bezeichnend für diese Story. Es unterstreicht den tiefen Konflikt der heutigen Zeit. Die Vorurteile und das "Desinteresse". Nur kann man leider nicht jedes Leid zu seinem eigenen machen, sonst zerbricht man daran.
    Tessa möchte Jess helfen und ihm ein anderes Leben ermöglichen, zumindest ist es ein Versuch ihrerseits. Sie zeigt damit ein grosses Herz. Und ich glaube, in ihr schlummert auch ein anderes Gefühl für Jess. Er hat sie auch auf seine Weise berührt, nicht nur seine Tat.
    Ich finde, du bringst das wunderschön zum Ausdruck und setzt ein Zeichen dahingehend, dass jeder etwas tun kann. Zumindest ein Stück weit.
    Man kann die Welt gewiss nicht besser machen, so viel Kraft hat man auch alleine nicht. Wenn man alles zu sehr an sich heran lässt, zerbricht man daran. Die Welt birgt so viel Trauriges. Aber Mitgefühl ist schon sehr viel und jeder kann etwas davon hervor zaubern.
    Sehr schön geschrieben, die Fotos find ich zauberhaft. Tessas Mimik kommt sehr schön darauf herüber. Der Text wie immer ergreifend und gefühlvoll, wie ich es von dir gewohnt bin.

    Kussi und weiter so
    Chrissy

    Kapitel 4
    Im Herzen berührt



    Marie schloss die Augen. Draußen hatte es wieder zu regnen begonnen. Die Dämmerung senkte sich über die Stadt und ließ alles noch grauer werden. Die Tropfen trommelten gleichgültig an die Scheibe als gäbe es nichts im Leben, worüber man sich aufregen oder nachdenken müsste. Selbst das monotone Geprassel konnte den Sturm in ihrem Herzen nicht zum Schweigen bringen.



    Marie versuchte, sich tiefer in die Decke zu kuscheln. Ihre Wohnung war unangenehm kühl geworden. Dieser blöde Hausverwalter sparte mal wieder am Heizöl und verschob es bis zum Oktober, die Heizung anzuwerfen. Dabei waren diese späten Septembernächte durchaus kalt. Und Marie fror ohnehin schnell und oft. Da nutzte auch die Wärmflasche nichts, die sie sich ans Fußende des Bettes gelegt hatte und auf der ihre bestrumpften Zehen herum rieben. Fast so als wollten sie ertasten, welch seltsamer Genosse da mit ihnen das Bett teilte.
    Es war eigentlich noch viel zu früh zum Schlafen. Aber Marie hatte das Gefühl, als habe man ihr alle Kräfte genommen. Sie war vollends erschöpft. Vermutlich eher psychisch als physisch, aber wer konnte das schon so genau voneinander trennen? Und die ungewohnte Masse an Hochprozentigem, die sie sich nicht mal 24 Stunden zuvor einverleibt hatte, schien gut sichtbare Spuren an ihrem Körper hinterlassen zu haben.
    Ihr Kopf schmerzte immer noch und ihr Magen zwickte unablässig. Sie hatte den ganzen Nachmittag nichts zu sich nehmen können, denn jede Speise verursachte ihr einen regelrechten Ekel.



    Dafür hatte sie heute in etwa fünfmal geduscht und fühlte sich immer noch nicht frisch. Sie musste unweigerlich an Erzählungen von Vergewaltigungsopfern denken, die nach der begangenen Tat immer und immer wieder duschten oder badeten, um das Gefühl des Beschmutzseins abzuwaschen.
    Sie schalt sich für diesen abstrusen Gedanken. Sie hatte sich Cedrik freiwillig hingegeben – vielleicht ein wenig vom Alkohol dazu ermuntert, ja. Und wenn sie ehrlich war… bereute sie es nicht einmal halb so sehr, wie sie es doch eigentlich müsste.



    All die Jahre hatte sie sich geschworen, sich für den Richtigen aufzuheben. Mr. Right sozusagen. Susan hatte sie jedes Mal ausgelacht und ihr einen Vogel gezeigt. „Mr.Right?“ lachte sie. „Den gibt es höchstens noch im Fernsehen, da bin ich überzeugt. Und selbst wenn, wird aus Right auch nicht Wrong, nur weil du schon mal deinen Spaß hattest.“
    Susan war bestimmt kein leichtes Mädchen, aber sie hatte schon einige Erfahrungen gesammelt. Sie liebte es, mit ihrer sanften, warmen Weiblichkeit zu spielen und sie auszuleben und betonte jedes Mal, dass dazu einfach auch gewisse sexuelle Erfahrungen zählten.
    Marie hatte das nie verstanden… und musste heute zugeben, dass sie es inzwischen weitaus besser nachvollziehen konnte.
    Die meisten Frauen sagten, das erste Mal wäre katastrophal gewesen. Schmerzhaft, unangenehm und ohnehin nicht besonders umwerfend. Marie konnte das nicht nachvollziehen. Sie hatte sich wunderbar gefühlt. Sie hatte nie etwas Vergleichbares erlebt. Sie hatte nicht geahnt, dass man so etwas überhaupt spüren konnte… sich selbst so spüren. Dass die Berührung eines anderen Menschen so überaus sinnlich und voller Intensität sein könnte.




    Sie schloss die Augen erneut, diesmal aber genießerisch und dachte an Cedriks Küsse, an den Geruch, den er verströmte – niemals hatte sie etwas vergleichbares gerochen! – Die Zärtlichkeit, mit der er sie berührte und verführte…
    Mit einem Schlag meldete sich ihr schlechtes Gewissen zurück und ließ die Erinnerung zu einer klammen, unschön verzerrten Grimasse werden.
    Wie hatte sie das nur tun können? All ihre Vorsätze so über Bord werfen? Die Scham war es, die an ihr klebte und die sie gerne abgewaschen hätte.
    Marie schluckte gegen die Tränen an. Sie fühlte sich allein, einsamer denn je. Diese blöde kalte Wohnung und der trommelnde Regen machten die Sache nicht unbedingt besser.
    Sie hatte niemanden, mit dem sie reden konnte. Normalerweise würde sie jetzt in Susans Wohnung sitzen und sich einen heißen Kakao einflößen lassen.



    Sie sah sich förmlich auf einem von Susans indischen Sitzkissen hocken, eingelullt in die warmen Farben ihrer leicht esoterisch angehauchten Einrichtung und sich bei ihr ausheulen… aber das ging nicht, denn Susan durfte ja nichts von dem erfahren, was wirklich passiert war!
    Kein Wunder, dass sie den gestrigen Abend immer grinsend und augenzwinkernd erwähnte. Für sie war die betrunkene Marie ein lustiger Zwischenfall gewesen, mehr nicht.
    Für Marie jedoch war der Abend so viel mehr…
    Was Cedrik in diesem Moment wohl fühlte und dachte? War sie für ihn nur ein flüchtiges Abenteuer gewesen? Eine Gelegenheit, die sich ihm geboten hatte?
    Sein Verhalten heute Mittag war so undurchsichtig und seltsam wie die ganze Sache an sich selbst gewesen. Er schien ebenfalls etwas peinlich berührt. Er hatte sie auf die Sache angesprochen. Und doch war er so unendlich gelassen geblieben.
    Einen Moment schoss Marie durch den Kopf, dass dafür vielleicht diese „Gelassenheits-Gene“ verantwortlich waren, die Susan offenbar ja auch zu besitzen schien.
    Bei diesem Gedanken schlich sogar ein kleines Lächeln auf ihren Mund.



    Marie drehte sich auf die andere Seite und versuchte, ihre Gedanken abzuschalten, um endlich in den Schlaf zu finden.
    Doch Cedriks Bild tauchte ihr vor Augen auf. „Verdammt, Marie!“ fluchte sie leise. „Wieso musst du nur immer so bescheuert anständig sein? Dieser Mensch ist mehr als nur eine Sünde wert…“
    Und der Einzige, der mich je so zärtlich berührt hat… dachte sie leise weiter. Und das nicht nur äußerlich… sondern im Herzen.


    Text by Innad
    Fotos by FunnyChrissy

    @All. Wir möchten uns an dieser Stelle auch herzlich bei allen stillen Lesern bedanken. Auch ihr seid wichtig, weil ihr im Hintergrund aktiv seid. DANKE, dass ihr euch Zeit für unsere Story nehmt.

    @-Maiga-.
    Hhm....deine Frage ist schwer zu beantworten. Der One-Night-Stand mit Cedrik hat einfach ihr gesamtes Weltbild durcheinander geworfen. All ihre Vorstellungen, ihre Basis, ihre Einstellungen zum Leben...sie hat sich selbst vergessen und fallen lassen in diesen Strudel. Das Erwachen war bitter...sie fühlt sich einfach schlecht sich selbst gegenüber. Ihre Wertvorstellungen sind nicht mehr existent, ihre Grundlagen erschüttert. Daher auch ihr Verhalten jetzt und ihre Angst vor dem, was das alles hervor ruft. Auf den ersten Blick wirkt es harmlos, aber man muss immer bedenken, wie Marie bisher das Leben gesehen hat. Geplant, alles perfekt, geradlinig....da passt so etwas absolut NICHT dazu.
    Was sonst noch kommt und dahinter steckt...ich schweige wie ein Grab. *lach*
    Herzlichen Dank für diesen tollen Kommi und das Lob.

    @ineshnsch.
    Du hast es schön beschrieben und auf den Punkt gebracht. Sie ist nicht enttäuscht über das WAS passiert ist, sondern eher WIE. Sie hat ihre komplette Lebensplanung vergessen für diesen Moment der Lust. Marie ist enttäuscht über sich selbst. Was isch daraus entwickelt, bleibt streng geheim. Teilweise wissen wir es selbst noch nicht. :roftl Die besten Ideen kommen beim Schreiben. *g*
    Danke für dein liebes Lob und diesen tollen Kommi. *strahl*

    Jule II.
    Der Alkohol war nicht geplant. *g* Cedrik hat Marie total durcheinander gebracht...da hat sie versucht durch Alkohol ruhiger zu werden. Aber der meiste Alkohol floss erst nach dem One-Night-Stand mit Cedrik. Dann war ihr erst bewusst, was da genau passiert ist. Der Strudel der Leidenschaft war stärker...ihr gesamtes Lebensbild zerstört. Wie geht man damit um??? Das verraten wir natürlich nocht nicht. ;)
    Ein dickes Dankeschön auch an dich.

    Kiara.
    Cedrik scheint viele von euch noch zu beschäftigen. *g* Oft täuscht der erste Eindruck...oder vielleicht doch nicht? *zwinker* Mal schauen, wie er sich noch entwickelt.
    Ich finde es spannend, wie du analysierst und deine "Spürnase" antastest. Nur der Name der Story bezieht sich eigentlich auf die ganze Sitaution an sich. Blumen bedeuten alle irgendetwas. Und die Immortelle ist "Die Blume der Nacht". Irgendwie ein wenig die Dunkelheit, das Verbotene...daher der Titel.
    Aber wir finden es schon Wahnsinn, wie ihr mitdenkt und grübelt. Das ist für uns der allerschönste Dank. Diesen spreche ich auch an dich jetzt aus. Für diesen tollen Kommi!

    @TearFromHeaven.
    Zuerst einmal muss ich dir auch im Namen von Innad sagen, dass Marie NICHT bei der Zeiung arbeitet. *zwinker*Ich glaube, da ist etwas mit ihrer Story "Tiefer als der Schmerz" durcheinander gerutscht *heimlich Schleichwerbung einschmeiss*. Aber das macht nichts, wir wissen selbst wie man im Eifer etwas durcheinander schmeissen kann. Wenn man sich fest liest oder schreibt, ist das normal.
    Das Marie Susans Bruder toll findet, stimmt. Das zeigt schon, dass sie sich so hat mitreissen lassen. Da muss einfach alles passen, damit die Anziehung so statt findet.
    Ich denke, Cedrik reagiert auch nur so, wie es in ihm aussieht. Er kann die Nacht auch nicht vergessen...oder ist er einfach nur ein unverbesserlicher Macho??? *weiss nicht und mit den Schultern zucke*
    Alles andere kann ich leider nicht beantworten, da ich sonst zu viel verrate. Ich sag auch dir im Namen von uns beiden ein fettes Danke!

    DANKE EUCH ALLEN!
    Innad und Chrissy

    Ich kann Tessa für ihren Mut nur bewundern! Das sie sich derart für einen völlig Fremden einsetzt und ihm beisteht...Hand aufs Herz, WER hätte sich das getraut? Was hätten wir an ihrer Stelle getan???
    Es beweist, welch gutes Herz in ihr schlägt. Weiterhin hat Jess sie einfach berührt. Er trat in ihr Leben, nur durch einen Blick. Und gehört jetzt fast dazu, ohne das es einer verhindern kann.
    Ich finde das Kapitel sehr ereignisreich und prägend für die Story. Man merkt direkt, wie wichtig es ist. Das es einiges aufwirft und Tessas Leben sich total verändern wird.
    Du schreibst so wunderschön emotional, voller Gefühl und Ausdruck. Ich hab das Gefühl, als würde ich selbst im Regen stehen und mit den beiden diskutieren! Die Tropfen konnte man fast schon spühren! Wenn ich mich in eine Story fallen lassen kann, dann ist es für mich ein Meisterwerk. Weil oft gelingt mir das nicht...und wenn spricht die Story für sich.
    Ich finde, dir gelingt es immer wieder aus allem das Beste heraus zu holen. Ein spannendes, zu Herzen gehendes Kapitel. Schön, einfach nur schön! Herausragende Fotos. Auf einem Foto schaut Tessa so leicht schief ... das ist hammermässig fotografiert. Klasse und weiter so!!!

    Deine Chrissy

    Ich werd mich dann auch hier mal in deine Kommiliste eintragen :-). Du weisst ja, dass ich ein grosser Fan deiner Storys bin. Gerade dein Stil ist so aussagekräftig und ausgereift...find ich klasse!
    Die Fotos passen richtig gut zu den Textstellen, untermalen das Geschehen auf eine besondere Art und Weise.
    Die Hauptcharaktere sagen mir besonders zu. Ist auch wichtig, dass man diese mag oder verstehen kann. Gerade Tessa erinnert mich ein wenig auch an meine Jugendzeit. Ich war genauso - zielstrebig, ehrgeizig und ruhig. So schätze ich Tessa jedenfalls ein. Sie scheint nicht besonders chaotisch zu sein. Eher beständig.
    Ihr Leben mag für sie gerade langweilig wirken, aber ich finde sie geht ihren Weg und glaubt an ihre Ziele. Das ist Stärke und Alltag ist etwas, das wird uns immer wieder begegnen. Ich bin um Normalität dankbar, weil meist läuft eh alles durcheinander. Daher genieße ich es, wenn es mal normal läuft. Gerade beruflich......da kenne ich das Wort normal gar nicht ;-).
    Niklas ist mir total sympathisch. Gerade seine Schüchternheit find ich goldig und liebenswert. Ich mag Männer, die nicht schnurrgerade auf ihr Ziel losschießen, sondern sich heran tasten und vorsichtiger sind. Das zeigt, dass es ihnen ernst ist und sie auch Rücksicht auf dich nehmen.
    Ich hoffe mal, Tessa kommt mit dem klar was auch immer passieren wird. In Niklas scheint sie eine verlässliche und wertvolle Stütze zu haben.
    Ich freu mich auf das nächste Kapitel!!

    Deine Chrissy

    Marie zuckte wieder zusammen. Der Zeiger der Uhr stand inzwischen auf zwanzig nach acht und sie hatte nicht einmal ihren Namen auf das Blatt Papier geschrieben.
    Sie zwang sich zur Disziplin und fing an, die Fragen durchzuarbeiten.
    Nach einer Weile hatte sie alles um sich ausgeblendet. Den modische Aussetzer von P rüfer, der mit grimmiger Miene in die Runde schaute, Susan, ihren Chef und glücklicherweise auch den gestrigen Abend.
    Nicht einmal das aufdringliche Ticken der Uhr hörte sie mehr und sie merkte auch nicht, dass der Regen nachließ und sich die Sonne durch die grauen Wolken zu drängen begann.
    Als sie das nächstemal aufsah, war es bereits halb elf.
    Sie atmete tief durch. Ein erleichtertes Gefühl machte sich in ihr breit, alle Fragen waren beantwortet. Bei der ein oder anderen hatte sie etwas gestockt, aber im Großen und Ganzen war ihr doch alles wieder eingefallen.
    Sie las sich alles noch einmal genau durch und beschloss dann, die Bögen abzugeben. Sie wollte einen Blick zu Susan werfen, um zu sehen, wie weit diese war – und musste erstaunt feststellen, dass der Tisch neben ihr bereits leer war.



    Sie hatte nicht bemerkt, dass ihre Freundin aufgestanden war und abgegeben hatte.
    Marie ordnete die einzelnen Bögen sorgfältig, steckte ihren Kugelschreiber in die Tasche und stand auf. Der P rüfer sah sie so grimmig an, als ob er es ihr persönlich zum Vorwurf machen wollte, dass er heute Morgen hier sitzen musste.
    Marie ließ sich nicht von ihm beeindrucken, legte ihre Bögen auf den Stapel, der bereits auf dem Tisch lag und verließ den Raum.
    Sie stand in dem langen Flur des Weiterbildungszentrums und atmete erstmal tief durch. Durch die Scheiben gegenüber fiel das Sonnenlicht und brach sich an den Herhabrinnenden Regentropfen, die langsam in der wärmer werdenden Sonne zu verdunsten begannen.
    Ein zufriedenes Gefühl der Erleichterung machte sich in Marie breit. Die P rüfung war geschafft, und sie zweifelte nicht daran, dass sie diese gut gemeistert hatte.
    Es war beruhigend, wieder ein wenig die Kontrolle zurückerhalten zu haben.
    Marie sah sich um, Susan war nirgends zu sehen. Aber sich hier aufzuhalten, war auch nicht gerade einladend.



    Als sie in Richtung Treppe ging, quietschte der ausgetretene Boden unter ihren Schuhen.
    Sie ging die Stufen hinunter und öffnete die große Tür, die auf den Vorplatz führte.
    „Marie, da bist du ja!“ rief eine fröhliche Stimme. Marie drehte sich lächelnd zu Susan um und spürte, wie ihr im selben Augenblick alle Gesichtszüge entgleisten…

    Kapitel 2
    P R Ü F U N G






    Der P rüfer sah aus als habe er in eine Zitrone gebissen. „Na, großartig“, dachte sich Marie und setzte sich auf den kalten Holzstuhl. So einer hatte ihr jetzt gerade noch gefehlt.
    Susan setzte sich einen Tisch neben sie. Die Atmosphäre in dem kargen Raum erinnerte sie an Klassenarbeiten aus ihrer Schulzeit. Wenn sie nicht selbst gewusst hätte, dass sie nicht mehr fünfzehn sondern fünfundzwanzig war, hätte sie erwartet, jeden Moment ihr blau eingeschlagenes Matheheft aus dem nicht vorhandenen Rucksack ziehen zu müssen.
    An der Wand hing eine schnörkellose Uhr, die unbeeindruckt vor sich hin tickte. Das Geräusch machte einen jetzt schon verrückt, obwohl noch leichtes Gemurmel den Raum durchzog.



    Der P rüfer wirkte nicht nur so griesgrämig, sondern hatte auch sein Outfit diesem Zustand angepasst. Er trug ein kariertes Hemd in den Farbschattierungen grün und braun. Oder war es gelb? Irgendwie war dies nicht genau auszumachen. „Wo man so was wohl herbekommt?“, überlegte Marie. Weiterhin warf sie einen bezeichnenden Blick auf seine halblange, sportlich-moderne Hose. Diese allerdings wirkte an ihm regelrecht deplaziert.
    Susan warf ihr einen vielsagenden Blick zu.
    Marie zwang sich, den Blick von diesem Beispiel bizzarsten Kleidungsgeschmacks zu nehmen und sich auf die Prüfung zu konzentrieren. In ihrem Hirn herrschte immer noch beängstigende Leere. Sie musste sich schon konzentrieren, um sich überhaupt klar zu machen, für was sie diese P rüfung überhaupt machte.



    Während sie mit dem Fingern panisch ihren Stift umklammerte, als wolle sie sich daran festhalten, saß Susan so entspannt da, als ob sie in einem Café säße und auf ein gutes Frühstück wartete.
    So oft sie Susan auch verurteilt haben mochte für ihre „Faulheit“, so sehr bewunderte sie diese jetzt für ihre tiefe Gelassenheit.
    Susan nahm die Dinge, wie sie kamen. Wenn Marie ehrlich war, konnte man darauf manchmal schon neidisch sein.
    Sie selbst war da ganz anders. Ihr Leben sollte möglichst kontrolliert verlaufen. Man konnte nicht sagen, dass sie eine Perfektionistin gewesen wäre, denn das wäre nun zu weit gegriffen. Aber es war ihr wichtig, gewisse Verlässlichkeiten in ihrem Leben zu haben. Sie plante ihre Schritte meist im Voraus, Spontaneität lag ihr nicht. Und sie konnte auch nicht einfach so in den Tag hinein leben und einfach annehmen, was da kam.



    Gewisse Dinge passten nun mal einfach nicht ins Konzept. Eines davon wäre es, durch diese P rüfung zu rasseln… und der gestrige Abend… Himmel, wenn es etwas gab, das NICHT ins Konzept passte, dann war das er.
    „Ich darf jetzt nicht mehr darüber nachdenken“, hämmerte es in ihrem Kopf. „Ich muss mich jetzt konzentrieren. Später kann ich soviel darüber nachdenken, wie ich will – in zwei oder drei Stunden ist das hier vorbei.“
    Der Zeiger der Uhr sprang mit einem unerhört lauten „Klong!“ auf die schnörkellose Ziffer Acht.
    Sofort erhob der P rüfer seine Stimme. „Guten Morgen, meine Damen und Herren, willkommen zur staatlichen Abschlussprüfung für den Weiterbildungsbereich des Hotelmeisters bzw. Hotelmeisterin. Mein Name ist Georg Hauser. Ich werde Ihnen nun die Fragebögen austeilen. Sie haben dafür bis elf Uhr Zeit. Sollten Sie früher fertig sein, legen Sie bitte die Bögen mit Ihrem Namen auf meinen Schreibtisch und verlassen den Raum aus Rücksichtnahme auf ihre Mitp rüflinge leise und schweigend. Wenn jemand Fragen hat, kann er diese jetzt noch stellen.“



    Er sah p rüfend in die Runde, doch anscheinend hatte seiner herben Rede niemand mehr etwas hinzuzufügen.
    Also begann er die Zettel mit dem Gesicht nach unten auf den kargen Holztischen zu verteilen. Als er fertig war, gab er den P rüflingen mit einer Handbewegung zu verstehen, dass die Bögen nun bearbeitet werden durften.
    Nun erfüllte nur noch das penetrante Ticken der verspielten Uhr den kalten Raum.
    Marie drehte den Bogen um und überflog die Fragen skeptisch. Eine Welle der Panik ergriff sie, auf den ersten Blick schien sie auf keine der Fragen eine vernünftige Antwort zu finden.
    Susan derweil kritzelte schon fleißig vor sich hin, während Marie immer noch wie hypnotisiert auf die Blätter starrte.



    Draußen hatte es zu regnen begonnen und zum monotonen Geticke der Uhr gesellten sich nun die prasselnden Regentropfen an den großen Scheiben, die offenbar schon seit Monaten weder von innen noch von außen geputzt worden waren, so blind wie sie zu sein schienen.
    Gestern Abend hatte es auch geregnet. Das Geräusch erinnerte sie an das, was geschehen war. Die Berührungen auf ihrer Haut. Wie elektrisiert hatte sie sich gefühlt. Sie spürte den salzigen Geschmack auf ihrer Zunge und schien seinen Geruch in der Nase zu haben.
    „Marie, ruf dich zur Ordnung!“ dachte sie sich hektisch und hätte sich am liebsten selbst auf die Wange getäschelt, damit sie zur Vernunft kam.
    Sie musste sich nun diesen Bögen widmen. Diese Fragen konnten nicht so schwierig sein. Seit Wochen lernte sie nichts anderes mehr. In den Pausen auf der Arbeit, wenn sie nach Hause kam, ja sogar im Zug, wenn das Auto mal wieder nicht ansprang.
    Vielleicht war es sogar besser, dass sie heute nicht arbeiten sondern „nur“ zur P rüfung gehen musste. So liederlich wie sie heute aussah und sich fühlte, hätte ihr Chef sich bestimmt über sie wundern müssen, denn so kannte er sie nicht.



    Marie war bereits in der Schule klar gewesen, dass sie ins Hotelgewerbe gehen wollte. Susan war sich bis kurz vor der mittleren Reife unschlüssig gewesen. Eigentlich hatte sie jede Woche eine neue Idee gehabt. Ein Jahr im Ausland, ein freiwilliges soziales Jahr, sogar zum Bund hatte sie mal gehen wollen. Doch als Marie ihr dann erzählte, dass das Hotel, in dem sie ihren Ausbildungsplatz bekommen hatte, noch eine zweite Stelle offen hatte, weil ein anderer Bewerber kurz vor Ausbildungsbeginn abgesprungen war, entschloss Susan sich kurzerhand, die Ausbildung im Hotelgewerbe zusammen mit Marie anzufangen.
    Und obwohl das eigentlich nicht Susans Traumberuf gewesen war, lernte sie die Arbeit bald zu schätzen. Eigentlich war sie bei den Kunden beliebter als Marie. Denn Susan war jeden Tag so fröhlich und liebenswert. Selbst dass sie ab und an mal etwas verschusselte, verzieh ihr jeder sofort – selbst ihr Chef.



    Marie hingegen war pflichtbewusster. Es war ihr bisher nur einmal ein schwerer Fehler unterlaufen, da hatte sie im Alltagstrubel einfach eine Reservierung verplempert und als der Kunde – noch dazu ein Stammkunde – dann mit gepackten Koffern an der Rezeption stand, hatte sie sich gefühlt, als müsse sie im Erdboden versinken. Gott sei Dank war zufällig noch ein Zimmer frei gewesen, weil ein anderer Gast abgesagt hatte.
    Es wäre nicht auszudenken gewesen, was für ein Donnerwetter es sonst gegeben hätte.
    Susan hatte damals nur über sie gelacht. „Schön, dass dir das auch mal passiert“, meinte sie augenzwinkernd. Seltsamerweise schaffte Susan es jedes Mal wieder, ihre Fehler auszubügeln. Sie hatte nicht nur eine Reservierung vergessen in den letzten Jahren, aber wenn sie die Gäste freundlich anlächelte und mit Enthusiasmus nach Lösungen suchte, ließen diese sich meist beruhigen. Und so war auch der Chef zufrieden.

    Mensch - so liebe Kommis. Da fehlen uns schon jetzt die Worte. Habt tausend Dank dafür!
    Wir lieben unsere Story schon jetzt sehr und hängen total an den Charakteren. Wahnsinn, wie einem die ans Herz wachsen können. Ihr macht das alles noch schöner! DANKE!
    Natürlich wird auch jeder Kommi im Einzelnen beantwortet:

    @ineshnsch. Ich finde, du hast deine Gefühle sehr schön rüber gebracht. Unsere Story mit einem schönen Lied zu vergleichen, ist echt eine Ehre für uns. Ich finde, Musik berührt die Seele und nichts kann Gedanken und Sehnsüchte so schön widerspiegeln wie Musik. Daher sind wir stolz, wenn du es so empfindest.
    Was Marie hinter sich hat, kann ich noch nicht sagen. Du wirst es aber bald erfahren. Als wir diesen Text geschrieben haben, wusste keiner von uns was passiert ist. Lustig, aber wahr! :-) Das war einfach eine spontane Sache und diese hat sich immer weiter entwickelt.
    Danke für diesen lieben Kommi.

    Rivendell. Schön, dass auch du wieder mit dabei bist. *freu* Das bedeutet mir viel und wir sind happy, dass du weiterliest. Wir hoffen doch, dass wir dich mit so manchem noch überraschen können. Auch dir ein liebes Danke.

    @-Maiga-: Nein, die Bilder der Blumen sind nicht aus "Die Sims". Es war uns wichtig, damit jeder weiss was es mit einer Immortelle auf sich hat. Die hat man, glaub ich, nicht unbedingt immer spontan vor Augen. Uns ging es genauso, die Blume wurde wegen ihrer Bedeutung zum Titelträger der Story.
    Zu den Spekulationen schweige ich wie ein Grab. Aber wir sind sicher, dass noch viele Überraschungen folgen werden.
    Auch dir vielen Dank!

    So, jetzt geht es auch anschließend sofort mit Kapitel 2 weiter. Wir wünschen schon jetzt viel Freude.

    Innad und Chrissy

    Prolog

    Langsam betrete ich den Raum, geblendet vom grellen Deckenlicht. Aus der Dunkelheit der Nacht. Unsicherheit im Blick. Ängstlich versucht, die Fassung zurück zu gewinnen.



    Spüre noch das Vibrieren des Körpers, versuche mein Zittern unter Kontrolle zu bekommen. Darauf bedacht, normal zu wirken. In der stillen Hoffnung, man würde mir nichts anmerken.



    Ertränke im Alkohol, was ich selbst nicht fassen kann. Ignoriere das Pochen meines Herzens. Verdränge die Erinnerungen.



    Sehe ein Blütenblatt vor Augen, dass langsam den Boden berührt. Gefallen von der Blüte einer Immortelle. Sachte den Boden berührend – von niemanden beachtet. Versunken in der Dunkelheit.





    Ich möchte rückgängig machen, was passiert ist. Möchte vergessen, was war. Doch wie etwas vergessen, dass sich so echt anfühlt?



    Doch am schlimmsten….WIE DAMIT LEBEN?


    Im Anschluss folgt Kapitel 1!
    Prolog:
    Fotos und Text by FunnyChrissy

    :suse:suse:suse:suse:suse
    Ein herzergreifendes, trauriges und tief die Seele berührendes Finale! Als Lillie zu Tom sagte: "Es ist soweit!"...da wurde mir ganz anders. Ich starrte auf den Monitor und mir liefen echt Tränen über die Wangen. Mich hat das so sehr gerührt, Lillies Abschied von dieser Welt.
    Es war so wahnsinnig traurig....wer da nicht mitfühlt, hat kein Herz. Das hast du so wahnsinnig tiefsinnig beschrieben...auch mit dem Spruch am Ende:


    "Ich bin nicht tot, ich wechsel nur die Räume.
    Ich leb in euch und geh durch eure Träume"



    Trotz allem steckt in deiner Story Trost und Hoffnung, dass es immer lohnt zu kämpfen und zu leben. Scheint das Schicksal noch so grausam, noch so ungerecht...es lohnt immer weiter zu machen. Du zeigst das wunderschön auf.
    Trotz des traurigen Endes bin ich nicht nur ergriffen, sondern total berührt. Der Film zur Story ist einfach nur zum zurück erinnern. Es kommen einem da echt dauernd die Tränen. Im Video kommt es so real rüber, was es bedeutet einen geliebten Menschen zu verlieren. Und was bleibt....Erinnerungen, die einem niemand mehr nehmen kann!
    Ich fand den Schluss auch so schön, als Tom direkt in den Sternenhimmel schaut und an Lillie denkt. Das, was sie ihm erzählt und mitgegeben hat. Man merkt, wie sie ihn verändert und positiv geformt hat. Wie er durch Lillie gewachsen und erwachsen geworden ist.
    Danni, wir haben zu danken. Dafür, dass du mit dieser Story etwas geschafft hast, das echt nicht einfach ist. Ein Thema nahe zu bringen, dass alle verdrängen und doch Hoffnung zu schenken in solch schweren Stunden, wie Lillie und ihre Familie sie hatten. Ich hab jeden einzelnen Satz bewusst wahr genommen und Lillie super gern begleitet. Ich denke, an ihr kann man sich in vielerlei Hinsicht ein Beispiel nehmen.
    Die Fotos sind einfach nur dem Finale angemessen, ruhig und zurückhaltend, aber so aussagekräftig.

    Ein Meisterwerk, Danni!!!
    DANKE!!!

    Ein wunderschöne Kapitel, voller tiefer Liebe und echtem Leben. Lillies Leben!
    Es gefällt mir, wie du darin ihre Art mit der Krankheit umzugehen beschreibst. Wie sie ihr Schicksal meistert, beeindruckt mich total.
    Sie hat keine Angst mehr, was man auch total spührt. Hast du sehr gut rüber gebracht. Auch in den Fotos steckt ihre momentane Lebensfreude. Sie und Tom sind ein solch süsses Paar!
    Ich fand den Satz so bedeutungsvoll, in welchem du beschrieben hast das Lillie nur Angst hat um die, welche sie zurück lässt! Soooooooo traurig und herzergreifend.
    Die Fotos wie gesagt passend und genau der Stimmung angepasst! Super!

    DAS GROSSE FINALE!!!
    Lange habt ihr darauf gewartet, nun ist es soweit! Das Finale wartet auf euch. "Atemlose Stille" ist mit diesem Kapitel abgeschlossen.
    Es war eine aufregende, schöne Zeit, welche uns diese Stroy beschert hat. Beide nehmen wir viel davon mit, allen voran eine tiefe, aufrichtige Freundschaft. Ein komisches Gefühl, jetzt nicht mehr an dieser Story sitzen zu können....da werde ich fast ein wenig wehmütig. Aber in aller erster Linie empfinde ich Freude, dieses Projekt mit Eaver gelebt zu haben!
    Zeit, Danke zu sagen!




    DANKE - allen voran EUCH allen. Für eure Treue, eure fleissigen Kommis, das Mitfiebern, eure immer offene Kritik, euer Lob und einfach dafür, dass ihr diese Story verfolgt und gelesen habt! Wir hoffen, dass ihr diese ein wenig in Erinnerung behaltet und sie euch ein paar schöne Stunden beschert hat!
    DANKE - für jegliche Unterstützung, egal von welcher Seite!
    DANKE - so manchem kleinen Heinzelmännchen
    DANKE - an meine Eaver! Ohne dich wäre diese Story nie möglich gewesen. Ich bin so froh, dass wir es gewagt haben. Zusammen haben wir etwas geschafft, worauf wir stolz sein können!!!
    DANKE - einfach allen Menschen, die mit dieser Story zu tun hatten!!!
    Euch allen wünschen wir weitere, viele tolle Storys! Vielleicht ist mal wieder eine von uns dabei....
    Euer Chrissy-Eaver Team




    Kapitel 31
    Abschied





    „Lena? Lena, wo bist du? Ich bin wieder zuhause.“ Schwungvoll beförderte Chris seine Arbeitstasche an den dafür vorgesehenen Platz. Er war für ein paar Tage aus beruflichen Gründen verreist gewesen und es war mehr als erfolgreich verlaufen.
    In diesem Moment trat seine Frau aus der Türe und fiel ihm freudestrahlend um den Hals. „Was hab ich dich vermisst. Endlich bist du wieder hier.“ Sie lächelte und bot ihm ihre Lippen zum Kuss.
    Wohlig seufzend kam Chris dieser Aufforderung nur zu gerne nach.
    „Jetzt spann mich nicht länger auf die Folter. Hast du den Zuschlag erhalten?“ Gebannt hing sie an seinen Lippen.






    Er grinste zufrieden. „Ja, dass hab ich. Lena, ab sofort können wir unser Jugendheim viel grösser aufziehen. Ich habe einen fetten Zuschlag erhalten von Landesseite und alle Vollmachten, um das Jugendheim auszubauen.“
    “Das ist ja toll, Chris. Darauf müssen wir anstossen. Komm, ich hab alles vorbereitet.“
    Dieser lachte selig. „Liebes, nicht so stürmisch. Ich habe meine Kinder noch gar nicht begrüsst. Das möchte ich zuerst erledigen, ich hab sie doch drei Tage nicht mehr gesehen.“
    Lena nickte und ließ ihn gewähren.






    Schon wenig später kehrte Chris ratlos zurück. „Schatz, wo hast du Leon gelassen? Marie schlummert friedlich in ihrem Bettchen. Aber Leon ist gar nicht hier. Ist er bei Kiia?“ Er warf einen unsicheren Blick auf seine Frau. Eine innere Unruhe schien sich seiner bewältigen zu wollen. Energisch schüttelte er diese ab. So ein Unsinn! Bestimmt war Leon bei Kiia – es konnte gar nicht anders sein. In seinen Gedanken sah er Kiia mit Leon auf dem Arm und dieses Bild schien ihn etwas zu beruhigen.
    „Lena, hast du mich nicht gehört? Wo ist Leon?“ Seine Frau blickte ihm gerade ins Gesicht und zuckte mit den Schultern. „Das weiss ich nicht.“






    Chris wurde einen Schein blasser. „Lena, was zum Teufel meinst du damit? Das ist nicht lustig. Wo ist mein Sohn?“
    Diese schien auf alles gefasst zu sein. Sie nahm seine Hand und führte ihn an den Tisch. Willenlos ließ er dies mit sich geschehen. Er konnte sich all dies nicht erklären.
    „Chris, ich hab das nicht mehr ausgehalten. Jede Nacht erwache ich und mein Herz klopft zum Zerspringen wegen der ständigen Alpträume. Wenn ich das Haus verlasse, glaube ich immer noch Niko könnte mir begegnen. Ich liebe meine Kinder sehr, aber ich kann gerade Leon niemals die Mutter sein, welche er braucht und verdient.“








    „Lena, was willst du mir damit sagen? Hast du ihn für immer zu Kiia gegeben?“ Hoffnung schimmerte in Chris Augen. Obwohl er tief in sich ahnte, dass etwas Schreckliches auf ihn zukam.
    „Chris, es hatte einfach keinen Sinn mehr. Ich habe Leon weggegeben. Es ist das Beste so.“
    „Du hast WAS? Was heisst weggeben, wohin hast du ihn gegeben?“
    Entschlossen wandte Lena ihm ihren Blick zu. „Ich habe ihn in eine Babyklappe gelegt.“
    Chris glaubte, sich verhört zu haben. Er zitterte am ganzen Körper und sein Gesicht verlor alle Farbe. „Lena, warum hast du das getan? Liebst du mich so wenig?“









    „Chris, dass hat mit meiner Liebe zu dir nichts zu tun. Bitte, verstehe mich. Es ging nicht anders.“ Sie senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. „Ich habe ihn geliebt, aber in mir war auch ein Hass. Ich wollte, dass er niemals diesen Hass spüren muss. Für ihn ist es besser so. Besser, wenn er nie versteht und erfährt, was passiert ist.“
    Chris sank völlig in sich zusammen. Er wusste nicht, ob er Leon jemals wieder sehen würde. Zu deutlich sah er das rosige Babygesicht vor sich, dieses kleine Bündelchen Mensch. Bilder schossen durch seinen Kopf, verdichteten sich und wurden zu einem Ganzen. All die Momente mit seinem Sohn, welche sich tief in sein Herz gebrannt hatten. In diesem Augenblick war er sicher, jeden Moment die Besinnung zu verlieren. Stossweise kam sein Atem, verzweifelt suchte er nach einem Rettungsanker. Doch er fand keinen. Ihm wurde in diesem kurzen Augenblick, welcher ihm wie eine Ewigkeit erschien aber doch nur Sekunden dauerte, klar, dass er seinen Sohn wohl für immer verloren hatte. Unwirkliche Schwärze umfasste ihn, schaltete all sein Denken und seine Emotionen aus. Ein riesiges schwarzes Loch erschien vor ihm, schien ihn regelrecht hinein zu ziehen. In einen Strudel, aus dem es kein Entrinnen gab. Dem Strudel des Abschiedes. Ein Abschied, der ihm auferlegt worden war, ohne dass er es gewollt hatte…Lautlos sank er in sich zusammen und blieb hilflos auf dem Boden liegen. In diesem Moment raubte die Ohnmacht den schlimmsten Schmerz. Sie beförderte ihn kurze Augenblicke weg von der grausamen Realität.
    Mit allerletzter Kraft gelang es ihm, bevor er das Bewussstein verlor, seinen Schmerz in die Welt hinaus zu schreien: "LEON!"
    Was blieb war nichts ausser "ATEMLOSER STILLE!"

    THE END




    Uns ist klar, dass viele sich das Ende anders erhofft/gewünscht haben. Aber unserer Ansicht nach war ein offenes Ende für diese Story am besten geeignet. Es ist ein Gemeinschaftswerk, ich nehm die Schuld also nur zur Hälfte auf mich. ;-)
    Soooooooooo......jetzt dürft ihr uns verfluchen!!!
    *wegrenn*

    Nachdem ich gerade deine Onlinesetzung mit meinem rasenden Post durchbrochen habe, *schäm, hier nochmals mein Kommi und ein dickes Sorry. Manchmal bin ich einfach nur zu schnell. *g*
    Also - ich finds klasse das Tom diesen Mut hatte und runter ist zu Lillie. Sein Kumpel hatte ganz recht - bevor das nicht geklärt ist haben weder er noch Lillie Ruhe. Lillie braucht doch gerade Ruhe und ein normales Leben. Klingt blöd, aber ich denke du weisst wie ich es meine. Er kann ihr diese Stütze sein, die sie die letzten Wochen über braucht. Du hast mich also endlich erhört. *g* Schön, dass sie jetzt miteinander sprechen und Lillie sich ihm wohl anvertrauen wird. Er wird am Boden zerstört sein, doch er trägt so viel Liebe zu ihr im Herzen, dass er es packen wird und ihre letzten Wochen die schönsten ihres Lebens werden. Sie hat es verdient.
    Ich finde, dieser Nico (liegt das vielleicht am Namen??? ;-)) ist bescheuert. Das der nur eines will, war fast klar. Nur mit Quatschen geben sich Menschen wie er niemals zufrieden. Lillie hätte das wohl von Anfang an klar stellen müssen, doch wer denkt in ihrer Lage daran? Sie hat sich frei und wohl gefühlt und hat das genossen. Ich verstehe es - aber Nico wollte das ausnutzen. Scheiss Kerl! Ehrlich!
    Ich hoffe für sie und Tom, dass sie nun ganz viel Kraft haben und es nicht zu schlimm wird. Lillie scheint sich damit abzufinden, sie nimmt das alles an. Ich hab auch schon oft gelesen/gehört, dass todkranke Menschen damit viel besser umgehen als die Angehörigen.
    Ein schweres Thema, sehr gut umgesetzt. Kann ich nur immer wieder sagen. Du machst aus jedem Kapitel etwas besonderes, obwohl du dir ein sehr schweres Thema ausgesucht hast. Du verstehst es, dieses Schicksal deutlich darzustellen und es nicht abflachen zu lassen. Toll, Danni, wirklich!
    Ich bin total gespannt auf die Aussprache und was passiert. Die Fotos auch sehr passend und schön geschossen.
    Kussi an dich von deiner Chrissy!!!

    Rivendell. Du hast es sehr schön analysiert, wie ich finde. Im ersten Moment schockt einen Lenas Verhalten. Doch dann wird einem auch klar, was sie alles hinter sich hat.


    Ich finde es toll, wie du dich immer sofort in alles reindenkst und das so schön erklärst. Manchmal glaub ich, du kennst meine Gedanken. ;-)
    Chris ist wirklich zu bewundern. Er hat selbst schon einiges hinter sich und vielleicht gerade deshalb so viel Liebe im Herzen. Ich denke, viele wären an seiner Stelle schon längst weg. Er hat diese Kraft, immer weiter zu machen für Lena und seine Familie!
    Es freut mich, dass dir die Bilder trotzdem gefallen. Ich hab dafür immer nie so ein gutes Händchen, bin schnell ungeduldig wenn die Sims immer das machen was sie nicht tun sollen. *lach*
    Fettes Danke an dich! Eine unserer treuen Seelen - ich finds toll das du so fleissig und regelmässig dabei bist. Küsschen an dich!
    cassio. Ich finde deine Interpretation sehr interessant. Schön, wenn du aus dieser Story solche Vergleiche ziehst. Obwohl ich nicht gedacht hätte, dass sie so vielschichtig sein kann. *g*
    Du hast auch recht - vieles lässt sich einfach nicht ändern. Das Schicksal muss man annehmen. Ich bin ja gespannt, was du zum nächsten Kapitel sagen wirst. *g* Und dann bald zum Finale.... ;-) Deine Analyse fand ich echt interessant.
    Danke dir herzlich!
    Lenya. Und noch eine treue Seele - ihr macht diese Story erst so wertvoll, wisst ihr das eigentlich? DANKE DANKE DANKE!
    Ich denke, zum Teil ist schon viel zerbrochen. Die Familie ist derzeit direkt in mehrere Teile zerbrochen. Diese wieder zu einem ganzen zu machen, soll hoffentlich die Therapie bewirken. ;-)

    @All. Und schon geht es weiter...mit Riesen Schritten auf das Finale zu!!!

    Euer Chrissy-Eaver Team


    [B]Kapitel 30

    [/B]

    [B]Verzeih mir[/B]






    „So, mein Liebes. Da wären wir. Willkommen zuhause!“ Chris lächelte seiner hübschen Frau zu und drückte sie in einer Gefühlswallung kurz an sich.
    „Ich bin so glücklich und stolz, dass wir wieder zusammen sind. Lena, ich liebe dich.“
    Diese schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und schmiegte sich kurz noch fester an den geliebten Mann. „Das hast du schön gesagt. Ich weiss, ich hab dir die letzten Wochen zur Hölle gemacht. Verzeih mir.“ Eine Träne bahnte sich einen Weg über ihre wieder rosigen Wangen.
    Chris küsste sie kurzerhand weg. „Es ist nicht deine Schuld, mein Engel. Niko ist das Schwein. Jetzt lassen wir das. Drüben wartet jemand auf dich.“




    Lena lächelte ihrem Mann nochmals kurz zu und trat dann behände in das kleine Nebenzimmer. Dort schlummerten friedlich ihre Zwillinge. Die junge Frau warf einen Blick über ihre Schulter und als sie Chris im Türrahmen stehen sah, beugte sie sich über die Wiegen und drückte jedem Kind einen Kuss auf die rosige Wange.
    „Ich bin so glücklich, wieder zuhause zu sein. Bei dir, bei Marie und Kiia und bei….bei….Leon.“
    Manchmal gab es Momente, da tat sich Lena nach wie vor schwer ihre Gefühle zu zeigen. Aber Chris wusste durch die Ärzte, dass dies ein ganz normaler Zustand war. Gefahr einer Ablehnung bestand jeden Augenblick. Immer dann, wenn die Erinnerungen übermächtig wurden. Aber auch diese Momente würden weichen. Jeder Tag war ein neuer Sieg. Sicher war, dass Lena ihren Leon mittlerweile genauso liebte wie Marie. Sie nahm ihn auf den Arm, schmuste mit ihm und sang ihm Schlaflieder vor.





    Chris legte einen Arm um Lenas Schultern. „Ich weiss, es ist nicht leicht. Aber wir schaffen es, alles zu vergessen, was war.“
    Lena blickte nachdenklich auf ihre Kinder. „Ich will es gar nicht vergessen, ich kann es auch gar nicht. Chris, all das ist ein Teil meines Lebens. Das müssen wir beide akzeptieren. Man kann das nicht vergessen oder die Gefühle ausschalten wie einen Fernsehsender. Es geht nicht. Wir können nur versuchen, so gut es geht damit zu leben.“
    Chris streichelte sanft über das Gesicht seiner Frau. „Ich weiss, mein Engel. Ich weiss. Vergessen können wir es wirklich nicht, ich hab mich nur ungeschickt ausgedrückt. Aber all dies hinter uns lassen…glaubst du wir schaffen das?“
    Lena nickte überzeugt. „Ja, ich weiss es….“




    Eine andere Zeit….an einem anderen Ort.
    Weinend und zitternd stand eine Person vor einem riesigen Gebäude. Tränen bahnten sich einen Weg über ihre blassen Wangen, vermischten sich mit dem immer stärker werdenden Regen. Wurden eins mit den Tropfen des Himmels. Sie schien die Nässe ihrer Kleidung nicht wahr zu nehmen, fixierte immer wieder einen imaginären Punkt an der gegenüberliegenden Strassenseite. Bis ihr Blick schließlich wieder zurückkehrte zu diesem Gebäude. Mit einer Hand strich sie über die rohe Fassade. Drängte sich wie schutzsuchend gegen die Mauer. Es war weit nach Mitternacht. Kein Mensch beachtete daher diese Person, auch deshalb weil niemand um diese Zeit, noch dazu bei diesem Wetter, unterwegs sein konnte. Suchte sie genau diese Einsamkeit? Diesen Schutz der Anonymität? Oder hatte sie gar etwas zu verbergen?





    Wieder und wieder glitt der traurige Blick über die Gegend. Sie schien sich alles genau einprägen zu wollen. Genervt strich sie sich nun eine klebrige Haarsträhne aus der Stirn ohne wahrzunehmen, dass diese Geste nichts nütze. Klebte doch alles an ihr wegen des nicht nachlassenden Regens. Hilflos, beinahe schutzlos wirkte diese Person inmitten der fremden Gegend. Wer war sie? Was tat sie da? War es richtig, oder ein Fehler? Würde sie sich das je verzeihen können? Hatte sie den Mut, zu diesem Schritt zu stehen?




    Plötzlich tauchten Bilder vor ihrem geistigen Auge auf. Sie schien in sich hinein zu hören. Mit einem Mal tauchte eine innere Zufriedenheit ihr Antlitz in eine aussergewöhnliche Ruhe. Sie wusste, es war richtig gewesen. Nur so konnte sie endlich wieder anfangen zu leben…Entschlossen drehte sie sich deshalb um und verließ diesen schicksalhaften Ort…

    @All. Es ist zwar noch kein Kommi zum letzten Kapitel gepostet, dennoch möchte ich mein Versprechen halten. Hier kommt für euch das nächste Kapitel!
    Wir wünschen viel Freude damit!
    Eure
    Chrissy und Eaver

    Kapitel 29
    Hoffnung in deinen Augen





    „Chris, schön dich zu sehen. Komm doch herein.“ Einladend öffnete Kiia dem späten Besucher die Türe. Dieser kam der Aufforderung nur zu gerne nach, entledigte sich seiner Jacke und folgte Kiia schnuppernd in die gemütlich eingerichtete Wohnküche.

    „Mhhhmmm….wie das duftet. Kiia, du bist einfach unschlagbar. Da läuft einem ja das Wasser im Munde zusammen.“
    Kiia lächelte. „Möchtest du kosten? Ich hab dir Schleckermaul extra ein paar Plätzchen schon mal auf einen extra Teller gelegt. Auch deine geliebten gefüllten Waffeln habe ich zubereitet. Eine Tasse Tee bekommst du auch gleich.“
    Chris zog verwundert eine Augenbraue in die Höhe. „Woher wusstest du, dass ich komme?“
    Wieder antwortet ihm ein wissendes Lachen. „Chris, du kommst beinahe jeden Tag hierher. Nachdem du gestern nicht da warst, wurde mir klar, dass ich heute fest mit dir rechnen kann. Übrigens, dein Stammhalter schläft tief und fest. Das wäre gewiss eine deiner nächsten Fragen gewesen. Es geht ihm gut, er gedeiht prächtig.“






    Ein feines Lächeln zeichnete sich in Chris Mundwinkel ab. „Marie schlummert auch selig. Eine gute Bekannte achtet heute auf sie.“
    “Aber du hättest sie doch mitbringen können, es hätte mir gewiss keine Umstände bereitet.“ Mit diesen Worten stellte sie einen Teller, von welchem es verführerische duftete, vor ihm auf den Tisch.
    Ein Seufzen antwortete ihr. „Das weiss ich, aber diesmal ging es nicht. Ich war gestern und heute bei Lena. Von dort bin ich direkt zu dir gefahren.“
    Kiia setze sich zu Chris und nahm seine kalte Hand in ihre beiden warmen. „Geht es ihr besser?“
    Er zuckte kaum merklich mit den Schultern. „Das kann ich dir nicht genau sagen. Sie flippt jedenfalls nicht mehr sofort aus, wenn die Sprache auf Leon kommt. Aber ihn zu sehen, sich dazu durchzuringen ist ihr unmöglich. Obwohl ich das Gefühl habe, sie ist auf einem guten Weg ihn eines Tages auch noch zu akzeptieren.“




    „Das ist schön,“ erwiderte die erfahrene alte Frau. „Ich wünsche ihr von Herzen, dass sie ihre schwere Krise überwindet und zu sich selbst findet. Niko hat mehr Schaden in ihrer Seele hinterlassen, als es zuerst den Anschein hatte.“
    Chris nickte schwer und kaute völlig entrückt an der wirklich leckeren Waffel. Eigentlich liebte er diese abgöttisch. Doch heute wollte es ihm nicht so recht schmecken. Auch Kiia starrte gedankenverloren an die Wand. Beiden erschien es so, als würde die Zeit in diesem Augenblick still stehen.
    Chris rief sich nach einigen Minuten, die beiden wie Stunden vorgekommen waren, Kiias letzte Worte ins Gedächtnis. „Es stimmt leider, dass ihre Seele daran zerbrochen ist. Sie ist immer davon ausgegangen, dass unsere Babys auch gleichzeitig meine Babys sind. Sie hat oft gesagt, es würde sie auch anders herum nicht stören. Aber tief in ihr sass der Stachel der Angst und sie hat diesen immer wieder zurück gedrängt und den Tatsachen nicht ins Auge gesehen. Die Ärzte meinten, sie hätte damit Verdrängungsarbeit geleistet und sich immer mehr in eine psychische Störung hinein gelebt. Begünstigt zusätzlich durch ihre schwere Vergangenheit. Jeder Schicksalsschlag hat einen Teil ihrer Seele zerstört oder gar heraus gerissen. Sie hat viel verloren. Nie bestand die Chance, alles heilen zu lassen. Leon war, so unglaublich das auch klingt, der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte. Es geht nicht mal spezifisch um Leon selbst, sondern mit ihm verbindet sie all das. Er ist der Spiegel der Vergangenheit. Sie hasst ihn nicht, auch wenn es so wirkt. Sie verdrängt die Wirklichkeit und lebt nur noch in ihrer eigenen Welt. Zu dieser Welt hat Leon keinen Zutritt, zu dieser Welt hat fast überhaupt niemand Zutritt. Es ist wohl meine Aufgabe, sie zurück in die eigentliche Welt zu führen.“




    Kiia seufzte abgrundtief. „Das klingt alles sehr kompliziert. Wie lange muss sie noch in dieser Klinik bleiben, bist sie als geheilt gilt?“ Mechanisch spülte sie das Geschirr, während Chris etwas entspannter auf dem Stuhl in dem gemütlichen Esseck der Küche sass.
    Chris zuckte seine breiten Schultern. „Das kann niemand sagen. Wichtig ist, wie sie in nächster Zeit auf ihr Umfeld reagiert und den Schock durch die sexuellen Übergriffe wegen Niko verarbeitet. Jedenfalls kann sie, wie gesagt, schon über Leon sprechen ohne völlig auszurasten. Das ist ein Fortschritt, zumindest sehen es die Ärzte so.“
    “Wichtig ist, dass wir unsere Zuversicht nicht verlieren. Die Kinder brauchen ihre Mutter. Lena ist nicht verrückt, ihr wurde nur übel mitgespielt. Chris, du darfst sie jetzt nicht alleine lassen.“





    Dieser nickte bedächtig. „Ich weiss, dass sie mich jetzt so sehr braucht wie niemals zuvor. Auch wenn es verdammt schwer fällt. Sie ist so anders und verändert. Klar, ich weiss das sie nichts dafür kann und ich verspreche dir, ich werde um sie kämpfen. Das bin ich unserer Familie schuldig.“
    In diesem Moment schlug sein Handy an. Stirn runzelnd blickte er auf das Display und schließlich auf Kiia. „Es ist die Klinik...entschuldige mich kurz.“
    Es dauerte gewiss zwanzig Minuten, bis Chris endlich zu Kiia in das gemütliche Wohnzimmer zurückkehrte.
    „Schlechte Nachrichten?“ Sorgenvoll blickte Kiia in Chris’ Gesicht.
    Dieser strahlte geradezu von innen heraus. „Es war Lena. Sie möchte, dass ich nächstes Mal Leon mitbringe. Kiia, ich glaube, sie packt es.“




    Damit lagen sich beide in den Armen und wollten fest an dieses Glück glauben…

    :eek::eek::eek: Endlich kann ich mal andere Smilies für den Anfang nehmen. ;-) Klar ist es für Tom verdammt schwer, dass alles mitansehen zu müssen. Aber ich habe das Gefühl, Nico tut Lillie gut! Er ist ein ungezwungener Typ, der das Leben nicht so ernst nimmt und Spass daran hat. Für Lillie muss er gerade eine Art Jungbrunnen sein. Er geht normal mit ihr um, behandelt sie nicht wie ein rohes Ei...er sieht sie als junge, hübsche Frau. Das gibt ihr dsa Gefühl von Leben und Halt. Auch wenn er echt nicht zu ihr passt, ich hoffe echt sie nimmt es wirklich nur als Lebensfreude. So gefällt mir dieser Typ nämlich nicht. :rolleyes;) Da ist Tom schon besser.
    Ich würde mir wünschen, dass ihm jemand sagt was los ist. Lillie wäre das doch auch ein gewisser Halt. Aber auf andere Art. Sie könnte die Liebe leben - wenn auch nur für wenige Wochen....aber sie könnte all das erfahren und mit Tom leben. Ich wünsche ihr, dass sie dieses Wunder noch geschenkt bekommt.
    Ich hab immer gewusst, dass Lillie stark ist. Sie ist dabei, ihr Schicksal anzunehmen und zu akzeptieren. Klingt verrückt, aber sie macht langsam das Beste draus. Ich hoffe, Tom gehört bald dazu.
    Ich finde es auch klasse, dass du Jazzy in diesem Kapitel auch in den Vordergrund gerückt hast. Das war sie ja auf ihre Art immer, als Freundin. Jetzt aber auch mal als eigenständiger Mensch mit Gefühlen und Träumen...sehr schön! Toni scheint ein netter Kerl zu sein. Toll von Lillie, dass sie Jazzy ziehen lässt und ihr das gönnt. Zeigt, was Lillie für ein grossartiger Mensch ist!
    Das Kapitel ist echt der Hammer. Daraus entspringt die pure Lebensfreude, welche Lillie wohl fühlt. Hast du fantastisch umgesetzt!
    Fotos Spitzenklasse. Besser geht nicht. Eins deiner besten Kapitel!!!