Beiträge von FunnyChrissy

    Lenya. Ich kann leider wieder mal nix zu deinem Kommi sagen, ausser DANKE DANKE DANKE, dass du so dabei bist. Das freut uns sehr. Ich möchte nämlich nix verraten, daher schweige ich zu dem, was du gesagt hast. *grins*
    @All. Als Entschädigung dafür, dass ihr letztes Mal so lang warten musstet, gibt es schon heute ein neues Kapitel!

    Erfahrt JETZT, warum Nele sterben musste....



    KAPITEL 18
    SCHICKSALHAFTE ENTDECKUNG






    „Nein, tue es nicht! Nein, sag nein. Nun sag doch schon endlich nein. Blöde Kuh, tue gefälligst was ich dir sage. NEIN!“
    „Ja, ich will.“ Klar klang diese Stimme. Fest und verdammt männlich. Lena erschauerte kurz. Schließlich wandte sich der Pfarrer an sie. Wie hatte er in der Predigt gesprochen? Es war von andauernder Liebe die Rede gewesen, dass wusste sie noch. Auch, wem bei diesem Worten ihre Gedanken galten. Doch war das jetzt noch so wichtig? Es gab kein Zurück mehr.
    „Doch, dass gibt es. Noch kannst du nein sagen. Tue es endlich.“ Diese Stimme hämmerte unentwegt in ihrem Kopf.
    Das Räuspern Nikos brachte sie in die Wirklichkeit zurück. Hastig blinzelte sie die aufsteigenden Tränen zurück und wisperte: „Ja, ich will.“
    Das Gesäusel von wegen, sie seien jetzt Mann und Frau bekam Lena schon gar nicht mehr mit. Sie atmete schwer und brauchte ihre ganze Selbstbeherrschung, um nicht durchzudrehen. Mechanisch gab sie Niko einem Kuss. Bewegungslos lag sie in seinen Armen. Dabei stellte sie sich vor, wie es wäre in SEINEN Armen zu liegen. Dabei lächelte sie unwillkürlich. Keine Ahnung hatte Niko, dass dieses Lächeln nicht ihm galt. Er war einfach nur zufrieden.





    Die Feier danach überstand Lena irgendwie. Woher sie diese Kraft genommen hatte, blieb allein ihr Geheimnis. Wie lieb sie von allen aufgenommen worden war. Nikos Vater, ein väterlich wirkender Mann, zeigte ihr offen seine Dankbarkeit. Seiner Ansicht nach war es ihr allein zu verdanken, dass Niko nicht weiter abgerutscht war. Er hoffte nun darauf, dass alles gut wurde.
    Es war eine sehr protzige Feier. Lena fühlte sich alles andere als wohl. Die Familie musste schließlich ihrem Standart gerecht werden. Wieder fröstelte Lena. Hier sollte sie zukünftig zuhause sein. In dieser Villa, unter diesen Menschen! So nett sie alle waren, Lena spürte deutlich den Unwillen unter der Festversammlung. Sie alle hatten wohl ihre Probleme damit, Lena in ihre Kreise aufzunehmen. Nikos Vater zuliebe zeigte man diesen Unwillen nicht.





    Als es an die Hochzeitsnacht ging, suchte Lena panisch nach einer passenden Ausrede. Kopfschmerzen? Aber nein, dass war schon fast zu altmodisch. Darauf fiel Niko gewiss nicht herein. Wie wäre es mit einem Ohnmachtsanfall? Auch nicht so gut. Damit war alles nur aufgeschoben. Sie konnte sich nicht ewig davor drücken, mit Niko zu schlafen. Also gab sie sich ganz seinen Zärtlichkeiten hin. Auch heute ahnte er nicht, wie sehr es sie davor graute. Das sie kurz davor war, vor Schmerz zu schreien. Nach wie vor ging er weder rücksichtsvoll noch zärtlich mit ihr um.
    Nach dieser Nacht schlief Lena lange nicht ein. Tränen benetzten ihr Kopfkissen. Leise schluchzend weinte sie sich in ihr neues Leben. Mit einem Gedanken immer bei ihm….Chris.





    Vier Wochen später…
    Langsam spielte sich ihr neues Leben ein. Der Mensch war ein Gewohnheitstier…es stimmte wirklich. Man konnte sich an alles gewöhnen, auch daran mit jemanden zusammen zu sein den man nicht liebte. Sie konnte sich nämlich wirklich nicht beklagen. Niko trug sie auf Händen und las ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Ebenso bemühte sie sich, es ihm gleich zu tun. Über seine Krankheit wurde nicht gesprochen. Er lehnte es kategorisch ab, ihr irgendetwas davon zu sagen. Er wollte das nicht und Lena musste sich auch hier fügen. Umso mehr versuchte sie, Niko zu entlasten.
    „Überanstrenge dich nicht, Niko. Du weißt, es schadet dir. Am besten, ich komme mit zum Arzttermin.“ Lena musterte ihren Mann. Er glaubte, Besorgnis darin zu erkennen.
    „Nein, Liebes. Ich fahre allein. Ich möchte dich damit nicht belasten.“
    “Niko, wir sind verheiratet. Hast du das vergessen?“ Wieder dieser Blick, mit dem er nichts anzufangen wusste.
    „Trotzdem, ich möchte es nicht. Akzeptiere das.“ Damit verschwand er auch schon. Lena blieb allein zurück und fragte sich, ob es jetzt immer so bleiben würde. Immer? Sie hatte keine Ahnung, wie viel Zeit Niko noch blieb. Auf einmal schlich sich Sorge in ihr Herz. Konnte es sein, dass sie anfing Niko zu schätzen? Das sie dabei war, Gefühle für ihn aufzubauen?
    Klar, es würde nie Liebe werden. Aber es war eine Basis geschaffen. Eine Basis ehrlichen Vertrauens. Sie vertraute ihm, dass wurde ihr klar. Es erfüllte sie mit Freude. Aber warum vertraute er ihr nicht?
    Zum ersten Mal seid ihrer Hochzeit schlief sie am Abend diesen Tages mit einem ganz andere Gefühl mit Niko. Sie gab sich ihm hin und erwiderte langsam seine Zärtlichkeiten. Niko vernahm dies mit tiefer Freude.
    Am nächsten Tag spielte sich wie stets dieselbe Szene ab. Niko verschwand, ohne ihr zu sagen wohin. Es war entwürdigend. Wie konnte sie ihm nur helfen? Ob sie mal mit seinem Vater darüber sprach? Ja, ganz fest nahm sie sich das vor. Vielleicht konnte er ihr sagen, was sie tun konnte um zu Niko durchzudringen.
    Sie warf einen Blick auf die grosse Standuhr im Flur. Noch vier Stunden, bis zur Rückkehr von Nikos Vater. Bis dahin beschloss sie, einen Abstecher zu Neles Wohnung zu machen. Sie wusste, sie sollte das eigentlich nicht tun. Aber nur dort hatte sie die nötige Ruhe.





    Kahl und leer erschienen ihr die Räume. Dennoch glaubte sie, ganz in Neles Nähe zu sein. Ein alter Stuhl stand in einer Ecke. Die Nachmieter hatten es noch nicht eilig. Sie hatten Lena gebeten, gelegentlich durchzulüften. Gern erfüllte sie diese einfache Bitte. Gab sie ihr doch die Gelegenheit, an diesen vertrauten Ort zurückzukehren.
    Sie setze sich auf den Stuhl und ließ ihren Gedanken freien Lauf. Etwa der Tatsache, dass sie seid ihrer Heirat nichts mehr von Kiia gehört hatte. Kiia! Sie war ihr eine solch gute Freundin geworden und mit ihrem Jawort hatte sie diese verloren. Tränen rannen über ihre Wangen. Das Leben war hart und ungerecht. Kiia kam schon lange nicht mehr mit Niko klar. Ihrer Ansicht nach war es ein Vertrauensbruch gewesen, ihn zu heiraten. Lena seufzte. Es musste doch einen Weg zu ihr zurückgeben.
    Doch jeglicher Annäherungsversuch von ihrer Seite wurde von Kiia abgeblockt. Als sie von der Verlobung erfuhr, hatte sie Lena kategorisch die Türe gewiesen.






    Lena dachte über ihr verpfuschtes Leben nach. Wann hatte sie jemals etwas richtig gemacht? Dauernd stieß sie die Menschen vor den Kopf, welche ihr doch alles bedeuteten. Hatte sie Aija eigentlich auch vor den Kopf gestossen? Lange schon grübelte Lena darüber nach. Doch tief in ihrem Innersten wusste sie, dass auch Aija Schuld gewesen war. Beide hatten sie auf ihrer Meinung bestanden. Aber mit Nele hatte es angefangen. Anstatt zu ihr zu stehen, ihre Gefühle zu verstehen und ihr zu zeigen wie sehr sie Nele trotzdem liebte, musste sie ihr die Türe weisen. Danach war Jens dran gekommen. Trotz allem verstand sie seine Wut. Sie hatte ihm berechtigte Hoffnungen gemacht. Nun verletzte sie auch noch Kiia und zuvor Chris. Machte sie überhaupt irgendetwas richtig im Leben?





    Sie erhob sich und wollte gerade die Wohnung verlassen, als ihr Blick auf ein loses Brett fiel. Sie lächelte unwillkürlich. Das Geheimversteck von Nele und ihr! Sie zitterte ein bisschen. Würde sie darin vielleicht auf ein lang gehütetes Geheimnis stossen? Sie hatte es ganz vergessen gehabt, dieses Versteck aus Kindheitstagen.
    Langsam und sich der Erinnerung bewusst, öffnete sie das Geheimfach. Sie schmunzelte, als ihr Dinge aus der gemeinsamen Kindheit in die Hände fielen. Da waren Liebesbriefe aus der Schulzeit, getrocknete Blumen, eine Barbie Puppe und noch ein paar andere Kleinigkeiten. Sie nahm diese Dinge an sich und wollte das Versteck gerade schließen, als ihr Blick noch auf einen weissen Umschlag fiel. Grübelnd nahm sie diesen heraus und laß darauf in Neles klarer Mädchenschrift: „An Lena.“
    Lena zitterte leicht. Das Datum auf dem Umschlag machte Lena klar, dass der Brief erst ein paar Monate alt war. Sie drückte diesen an sich und beschloss, ihn sofort zu lesen. Sie war zu ungeduldig und aufgewühlt, um damit zu warten. Sie war sich klar drüber, wie wichtig dieser Inhalt sein konnte. Zudem hatte sie noch etwas erkannt….etwas ungeheuerliches! Die Schrift auf diesem Umschlag glich NICHT der Schrift auf dem verhängnisvollen Foto…







    Zitternd vor innerer Anspannung ließ sie sich erneut auf den Stuhl in der Ecke fallen. Sie setze sich bequem zurecht und öffnete endlich den Brief.
    „Geliebtes Schwesterchen,
    ich sah den Schmerz in deinen Augen, als ich mit Niko gemeinsam vor dein Bett trat. Weißt du noch, damals? Erst heute ist mir klar, wie bitter unrecht ich dir getan habe. Anstatt an dich, deinen Schmerz und deine Gefühle zu denken war ich geblendet vor der übergrossen Liebe zu Niko. Ich habe ihn schon in meiner Mädchenzeit bewundert. Er war so anders als die anderen. Nicht einer von vielen, sondern etwas Einzigartiges. Für mich war er eine Art Ritter. Doch dann geschah das mit Aija und Niko wurde mir immer fremder. Ich begann, ihn zu hassen. Bis ich ihm an diesem denkwürdigen Tag wieder gegenüber stand. Alles brach erneut über mich herein. Die Gefühle waren nicht aufzuhalten. Heute weiss ich, wie falsch das alles war.“



    Unendlich zärtlich umfing er den Körper der geliebten Frau. „Ich liebe dich,“ wiederholte er seine eben gesprochenen Worte. Sie sah in seine Augen und wusste, er sprach die Wahrheit. Dabei schlug ihr Herz wilde Kapriolen. Sie roch den Duft seiner Haut, welcher ihr schon so vertraut war. Sie spürte die Wärme seiner Hände und bemerkte den feinen Duft eines After Shaves. Vor ihr stand der Mann ihrer Träume, noch nie war sie sich so sicher gewesen. Ihr Herz schlug wie wild gegen ihre Rippen, ihre Knie waren weich wie Pudding und in ihrem Bauch tanzten tausend Schmetterlinge. Noch nie waren in ihr solch intensiven Gefühle erwacht. Sie fühlte sich so sicher in diesen Armen. Ihr Vertrauen war grenzenlos. Bei ihm, dass wusste sie, würde ihr nie etwas passieren.



    Dennoch konnte, durfte es nicht sein! Jemand anderes hatte ihr Wort. Dazu wollte, dazu musste sie stehen! Es gab keinen Weg zu ihrer grossen Liebe, so bitter das auch war.
    „Ich lese in deinen Augen, dass auch ich dir nicht gleichgültig bin. Oh Lena, sag das es war ist. Liebst du mich auch?“
    „Ja, Chris. Ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben. Dennoch ist es zu spät für uns. Ich könnte niemals mein Wort brechen“ Damit löste sie sich aus seinen Armen, warf ihm einen unendlich traurigen Blick zu und wandte sich schluchzend ab.
    „Mit was hat er dich nur eingefangen, Lena. Sag es mir, bitte.“ Er musterte die unglückliche junge Frau.
    „Ich kann nicht darüber sprechen, Chris. Bitte akzeptiere das. Sei dir gewiss, meine Liebe zu dir wird niemals weichen. Dennoch muss ich jetzt gehen, morgen ist meine Hochzeit...es gibt noch so viel zu tun.“



    „NEIN!“ Es war ein einziger Aufschrei. Lena tat dieser beinahe körperlich weh. Noch nie war die Empfindung von Schmerz so gross gewesen. Schon wieder verlor sie einen über alles geliebten Menschen. Doch es ging nicht anders. Morgen würde sie einem anderen das Jawort geben…

    Rivendell. Oft tut man etwas, dass man so in anderen Situation nie getan hätte. Ich hoffe, dass bald die ein oder andere Frage von euch beantwortet wird. Herzliches Danke für deinen Kommi!
    Julsfels. Ich denke, Nikohasser gibt es schon einige. ;-) Im nun folgenden Kapitel möchte ich euch Lenas Beweggründe etwas näher bringen oder wenigstens zum Teil "erklären". Verstehen kann sie wohl niemand. Danke für deinen lieben Kommi!


    UserGab637. WoW! Was für ein himmlisch schöner, langer Kommi. Das geht doch runter wie Öl und es freut uns sehr, dass du so mitdenkst und mitfieberst. Zu deinen Vermutungen kann ich leider nichts sagen, sonst würde ich zu viel verraten. Aber deine Gedankengänge find ich irre interessant und ich freu mich immer über so viel Anteilnahme. Lena muss man ein bisschen verstehen. Sie hat in der letzten Zeit so viel Schlimmes durchmachen müssen...sie konnte sich wirklich NIE erholen und zu sich selbst finden. Immer wenn sie drauf und dran war, wieder ein normales Leben zu führen kam der nächste Schlag. Sie weiss einfach nicht mehr, was sie tut, ist total von der Rolle. Sie kann nicht mehr und will es jedem Recht machen - dabei vergisst sie wohl das sie es in erster Linie sich selbst recht machen sollte! Aber dazu ist sie nicht in der Lage - sie ist ganz unten und sieht nur noch diesen Weg, ihre Schuldgefühle zu tilgen. Das sie gar keine haben müsste ist das eine - das zu erkennen das Andere. Ich denke, jeder hat schon mal etwas getan das er im Nachhinein bereut hat. Einfach, weil man nicht mehr weiter wusste...schauen wir doch mal im nächsten Kapitel was kommt....
    @All. Wir möchten uns für die Verzögerung entschuldigen. Wir wissen, wir haben euch zu lange warten lassen. Eaver konnte nicht mehr auf das Forum zugreifen und ich stecke jetzt vor der Weihnachtszeit bis zu den Ohren in Arbeit. Ich hoffe, ihr verzeiht uns. Es wird nicht mehr vorkommen. Dickes Sorry! Nun möchten wir auch euch das nächste Kapitel nicht vorenthalten:


    KAPITEL 17


    NIEMALS



    „Lena, dass kannst du mir doch nicht antun. Das ist unmöglich dein Ernst. Das bricht mir das Herz.“ Jens blickte scheinbar verzweifelt auf Lena.
    Diese seufzte. „Ich habe es dir erklärt, Jens. Ich kann nicht anders. Niko braucht mich, verstehst du?“
    „Nein,“ kam von ihm die energische Antwort. „Nein, ich verstehe es nicht. Du gehörst zu mir, mein Engel. Nicht zu ihm. Du kannst ihn doch unmöglich heiraten. Er passt nicht zu dir.“
    Wütend funkelte Lena den Mann vor sich an. „Wer zu mir passt, kann ich immer noch selbst entscheiden. Und merke dir eins…ich gehöre niemanden! Auch dir nicht! Vergiss nicht, dass wir uns trennten als wir uns das letzte Mal sahen.“
    “Nein, du hast dich getrennt. Nicht ich.“ Jens machte einen Schritt auf Lena zu. Er nahm sie besitz ergreifend in seine Arme. Schließlich presste er seine Lippen auf ihren Mund. Wieder rührte sich nichts in Lena. Ihr Herz schwieg.
    Sie stieß ihn von sich. „Jens, hör auf. Du kennst meine Entscheidung. Auch deine Liebesbezeugung ändert daran nichts. Es tut mir leid, aber ich glaube dir das nicht."




    Jens schüttelte sich. „Wenn ich mir vorstelle, wie du mit ihm....NEIN! Ich kann es einfach nicht. Es geht nicht. Er wird dir nicht das geben, was eine Frau wie du braucht. Du hast doch nicht etwa schon mit ihm…“
    “Werd nicht geschmacklos. Es geht dich nichts an, was zwischen mir und Niko war und sein wird. Ich bitte dich jetzt, zu gehen. Du hast mich nicht unterstützt, als ich dich brauchte. Auch ohne Nikos Antrag hätte sich nichts an unserer Trennung geändert. Es war eine kurze Leidenschaft, die Flamme der Liebe ist schon erloschen. Wenn du ehrlich bist, war sie nie richtig entzündet. Es war schön, Jens. Aber es ist vorbei.“
    “So einfach lasse ich mich nicht abservieren, merk dir das.“ Damit zog er Lena erneut in seine Arme und küsste sie stürmisch.
    Diese verpasste ihm einen Tritt vors Schienbein. Als er daraufhin mit schmerzverzerrtem Gesicht von ihr abließ, gab sie ihm noch eine schallende Ohrfeige. „Hier, dass hast du verdient. Fass mich nie mehr an. Wie konnte ich mich nur so in einem Menschen täuschen?“




    „Wenn ich dich nicht kriege, soll dich keiner haben.“ Damit packte er Lena erneut und presste sie an sich. Seine Arme umfassten sie wie in einem Schraubstock. Panisch versuche sie, sich zu befreien. Doch gegen seine Kraft war sie machtlos. Ohnmächtig musste sie nun all dies mit sich geschehen lassen. Als seine Hände unter ihr Oberteil wanderten, flammte erneut Hilflosigkeit in ihr auf.
    „Lass mich los, bitte lass mich los. Ich habe dir doch nichts getan. Nein, hör auf. Ich will das nicht.“ Sie versuchte sich erneut zu wehren, doch es nütze nichts. Jens fasste nur noch fester zu.
    Da packte ihn auf einmal von hinten eine starke Männerhand und riss ihn mit scheinbarer Leichtigkeit von seinem Opfer.



    Mit festem, sicherem Griff packte Chris jetzt zu und schaute Jens tief in die Augen. „Pass auf, Bursche. Wenn du ihr noch ein einziges Mal zu nahe kommst, lernst du mich richtig kennen. Haben wir uns verstanden?“
    Drohend waren die Augen auf ihn gerichtet. Jens wusste, gegen Chris hatte er nicht den Hauch einer Chance.
    „Ja, ist gut. Ich halte mich von ihr fern. Nun lass mich los, du erwürgst mich ja.“
    Chris atmete hörbar ein und aus. „Dazu hätte ich grosse Lust, lass dir das gesagt sein. Jemand wie Lena hat ein Strolch wie du gar nicht verdient. Jetzt nimm deine Füsse unter den Arm und verschwinde.“
    Damit verpasste er ihm einen Tritt in den Allerwertesten und schupste ihn aus der Wohnung. Weiter ließ sich Jens wirklich nicht zweimal „bitten“. Fluchend entfernte er sich aus Neles Wohnung.
    Schluchzend fiel Lena nun Chris um den Hals. Sie drängte sich schutzsuchend in seine starken Arme, welche sie sicher umfingen.
    „Alles ist gut, Lena. Niemand wird dir etwas tun. Ich bin bei dir.“

    Sie lächelte schwach. „Das werde ich dir nie vergessen, welch guter Freund du mir in allen Lebenslagen bist. Ich dank dir von Herzen.“
    Chris lächelte ebenfalls, wenn auch etwas schwermütig. Doch Lena merkte davon nichts. „Ja, dafür sind Freunde schließlich da. Hat er dir auch gewiss nichts getan?“
    Lena schüttelte ihren hübschen Kopf, dass ihre langen Haare wie ein Fächer um ihre Schultern fielen. „Nein, mir ist nichts passiert. Nur der Schreck bleibt wohl noch eine Weile.“



    Er seufzte. Langsam sah sich Chris in den leeren Räumen um. „Warum bist du nochmals her gekommen? Ich dachte, die Wohnung ist schon verkauft?“
    Lena blickte geistesabwesend aus dem Fenster. „Stimmt schon, aber ich wollte Nele noch einmal ganz nah sein. Vorhin war ich schon auf dem Friedhof, um mich irgendwie zu entschuldigen.“
    Chris stutze. „Entschuldigen? Lena, dass verstehe ich nicht.“
    Sie blickte ihm offen in das vertraute Gesicht. „Du weißt es schon, oder?“
    Auch ohne die entsprechenden Worte verstand er sofort, was sie meinte. „Ja, ich weiss es.“
    „Was sagst du dazu?“ Fragend waren die grossen Augen auf ihn gerichtet.
    „Was soll ich schon dazu sagen? Lena, es ist deine Entscheidung. Wenn ich sie auch nicht verstehe. Aber ich werde versuchen, zu dir zu stehen. Als….“ Er schluckte schwer. „Als dein Freund.“
    „Es bedeutet mir sehr viel, dass du dies sagst. So fällt es mir leichter, zu meinem Wort Niko gegenüber zu stehen. Es hilft mir auch, meine grenzenlose Schuld nicht mehr so schwer zu sehen.“




    Chris stutze erneut. „Grenzenlose Schuld? Gott Lena, wovon sprichst du?“
    Sie seufzte. „Nele hat mich wirklich gehasst. Du musst dich getäuscht haben, Chris. Es war wirklich sie, welche die Botschaft auf das Foto schrieb.“ In kurzen Worten schilderte sie nun, was sie durch Niko in Erfahrung gebracht hatte.
    Chris war tief erschüttert. „Nein! Nein und nochmals nein! Lena, dass kann doch nicht dein Ernst sein? Was hat dir dieser Niko bloss eingeredet? Nele liebte dich über alles. Niemals wäre sie zu solchen Gedanken fähig gewesen! NIEMALS, hörst du?“
    Beinahe befremdet musterte Lena den vor ihr stehenden Freund. „Mach es mir nicht noch schwerer, Chris. Wir wissen beide, dass dies nicht stimmt.“
    „Heiratest du ihn deshalb, um deine Schuld abzutragen?“ Bestürzt blickte er auf die junge Frau vor ihm.
    „Niko und ich….wir tun einander gut, weißt du? Wir geben uns gegenseitig Halt. Nele wäre glücklich mit dieser Entwicklung, ich weiss das.“



    Chris offenkundige Sorge, seine ehrliche Erschütterung und das anfängliche Leuchten in seinen Augen…Eine eigenartige Wehmütigkeit übermannte sie.
    „Lena, ich respektiere deine Entscheidung. Ich muss es. Aber versuche, dich ihm nicht voll und ganz hinzugeben. Eine Beziehung sollte jedem den eigenen Freiraum erhalten. Allen voran eine Ehe. Wichtig ist, dass niemand verlangt sich für den anderen zu verändern. Wenn man jemanden liebt, dann so wie er ist. Verstehst du?“
    Lena musterte Chris ungläubig und verständnislos. „Was willst du mir damit sagen?“
    Er lächelte etwas schief. „Na ja, deine Haare…warum hast du sie verlängern lassen? Doch nicht etwa, weil es dir plötzlich gefällt? Du selbst hast mir mal gesagt, dass du langes Haar unpraktisch findest.“
    Sie zuckte für einen Augenblick zusammen. „Das hast du dir gemerkt?“
    Er nickte. „Es gibt keinen Grund, irgendetwas zu vergessen, was du mir erzählst. Du hast deine Haare wegen ihm verlängert, oder? Fühlst du dich so sehr in seiner Schuld?“
    Lena zitterte leicht. Doch dann gewann ihre Stimme an Festigkeit. „Bitte, lass uns das Thema wechseln.“



    Wieder seufzte Chris tief.
    „Bist du glücklich?“ Eindringlich schaute Chris Lena in die Augen. Darin verstand er zu lesen wie in einem Buch.
    „Wie meinst du das? Natürlich bin ich glücklich.“ Sie vermied es, ihm dabei ebenfalls tief in die Augen zu blicken. Sie schaffte es einfach nicht.
    „Siehst du,“ reagierte er darauf. „Das meinte ich. Du bist nicht glücklich. Du kannst es gar nicht sein! Nicht mit ihm! Lena ich…ich….Ich liebe dich doch!“
    So, endlich war es heraus. Endlich hatte das Versteckspiel ein Ende. Sein Herz klopfte bis zum Zerspringen.
    „Chris, ich…ich…ich weiss nicht was ich sagen soll,“ stotterte Lena. „Es ist einfach der falsche Zeitpunkt.“




    Lenya. Ich denke, würde jemand versuchen so an mich heran zu kommen, bekäme der einen Arschtritt!!! Niko geht wohl, wie du so treffend meintest, tatsächlich über "Leichen". Zumindest bisher hat er es getan. Was noch kommt, sag ich natürlich nicht. *g* Aber hab schon mal die Zündschnurr meiner Heiss geliebten Bombe entfacht. *g*
    Rivendell. Na ja, stimmt schon. Es war eine Klinikfeier. Es wurde ja mal kurz erwähnt, dass Lena über Kontakte dahin gekommen ist. Was das für welche sind, ist eigentlich nicht so wichtig und wird auch nicht mehr erwähnt. Hauptsache, sie ist da. *g*
    Danke euch für eure Kommis! Es geht gewiss bald weiter!

    Rivendell. Dankeschön. So etwas hören wir immer wieder gerne. :-) Ich denke, du darfst auch wirklich sehr gespannt sein. Im nächsten Teil wird eine kleine Bombe gezündet, die im Kapitel darauf platzt.
    Lenya. Es ist gewiss nicht leicht, jemanden zu vertrauen der so etwas getan hat wie Chris...allerdings hat er wohl wirklich augenscheinlich daraus gelernt. Er hat ne Chance verdient...ob er sie nutzt....das steht in den Sternen. ;-) Danke auch dir.

    Nerychan. Wie? Wir und böse??? :eek: Wie kommst du bloss darauf? :D
    Was es damit auf sich hat, dass er an Aija gebunden ist, erfahrt ihr im nächsten Kapitel und ich garantiere euch, da schlägt eine weitere Bombe ein. Zumindest ist es der Anfang davon. ;) Aija wiederauferstehen? Warum? War sie nicht tot? *verwirrt bin* ;)
    Na ja, Lena möchte das Rätsel um Nele lösen und dafür ist ihr jedes Mittel recht. Das ihr Plan ziemlich kindisch ist, dürfte klar sein. Aber welche Möglichkeiten hat sie sonst? Wenigstens versucht sie etwas, auch wenn es sein könnte, dass sie ihr Leben kaputt macht bloss wegen eines blöden Fotos an dem vielleicht nichts dran ist??? Schauen wir mal, was noch so kommt.
    Mit Chris wollten wir aufzeigen, dass nicht immer das Äussere entscheidend ist. Ihr werdet noch erfahren, welcher Mensch er tatsächlich ist. Und was mit den Drogen etc. ist kommt auch irgendwann. Sonst verrate ich hier noch die Hälfte. *g*
    Und Knoten...da kommen wohl noch sehr viel mehr auf dich zu. Ich find es klasse, wie du miträtselst und dabei bist. Das imponiert mir jedesmal aufs Neue. Deine Kommis sind echt der Hit - vielen lieben Dank dafür.
    @All. Auch euch ein herzliches Dankeschön für eure tollen und gigantisch schönen Kommis.

    Alisonde. Diesmal hab ich die Kapitel Online gestellt. Irgendwie klappt es bei mir nicht, wenn ich den Text zentriert setzen will. Da sind immer ewig viele Abstände zwischen den Zeilen. Daher hab ich kurzfrisit einfach links gesetzt. Ich bitte, dies zu entschuldigen. Hoffe aber doch, dass es der Geschichte nichts an Spannung nimmt und auch den Reiz derselben in keinster Weise verwischt.
    Das du keinen Durchblick hast, ist ganz in unserem Sinn. Das wird sich erst später aufklären. Es kann dauernd, bist du wirklich weisst was los ist und wer für was verantwortlich war, warum, wieso....es geht noch verwirrend weiter. :-)
    Ach ja, die freie Fläche auf dem letzten Foto ist Absicht. Sie soll einen Hinweis geben. Mehr sag ich jetzt dazu nicht.
    Ansonsten vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommi.
    Lenya. Ich würde es Lena auch wünschen... *lach* Ob mit Jens was faul ist? Aber wie kommst du bloss DA drauf? *g*
    @Dani04. Wie hab ich bei dir noch geschrieben? Übergangsmomente sind sehr wichtig. :-) Das ist mal so ein Moment in meiner Story. Er soll überleiten auf das, was im nächsten Kapitel kommt. Es soll die Gefühle der Menschen zum Ausdruck bringen, allen voran Lenas.
    Wir bemühen uns, schnell weiter zu machen. Dank an alle.

    Soooooo..........es geht weiter mit Kapitel 11! Ich wünsche euch viel Freude damit!

    KAPITEL 11
    SCHMETTERLINGE





    Eng schmiegte sich Lena an den jungen Mann an ihrer Seite. Das Glück sprach ihr deutlich aus den strahlenden Augen.
    „Ach Jens, wie sehr ich dich doch liebe! Ich glaube, dass Schicksal hat uns zusammengeführt!“ Damit versanken die beiden jungen Menschen in einem innigen Kuss. Die Welt um sie herum schien aufzuhören, sich zu drehen. Es gab nur noch sie beide.
    „Meine Herzallerliebste. Meine einzige Liebe! Wie glücklich bin ich doch, dir begegnet zu sein! Kaum zu glauben, dass wir uns erst zwei Wochen kennen. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor.“ Zärtlich streichelte Jens dabei über die Wange seiner Liebsten.



    Diese strahlte ihn nur noch glücklicher an. „Mir geht es doch genauso. Seid ich dich kenne, flattern endlich wieder Schmetterlinge in meinem Bauch. So intensiv hab ich das nicht mal bei meiner ersten grossen Jugendliebe erlebt. Endlich kann ich wieder lachen und glücklich sein.“
    Sanft lächelte Jens im Schein der untergehenden Sonne. „Weißt du noch unser erstes Treffen? Ich war so schrecklich nervös, dass ich nicht klar denken konnte.“
    Lena lachte lauthals. „Und ob ich mich daran erinnere. Du hast kaum den Mund aufgebracht.“
    Er wurde tatsächlich etwas rot! „Ich muss schon schrecklich dumm ausgesehen haben.“
    “Kindskopf, gerade deshalb liebe ich dich doch. Weil du so bist, wie du bist.“ Damit legte sie ihren Kopf an die vertraute Schulter und erinnerte sich zurück.



    Auch sie war sehr aufgeregt gewesen bei diesem ersten Treffen. So keck sie auch zugesagt hatte, so verunsichert war sie in ihrem Innersten. Sein Auftreten hatte ihr imponiert. Ihn sehen und sich verlieben war also eins. Sie war über sich selbst erschrocken, wie schnell das alles gegangen war.
    Am Abend ihres ersten Treffens hatte er sie in ein romantisches Waldlokal entführt. Sie empfand ein tiefes Vertrauen diesem Menschen gegenüber. Seine Bewegungen verrieten viel Kraft und diese vermittelte ihr eine gewisse Geborgenheit. Wenn er bei ihr war, konnte ihr nichts passieren.
    In dem kleinen Lokal hatten sie bei einem guten Essen lockere Gespräche geführt. So einfach war es Lena noch nie erschienen, über ihr Leben zu sprechen. Voller Anteilnahme lauschte er ihren Worten.



    Zum Trost nahm er ihre kalte Hand in seine beiden warmen. Stromstösse jagten dabei durch Lenas Körper. Solch intensive Gefühle kannte sie noch gar nicht. Beglückt stellte sie fest, wie gut ihr diese Berührung tat.
    „Ach Jens, Sie sind so nett. Sie wissen gar nicht, wie gut mir das nach allem tut. Sie hat mir wirklich der Himmel geschickt.“
    Er lächelte warm. „Schön haben Sie das gesagt. Ich denke, wir mussten uns einfach begegnen. Wir tun einander gut.“
    Ihr Lächeln war wie ein taufrischer Frühlingsmorgen. „Warum sagen wir nicht einfach du zueinander, Jens? Wir sind doch fast im selben Alter. Oder erscheint Ihnen das zu frech von meiner Seite?“
    Er lachte lauthals. „Nicht die Spur, wünsche ich mir das doch genauso. Also dann, süsse kleine Lena. Auf du und du.“



    Sie tranken einander mit einem guten Glas Wein zu und musterten sich schließlich aufmerksam.
    „Ich glaube, es fehlt noch etwas.“ Damit stand er auf, zog sie in seine Arme und gab ihr einen Kuss. Weich und zärtlich fühlten sich seine Lippen auf ihren Mund an. Sie erschauerte unter der sanften Berührung, welche einem Streicheln gleich kam.
    „Ich wusste gar nicht, wie intensiv ein Bruderschaftskuss sein kann.“ Sie lächelte keck.
    „Wer sagt, dass es nur ein Bruderschaftskuss war?“ Wieder lächelten sie einander verschmitzt zu.
    Sie spielte gekonnt die Beleidigte. „Was fällt dir eigentlich ein, mich einfach so zu küssen?“
    Sein Lachen klang beinahe wie Musik in ihren Ohren. Eine Gänsehaut jagte dabei über ihren Rücken.
    „Wie, hat es dir etwa nicht gefallen?“ Er wirkte regelrecht erschüttert.
    Sie schlang ihm spontan die Arme um den Hals. „Dummer Kerl und ob es mir gefallen hat.“
    Er lachte hintergründig. „Jetzt habe ich dich genau da, wo ich dich haben wollte.“
    „Spitzbube,“ selig schmiegte sie sich an die breite Männerbrust.



    Ein Räuspern ließ beide auseinander fahren. Sie hatten völlig vergessen, dass sie nicht alleine in dem Lokal waren. Das ältere Pärchen vom Nebentisch schien sich dadurch gestört zu fühlen.
    Beide versuchten, ein Lachen ob der strengen Blicke zu unterdrücken. Sie murmelten ein „Entschuldigen Sie,“ und bezahlten rasch. Sie wollten jetzt einfach nur alleine sein. Obwohl sie sich kaum kannten, war die Vertrautheit direkt zu greifen.
    Hingebungsvoll und erfüllt mit tiefem Vertrauen erwiderte sie draussen im Wald die intensiven Küsse ihres Begleiters. Sie versanken in einem Strudel der Leidenschaft. Nur ein Käuzchen wurde Zeuge ihrer tiefen, aufrichtigen Liebe. Dort…mitten im Wald.


    [I]In der Erinnerung daran lächelte Lena noch immer selig. Zuhause war sie ziemlich erschrocken gewesen, wie weit sie sich beim ersten Treffen hervor gewagt hatte. Doch der Moment war das Entscheidende für sie gewesen. Nein, sie hatten noch nicht miteinander geschlafen. Jens drängte sie nicht und das rechnete sie diesem hoch an. Aber sie waren sich dennoch sehr nahe gekommen. So nahe, wie sie noch nie einem Mann gewesen war.Glücklich sein und endlich wieder den eigenen Herzschlag spüren – nur das alleine zählte für sie in diesem Augenblick. Bis heute bereute sie diese schnelle Entwicklung nicht. Durch Jens war sie wieder eine junge Frau mit Sehnsüchten und Träumen. Das Foto allerdings hatte sie nicht vergessen. Trotz seiner tiefen Liebe suchte sie weiterhin verbissen nach Hinweisen. Es war der einzige Punkt, welcher leichte Schatten auf ihr junges Glück warf. Jens fand, sie investierte zu viel Aufwand in eine solch lapidare Sache. Doch auch das hielt sie niemals davon ab, die Wahrheit zu finden…



    [I]Sie hatte keine Ahnung in dieser glücklichen Stunde, dass die Wahrheit nicht weit entfernt war.
    [/I]
    [/I]



    Da wünsche ich dir doch als erstes mal gute Besserung.
    Wir freuen uns über jeden Kommi. Auch wenn er kürzer ist. Da mach dir mal keine Gedanken.
    Ich denke, es wird sich bald schon etwas ergeben, dass dir ein wenig weiter hilft. Warte noch ein wenig ab. Ich bin dann sehr gespannt, wie du das analysierst. :-)
    Danke für deinen Kommi und alles Liebe. Werd bald wieder gesund und fit.



    Jetzt geht es. :-) Keine Ahnung, was ich falsch gemacht habe. Aber na ja, wenn man lang genug herum probiert.... :applaus Danke euch allen für die raschen Antworten.
    Tantchen. Entschuldigung, dass ich das Thema im falschen Thread eröffnet habe. Es war keine Absicht. Bin manchmal echt ein Schuselchen. Hab lang überleg, wo das rein gehört. Aber irgendwie war es dann wohl ein falscher Gedankengang. *g*

    Zitat von Dani04

    Eine sehr schöne Fortsetzung! :applaus
    Ich hoffe, dass Jens wirklich ein Netter ist, einen Freund, der zu ihr hält, könnte Lena wirklich sehr gut gebrauchen.
    An ihrer Stelle würde ich aber die Polizei einschalten wegen des anonymen Anrufers. :hua
    Ich finde es leicht verwirrend, dass Du schon aus Jens' Sicht schreibst, aber wer weiß, vielleicht wird er ja langfristig ein neuer Charakter in der Story?
    Ich lasse mich überraschen und warte mit Spannung auf den nächsten Teil! :)



    Danke für deinen lieben, ehrlichen Kommi. Du weisst, wie wichtig mir das ist.
    Na ja, es war mir wichtig, dass man auch merkt und spürt, wie es Jens geht. Das auch er total Feuer gefangen hat. Seinen Gefühle rüber bringen lag mir am Herzen. Wie es weitergeht...lass dich überraschen.

    Ich hoffe, mir kann jemand helfen.
    Ich habe im Body Shop mehrere vorhandene Sims geklont und diese verändert. Nun wollte ich sie im Spiel benutzen - aber wo finde ich die? In der Sims Tonne beim Familienerstellen sehe ich nur die, welche ich nicht geklont sondern direkt frei erstellt habe???:confused: Woran liegt das?

    Da das andere Forum anscheinend noch länger ausfällt, möchte ich unsere Leser auf dem Simsforum nicht länger warten lassen oder auf die Folter spannen. Ich denke, Eaver ist mir nicht böse und einverstanden. Der nächste Teil ist schon lange fertig und wir möchten euch diesen nicht vorenthalten.



    Viel Freude bei:



    [FONT=&quot]KAPITEL 10[/FONT]



    [FONT=&quot]ICH KRIEGE DICH[/FONT]



    [FONT=&quot][/FONT]



    [FONT=&quot]Als Lena nach diesem Gespräch zuhause ankam, klingelte das Telefon. Beschwingt nahm sie den Hörer ab, in der Annahme es sei Kiia.[/FONT]
    [FONT=&quot]„Hey Kiia, hast du was vergessen?“[/FONT]
    [FONT=&quot]“Ja, dich.“ Die Stimme, welche sie glaubte nie wieder hören zu müssen. Verzerrt und nicht zu erkennen. Sie wusste sofort – es war dieselbe wie damals.[/FONT]
    [FONT=&quot]„Was willst du Niko?“ Sie beschloss, den Anrufer herauszufordern.[/FONT]
    [FONT=&quot]Ein dröhnendes Lachen antwortete ihr. „Lass dir eines gesagt sein, ich kriege dich.“[/FONT]
    [FONT=&quot]Sie versuchte, nicht in Panik zu verfallen. „Lass mich zufrieden. Aija ist tot, Nele ist tot. Reicht dir das immer noch nicht?“[/FONT]
    [FONT=&quot]Wieder ein Lachen. Lena lief es kalt den Rücken hinunter. Nur jetzt keine Angst zeigen! Dann hatte er schon gewonnen.[/FONT]
    [FONT=&quot]„Was hab ich mit diesen Frauen zu schaffen? Ich will nur dich, Schönheit.“ Bei diesen Worten war sie sich ganz sicher…es konnte nur Niko sein. Schönheit…genauso und mit diesem besonderen Klang hatte er damals Nele genannt. Eine Verwechslung war ausgeschlossen.[/FONT]
    [FONT=&quot]„Also doch, Niko. Was willst du, werde endlich deutlich.“[/FONT]
    [FONT=&quot]„Rache! Und diese werde ich bekommen, verlass dich drauf. Noch etwas – ich bin nicht Niko. Ich kenne keinen Niko. Deswegen solltest du dennoch auf dich aufpassen. Wie schnell passiert ein bedauerlicher Unfall?“ Ein weiteres grässliches Lachen und der Anrufer hatte aufgelegt.[/FONT]


    [FONT=&quot]

    [/FONT]



    [I][FONT=&quot]Lena atmete tief ein uns aus. Dann wählte sie Kiias Nummer.


    [FONT=&quot]Diese war tief erschüttert. „Du musst die Polizei einschalten. Du bist sonst nicht mehr sicher. Wer auch immer das ist, er scheint es ernst zu meinen.“[/FONT]
    [FONT=&quot]“Kiia, nein, dass glaube ich nicht. Er hat bisher immer nur gedroht. Mehr nicht. Ich glaube nicht daran, dass er seine Worte wahr macht. Er möchte mir nur Angst machen.“ Sie schien wirklich nicht besonders besorgt zu sein. Die packende Angst war verschwunden.[/FONT]
    [FONT=&quot]„Lena, sei bitte vorsichtig und nicht zu sorglos. Versprich mir das, ja?“ Kiia war wirklich zutiefst besorgt.[/FONT]
    [FONT=&quot]Die junge Frau schmunzelte. „Es hat sich schon ewig keiner mehr Sorgen um mich gemacht. Das fühlt sich wirklich schön an. Aber du musst dir wirklich keine machen, ich pass schon auf mich auf.“[/FONT]
    [FONT=&quot]Damit verabschiedeten sich die Frauen und legten auf.[/FONT]



    [FONT=&quot][/FONT]


    [/FONT]
    [/I]


    [I][FONT=&quot]In der Tat ließ sich Lena durch den Anruf nicht einschüchtern. Niko hielt sie für verrückt, aber nicht gefährlich. Er war in ihren Augen ein harmloser Irrer. Mit ihren Worten am Telefon bezüglich des Todes von Aija und Nele hatte sie ihn herausfordern wollen. Dass er dahinter steckte, glaubte sie nicht. Aijas Tod war wirklich nur ein Unfall gewesen. Bei Nele wusste sie überhaupt nichts mehr. Sie empfand es als viel wichtiger heraus zu finden, warum dieser Hass existiert hatte. Auch wenn sie Kiia egenüber stets sehr sorglos tat, sie würde nicht eher ruhen bis dieses Geheimnis aufgedeckt war. Auch der geheimnisvolle Anrufer würde daran nichts ändern! NIE!


    [FONT=&quot]Im Anschluss an diese Gedanken machte sie sich ans Packen. Sie wollte so schnell wie möglich raus aus diesem Haus, welches voll gepackt war mit quälenden Erinnerungen. All das gehörte zu einem früheren Leben.[/FONT]





    [FONT=&quot]Viele Erinnerungsstücke an Nele fielen ihr bei dieser Tätigkeit in die Hände. Komischerweise riefen sie nicht die erwartete Trauer hervor. Bevor sie sich nicht im Klaren darüber war, warum dieser Hass existiert hatte, konnte sie nicht mehr ohne Vorbehalte an Nele denken. War es grausam, so zu fühlen? Sie war einfach total verunsichert und konnte nicht heraus aus ihrer Haut. Egal was sie finden und aufdecken würde, sie war bereit dazu.[/FONT]
    [FONT=&quot]Die Möbel würde sie allesamt der Nachmieterin zur Verfügung stellen. Sie brauchte nichts davon. Sie wollte komplett neu anfangen, nachdem sie bei Kiia untergeschlüpft war. Diese wusste nicht, wie intensiv Lena diese Nachforschungen verfolgte. Sie wollte Kiia nicht aufregen oder in erneute Sorgen stürzen. Aber es musste sein. Sie wollte wissen was passiert war. Bis dahin war es notwendig, sich ein neues Leben aufzubauen. Mit Hilfe Kiias würde das schon möglich sein. [/FONT]






    [FONT=&quot]Als die wichtigsten Erinnerungsstücke verpackt waren, ging sie aus dem Haus und fuhr zur der Wohnung ihrer Schwester. Dort angekommen, warteten schon die Möbelpacker auf sie. Sie hatte sich entschlossen, die Möbel zu verkaufen. Ein potentieller Käufer war schnell gefunden. Sie wollte nichts dem Zufall überlassen und ging mit dem nötigen Ernst an die Sache heran. Es warteten nur noch Kleinigkeiten, ausgeräumt zu werden. Während die starken Männer mit den Möbeln zu tun hatten, kümmerte sich Lena um die restlichen persönlichen Dinge im Schlafzimmer. Nirgends fand sie einen erneuten Hinweis, der sie weiter bringen würde. Es war wie verhext. Wo sollte sie bloss zu suchen anfangen?[/FONT]
    [FONT=&quot]In ihrer Versunkenheit bemerkte sie nicht, wie einer der Möbelpacker ihr bewundernde Blicke zuwarf. Dieser hieß Jens Lange und hatte in der Tat noch nie eine solch schöne Frau gesehen. Sie hatte etwas Besonderes an sich und Jens war fest entschlossen, dies zu ergründen.[/FONT]






    [FONT=&quot]Als alle Möbel verladen waren, näherte er sich mutig der jungen Frau. Er war sonst eher schüchtern, doch diesen Moment durfte er nicht ungenutzt verstreichen lassen.[/FONT]
    [FONT=&quot]„Frau Köster, es ist alles verladen.“ Diese schaute kurz auf und mitten hinein in ein tiefblaues Augenpaar. Ein solch intensives blau war ihr noch nie bei einem Menschen aufgefallen. Der Mann besass ein überaus sympathisches, männliches Gesicht und eine durchtrainierte Figur. Sein braunes Haar stand in einem interessanten Gegensatz zu den veilchenblauen Augen. Unwillkürlich klopfte ihr Herz schneller.[/FONT]
    [FONT=&quot]Sie räusperte sich kurz und griff nach ihrer Geldbörse. Sie reichte dem Mann einen grosszügigen Schein. „Ich danke Ihnen allen sehr für die tatkräftige Arbeit. Ich bin damit sehr zufrieden.“[/FONT]
    [FONT=&quot]Jens glaubte, wahnsinnig zu werden bei dieser aufregenden Stimme. Sein Herz hämmerte wie verrückt in seiner Brust. Jetzt oder nie![/FONT]
    [FONT=&quot]„Entschuldigen Sie, dass mag in Ihren Augen jetzt komisch sein. Aber ich würde Sie gern zum Abendessen einladen.“[/FONT]
    [FONT=&quot]Sie schmunzelte unwillkürlich. Er dachte, er wäre schon ein rechter Depp.[/FONT]






    [FONT=&quot]„Entschuldigen Sie nochmals, ich weiss das steht mir nicht zu. Ähm, ich gehe jetzt.“ Er stotterte wie ein Schuljunge. Das fand Lena ausserordentlich sympathisch. Auch das er zart errötete, schürte ihre Sympathie zusätzlich.[/FONT]
    [FONT=&quot]„Gerne, Sie können mich hier abholen.“ Im Schein der Nachmittagssonne, welche zum Fenster herein fiel, leuchtete ihr Haar wie Bronze.[/FONT]
    [FONT=&quot]„Wie, wie, wie bitte?“ Er glaube, zu träumen. Hatte sie wirklich und wahrhaftig Ja gesagt? [/FONT]
    [FONT=&quot]Sie schmunzelte noch intensiver. „Um wie viel Uhr kann ich mit Ihrem Erscheinen rechnen?“[/FONT]
    [FONT=&quot]Jetzt glitt ein Strahlen über sein ganzes Gesicht. „Ich werde pünktlich um 19 Uhr erscheinen.“[/FONT]
    [FONT=&quot]Damit trennten sich diese beiden Menschen, die sich auf solch eigentümliche Weise gefunden hatten.[/FONT]

    [/FONT][/I]


    Zitat von Emilie

    Nun ja...ihr, die ständig sagt dass man sich das ganze downloaden kann - stimmt - aber bei Sachen aus dem Internet nervts mich nur noch denn neuerdings muss man überall auch zahlen. Und wenn nicht, dann sind die Möbel entsprechend schlecht gemacht. Und von den ganzen fehlerhaften Objekten die ich bis jetzt geladen habe, möchte ich gar nicht erst anfangen. Ich kauf mir lieber ein Mini Addon und weiss was ich da habe als dass ich mir irgendein verbuggtes Teil lade das mein Spiel zum Crashen bringt weil der "Erfinder" irgendwas falsch gemacht hat. Und noch was zu den angeblichen Bugs...das Weihnachtsaddon hat mir keine beschert...und überhaupt...Bugs hab ich wirklich selten...weiss gar nicht was ihr immer alle habt mit dem Rummaulen. -.-°

    Sicher der Preis mag überzogen sein aber das hat 1. überhaupt nix mit "Amis" zu tun...pf... und 2. wenn ich bei 3, 4 Seiten Möbelsets ziehen will, bin ich da auch schon längst über dem Miniaddon Preis.

    Und es gibt immer noch Leute die *kein* Internet haben und sich über son' Miniaddon freuen.



    Ich stimme dem zu 10000% zu!!! Ich lade mir auch nichts vom Net runter. Da muss ich schon Angst haben, mir irgendetwas einzufangen. Da kauf ich mir lieber das Mini Add On und weiss, was ich habe. Was ihr immer mit euren Bugs habt...ich hab sämtliche Mini Add Ons und keinerlei Probleme! Mein Spiel läuft top, keine Abstürze, keine Fehler.
    Und bitte...an alle Meckerer es sei ihnen zu teuer! Bitte sehr - dann lasst es im Regal stehen und kauft euch etwas anderes oder gar nichts! Ist einfach nicht mehr auszuhalten, dass dauernd am Preis gemeckert wird!!! Ich bin begeistert vom neuen Add On! Klar - 20 Euro sind und bleiben 20 Euro. Aber es gibt das Add On teilweise auch ein paar Euro günstiger - einfach mal bei ebay etc. rein schauen. Ich bin zufrieden und würde mir alle Mini Add ons jederzeit wieder kaufen. Die Dinger ausm Net ziehen ist mir zu blöd. Es stimmt nämlich - meistens kostet das und dann funktionieren die Sachen nicht immer unbedingt! Vielleicht liegen eure Bugs auch nicht am Mini Add On sondern an den anderen Dls??? Also wie gesagt, ich hab Null Probleme und bisher gab es doch von Maxis immer Updates um mögliche Probleme zu beheben...

    Spontan gesagt, damit hast du das Rätsel gelöst Nerychan. Du erhältst die Belohnung, bzw. die Überraschung von Eaver (hoffe das ist Ok, Eaver???) per PM, Mail oder sonst wie. Das kriegen wir hin. Du hast nämlich super geschlussfolgert. :-)
    Ansonsten zu Kiia etc. sag ich jetzt gar nichts mehr. Ich verweigere hiermit die Aussage. *lach* Das ist aber kein Eingeständnis, dass tatsächlich etwas seltsam ist an ihr. Ich finde sie nach wie vor einfach nur nett. ;-) Was sonst noch so kommt...lasst euch überraschen.


    Rivendell. Sorry wegen der kleinen Schrift! Obwohl ich es nie als so klein empfand. Werd schauen, dass wir es nächstesmal einen Nummer grösser machen. Ansonsten danke dir für das Lob.
    Lenya. Auch dir ein liebes Dankeschön für deine aktive Teilnahme an dieser FS.

    NathSkywalker. Danke für deinen wieder mal mehr als ausführlichen Kommi. Wir haben uns sehr darüber gefreut. Es ist einfach irre, wie du dich in alles rein denkst. Super.
    Ich stelle es mir sehr schlimm vor, so etwas zu lesen und nie mehr den Betreffenden fragen zu können, was los war. Nie mehr ein klärendes Gespräch herbei führen zu können....es muss die Hölle sein.
    Was Nele dazu getrieben hat, erfährst du erst ziemlich spät. Das heisst, es vergehen noch einige Kaps,bevor überhaupt annähernd klar wird was da genau passiert ist. Hab mir doch schon so das ein oder andere noch ausgedacht und auch noch eine kleine Bombe unterm Schreibtisch. ;-)
    Was steckt wirklich hinter Kiia? Ich denke, sie ist einfach nur eine Frau die den Dingen ins Auge sieht und ehrlich das sagt, was sie sich denkt. Das ist schon eine besondere Gabe.... :-)
    Ansonsten hoffe ich, wir können euch bald ein neues Kap präsentieren.
    Kuss
    Chrissy

    An alle: Bezüglich des Rätsels wurde bisher noch KEINE richtige Antwort genannt. Wir verlängern daher unser Rätsel bis einschließlich Ende dieser Woche. Dann wird es von uns aufgelöst. Bis dahin noch ein kleiner Tipp....es geht darum, wen Lena schon IMMER nicht ausstehen konnte. Niko ist es jedenfalls nicht. Sie kann ihn zwar nicht leiden, aber das hat sich erst nach Aijas Tod heraus kristallisiert.

    Es geht weiter - wir wünschen euch viel Freude beim Lesen! ;) Eure FunnyChrissy mit Eaver


    KAPITEL 9


    TIEFER HASS





    Lena kämpfte, um ihre verlorene Fassung wieder zu gewinnen. Sie schluckte schwer und versuchte, ihrer Sinne Herr zu werden. Was sie gerade aufdeckte, war mehr als sie ertragen konnte. Wie gross war Neles Hass wohl gewesen? Und warum war dieser überhaupt vorhanden? Sie zermarterte sich den Kopf darüber unablässig, aber nirgends gab es eine Antwort auf all die tausend Fragen.
    Die andere Person auf dem Foto war niemand anderer als sie selbst gewesen – Lena. Nele musste sie gehasst haben. Doch warum? Was waren die Gründe? Auf der Rückseite des Fotos machte Lena mit viel Mühe den folgend Satz aus: „Ich hasse dich, Schwesterherz.“
    Konnte das alles überhaupt sein? Seid wann hasste Nele sie schon? Schon immer oder erst seid der Sache mit Niko? Sie musste mit jemanden darüber sprechen, jetzt sofort!




    Kurz darauf stand sie Kiia gegenüber. Ein Blick in das Gesicht der jungen Frau genügte dieser, um sie einfach in die Arme zu ziehen. Dort konnte sich Lena endlich ausweinen. Viel zu lange schon hatte sie so viel zurück gehalten. Es ging einfach nicht mehr. Kiia war eine Art Mutter für sie geworden. Sie spürte, ihr konnte sie wirklich rückhaltlos vertrauen.
    Als die ersten Tränen versiegt waren, kramte Lena das Foto aus der Tasche. Stocken erzählte sie Kiia von dem eben entdecken Geheimnis.
    “Warum hat sie mich nur so gehasst? Ich verstehe das nicht.“
    „Lena, bitte beruhige dich. Ich glaube nicht mal, dass sie dich hasste.“ Mütterlich tätschelte sie den Arm der jetzt wieder weinenden jungen Frau.
    „Warum dann dieses Foto? Der Text…sie muss mich doch gehasst haben. Ich kann mir das nicht anders erklären.“ Geräuschvoll schnäuzte sie sich in das von Kiia gereichte Taschentuch.
    „Vielleicht war es einfach nur kindlicher Trotz aus einer Situation heraus. Ich glaube, innerlich war Nele noch ein Kind. Ein Kind, dass sich in etwas hineingesteigert hat.“ Kiia hielt nach wie vor Lenas Hand.






    „Ach Kiia, ich weiss überhaupt nichts mehr. Alle Menschen, die ich glaubte zu kennen sind mir so fremd geworden. Und eine völlig Fremde so wie du ist mir so vertraut wie nichts im Leben. Das ist doch nicht normal.“ Sie unterstrich ihre Worte mit einer aufgeregten Handbewegung.
    Kiia schaute gerührt auf die junge Frau. „Mir ergeht es doch genauso. Seid Wochen hab ich nichts mehr von Niko gehört. Aija ist mir schon längst entglitten. Was er tut und wo er ist, weiss ich nicht. Du bist meinem Herzen sehr nahe. Wir brauchen einander, weißt du? Das Schicksal wusste das.“
    Lena lächelte tapfer. „Ohne dich wäre ich nicht mehr hier.“
    “Unsinn,“ widersprach die ältere Frau energisch. „Das redest du dir nur ein. Du bist so stark wie sonst keiner in deiner Situation. Sonst hättest du mich nie getroffen, sondern längst aufgegeben. Ich weiss, du warst mal kurz davor eine Dummheit zu begehen. Aber daran ist niemand Schuld als mein Herr Stiefsohn. Er hat es provoziert. Es war eine Kurzschlusshandlung. Nichts weiter.“




    [I]„Du bist anscheinend fest überzeugt, dass es wirklich Niko war, der mir drohte?“ Sie schluckte schwer. „Ja, dass glaube ich. Ich weiss es. So ist er. Ich wurde nie mit ihm fertig. Vielleicht war ich auch einfach nur eine schlechte Mutter. Ich weiss es nicht. Er tanzte mir auf der Nase herum. Als dann sein Vater uns verließ, war es noch schlimmer. Er tat, was er wollte.“


    „Du bist die beste Mutter, die sich ein Kind nur wünschen kann.“ Wieder ein verzagtes Lächeln. „Du bist wie sie – wie meine Mutter. Genauso gütig und warmherzig, mit einem Herzen aus purem Gold.“
    „Lenchen, dass hast du schön gesagt. Ich danke dir dafür.“ Jetzt wandte sie sich wieder dem Foto zu.
    „Ich würde dem keine allzugrosse Bedeutung beimessen. Es kann wirklich auf die Sache mit Niko hin geschehen sein. Nimm es dir nicht so zu Herzen.
    „Vielleicht hast du sogar Recht.“ Grübelnd knabberte Lena an einem butterweichen Keks. Sie nahm nicht mal wahr, was sie da gerade ass. Trotz ihrer Worte ließ sie das Entdecke nicht los.


    [/I]



    „Warum ziehst du nicht zu mir?“ Kiias Worte rissen sie aus ihrer Versunkenheit.
    „Wie meinst du?“ Fragend und übergross schauten Lenas Augen auf die mütterliche Frau.
    Diese schmunzelte. „Du hast mich genau verstanden. Mein Haus ist gross genug. Zieh zu mir. Dann haben wir beide Ansprache und ich wieder ein Töchterchen zum Verwöhnen. Kinder habe ich ohnehin keine mehr. Nein, widersprich mir jetzt nicht.“ Energisch wischte sie etwaige Einwände schon im Vorfeld vom Tisch. „Niko ist längst nicht mehr mein Kind. Ich hatte nie eine Beziehung zu ihm. Du bist mir mehr Tochter als alles andere. Bitte erfülle mir diesen Wunsch, der aus tiefstem Herzen stammt.“
    Gerührt umarmte Lena die Frau, welche ihr alles geworden war.
    „Nur zu gerne erfülle ich dir diesen Herzenswunsch. Ich fühle mich zuhause längst nicht mehr wohl. Bei dir kann ich insgesamt wieder Frieden finden.“


    Fest hielten sich beide umschlungen. Würde jetzt endlich alles gut werden? Was hielt das Schicksal für Lena noch bereit?