Beiträge von Innad

    Okay, ich hatte recht- Sophia ist wirklich in einen ihrer Lehrer verknallt! Sowas!


    Die Arme. Ich find es gut, dass ihre Freundin ihr das auszureden versucht, sie sogar zu schützen versucht, damit sie nicht die Stelle als Babysitterin annimmt und sich noch weiter in irgendetwas verrennt.


    Klar, dass Sophia das alles nicht so sieht und einfach nur in der Nähe von Herrn Hoffmann sein will. Sich Chancen ausmalt, wenn sie seine Kinder hütet. Jedes Stück seines Alltags fernab der Schule natürlich begierig aufsaugt. Wobei ich nicht verstehen kann, wie sich so ein hübsches, junges Ding in einen so alten Mann - im Verhältnis versteht sich - verlieben kann. Oft sagt man ja, dass solchen Verhaltensweisen ein Vaterkomplex zugrunde liegt.


    Ob man auf so etwas hier auch schließen könnte? Oder handelt es sich nur um vergleichsweise harmlose Teenagerschwärmerei? Ich weiß nicht, mich beunruhigt es zumindest, dass SOphia sich so in diesen Lehrer vernarrt hat. Wenn sich das nicht von selbst wieder auswächst, wird es so oder so vermutlich schmerzhaft oder sogar in einer Katastrophe enden, und das wünsche ich ihr auf keinen Fall.


    Dass ihr Mutter davon weiß und so locker damit umgeht, wundert mich nun doch. es zeigt für mich nochmal sehr deutlich, wie schwer depressiv Regula wirklich ist, dass ihr solche Dinge vergleichsweise gleichgültig sind. Ich glaube, meine Mutter hätte mir den Kopf abgerissen, wenn ich mit sowas gekommen wäre :eek:


    Übrigens bin ich zurzeit offenbar arg zerstreut. Dein Einwand auf meinen letzten Kommi ist natürlich absolut korrekt. Natürlich hätte sich die Frau, die Clemens in der Wirtschaft wiedergetroffen hat, auch von schwarz auf blond färben lassen haben. Was ja auch wirkllich der Fall ist. Ich war wohl ein bißchen dusig im Kopf beim Schreiben, sorry :D


    Ich bin nun übrigens auch wegen dieser Geschichte des Handlungsstranges noch sehr gespannt. Denn die Reaktion von Vivienne lässt darauf schließen, dass da mehr gewesen sein könnte, wenigstens für sie, als nur eine lockere "Affäre". Ich könnte mir ansatzweise sogar vorstellen, dass ihre Tochter auch Clemens Tochter ist, ohne dass dieser davon weiß.


    Diese Erkenntnis würde das ohenhin schon bröcklige Familienfundament natürlich regelrecht zum Einsturz bringen, wenn es nach außen dringen würde und wenn dem überhaupt so ist. Vielleicht gibt es ja aber auch einen anderen Grund für Viviennes Reaktion. Vielleicht hat sie ihn einfach nur sehr geliebt und das Wiedertreffen macht ihr emotional zu schaffen. Wobei ich das nicht so wirklich glauben kann. Da ist mehr, da bin ich sicher.



    Also - ich kann wohl nix tun als auf die FS zu warten.


    Achso, eins fällt mir noch ein. Dani tut mir leid. Er hat ja schon fast eine tragische Rolle. Ich finds übrigens süß, wie er immer mit Sophia turtelt. Er sieht noch so süß jungenhaft aus, dass man ihm das gar nicht so recht zutraut :)


    Er tut mir aber wirklich leid. er scheint offenbar einer der wenigen zu sein, die nicht bemerkt haben, was Sophia wirklich fühlt. sowohl für ihn selbst als für ihren Lehrer. Dass er ihr sogar noch zuredet, den Job anzunehmen, sich mit ihr freut, ist schon echt tragisch und paradox...



    So, nun hab ich aber alles geschrieben, was mir eingefallen ist. Die FS hat mir, wie Du unschwer erkennen kannst, gut gefallen. Ich muss immer wieder die Qualität Deiner Bilder und Authentizität Deiner Sims loben.



    Bitte mach schnell weiter, ja? Ich bin so gespannt, was es mit Vivienne auf sich hat.

    Marie nickte heftig. „Aber natürlich, Mama.“
    „Dann ist ja alles gut.“
    Wieder folgte ein unangenehmes Schweigen. Nur das prasselnde Kaminfeuer schaffte es, die drückende Stille hin und wieder zu durchbrechen.



    Irgendwann räusperte sich Casimir geräuschvoll und sah Marie besorgt an. „Du siehst müde aus, Liebes…“
    Marie nahm den Vorwand dankbar an und nickte heftig. „Ja, ich bin auch sehr müde.“ Sie versuchte, ihre Eltern schief anzulächeln. „Das ist der Nachteil am Schwangersein…“
    Cora seufzte leicht und sagte dann: „Wann ist es denn soweit, Marie?“
    Marie schluckte. Sie konnte ihrer Mutter unmöglich den wahren Entbindungstermin sagen. Diese hätte sich an zehn Finger abzählen können, dass Marie Casimir dafür unmöglich lange genug kennen konnte.
    „Ähm… Ende Juni… frühestens… wahrscheinlich erst im Juli“, flunkerte sie darum rasch, auch wenn ihr wahrer Entbindungstermin gute zwei Wochen früher lag.
    „Also ein Sommerkind“, versuchte Casimir die Stimmung in einem letzten Versuch zu lockern. Martin und Cora lächelten schwach.
    „So wie Marie“, sagte Martin leise. Wieder folgte Schweigen, bis Casimir schließlich die rettenden Worte aussprach: „Ich hoffe, es stört euch nicht, wenn wir gehen? Marie sollte sich wohl besser etwas ausruhen…“
    „Natürlich“, erwiderte Martin sofort und lächelte etwas verkrampft. „Ihr beiden müsst jetzt gut acht geben, damit dem Baby nichts geschieht…“



    An der Haustür nahm Cora ihre Tochter noch einmal fest in den Arm. „Wir reden bald noch einmal genauer über alles“, versprach sie. „Nun lasst uns das erstmal verdauen, ja? Und pass bitte gut auf dich und das Kleine auf…“, sie warf einen Blick zu Casimir, der diskret bereits nach draußen gegangen war und vor der Türe auf Marie wartete. „Aber ich glaube, Casimir ist ein guter Mann und ich denke, er wird schon aufpassen, dass du dich auch ordentlich schonst…“
    Marie nickte und kämpfte erneut mit den Tränen.



    Dann folgte sie Casimir zum Wagen. Martin und Cora blieben am Straßenrand stehen und sahen den beiden nach, wie sie zum Wagen gingen und einstiegen.
    „Ruh dich aus, Schatz!“ rief Cora ihrer Tochter noch einmal nach. „Wir telefonieren diese Woche, ja?“


    Marie nickte, was ihre Mutter kaum noch sehen konnte, dann verschwand sie im dunkeln Wageninneren. Casimir warf seiner Verlobten einen aufmunternden Blick zu, startete den Motor und stieß rückwärts aus der Einfahrt. Martin griff nach Coras Hand und drückte sie kurz. Die beiden sahen den kleiner werdenden Scheinwerfern lange hinterher, bis diese in einer Kurve verschwanden.



    Dann sah Martin seine Frau lange an. Sie verstanden einander fast ohne Worte, so war seine Frage überflüssig und Cora antwortete ihm ohne dass er sie formuliert hatte: „Ja, Martin, ich denke genauso. Irgendetwas stimmt nicht mit Marie. Aber was nur?“
    Doch auf diese Frage konnte auch Martin seiner Frau nicht antworten und so gingen beide gemeinsam zurück ins Haus - jedoch mit einem unwohlen Gefühl nahenden Unheils in den Herzen.






    Fortsetzung folgt.


    Text & Bilder by Innad.

    Nach dem Essen wanderten sie hinüber ins Wohnzimmer, wo Martin und Casimir eine Weile über politische Sachen spekulierten und Cora Marie über Susans Genesung ausfragte.
    Es war inzwischen dunkel draußen geworden und Martin hatte den Raum mit einem prasselnden Kaminfeuer mit Wärme und Helligkeit erfüllt.



    Für einen Moment wurde es still im Zimmer und jeder schien seinen Gedanken nachzuhängen und die gemütliche Trägheit des späten Nachmittags zu genießen.
    Irgendwann stand Casimir auf und setzte sich neben Marie. Er nahm ihre Hand und drückte sie. Marie schluckte, denn sie wusste, was er ihr damit bedeuten wollte – es wurde Zeit.
    Sie räusperte sich mehrmals, bis sie glaubte, ihre Stimme wäre fest genug, dann sagte sie langsam: „Mama, Papa – Casimir und ich – also… nun ja… wir… wir wollten euch etwas sagen.“
    Cora und Martin warfen sich einen schnellen Blick zu und sahen Marie dann aufmerksam an.
    „Was denn, mein Liebes?“ ermutigte Cora ihre Tochter, nachdem diese eine Weile wie zögernd schwieg.
    „Casimir und ich…“, begann Marie und legte sich die Worte genau zurecht. „Also, Casimir und ich, wir – wir haben uns verlobt.“



    So, nun war es draußen – zumindest ein Teil der Wahrheit.
    Cora und Martin sahen sich erstaunt an und suchten offenbar nach Worten. Casimirs ruhige Stimme ertönte und mit wenigen Worten schaffte er es, die unangenehme Situation wieder in geordnete Bahnen zu lenken: „Wir wissen, dass das etwas schnell kommt. Aber wir haben gute Gründe für diesen raschen Entschluss, nicht wahr, Marie… Liebes?“




    Marie sah ihn an. Ihr Mund war trocken und ihre Hände feucht, doch sie wusste, dass es nun kein Zurück mehr gab.
    „Ja“, sagte sie darum leise und senkte den Blick, denn sie konnte ihren Eltern nicht in die Augen blicken bei den nun folgenden Worten: „Es ist so – ich… bin schwanger. Casimir und ich erwarten ein Kind.“
    Die letzten Worte waren Marie nur mühsam über die Lippen gekommen. In der Theorie war alles so einfach gewesen. Casimir und sie wollten heiraten, es war nur logisch und richtig, das Kind von Anfang an allen als das seine vorzustellen. Doch in dem Moment, in der ihr diese schwere Lüge gegenüber ihrer Eltern, die ihr uneingeschränkt vertrauten, über die Lippen gekommen war, schien sie erst die ganze Härte und Bitterkeit ihres selbsterstellten Schauspiels zu begreifen.



    Vor ihrem inneren Auge tauchte Cedriks Bild auf. ER war der Vater, er hätte hier sitzen sollen, ihre Hand halten und sich als stolzer werdender Papa präsentieren. Stattdessen saß neben ihr Casimir, in seiner stoisch ruhigen Art, lächelte wie immer sein galantes Lächeln und sagte gelassen. „Ist das nicht wunderbar?“
    Cora und Martin wussten nicht recht, was sie sagen sollten, sie waren von diesen zwei aufeinanderfolgenden Offenbarungen regelrecht sprachlos.
    Marie kämpfte gegen den Wunsch an, aufzuspringen und zu rufen. „Es ist eine Lüge, das ist alles nicht wahr, verzeiht mir!“ … und ihren Eltern die Wahrheit zu sagen, sich in ihre Arme fallen zu lassen und zu warten, dass sie eine Lösung für ihr Dilemma fanden.
    Doch stattdessen blieb sie nur ruhig sitzen und umklammerte Casimirs warme Hand. Mit einem sanften und sehr zarten Druck vermittelte dieser ihr, Ruhe zu bewahren. Er ahnte, was diese Offenbarung für Marie bedeutete. Sanft strich sein Daumen über Maries Handinnenflächen, was diese nur halb registrierte.
    Sie starrte für einen Moment auf ihre Hände, unfähig, sich den Blicken ihrer Eltern weiter auszusetzen. An ihrem Finger funkelte ein Diamantring im sanften Licht. Casimir hatte ihn ihr geschenkt – als Verlobungsring. Es war fast lächerlich, wo doch sie beide wussten, auf welcher Basis diese Verlobung sich ereignet hatte.

    Und doch – für Casimir war sie wohl TATSÄCHLICH die Frau und Liebe seines Lebens. Für ihn war somit nur richtig und vernünftig gewesen, ihr einen wunderschönen Ring als Zeichen dieser Verbindung zu schenken.
    Für sie selbst stellte dieser Ring jedoch nur einen Hohn dar. Dennoch trug sie ihn, Casimir zuliebe. Und um den Schein zu wahren.
    Casimir drückte erneut ihre Hand und Marie spürte, dass seine Ruhe und Entschlossenheit sich ein wenig auf sie zu übertragen schienen.



    Ob Hohn oder nicht – in diesem Augenblick war sie sehr froh und dankbar, dass er hier an ihrer Seite saß und dieses ganze Lügengebilde nur ihr zuliebe mit trug.
    Nach einer endlos erscheinenden Weile, die vielleicht ein oder zwei Minuten dauerte, räusperte sich Martin schließlich und holte sich seine Fassung zurück, indem er sagte: „Nun, ihr beiden, dann vermute ich, dass man euch gratulieren darf, nicht wahr?“
    Marie sah ihn mit großen Augen an. Dass er diese Ankündigung so gelassen aufnehmen würde, hatte sie nicht erwartet. Martin erwiderte ihren Blick. „Ich will nur, dass du glücklich bist, Marie. Natürlich kommt das alles ein wenig überraschend, aber immerhin bist du erwachsen und weißt, was du tust. Und Casimir – ich möchte dich herzlich in der Familie willkommen heißen. Ich denke, du weißt, dass ich von dir erwarte, dass du meine Tochter zur glücklichsten Frau auf der Welt machen und meinem Enkelkind ein guter Vater sein wirst?“



    Es sollte scherzhaft klingen, doch Martins Gesicht wirkte ernster denn je.
    Casimir stand auf und streckte seinem künftigen Schwiegervater die Rechte entgegen. „Darauf gebe ich dir mein Wort.“
    Die beiden schüttelten sich die Hände und dann klopfte Martin Casimir väterlich auf die Schulter. Dieser ließ sich nach diesem Schauspiel wieder neben Marie nieder und warf ihr ein aufmunterndes Lächeln zu.
    Cora hingegen schwieg beharrlich und wandte den Blick nicht von Marie ab.



    Marie sah sie lange an und fühlte, wie schwer es war, ihrer Mutter in die Augen zu sehen, ohne mit den Tränen zu kämpfen oder schwach zu werden. „Mama, ist… ist es dir recht?“ brach sie Coras Schweigen schließlich. Cora holte tief Luft und fuhr sich mit der Hand über die Stirn, dann versuchte sie zu lächeln, was ihr nur bedingt gelang.
    „Nun ja, Marie – es geht alles etwas zu schnell für mich. Ich meine, ihr kennt euch doch erst seit kurzer Zeit. Es überrascht mich, dass du, Marie… nun ja… so schnell bereit warst, diesen Schritt zu gehen… der zu deiner Schwangerschaft geführt hat, meine ich.“
    Marie sah beschämt zu Boden und spürte, dass ihr die Röte in die Wangen trat. Sie wollte etwas erwidern, doch Casimir kam ihr zuvor: „Ich verstehe Ihre Sorge, Frau Liebhart. Und normalerweise hätten wir diesen Schritt wohl auch nicht so schnell gewagt… es war einfach nur so, dass die Anziehungskraft zu stark war und seien wir ehrlich, wir sind moderne Menschen und wir wissen, wie man sich schützen kann. Leider hat das in diesem Fall nicht geklappt. Was heißt leider“, korrigierte er sich schnell. „Ich bin unendlich froh um diesen Zwischenfall, wie man es nennen könnte, dankbar wäre besser gesagt.“



    Cora musterte Casimir lange und nickte dann. Marie schluckte. Sie wäre am liebsten im Erdboden versunken, Casimirs Einwand war sicher nett gemeint gewesen, hatte die Situation aber nicht verbessert, eher im Gegenteil.
    Cora merkte, wie sehr Marie unter der Situation litt und wollte ihre Tochter nicht länger quälen, darum lächelte sie mühsam und sagte: „Nun, Marie und Casimir, dann möchte ich euch auch gratulieren. Seid ihr euch auch wirklich sicher, dass ihr diesen Schritt nicht nur wegen des Babys macht?“



    *geht noch weiter*

    Die kahlen Bäume reckten ihre Äste gen Boden. Irgendwie schienen sie und Marie etwas gemeinsam zu haben. Sie hatten alles abgeworfen, was sie hübsch und reich machte, zogen nur noch mit dem allernötigsten in den Kampf des Winters. So fühlte Marie sich ebenfalls. Alles, was ihr eigentlich lieb und teuer war, schien vergangen. Nun war nur noch ein winziger Kern ihrer Selbst übrig, mit dem sie in den Kampf zog. Nur dass dieser wohl nicht mit dem kommenden Frühling zu Ende gehen würde… dennoch fühlte sie sich genauso kahl und trostlos wie sich die Bäume darboten.



    Casimir fasste nach ihrer Hand, als habe er ihre Gedanken gelesen. Der Druck seiner Rechten war warm und fest und flößte Marie ein beruhigendes Gefühl ein. Sie warf dem Mann an ihrer Seite einen flüchtigen Blick zu. Er wirkte auf sie schon lange nicht mehr als der unnahbare, gefühlsarme Macho, als den sie ihn kennengelernt hatte.
    Sie musste zugeben, dass Casimir einen weitaus weicheren Kern zu haben schien als man auf den ersten Anblick hätte denken mögen. Und wie er sich ihr gegenüber verhielt, war mit Worten kaum aufzuwiegen. Welch ein Mann würde sich schon bereit erklären, das zu tun, was er für sie tat? Eigentlich, so dachte Marie bei sich, musste sie sich schämen. Doch seltsamerweise reichte es nicht einmal mehr bis zu diesem Gefühl. Was war nur aus ihr geworden?
    Sie konnte nicht lange weitergrübeln, denn schon waren sie angekommen und Casimir parkte seinen schicken, schwarzen Wagen – den er gegen sein übliches Cabrio eingetauscht hatte, da es im Winter für letzteres einfach zu kalt war – in der Einfahrt neben Maries Elternhaus. Ehe diese sich versah, war er schon wieder um den Wagen gespurtet und hatte ihr auf seine typisch galante Weise die Türe geöffnet.
    Sie schenkte ihm ein Lächeln und richtete den Blick dann zu dem ihr so liebgewordenen Häuschen.



    Normalerweise verspürte sie Wohlbehagen, wenn sie nach Hause zu ihren Eltern kam. Auch wenn sie schon seit Jahren ausgezogen war, so blieb dieses Haus dennoch im Herzen ihr Zuhause. Hier hatte sie als Kind mit ihren Puppen gespielt, hier hatte sie ihren ersten Kuss bekommen, hier hatte sie nächtelang mit Susan über alles Erdenkliche geredet.
    Ach Susan – der Gedanke an ihre Freundin schmerzte. Sie vermisste Susan mehr als sie sich eingestehen wollte. Gerade jetzt hätte sie ihren Rat, ihre Heiterkeit und ihre Zuversicht so gebraucht. Dabei brauchte Susan all das nun vermutlich selbst. Zwar war sie immer recht heiter und aufgeweckt, wenn Marie sie im Krankenhaus besuchte – was sie zu ihrer Schande viel zu selten tat, denn immer begleiteten sie die Ängste, Cedrik zu begegnen oder Susan von der Amnesie geheilt vorzufinden – und doch kannte Marie Susan zu lange, um nicht zu spüren, dass es ihrer Freundin nicht so gut ging, wie sie allen weis machen wollte.
    Marie biss sich auf die Lippen. Wieso musste alles nur so furchtbar vertrackt sein?
    Ungeachtet ihrer Gedankengänge gingen die beiden jungen Menschen weiter auf das Haus zu und blieben einen Moment fast unschlüssig vor der Türe stehen.



    Marie warf Casimir einen Blick zu, doch dieser wirkte weder nervös noch in irgendeiner Form anders als sonst. Er war genauso souverän, gleichmütig und ruhig wie immer.
    Für einen Moment schoss es Marie durch den Kopf, wie es wohl wäre, wenn sie mit Cedrik statt mit Casimir hier stände? Cedrik würde vermutlich von einem Bein auf das andere hüpfen und in seinem Gesicht würde dieser kleine, freche Muskel neben seinem linken Nasenflügel zucken, wie immer, wenn er nervös war. Obwohl die beiden nicht viel Zeit miteinander verbracht hatten, waren kleine Details an ihm so in ihrer Erinnerung verwurzelt, als ob sie einander schon ewig kannten. Beim Gedanken an den nervösen Cedrik musste Marie leise lächeln, doch Casimirs Stimme riss sie aus ihren Gedanken, als er ruhig sagte: „Willst du nicht klingeln, Marie?“
    Das Bild verschwand so schnell aus ihrem Kopf wie es gekommen war und sie sah sich wieder vor dem ruhigen, völlig unbeeindruckten Casimir stehen, der sie fragend ansah.
    Sie nickte nur und drückte dann den Finger auf den Klingelknopf.
    Von drinnen waren Schritte zu hören und nur wenige Sekunden später öffnete Cora die Türe und sah die beiden jungen Menschen vor sich lächelnd an.
    „Marie, wie schön, dass ihr da seid! Casimir, ich freue mich, Sie kennenzulernen!“
    Casimir setzte sein galantestes Lächeln auf und reichte Cora seine feste Hand. „Die Freude ist ganz meinerseits“, sagte er mit fester Stimme.
    Die beiden traten ins Hausinnere, wo Cora Marie herzlich in ihre Arme zog.
    „Wie schön, dass ihr vorbei kommt, mein Schatz!“



    Kurz darauf saßen Marie und Casimir im Esszimmer bei einer dampfenden Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen und sprachen angeregt mit Martin und Cora.
    Das Eis schien schnell gebrochen, Casimir hatte es auf seine unvergleichbar höfliche und galante Weise mal wieder perfekt verstanden, Cora und auch Martin für sich einzunehmen, bevor sie wussten, wie ihnen geschah.
    So plauderten die vier eine Weile belanglos, aber angeregt miteinander.



    Martin beobachtete seine Tochter dabei sehr genau. Es war bisher äußerst selten vorgekommen, dass Marie einen ihrer Freunde mit zu ihnen gebracht hatte – meist waren die Beziehungen nicht dauerhaft genug gewesen. Dass sie Casimir an einem Sonntagnachmittag zum Kaffee mitbrachte, ließ darauf schließen, dass die Sache ernster zu nehmen war als sonst.
    Seine Tochter schien auf den ersten Blick einen guten Fang gemacht zu haben. Der Mann an ihrer Seite war höflich, zuvorkommend und sehr gebildet. Aber er war auch schlecht durchschaubar und zwischen ihm und Marie fehlte dieses gewisse Knistern, das selbst zwischen ihm und Cora nach so vielen Ehejahren noch zu spüren war. Oder war das heute bei den jungen Leuten nicht mehr so? Vielleicht waren sie auch nur befangen in der Anwesenheit von ihm und seiner Frau, so dass ihre Verliebtheit nicht so sehr zu Vorschein kommen konnte. Martin lächelte bei der Erinnerung an damals, als er und Cora zum ersten Mal bei seinen damaligen Schwiegereltern eingeladen gewesen waren. Er konnte die Nervosität der beiden gut nachvollziehen.



    Trotzdem schien irgendetwas seltsam zu sein. Oder sah er nur Geister? All diese Gedanken gingen ihm während des Kaffees durch den Kopf.
    Auch Cora beobachtete Marie und ihren Begleiter still und zurückhaltend, aber auch ihr gingen einige Gedanken durch den Kopf. Sie spürte als Mutter, dass Marie sich auf seltsame Weise verändert zu haben schien. Dennoch schien sie ruhiger und in gewisser Hinsicht glücklicher zu sein als vor einigen Wochen und vermutlich war das auf Casimir zurückzuführen. Casimir selbst konnte Cora schlecht einordnen. Er schien sehr höflich und nett, aber er war ihr ein wenig zu steif und reserviert, seine Augen waren nicht kalt, aber es fehlte ihnen an Tiefe und Gefühl. Wenn er jedoch Marie anblickte, schien etwas in ihnen aufzuflammen, das ihre Sorgen beruhigte, denn sie spürte, dass Casimir tiefe Gefühle für Marie hegte. Doch Marie ihrerseits – sie schien Casimir zu mögen, aber sie verhielt sich unverständlich zurückhaltend ihm gegenüber.
    Auch Cora konnte sich vorerst nicht ganz erklären, was da zwischen Marie und Casimir war, doch sie beruhigte sich mit dem Gedanken, dass es sich nur ein erstes Treffen handelte und außerdem vertraute sie Marie und wenn diese Casimir mochte und mit ihm glücklich war, konnte auch Cora ruhigen Gewissens sein.



    *geht noch weiter*

    Kapitel 30
    Lügen



    Marie strich sich nervös die Haare aus dem Gesicht und versuchte, ein freudiges Gesicht aufzusetzen, was ihr nur bedingt gelang. Sie strich sich die Falten ihres Cordrockes glatt, der inzwischen schon ein wenig am Bauch zu spannen begann. Noch sah niemand, dass in ihr ein neues, wundervolles, kleines Leben heranreifte, ihr Bauch war noch so unscheinbar, sie war immerhin gerade erst kurz vor Beginn der 10. Schwangerschaftswoche, doch bei ihrer schmalen Figur machte sich das wachsende Leben langsam in Form erster zwickender Kleidungsstücke bemerkbar – allerdings nur für sie selbst. Dennoch freute sich Marie auf seltsame Weise jedes Mal, wenn sie merkte, dass ihre Hosen oder Röcke enger wurden – es machte das wundervolle Geschehen in ihr auf besondere Weise noch deutlicher.



    Immerhin war ihr Baby inzwischen schon fast 13cm lang, wie ihr ihre Frauenärztin bei der letzten Untersuchung mitgeteilt hatte. Es war nun schon ein richtiger, kleiner Mensch. „Nun muss das Kleine nur noch ordentlich wachsen, wenn man es genau nimmt“, hatte ihre Ärztin gelacht. Marie war sehr erleichtert gewesen. Nach der kurzen Blutung im Krankenhaus vor drei Wochen hatte sie den Rat der Krankenhausärztin erst einmal strikt befolgt und sich einige Tage krankschreiben lassen. Aber gottseidank waren weitere Schrecken ausgeblieben, auch blieb Marie von den schlimmsten Schwangerschaftswehwehchen verschont – ab und an war ihr übel und schwindelig und sie war müder als sonst, aber im großen und ganzen fühlte sie sich völlig normal.
    Marie betrachtete sich im Spiegel. In den letzten zwei Wochen hatte sich ihr Leben äußerlich gesehen ein wenig beruhigt, auch wenn innerlich immer wieder der Sturm, den sie so krampfhaft zu beruhigen versuchte, auftoste. Doch Marie hatte festgestellt, dass man selbst mit einem Sturm im Herzen weiterleben konnte und sich nach einer Weile fast ein wenig daran gewöhnte, dass in einem alles brannte und schmerzte.



    Dennoch sahen ihre Gesichtszüge ein wenig entspannter aus als noch vor einigen Tagen und das sanfte Glänzen ihrer Augen war zurückgekehrt, vielleicht auch durch die immer größer werdende Freude über das Leben, das in ihr wuchs.
    Doch heute stand ihr noch einmal ein schwerer Schritt bevor, etwas, dass sie unendlich belastete, aber das nicht zu ändern war. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen und musste nun mit deren Konsequenzen leben – und dies würde nicht die erste und letzte sein, die ihr nicht schmeckte und mit der es sich nicht leicht leben ließ.
    „Bist du fertig, Marie?“ Die tiefe Stimme Casimirs klang ungewöhnlich sanft, als er zu Marie ins Badezimmer trat und Marie im Spiegel anblickte.



    Er kam auf sie zu und gab ihr einen vorsichtigen Kuss.
    Wie immer, wenn er sie berührte, zuckte Marie innerlich zusammen, so als erschrecke sie das, was sie tat, immer wieder aufs Neue.



    Doch äußerlich blieb sie ruhig und gefasst, sah Casimir lächelnd an und sagte:„Wenn du denkst, dass ich so gehen kann?“
    Casimir lächelte und Marie musste wieder einmal feststellen, dass er verboten gut aussah mit den schwarzen Haaren, den männlich-markanten Gesichtszügen und den unwahrscheinlich gepflegten, weißen Zähnen, die er bei jedem seiner galanten Lächeln so perfekt zu entblößen verstand.
    Ein wohliger Geruch nach AfterShave umgab ihn und ein weiteres Mal musste Marie feststellen, dass Casimir der wohl gepflegteste Mann war, den sie je gekannt hatte.
    „Wollen wir dann los?“ Er warf einen Blick auf die Uhr. Wenn Marie eines in den letzten zwei Wochen von ihm gelernt hatte, dann war es die Tatsache, dass Casimir seinen Terminplan strikt einzuhalten versuchte und ihn Verspätungen schnell aus der Ruhe bringen konnten.
    „Casimir, es ist nur ein Essen bei meinen Eltern, das ist Familie, es stört nicht, wenn wir ein paar Minuten früher oder später kommen“, besänftigte sie ihn.

    Er zog missbilligend die Augenbrauen nach oben.
    „Das ist nicht entscheidend, Marie“, erwiderte er ernst. „Du weißt, dass ich es hasse, nicht termingerecht zu einem Treffen zu entscheiden.“



    Marie seufzte und gab es auf, etwas zu erwidern. Der Ausdruck „termingerecht“ kam ihr im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Treffen zum gemütlichen Kaffee bei ihren Eltern jedoch so deplaziert vor, dass sie heimlich darüber grinsen musste.
    Und sie hatte immer gedacht, SIE sei perfektionistisch veranlagt! Casimir jedoch übertraf sie um Längen. Vermutlich war er einfach so erzogen worden, und Marie hatte in der kurzen Zeit ihres Zusammenseins bereits begriffen, dass jeder Versuch, ihn vom Gegenteil zu überzeugen, erfolglos war. Er konnte nicht aus seiner Haut. Sollte sie ihn dafür verurteilen? Ihm erging es nicht anders als ihr, denn auch sie schaffte es nicht, aus ihren Mustern auszubrechen. Und im Gegensatz zu ihr tat Casimir mit seiner Geradlinigkeit dabei noch nicht einmal jemandem weh.


    Statt eine Antwort zu geben, verließ sie also hinter Casimir das Bad und das kleine, gemütlich warme Haus. Der Herbst verlor sich langsam in den letzten, zu Boden raschelnden Blättern, die Bäume waren kahl geworden und in den letzten Nächten hatte es Frost gegeben, so dass Marie am Morgen durch die von Raureif bedeckten Felder zur Arbeit gefahren war.
    Auch diesmal war es empfindlich kalt draußen, als sie zusammen mit Casimir in dessen schicken Wagen stieg.
    Sofort schaltete dieser die Sitzheizung auf Maries Seite ein und drehte den Lüfter hoch. Wieder einmal sah sie ihn verblüfft an. Es erstaunte sie einmal mehr, wie aufmerksam Casimir war. Oft waren es nur in losen Sätzen dahin geworfene Dinge von ihr, die er sich merkte und später wieder zu Gespräch brachte oder einfach anwendete. So hatte er schon lange gemerkt, dass Marie zum Frösteln neigte. Seine Aufmerksamkeit rührte sie jedes Mal erneut und ließ den Zweifel in ihrem Herzen zumindest für eine kleine Weile schrumpfen.

    „Besser?“ fragte er wie beiläufig nach wenigen Minuten, als die Heizung den Innenraum langsam mit warmer Luft erfüllt hatte. Marie nickte lächelnd. „Ja, viel besser, danke.“



    Während er ihren Anweisungen folgend den Weg zu ihrem Elternhaus fuhr, wurde es Marie immer banger im Herzen. Ihr Plan war sachlich und klar zu Recht gelegt gewesen. Die Zweifel hatte sie zumeist unter Kontrolle und die gelegentlichen Angstattacken, die sie nachts überfielen, ebenso. Doch es war eine Sache sich selbst zu belügen – eine andere jedoch, die Menschen zu belügen, die einem so nahe standen.



    Marie hatte nie gelogen, sie hatte Lügerei aufs Blut gehasst. Inzwischen jedoch schien ihr Leben nur noch aus Lügen zu bestehen und mit jeder Lüge mehr verstrickte sie sich offenbar tiefer in ihrem eigenen Netz. Sie seufzte. Vielleicht dramatisierte sie das alles auch. Eigentlich war ja nichts dabei, und eigentlich log sie ja nicht, sie sagte nur nie die volle Wahrheit – Halbwahrheiten sozusagen. Und waren Halbwahrheiten wirklich eine Lüge? Sie richtete ihren Blick wieder zum Fenster hinaus.



    *geht noch weiter*

    Rivendell: Ob wir da wirklich ernsthafte Hintergedanken hatten, Cindy in die Handlung einzuführen, wird sich noch rausstellen.
    Und Cedrik hat wohl instinktiv gespürt, dass Casimir nicht nur ein Vertreter war :D
    Danke für Deinen Kommi!



    @Scotty:
    Hihi, ich hoffe mal, dass Susan auch wenn sie die Wahrheit wieder erfährt, nicht NOCHMAL vor ein Auto rennt ;) Und ob die Amnesie je vergeht, weiß man eben noch nicht. Leider.
    Danke für Deinen Kommi!



    @ALL: Sorry, dass es mit der nächsten FS wieder so lang gedauert hat. Chrissy und ich haben uns die Tage mehrmals unterhalten und sind ein wenig traurig ob der wenigen Ressonanz auf die Story. Wir fragen uns schon, woran es liegt. Und ich hoffe, es liegt nicht an den nicht mehr ganz so kurzen Abständen zwischen den Fortsetzungen...
    Wir haben uns dennoch entschieden, Immortelle noch zum Ende zu bringen.Zurzeit schreiben wir am Finale, bis das hier online kommt, wird aber noch etwas dauern. Wir hoffen, dass die Ressonanz bis dahin nicht ganz weg sein wird und es sich so für uns auch noch lohnt, hier weiterzumachen!


    Jetzt haben wir aber erstmal Kapitel 31 für euch, wir hoffen, es gefällt euch. Viel Spaß damit



    Chrissy und Innad

    „Komm her, Tessa. Ich bin nie wirklich weggegangen. Ich bin immer noch hier. Ich bin bei dir. Ich will dich halten. Ich will dich wärmen. Ich will für dich da sein. Immer.“



    „Lass diese Nacht die unsere sein. Denk nicht darüber nach, was kommen mag. Du und ich, wir gehören zusammen. Wir sind eins. Wir waren es schon immer. Wir werden es immer sein. Tessa…“




    (Anm. herrjeh ist Amerika prüde, da hat Photobucket mir doch wirklich dieses Bild weggelöscht, ich hab jetzt ein anderes rein. Wer das Original sehen will, findet es auf meiner Website http://www.dannis-sims2.de/assets/images/54.10.jpg))

    „Bist du wirklich, Jess? Ich kann dich spüren. Deinen Atem, deinen Duft. Ich kann dich hören, ich kann dich fühlen.“
    „Ich bin so wirklich wie deine Liebe zu mir. Ich liebe dich, Tessa. Ich liebe dich.“



    „Ich will dich für immer festhalten, Jess. Für immer. Ich will dich nicht mehr verlieren.“



    „Aber ich bin nur so wirklich wie deine Liebe zu mir, Tessa. Du allein kannst entscheiden, ob du mich verloren hast oder nicht. Und egal wie du dich entscheidest, ich werde dich für immer lieben.“



    „Jess…. Jess… wo bist du…“



    „Nein!“ Mit einem schrillen Schrei fuhr Tessa aus dem Schlaf nach oben. Der Schweiß rann an ihrem Rücken herunter. Es dauerte einen Moment, bis sie sich zurecht fand, begriff, dass sie alleine in ihrem Schlafzimmer war, schwer atmend im Bett saß.

    Noch immer meinte sie den Geruch von Jess um sich zu erkennen, ihre Arme noch um ihn geschlungen zu haben.
    Doch es war nur ein Traum gewesen.



    Ein Traum, der kaum realer hätte sein können.
    Tessa stöhnte leise auf und richtete ihren Blick zum Fenster. Draußen war es schon hell.
    Und bald würde Joshua auf sie warten. Doch in diesem Moment gab es diesen Namen nicht in ihrem Kopf. Noch weniger in ihrem Herzen.
    Denn alles in ihr schien sich nur nach einem Menschen zu sehnen, so sehr, dass es weh tat.
    „Oh Jess“, flüsterte sie. „Wo bist du nur? Wo…“


    Fortsetzung folgt.

    Kapitel 53
    Wie deine Liebe




    Tessa sah auf. Vor ihr stand ein junger Mann, in halb zerrissenen, äußerst strapazierten Kleidern. Seine braunen Haare fielen ihm strähnig und leicht ungepflegt ins Gesicht, doch als er sich umdrehte, erblickte sie zwei funkelnde und sagenhaft schöne, tiefsinnige blaue Augen, die ihr bis in die tiefsten Winkel ihres Herzens zu blicken schienen.
    Beinahe meinte sie, über das ausgemergelt wirkende Gesicht des jungen Mannes fliege ein zartes, sanftes Lächeln. Dann drehte er sich wieder nach vorne in Richtung Kasse, während ihre Handinnenflächen schweißig geworden waren und den Griff des Klappkorbs, den sie in der Hand trug, fester umschlossen.




    „Du weißt, dass du mich unendlich glücklich machst, Tessa“, tönte Jess´ warme Stimme in ihrem Ohr, während seine Arme sie fest umschlossen. „Noch kein Mensch hat mich so vorbehaltlos geliebt wie du.“



    Ein ohrenbetäubender Schrei hallte durch den Raum. „Hilf mir! Gib mir endlich das, was ich brauche! Du liebst mich nicht wirklich, Tessa! Wenn du mich lieben würdest, dann könntest du niemals zulassen, dass ich so leide! Du hasst mich in Wahrheit! Ja, du hasst mich! Sonst würdest du das nicht zulassen! Ich brauche diesen Stoff! Brauche ihn! Gib ihn mir! Gib ihm mir!“



    „Tessa, du bist ein wunderbarer Mensch. Ich weiß, dass du viel erleidest wegen mir. Und für mich. Dafür bin ich dir unendlich dankbar. Du bist so stark. Ich bin so froh, dass ich dich habe, Tessa. Seit du da bist, hat mein Leben wieder einen echten Sinn. Geh nie fort von mir. Ich bitte dich…“



    „Ich hab dich gesehen, Jess! Als du dieses Zeug genommen hast! Wieso hast du nur zugelassen, dass ich es sehe? Begreifst du denn nicht, dass all die Zeit, so lang ich nur nicht mit eigenen Augen sehen konnte, noch alles gut werden hätte können? Dass wir es weiter hätten ignorieren können, so lange es ging. Doch nun ist es in unserem Leben, endgültig. Aus allen Schatten befreit. Ich weiß, dass ich dich verlieren werde, Jess! Ich werde dich verlieren! ich kann nichts dagegen tun!“



    „Doch vielleicht gibt es doch eine Chance, glücklich zu werden… vielleicht einen Weg aus der Misere heraus? Was denkst du, Jess? Sind wir beiden stark genug dafür?“



    „Nein, Tessa! Du hast mich verleugnet! Du hast nicht zu mir gestanden! Wo sollte hier ein gemeinsamer Weg sein, wenn du ihn nicht von Anfang an mit mir zusammen gehen willst?!“



    Dieses Bett ist so leer und kalt. Ich wünschte, da wäre jemand, der mich hält. Ich wünschte, da wäre jemand, der mich wärmt.




    *geht noch weiter*

    Llynya: Ja, Du hast recht, Feli ist schon witzig drauf :) Und solche Freunde braucht man wohl - aber ich glaube, wenige sind so glücklich, sie zu haben...
    Tessa fühlt sich auch viel hin- und hergerissen, weil sie sich ihrer Gefühle nicht klar ist. Und da kommt auch ein schlechtes Gewissen hinzu, ja. Das ist ja normal. Umso wichtiger, dass sie es einfach versucht.
    Danke für Deinen Kommi!



    @Scotty: Das ist ja oft so, dass man selbst gegenüber der Dinge, die eigentlich so offensichtlich sind, blind bleibt, oft auch aus Selbstschutz. Was das DAte wirklich ringen wird, erfahrt ihr bald! :)#
    Danke für Deinen kommi!




    arni:
    Hihi, ist die FS so geruchsbetont? Fällt mir gar nicht auf. Ja, für Tessa ist es gut, wieder Freunde zu haben. Und Trauer ist wichtrig, das stimmt. Aber ob Joshua ewig warten kann, ist die Frage.
    Danke für deinen kommi!



    Shareena:
    Doch, Tessa macht sich da schon viele Gedanken. Immerhin hat sie Jess sehr geliebt und es ist ja noch nicht "So" lang her. Des weiteren gibt es keinen echten Abschluss der SAche, eigentlich ist immer noch alles offen. Das macht es natürlich ungleich schwerer, weiterzugehen. Und eigentlich hat Tessa das für die Verhältnisse ja schon sher gut geschafft und ihr normales Leben mehr oder minder wieder aufgenommen. Ich denke, das würde nicht jeder schaffen, viele würden da nicht "drüber" kommen und immer wieder weiter suchen usw.
    Das Date an sich ist es eher nicht, was tessa so verwirrt, sondern ihre Gefühle. Für sie ist es schwierig, sich einzugestehen, dass da für Joshua mehr sein könnte.
    Danke für Deinen Kommi!



    @JaneEyre:
    ich glaube, tessa ist einfach so ein sehr sensibler Mensch. Sie war ja auch vorher schon nacdenklich, sonst wäre sie wohl eher nicht so an Jess dran geblieben oder hätte sich für ihn eingesetzt. Dass sie so geworden ist, trotz des Elternhauses, wird wohl ein Stückweit Tru zu verdanken sein und manchmal ist es ja auch von Natur aus so, dass sich die Kinder in genau die andere Richtung entwickeln wie die Eltern, obwohl gar nichts vorbildsmässiges dazu getan wird.
    Ja, Tessa ist auch durch die Erfahrungen mit Jess so gereift. Und naja, ich war glaub ich mit 21 auch schon so und von daher kann ich mich schwer reinversetzen, wie es ist, NICHT so zu sein ;) Ob man deswegen zu früh reif geworden ist, weiß ich nicht. Ich denke, das ist von Mensch zu Mensch verschieden und hat auch viel damit zu tun, wie man geprägt wurde. Und Tessa ist in dem Punkt ja schon sehr früh zu einer gewissen Ernsthaftigkeit und Reife erzogen und getrimmt worden, das fließt da wohl auch noch mit ein. Man denke nur an ihre ehrgeizigen Eltern...
    Die Gegensätze der Freundinnen hast Du gut erkannt. Ich denke, für Tessa ist beides wichtig. Und Joshua bildet nochmal so einen dritten Punkt, und mit ihm ist es auch sehr locker gewesen bisher.
    Ob sie aber nun wirklicz zu dem Date geht und wie es ihr dabei geht, wird man bald erfahren!
    Danke für Deinen KommI!




    Josijusa
    : Der Spruch passt hervorragend! Eigentlich möchte Tessa wieder "normal" leben und in jeder möglichen Hinsicht zufrieden sein. Aber da es mit Jess eben kein "echtes Ende" gab, ist das sehr schwer für sie.
    Ob es reichen wird, wird sich herausstellen!
    Danke für Deinen Kommi!

    Tessa seufzte. „Das ist der Knackpunkt“, sagte sie. „Hat Joshua jemals mit dir darüber geredet?“
    Feli nickte. „Ja, aber nicht viel. Unser Verhältnis ist nicht so innig, weißt du. Nicht, dass wir uns nicht mögen oder so, aber wir hängen jetzt nicht ständig zusammen, nur weil wir verwandt sind… ich hab ihm damals gesagt, dass ich es nicht einschätzen kann. Und das kann ich wirklich nicht, auch jetzt…“
    Es schien mehr eine Frage als eine Feststellung zu sein.



    „Naja“, sagte Tessa langsam. „Ehrlich gesagt weiß ich es auch nicht so recht, Feli… ich mag Joshua schon sehr gerne und irgendwie ist da auch schon ein bisschen mehr als Freundschaft… aber weißt du, es ist alles nicht so einfach…“
    Sie seufzte. Seit dem Gespräch mit Monika hatte sie sich viele Gedanken gemacht, war sich ihrer Gefühle aber noch genauso unsicher wie am Abend zuvor.
    „Ich weiß einfach noch nicht, ob ich schon bereit bin, eine neue Liebe zuzulassen“, schloss sie schließlich und sah Feli offen an. „Ich mag Joshua sehr, er ist so ein lieber Kerl…“, sie lächelte, „ und er sieht auch gut aus…“



    „Aber in deinem Herzen ist immer noch ganz viel Jess, oder?“, vervollständigte Feli ihren Satz.
    Tessa nickte. „Ja, ich fürchte schon. Es ist noch nicht allzu lange her, weißt du. Es scheint mir zwar manchmal, als sei es in einem anderen Leben gewesen… weil sich alles so sehr verändert hat. Aber ich bin in mir doch noch dieselbe. Und ich weiß nicht, ob ich schon einen anderen Mann in mein Leben lassen kann… darf…“

    Feli nickte verständnisvoll. „Ich hab mir das gedacht. Und Joshua bestimmt auch, er kennt die Geschichte ja…“
    Sie schwieg einen Moment und blickte in die sich langsam hinter die Fassaden der Häuser herabsenkende Sonne.
    „Hast du ein schlechtes Gewissen wegen Jess?“




    „Ein bisschen, ja“, antwortete Tessa. „Ich hab gestern lang mit Moni gesprochen. Sie sagte, ich solle selbst entscheiden, ob es zu früh ist oder nicht… und ich könne nicht ewig auf Jess warten.“
    „Ich kann nicht aus der Erfahrung sprechen, die Moni hat“, sagte Feli. „Gott sei dank kann ich das nicht. Und doch seh ich es ähnlich wie sie, Tessa. Du bist erst zwanzig, knapp einundzwanzig… du hast noch so viel vor dir… und ob Jess jemals wiederkommt…“
    „Ich weiß… das kann niemand sagen.“ Sie schaute traurig in die verfärbten Blätter der vereinzelten Bäume um sich herum. „Ich kann im Moment nicht sagen, was morgen geschehen wird. Aber ich wollte mir dir reden und dir offen sagen, dass ich mir meiner Gefühle nicht sicher bin. Bist du mir böse?“
    Feli sah sie irritiert an. „Wieso sollte ich?“
    „Naja – Joshua ist dein Cousin…“

    „Und du eine meiner besten Freundinnen! Bande, die noch stärker sind, wie ich meinen will!“
    Sie lächelte sanft. „Ich weiß, worauf du hinaus willst, Tessa. Aber ich bin dir nicht böse, wenn du nicht mit Joshua zusammen sein kannst oder willst. Das wird an unserer Freundschaft kein bisschen was ändern.“



    Tessa lächelte erleichtert. „Wirklich? Ich will Joshua nicht weh tun, Feli… und auch dir nicht.“
    „Erstens identifiziere ich mich nicht mit jedem meiner etlichen Cousins“, erwiderte Feli augenzwinkernd. „Von denen es so viele gibt, dass ich nichtmal alle kenne – meine Eltern hatten jeweils acht Geschwister, wie du weißt… und zweitens glaube ich auch, dass Joshua genau weiß, worauf er sich einlässt. Wenn du noch nicht bereit bist, dann sag ihm das und erklär es ihm. Ich kenne ihn gut genug um zu wissen, dass er dir das nicht übel nehmen wird…“
    Tessa sah sie erleichtert an. „Meinst du? Ich hab die ganze Zeit überlegt, ob ich mich überhaupt mit ihm treffen soll, um ihn nicht falsche Hoffnungen zu machen… aber genau das ist es ja… ich weiß nicht, ob es falsche Hoffnungen wären. Ich fühl mich so wohl in seiner Nähe, Feli… und ich mag ihn wirklich sehr.“



    Feli lächelte Tessa sanft an. „Tessa – ich geb dir jetzt mal einen guten Rat. Mach dich nicht verrückt. Triff dich morgen mit Joshua und schau einfach, was passiert. Du wirst herausfinden, ob deine Gefühle für ihn stark genug sind und ob die Zeit reif für eine neue Liebe ist. Wenn nicht, dann erklärst du es ihm… morgen um die Zeit wirst du dich klarer fühlen, so oder so… gib dich dem Ganzen einfach hin, lass dich einfach einmal fallen, Tessa. Dein Herz wird dir schon sagen, was die Wahrheit ist.“
    Tessa sah Feli dankbar an. „Ja, Feli. Ja, du hast recht…“

    Und während die Sonne hinter den Häusern versank und das Firmament in gold-roten Tönen färbte, verabschiedeten sich die beiden Freundinnen voneinander mit dem Gefühl, einander noch näher gekommen zu sein.








    Fortsetzung folgt.

    „Oder weißt du nicht, was du empfinden DARFST?“
    Tessa blickte ihre Freundin lange an und verzog dann das Gesicht.
    „Es fühlt sich so falsch an, Moni… ich meine… wenn ich an Jess denke…“



    Sie seufzte tief. „Ich weiß nicht, ob ich für Joshua mehr empfinde. Ich mag ihn. Ich mag ihn sogar sehr. Und es kribbelt, wenn ich ihn sehe, ja… ob es reichen würde, um…“, sie schien das Wort gar nicht aussprechen zu können , „das weiß ich nicht… aber ich kann doch nicht… ich meine… Jess ist gerade mal seit einem guten halben Jahr verschwunden. Es ist zu früh, oder?“
    Monika sah sie sanft an und erwiderte dann langsam. „Tessa – für Trauer oder Vergeben gibt es keinen Zeitrahmen, den man festlegen kann. Ob es zu früh ist, kannst nur du allein entscheiden, aus deinem Herzen heraus. Und nur von dort. Und nicht aus Gewissensbissen oder Wertvorstellungen. Jess ist erst seit einem halben Jahr verschwunden, ja. Aber du hast ein Recht auf dein Leben. Und vor allem ein Recht auf Liebe. Und Glück.“
    „Aber… ich… ich kann doch nicht…“, stammelte Tessa. „Moni – hieße das nicht automatisch, dass ich Jess aufgebe? Und jede Hoffnung darauf, dass er zurückkehren wird?“
    Moni schüttelte den Kopf. „Das eine hat doch nichts mit dem anderen zu tun. Selbst wenn Jess zurück käme, wüsstest du nicht, ob ihre eure Beziehung fortführen könntet. Und Menschen ändern sich nun mal mit der Zeit. Auch du!“



    „Aber – sieh dich doch an! Kevin ist seit zwei Jahren tot … und du… ich meine, du hast immer noch nicht…“
    „Einen neuen Freund?“ erwiderte Monika und schnaubte. „Tessa, ich bin nicht das Maß aller Dinge! Erstens war ich viel länger mit Kevin zusammen als du mit Jess, ohne dass ich das nun als Maßstab nehmen will, dennoch… und zweitens ist Kevin tot…“
    „Aber das spricht doch noch eher gegen mich!“ rief Tessa aus. „Du weißt, dass Kevin nie zurück kommen wird…“, fuhr sie dann sanft fort und drückte automatisch die Hand ihrer Freundin. „Aber ich weiß das bei Jess nicht… ich habe immer noch das Gefühl, ich bin es ihm schuldig, dass ich…“ Sie stockte.
    „Auf ihn wartest?“ vollendete Monika ihren Satz. „Nein, Tessa, das bist du ihm eben nicht schuldig. Du hast ein Recht auf dein Leben… und was mich angeht… auch ich hatte schon andere Männer seit Kevin gestorben ist.“



    „Davon hast du nie erzählt…“
    „Weil es nicht erwähnenswert war. Ich war noch nicht in der Lage, eine echte Beziehung einzugehen. Aber ich sehne mich danach. Und ja, am Anfang war ich in der gleichen Lage wie du. Ich fragte mich, ob es nicht ein Verrat an der Liebe zu Kevin sei, wenn ich wieder versuche, glücklich zu sein… ob im Liebesleben, im Berufsleben oder Alltagsleben ganz allgemeinhin, aber besonders im Liebesleben. Doch ich habe einsehen müssen, dass es mir Kevin nicht wieder zurückbringt, wenn ich jeder Liebe und jedem Glück entsage… ganz im Gegenteil.“
    Sie seufzte. „Das heißt nicht, dass ich ihn nicht trotzdem noch fast jeden Tag vermisse. Er ist hier drin…“ Sie legte die Hand auf ihre Brust und lächelte traurig. „In meinem Herzen. Und Jess ist in dem deinem! Du weißt nicht einmal, ob er noch lebt, Tessa… und du kannst nicht ewig auf ihn warten. Wenn du also etwas für Joshua empfindest, dann darfst du dies ohne schlechtes Gewissen. Nur du allein kannst entscheiden, wann die Zeit reif ist, wieder eine neue Liebe in dein Leben zu lassen!“
    Tessa schluckte und starrte nachdenklich ins Leere.



    „Ich weiß es nicht“, sagte sie dann langsam. „Du hast ja recht mit allem, was du sagst. Aber ich weiß nicht, ob ich schon bereit dazu bin. Was, wenn nicht?“
    „Dann ist es eben so“, erwiderte Monika. „Du darfst dich nicht drängen. Wenn du noch ein Jahr brauchst, brauchst du noch ein Jahr. Wenn du noch einen Monat brauchst, einen Monat…“

    „Aber Joshua scheint mehr für mich zu empfinden“, seufzte sie. „Ich will ihm nicht weh tun. Und er ist auch Felis Cousin. Ich meine… wenn ich ihn vor den Kopf stoße, dann stoße ich auch sie vor den Kopf… ich will nicht beide verlieren, weißt du…“
    Monika nickte und sagte dann: „Joshua scheint ein lieber Kerl zu sein. Wenn du wirklich noch nicht so weit bist, dann wird er es sicher verstehen. Er kennt deine Geschichte und weiß, mit was er rechnen muss. Und Feli wird es auch verstehen. Selbst wenn Joshua danach nicht mehr mit dir zusammen sein möchte, auch nicht im freundschaftlichen Sinne. Aber vielleicht solltest du vorher noch einmal mit Feli sprechen, für alle Fälle. Es war nur fair, ihr alles zu sagen, oder?“
    Tessa nickte. „Ja, du hast recht.“
    „Aber du wirst zu dem Date gehen am Sonntag?“
    „Ich weiß es nicht“, seufzte Tessa. „Ich bin mir furchtbar unsicher. Aber es ist bestimmt eine gute Idee mit Feli zu sprechen. Dann bin ich eine Sorge los…“

    Sie griff nach ihrem Handy, das just in diesem Moment klingelte. „So ein Zufall“, lächelte sie. „Rate mal, wer das ist… hallo, Feli! Wie geht´s dir? Du, gut dass du anrufst…“





    Am nächsten Tag traf Tessa sich am Nachmittag mit Feli. Sie hatten es sich in dem kleinen Garten hinter dem Mehrfamilienhaus, in dem sich Tessas Wohnung befand, gemütlich gemacht. Man hatte hier zwar nur den Blick auf einige schnöde Hinterhöfe und Hochhäuser, aber die Oktobersonne war noch so warm und milde, dass man jeden Strahl genießen musste.
    Tessa hatte zwei Becher Saft mit nach unten gebracht und die wenigen Gartenmöbel, welche die Hausverwaltung hatte aufstellen lassen, mit einem feuchten Lappen vom Schmutz befreit.
    Feli reckte das Kinn genießerisch Richtung Sonne. „Hach, der Herbst ist einfach toll, findest du nicht? Ich find´s zwar schade, dass der Sommer vorbei ist, aber irgendwie ist diese Jahreszeit doch schon was Besonderes…“



    Tessa nickte. Wie besonders der Herbst für sie immer sein würde, konnte wohl niemand außer sie selbst begreifen.
    „Hör mal, Feli“, begann sie zögerlich. „Ich muss mal mit dir reden, deswegen wollt ich dich auch auf jeden Fall noch heute sehen.“
    Feli nickte und trank einen Schluck von dem kühlen Saft. „Ich hab mir sowas schon gedacht, als du gestern am Telefon so geheimnisvoll geklungen hast. Was ist los, Tessa? Ist was passiert?“
    Tessa schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich… oder doch… ich weiß nicht so recht…“
    Feli lachte. „Was ist denn mit dir? Du bist schon seit Tagen so zerstreut…“
    Tessa lächelte. „Ja, ich weiß… das ist auch der Grund, warum ich mit dir reden muss…“



    „Es geht um folgendes… Joshua und haben morgen eine Verabre… ein Date.“
    Feli verschluckte sich fast an ihrem Saft und keuchte zwischen zwei heiseren Hustern.
    „Ja himmel, dass er sich das noch mal traut, hätt ich gar nicht mehr für möglich gehalten!“
    Tessa verzog das Gesicht. „Wusste hier eigentlich jeder aus mir, dass Joshua mehr als Freundschaft empfindet?“
    Feli grinste. „Nein, es gibt da schon einige Menschen, die das noch nicht begriffen haben – abgesehen von dir natürlich. Ich tippe da beispielsweise auf den Hausmeister des Universitätsgebäudes, will mich aber nicht festlegen. Definitiv im Unwissen dürften auch die Bundeskanzlerin und der Dalaih Lama sein – wobei bei letzterem bin ich mir nicht ganz sicher, der hat schließlich Fähigkeiten, von denen wir alle noch was abkucken können.“



    Tessa verzog säuerlich das Gesicht. „Lass die Scherze“, brummte sie. „Wenn du Bescheid wusstest, warum hast du mir dann nie was gesagt?“
    „Süße, erstens hast du Augen im Kopf und zweitens musstest du das wohl von allein raus finden. Es war nie eine Frage, ob Joshua mehr für dich empfindet, sondern wie es um dich steht.“


    *geht noch weiter*

    Kapitel 52
    Zweifel




    Zuhause angekommen fühlte Tessa sich immer noch nicht besser. Zu ihren belastenden Gedanken des ganzen Tages kam nun auch noch die Verwirrung um das, was eben zwischen ihr und Joshua geschehen war. Für einen Moment starrte sie auf ihre Hand, auf der vor kurzer Zeit noch Joshuas gelegen hatte. Sie wusste immer noch nicht, ob sie das Gefühl, welches diese Erinnerung in ihr auslöste, gut oder schlecht fand.

    Stöhnend ließ sie sich auf ihre weiße Couch fallen und starrte das Bild, das darüber hing, wie hypnotisiert an, als könne es ihr irgendwelche Antworten geben. Vor kurzem hatte sie einige kleine Veränderungen in ihrer Wohnung vorgenommen. Eigentlich hätte sie gerne noch mehr verändert, aber das Geld einer Studentin war trotz der großzügigen Überweisungen seitens ihrer Eltern auf ihr Giro-Konto nicht ausreichend für derartige Dinge.
    Tessa rieb sich die Augen. Sie fühlte sich müde und verspannt, fast ein wenig kränklich. Sie fröstelte. Es war draußen noch warm, aber in der Wohnung hatte die Kühle der Herbstnächte bereits Spuren hinterlassen. Tessa schälte sich aus ihren Kleidern, die trotz des Kältegefühls verschwitzt waren, und tappste in Unterwäsche ins Badezimmer, wo sie sich gedankenverloren ein Bad einließ.




    Im heißen Wasser fühlte sie, wie sich ihre verkrampften Muskeln langsam entspannten. Der feine Geruch von Rose und Sandelholz hüllte sie ein, als sie das Badeöl langsam in der Wanne verteilte. Seufzend lehnte Tessa sich zurück und schloss für einen Moment die Augen. Der Nachmittag zog noch einmal an ihren Augen vorbei. Ihr Herz hämmerte bei diesen Gedanken seltsam schnell gegen ihre Brust. Ob das vom heißen Wasser oder von den Gedanken, die ihr durch den Kopf gingen, kam, blieb dabei dahingestellt.
    Vor Tessas innerem Auge erschien Joshuas Gesicht. Die markanten Gesichtszüge, das hervor gestreckte Kinn, die sanften, brauen Augen… dann wechselte das Bild und wurde zu einem anderen Gesicht, nicht minder anziehend… mit funkelnden, tiefsinnig und immer traurig blickenden blauen Augen… das braune Haar, das meist etwas ungepflegt ins Gesicht fiel… die markanten Gesichtszüge der hervorstehenden Wangenknochen…


    Beide schienen nun nebeneinander zu stehen und sie fragend anzublicken. Jess auf gewohnte Weise mit seinen traurigen, aber unendlich tiefsinnig blickenden Augen… Joshua fast herausfordernd, kämpferisch…
    Tessa schüttelte heftig den Kopf, und vertrieb die seltsamen Bilder so aus ihm.
    „Was für ein Unsinn“, stieß sie stöhnend hervor, griff nach dem Naturschwamm, der stets am Rand der Badewanne lag und begann, das duftige warme Wasser auf ihrem Körper zu verteilen, was eine ungeheure Wohltat auslöste und sie erneut eine Zeitlang von ihren zerstreuten Gedanken abzubringen vermochte.



    Nachdem sie eine Weile im duftig-warmen Wasser entspannt hatte, stieg sie schließlich seufzend aus der Wanne, hüllte sich in frische Unterwäsche und trocknete die Spitzen ihrer Haare. Wieder wanderten ihre Gedanken zu Joshua. Was sie mit ihm vereinbart hatte, war ein Date. Empfand er wirklich mehr für sie? Eigentlich war das doch offensichtlich.
    Doch wie stand es um ihre eigenen Gefühle? Tessa vermochte es nicht zu sagen. Sie wusste nur, dass sich in ihr alles wie durcheinander gewürfelt anfühlte. Und genau das war es, was sich nicht richtig anfühlte!
    „Da hast du dir ja ganz schön was eingebrockt“, sagte sie zerknirscht zu ihrem Spiegelbild, als wolle sie jenes dafür verantwortlich machen.



    Sie spürte, dass die Unruhe sie nicht los ließ und entschied, dass sie dringend mit jemandem über das ganze Dilemma sprechen musste. Also griff sie zum Telefon und wählte Monikas Nummer. Sie hatte Glück, dass Freitag war, denn heute hatte ihre Freundin etwas früher Feierabend gemacht.
    In wenigen Worten erklärte Tessa ihr, dass es ihr nicht gut ginge und sie heute Abend wenn möglich etwas Gesellschaft gut gebrauchen könnte.
    Monika sagte sofort zu. Tessa seufzte. Vielleicht würde ihre Freundin ja helfen können, all diese widersprüchlichen Gedanken und Gefühle in geordnete Bahnen zu bringen.
    Nachdem heißen Bad schien all die Kälte der Wohnung nicht mehr existent und Tessa schlüpfte rasch in eine Jeans und ein ärmelloses Top und nudelte sich ihre Haare an der Seite zusammen. Nur wenig später stand Monika vor der Tür und beide machten es sich vor dem Fernseher gemütlich. Monika spürte sofort, dass Tessa etwas auf der Seele lastete, doch sie schwieg und wartete, bis diese von selbst zu reden beginnen würde.



    „Joshua hat sich für Sonntag mit mir verabredet“, platzte es plötzlich aus dieser heraus. Moni sah sie fragend an.
    „Ist das… etwas ungewöhnliches?“ fragte sie dann verwirrt. „Ich meine, ihr ward in letzter Zeit häufig gemeinsam unterwegs, oder?“
    Tessa atmete tief aus und schüttelte den Kopf. „Nein, das meine ich nicht. Wir treffen uns nicht einfach nur… er hat sich mit mir ver-ab-redet…“



    Monika begriff und nickte einfach nur. Keine Überraschung war ihr ins Gesicht geschrieben, was Tessa verwirrte.
    „Du findest das nicht irgendwie… erstaunlich?“
    Monika lächelte. „Nein, Tessa, denn es war für mich nur eine Frage der Zeit, bis es dazu kommen würde.“
    Tessa schluckte. War denn das, was zwischen ihr und Joshua war, so offensichtlich? Oder eher das, was NICHT zwischen ihnen war? Schon wieder schienen ihre Gedanken ein einziges verworrenes Knäuel zu sein.
    „Ich hab es nicht so gesehen“, erwiderte sie darum nur. „Ich… ich bin furchtbar verwirrt, Moni…“




    Monika sah Tessa lange an. „Hast du wirklich nicht bemerkt, dass Joshua mehr für dich empfinden könnte als reine Freundschaft?“
    Tessa zuckte die Achseln. „Ach, ich … ich weiß es nicht. Irgendwie… ja, irgendwie schon. Aber wir sind nun schon so lange befreundet, schon seit mehr als zwei Monaten gehen wir regelmäßig miteinander weg. Es war immer sehr spaßig mit ihm… aber es gab nie echte Anzeichen dafür, dass da mehr sein könnte von seiner Seite aus.“
    „Vielleicht wolltest du sie nur nicht sehen?“ gab Monika sanft zu bedenken.
    Tessa seufzte. „Kann schon sein…“
    „Und was ist mir dir, Tessa? Ist da bei dir mehr als bloße Freundschaft?“

    Im Fernsehen quäkte irgendein hässlich gekleideter Sänger einen furchtbaren Schlager vor sich hin. Tessa schluckte.



    „Ich weiß es nicht“, erwiderte sie schließlich. „Ich kann es nicht sagen, Monika… ich… ich fühle mich so unendlich verwirrt. Ich weiß nicht, was ich empfinde…“


    *geht noch weiter*

    @scotty: Ja - das wird noch nicht verraten, ob der identische Nachnamen wirklich nur Zufall ist :) Ihr werdet es ja sehen. Und es stimmt, dass Tessa sich noch nicht ganz im Klaren über ihre Gefühle ist. Das wird im heutigen Kapitel auch nochmal sehr deutlich werden. Danke für Deinen lieben Kommi!




    rehäuglein:
    Oh, ich glaube, DU bist bis jetzt die erste, die ein Zusammenkommen mit Joshua eigentlich befürwortet :) Aber ich verrate mal noch nix. Mit Sicherheit wird es Tessa nicht leicht fallen, wenn sie sich dazu entscheiden wird. Gerade jetzt in dieser Jahreszeit. Danke für Deinen lieben Kommi!





    Llynya: Ja, ich weiß, dass Du mich noch verdächtigst mit dem Nachnamen ;) Aber abwarten, vielleicht ergibt sich da ja wirklich noch was.
    Dass Tessa sich noch nicht sicher bzgl Joshua ist, wird man im heutigen Kapitel noch mal sehr deutlich sehen.
    Und ja, ich mag ihre Frisur auch! :)




    @JaneEyre:
    Du schreibst immer so tolle Kommis. :) Ja, ich gebe Dir recht, es ist für Tessa bestimmt nicht einfach, eine neue Beziehung anzufangen, wo die alte so "komisch" geendet hat. Bzw. ist sie denn wirklich zu Ende? Das ist ja auch so eine Frage. Und wo Jess ist, weiß ja kein Mensch. VIelleicht sitzt er ganz in ihrer Nähe irgendwo im Untergrund. Ich denke, die Variante "drogenentzug" kann man nach so langer Zeit auch ausschließen. Dass es für Tessa schwierig ist, da einfach "weiterzugehen", ist klar nachvollziehbar.
    Anna kommt nicht mehr zurück, das kann ich übrigens wirklich schon verraten. Ich denke, für Tessa ist es auch wichtig, die Menschen, die sie nicht verstehen wollen, konsequent aus ihrem Leben zu streichen. Bei ihren Eltern kann sie das ja nun nicht, bei "Freunden" aber schon.
    Übrigens mag ich den Herbst auch so und mag dieses Baum-Bild von daher auch! schade, dass es bis zum nächsten Herbst noch so lang hin ist :)
    Danke für Deinen tollen Kommi!




    arni:
    Oh schön, dass Du sich meldest und die ganze Story gelesen hast. WOW! Dass Dir die Bahnhofshalle gut gefallen hat, freut mich. Ich hab am Anfang auch gerätselt, wie ich das bauen soll, da es ja keine Züge bei den Sims gibt. Aber ich denke, es ist so ganz ok geworden. Dass ich Tru rausgeschrieben habe, hatte genau jenen Grund, den Du nanntest. Tessa sollte sozusagen in der Zeit auch ein bißchen einsam sein...
    Wegen der Behörde, da erwischst du mich auf dem kalten Fuss (was ist das denn für ein Sprichtwort :D ), ich habe keine Ahnung, wie das von statten geht, ich weiß nur, dass es diese Hilfsorganisationen gibt, die in der Story hier allgemeinhin als "Drogenbehörde" auftauchen, sich aber nicht in der Form einer echten "Behörde" darstellen, sondern als eine Art Institution, richtig.
    Ob Jess schon vom MethadonProgramm gehört hat, weiß ich nicht. Ich weiß nicht, ob das jedwedem obdachlosen Junkie bezahlt wird, habe da so meine Zweifel, kenne mich dazu aber offen gesagt nicht genug aus und habe das ganze darum etwas in der Schwebe gelassen.
    Ob Jess wiederkommt, ist natürlich die große Frage.
    Der Typ in der Strickjacke sollte übrigens wirklich der in dem gepunkteten Teil sein, ja.
    Danke für Deinen kommi!

    Hallöchen Llynya!


    Natürlich kriegst Du hier auch noch einen Kommi von mir.


    Ich fand das Kapitel wie immer toll. Auch wenn ich immer noch den Kopf darüber schüttle, wie es sein kann, dass man als Eltern sein Kind so mir nix-dir nix weggibt. Das ist für mich, egal wie gut die Begründung auch sein mag, irgendwie unvorstellbar.


    Und weißt Du, was mir noch eingefallen ist? Eigentlich haben Elias und Lina schonmal ein ähnliches Schicksal, ihre Kindheit betreffend. Sie sind beide zu spirituellen Personen gegeben worden, um dort in die Lehre zu gehen oder in Sicherheit zu sein oder vielleicht sogar beides.


    Vielleicht habem ja auch Elias Eltern noch weitere und tiefere Absichten als nur die Entscheidung, schon das ungeborene Kind einem bestimmten Gott zu "weihen"? Wäre ja sehr zu hoffen, weil sie sonst durch nix in meiner Gunst zu retten sind. :misstrau



    Dass Elias nicht an Ela glaubt, wird natürlich in dem Kloster nicht so einfach sein. Ich nehme an, dass die Kinder öfters eher unwillig in solch eine Einrichtung gehen, aber grundlegend doch dem Glauben dahinter anhängen, weil sie so dazu erzogen wurden? Ich frage mich, ob man das in Elias´ Fall sträflich vernachlässigt hat? Ich meine, wenn man doch sein eigenes Kind einem Gott weiht und von Anfang an beschließt, es zu einem Mönch / Priester dieses Glaubens erziehen zu lassen, müsste man ihm doch eigentlich von Babyalter an mit diesen Begriffen und Glaubenssätzen großziehen.


    Mh, sehr seltsam. Du siehst, heute fällt mir schon mehr ;)


    Jedenfalls kann ich nur noch einmal betonen, dass mir das Kapitel und vor allem mal wieder die Location supergut gefällt. Natürlich bin ich noch sehr gespannt und besorgt wegen Lina und Adera, aber ich gedulde mich noch, bis sie wieder in den Handlungsstrang einfließen und bewundere Dich irgendwie für den genialen Schachzug, die Story an dieser Stelle erstmal bezüglich des Blickwinkels zu verlagern, das hast Du wirklich gut gemacht.


    Letztlich bleibt mir auch hier noch zu sagen, dass ich mich immer wieder frage, wie man auf solche Ideen kommt. Ich sag´s ja, ich bin gerade völlig ideenfrei :angry und froh, dass meine Story schon seit ewig und drei Tagen fertig ist, sonst würd das auch eine Katastrophe geben, hihi.


    Ich liebe diese Fantasystorys aber sehr, vor allem wenn sie mit Mystik und Mittelalter zu tun haben *schwärm* Also mach bitte schnell weiter, ja?


    Einen dicken Knuddler und ein großes Lob und jetzt reicht´s aber auch mit dem Getippsel :D

    Aaaaahhh! Wie grausam! Die arme Adera. Was mag das nur ein für ein mann gewesen sein ? :( Ich bin noch ganz geschockt.


    Die Bilder gefallen mir diesmal wieder spitze. Ich freue mich für Lina, dass sie die Prüfung bestanden hat. Aber irgendwie verblasst das alles über dem Wissen, dass man Adera getötet hat. Und das auch noch, bevor sie Lina in die Geheimnisse der Magie einweihen konnte.


    Ich bin jetzt sehr gespannt wie es weitergeht!

    Er griff nach ihrer Hand und drückte sie kurz.
    Tessa lächelte und sah ihn an. „Ja, ich weiß.“



    Sie sahen einander lange an und plötzlich schien die Traurigkeit Tessas wie weggewischt. Sie spürte mit plötzlicher Bewusstheit, dass Joshuas Hand immer noch auf der ihren lag.
    Für einen Moment wusste nicht, ob sie es angenehm oder unangenehm fand.

    Es war still in der Bibliothek. Noch stiller als sonst. Nur das Gezwitscher einiger Vögel, die sich wohl gerade auf den Weg nach Süden machten, drang durchs Zimmer herein.
    Tessa spürte, wie Joshuas Finger sich zu bewegen begannen und sanft über ihren Handrücken streichelten, dann immer weiter nach oben wanderten und die empfindliche Stelle in ihrer Ellenbeuge sanft streichelten. Sie sah ihn an und lächelte



    Die Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss und einer ihrer Komillitonen schlurfte durch die Bibliothek. Beide schraken zusammen und Joshua zog seine Hand zurück, als habe man ihn bei etwas Ungehörigem ertappt. Nach einer kleinen Weile musterten sie sich verstohlen und mussten plötzlich leise kichern.

    „Lass uns gehen“, schlug Joshua vor. Die beiden gingen ein Stück durch das Gebäude und blieben dann stehen.
    „Was machst du jetzt?“ frage Joshua und sah Tessa an.
    „Ich geh nach Haus“, erwiderte diese. „Ich bin total müde irgendwie. Heute kann ich nichts gescheites mehr anfangen.“
    „Und was ist mit Sonntag?“
    „Sonntag?“ fragte Tessa überrascht und sah ihn fragend an. „Was soll am Sonntag sein?“



    „Naja…“, druckste er herum. „Nichts besonderes, ich dachte nur… wir könnten uns doch treffen, oder?“
    „Ich dachte immer, Sonntag ist Familientag?“ erwiderte Tessa überrascht. Bisher hatten sie sich immer nur unter der Woche getroffen, weil Joshua sonntags meist bei seinen Eltern zum Essen war, und auch Tessa hin und wieder zu ihren Eltern ging, wenngleich auch nicht mehr so häufig wie in den ersten Wochen und Monaten nach ihrem Auszug.

    „Ja… aber ich würd dich gerne wiedersehen“, sagte er und legte dabei eine so ungewöhnliche Betonung in den Satz, dass es Tessa wohlig schauderte.
    Bevor sie begriff, was geschehen war, hatte er nach ihren Händen gegriffen.
    „Es ist so herrliches Wetter, und es soll auch so bleiben. Was hältst du davon, wenn wir ein wenig rausgehen? Ich hab keine Lust zu meinen Eltern zu gehen. Und morgen kann ich nicht, ich muss meinem Bruder beim Renovieren helfen…. was meinst du, Tessa? Hast du Lust?“


    Tessa schluckte. Ihr war klar, dass dies nicht eine ihrer üblichen Verabredungen war, um sich einfach zu sehen und Spaß zu haben.
    Es war ein Date, unübersehbar. Und für einen Moment wusste sie nicht, ob sie das wollte oder nicht.
    Doch der Druck seiner warmen Hände war so angenehm und seine braunen, sanften Augen sahen sie so flehentlich an…
    „Ist gut“, sagte sie mit trockener Stimme schließlich. „Dann treffen wir uns doch um drei Uhr bei dir. Okay?“
    „Gerne!“ Joshua strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
    „Gut – ich… ich muss jetzt aber los“, beeilte Tessa sich zu sagen.
    „Ich komm noch ein Stück mit.“
    Während beide weiter durch das Gebäude gingen, fühlte Tessa Joshuas Blick auf sich gerichtet.



    Irgendwie war sie froh, als sie endlich nach draußen ins Sonnenlicht traten und Tessa sich verabschieden konnte. Auf dem Nachhauseweg stolperte ihr Herz in seltsamer Unruhe vor sich hin. Sie wusste nicht, was sie denken und fühlten sollte.
    Freude, Leid, Trauer, Schuldgefühle, Aufregung…
    Es war alles in ihr.








    Fortsetzung folgt.

    Nun genoss Tessa den Sommer nicht mehr nur gemeinsam mit Feli, Susanne und hin und wieder Monika, sondern vor allem in der Gesellschaft von Joshua.



    Es waren lustige und abwechslungsreiche Wochen gewesen, in denen beide sich immer näher gekommen waren. Die Vertrautheit zwischen ihnen war inzwischen greifbar. Es gab kaum etwas, das sie voreinander verbergen konnten.
    Auf eine gewisse Weise fühlte sie sich Joshua sogar noch näher und vertrauter als Monika. Sie konnten so herrlich miteinander herumalbern und einfach die Seele baumeln lassen, wann immer ihnen danach war.


    Da war keine Schwere, kein tragisches Schicksal, das sie verband – sondern einfach nur eine Vertrautheit und Anziehungskraft, die sie immer wieder überraschte.
    Doch Tessa musste zugeben, dass es Augenblicke gab, und zwar immer wieder, an denen sie die Gefühle verwirrten, die sie Joshua gegenüber hegte. War es wirklich nur Freundschaft, die sie füreinander empfanden?
    Diese Frage musste sie sich immer wieder stellen, und immer wieder konnte sie keine rechte Antwort darauf finden. Sie wusste nur, dass er ihr manchmal Blicke zuwarf, die sie zum Erschaudern brachten. Und sie wusste, dass auch sie manchmal das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch hatte, wenn sie ihn vor sich sah.

    Doch meist schob sie dieses Gefühl weit beiseite. Es erschien ihr nicht nur fremd, sondern ungehörig.
    Und eigentlich genoss sie die gemeinsame Zeit viel zu sehr, als sie durch solche verwirrenden Empfindungen madig machen zu wollen.
    Als die Universität wieder begann, war es eigentlich nur natürlich, dass sie und Joshua auch hier öfters gemeinsam anzutreffen waren. Hin und wieder überschnitten sich sogar zwischenzeitlich einige Kurse von ihnen, auch wenn sie nicht den gleichen Studiengang teilten. Dass sie dann zusammen lernten, war natürlich Ehrensache.



    So war es also auch heute wieder. Um ein gemeinsames Referat für ihren Kurs in Literaturwissenschaften vorzubereiten, hatten sie sich an diesem sonnigen Herbsttag in der Bibliothek getroffen. Es war Freitag, und das Wochenende stand unmittelbar bevor. Auf dem Campus war es ruhig. Die meisten Seminare hatten schon zur Mittagszeit geendet, und da das Semester erst vor kurzem begonnen hatte, war in der Bibliothek recht wenig los.
    Tessa starrte zum Fenster und auf die gefärbten Blätter des Baumes davor.



    Wieder schien sich ihr Herz zusammenzuziehen, ohne dass sie recht wusste, warum.
    Oder vielleicht wusste sie es doch… und wollte es sich nur nicht eingestehen?
    So sehr sie den Herbst sonst auch gemocht hatte… in diesem Jahr hätte sie am liebsten Herbst und Winter übersprungen…

    Seufzend schloss sie die Augen, als wolle sie so das Bild der verfärbten Bäume aus ihrem Kopf verdrängen und sich weismachen, die Blätter an den Ästen wären noch saftig grün und die Sonne draußen wärmer und stärker als sie es war.



    „Sag mal, hörst du mir eigentlich zu? Erde an Tessa!“
    Tessa riss die Augen auf. „Was?“
    Joshua sah sie fragend an. „Ich hab dich gerade was gefragt. Dieser Absatz hier – schau mal – der könnte uns hilfreich sein, oder?“
    Tessa starrte auf das Buch vor sich und nickte verwirrt. „Ja… ja, mach das ruhig so.“
    Joshua schnaubte amüsiert. „Sag mal, hast du mir die ganze Zeit über auch nur für eine Sekunde zugehört?“
    Sie verzog verlegen das Gesicht und schüttelte dann den Kopf. „Ich fürchte nicht…“
    Joshua legte das Buch zur Seite und sah sie sanft an. „Was ist denn los mit dir, Tessa? Du bist schon den ganzen Tag so … wie abwesend… du siehst traurig aus. Was ist los?“




    Tessa seufzte und rieb sich die Stirn. „Ich weiß es nicht, Joshua… ich weiß es wirklich nicht. Ich glaube, es ist das Wetter.“
    „Hast du Kopfschmerzen?“ fragte mitfühlend.
    Tessa schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Es ist nur … irgendwie kann ich mich heute nicht konzentrieren. Würd´s dir was ausmachen, wenn wir das hier irgendwann demnächst weitermachen? Wir haben ja noch eine ganze Weile Zeit, bis das Referat fertig sein muss. Mit mir kann man heute nichts anfangen, fürchte ich. Das hat keinen Wert mehr…“



    Joshua nickte.
    „Natürlich, kein Problem, Tessa.“ Er schob die Bücher zusammen und brachte sie zurück zum Regal, während Tessa die Notizen in ihrer Tasche verstaute. Dann setzte Joshua sich wieder neben sie und sah sie aufmerksam an.
    „Willst du darüber reden? Ich seh doch, dass dich was beschäftigt…“
    Tessa seufzte. „Nein… oder ja… ich weiß auch nicht… weißt du, es ist glaub ich einfach der Herbst…“
    „Der Herbst?“ fragte Joshua erstaunt.
    „Naja… das ist eine schwierige Zeit für mich… vor etwa einem Jahr… da kommen einfach viele Erinnerungen hoch, weißt du…“



    Joshua begriff sofort und nickte stumm. Nach einer Weile sagte er langsam: „Kann ich verstehen. Kann ich dir irgendwie helfen?“
    Tessa schüttelte den Kopf. „Nein- ist schon okay. Es ist ja nicht so, dass ich jetzt total traurig bin… nur… irgendwie ist das eine komische Jahreszeit für mich gerade.“
    „Das ist verständlich…“, sagte Joshua langsam. „Ich bin für dich da, Tessa. Das weißt du, ja?“



    *geht noch weiter*

    Kapitel 51
    Wechselzeiten




    Es war Herbst geworden.
    Die Bäume der Blätter begannen langsam, aber stetig sich zu verfärben. Kaum wären die ersten Herbststürme durch ihre Zweige gefegt, würden sie ihr reiches Kleid mehr und mehr ablegen.
    Noch waren sie voll und buschig, auch wenn sich ihre grüne Farbe fast völlig verloren hatte.
    Es war merklich kühler geworden, doch die milde Oktobersonne hat meist immer noch ausreichend Kraft, um einem die Haut merklich zu wärmen.
    Die Tage jedoch waren inzwischen wieder so kurz, dass man nach sechs Uhr abends nicht mehr ohne Licht im Haus auskam.



    Tessa seufzte und starrte gedankenverloren auf ein herabsinkendes Blatt, das vor dem Fenster der Bibliothek langsam und sanft, fast wie ein einem verträumten Tanz eingeschlossen, vorbeischwebte.
    „Ich glaube, das ist es“, hörte sie eine warme Männerstimme an ihr Ohr dringen. Sie drehte sich zur Seite und sah Joshuas Gesicht aus dem Buch auftauchen, in das er gerade versunken war.
    „Geh mal rüber und schau nach ob sie das Buch von Asmuth da haben. Ich denke, das könnte uns weiterhelfen. Zumindest wird hier darauf verwiesen.
    Er deutete mit dem Zeigefinger auf eine rot unterstrichene Stelle in seinem Buch und sah Tessa an, die inzwischen aufgestanden war.
    „Wie heißt das Buch?“
    „Eine Einführung in die Dramenanalyse“, erwiderte er. „Müsste vermutlich irgendwo im vorderen Regal stehen.“




    Tessa nickte seufzend und machte sich auf den Weg zum Regal, wo sie verzweifelt nach dem genannten Buch suchte. Dabei schweiften ihre Gedanken immer wieder ab.
    Heute war irgendwie nicht ihr Tag. Ob es am Herbst lag? Irgendwie schien der Sommer ihre Leichtigkeit ein Stückweit mit sich genommen zu haben. Waren es die vielen Erinnerungen, die sie mit dieser Jahreszeit verband? Oder war sie nur einer jener Menschen, die im Herbst ein Stimmungstief erlitten? Wer konnte das schon sagen.
    Grübelnd rieb sie sich das Kinn. Ihr fehlte heute jeglicher Antrieb, sich mit irgendwelchen Analysen zu beschäftigen. Am allerwenigsten mit der von Dramen.
    Eigentlich war ihr Leben in den letzten Monaten und im letzten Jahr doch dramatisch genug gewesen.



    Bei dieser Vorstellung musste sie fast ein wenig grinsen.
    Sie warf einen langen Blick hinüber zu Joshua, der nur wenige Meter entfernt am Tisch saß und immer noch tief in seine Literatur versunken war.
    Die letzten Wochen hatten sie viel Zeit miteinander verbracht. Sehr viel Zeit.
    Sie erinnerte sich noch gut an jenen Tag vor etwa zwei Monaten, als sie sich bei ihm zu Hause getroffen hatten. Nach dem Lernen und bei der Pizza war irgendwie das Gespräch auf Tessas „traurige Augen“ gekommen. Noch heute musste Tessa staunen, wenn sie daran dachte. Wie gut Joshua sie hatte einschätzen können!
    Es war ihr schwer gefallen, mit der Sprache heraus zu rücken. Doch zum einen hatten sie die Erfahrungen der Vergangenheit inzwischen gelehrt, dass es nicht gut war, ihre Geschichte und damit Jess zu verschweigen. Zum anderen war ihr damals schon klar gewesen, dass sie und Joshua etwas verband… etwas vertrautes, das sie nicht durch ihre Geheimnistuerei um einen so wesentlichen Bestandteil ihres Lebens verschleiern durfte.
    Also waren beide nach dem Essen auf Joshuas gemütliche Couch umgezogen und Tessa hatte zu erzählen begonnen.



    Sie hatte von Anfang bis Ende alles erzählt, was es zu sagen gab. Von dem ungewöhnlichen Zusammentreffen mit Jess damals im Supermarkt, bis hin zu jenem Tag, als er sie nach endlosen, furchtbaren Tages des Entzugs verlassen hatte. Auch die Schilderungen der Zeit danach hatte sie nicht ausgelassen – ihre tiefe Verzweiflung, ihre Schuldvorwürfe, ihre furchtbare Angst um Jess´ Verbleiben… all das war aus ihr herausgesprudelt, als habe es nur darauf gewartet, endlich jemanden in seiner vollen Gesamtheit anvertraut werden zu können.
    Tessa musste bald feststellen, dass sie außer Monika mit keiner Menschenseele je so vertraut geredet hatte. Nicht einmal mit Felicitas.
    Joshua hatte eine Weile nachdem Tessa geendet hatte geschwiegen und für einen bangen Moment hatte diese geglaubt, auch er würde nicht verstehen, wie sie sich in einen „obdachlosen Junkie“ hatte verlieben können



    Doch dann hatte er sie sanft angesehen und gesagt: „Tessa – es tut mir so leid, was dir da geschehen ist. Was für ein starker Mensch du sein musst, das alles so überstanden zu haben! Ich bewundere dich ehrlich dafür, dass du immer zu Jess gehalten hast, obwohl alle Welt gegen euch war! Es muss furchtbar gewesen sein, nicht zu wissen, wo er ist – vermutlich ist es das immer noch, oder?“
    Tessa nickte. „Ja… und doch… wird die Angst und der Schmerz immer weniger“, stellte sie langsam fest. „Auch wenn ich deswegen immer ein schlechtes Gewissen hab…“
    Joshua schüttelte den Kopf. „Das brauchst du nicht. Bestimmt würde auch Jess das nicht wollen. Er hat sich entschieden zu gehen, warum auch immer. Es ist in Ordnung, dass du wieder zu leben angefangen hast. Ehrlich, Tessa – ich hab noch nie jemanden wie dich kennen gelernt. Du hast meinen vollen Respekt.“



    Tessa lächelte versonnen, als sie an jenen Augenblick zurück dachte. Es tat so gut, dass jemand das Schicksal anerkannte und nicht gegen einen war. Manchmal schien es ihr noch ungewohnt. Vielleicht hatte sie zu lange mit dem Geheimnis leben müssen und dem Bewusstsein, dass niemand aus ihrem Umfeld ihre Liebe zu Jess verstehen konnte.
    Tessas Blick fiel auf die unterste Buchreihe des Regals und ihr sprang der Titel „Einführung die Dramenanalyse“ mit einemmal ins Auge. Sie ging in die Hocke, um nach dem Buch zu fassen. Ihr fiel wieder ein, dass sie damals, vor zwei Monaten, eine Weile sehr irritiert darüber gewesen war, dass sowohl Jess als auch Joshua den Nachnamen „Berger“ trugen. Sie musste heute über sich grinsen. Eine Weile hatte sie wirklich einen Zusammenhang zwischen Jess und Joshua vermutet.
    Doch dem war nicht so. Es war wirklich nur eine Laune des Schicksals, dass die beiden wichtigsten jungen Männer, die sie bisher kennengelernt hatte, den gleichen Nachnamen trugen.



    Mit dem Buch in der Hand machte Tessa sich auf den Weg zurück zum Tisch.
    Joshua sah kurz auf und lächelte. Dann vertiefte er sich sofort in die von Tessa gebrachte Literatur und murmelte irgendetwas vor sich hin. Tessa hörte nicht zu. Ihre Gedanken schweiften erneut ab.
    Nachdem sie Joshua alles erzählt hatte und sie noch ewiglich über alles geredet hatten, verabschiedeten sie sich in dem sicheren Bewusstsein voneinander, sich bald wieder zu sehen und einen Freund fürs Leben gefunden zu haben.


    Es dauerte auch wirklich nur wenige Tage, bis Joshua erneut bei ihr anrief. Daraufhin sahen sie sich mehrmals wöchentlich und unternahmen allerhand miteinander.


    *geht noch weiter*

    Wölfin: Ja, das ist halt die Frage, wie Joshua sich verhält UND auch ob sie wirklich mehr füreinander empfinden. Ich denke, das wird sich in diesem Kapitel alles aufklären :roftl Vielen Dank für Deinen Kommi!



    Shareena: Ja, das ist die große Frage, ob tessa Jess denn noch liebt und wenn ja, wie sehr. Und ob da ein Zusammenhang besteht oder es nure in Laune der Natur war????
    Das alles wirst Du wohl zumindest zum teil in diesem Kapitel hier erfahren!
    Danke für Deinen Kommi!



    rehäuglein: Tja, wie ich schon bei Wölfin schrieb,e s hängt vieles von seiner Reaktion ab und natürlich davon, wie viel die beiden füreinander empfinden. Ist es nur Freundschaft oder mehr?
    Das wirst Du bald erfahren! Danke für Deinen Kommi!


    @JaneEyre: Ach, ich liebe Deine Kommis! :) Ja, Anna ist einfach so von der Bildfläche verschwunden. Wär das ein Buch, hätte ich da noch etwas zu geschrieben, aber so war es ja nicht so interessant. Also ja - sie hat ihre Drohung sozusagen in die Tat umgesetzt.
    Ob zwischen Jess und Joshua eine Verbindung besteht, erfährst Du heute. Es wäre ja schon ein seltsamer Zufall, wenn dem so wäre. Und den namen "Berger" gibts ja schon öfter...
    Und ja, Du hast recht, in tessa gegen die widersprüchlichsten Gefühle einher. Und Joshua wäre bestimmt gut für sie. Aber es ist noch zu früh, glaube ich... oder doch nicht? Ich denke, ihr werdet es erfahren!



    Luxa: Hihi, das ist ja ein Zufall! Aber warte mal ab, obs wirklich eine Verbindung gibt! Danke für Deinen KOmmi!

    Uahhh, was für ein grusliger Alptraum. Das hast Du toll gemacht mit den Bilder!!! :applaus



    Clemens kennt Vivi also. Mh, aber wieso erkennt sie ihn dann nicht. Auch ihre Haare sind anders und ich glaub nicht, dass sie gefärbt sind, es sei denn, ihre Tochter hätte sie ebenfalls gefärbt...


    Die Alte Frau finde ich übrigens toll. Auch ihr Aussehen, super hingekriegt. Nur finde ich nirgends ein Bild, wo sie anders gekleidet ist, aber naja :rollauge


    Ich bin gespannt, wie es jetzt weitergeht. Wie immer ist diese FS sehr tiefsinnig und lässt uns noch tiefer in die Charaktere eintauchen! Bravo!