Beiträge von Innad

    Llynya: Ach, wie schön, dass Du auch hier mitliest! :) Danke für Dein Lob und Deinen lieben Kommi vorweg! Das Gebäude ist tatsächlich sehr eng mit Shylahs Vergangenheit verknüpft. Was es damit auf sich hat, wird man im Laufe der Geschichte erfahren, und irgendwann kommt auch sicherlich der Punkt, an dem ihr das Gebäude wieder erkennen werdet. ;)


    Wegen Syhlahs Mutter, da hast Du viel wahres geschrieben. Warum Alexandra so ist, wie sie ist, erfährt man im nächsten Kapitel.



    Rivendell: Hihi, ich glaube, aus deinem Kommi sprach ein wahres Mutterherz. Alexandra kommt in diesem Kapitel zwar sehr kalt rüber, aber das ist sie nicht wirklich. Sie kann nur nicht aus ihrer Haut und einen Teil davon erfährt man auch in diesem Kapitel. danke für deinen Kommi!




    @JaneEyre:
    Juchei, das ist ja toll, dass Du hier auch mitliest. Slànach ist übrigens gälisch.
    Die ersten und letzten Bilder zeigen übrigens nicht dasselbe Gebäude. Aber was das Gebäude ist, will ich noch nicht verraten, is ja klar.
    Dass Dir die ernsten Gesichter auf dem Foto aufgefallen sind, wundert mich nicht. Es ist wirklich so, es wird nicht viel gelacht.
    Aber man darf auch eines nie vergessen: Das alles sind Shylahs Erinnerungen. Zum teil spielt die geschichte zwar auch an Punkten, wo sie nicht "live" dabei war, aber es trotzdem sozusagen aus Erzählungen usw. mitbekommen hat.
    Dennoch könnten die Erinnerungen dadurch auch nur bruchstückhaft oder verzerrt sein, das darf man nicht vergessen.
    Alexandra ist wirklich nicht sehr zufrieden. Man erfährt von ihr jedoch mehr im kommenden Kapitel.
    Die Großeltern sind relativ aussagelos, das stimmt. Sie sind einfach typische Großeltern, zumindest auf den ersten Blick. Klar ist, dass die Großmutter den Reinlichkeitswahn ihrer Tochter wohl nicht vererbt hat, denn sie hat das mit dem Kleid viel lockerer nehmen können.


    Übrigens freut es mich sehr, dass Alexandras kühle Eleganz so rüberkommt. genauso wollte ich sie auch haben, war mir beim Erstellen aber sehr unsicher, ob es so richtig ist. Daher bin ich Dir für diesen Einwand unheimlich dankbar, weil ich jetzt weiß, dass ich sie gut erstellt hab (ich bin da nicht so gut drin).


    Danke für Deinen Kommi!!!! Einen riesigen Dank!



    @ALL: Ich hab mich so über eure Kommis gefreut :) und heute dann direkt mal weitergeschrieben, auch angeregt durch eure Kommis. Wie gesagt, diese Story ist nicht im geringsten vorgeschrieben und ihr kriegt die Updates sozusagen noch ofenwarm :roftl


    Heute lernen wir Alexandra ein bißchen näher kennen. Ich bin gespannt, was ihr danach sagen werdet und freue mich schon jetzt auf euer Feedback!

    Hallöchen Jane!


    Hab extra auf den letzten Teil gewartet. Ich fang aber mal von vorne an :)


    Regula tut mir leid, und dass ihr sowohl die Medikamente als auch die Therapie immer noch nicht wirklich helfen, macht mir echte Sorgen. Ich weiß, dass sowas ne Weile dauern kann, aber es zeigt auf jeden FAll sehr, sehr deutlich, wie tief Regula in ihren Depressionen versunken ist. Und ich fürchte, so lange sie an ihrem Leben nichts entscheidendes ändern wird, kann sie wohl auch nicht auf eine dauerhafte Besserung hoffen, denn Depressionen können auch immer wiederkommen.


    Es ist gut, dass Betty sie ein bißchen aus diesem Strudel herauszuholen vermag, so dass Regula sich jetzt doch überwindet, in den Zug zu steigen und ihre Kinder den Nachmittag einfach mal sich selbst zu überlassen - sozusagen jedenfalls.


    Ich denke auch, dass Regula sehr hohe Anforderungen an sich stellt. Vermutlich muss das Haus immer noch sauber und aufgeräumt sein, die Kinder was zu essen haben und all sowas - Schwächen mag sie sich nach wie vor nur recht ungerne eingestehen, wer mag´s ihr auch verübeln, das tut niemand gerne und oft kostet es auch wirklich Kraft, sich mal gehen zu lassen, so paradox das klingen mag.


    Zu Sophia und der perfekte Frau Hoffmann. Mh - ich weiß nicht, ich finde sie nicht so perfekt. Klar, sie sieht gut aus, sie scheint wohlerzogen und vor allem : Herrisch und Arrogant.
    Was übrigens nicht unbedingt zu einer Stewardess passt. Meine Tante ist selbst eine und sieht ganz normal aus - nicht hässlich, um Himmels Willen, aber auch nicht wie ein Model - ist dafür aber unheimlich freundlich und sympathisch und alles andere als arrogant und laut ihrer Aussage ist das eine der Hauptbedingungen für diesen Job.


    Aber vielleicht wirkt Frau Hoffmann ja auch nur in ihren eigenen vier Wänden so??? Die Aussage von Gabriels Großmutter hat einen ja schon so etwas vermuten lassen.


    Was ich übrigens sehr niedlich fand, war der Gedankengang Sophias, wie "so jemand Altes noch eine Großmutter haben könnte". Das hast Du toll rübergebracht und mich mal wieder daran erinnert, dass man mit 18 normalerweise alles über 22 "schrecklich alt" findet und sich nicht vorstellen kann, dass diese Menschen gewisse Dinge und Situationen ebenso haben wie man selbst.


    Wobei sich das fast wieder damit widerspricht, dass Sophia in diesen "furchtbar alten" Mann verliebt ist. Aber ich glaube, das merkt sie selbst nicht in dem Moment. Dass Frau Hoffmann so perfekt ist, stellt für mich natürlich den totalen Klassiker dar. Das soll es nicht runterwerten, ich finde das so nämlich sehr gut gemacht. Ich denke, es gibt da fast nur schwarz-weiß, da Sophia ja in Gabriel verliebt ist. Entweder sie hätte seine Frau, wenn die durchschnittlich ausgeschaut hätte, einfach grottenhässlich gefunden, sozusagen als Bestätigung für sich selbst à la "ich bin viel besser für ihn" oder aber sie sieht in ihr eine Göttin, die sie sich sozusagen als "Vorbild" nimmt à la "sie hat ihn, also muss ich wie sie sein, um ihn zu kriegen."


    Gut - blond, hochgewachsen und arrogant wird Sophia vermutlich nie werden, bei letzterem Punkt ist es zu hoffen.


    Vielleicht besteht ja die Chance, dass sie, wenn sie sich öfters bei den Hoffmanns aufhält, begreift, dass sie da einem totalen Spleen aufsitzt. Ich hoffe schwer, dass Du den guten gabriel nicht schwach werden lässt... ;)



    So, das war´s für heute von mir. Ich fand die FS wie immer toll. Mir gefällt auch die Einrichtung bei den Winters sehr gut, hab ich das schonmal gesagt? :)


    Ach, und die Hoffmann Kinder sind soooo süß. Vor allem Matthias! :)

    Dann lächelte Tessa. „Und nun lass uns mal von was anderem reden. Wie sind die alleinstehenden älteren Männer in Amerika so?“
    Tru schnaubte. „Tessa! Du bist unmöglich!“
    Tessa grinste. „Ich weiß…“



    Beide lachten leise auf. Die nächste Stunde verbrachten sie noch in angeregtem Gespräch miteinander, dann merkte Tessa, dass Tru von der langen Reise doch müder und abgespannter war als sie zugeben wollte.
    „Komm, Tru. Ich fahr dich zum Hotel, ich muss ohnehin noch mal zur Uni und was in der Bib nachschauen.“
    Beide erhoben sich von ihren Stühlen. „Ich bin ja auch noch eine ganze Woche da“, erwiderte Tru lächelnd. „Dieses Jahr verpasse ich deinen Geburtstag um nichts in der Welt.“
    Tessa lächelte. „Das ist schön. Denn ohne dich ist ein Geburtstag gar nicht wirklich ein Geburtstag.“



    Tru lachte. „Was wohl vor allem mit meinen Torten zusammenhängt, nehme ich an?“
    Tessa grinste. „Du hast es erraten.“

    Und als Tessa im Auto saß und Tru nachsah, die mit ihrem Koffer die Treppen zu der Pension, in der sie sich eingemietet hatte, nach oben stieg, erfüllte sie ein warmes Gefühl.
    Es hatte sich vieles in diesem Jahr geändert.
    Zum Guten.




    Fortsetzung folgt.

    Und ehe Tessa etwas dagegen tun konnte, waren ihr die Tränen in die Augen getreten und ungeachtet der Tatsache, dass sie sich in einem Restaurant befand, begann sie zu weinen.



    „Aber… Tessalein… ist ja gut, schhh, ist ja gut…“, flüsterte Tru, die offenbar etwas schockiert über den Gefühlsausbruch ihres Gegenübers war.
    Nach einer kleinen Weile schaffte Tessa es dann auch, ruhiger zu werden und wischte sich traurig die Tränen aus dem Gesicht.
    „Weißt du, Tru … du hast recht, es ist vieles geschehen in diesem einen Jahr… und ich glaube, ich sollte es dir endlich erzählen.“



    Und so begann sie zu erzählen. Sie berichtete von ihrem Treffen mit Jess, darüber, wie sie sich verliebt hatten, über den Streit mit ihren Eltern und Niklas, ihre Verleugnung von Jess und ihrer Beziehung, den harten Tagen, an denen Jess unter Entzugserscheinen kaum erträglich gewesen war, sowie den schönen, an denen sie ihre Liebe in vollen Zügen hatten genießen können. Als sie zu jener Nacht kam, in der sie ihn gesucht hatte, kürzte sie ein wenig, um Tru nicht noch mehr zu schockieren, als diese es nach ihrem Gesichtsausdruck zu schließen ohnehin schon war. Auch die Tage des Entzugs beschrieb sie nicht in ihrem Detail, sondern schloss nur mit dem Satz: „Jedenfalls hat Jess den Entzug, den er begonnen hat, nicht durchgehalten. Er ist gegangen. Das war im Februar. Seither habe ich nichts mehr von ihm gehört… er ist jetzt schon fast zehn Monate wie vom Erdboden verschluckt…“
    Sie wischte sich noch einmal die Tränen, die während des Redens unaufhörlich weiter geflossen waren, aus dem Gesicht und schnäuzte sich kräftig. Dann sah sie Tru an. „Ich habe mich einer Selbsthilfegruppe angeschlossen und dort meine Freundin Monika kennengelernt, die ein ähnliches Schicksal hat wie ich… nur dass ihr Freund den Kampf gegen die Drogen schon vor langer Zeit verloren hat… und gestorben ist… während ich noch immer nicht weiß, wo Jess steckt und ob er noch lebt.“
    Sie schluckte und sah Tru eine Weile an. Als diese weiterhin beharrlich schwieg, fragte Tessa bang: „Was ist los? Ich hätte es dir besser nicht gesagt, oder?“



    Tru atmete tief aus und schüttelte dann den Kopf, den sie die ganze Zeit gesenkt hielt. Als sie ihre Stimme wieder erhob, erschrak Tessa, denn sie klang brüchig und zittrig.
    „Doch, Tessa – ich bin froh, dass du es mir gesagt hast. Ich… ich mache mir nur unsagbare Vorwürfe.“



    Tessa sah sie überrascht an, und nun war sie es, die nach Trus Hand griff und diese sanft drückte. „Tru – das brauchst du nicht. Es war meine Entscheidung, mich niemandem anzuvertrauen. Ich wollte dich damals nicht belasten, du hättest mir von Amerika aus ohnehin nicht viel helfen können.“
    „Das ist es ja“, erwiderte Tru und sah Tessa mit feuchten Augen an. „Begreift du das nicht, Tessa? Du bist für mich wie ein eigenes Kind. Dass ich nicht da war, als du die wohl schlimmste Zeit deines Lebens durchgemacht hast, schmerzt mich unsagbar.“
    Tessa schüttelte den Kopf. „Ich glaube, in dieser Zeit hätte mir niemand helfen können. Vielleicht sollte es so sein, Tru – dass ich alleine bin, meine ich.“ Sie sah Tru offen an. „Jetzt, wo ich es dir erzählt habe, scheint es mir fast so zu sein. Ich weiß, dass mich die Zeit mit Jess reifer hat werden lassen. Es hat mir unendlich viel zurückgegeben, auch wenn ich gelitten habe. Das einzige, was heute noch wirklich schlimm daran ist, scheint die Tatsache zu sein, dass ich nach wie vor nicht weiß, wo er ist und was mit ihm geschah. Doch auch dabei kann mir niemand helfen. Entweder ich erfahre es doch noch einmal oder ich muss mich eben irgendwann damit abfinden. Also mach dir bitte keine Vorwürfe.“



    „Du hattest Angst, ich würde dich dafür verurteilen, dass du dich in einen Menschen wie Jess verliebt hast?“ fragte Tru nach einer Weile und sah Tessa offen an.
    Diese nickte langsam. „Nach den Reaktionen von Niklas und meinen Eltern – die ja nicht einmal wussten und bis heute nicht wissen, was zwischen Jess und mir wirklich war – glaubte ich wohl, jeder Mensch, der ein normales Leben führt, müsse so reagieren. In den letzten Monaten habe ich gelernt, dass dem nicht so ist. Natürlich verurteilen viele Menschen es trotzdem, aber es gibt auch einige, die es verstehen und es respektieren… manchmal sogar schätzen.“
    „Das tu ich auch“, erwiderte Tru und sah Tessa mit einem wehmütigen Lächeln an. „Ich weiß aber nicht, ob ich vor einem Jahr aus Angst nicht auch anders reagiert hätte. Nicht so wie Niklas oder deine Eltern… aber ich hätte dir vermutlich auch abgeraten. Und nicht daran gedacht, dass ich dich damit noch mehr in die Enge treibe.“
    Sie sah Tessa liebevoll an. „Dabei hätte ich mir gar keine Sorgen machen müssen, denn du bist so eine erwachsene Frau geworden, dass du sehr gut auf dich selbst aufpassen konntest. Und was du da getan hast, zeugt von einem sehr guten Charakter. Ich denke, du kannst stolz auf dich sein, Tessa. Das kannst du.“




    Tessa lächelte. „Schön, das von dir zu hören.“
    „Und was ist mit deinen Eltern? Sie wissen immer noch nichts?“

    Tessa schüttelte den Kopf. „Nein – vielleicht sollte ich es ihnen sagen… aber unser Verhältnis ist einfach so abgekühlt. Und so lange Jess kein Bestandteil meines Lebens mehr ist, weiß ich, dass ich mir das Leben damit wohl nur schwer machen würde…“
    „Sei dir da nicht so sicher“, erwiderte Tru und sah Tessa fest an. „Deine Eltern lieben dich sehr, Tessa, auch wenn sie es nicht so zeigen konnten wie ich. Ich glaube, dass sie ebenso betroffen wären wie ich es bin, wenn sie hören, was dir geschehen ist… noch dazu waren sie vor Ort und es ist praktisch vor ihren Augen geschehen, ohne dass sie es realisiert haben. Ich denke, es wäre gut, es ihnen zu sagen… irgendwann jedenfalls.“

    Tessa nickte. „Irgendwann… ja, irgendwann werde ich das sicherlich tun. Aber noch ist die Zeit wohl nicht reif dafür.“
    Tru nickte. „Und wie geht es dir heute mit allem?“
    „Meist gut“, erwiderte Tessa und sah Tru offen an. „Aber die Angst um Jess und die Unsicherheit sind mein ständiger Begleiter… doch es wird immer weniger. Ich habe begriffen, dass ich mein Leben weiterleben muss und nicht auf ihn warten kann. Trotzdem bin ich noch nicht bereit für eine neue Liebe…“ Mit einem Hauch Wehmut dachte sie an Joshua.




    „Wäre da denn jemand?“ fragte Tru lächelnd nach.
    Tessa nickte. „Ja – Joshua… ich hab mal von ihm erzählt… er empfindet mehr für mich und beinahe wären wir vor einigen Wochen auch zusammengekommen. Aber ich konnte noch nicht.“
    „Wie hat er es aufgenommen?“
    „Sehr gut. Natürlich ist es nicht mehr so wie früher zwischen uns. Aber vielleicht braucht es auch einfach Zeit. Wir sehen uns trotzdem häufig und ich kann mit ihm über fast alles reden.“

    „Das ist gut. Du bist also nicht mehr alleine.“
    „Nein – ich hab Monika, Feli und Joshua, und ich weiß, dass sie alle drei zu mir halten. Mehr brauch ich gar nicht.“

    Tru nickte. „Drei gute Freunde sind schon sehr viel und wertvoll. Meine Mutter sagte immer, besser einen guten Freund als zehn schlechte.“



    Eine Weile schwiegen beide Frauen, dann sagte Tru ernst: „Bitte versprich mir trotzdem, Tessa, dass du mich in Zukunft in deine Sorgen einweihst und um Hilfe rufst, wenn du sie brauchst. Auch wenn ich weit weg bin – du bist nach wie vor der wichtigste Mensch auf Erden für mich, und ich werde immer einen Weg finden, bei dir zu sein.“
    Gerührt sah Tessa sie an. „Das ist lieb, Tru…“
    „Versprich es mir, Tessa.“
    Tessa nickte. „Ich verspreche es, Tru. Wenn ich das nächstemal Hilfe brauche und allein bin, werde ich es dir sagen.“
    Die beiden sahen sich fest in die Augen.




    *geht noch weiter*

    „Nein, das ist es nicht“, gab Tru entschieden zurück. „Es sind nicht nur deine Haare. Irgendetwas ist völlig anders an dir als letztes Jahr. Als sei in dieser Zeit etwas Entscheidendes geschehen…“



    Dankbar warf Tessa dem Ober einen Blick zu, der eben an ihren Tisch getreten war. Als beide Frauen ihr Essen bestellt hatten, lenkte Tessa das Thema schnell um: „Und nun erzähl mal, Tru – wie ist es so in Amerika? Kann man es sich denn wirklich so vorstellen, wie man es aus dem Fernsehen kennt? Wie kommst du zurecht? Und wie geht es deinem kleinen Schützling?“
    Tru lachte. „So viele Fragen auf einmal! Vergiss nicht, ich bin nicht mehr die Jüngste…“
    Tessa lachte mit. „Du siehst so jung und frisch aus, das glaub ich dir nicht.“
    „Nun ja – wie gesagt, ein Kind hält einen auf Trab. Und damit kann ich auch gleich deine erste Frage beantworten, dem kleinen Racker geht es sehr gut. Er ist jetzt fast ein Jahr alt und entwickelt sich einfach wunderbar. Ich hab ihn etwa drei bis viermal die Woche mehrere Stunden bei mir, und wir sind sozusagen dicke Freunde geworden. Amerika selbst gefällt mir immer besser, auch wenn es wirklich ganz anders ist als alles, was man von hier gewohnt ist. Es ist eben ein ganz anderes Land. Vor allem in Hinblick auf das Essen musste ich mich schon umstellen, was mir nach wie vor nicht ganz leicht fällt…“
    In diesem Moment stellte der Ober den bestellten Kuchen vor Tru auf den Tisch.
    „Oh wie herrlich, endlich mal wieder typisch deutscher Kuchen. Ich konnte dieses Süßzeug in Amerika nicht mehr sehen! Wie gut, dass ich selbst backen kann.“



    Einen Moment aßen beide schweigend. Tru schien jeden Bissen zu genießen und Tessa amüsierte sich heimlich ein wenig darüber, wie sehr Tru sich nach dem deutschen Essen gesehnt zu haben schien.
    Irgendwann sah Tru sie an und sagte: „Und was ist bei dir geschehen, Tessa? Ich kann mich nur wiederholen – wenn ich mir dich so ansehe, muss viel passiert sein in diesem Jahr. Also nun erzähl du mal.“
    „Ach – du weißt das meiste doch schon aus unseren E-Mails und den Telefonaten“, wich Tessa aus und stocherte in ihrem Kuchen herum. „Was soll schon noch großartig gewesen sein.“



    Tru sah sie nachdenklich an. „Ich weiß nicht – ich finde dich verändert. Und von dem, was du mir erzählt hast, kann das eigentlich nicht sein. Abgesehen davon, dass ich so viel gar nicht weiß. Du hast erzählt, dass dir die Uni gut gefällt und du nette Leute kennen gelernt hast. Dass deine Noten recht gut sind… und du im Sommer viel unterwegs warst. Eigentlich alles ganz normale Dinge für eine junge Frau in deinem Alter. Aber all das erklärt nicht deine Veränderung. Erzähl mir mehr. Wie geht es deinen Eltern?“
    Tessa zuckte mit den Schultern. „Es ist alles beim Alten. Mutter ist vollauf mit ihrer Kosmetik beschäftigt und Vater jettet durch die Weltgeschichte und wälzt Gesetzbücher.“
    Sie versuchte schief zu grinsen, was ihr nur halbseiden gelang.



    „Also ist euer Verhältnis immer noch nicht besser?“, seufzte Tru. „Ich hatte gehofft, jetzt, wo ich nicht mehr da bin, würdet ihr euch vielleicht doch noch näher kommen…“

    Tessa lachte und konnte nicht verhindern, dass es bitter klang. „Nein, Tru – unser Verhältnis ist wie immer… nur dass wir seit du weg gegangen bist, noch viel mehr unser eigenes Leben gelebt haben, ohne viel voneinander mitzubekommen. Aber das ist eben so, und nicht zu ändern. Ich will es auch nicht ändern. Ich hab mit meinen Eltern einfach nicht viel gemein und es steht inzwischen viel zu viel zwischen uns…“
    Tru horchte auf und sah Tessa fragend an. „Was steht zwischen euch, Tessa? Gab es Streit?“



    „Nein, nicht wirklich“, erwiderte Tessa und schob ihren halb leer gegessenen Teller dem Kellner zu, der gerade Tru´s leeren Teller abräumen wollte.
    „Nun… und… was ist mit deinen Freunden? Mit ihnen läuft alles gut? Wie geht´s Niklas?“
    Tessa schluckte. „Ich weiß nicht. Wir haben keinen Kontakt mehr.“
    Tru zog überrascht die Brauen nach oben. „Ihr habt keinen Kontakt mehr? Wie ist das denn gekommen? Ihr ward doch so lange befreundet und habt immer aneinander gehangen wie die Kletten…“
    „Das ist schon lang vorbei, Tru…“, seufzte Tessa. „Und die Gründe dafür sind kompliziert…“
    „Erklär sie mir…“

    Tessa starrte auf ihre Fußspitzen. „Das ist alles nicht so einfach…“



    Sie fühlte, wie Tru ihre Hand sanft drückte. „Tessa… irgendetwas bedrückt dich doch? Wieso magst du es mir nicht erzählen? Nur weil ich weit weg wohne, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht für dich da bin…“
    Tessa hätte für einen Moment am liebsten ironisch aufgelacht.
    „Doch, genau das heißt es schon…“, flüsterte sie leise und war sich nicht sicher, ob Tru es gehört hatte oder nicht. Sie sah ihre Ziehmutter lange an. „Es ist eine lange Geschichte, Tru… und ich weiß nicht, ob du sie wirklich hören willst…“

    Tru sah sie bestürzt an. „Tessalein – so kenn ich dich gar nicht. Was ist denn los? Natürlich will ich sie hören…“



    „Ich… ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist“, erwiderte Tessa unsicher.
    „Tessa – ich bin immer für dich da. Und ich werde dich nie allein lassen.“

    Tessa schnaubte. „Die Geschichte hat aber viel mit Einsamkeit zu tun“, sagte sie dann langsam und starrte auf die Tischkante vor sich. „Denn ich war sehr einsam, Tru… sehr einsam… und allein… und hilflos…“



    Sie schluckte hart und spürte, wie Tru´s Hand den Druck um ihre verstärkte. Dann geschah etwas seltsames. Es fühlte sich an, als platze in ihr ein kleiner Knoten… der sich um ihr Herz gelegt zu haben schien, und den so trotz all der Fortschritte der letzten Monate nie bemerkt hatte. Nun, in der Gegenwart jener Person, die ihr so lange Jahre ihres Lebens die meiste Wärme und Mütterlichkeit entgegengebracht hatte, schien sich etwas zu lösen, was sich vorher nie hatte lösen können.



    *geht noch weiter*

    Kapitel 55
    Wiedersehen




    Die Luft war schneidend kalt. Vor drei Tagen hatte der erste Schneefall eingesetzt. Die Bäume reckten ihre kahlen Äste gen Himmel, nun von den ersten Eiskristallen des Himmels sanft gepudert.
    Als Tessa aus dem Auto stieg, knirschte der Schnee unter ihren Schuhen. Dieses Geräusch in Verbindung mit jenem Gebäude, welches sich vor ihr erhob, jagte ihr automatisch eine Gänsehaut über den Rücken. Es erinnerte sie immer wieder an jene Nacht, in der sie wie von Sinnen durch die Straßen gewandert war, auf der Suche nach Jess.
    Sie rieb sich die kalten Hände und blieb zögerlich vor dem grauen Gebäude stehen. Ihr Herz klopfte ihr bis zum Halse.


    Sie hatte diesen Ort lange gemieden, und vermutlich hätte sich diese Tatsache nicht geändert, wäre da nicht dieser unerwartete Anruf vor wenigen Tagen gewesen… und die wenigen Worte, die er beinhaltet hatten: „Ich komm zurück, Tessa...“
    Ein warmes, aufgeregtes Gefühl durchlief sie, wenn sie daran zurückdachte. Sie hatte es doch kaum mehr zu hoffen gewagt… nun versprach es endlich, Wahrheit zu werden.
    Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen und schritt die grauen Steinstufen zum Eingang des Bahnhofs nach oben. Wenn sie daran dachte, wie oft sie diese vor etwa einem Jahr fast täglich nach oben gegangen war… in der freudigen Erwartung, den Menschen zu sehen, den sie liebte.
    Es war jetzt wieder so… und doch ganz anders…
    Tessa blieb im Inneren des Gebäudes stehen und sah sich um. Es wirkte alles so vertraut… und doch fremd. Dieses Gefühl in ihr, es war schon fast paradox. Sie meinte, jeden einzelnen Stein in den alten Mauern zu kennen… und doch fühlte sie sich hier so fremd und fehl am Platz wie nie zuvor.



    In all dem hier steckten so viele Erinnerungen. Eigentlich hatte ihre Beziehung nur hier stattgefunden. Es gab keinen anderen Ort, der so unweigerlich damit verbunden war. Mit allem – Schmerz und Leid wie Glück und Liebe.
    Tessa schloss für einen Moment die Augen und lauschte dem sanften Plätschern des Springbrunnens hinter ihr. Sie konnte sich noch gut an jenen Tag erinnern, als sie sich zum allerersten Mal mit Jess getroffen hatte… sie waren sich an genau dieser Stelle begegnet.


    Wie konnte es nur sein, dass der Brunnen immer noch in derselben, sanften Gleichmut vor sich hin plätscherte wie zu jener Zeit? Es war so viel geschehen seitdem… als hätten sich Welten neu erschaffen und andere seien vergangen. Doch er stand immer noch, pumpte das Wasser aus dem Becken in stoischer Ruhe von unten nach oben und spuckte es dort aus seinem Fischmaul wieder aus, so dass es tröpfelnd und rinnend nach unten sickern konnte.
    Tessa seufzte und öffnete ihre Augen wieder. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, als sie jemanden von außerhalb, wo die Gleise verliefen, auf sich zukommen sah.
    Die Tür öffnete sich und die vertraute Person beschleunigte ihren Gang, als sie Tessa sah.
    „Tessaaa!“ rief sie fröhlich aus. Nun lief auch Tessa auf sie zu und Sekunden später waren beide in einer herzlichen, innigen Umarmung versunken.



    „Tru!“ sagte Tessa glücklich und sah ihre Ziehmutter liebevoll an, als sie sich aus ihrer Umarmung löste. „Ich bin so froh, dass ich dich endlich wiedersehe. Ich hab dich furchtbar vermisst.“
    Tru lächelte. „Und ich dich erst, Tessa, das kann ich gar nicht sagen.“ Sie sah sich um und sog die Luft tief ein, als ob das Bahnhofsgebäude unverkennbar nach Heimat rieche.
    „Es tut so gut, wieder mal Heimatluft zu schnuppern“, sagte sie glücklich und sah Tessa dann aufmerksam an.



    „Mein Gott, Tessalein, ich hätte dich eben fast nicht erkannt. Du hast dich unglaublich verändert seit letztem Jahr. Aus dir ist eine richtige Frau geworden, und wie hübsch du aussiehst! Was ein Jahr aus einem Menschen machen kann, nicht wahr?“
    Tessa lächelte schweigend und dachte bei sich, dass Tru nicht erahnen konnte, wie viel ein Jahr ausmachen konnte… wie viel dieses Jahr ausgemacht hatte.
    „Du siehst aber auch verändert aus, und das sehr zu deinem Vorteil“, erwiderte Tessa nach einem Moment des Schweigens und lächelte. „Deine Haare sind toll, Tru. Eine klasse Frisur, du siehst richtig jugendlich aus. Amerika scheint dir gut zu bekommen.“


    „Danke“, lachte Tru. „Das tut in meinem Alter besonders gut zu hören. Wobei ich eher glaube, dass es nicht Amerika ist, das mich auf Trab hält, sondern das kleine Monster, das ich mehrmals wöchentlich versorgen muss.“
    Tessa lachte auf. „So schlimm?“
    „Ach was – ich mache nur Scherze. Aber Kinder halten einen wirklich in Bewegung. Das wirst du schon auch noch herausfinden“, sie zwinkerte ihr zu. „Und nun hab ich einen Bärenhunger nach dieser langen Reise. Wollen wir etwas essen gehen, Tessalein? Ich lade dich ein!“

    Tessa lachte. „Ich habe eigentlich gehofft, endlich einmal wieder in den Genuss deiner Kochkünste zu kommen, aber das hat ja noch Zeit, bist ja noch ein paar Tage hier. Lass uns in die Stadt fahren.“
    Beide gingen nach draußen und Tru sah sich schwärmerisch um. „Ach, wie schön, dass hier schon Schnee liegt. Das macht alles irgendwie noch heimatlicher, auch wenn es bei uns in Amerika natürlich auch Schnee gibt…“
    Sie lachte und gemeinsam stiegen sie in Tessas Auto.



    Wenig später waren sie in einem kleinen, gemütlichen Restaurant in der Stadt angekommen. Tessa wusste, dass Tru gerne hier war, denn schon früher hatten sie manchmal zusammen hier gegessen.
    „Hier hat sich fast nichts verändert“, seufzte Tru dann auch zufrieden, als beide an einem Zweiertisch Platz genommen hatten.



    „Außer dir, Tessa…“, sagte sie dann und sah ihr Gegenüber noch einmal bewundernd an. „Ich kann es immer noch nicht fassen, wie sehr du dich verändert hast.“
    „Ach“, erwiderte Tessa leichthin. „Das ist nur, weil meine Haare jetzt länger und dunkler sind…“


    *geht noch weiter*

    @JaneEyre: Hach, ich mag Deine Kommis so sehr. Du bist eine so gute Analytikerin. :) Dass Dir die Fotos so toll gefallen, hat mich echt überrascht, weil ich im letzten Kapi gar nicht mit zufrieden war. Ich fand den Park so blöde, es war ein Maxis Park und irgendwie mochte ich ihn nicht, wollte aber nicht alles nochmal fotografieren :rollauge
    Nun zu Deiner Vermutung bzgl Jess. Du bist die Erste, die diese Möglichkeit anspricht und es wundert mich fast etwas, dass dieser sozusagen versteckte Hinweis (ohne jetzt sagen zu wollen, ob er richtig ist oder nicht) doch so untergeordnet wahrgenommen wurde, dass niemand es angesprochen hat.
    Denn ja - natürlich könnte das eine Botschaft aus dem Jenseits sein.
    Aber vielleicht ist es auch nur die Sprache von Tessas Herzem.
    Wegen Joshua - ich denke, er ist einfach ein sehr lockerer Typ, der aus allem immer nur das Beste für sich herauszieht. Ein sehr bewunderswerter Charakterzug, der aber ausnahmsweise mal auch nicht viel mit dem Alter zu tun hat. Du deutest ja immer an, dass Tessa eigentlich zu reif ist für ein Mädchen von 21 Jahren. Das stimmt irgendwie, eigentlich müsste sie wohl 2-3 Jahre älter sein, minimum. Wobei ja auch nicht jeder Mensch wie der andere ist, aber trotzdem.
    Ob die beiden befreundet bleiben, ist fraglich. Ich denke, wenn es so sein wird, dann ist das nur Joshuas unbekümmertem Wesen zu verdanken.
    Ich glaube, auch wenn er sich aufrichig in Tessa verliebt hat, er ist so ein Typ, der auch recht schnell einen Haken an das Ganze setzt, wenn er merkt, dass da nichts zu machen ist. Er nimmt sich dann einfach das bestmögliche und schönste raus und hält die Freundschaft aufrecht. Solche Menschen gibt es wirklich, ich habe die Ehre, so jemanden zu kennen (allerdings eine Frau :misstrau), die ihr Leben auch so lebt und ich find das bewundernswert.
    Vielen lieben dank für Deinen tollen Kommi!




    Shareena:
    Danke für Dein Lob bzgl der Fotos! Wie ich schon bei Jane geschrieben habe, fand ich sie gar nicht so toll, weil ich die Location nicht mochte. Gut, dass ihr das anders seht :)
    Die Vergangenheitsbilder mag ich aber auch sehr gerne. :)
    Ob die beiden ihre Freundschaft aufrecht erhalten können, werdet ihr noch erfahren, auch wenn ich schonmal verraten kann, dass ich den Focus von dieser Geschichte wieder etwas wegnehmen werde in den anderen FS - und die Zeit wird jetzt auch wieder ein bißchen stärker gerafft, also seid nicht erstaunt.




    Viel Spaß mit Kapitel 55 - und einem WIEDERSEHEN! :D

    Shylah wusste nicht so recht, was sie von ihr halten sollte. Sie hatte gütige Augen, aber sie wirkte so streng mit dem spitzen Gesicht und der recht harten Stimme.Ob sie sich mit der gut anfreunden würde?



    Shylah lachte unbekümmert auf bei dem Gedanken. Wieso sollte Frau Seidel etwas gegen sie haben?
    Nachdem die Kinder ihren Stundenplan erhalten hatten, durften alle wieder zurück zu ihren Eltern und Verwandten, die auf dem Schulhof gespannt auf ihre Schützlinge warteten.
    Shylah flog ihrem Großvater jauchzend in die Arme.
    „Opa, Opa, jetzt bin ich ein Schulmädel!“ frohlockte sie.



    Der alte Mann rückte sich seine Brille zurecht und drückte dem großen Schulmädchen einen feuchten Kuss auf den Mund. „Ach mein Kleines, die Zeit vergeht viel zu schnell“, seufzte er und wischte sich Tränen der Rührung aus den Augen.
    „Na, Shylalein, warst du auch recht brav zur Frau Lehrerin?“ fragte ihre Oma mit ihrer rauen Stimme und sah Shylah lächelnd an.
    „Aber ja!“ gab das Kind zu beteuern. „Und jetzt mag ich meine Schultüte aufmachen. Darf ich?“
    Sie warf einen fragenden Blick zu ihren Eltern. Alexandra lächelte, auch sie war gerührt, ihr jüngstes Kind so adrett und groß dastehen zu sehen. „Ja natürlich, Kleines“, sagte sie liebevoll und strich dem Kind über den Kopf. „Aber nur eins, ja? Wir gehen ja gleich Mittagessen“



    „A propos…“, sie wandte sich zu Moritz. „Hast du bei *Emils* einen Tisch bestellt?“
    „Ja natürlich, Schatz, schon vor zwei Wochen“, erwiderte ihr Mann leicht genervt.
    „Du vergisst oft genug was vor lauter Arbeit“, sagte sie leichthin.
    „Kinder, ich verstehe nicht, wieso wir nicht zu Haus essen konnten“, gab ihr Vater einzuwenden. „Es ist viel besser da und ich geh nicht so gerne unter Leute. Das wisst ihr doch.“
    „Papa, heute ist ein besonderer Tag. Deine jüngste und einzige Enkelin ist eingeschult worden! Da können wir doch nicht mit Mamas verkochtem Gemüse feiern!“
    Ihre Mutter runzelte die Stirn. „Du weißt genau, ich mach das nur, weil dein Vater so schlechte Zähne hat im Alter…“

    „Nun lasst uns nicht streiten“, sagte Moritz und lächelte seine Tochter milde an, die gerade einen Schokoriegel verdrückt hatte und sich nun kichernd die Hand vor den Mund hielt, als sie an Opas schlechte Zähne dachte.



    „Wir sollten uns lieber für unser großes Schulkind freuen!“
    „Was hast du denn jetzt schon wieder gemacht?“ ertönte Alexandras schriller Schrei, so dass einige Köpfe im Schulhof sich zu ihnen umdrehten.

    Shylahs Mundwinkel zuckten verräterisch, als sie den Blick ihrer Mutter auf sich spürte. Sie kannte das so gut, diesen Blick! Schnell huschte sie hinter ihren Großvater, der sich erstaunt umblickte.
    „Was ist denn los, Alexandra?“
    „Sie hat sich mit Schokolade beschmiert“, rief diese ärgerlich. „Das neue, teure Kleid! Shylah, ich hab dir gesagt, du sollst aufpassen!“



    „Entschuldige, Mama“, erklang es weinerlich hinter dem Rücken des Großvaters. „Ich wollt das nicht, Mama, ehrlich…“
    „Ach, Alexandra, mach nicht so ein Drama daraus, das ist nur ein Stück Wäsche!“ vernahm man die ruppige Stimme der Großmutter. „Wir fahren einfach auf dem Weg zum Lokal zu Haus vorbei und dann zieht die Kleine sich um!“
    „Aber ich hab das Kleid extra für heute…“, wollte Alexandra einwenden, doch ein beschwichtigender Blick ihres Mannes brachte sie zum Schweigen und ergeben sagte sie: „Ja – ja gut, wir fahren zu Haus vorbei. Nun kommt alle – damit wir nicht zu spät kommen und unsere Reservierung verfällt…“

    Doch während die Erwachsenen sich in Richtung des Wagens bewegten, blieb Shylah traurig stehen, als sei sie angewurzelt. Die Tränen liefen ihr über ihr eben noch so freudiges Gesicht .Es hätte so ein schöner Morgen werden sollen, doch obwohl Shylah versucht hatte, alles richtig zu machen, war mal wieder etwas schief gelaufen.
    Wieso konnte sie nie so brav sein, dass ihre Eltern stolz auf sie waren?



    Irgendwann würde sie es erreichen, das nahm sich die Kleine in diesem Moment fest vor. Eines schönen Tages würde nichts mehr schiefgehen und alles nach Plan laufen! So dass ihre Eltern stolz auf sie sein würden, dass Mama nicht dieses säuerliche Gesicht machen, Opa den besorgten Blick ablegen und Papa endlich entspannt mit ihnen zusammen sein würde!

    Offenbar war es ihre alleinige Schuld, dass dem nicht so war. In diesem Moment nahm Shylah sich fest vor, alles dafür zu tun, dass dies irgendwann einmal anders werden würde.
    Egal wie.



    Fortsetzung folgt.

    Moritz warf ihr einen besänftigenden Blick zu und schenkte sich Kaffee ein.
    „Lass gut sein, Alexandra – er ist in der Pubertät.“
    „Das ist dem tausend Mark teuren Perser draußen herzlich egal“, stöhnte Alexandra und stellte ihre Tasse beiseite.
    Drüben im Wohnzimmer hörte sie, wie Devin den Fernseher einschaltete und etwas unverständliches, dafür aber umso unfreundlicheres brummte.



    „Ich hab dir gleich gesagt, der Teppich ist für einen Haushalt mit Kindern nicht tauglich“, erwiderte Moritz.
    „Er hat mit aber gefallen“, gab Alexandra schlecht gelaunt zurück. „Und darum erwarte ich einfach von meinen Kindern, dass sie sich ein bisschen zusammen reißen, in diesem einen Raum. Ist das zuviel verlangt?“
    Moritz murmelte etwas Unverständliches und Alexandra schüttelte nur den Kopf und machte sich auf den Weg ins Badezimmer.
    Als sie frisch geduscht und in saubere Unterwäsche gehüllt zurück ins Schlafzimmer kam, um sich frische Kleidung zu holen, blieb sie wie vom Donner gerührt stehen, als sie die kleine Shylah ausgelassen in ihrem Pyjama auf den vorhin mit so viel Mühe gemachten Betten herumhüpfen sah.



    „Was zum…“, entfuhr es ihr. Shylah hörte sofort mit ihrem lustigen Springen auf und blickte ihre Mutter schuldbewusst an.
    „Mama… entschuldige…“
    „Shylah!“ Alexandras Stimme war schrill. „Ich hab dir tausendmal gesagt, auf den Betten wird nicht gehüpft! Was ist daran bitte so schwer zu verstehen? Schau dir nur an, was du gemacht hast – ich kann alles noch mal machen!“
    Erzürnt griff sie nach dem Arm ihrer Tochter, die inzwischen zu weinen begonnen hatte, und zerrte sie vom Bett, wo die Kleine weinend stehenblieb.



    Die Tür öffnete sich und Moritz trat ins Zimmer. Er wirkte müde. „Was ist denn hier schon wieder los? Es ist erst halb acht am Morgen, kann nicht einmal Ruhe und Frieden herrschen?“
    Erbost sah Alexandra ihn an. „Sag das deiner Tochter!“ zischte sie und wandte sich dann an Shylah.„Du bist jetzt ein Schulkind, Shylah! Du hast dich an gewisse Regeln zu halten! Nun hör auf zu heulen und geh mit Papa ins Bad, damit er dich anzieht. Ich komm gleich nach und mach dir die Haare!“



    Moritz seufzte ergeben und brachte sein weinendes Töchterchen ins Badezimmer, wo Alexandra bereits fein säuberlich die Kleider zu Recht gelegt hatte. Ein tadellos gebügeltes, frisch gewaschenes Kleid mit feinen Lacksandalen und Schleifchen.

    Doch Shylah war davon nicht zu begeistern. So gern ihre Mutter sich auch in Einkaufsrauschen der entzückendesten Kindermode verlor, umso weniger schien es Shylah zu interessieren, was sie trug. Das war Alexandra immer noch ein Rätsel. Sie wusste doch noch so gut, wie sie es als Kind geliebt hatte, neue Kleider zu bekommen. Nur dass man damals arm gewesen war, und ihre Eltern noch dazu sparsam. Besonders ihre Mutter hatte keinen Cent ausgegeben, der nicht hätte ausgegeben werden müssen.
    So war es schon etwas Besonderes gewesen, wenn Alexandra einmal neue Kleidung bekommen hatte. Sie hatte sich tagelang über einen neuen Rock gefreut. Shylah hingegen war das egal. Sie interessierte es viel mehr, stundenlang mit ihren Puppen zu spielen oder ihr mit ihren endlosen Erzählungen von dies und jenem, meist von irgendwelchen Fantasiegeschichten, den Nerv zu rauben.



    Alexandra seufzte und begutachtete das aufs Neue gerichtete Bett. Sie war mit ihrem Werk zufrieden und begann sich anzuziehen.
    Eine Stunde später war es soweit. Shylah war in ihr neues Kleid gesteckt worden und gemeinsam verließ die Familie das Haus. Alle sollten mitkommen, um den großen Tag mitzuerleben – Mama, Papa, Oma und Opa. Nur Devin war nicht da. Der hatte selbst Schule und war ganz früh ins zehn Kilometer entfernte Städtchen Seidenbach gefahren, wo er aufs Gymnasium ging.
    Die Sonne schien und die Vögel zwitscherten, als die Familie das Haus verließ und vor dem Haus stehenblieb, um für ein Erinnerungsfoto zu posieren. Moritz hatte extra zu diesem Zwecke das Stativ ausgepackt und die Kamera ein Stück auf dem Gehweg justiert, um sie mit Selbstauslöser die wertvollen Erinnerungsfotos schießen zu lassen.


    „Also, alle recht freundlich!“ rief Moritz den anderen Familienmitgliedern zu und im nächsten Moment war der Auslösemechanismus der Kamera zu hören.
    Dann stiegen alle ins Auto und machten sich auf den Weg Richtung Schule.
    Der Schulhof war bunt geschmückt und überall liefen Kinder herum, die genauso aufgeregt zu sein schienen wie Shylah.
    Ihre Augen konnte sich gar nicht genug umsehen. Shylahs Augen strahlten. Sie war so gespannt, in welche Klasse sie kommen würde und zu welchem Lehrer! Und hoffentlich, so betete sie, hoffentlich würde ihr bester Freund Anton, den sie schon seit sie auf der Welt war, kannte, mit ihr in eine Klasse kommen.
    Sonst wäre sie ja ganz alleine!
    Kurz darauf betrat sie zum ersten Mal das Klassenzimmer, wo sie die nächsten zwei Jahre jeden Tag mehrere Stunden verbringen würden.
    Wie wunderbar es hier roch! Der Geruch von Kreide und Buntstiften schien den ganzen Raum zu erfüllen.



    „Anton!“ quiekte Shylah fröhlich, als sie ihren Freund an einem der vorderen Tische entdeckte. Der Raum war noch recht leer, weil die Schüler eben erst zugeteilt worden waren und Shylah mit ihren flinken Beinchen natürlich als eine der Ersten oben hatte sein müssen.

    Und dabei war sie sonst doch gar nicht so schnell im Rennen. Aber heute schien ja alles anders zu sein! Besser!
    Anton sprang freudig auf und umarmte seine beste Freundin.
    „Hallo Shylah! Fein, dass wir in einer Klasse sind, nicht? Wir sitzen natürlich beisammen, oder?“
    Das war doch Ehrensache!



    Die erste Stunde verging wie im Fluge. Als Klassenlehrerin hatten die Kinder Frau Seidel bekommen.



    *geht noch weiter*

    Kapitel 1



    „Mama, Mama! Ist es heute wirklich soweit? Ist es soweit?“
    Die Stimme des kleinen Mädchens weckte Alexandra noch aus tiefstem Schlaf.
    Stöhnend griff sich die Frau an den Kopf.
    „Was ist los?“ fragte sie brummelnd in das Gequietsche des Mädchens hinein, das vor dem großen Ehebett von einem Bein aufs andere hüpfte.



    „Heute ist Schule!“ kreischte das Kind aufgeregt. „Mama, ist das nicht so? Heute ist der erste Schultag!“
    „Ach du lieber Himmel, das stimmt“, stieß Alexandra hervor und warf einen Blick auf den Wecker. Ein Seufzer der Erleichterung entfuhr ihr. Es war erst halb sieben, noch jede Menge Zeit bis zum Beginn der Einschulungszeremonie um neun Uhr.

    „Na mein Mädchen“, dröhnte die Stimme des Mannes, der soeben im Pyjama das Schlafzimmer betrat.



    Die Kleine drehte sich um und umarmte ihren Vater stürmisch.
    „Heute ist es soweit, Papa! Heute komm ich in die Schule!“

    Moritz sah sein kleines Töchterchen mit unverhohlenem Stolz an. „Ja, in der Tat“, sagte er dann langsam und warf seiner Frau, die immer noch in den Kissen lag, einen wehmütigen Blick zu.
    Diese seufzte nur und schien von dem Schauspiel vor ihrem Bett wenig angetan.
    „Nun komm, Shylah, lass Papa mal in Ruhe, damit er sich in anziehen kann. Sei ein braves Mädchen und geh in dein Zimmer spielen oder räum es ein bisschen auf, es ist bestimmt wieder ein Saustall“, murmelte Alexandra etwas mürrisch und richtete sich langsam auf.
    Shylah zog einen Schmollmund. „Ich mag jetzt nicht aufräumen, Mama. Ich mag jetzt zur Schule, sofort….“
    „Schatz, die Schule fängt erst in ein paar Stunden an, so lange müssen wir noch warten“, erklärte Moritz seiner übereifrigen Tochter geduldig und kitzelte sie dann. „Du wirst schon noch früh genug in die Schule kommen, kleine Dame!“



    Alexandra schälte sich derweil aus den Decken und brummte nur: „Nun geh schon in dein Zimmer, Shylah, und du, Moritz, solltest dich auch langsam mal anziehen.“

    Moritz warf Alexandra einen kurzen Blick zu und nickte. Dann nahm er seine Tochter an der Hand.
    „Komm, tun wir, was die Mama sagt. Ich gehe nun ins Badezimmer, und du machst schön Ordnung in deinem Zimmer.
    „Aber ich hab doch gestern Abend schon aufgeräumt“, schmollte Shylah weiter und warf ihrem Vater einen hilfesuchenden Blick zu.
    „Was du unter Aufräumen verstehst“, sagte Alexandra mit strenger Stimme. „Hat nichts mit dem zu tun, was wir darunter verstehen. Also, nun geh aufräumen. Du bist jetzt ein großes Mädchen und musst das können. In der Schule wird so was verlangt, da muss man ordentlich und brav sein, sonst lachen dich die Lehrer und die anderen Kinder noch aus.“



    Shylahs Augen weiteten sich einen Moment angsterfüllt.
    „Wirklich?“ flüsterte sie.
    Moritz fuhr ihr über den Haarschopf. Shylahs bis vor kurzem so lange Haare waren seit einigen Tagen bis zu den Schultern geschnitten und lockten sich jetzt von allein. Vor einigen Tagen hatte Alexandra in einer Hauruck-Aktion beschlossen, dass das Kind in der Schule besser kurze Haare tragen sollte und sie am Nachmittag zu einem Friseur geschleift, der ihr die fast polangen Haare auf einen kurzen Mecki-Schnitt kürzen sollte.
    Unglücklicherweise stellte sich der Friseur als unfähig heraus. Die Frisur ihrer Tochter gefiel Alexandra überhaupt nicht und in Gedanken daran verzog sie selbst heute noch säuerlich das Gesicht. Aber dieser Schnitt ersparte ihr morgens wenigstens die Arbeit des ständigen Bürstens und Frisierens, das meist noch mit jämmerlichem Geweine gekoppelt war.
    Und dafür fehlten Alexandra am frühen Morgen wirklich die Nerven!
    Moritz hatte die Kleine inzwischen an der Hand genommen und war mit ihr aus dem Schlafzimmer gegangen.
    Alexandra stand auf und zog den Rollladen nach oben, so dass Licht ins Zimmer fiel.
    Gewissenhaft begann sie, das Bett aufzuschütteln und immer wieder darüber zu streichen, bis keine Falte mehr in den Kissen und Decken zu sehen war.





    Aus dem Badezimmer hörte sie das Geräusch des Föhns, Moritz war also fast fertig mit seiner Morgentoilette.
    Im Schlafanzug ging Alexandra raschen Schrittes durch den Flur in die Küche, wo sie Kaffee aufsetzte.
    Ihr Blick fiel auf einen Flecken auf der Arbeitsplatte und missbilligend zog sie die Brauen zusammen. Sie hatte hier am Abend noch alles ordentlich durchgeputzt, doch in einem vier Personen-Haushalt war es schwer, die hergestellte Ordnung lange zu halten.
    Ärgerlich griff sie nach einem Schwamm und befreite die Fläche von dem unliebsamen Schmuck.



    Dann schenkte sie sich den fertigen Kaffee in eine Tasse und trank langsam. Sie spürte, wie das bittere, schwarze Getränk ihr langsam wieder Lebensgeister einzuhauen vermochte.
    Eigentlich hatte ihr der Arzt bereits mehrmals gesagt, sie solle lieber auf Kaffee verzichten, da sie ohnehin zu nervös war. Doch ohne das Koffein kam sie morgens noch schlechter aus dem Bett als ohnehin schon.
    Die Tür zur Küche öffnete sich und Devid betrat den Raum. Der Vierzehnjährige schaffte es nur mühsam ein „Guten Morgen“ zu murmeln und griff missmutig nach einer Tasse Kaffee.
    „Guten Morgen!“ sagte Alexandra laut und schneidend, doch Devid warf ihr nur einen finsteren Blick zu und holte wortlos Milch und Cornflakes aus den Schränken, um sich ein Müsli zu machen.


    „Hör mal, junger Mann…“, setzte Alexandra an, als die Tür aufging und Moritz eintrat.
    „Morgen Schatz“, er küsste seine Frau auf die Wange. „Morgen, Sohnemann.“

    Wieder brummelte Devin nur etwas Unverständliches und machte sich mit seiner Schale Cornflakes auf den Weg Richtung Wohnzimmer.
    „Wehe, ich finde einen Fleck auf dem Teppich!“ rief Alexandra ihm drohend hinterher. „Du weißt genau, dass ich es hasse, wenn du im Wohnzimmer isst! Wofür haben wir einen Esstisch?“




    *geht noch weiter*

    Wölfin: Wie schön, dass Du auch hier mitliest! :)
    zu Deinen Vermutungen sag ich mal noch nichts, sonst verrate ich ja vorneweg schon alles :)


    @Maiga: Danke für Deinen Kommi! Auch hier verrate ich mal noch nichts weiter, sonst decke ich ja alles schon vorneherein auf.


    Rivendell: Wie schön, Dich hier zu lesen! :) Du hast ja die gleiche Vermutung wie Wölfin und ich hülle mich in Schweigen, aber mit dem Prolog konnte man ja auch noch nicht so viel anfangen.


    Darum kommt hier Kapitel 1.

    Er sah Tessa offen und liebevoll an. „Du bist ein wunderbarer Mensch, Tessa. Das bist du schon für mich, wie musst du erst auf ihn gewirkt haben? Es muss gewesen sein, als habe die Königstochter ihr Herz dem Bettler geschenkt. Wie im Märchen fast. Und nicht nur dass du alle Standesunterschiede einfach ignoriert hast, nein – du hast zu ihm gehalten, obwohl er dir nie das geben konnte, was du gebraucht und verdient hast. Er war kein Mann, der dich in den Arm genommen hat, wenn es dir schlecht ging, der dich getröstet hat, wenn du traurig warst. Wenn sich jemand angelehnt hat in eurer Beziehung, dann hat er sich immer nur an dich angelehnt. Und du hast dem standgehalten, immer und immer wieder. Du hast sogar die allergrößte Gefahr auf dich genommen, nur um ihn zu schützen. Ich glaube nicht, dass er sich wirklich bewusst war, was für einen unermesslichen Schatz diese Liebe darstellte. Vielleicht oder sehr wahrscheinlich bedingt durch die Drogen… die sein Bewusstsein und seine Fähigkeit zu fühlen und zu lieben derart getrübt haben müssen. Wenn ich mir all das vor Augen führe, begreife ich, dass es keinen Weg in dein Herz geben kann, Tessa…“, er seufzte. „Denn wer so etwas durchhält, muss diesen Menschen unermesslich lieben.“



    Tessa schluckte. Sie hatte mit vielem gerechnet, mit Wut, Empörung, Enttäuschung… aber nicht hiermit.
    Eine Weile standen sie stillschweigend voreinander, dann sagte Tessa leise: „Ich war mir die letzten Monate nicht mehr sicher, ob ich Jess noch liebe, Joshua. Ich habe den Schritt gewagt und mein Leben wieder in die Hand genommen. Alles hat sich geändert. Und vermutlich ist es so, dass der Mensch gewisse Dinge nach einer Weile vergisst… nein, nicht vergisst, aber irgendwo in den Tiefen seines Unterbewusstseins begräbt. Schau dir diese Bäume an… wenn der Winter zu Ende geht, werden wir uns kaum noch wirklich vorstellen können, wie es ist, wenn sie voller Blätter sind. Wir haben es nicht vergessen, aber es erscheint so weit weg, dass es fast irreal ist. So ist es für mich mit Jess. Alles, was damals gewesen ist, scheint so weit fort. So weit, dass ich manchmal wirklich nicht mehr genau weiß, ob es wirklich geschehen ist oder ich das alles nur geträumt habe…“
    Sie sah Joshua traurig an. „Aber ich hab nicht nur geträumt. Und manchmal gibt es Situationen in meinem Alltag, da kommt mir diese Zeit mit einemmal wieder so nahe, dass ich wieder weiß, dass es sie wirklich gegeben hat. Ich war mir lange nicht sicher, wie viel Gefühl da noch in mir ist für Jess. Ich weiß, was mein Verstand mir sagt, nämlich, dass es Wahnsinn ist, auf ihn zu warten. Ich… ich weiß nicht, wo er ist, nicht einmal ob er… lebt… aber… mein Herz kann das nicht begreifen, noch nicht. Ja, ich liebe Jess. Immer noch. Obwohl ich nicht weiß, wo er ist… ob er überhaupt noch ist… aber ich liebe ihn. Ich weiß nicht, ob es jemals aufhört. Und wenn, wann. Aber im Moment ist noch kein Platz für jemanden anderen, Joshua. Aber glaub mir, wäre der Platz da, dann wärst du in meinem Herzen.“
    Joshua sah sie an und ein dankbares Lächeln überflog sein Gesicht.



    „Das ist schön zu wissen, Tessa.“ Er seufzte. „Auch wenn es mir schwer fällt, das zu akzeptieren. Aber ich will dir nicht weh tun, ich will dich nicht drängen. Nur weißt du – ich glaube nicht, dass du jemals aufhören wirst, Jess zu lieben. Die Frage ist nur, ob du nicht irgendwann jemand anderen, der noch da ist, mehr lieben kannst. Ich glaube, das menschliche Herz ist so groß, dass es so viel mehr Liebe zu geben und fühlen fähig ist, als wir jemals denken würden.“
    Tessa lächelte. „Das hast du wunderschön gesagt, Joshua. Trotzdem ist es noch nicht soweit…“
    „Ich weiß, Tessa“, unterbrach er sie. „Ich weiß, und du brauchst dich nicht rechtfertigen.“
    Tessa nickte und schwieg einen Moment unbehaglich. Dann sah sie Joshua wieder an.
    „Bleiben… bleiben wir denn trotzdem… Freunde?“
    Joshua sah sie überrascht an. „Wieso sollten wir keine Freunde bleiben? Nur weil ich mehr für dich empfinde als du für mich?“
    „Ja… ich meine, wird es nicht schwer für dich werden?“
    Joshua lächelte. „Ich bin hart im Nehmen, Tessa… und wie ich sagte, ich glaube, das menschliche Herz ist fähig, sehr viel Liebe zu empfinden, auch wenn nicht jede davon erfüllt ist. Vielleicht sollte das auch einfach nicht der Anspruch sein, den wir stellen. Liebe ist Liebe, ob erwidert oder nicht…. es gibt dafür keinen Gegenwert.“
    Er sah sie an und grinste schief. „Nun mach nicht so ein Gesicht, es ist niemand gestorben. Darüber werde ich schon wegkommen, keine Bange. Ich hab damit gerechnet, auch wenn meine Hoffnung nie gestorben ist. Aber hör zu, ich will dich nicht verlieren, auch nicht als Freundin. Okay?“
    Tessa nickte. „Danke, Joshua“, stieß sie erleichtert hervor. „Darf ich dich jetzt mal drücken… rein freundschaftlich, mein ich?“
    Joshua schüttelte den Kopf. „Nein, darfst du nicht… weil ich das gerade vorhatte!“



    Tessa drückte ihn feste an sich. „Ich bin so froh, jemanden wie dich gefunden zu haben“, sagte sie.
    „Und ich erst“, erwiderte Joshua.
    Und neben ihnen schwang sich das singende Vögelchen in die Luft und machte sich auf den Weg in den Süden.

    Denn es wurde Winter.



    Fortsetzung folgt.

    Die Sonne schien Tessa warm ins Gesicht. Durch halbgeöffnete Augen sah sie, wie sich die Blätter im Wind sanft hin und her wiegten.
    Es war alles so vertraut. Alles hier – so vertraut. Wieder schloss sie die Augen.
    Und mit einemmal wurde ihr klar, was ihr daran so vertraut war.
    Und ohne dass sie etwas tun konnte, stiegen Bilder vor ihren Augen auf…






    „Ich kann nicht!“ stieß sie plötzlich hervor und rückte von Joshua ab, als habe sie eine Tarantel gestochen.
    Dieser sah sie erstaunt an. „Was… was ist los, Tessa?“
    „Ich… mir geht das alles zu schnell…“, stammelte diese, von der Flut der Bilder, die in ihr aufgestiegen waren, und noch viel mehr von den Empfindungen, die sie mit sich gebracht hatten, völlig aufgelöst.

    „Tessa… ich… es tut mir leid, wenn es dir zu schnell ging“, sagte Joshua hilflos. „Ich wollte nicht… ich meine… ich dachte, du magst es auch…“
    Tessa sah ihn mit aufgerissenen Augen an. Die Verwirrung in seinem Gesicht tat ihr in der Seele weh. Ein Teil von ihr hätte ihn gerne in die Arme genommen und getröstet. Der andere jedoch wäre am liebsten davongelaufen.
    „Joshua… ich… ich kann nicht…“
    Sie merkte, wie sie schwach wurde, ihr alles zuviel. Sie ertrug es nicht mehr, seine fragenden Augen auf sich gerichtet zu fühlen. Als er ein Stück auf sie zurückte und erneut nach ihrer Hand greifen wollte, wohl nur um ihr Trost und Ruhe zu spenden, sprang Tessa auf und schüttelte heftig den Kopf.
    „Es tut mir leid, Joshua – ich… ich kann das einfach nicht!“
    Und mit diesen Worten drehte sie sich um und rannte davon.



    Schwer atmend blieb sie einige Meter entfernt stehen. Tränen waren ihr in die Augen gestiegen. Der sonnige Tag schien auf einmal düster zu sein, auch wenn sich äußerlich nichts geändert hatte.
    In ihr schien alles zu brennen. So als hätte man eine alte Wunde aufgerissen und über Sandpapier gezogen.
    Es war alles so nah gewesen. Jener Nachmittag vor etwa einem Jahr – auch im Park, wenngleich anderswo in der Stadt. Es war, als sei sie in der Zeit zurückgereist und der Mann an ihrer Seite war mit einemmal nicht mehr Joshua sondern Jess gewesen.
    Eine einzige Sekunde dieser so realen Illusion hatte gereicht, um ihr klarzumachen, wem ihr Herz gehörte – immer noch. Dieser winzige Moment, in dem sie wahrhaft das Gefühl vereinnahmt hatte, dieser Mensch neben ihr sei Jess – hatte ihn und alles, was mit ihm zu tun hatte wieder greifbar gemacht.
    „Tessa?“ ertönte die zittrige Stimme Joshuas hinter ihr. Tessa wusste nicht, ob sie sich umdrehen sollte… oder vielmehr konnte.



    Sie wusste, sie war es ihm schuldig. Langsam wandte sie sich zu ihm und sah ihm fest in die Augen. Er war etwas blass um die Nase und sah sie fragend an. Die Verwirrung war ihm ins Gesicht geschrieben. Tessa sah ihn traurig an.
    „Es tut mir so leid, Joshua“, sagte sie dann leise. „Ich wollte und will dich nicht verletzen. Aber ich kann nicht.“
    Joshua schluckte. „Tessa… wenn es dir zu schnell geht, du musst mir glauben, ich kann warten, ich bin ein geduldiger Mensch. Du hast alle Zeit, die du brauchst.“



    Tessa schüttelte traurig den Kopf. „Das ist es nicht…“
    „Also… empfindest du nichts für mich?“
    Tessa sah ihn gequält an. Wieso musste das alles nur so kompliziert sein?
    „Doch, Joshua. Ich empfinde etwas für dich. Ich mag dich, sogar sehr. Aber ich… ich kann einfach nicht mit dir zusammen sein, verstehst du?“
    Joshua schwieg einen Moment, als müsse er sich ihre Worte erst durch den Kopf gehen lassen. Dann sagte er offen: „Warum, Tessa? Wegen damals? Wegen… ihm…?“

    Es schien ihm fast unmöglich, in diesem Moment den Namen Jess auszusprechen. Kein Wunder, stand doch dieser eine Name unweigerlich zwischen ihm und Tessa. Und irgendetwas in ihm wusste in diesem Moment schon, dass sich dies wohl nie ändern würde.



    Tessa nickte langsam und schwerfällig und beobachtete Joshua ganz genau. Dieser schwieg einen Moment und starrte zu Boden. Dann sagte er langsam: „Ich kann dich verstehen, Tessa… und doch auch wieder nicht. Das Glück liegt vor dir, und du schaffst es nicht zuzugreifen. Wenn der Grund dafür, dass du nicht mit mir zusammen sein kannst, wirklich nur … er… ist, dann… frage ich mich, wie du jemals wieder glücklich werden willst… ich meine, aus ganzem Herzen… wenn du ewig auf ihn wartest…“
    Er sah auf. „Auf einen Mann, der das wohl beste Mädchen, das ein Mann bekommen kann, freiwillig verlassen hat. Ich will nicht darüber urteilen, was er dir alles angetan hat. Aber ich weiß, dass des falsch ist, auf ihn zu warten… weil er vermutlich nie zurück kommt!“ Mit einemmal sah Joshua ärgerlich aus. „Tessa… du… du hast es etwas besseres verdient, verstehst du?“



    Tessas Gesicht verzog sich. „Moment mal- was willst du damit sagen? Fängst du jetzt auch noch so an? Dass ich was Besseres verdient hab, als einen kleinen dreckigen Junkie, oder was? Einen Jungen wie dich, aus gutem Hause, mit einem Studium in der Tasche und all so ein Mist! Darum geht es aber nicht!“
    Sie funkelte ihn wütend an.



    Doch Joshua schüttelte nur müde den Kopf. „Du solltest mich eigentlich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich so nicht denke, Tessa. Ich meine mit etwas Besserem nichts, was mit der gesellschaftlichen Stellung von ihm zu tun hat… ich meine damit, du hast jemanden verdient, der deine Liebe mehr wertschätzen würde als er es getan hat… als er in der Lage dazu war… bedingt durch seine Situation.“


    *geht noch weiter*

    Kapitel 54
    Liebe ohne Gegenwert




    Nervös warf Tessa die Autotür des kleinen Fiats hinter sich zu, dass dieser nur so wackelte.
    Joshua kräuselte die Stirn und warf ihr einen fragenden Blick zu. Sie wandte das Gesicht ab und betrachtete die im Park umherlaufenden Menschen. Das Wetter war herrlich, der Oktober hatte offenbar noch einmal die letzten Kraftreserven der Sonne aufgebracht. Es war ungewöhnlich mild, so dass man noch nicht einmal mehr eine Jacke benötigte. Ein leichtes Lüftchen bewegte die braungefärbten Blätter der Bäume, so zart, dass es nur reichte, um wenige Blätter abzuschütteln.
    Doch die ersten Stürme würden bald kommen, das wussten alle hier, und genau darum genossen noch so viele Menschen die Kraft der Sonne an diesem wunderbaren Herbstnachmittag.
    „He, Tessa – was ist los?“ hörte sie Joshuas Stimme neben sich. Sie drehte sich langsam zu ihm. „Nichts“, gab sie dann zurück. „Ich… sagen wir mal so, ich hab heute Nacht schlecht geschlafen.“
    „Das tut mir leid“, sagte Joshua und sah sie besorgt an. „Wollen wir das Ganze lieber verschieben?“
    „Nein – ist schon okay.“

    „Na, dann mach auch nicht so ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. Sonst nehm ich das noch persönlich. Und abgesehen davon weiß ich, wie man deine Stimmung ändern kann!“
    Ehe sie sich versehen hatte, begann er sie heftig durchzukitzeln – wie er wusste, eine sichere Methode, um sie unweigerlich zum Lachen zu bringen.



    „Hör auf, sofort!“ keuchte Tessa zwischen zwei Lachanfällen.
    „Nur wenn du mir versprichst, ab sofort gute Laune zu haben!“ zwinkerte Joshua.
    Tessa lachte auf. „Ich versprech´s, ich versprech´s ! Nur hör auf, mich zu kitzeln, ich bitte dich!“
    Grinsend nahm er Abstand von ihr. „Na bitte, so gefällst du mir schon viel besser.“
    Tessa musste ebenfalls grinsen. Es war, als habe das heftige Lachen ihr die Anspannung der Nacht aus den Muskeln förmlich herausgeschüttelt.
    Sie sog die frische Luft tief ein und musste zugeben, dass es schwer war, an einem solchen Sonnentag schlechte Laune zu haben. Joshua zwickte sie freundschaftlich in die Seite. Sie lächelte ihn an. Die Stimmung zwischen ihnen war ungewöhnlich gelöst. Vielleicht hatte sie sich doch geirrt und Joshua versprach sich von diesem Treffen nicht mehr oder weniger als von allen vorherigen? Er wirkte zumindest in keiner Weise anders als sonst und Tessa merkte, dass diese Tatsache ihr half, sich in seiner Gegenwart zu entspannen und seine Gesellschaft wie all die Wochen zuvor zu genießen. Er schien ihr wie ein Lichtblick in ihren düsteren Gedanken, wie ein Stück Leichtigkeit, dessen der Traum der Nacht sie fast wieder beraubt hätte.
    Sie schob die Gedanken an jene Bilder beiseite und folgte Joshua in Richtung des kleinen Sees, der sich in der Mitte des Parks befand.
    „Wie wär´s mit Schaukeln?“ fragte er unbekümmert und wies auf die rote-blau lackierte Schaukel, die in der Nähe des Ufers aufgestellt worden war. Tessa grinste.
    „Das ist was für Kinder, meinst du nicht, wir sind zu alt dafür?“
    Joshua lachte. „Ist man jemals zu alt für etwas, das Spaß macht? Los, nun setz dich, ich schubbs dich an!“

    Zögerlich nahm Tessa auf der roten Schaukel Platz und bedachte die knirschenden Ketten mit einem skeptischen Blick. „Ich weiß nicht…“, setzte sie an, doch da hatte Joshua schon mit einer überraschenden Kraft nach den Ketten gegriffen und die Schaukel in die Höhe gezogen. Nur eine Sekunde später flog Tessa durch die Luft und ohne dass sie es verhindern konnte, entwich ihrem Mund ein fast kindliches Jauchzen, das wie eine Befreiung wirkte.



    Joshua schubbste sie sanft erneut an. Über ihr erhob sich der blaue Himmel wie ein großes, gigantisches Gebäude. Sie spürte die Wucht der Fliegkraft als leises Kribbeln ihrem Magen und warf ausgelassen lachend den Kopf zurück.
    „Höher?“ hörte sie Joshuas lachende Stimme hinter sich. Sie sah ihn nicht, aber sie wusste, dass er da war. Und dieses Gefühl war mit einemmal von unbeschreiblicher Wärme. Sie fühlte seine starken und doch sanften Hände in ihrem Rücken, als er sie erneut mit Kraft anschubbste.
    Ihre Beine flogen in die Höhe, so dass sie die Spitzen ihrer schwarzen Schuhe sehen konnte. Wieder musste sie lachen, ohne es steuern zu können. Und es tat so gut!
    Sie hörte Joshua hinter sich lachen. Immer und immer wieder schubbste er sie an, immer höher schwang die Schaukel in die Luft, bis er irgendwann rief: „Jetzt reicht´s, Tessa, sonst fliegst du mir noch von der Schaukel!“
    Tessa streckte die Beine weit nach vorne, wie sie es als Kind immer getan hatte, um sich anzutreiben.
    „Ach was!“ rief sie lachend. „Sei kein Mädchen!“ Auch Joshua lachte wieder auf und gab ihre einen erneuten sanften Schubbser.



    Nach und nach pendelte sich die Schaukel langsam aus. Mit einem scharrenden Geräusch streiften Tessas Schuhe schließlich über die abgewetzte Sandfläche unter ihren Füßen.
    Leicht schwindelnd erhob sie sich von der Schaukel und war immer noch am Kichern.
    „Das war einfach herrlich“, lachte sie. „Ich hab das seit Jahren nicht mehr gemacht.“
    Joshua lächelte und wurde plötzlich ernster. „Das hab ich mir gedacht“, sagte er langsam.
    Tessa wischte sich die Lachtränen aus den Augen und nickte. „Vermutlich viel zu lange, was?“
    Joshua lächelte sie nur vielsagend an und schlenderte in Richtung der kleinen Holzbrücke davon, die über den See führte. Tessa folgte ihm langsam. Gemeinsam lehnten sie sich in der Mitte der Brücke über das Geländer und beobachteten die Fische im Teich.
    „Es ist ein herrlicher Tag“, sagte Joshua irgendwann. Tessa nickte. „Kaum zu glauben, dass wir schon Oktober haben, oder?“
    „Nun fang du nicht auch noch von der globalen Erwärmung an“, stöhnte Joshua. „Mein Prof reicht mir und die Medien auch, ich kann´s nicht mehr hören.“

    Tessa lachte auf. „Keine Bange, ich hab nicht vor, mit dir über irgendwelche Klimakatastrophen zu diskutieren, schon gar nicht, wenn die Auswirkungen davon so angenehm wären wie dieses Wetter es heute ist.“
    Sie lächelten sich an und schwiegen dann eine Weile. Tessa merkte, wie das Gefühl leichter Beklemmung zurückkam, weil Joshua mit einemmal so ernst schien.
    Dieser warf ihr einen Seitenblick zu und schien ihre Gefühle zu erraten, denn er richtete sich auf und drehte sie sanft zu sich.



    „Tessa – ich… nun… ich denke, du weißt inzwischen, dass du mir sehr viel bedeutest…“
    Sie wollte etwas erwidern, doch er hinderte sie daran, indem er schnell weiter sprach: „Ich will nur, dass du weißt, dass ich dich in keiner Form zu etwas drängen werde… ich… ich mag dich einfach sehr und genieße es, heute hier zu sein… mit dir…“
    Er sah sie lange an. „Ich wünsche mir doch einfach nur, dass du wieder glücklich bist, Tessa. Dass du so ausgelassen sein kannst wie eben auf der Schaukel. Das Leben genießen kannst. Und verstehen, dass es so etwas wie Glück tatsächlich gibt. Was ich dafür tun kann, werde ich tun, Tessa…“
    Er streichelte ihr sanft über die Wange und über ihr Gesicht flog ein leichtes Lächeln.



    „Joshua… das… das hast du so lieb gesagt…“, erwiderte sie leise. „Weißt du, es ist so… ich mag dich auch und…“
    Doch Joshua legte ihr sanft den Finger auf die Lippen. „Nein – du brauchst mir jetzt nichts erklären. Lass uns einfach den schönen Tag genießen, ja?“
    Für einen Moment schossen Tessa Feli´s Worte durch den Kopf: „Lass dich einfach einmal fallen, Tessa, und schau, was geschieht.“
    Tessa musste wieder lächeln und nickte. Gemeinsam schlenderten sie weiter über die Brücke zurück und ließen sich schließlich auf der Bank hinter der Schaukel nieder.
    Joshua reckte sich und streckte das Gesicht gen Sonne. „Es ist herrlich“, brummte er zufrieden.
    Auch Tessa tat es ihm nach. „Ja, das ist es. Ich wünschte, so könnte es ewig bleiben…“
    Sie dachte mit einem leichten Schaudern an den Winter, der bald kommen würde. Kälte, Eis und Schnee… graue, dunkle, schwarze Nächte… der letzte Winter hatte nichts als Schmerz gebracht, wohin gegen Frühling und Sommer ihr so leicht und bunt und froh dagegen standen.
    Joshua sah Tessa lange an und griff nach ihrer Hand.
    „Es muss wohl beides geben im Leben, Tessa… Licht und Schatten… doch jetzt gerade, hier und in diesem Moment, ist Licht…“
    Tessa erwiderte den Druck seiner Hand, ohne weiter nachzudenken.



    „Ja“, flüsterte sie. „Licht im Überfluss... nicht wahr?“
    Er sah sie an und nickte. „Ja – so viel du brauchst und willst. Und manch ein Licht wird wohl nie aufhören zu brennen. Nicht jeder Mensch wird dich verlassen, Tessa…“
    Er schwieg, fast als habe er Angst, etwas Falsches gesagt zu haben. Doch Tessa verstand, was er ihr damit zu verstehen geben wollte und nickte. Joshua hob seinen Arm und ohne dass weitere Worte nötig waren, rutschte Tessa ein Stück zu ihm und lehnte sich dankbar an ihn.
    Sie wusste nicht mehr, ob ihr von der Sonne so warm war, die mit voller Kraft auf ihre dunklen Kleider fiel und regelrecht von ihnen aufgesaugt zu werden schien. Oder aber vielmehr von der Wärme des menschlichen Körpers neben sich. Sie realisierte, dass es schon lange her war, seit sie einem anderen Menschen auf diese Weise so nah gekommen war.
    Und doch war es anders. Hier fühlte sie sich so geborgen und geschützt wie noch nie. Regelrecht eingelullt in eine sichere, warme Umarmung.
    Tessa lehnte ihren Kopf an den ihres Gegenübers. Beide lächelten sich sanft an, ohne ein Wort zu sprechen. In der Nähe sang ein Vogel der Sonne sein Abschiedslied.



    Tessa schloss die Augen und sog den Geruch des Mannes neben sich tief ein.

    Dieser verstärkte den Griff um ihre Schultern noch etwas und drückte sie seufzend etwas näher an sich. Seine Finger strichen zart über ihren Handrücken.



    *geht noch weiter*

    rehäuglein: Ja, Tessa holen die Gewissensbisse ein. Wieso das ausgerechnet jetzt so rauskommt, fragst Du? Nun, das hat zum Einen damit zu tun, dass sie Joshua so nahe kommt und damit diese Frage, "lieb ich Jess noch?" natürlich aktueller wird als vorher. Aber ich denke, sie hat auch in der anderen Zeit oft an ihn gedacht, nur wurde das eben nicht immer so beschrieben - ich muss das Ganze ja etwas raffen, sonst würd es zu langweilig :)
    Und ja - ich seh das schon, was Du mit spannend meinst, auch wenn ein Traum allein natürlich kein Hinweis auf eine Rückkehr von Jess ist :)
    Danke für Deinen Kommi!


    Louise: Es könnte natürlich sein, dass Tessa Jess noch zu sehr liebt. es könnten jetzt aber auch nur natürliche Gewissensbisse sein, ein Gefühl, ihn durch eine neue Liebe endgültig zu verraten, auch wenn er ja derjenige war, der letztlich die Entscheidung getroffe hat, die Beziehung nicht weiterzuführen.
    Natürlich muss Tessa auch an Joshua denken. Was das ganze bewirkt, erfahrt ihr im heutigen Kapitel.




    Llynya:
    Das ist Dir sehr gut aufgefallen, dass Tessa sich genau an die markanten Punkte ihrer beziehung erinnert hat. Und ob das ganze nun dazu führt, dass sie Joshua von sich weist, erfärhst Du heute! :)
    Danke für Deinen Kommi und das Lob bzgl der Bilder, das freut mich sehr!



    @inesnhnsch: Ja, das stimmt, Tessa hat in Joshua einen guten Freund gefunden. Aber bleibt das so, wenn er jetzt mehr empfindet? Das ist natürlich auch eine Angst, die sie hat.
    Das werdet ihr heute erfahren :)

    Schön, dass Du hier weitermachst, ich freu mich jedesmal so auf deine FS :)


    Sehr geheimnisvoll war dieses Kapitel. Ich fühlte mich, als ich den Turm sah, einen Moment an "Rapunzel" erinnert. :)


    Die Bilder haben´s mir angetan, die Nebel hast Du toll hinbekommen.


    MIr fällt aber offengesagt noch gar nix zu der Frau selbst ein, ich kann sie absolut nicht zuordnen. Sie könnte überall hingehören, aber ich hab das Gefühl, sie gehört zu den "Guten" und ich bin sicher, dass sie noch wichtig wird.


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht!

    „Ein regelrechter Glaspalast“, murmelte Shylah vor sich hin, als sie die im Sonnenlicht funkelnden Fassaden des Gebäudes betrachtete.
    Um das ganze Gebäude waren hohe Mauern aus grauem Beton errichtet. Es wirkte fast, als handle es sich hier um ein Staatsgebäude und nicht um das, was dieses schnöde Gebilde tatsächlich darstellte.



    „Fehlen nur noch die Grenzsoldaten“, hörte sie Alva hinter sich. Sie drehte sich wieder der alten Frau zu und sah sie zwinkernd lächeln.
    „Es ist armselig“, sagte sie dann und spürte die alte Verbitterung in sich aufsteigen.
    „Es ist armselig für dich“, korrigierte Alva sie gütig. „So armselig, dass es keinerlei Bitterkeit mehr wert sein dürfte, nicht wahr?“



    Shylah nickte, und doch konnte sie das Gefühl in sich nicht völlig zum Schweigen bringen. Noch nicht. Ihre Hand ballte sich zur Faust.
    „Ich bin wütend“, sagte sie irgendwann schlicht und Alva nickte erneut. „Ich weiß“, gab sie zur Antwort. „Und das ist gut so.“
    Beide Frauen blieben eine Weile unbeweglich vor dem Gebäude stehen und starrten es an.
    Es hätte hübsch und hell wirken können, mit seinen vielen Glasfenstern, die das Sonnenlicht so großzügig reflektierten. Doch an keinem dieser Fenster fanden sich bunte Bilder, wie man es gewöhnt war. Und die Mauern, welche den spärlich bepflanzten großen Hof um das Gebäude herum einschlossen, ließen es kalt und unnahbar da stehen.




    Es hob sich wie etwas Unnatürliches aus der Umgebung ab. Shylah wandte noch einmal den Blick ab und sah sich um. Hinter ihr wogten die großen Bäume sich ruhig im Wind. Hinter ihnen erblickte man nichts als weite Felder, in denen sich die Sonnenblumen gen Himmel reckten. Wenn sie die Straße von dort, woher sie gekommen waren, hinaufblickte, erhoben sich viele teils kleine, teils größere Häuser, mir freundlich hell gestrichnen Fassaden oder alten Steinmauern. Auf der anderen Seite mündete die Straße in jenes Postkartenmotiv des Sees vor dem Berghang, auf dem sich Enten, Gänse und Schwäne tummelten.
    Wenn sie den Blick jetzt wieder nach vorne wandte, erhob sich das Glasgebäude mit seinen lächerlichen Mauern vor ihr fast wie ein Schandfleck in der idyllischen Landschaft.
    „Findest du nicht auch, dass es fast zu sagen scheint: ´Ich bin etwas Besseres als ihr alle anderen´?“ sagte sie zu Alva, die ihrem Blick gefolgt war.



    „Ich weiß nicht. Gebäude können nicht sprechen, Shylah“, gab diese ruhig zur Antwort. „Und doch gebe ich dir recht. Dieses Gebäude passt nicht hierher. Es wurde ohne Sinn und Vernunft errichtet, aber noch viel mehr ohne Herz. Ein Jammer, an einem solch schönen Ort. Wie gut man hier lernen und lehren könnte, hätte man beim Bau nur einmal die Augen für die Schönheit um uns herum zu öffnen gewagt.“
    „Nein, Alva“, erwiderte Shylah und diesmal war ihre Stimme ohne jede Spur von Bitterkeit. „Die Menschen, die hier das Sagen hatten und haben, brauchen sich nicht nach der Schönheit um sie herum zu richten. Sie halten sich selbst für das Maß aller Dinge und würden lieber die Umgebung sich selbst anpassen als sich ihrer Umgebung.“



    Sie richtete ihren Blick noch einmal auf das Gebäude vor sich.
    „Es ist ein Wunder, dass ich noch hier stehe. So wie ich heute bin.“
    „Du kannst stolz auf dich sein. Denn du siehst die Schönheit um dich herum. Du hast dich ihnen nicht gebeugt.“
    „Das wurde mir immer zum Vorwurf gemacht“, erwiderte Shylah mit einem müden Lächeln. „Es wäre vermutlich alles einfacher gewesen, hätte ich es getan.“
    Alva schüttelte den Kopf und sah Shylah gutmütig an. „Du weißt, dass es nur scheinbar einfacher gewesen wäre.“




    Auch Shylah lächelte jetzt. „Ja, ich weiß…“
    Nachdenklich drehte sie sich erneut zu dem Gebäude und ließ ihren Blick darüber schweifen.
    Und ohne dass sie sich dagegen wehrte, stiegen die Erinnerungen auf und bahnten sich ihren Weg in ihr Bewusstsein…






    Fortsetzung folgt.

    [FONT=&quot]Ro-ràdh - Prolog[/FONT]



    Schwerfällig setzte Shylah einen Schritt vor den anderen. Es fiel ihr nicht leicht, diesen Weg entlang zu gehen. Zu viele Erinnerungen waren mit ihm verbunden. Erinnerungen, die nicht gut waren. Erinnerungen, die schmerzten. Erinnerungen, die ihr allmählich die Luft abzuschnüren begannen.



    Was war der Mensch doch für ein seltsames Wesen. Unter ihren Füßen befand sich Beton, schnöder Beton, so wie er überall anderswo auf der Welt eben auch verwendet wurde. Die Luft war keine andere als sie auch bei ihr zu hause war. Sie roch eigentlich sogar noch ein wenig frischer, vermischt mit dem typischen Geruch nach teils stillen Gewässern.
    Das Gequake von Enten und Wildgänsen wurde mit einem frischen Windhauch an ihr Ohr getragen, gedämpft und leise noch. Sie nahm es kaum wahr.



    Es war doch eigentlich ein friedliches Geräusch, das viele Menschen mit Idylle verbinden würden. Für sie hatte es in diesem Moment keine Bedeutung mehr.
    Allmählich und unweigerlich wurden Shylahs Schritte immer langsamer. Es fiel ihr regelrecht schwer, einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    Es war fast wie in einem dieser verrückten Träume, den so viele Menschen hin und wieder haben. Wenn man rennen möchte, aber nicht von der Stelle zu kommen scheint. Die Beine und Arme wie aus Blei oder festgemeißelt am Boden. Sie fühlte sich gerade ähnlich. Das seltsame war, dass sie sich für ihre Begriffe in die völlig falsche Richtung bewegte.

    Am Straßenrand erhoben sich die ersten, majestätischen Bäume.



    Shylah bedachte sie mit einem kurzen Blick und blieb dann stehen. Es schien, als haben die Bäume einen Schalter in ihr umgelegt, der sie zu dieser Handlung veranlasste.
    Es war still um sie. Ihre Augen fuhren suchend durch die Gegend, doch alles war verlassen. Nur in einiger Entfernung hörte man Autos über die rege Verkehrsstraße fahren, die mehrere hundert Meter entfernt war.
    „Was ist los, Shylah?“ ertönte die melodiöse, weiche Stimme Alvas neben ihr. Shylah drehte sich langsam zu der Frau neben sich um.
    Ihre sanftmütigen Augen lagen voller Ruhe und Wärme auf ihr. Sie lächelte und wirkte völlig unbekümmert. Auf ihrer Haut zeichneten sich erste Fältchen ab, die ihr jedoch nur noch mehr Würde und Wärme verliehen.



    Shylah war dankbar, Alva in diesem Moment an ihrer Seite zu haben. Sie war nicht allein. Nicht mehr. Und alleine hätte sie diesen Weg auch gar nicht gehen können.
    „Ich – ich weiß nicht, ob ich es schaffe“, gab Shylah leise zur Antwort. „Wieso muss es heute sein? Wieso können wir nicht noch warten, bis…“
    Sie wusste nicht, womit sie ihren Satz beenden sollte. Über Alvas gutmütiges Gesicht flog ein sanftes Lächeln.
    „Mein liebes Kind … auf was willst du noch warten? Hinter dir liegen so viele Wochen und Jahre, in denen du auf diesen Punkt zugegangen bist. Du brauchst keine Angst zu haben. Die Schatten der Vergangenheit können dir nichts mehr anhaben, weißt du nicht mehr?“



    Shylah zögerte und sah Alva lange an. Es schien, als wolle sie der alten Frau ihre Worte nicht glauben.
    Ja, es fiel ihr auch schwer, und das aus gutem Grund. An diesem Ort waren Dinge geschehen, die ihr junges Leben zu stark beeinflusst hatten, als dass man ihn ohne Zögern erneut hätte betreten können.
    Alva griff nach Shylahs Hand. Ihre Haut fühlte sich derb und doch weich an. Alva lächelte erneut.
    „Ich weiß, dass du es kannst, Shylah. Du bist soweit.“
    Shylah blickte Alva einen Moment an und seufzte. „Vermutlich ist es mehr als nur kindisch, was ich betreibe. Ich meine – es ist nichts besonderes, oder? Es ist nur… ein blödes Gebäude.“



    Alvas Gesichtsausdruck wurde ernst. „Nein, Shylah, das ist es nicht. Und du weißt das sehr genau. Es ist mehr als nur ein Ort oder ein Gebäude. Für andere Menschen mag es das sein. Für mich ebenso wie für den Obstverkäufer dort hinten.“ Sie deutete mit dem Kopf in die Richtung der Straße, die sie entlang gegangen waren, und auf der sich etwa mittig ein Bauernstand befand, der Obst und Nüsse verkaufte.
    „Aber für dich, mein Kind, ist es viel mehr. Für dich sind es deine gebündelten Ängste und Erinnerungen. Doch zwischen dem, was damals war, und dem, was heute ist, liegen Jahre und viele wichtige Entwicklungsschritte deiner selbst. Lass dich nicht von ihnen verjagen, Shylah. du bist mutig und weise geworden in der Vergangenheit. Du kannst deinen Ängsten die Stirn bieten. Geh zurück an diesen Ort, an dem man dir Leid zufügte, und zeige allen, welche strahlende Person aus jenem Kind geworden ist, an dem sie sich vergangen haben.“
    Shylah sah Alva fest in die Augen. Sie schien in deren dunklem Grün zu versinken.




    Wie viel Weisheit in diesen Augen lag, vermochte kaum jemand zu sagen. Alva schien steinalt und doch noch jugendlich zu sein. Sie konnte ihr Gesicht so oft sie wollte wechseln.

    Shylah nickte. Sie fühlte plötzlich eine warme Woge von Kraft in sich aufsteigen. Man hätte fast meinen können, sie käme aus dem Erdinneren, um ihre Beine mit erneuter Muskelkraft zu füllen und ihr Herz leichter zu machen.
    Shylah wandte sich von Alva ab und setzte ihren Weg fort. Vorbei an den Bäumen, die sich leise im Wind hin und her wiegten. Die Straße macht eine leichte Kurve und verlief sich dann an einem Berghang, der sich nach unten neigte und in einem friedlich wirkenden See endete. Von dorther drang nun das lautere Gekreische und Gequake der Seevögel, die sich am Ufer des Sees niedergelassen hatten.



    [FONT=&quot]Shylah wandte ihren Blick von der idyllischen Schönheit, welches das Ende der betonierten Straße offenbarte, ab und drehte sich nach rechts. Vor ihr tauchte ein hohes Gebäude auf. Es war nicht so alt wie die meisten Gebäude in der Umgebung, sondern in modernem Stil gebaut.




    *geht noch weiter*
    [/FONT]

    So, diesmal mag ich gar nicht so viel drumherum reden. Es ist jetzt eigentlich ganz zufällig entstanden, dass mir noch die Idee zu einer weiteren FS gekommen ist. Eigentlich wollte ich warten, bis "Tiefer" fertig ist, aber das dauert mir jetzt noch zu lang und man soll die Stories schreiben, wie sie ihm einem einfallen, sozusagen.


    Diese Story ist im Gegensatz zu "Tiefer" nicht schon lange fertig und ich hab im Moment nur einen groben Verlauf im Kopf und nix vorgeschrieben, von daher können die Updates durchaus auch eine Weile dauern.


    Zum Thema sag ich vorab mal nicht viel, nur dass es keine Fantasy Story ist, auch wenn es evtl anfangs so wirken könnten. Des Weiteren ist die Thematik, um die es geht, eine, die wie ich finde, wirklich ernst zu nehmen ist und hoffentlich, so es mir gelingen mag, auch die ein oder andere Botschaft enthalten wird, darum liegt sie mir auch sehr am Herzen.



    So, genug geschwafelt, ich wünsche euch viel Spaß mit




    Slànach - Heilung





    Über eure Kommis freu ich mich wie immer!


    Das erste Kapitel kommt sofort im Anschluss.

    Also scheinen die Mühen von Jorim doch Früchte bei Elias zu tragen. Die Bücher können ihm den Glauben nicht weiterbringen, aber sozusagen sein Herz.


    Toll hast Du das gemacht in den Bildern mit der weißen Figur. Wie hast Du das nur hingekriegt? :eek:


    Ich fand die FS wiedermal toll, aber mir fällt heute irgendwie nicht so viel ein. Vielleicht hab ich schon beim Kommi für Jane Eyre alle Worte ausgespuckt *lachmichweg*


    Nein, ernsthaft - ich bin gespannt, wie Elias sich weiter entwickelt. Ähnlich wie Lina hat er anscheinend eine besondere Gabe, auch darum kann er Ela oder werauchimmer dieser Engel ist, besonders gut sehen und spüren.


    Ich denke, er wird sich zu einem besondern jungen Mann entwickeln. Und ich mag, dass Du fix weitermachst, damit ich endlich weiß, was mit Adera ist.


    Auch wenn Dein Outtake die größten Sorgen beruhigen könnte *lach*, ist dem natürlich nicht so. Denn die Fotodarsteller-sims haben einen entscheidenden Fehler, sie wissen sich nie an ihre Rollen zu halten, wenn sie sich unbeobachtet fühlen :roftl