Cosmicgirl- Vom anderen Planeten...

  • hallo miesi,
    ich finde deine FS wirklich seeeehr sehr gelungen.
    die charaktere sind gut gewählt, dein schreibstil ist auch toll. kurzum::applaus
    wie kaya auf dem letzten bild schaut... :lollen
    mach weiter so!!!
    lg averil

    Up late, aren't we, Averil?Oh yes, we are:teuflisch
    [LEFT]Hast du gut geschlafen, AverilKennst du auch Fragezeichen?Und was geht dich das an?Wer bist du überhaupt?[/LEFT]
    [LEFT]It's 11 o'clock, do you know where your children are, Averil?Ich bin schwanger?![/LEFT]
    [LEFT]Dein letzter Besuch war: Heute um 00:00 Uhr- mein TIMING![/LEFT]

  • ich stell gleich die Fortsetzung on... schade dass es diesmal nur einen kommentar gibt aver icvh muss mich auch nicht wundern wenn ich so ewig brauche :(

    Averil: vielen dank :D vorallem das mit den charakteren hat mich gefreut, weil ich am anfang dachte die wären alle ein einheitsbrei und die sich erst langsam entwickelt haben...

    joa, das wars dann auch schon. bis in ca. einer halebnn stunde...

  • Kapitel 26: Ein unerwartetes Gespräch





    „Wie wäre es, wenn wir sagen, dass die Handschuhe ein Brauch sind?“ schlug Kaya vor. Ich dachte nach. „Ja, ja, das könnte gehen. Aber was machen wir mit Aisha?“ Kaya verzog die Nase „stimmt, daran habe ich nicht gedacht... sagen wir doch einfach, dass der Brauch nur in unserer Familie gepflegt wird.“ Zustimmend nickte ich. „Gut. Dann hätten wir das.“ Ich hatte beschlossen, nachzugeben. Erstens, weil mir außer meinem schlechten Gefühl keine Argumente einfielen und zweitens- vor allem zweitens- weil ich gegen Kayas Dickschädel einfach keine Chance hatte.
    „Dann also...morgen.“ flüsterte Kaya ehrfürchtig und schaute mich vielsagend an.



    Ich nickte ein weiteres Mal (ich hatte die Erfahrung gemacht, das Nicken bei Kaya nie ein Fehler war).
    „Ich brauche deine Schulbücher!“ „Wieso das denn?“ fragte ich verwirrt. Sie runzelte nur die Stirn und legte den Kopf schief „Ich bin jetzt Schülerin. Ich muss mich vorbereiten. Ich will nämlich die beste sein.“ Und mit diesen Worten schritt sie erhobenen Hauptes davon. Ich grinste leise vor mich hin- sie war einfach unverbesserlich...



    Den ganzen Tag über sah ich nichts mehr von Kaya. Ich steckte mittags den Kopf in ihr Zimmer, um sie zum Essen zu holen, aber sie hatte keinen Hunger und machte sich noch nicht einmal die Mühe, von ihrem Buch (sie war gerade anscheinend mit Biologie beschäftigt) zu heben.



    Ich zuckte nur die Schultern und ging wieder runter.

    Den Nachmittag über las ich ein bisschen, schaute mir eine Dokumentation über Riesenkraken an (mir war früher nie aufgefallen, wie langweilig mein Leben war)



    und recherchierte ein wenig im Internet.
    Plötzlich chattete mich jemand an- perplex klickte ich auf das Mitteilungsfenster. Normalerweise schrieb niemand mit mir. Es war Aisha und ich noch perplexer.



    Aisha: Hi Kilian! Wie geht`s?

    Ich zögerte kurz. Dann antwortete ich ihr.

    Kilian: Hallo Aisha, gut und dir?

    Aisha: Auch. Was machst du denn so?

    Kilian: Eigentlich nichts Besonderes und du?

    Aisha: Ich auch nicht. Störe ich dich?


    Ich schüttelte verwundert den Kopf. Langsam fragte ich mich wirklich, wieso sie sich mit mir unterhalten wollte.

    Kilian: Nein, natürlich nicht. Wieso solltest du?

    Aisha: Ich weiß nicht... vielleicht hast du ja keine Lust dich mit mir zu unterhalten.

    Kilian: Doch, klar, ich hab mich nur gewundert.

    Aisha: Wieso gewundert? Wir gehen doch zusammen in eine Klasse und das schon seit 7 Jahren.

    Ich lachte leise auf. Sie hatte vollkommen recht.




    Kilian: Ja, da hast du recht. Aber ich hatte nie das Gefühl, dazu zu gehören.

    Aisha: Wirklich? Ich hatte immer das Gefühl, du willst es einfach nur nicht.

    Kilian: Ich bin weder lustig wie Phil oder sportlich wie Leon noch kreativ wie Amelie.

    Aisha: Das musst du doch gar nicht. Du bist Kilian.

    Ich lächelte. Ich hatte Aisha nie beachtet, sie war immer nur „die Muslimin“ gewesen und auch eher still.

    Aisha: Kilian?

    Kilian: Oh, ich dachte gerade nur, dass ich auch nicht so nett bin wie du.

    Aisha:J doch, anscheinend schon ;) Ich muss jetzt leider wieder gehen, Geigenunterricht :/

    Geigenunterricht? Mir wurde mal wieder schlagartig bewusst, wie wenig ich von den anderen kannte.

    Kilian: Oh, na dann... bis morgen!

    Aisha: Bis morgen, Kilian.

    Und dann war sie weg.

    „Wieso grinst du so komisch?“ hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich fuhr ertappt herum. „Kaya! Ich dachte du lernst!“ Sie gähnte. „Ich glaube, das reicht erstmal.“ Dann grinste sie spöttisch.

  • „Ihr seid technisch gesehen wirklich noch nicht sehr weit. Zeitmaschinen und Perpetuum Mobile, die unmöglichen Erfindungen der Zukunft“ „Ihr habt... ihr habt das schon erfunden?“ fragte ich verblüfft. „Klar, vor zirka... 300 Jahren oder so. Also gut, soooo lange ist das auch noch wieder nicht aber...“ „Ach Schwachsinn!“ erwiderte ich ungläubig. „Das ist kein Schwachsinn!“ sie reckte ihr Kinn und verschränkte die Arme.



    „Auf jeden Fall fand ich Biologie am interessantesten. Und- ob du es glaubst oder nicht- Religion hat mich auch sehr fasziniert.“ Abwiegend betrachtete ich sie. „Doch, das glaub ich dir wirklich. Für jemanden, der hier fremd ist, sind die beiden Fächer wahrscheinlich wirklich interessant.“ Kayas Magen knurrte laut auf und wir grinsten uns an. „Zeit fürs Abendessen.“

    ***

    „Was genau hast du denn da nun gelernt?“ fragte ich sie, als ich den Bissen Fleisch herunter geschluckt hatte.



    „Naja, ich hab mir die Bücher alle durchgelesen“
    „Wie, durchgelesen?“ fragte ich. „Und fürs durchblättern brauchst du den ganzen Tag?“ Sie verdrehte die Augen. „Nein, nicht durchblättern, ich sagte doch durchlesen!“
    Ich prustete den Sprudel über meine Nudeln.


    „Du willst gerade ernsthaft behaupten, innerhalb von 9 Stunden alle Schulbücher gelesen zu haben?“ „Klar! Ich hätte auch noch eins geschafft, wenn ich bei Geschichte nicht immer eingeschlafen wäre.“ Erwiderte sie schulterzuckend. „Also es gibt ja wirklich Ereignisse, die interessant sind, aber wen interessieren denn die Namen und Lebensläufe dieser ganzen komischen Kaiser? Die heißen alle gleich und sind auch alle gleich unsympathisch.“ Ich starrte sie immer noch fassungslos an.



    „Was denn?“ fragte sie grinsend. „Das Buch, das du seit einer Woche liest hab ich auch innerhalb von einer Stunde durchgehabt.“ Ich legte meine Gabel hin. „Kaya, das macht mir angst.“ Sie schüttelte lachend den Kopf. „Ich bin kein Mensch, Kilian. Ich dachte, das weißt du.“



    ***

    Kaya war im Bad und duschte. Ich räumte die Spülmaschine ein. Ich bin kein Mensch, Kilian, ich dachte das weißt du. Das hatte ich auch gedacht. Aber wusste ich das wirklich? Klar, sie hatte grüne Haut und eine Fernbedienung, mit der sie Türen mit jedem erdenklichen Inhalt herbeizaubern konnte aber hatte ich es jemals so richtig begriffen? Wenn ich es mir richtig überlegte- eher nicht. Ich schüttelte verärgert den Kopf. Kaya war meine Freundin, das wusste ich und das war alles, was zählte...

  • Huhu! :D

    Hab ich letztes Mal etwa vergessen, einen Kommi zu hinterlassen? *kopfkratz* Hm, ich habe aber auf jeden Fall brav wie immer mitgelesen ;)

    Boah, Kaya hat's echt gut... wie lange braucht sie denn dann für Hausis? Fünf Minuten? Drei?? Hach, der Neid... :D

    Hmm, was Aisha wohl wollte? Hat sie etwa durchschaut, dass Kaya keine echte Muslimin ist? Oder vielleicht bahnt sich da ja auch was an... :huchi Aber nein, Kilian soll ja endlich mal mit Kaya zusammenkommen, finde ich.

    Na, dann bin ich ja mal gespannt, ob die beiden mit ihrer Handschuh-Ausrede durchkommen...

    Ganz liebe Grüße,
    Scotty :knuddel

  • Ohhh...ich hab ja schon länger kein Kommi mehr geschrieben
    muss ich sofort ändern!

    Das Kapitel war seeehr gut (wie alle anderen davor auch!).
    Was Aisha wohl will? *überleg*
    Aber komm bloss nich auf die Idee, sie mit Killian zu verkuppeln! Der gehört zu Kaya! Die beiden sollen endlich mal zusammen kommen!

    [CENTER][SIZE=3]"Ich hab ein Glas voll Dreck, [/SIZE][/CENTER]
    [CENTER][SIZE=3] ich hab ein Glas voll Dreck!"[/SIZE][/CENTER]
    [CENTER]Fluch der Karibik forever![/CENTER]
    [CENTER] [/CENTER]

  • ^^
    oda sie will was von kilian aba das glaub ich eher weniger! ODA!^^ kilian hat ärger und aisha iwll den davor bewahren?
    naja wer weiß wer weiß^^ achja ^^ miesi weiß SCHREIB SHCNELL WEITER :)

  • Huhu! Bin aus dem Urlaub zurück (seit gestern) und hab heute einfach mal ein neues Kapitel produziert weil das letzte ja auch schon wieder ziemlich lange her ist^^

    @Scotty: Tja, was will Aisha wohl? Wir wissen es nicht und werden es auch nicht erfahren...noch nicht. ;) Jetzt gehts erstmal zum Schulleiter

    saphira: Ja, das finde ich ja auch aber die beiden schaffen es ja irgendwie nicht- ich hab das Gefühl, ihr mögt Aisha gar nicht, dabei kennt ihr sie doch noch gar nicht^^ naja, mal sehen :P

    @kakaduh: Ja, vielleicht ist Kilian schon wieder dabei, Ärger zu kriegen- aber was sollte Aisha damit zu tun haben? Aber wieso sollte sie sich in den Außenseiter verlieben den alle komisch finden? Andererseits findet sie das ja gar nicht...hm, wer weiß wer weiß... ("miesi weiß" xD das fand ich lustig...)

    @Takemizu: Energie kann nie "einfach so" kommen, und sie geht auch nicht verloren. Sie wandelt sich nur immer. Wenn du z.Bsp. deine Hände reibst, dann werden die warm- du hast also aus Bewegungsenergie (oder auch Reibungsenergie in dem Fall, ist aber nicht so wichtig) Wärmeenergie gemacht. Ein Perpetuum Mobile ist ein Gerät, dass von selber funktioniert und nicht aufhört, ohne, dass man Energie zufügt und das ist physikalisch gesehen unmöglich. (Oh je, mein Pysiklehrer wäre bestimmt nicht zufrieden mit der Antwort...)
    Wichtig ist eigentlich nur- es kann eigentlich nicht gehen nach allem, was wir über physikalische Gesetze wissen.

  • Kapitel 27: Das Verhör

    Unterbewusst nahm ich das unangenehme Piepsen im Nebenzimmer wahr, aber ich wusste es zu ignorieren- zumindest für kurze Zeit. Dann musste ich es bemerken. Ich schlug die Augen auf und warf einen verschlafenen Blick auf die Funkuhr neben meinem Bett. „Halb 5?!“ Entfuhr es mir stöhnend und ich drehte mich auf die andere Seite. Schlafen... eine unterschätze Freizeitgestaltung wenn man wach war...ich schlief wieder ein. Es polterte. „Kaya“ murrte ich und kämpfte mich aus dem Bett.



    Mit zerzausten Haaren und halbzuen Augen öffnete ich die Schlafzimmertür. Kaya stand da, schon vollkommen angezogen und geschminkt mit den Kontaktlinsen in den Augen und- ich traute meinen Augen kaum- sogar die Handschuhe hatte sie schon gefunden. „Kaya, dir ist bewusst, dass wir erst in über zwei Stunden aus dem Haus müssen?“ Sie nickte nur und verschwand im Bad.

    Die

    Augen verdrehend stolperte ich in mein Zimmer zurück und zog mir „Frauen...“ murmelnd die Decke über den Kopf.

    Die Haustür fiel ins Schloss. Kaya warf mir einen prüfenden Blick zu. „Gehen wir die Sache nochmal durch...“ -Ich wusste zwar beim besten Willen nicht, warum wir „die Sache“ noch ein 20. Mal durchgehen sollten, aber ich widersprach ihr nicht. „Ich werde dich als die Tochter einer Freundin meiner Mutter vorstellen, die sie während ihres Studiums kennen gelernt hat. Du hast beschlossen, genau wie sie, deine Mutter, eine Zeit lang im Ausland zu leben und kamst so zu mir. Dein Name ist Fatima. Du bist eine neue Schülerin, für ein Jahr.“
    Kaya nickte konzentriert- als ob diese winzigen Informationen für sie nicht lächerlich waren, wenn sie ein Schulbuch innerhalb einer Stunde komplett durchgedacht hatte. Ich verwarf den Gedanken, ich wollte nicht schon wieder zweifeln. Nicht an Kaya und mir.



    Den Rest des Weges zur Bushaltestelle schwiegen wir. Auch im Bus sagten wir kein Wort. Und auch wenn das kaum möglich ist, die Stille steigerte sich noch während wir den Schulhof erreichten und die Stufen zum Sekretariat hochstiegen, obwohl um uns herum das übliche Stimmengewirr hunderter Schüler tobte.

    Ich kannte das Sekretariat gut. Oft musste man falsch eingetragene Noten im Zeugnis umändern oder Lehrern nachgemachte Hausaufgaben und Entschuldigungen ins Fach legen lassen und einmal, ich war noch kleiner, war ich auf dem Schulhof hingefallen und mein rechtes Knie, beide Handflächen und ein Ellenbogen mussten verarztet werden.
    Frau Böck, eine Mittsechzigerin (was man ihr zugegebener Weise nicht ansah)molliger Figur (die eigentlich schon im vorausgehenden Jahr in Rente hätte gehen sollen, sich aber nicht von ihrem Drehstuhl und den Aktenschubladen trennen konnte), die ein genau so liebes Wesen hatte wie sie aussah, lächelte uns entgegen als wir das Zimmer betraten. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie fühlte ich mich durch ihr Äußeres immer an Mrs. Piggy erinnert.



    Ich war froh darüber, dass sie so war wie sie war, denn ich spürte, wie die Anspannung ein wenig von Kaya abfiel.
    Trotzdem lehnte sie das ihr angebotene Zitronenbonbon zur Enttäuschung Frau Böcks dankend ab.
    Wir mussten nicht lange warten, dann wurden wir weiter geschickt- geradewegs in das Büro des Direktors...

    Wie ein lebendig gewordenes Klischee stand er da, die Hände auf dem Rücken verschränkt, die in einen grauen Anzug verpackte Gestalt von Schatten verdeckt, aus dem Fenster hinab auf den Schulhof blickend.
    Sein Haar hatte denselben Grauton wie seine kleinen, aber gefährlich genauen Augen, die den Anschein machten als gäbe es nichts auf diesem Grundstück, das ihnen verborgen bleiben könnte. Alles in allem war seine Erscheinung vor allem eines- imposant.



    Kayas Haltung versteifte sich wieder. Doch dann nach einem kurzen Moment der Wirkung, drehte er sich um und trat ins Licht, ein Lächeln im Gesicht mit der Hand auf die beiden Stühle vor dem Schreibtisch weisend, andeutend, dass wir uns setzten sollten. Wir ließen uns nieder.

    „Na so etwas, eine islamische Austauschschülerin hier in unserer kleinen Stadt. Sprechen Sie deutsch?“ er dehnte die letzten drei Wörter unnatürlich in die Länge, lächelnd, einen Ausdruck im Gesicht, der wohl Geduld ausstrahlen sollte, allerdings blieb die Atmosphäre weiterhin unterkühlt als wären wir Hauptverdächtige in einem Verhör und er der ermittelnde Hauptkommissar.



    Doch Kaya, zu meiner Verblüffung schien sich plötzlich gefangen zu haben. Auf diesen Part der Vernehmung war sie vorbereitet.
    „Ja, meine Mutter hat es mir beigebracht.“ Antwortete sie und ihre Stimme klang überraschend selbstsicher.
    Der Direktor schien nicht minder verblüfft. „Eine islamische Frau die ihrer Tochter akzentfreies deutsch beibringt? Man lernt wohl nie aus.“ Kaya setzte ein Zuckerlächeln auf. „Ja, unsere Familie ist sehr liberal“ Bei dem letzten Wort zuckte ich zusammen und zupfte ihr am Arm- liberal war eindeutig ein zu schweres Wort, das sie nie und nimmer kennen konnte.
    Dieser Umstand war wohl auch dem Schulleiter nicht verborgen geblieben aber außer einem kurzen überraschten Blick lies er es unkommentiert stehen. „Und woher spricht Ihre Mutter deutsch?“ Kaya lächelte wieder, diesmal ein wenig triumphierend- das waren die Fragen, auf die sie eine Antwort zu Recht gelegt hatte. „Sie hat einige Zeit hier gelebt, studiert. Da hat sie auch Kilians Mutter kennen gelernt, deshalb bin ich ja bei ihm.“
    Zum ersten Mal wandte sich der Direktor nun mir zu. „Das wusste ich ja gar nicht, Sie haben mir nie erzählt, dass ihre Mutter Kontakte in diese Richtung pflegt.“ „Naja, das könnte daran liegen, dass wir selten miteinander reden, Sir“ erwiderte ich und während ich es sagte ärgerte ich mich darüber.
    „Sir?“, Der Direktor hob die schmalen Brauen, „Wir sind hier nicht beim Militär, Kilian.“

  • Den Rest des Gesprächs über blieb mein Mund geschlossen.
    Kaya hingegen regelte die Sache wie im Flug, hier eine verdeckte Schmeichelei, da ein richtig platziertes Lächeln, gepaart mit ihren klugen, überdachten Antworten. Schon nach wenigen Minuten hatte sie dem Direktor wahres Interesse und eine Woge der Sympathie entlockt. Er fragte Dinge über ihre Heimat („wieso tragen Sie Handschuhe im Sommer?“ – „Nun, das ist ein Brauch unserer Familie, wir glauben die Hände sollten rein gehalten werden...“) und Religion die sie bravourös zu erläutern vermochte (das Lernen am Tag zuvor hatte also schon seine ersten Früchte getragen). Nach einer Viertelstunde Kreuzverhör, das sich schon nach 5 Minuten in eine Plauderei auf freundlicher Basis verwandelt hatte, befand der Schuldirektor das Gespräch für beendet.



    „Nun, Fatima, ich würde noch gerne mehr über Sie erfahren, es ist doch immer wieder interessant, sich mit Menschen aus verschiedenen Kulturzonen auszutauschen.“ „Und ich erzähle Menschen, die bereit sind sich ehrlich mit meiner Kultur auseinanderzusetzten jederzeit gerne von meiner Heimat.“ Er streckte ihr feierlich die Hand aus. „Es ist mir eine Ehre, Sie an unserer Schule begrüßen zu dürfen.“ „Die Ehre ist ganz meinerseits“ ratterte sie die guten Umgangsformen herunter, den Handdruck leicht erwidernd. Zögernd und mit einem weitaus unbegeistertem Blick hielt er nun auch mir die Hand hin- „Kilian...“ –mehr der Worte waren für mich nicht drin. „Herr Direktor...“ erwiderte ich und unsere Hände schlossen sich für den Bruchteil einer Sekunde ineinander (wesentlich kürzer als das 4-Sekunden-Schütteln bei Kaya).

    Er wandte sich wieder seiner neuen Lieblingsschülerin zu. „Die einzige Frage, die sich mir nun noch stellt ist die...“ seine Augen taxierten Kaya und ich spürte wie meine Augen hervortraten und ein Schauer meinen Körper durchrann- hatte er alles nur gespielt? Hatten seine Augen von Anfang an gewusst, was hier geschah? War der Kulturabklatsch nur von Statten gegangen, damit er in der Zwischenzeit noch schnell die Sondereinheit herbeiholen konnte? Die unten darauf wartete, gerufen zu werden um Kaya wegzubringen, in einen weißen Raum? Mit Skalpellen und Scheren? Umgeben von Ärzten, Wissenschaftlern und Fotografen, Journalisten und Sensationshaschender Meute?



    „Wieso kommt ihre Anmeldung so spät? Und wieso wurde ich nicht mit ihrer Schule in Verbindung gesetzt? Wie kommt es, dass sie mitten im Jahr noch zu uns wechseln?“
    Einen kurzen Augenblick lang war ich erleichtert- aber dann sah ich Kayas Gesicht. Ihre Augen waren groß wie Teller geworden und ihre handschuhverpackten Hände zogen sich krampfhaft zusammen. „Das waren 3 Fragen“ hörte ich mich sagen.



    „Sie wollten nur noch eine stellen.“ Der Direktor seufzte nur, drehte sich nicht mal um. „Kilian, nun seien Sie doch nicht so neunmal klug.“ Und dann drehte er sich doch um und plötzlich wurden meine Augen von zwei kleinen grauen geröntgt. „Man könnte ja meinen, da ginge Etwas nicht mit rechten Dingen zu.“



    Diese Aussage, diese noch nicht mal verdeckte Anschuldigung hätte mich im Normalfall gelähmt. Ich kann beim besten Willen nicht sagen, wo diese Gelassenheit plötzlich herkam, aber sie war einfach da- „Entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit“ begann ich lächelnd, „Sie können auch noch weitere Fragen stellen, wenn ihr Wissensdurst noch nicht gestillt ist. Fatima wurde von ihrer Mutter zu Hause unterrichtet. Sie hat noch nie zuvor eine Schule besucht.“ Einen Augenblick lang blieben die Augen noch auf mir haften, dann wandten sie sich ab. „Na wenn das so ist“ und er lächelte wieder. „Ihre Mutter scheint eine außergewöhnliche Frau zu sein. Ich würde sie liebend einmal kennenlernen.“ Und mit diesen Worten geleitete er uns aus der Tür...


  • Kapitel 28: Es ist soweit

    Vor dem Sekretariat schauten wir uns einen Augenblick lang beunruhigt an. „Was denkst du?“ fragte mich Kaya. Ich schüttelte langsam den Kopf. „Ich glaube nicht, dass er einen Verdacht hat.“ Sie nickte zustimmend, wenngleich nicht überzeugt. „Was ist mit der Frage...“



    „Vielleicht dachte er, du hättest irgendetwas verbrochen und bist deshalb hier, viele Menschen in Europa sind Menschen aus islamischen Ländern gegenüber etwas misstrauisch.“ Kaya schien die Antwort zu befriedigen. „Dann...geht es jetzt wohl los, oder?“ fragte sie leise als wir den schülerleeren Flur entlanggingen, in Richtung des Musikraums. „Ja, es ist soweit.“ Erwiderte ich.



    „Herein!“ erschallte die Stimme unserer Musiklehrerin, die sich anhörte, als würde sie immerzu singen.
    „Nanu, Kilian, so spä- und wer ist die junge Dame?“



    Die Klasse verstummte und betrachtete uns- das heißt, sie glotzten auf Kaya.
    „Ähm. Entschuldigung. Wir waren noch beim Direktor. Das ist Fatima, sie macht hier ein Auslandsjahr an unserer Schule.“ Die Klasse wurde noch aufmerksamer und ich hörte, wie jemand in der hinteren Reihe „Ist das nicht diese Kajal?“ zischelte.
    Frau Novak lächelte und wies mit ihrer Hand auf zwei freie Plätze. „Wenn das so ist, setzt euch bitte. Wir wollten gerade singen.“




    Wortlos ließen wir uns nieder. Kayas Augen flitzen durch die Stuhlreihen, blieben hin und wieder an dem einen oder anderen Mädchen oder Jungen hängen und begannen ihren Streifzug von vorn. Mir entging dabei nicht, dass sie besonders viel Interesse an Phil gefunden hatte.



    Auch ich schaute mich um. Wen suchte ich? Ich war mir nicht sicher. Wahrscheinlich war ich nur auf die Reaktionen der anderen aus. Denn ich blieb angespannt. Würde jemand merken... wohl kaum. Was suchte ich also?

    Die Musikbücher wurden ausgeteilt, aufgeschlagen und dann begann Frau Novak, in die Tasten zu hauen.



    Zum Glück hatte die Schulleitung dem Kauf eines Flügels doch noch zugestimmt- wir hätten ihr Gejammer über das alte Klavier nicht mehr viel länger ertragen. Dafür sangen wir jetzt rund um die Uhr. Wen wird es wundern – ich war kein begnadeter Sänger. „Morning has brooooken, like the first Moohoohoorning...“ ich bewegte meine Lippen synchron zum Gesang der Klasse- aber meine Stimmbänder blieben vollkommen unbeteiligt. Kaya hingegen trällerte ab der zweiten Strophe freudig mit.
    Auch gesanglich war sie ein absolutes Naturtalent. Ich fing an mich zu fragen, was sie nicht konnte.
    Und so gewann sie auch die Sympathien der Musiklehrerin, die sie sofort zum Schulchor einlud. Das wiederrum löste bei den einen Schülern Bewunderung, bei den anderen Neid aus.

  • In der Pause kam Phil zu mir. Ich konnte die Verwunderung nur schwer unterdrücken- Phil?! Was wollte er denn? „Hey, Kilian. Sag mal, wir fragen uns alle, wer ist die unbekannte Fremde?“ Aha. Darum ging es also. Hätte ich mir denken können. Phil wollte immer und überall Bescheid wissen...



    „Hab ich doch gesagt, Fatima, Austauschschülerin für ein Jahr.“ Phil reichte diese Auskunft anscheinend nicht. „Und wie kommt die zu dir?“ Ich leierte halbherzig die Mutter-Mutter-Connection-Geschichte herunter. Allerdings hörte er nicht richtig zu. Ich fragte mich, leicht ärgerlich, wieso er dann überhaupt gefragt hatte. „Hat sie schon neue Freunde gefunden? Ich könnte ihr die Stadt zeigen.“ Ich spürte, wie mein Blut erstarrte- was sollte das denn jetzt?
    „Ähm... ich glaube nicht, dass das nötig ist, ich hab sie ihr schon gezeigt... und ich bin ihr Freund.“ Mir fiel auf, dass meine Antwort leicht unfreundlich, und die „Ichs“ ein wenig zu stark betont waren. Phil zog eine Augenbraue hoch und bedachte mich mit einem "Alter, war doch nur ne Frage!"- Blick.



    Meine zweideutige Antwort ließ er einfach so stehen. Die Atmosphäre war kurz unterkühlt, dann grinste Phil wieder. „Hey, Aisha wird sich freuen! Meinst du nicht, die beiden werden sich gut verstehen?“ Ich nickte. Aisha. Jetzt wusste ich, wen ich im Musikzimmer gesucht hatte...
    „Wo ist sie eigentlich?“ wollte ich wissen. Phil zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Wahrscheinlich krank.“ Und mit diesen Worten drehte er sich um und lief zu seinen Kumpeln zurück.



    Perfektes Timing. Denn nur wenige Sekunden später kam Kaya von der Toilette zurück. „Hey!“ sagte sie, ein seliges Lächeln auf den Lippen.



    „Hey“ erwiderte ich. „Wieso strahlst du wie ein Honigkuchenpferd?“ Sie schaute mich verwundert an. „Wie strahlt ein Honigkuchenpferd denn?“ Ich grinste.
    „So, als hätte es gerade das geschenkt bekommen, dass es sich immer gewünscht hat.“ Sie lächelte noch breiter. „Ich bin so glücklich Kilian! Schule ist noch so viel cooler, als ich gedacht hab. Und alle sind so unheimlich nett!“ Bildete ich es mir nur ein oder wanderte ihr Blick gerade tatsächlich zu Phil hinüber?



    „Du kennst sie doch noch gar nicht.“ Man konnte deutlich den mürrischen Unterton mitschwingen hören. „Sei doch nicht immer so negativ“ Kaya lachte. „Also auf mich machen sie gar keinen brutalen Eindruck. Es wurde zumindest noch niemand umgebracht.“
    Ich verdrehte die Augen. „Natürlich nicht.“ Sie ging nicht weiter darauf ein. Sie schaute sich um. „Ist das Aisha?“ Ich wandte mich, vielleicht ein bisschen zu schnell, um, in die Richtung in die sie schaute. „Um Himmels Willen nein!“ Ich lachte. „Was ist daran so lustig?“ fragte sie überrascht. „Das ist unsere Kunstlehrerin. Und das auf ihrem Kopf ist kein Kopftuch, sondern ein... keine Ahnung. Sie hat einen...besonderen...Stil und Sinn für Mode“ Kaya nickte. Sie zögerte kurz, um dann, ganz beiläufig, zu fragen „Und welche ist sie dann?“



    Ich schaute Kaya einen Moment lang ungläubig an- sie war doch nicht immer noch eifersüchtig? Wegen was überhaupt? „Anscheinend krank“ erwiderte ich schulterzuckend, wobei meine Stimme gelangweilt klang während meine Eingeweide einen kleinen Sprung machten. Kaya schien davon nichts zu bemerken, denn sie lächelte nun zufrieden vor sich hin...

  • Da bin ich mir doch nicht mehr so sicher, ob Kilian und Kaya in der nächsten Zeit zusammenkommen...:D
    Kilian scheint ja einerseits eifersüchtig auf Phil zu sein, andererseits hält er Ausschau nach Aisha...
    Bin schon neugierig auf die nächste FS!;)

    Up late, aren't we, Averil?Oh yes, we are:teuflisch
    [LEFT]Hast du gut geschlafen, AverilKennst du auch Fragezeichen?Und was geht dich das an?Wer bist du überhaupt?[/LEFT]
    [LEFT]It's 11 o'clock, do you know where your children are, Averil?Ich bin schwanger?![/LEFT]
    [LEFT]Dein letzter Besuch war: Heute um 00:00 Uhr- mein TIMING![/LEFT]

  • Uh, ich hab leider grad wenig Zeit zum Kommi schreiben und so! :(

    Ich werf' nur mal schnell rein, dass es mir wie immer sehr gut gefallen hat und ich schon seehr gespannt auf die Fortsetzung bin! :up

    Also nicht traurig sein, wenn ich mich mal nicht melde :)

  • So. Ich hatte Lust, deshalb jetzt Kapitel 29 :D

    @Scotty: Macht nichts, ich hab mich nur gewundert das letztes Mal gar keine Rückmeldung von niemandem kam, sowas verunsichert eben ;) du musst ja nicht jedes mal was schreiben. Freut mich trotzdem zu hören, dass es dir gefallen hat :)

    Averil: Hm ja, ich bin grade selber etwas unschlüssig, die beiden (oder eher die 4?) verwirren mich auch ein wenig. Mal sehen :D Danke für den Kommentar und das Lesen :)

  • Kapitel 29: begründete und unbegründete Eifersucht...

    Wir hatten an diesem Tag noch Mathe- Kaya war selbstverständlich schon vor der Einführung des neuen Stoffs dazu im Stande, die komplizierteste aller Aufgaben im Buch Fehler frei zu rechnen und erntete so auch die Anerkennung unseres sonst strengen und schlechtgelaunten Mathelehrers-



    und BK, bei der sie die quirlige Frau Freitag durch ihr brillant und detailgetreu abgezeichnetes Fallobst zu Jubelschreien verzückte.



    Zusammenfassend lies sich sagen- Kaya war voll und ganz erfolgreich, in der Schule, wie bei den Mitschülern, was ich zunehmend eifersüchtig feststellte.
    Ich wünschte mir, Aisha wäre da, ich könnte mit ihr reden und lachen und dann würde Kaya schon sehen, dass ich auch sehr wohl- während mir dieser Gedanke kam, erschrak ich auch schon darüber. Ich mochte Aisha doch, wie konnte ich auf die Idee kommen, sie derart auszunutzen? Und wie, wie konnte ich überhaupt sauer auf Kaya sein, nur weil sie extrovertierter war als ich?



    Und nur, weil Phil sich für sie interessierte...ich wusste doch, dass sie mich mochte. Wieso ließ ich mich so leicht verunsichern? Ich sollte mich für sie freuen. Ich sollte mich wirklich mit ihr darüber-
    „He, Kilian! Du bist so still! Hast du nicht gehört, was ich gesagt hab?“ Eine in einen braunen Handschuh verpackte Hand fuchtelte vor meiner Nase hin und her. „Was denn?“ reagierte ich leicht gereizt, bemerkte es und warf ihr sofort einen entschuldigenden Blick zu.
    „Na die Party, Kilian, die Party!“ Verständnislos hob ich die Arme.



    „Du hast also nicht zugehört“ kombinierte sie vorwurfsvoll, doch ihre Laune schien so gut zu sein, dass sie einfach darüber hinwegsah. „Phil hat mich zu einer Party eingeladen nächstes Wochenende.“
    Mein Magen sank ein paar Zentimeter tiefer. Kaya, Phil, Party? Mein Entschluss, mich für sie zu freuen, verflog. „Du willst da doch nicht etwa hingehen?“ fragte ich mit gekränktem Unterton. „Nein, natürlich nicht“ antwortete Kaya und meine Innereien entspannten sich wieder.



    „Gut, ich dachte schon du-„
    „WIR werden dort hin gehen“ verbesserte sie sich vergnügt. „Du, ich, die anderen, Phil...das wird lustig!“ sie strahlte mich begeistert an.



    Mir wurde übel. „Muss...muss das sein? Wir könnten doch auch einfach... einen Film anschauen oder- ja, wir könnten ins Kino gehen! Wie wär’s mit Kino?“ schlug ich übereifrig vor.



    „Nein, nein, Kilian, wir können ja heute einen Film ansehen ob im Fernseher oder Kino, wie du willst“ und mit einem tadelnden Blick fuhr sie fort- „Ich dachte, du wolltest dich mehr in deine Klasse integrieren? Das ist jawohl DIE Gelegenheit dazu!“ – „die Gelegenheit für Phil, sich mit ein wenig Alkohol an dich ranzumachen!“ vollendete ich den Satz für mich in Gedanken, nickte nach außen aber halbherzig zustimmend. „Du hast Recht, die Gelegenheit.“ Den Rest der Busfahrt schwieg ich weitgehend, nickte dann, wenn Kaya eine Pause in ihrer Ausführung über die Expressionen machte, die sie gesammelt hatte (was nicht allzu oft vorkam, denn sie redete wie ein Wasserfall und ohne Punkt und Komma) und lies ab und zu ein „Oh“ und ein „Mhm“ mit einfließen.



    Meine Gedanken kreisten um die Party, suchten Ausreden, weshalb ich nicht hingehen könnte und antworteten doch auf jeden Vorschlag mit „Kaya würde es durchschauen und alleine hingehen!“ was mich auch nicht wirklich freudig und zuversichtlich stimmte.
    Ich hatte Phil immer gemocht- er war nett, und cool und lustig. Es machte Spaß, ihn in der Klasse zu haben- und zum ersten Mal wurde mir bewusst, dass er auch ziemlich gut aussah und dass ich ihn als Konkurrenz weit weniger schätzte.
    Wer hätte es auch ahnen können? Dass sich ausgerechnet Phil für Kaya interessieren würde?
    Meine Kaya! Dachte ich und betrachtete sie von der Seite, wie sie mir immer noch wild gestikulierend von dem Tag erzählte, der doch auch mein Tag gewesen war. Phil hatte sie nicht verdient- er würde bestimmt wegrennen, wenn er die Wahrheit wüsste. Ich mochte Kaya obwohl ich wusste, wer sie war oder was sie war, ich mochte Kaya. Und ich würde nicht zulassen, dass sich ein Phil zwischen uns drängen würde! Kein Phil der Welt und auch sonst niemand...

  • Ich bemerkte, dass es neben mir verstummt war und dass mich Kaya mit einem seltsamen Ausdruck taxierte- „Phil sagte, die ganze Klasse ist eingeladen.“ Und noch bevor sie es aussprach wusste ich, worauf sie hinauswollte- „Das heißt, Aisha kommt auch.“



    Einen Moment sah sie mich nur weiter auffordernd an, was mir das Gefühl gab, egal was ich sagte- es würde ein Fehler sein.
    „Was willst du hören?“ fragte ich sie nach ein paar weiteren Sekunden des stillen Vorwurfs.
    „Nur die Wahrheit“ erwiderte sie. „Es gibt keine Wahrheit, wie kommst du auf die Idee, es gäbe irgendetwas erwähnenswertes zu-„
    Sie blickte schuldbewusst aus dem Fenster. „Du hast neulich so gegrinst, vor dem Computer, weißt du noch? Ich war so neugierig, was so lustig ist und...“



    „...und da hast du dann das Gespräch gelesen?“ vollendete ich ihren Satz. Ich spürte Wut und Erleichterung zu gleichen Teilen. „Es tut mir leid.“ Ihre Stimme war leise und noch immer schaute sie zum Fenster.
    Ich rang mit mir, sollte ich wütend sein? Oder doch lachen? Obwohl sie sich alle Mühe gab, es zu verbergen, sah ich wie ihr eine Träne die Wange herabrann- „Aber dann weißt du doch, dass wir uns nicht wirklich kennen“ zu meiner Verwunderung klangen die Worte sanft, fast zärtlich. Sie drehte mir den Kopf zu „aber du hast doch gelacht!“ flüsterte sie, fast unhörbar.
    „Weil sie sagte, dass ich in der Klasse willkommen bin.“ Erwiderte ich und legte meinen Arm um ihre Schultern. Kaya lächelte.



    „Du sagst doch, ich soll mehr Freunde finden. Ich höre nur auf deinen Rat“ Sie legte ihren Kopf auf meine Schulter. „Nur auf meinen Rat?“ „Nur auf deinen, das weißt du doch Kaya.“
    Sie hob den Kopf wieder von meiner Schulter und schaute mich frech grinsend an –



    „Wenn das so ist- ich rate dir, mit mir auf die Party zu gehen!“
    „Oh Mann Kaya, du bist manchmal wirklich unmöglich und extrem manipulativ!“ erwiderte ich stöhnend. „Ich hab nie gesagt, dass wir Aliens nie mit harten Bandagen und aus dem Hinterhalt angreifen“ konterte sie zwinkernd und kuschelte sich wieder an meine Schulter...

  • Hallo Miesi,

    ich habe vorgestern angefangen, deine FS zu lesen, und muss sagen, dass ich sie total toll finde. Schade, dass ich nicht früher angefangen habe, denn so manches hätte ich kommentieren können.
    Das Endbild ist schön, jetzt muss er Kaya nur noch küssen, bevor die Party ist, damit Phil nicht sagt: "Also, du hast einen Freund? (mist, jetzt habe ich den Namen vergessen!!!) Du bist also mit IHM (?) zusammen?" - "Neine, wie kommst du denn darauf?" Und dann streiten sie sich wieder.
    Mir gefällt deine Fotostory wirklich sehr gut, ich glaube, ich schreibe dich auch meine Sig. :D

    † 08/22/12

    and I know it's hard when you're falling down
    but it's a long way up once you've hit the ground
    get up now, get up