Rosen der Liebe - Die Geschichte einer Zigeunerin

  • Unsere Hochzeit war einfach unvergesslich. Ronny machte natürlich jede Menge Späße, er trällerte mir unter dem Hochzeitsbogen ein Liedchen und sang, er wolle ein Kind von mir.

    Das

    ließ mich innerlich weinen, doch nach außen zeigte ich nur die gut gelaunte Rilana.




    Wir wurden getraut, und die Gäste jubelten bei unserem wunderschönen, endlos langen Kuss.



    Ich wurde feuerrot, als Ronny mir ins Ohr flüsterte, dass er jetzt gern unanständige Dinge mit mir treiben würde, und er ärgerte mich die ganze Zeit damit, dass ich aussähe wie eine Tomate.



    Beim Anschneiden der Hochzeitstorte stopfte er mir ein riesiges Kuchenstück in den Mund, und ich sah aus wie ein Hamster.



    Dann nahmen alle Gäste an den Tischen Platz. An unserem Tisch saßen ich und Ronny, meine beiden Kinder, Mutter, Lorena, und unsere Trauzeugin Stella, die Ronnys Cousine war.



    Man unterhielt sich über alte Zeiten, alle verstanden sich prächtig und lachten. Eigentlich wäre alles wunderbar gewesen, hätten wir nicht unverhofften - und zugleich unerwünschten - Besuch bekommen. Denn plötzlich spürte ich, wie hinter mir jemand vorbeihuschte.



    Ich drehte mich um, doch sah niemanden. Plötzlich stand Ronny auf, ohne ein Wort zu sagen, und begab sich hinters Haus. Was war geschehen? War doch jemand hinter mir gewesen?

  • Wow... super Fortsetzung, wie gewohnt! :-)



    Was eigentlich aus den anderen Kindern wurde?`Und warum Rankali auf einmal diese Sinneswandlung hatte???


    UND das ist schon wieder diese gottverdammte Rankali, ODER der Sohn, der ja auch like Vater erzogen wurde... :-(
    hoffentlich wird jetzt Ronny nicht umgebracht...


    Jetzt wo eh schon alles gelaufen ist, müssen die doch nicht noch eins drauflegen


    VLG Nudeldiva

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  • Hm aus welchen anderen Kindern? Rilana hat ja nur drei!
    Sprich: Die Erstgeborene, Rajani, dann die künstlichen Zwillinge, wobei davon nur Mohan ihr eigenes Kind war, der jetzt bei Rankali lebt, und der Kleinste, den sie im Gefängnis zur Welt gebracht hat, Julien.
    Rajani und Julien sind wieder bei ihr, und Mohan immer noch beim Vater. Wo die kleine Aruna ist, wird sich noch herausstellen. Aber sie ist ja das Kind von Lorena- kompliziert gell :-)

  • ja, eben aus Mohan. :-)
    und aus Lorena (ja, ist nicht ihr Kind, aber das Kind von Mutter)
    und aus Lorenas Kind


    ... hab mich wohl schwerverständlich ausgedrückt^^


    Ah und das Geld, was sie doch mal bekommen hat. Also das Konto, was für sie eröffnet wurde meine ich.

  • Ich beschloss, noch sitzen zu bleiben, ich wollte nicht unnötiges Aufsehen erregen. Doch plötzlich hörte ich auf Romanes* wilde Beschimpfungen. Als ich aufstand, und ums Hauseck sah, bekam ich einen fürchterlichen Schreck: Rankali und Ronny kämpften wie zwei tollwütige Hunde.



    Das erste, was ich sah, war, dass Ronny Rankali eine verpasste. Rankali flog nach hinten, stützte sich noch rechtzeitig mit den Händen ab und saß am Boden.



    Er stand wieder auf und holte aus. Der nächste Schlag traf Ronny direkt ins Gesicht.
    Dann folgte ein weiterer in die Magengegend, und nun schlug Ronny ein zweites Mal zu.



    Dann war es einige Zeit still. Ronny fing auf einmal an zu brüllen: "Lass endlich meine Familie in Ruhe!"
    "Das ist MEINE Familie, nicht Deine!", schrie Rankali wütend.



    "Du bist so verdammt hohl in der Birne, mein Freund. Es ist unglaublich!" Ronny war außer sich.
    "Bule dinó!" rief Rankali, was so viel hieß wie Schwuchtel.
    "Te del o beng ánde túte!" Oh je... Rankali wünschte Ronny, dass der Teufel ihn holen solle.
    "Du gönnst mir mein Glück nicht, das ist Dein Problem. Und Rilana gönnst Du es ebensowenig!", sagte Ronny, immer noch zornig.



    Rankali sah mich an, und rief:
    "Xijav tji bax! Za tja o Del túsa!" Ich scheiße auf Dein Glück, verschwinde und Gott mit Dir!
    Ich war geschockt über Rankalis Beschimpfungen. Zum Glück verstand Ronny nicht, was er da von sich gab. Nun schien der Streit vorüber, und Ronny entfernte sich von Rankali. Er war anscheinend fertig mit ihm.



    Ich ging auf Ronny zu, nahm ihn in den Arm und redete ihm gut zu.
    Als Rankali an uns vorbei ging, wandte er das Wort noch einmal an mich.
    "Kurén le zukél tja dáde!"



    Er hatte gerade das Schlimmste getan, was ein Zigeuner tun konnte. Er hatte über meinen toten Vater geschimpft. "Die Hunde sollen Deinen Vater ******!", das hatte er gesagt. Ich werde das nie in meinem Leben vergessen. Ich musste mich sehr beherrschen, um ihm nicht nachzulaufen und ihn diesmal wirklich abzustechen.
    Gut dass Ronny mich festhielt, sonst wäre ich vermutlich zusammengebrochen...



    *Romanes: Sprache der Zigeuner, auch Romani genannt. Wer sich als Deutscher mehr mit dieser Sprache befassen möchte, der muss vor allem auf wissenschaftliche Arbeiten zurückgreifen, da es keine herkömmlichen Sprachlehrgänge auf Deutsch gibt.

  • Das Jahr nach meiner zweiten Hochzeit verlief bis auf einige Zwischenfälle im Zusammenhang mit Rankali eigentlich problemlos. Er meinte nach wie vor, ich müsste doch zu ihm zurückkommen. Doch ich wies ihn jedes Mal schroff von mir. Eines Morgens, als ich gerade Julien zur Schule bringen wollte, bemerkte ich, dass alle vier Autoreifen zerstochen waren. Solche Sachen waren natürlich ärgerlich, aber sie brachten mich auch nicht zu ihm zurück in jene gefürchtete Ehehölle, der ich, wenn auch mit sieben Jahren Freiheitsstrafe, immer noch glimpflich davongekommen war. Mir und meinen Kindern war außer einer Gehirnwäsche nichts bleibendes passiert, wenn man den Schaden in meiner Seele mal außer Acht lässt. Julien interessierte sich nicht mehr für seinen Vater. Er war mittlerweile acht Jahre alt und ein sehr aufgeweckter Junge.
    Auch an mir war die Zeit nicht spurlos vorübergegangen. Ich war mittlerweile dreißig, auch wenn ich das kaum glauben konnte und mich dagegen sehr sträubte. Ronny war einunddreißig, doch er sah besser aus als je zuvor. Das dachte ich mir allerdings jeden Tag.



    Aber am Schönsten war das allwöchentliche Picknick, welches wir im Park hielten. Meistens waren nur wir drei - ich, Ronny und Julien.
    Wir breiteten im Gras unsere Decke aus und ließen unsere Körper von der Sonne aufwärmen, oder wir saßen auf der Bank, essen und tranken oder redeten einfach nur.



    So wie an diesem Samstag. Ronny versuchte, Schmetterlinge zu fangen und ich las in meinem Lieblingsbuch, während Julien spielte. Der Tag war sonnig und alles war wunderbar. Ronny setzte sich schließlich auf die Bank, und ich legte mein Buch zur Seite und folgte ihm.



    Es war alles still. Nur die Vögel zwitscherten. Bis auf einmal ein lauter Ruf durch die Gegend hallte.
    "Frau Treumann!" Ja, das war wohl ich. Zumindest hieß ich seit der Hochzeit mit Ronny so.
    Ein junger Mann, höchstens achtzehn, kam in Windeseile auf unsere kleine Familie zugerast. Als er da war, war er ganz außer Atem. Noch einmal sagte er: "Sind Sie Frau Treumann?"



    Ich nickte. "Was ist passiert?", fragte ich, unfähig, weitere Fragen zu stellen.
    "Es ist etwas Schreckliches passiert! Ihr Sohn, Mohan. Er liegt im Krankenhaus."



    Sofort dachte ich, Rankali habe ihn geschlagen. Doch das Schlimmste kam erst noch. Ich brach sofort in Tränen aus, bekam kein Wort mehr heraus.
    Gott sei dank stand Ronny mir zur Seite. Er kam hernahm mich kurz in den Arm und redete dann mit dem jungen Mann.



    "Wissen Sie, warum der Junge im Krankenhaus liegt?", fragte er, und wie immer war er ruhig und seine Stimme klang sicher.
    "Er hatte eine Überdosis.", erklärte er Ronny.
    "Eine was?!?!" Nun war auch Ronny sichtlich geschockt.



    "Eine Überdosis. Es war Heroin."
    Ronny schüttelte den Kopf. "Das kann nicht sein, der Junge ist elf. Haben Sie schon mal einen elfjährigen Jungen gesehen, der sich Heroin spritzt? Sie müssen sich geirrt haben. Es muss ein anderer Mohan sein."
    "Aber Sie sind doch Ronald Treumann. Und das hier ist Ihre Frau, Rilana Treumann."
    Ronny sah ihn verblüfft an. "Woher kommen Sie überhaupt?", fragte er den Jungen stirnrunzelnd.
    "Ich bin ein Schüler in Mohans Schule. Die Lehrerin hat mich geschickt. Ihre Nachbarn sagten mir, dass Sie im Park sind, und da hier sonst niemand ist, müssen Sie es sein."



    Eine seltsame Leere breitete sich in mir aus. Mein Junge hatte eine Überdosis, mit elf Jahren? Wie war das möglich? Würde er sterben? Ich wollte einfach nur noch zu ihm. Und so begaben wir uns ins Krankenhaus, wo uns bereits die nächste Hiobsbotschaft erwartete...

  • boaaah geht ja gleich mal ganz hart weiter! ich denke rankali möchte sich jetzt an ihr rächen und tut das über ihre kinder.. ich kann mir kaum vorstellen das mohan mit 11 an heroin kommen könnte. 1. kostet es eine rechte stange, 2. muss man dazu auch beziehungen haben und 3. die meisten kinder fürchten sich vor spritzen und haben eine
    hohe hemmschwelle gegenüber drogen, ausser sie haben ein schlechtes vorbild.
    ich vermute rankali hatte die drogen gekauft und sie dem jungen auch verabreicht. >.<' idiot!


    tolle fortsetzung! die bilder sind um einiges besser geworden! mach bald weiter :)


    hast du gerade ferien oder bist du immer so lange wach??? ;)
    bussy dim

  • Hallo Super-Fotostory-Schreiberin!!!

    Mensch, dieses Mal musste ich auch eine ganze Menge nachlesen...
    Rilana kann wohl nie einfach nur ihr Leben leben. Immer kommt plötzlich eine schreckliche Nachricht und muss wieder um einen geliebten Menschen bangen. So wie jetzt auch. Ich kann mir ebenfalls nicht vorstellen, dass Mohan sich alleine Heroin spritzt. Da steckt mit Sicherheit Rankali dahinter. Ich kann nicht fassen, wie man so zu seinen eigenen Kindern sein kann.
    Mal schauen wie lange ich heute durch halte, bis ich die nächste Fortsetzung lesen kann.. :D

    Liebe Grüße Manja :wink

  • Hihi. Das Stinktier hat beim Picknick hoffentlich niemanden eingstunken. :lollen

    Wer kann das mit dem Heroin wohl gewesen sein? Rankali natürlich. Oder hat er seinen Sohn aus den Augen gelassen, das der in die absolut schlechten Kreise geraten ist?

    Ist diese Romani Sprache echt gewesen oder hast Du die Wörter erfunden?

    LG Rivendell

  • Hey, die FS is der absulute mega wahnsinn!!!!!:applaus


    Wow, echt hyperspannend!


    Ich hoffe, Rilana wird bald endlich ein "normales leben" führen ohne irgentwelchen großen komplikationen...


    Toll wäre , wenn man ein bischen mehr an alltagsleben also gartenplege
    Haushalt etc...sehen würde wie zb. als sie die Rosenbüsche beschnitten hat


    Auch toll wie du das mit den ganzen gebäuden machst wie beim gericht...


    die abstände deiner fortsätzungen sind auch schön kurz ...wie schaffst du das nur immer...das macht einem ja fast schon angst ... nicht das du irgentwie übermenschliche kräfte besitzt...:D


    Dein schreibstil gefällt mir seeeeeeeeeeeeeeeeeehr !!


    hoffentlich kommt rankali in den knast (sobald sich meine vermutung das er mohan heroin gespritzt hat tatsache wird) oder besser noch in die klapse...der typ is so hirngestört...


    naja, hoffe die fortsetzung kommt sehr bald, aba ich glaube da muss ich nicht lange warten...

    :rosenGute Gedanken sind wie ENGEL, die wir aussenden können,um das Gewünschte herbeizuführen :rosen
    +Für UWE noch ein trulala, trulala,trullala....+:p

    ja...ich bin durchgeknallt...crois-mois...:mappel


    Fühlt euch gedrückt!!!!!!!!!!!!!!!:jump


    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Milky !!!

  • Uiiii... du machst es mal wieder spannend! Coole Fortsetzung. Bin gespannt was als nächstes passiert. Ich liiiiiieeebe deinen Schreibstil einfach. Eine Frage hab ich noch.
    Wo hast du den Schwangerschaftstest von ClearBlue ich glaube der ist auf seite 3 oder 4 her?

    [CENTER] *[SIZE=3]Den Rest meines Lebens werde ich in* *der Zukunft verbringen*[/SIZE][/CENTER]

    [CENTER][SIZE=4]MORD IN MANHATTAN[/SIZE][/CENTER]
    [SIZE=4][/SIZE]
    [CENTER] :wolki[/CENTER]

  • Als wir Mohan am ersten Tag im Krankenhaus besuchten, konnten wir nicht viel für ihn tun. Er hatte einen Herzstillstand, ausgelöst durch eine Überdosis Heroin, und war wiederbelebt worden. Nun war sein Zustand stabil. An seinem Bett weinte ich erst einmal. So lange hatte ich mein Kind nicht gesehen, und nun lag es hier. Was hätte ich dafür gegeben, dass er mich wenigstens beschimpfen könnte. So erwartete ich es zumindest von ihm. Doch nun lag er da, blass und kränklich sah er aus.



    Natürlich knöpfte sich Ronny sofort Rankali vor, doch dieser schien selbst so verwirrt zu sein, dass ich zu Ronny sagte er solle damit bis morgen warten. Ich wusste, dass Rankali seinen Sohn liebte, und konnte mir nicht vorstellen, dass er sein Leben aufs Spiel setzen würde, nur um mir eins auszuwischen. Nein, so grausam konnte doch nicht einmal Rankali sein!



    Als wir am nächsten Morgen ins Krankenhaus kamen, war auch Mutter da.
    Ich erfuhr von einem Pfleger, dass man den Jungen in der Urban Street gefunden hatte. Diese war berühmtberüchtigt dafür, dass sich dort Dealer und Stricher herumtrieben und kleinen Kindern die gefährliche Droge Heroin verkauften und ihnen lustig aussehende Pillen anbaten. Es war mir ein Graus, daran zu denken, wie ein Aidskranker meinem lieben Sohn eine Spritze in die Armbeuge gab und ihn mit ettlichen tödlichen Krankheiten ansteckte. Er war doch erst elf!
    Der Pfleger sagte auch, dass es schier unmöglich war, jenen Dealer, der meinem Sohn die Überdosis verabreicht hatte, ausfindig zu machen, da es dort so viele gab.
    Man hatte mit Mohan einige Aidstest gemacht und auch auf Hepatitis hatte man ihn untersucht. Die Ergebnisse würden demnächst feststehen. Beim Aidstest würde es länger dauern.
    Auch eine Frau vom Jugendamt kam, und erzählte mir von meinem Sohn.



    Er war sehr stark unterentwickelt. Viel zu klein für sein Alter war er und sein Gesundheitszustand ließ darauf schließen, dass er vernachlässigt wurde. Es waren seit Jahren keinerlei Impfungen oder Vorsorgeuntersuchungen mehr gemacht worden. In der Schule war er sehr schlecht, und man hatte bei ihm ADS* festgestellt. Tabletten hätte er bekommen, doch er nahm sie anscheinend nicht, zumindest zeigten sich keine Veränderungen an dem Jungen. Auch in Schlägereien in der Schule sei er verwickelt gewesen und habe oftmals ein blaues Auge zur Schau gestellt.
    Ich war wirklich geschockt über das, was aus meinem Jungen geworden war, und machte mir selbst große Vorwürfe.



    Als ich dann endlich mit Rankali allein war, sprach ich ihn auf die Umstände an. Ich blieb sehr ruhig. Ich wollte einfach nur mit ihm reden. Und da er jetzt sehr verzweifelt war, konnte man das auch.
    "Was ist nur aus unserem Jungen geworden.", sagte ich.
    "Ach, Rilana, ich weiß es nicht. Was habe ich nur falsch gemacht? Ich habe ihm immer alles erlaubt und wollte ein guter Vater sein. Ich habe ihn nie geschlagen. Nie!"
    "Ich weiß, Rankali, Du hast es sicher nur gut gemeint, doch der Junge braucht klare Linien, nach denen er sich richten kann. Wenn er alles darf, dann kennt er auch keine Grenzen und weiß nicht, wie weit er gehen darf."
    Schuldbewusst sah er mich an. Dann lächelte er.



    "Du bist so wunderschön, Rilana. Jedes Mal, wenn ich Mohan ansehe, sehe ich Dich in ihm. Deine Gesichtszüge, Deine wunderschönen Augen. Alles erinnert mich an Dich. Deshalb liebe ich ihn so."
    "Wieso hast Du dann mich nicht geliebt?", fragte ich trotzig. Er konnte mich nicht mehr einwickeln. Er stand auf und wollte mich berühren, doch ich wies ihn von mir. Ich war nun mit Ronny glücklich.



    "Wir waren doch so jung, Rilana. Ich wusste nicht, was ich tat. Es kam so, wie es kam, und ich konnte nichts dagegen machen! Lass es uns doch noch ein Mal versuchen!"
    Das war also seine Erklärung für alles, was er mir angetan hatte? Verwirrt schüttelte ich den Kopf.
    "Nein, ich liebe Ronny, und das wird auch immer so bleiben."
    "Aber bitte, Rilana versteh mich doch. Ich kann doch nichts dafür dass mein Vater mich zu seinem Ebenbild erzogen hat!"
    Nein, er war nicht schuld. Genau so wenig wie ich schuld war. Doch nun ging es um unseren Sohn. Und etwas anderes zählte nicht mehr...


    *Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) (auch als Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom oder Hyperkinetische Störung (HKS) bezeichnet) ist eine, bereits im Kindesalter beginnende psychische Störung.



    Geht heut noch weiter!

  • Als wir nun so dastanden und uns unterhielten, merkten wir gar nicht, dass Mohan mittlerweile aufgewacht war.



    Erst, als er sich aufsetzte, kam er in mein Blickfeld, und Rankali drehte sich sofort um. Die beiden nahmen sich in den Arm. Rankali schien sehr erleichtert zu sein, und auch ich war froh, dass es meinem Sohn gut ging. Erst jetzt sah ich, wie klein er wirklich noch war. Er sah aus wie höchstens acht. Doch er war elf. Mich würdigte er keines Blickes, und als Ronny hereinkam, zeigte er sein wahres Ich.



    Rankali sagte, dass Ronny aus dem Raum gehen sollte, und schon war auch Mohan in seinem Element. Er schimpfte auf Romani vor sich hin, wurde rot im Gesicht und stampfte verärgert mit den Füßen auf den Boden.





    Er kannte Wörter, von denen ich wirklich schockiert war, und wusste wahrscheinlich nicht mal, was sie bedeuteten. Schließlich beschimpfte er auch mich als Hure. Doch Rankali tat nichts.



    Und ein weiters Mal eskalierte die Situation. Rankali schubste Ronny, der flog gegen die Wand und verletzte sich am Kopf.
    "Geh jetzt endlich raus! Ich will nicht, dass Du hier bei meinem Sohn stehst und Dich wichtig machst! Und Rilana wird zu mir zurückkommen. Sie wird es tun, das weiß ich!"



    Wir beschlossen, nach Hause zu gehen. Julien fragte mir Löcher in den Bauch, was denn mit seinem Bruder los war und wieso sein Papa ihn nicht ansah und ihn missachtete. Ich wusste auf nichts davon eine Antwort.
    "Mama, kann ich heut noch ein Eis haben?", fragte er schließlich.
    "Ja, mein Schatz, das bekommst Du." Er war ein liebes Kind, das von jedem gemocht wurde. Wenn ich mir vorstellte, dass auch Mohan ein so liebes Kind sein könnte, lief es mir kalt den Rücken hinunter, weil ich wusstem wie er jetzt war. Und ich wusste, dass es ein weiter Weg war, dieses Kind wieder in einen normalen Menschen zu verwandeln...

  • wie immer eine super fortsetzung:applaus (ich glaub ich bin die erste *froi*)
    dass Mohan so schlimm reagiert, als er seine mutter sieht, ist ganz schön verletzend für Rilana... und vor allem: Rankali ist bestimmt der schlimmste vater der welt! er hatte es nur auf kinder abgesehen und weiß noch nicht einmal, wie an sie erzieht! typisch kerle;)
    mach bitte schnell hinne mit schreiben!


    LG Jessi1994:)

  • sorry, hab aus versehen zwei beiträge gemacht, mein blöder pc hat gesponnen :-(

    Einmal editiert, zuletzt von Nyala ()

  • Als wir endlich zu Hause waren, bekam Julien sein versprochenes Eis. Auch Ronny und ich aßen eines. Es war schön, wieder zu Hause zu sein und zu wissen, dass es dem anderen Sohn zumindest körperlich wieder gut ging.



    Ich beobachtete Julien. Ich verglich ihn mit seinem Bruder. Wie unterschiedlich sie doch waren! Er war höflich, benutzte keine Schimpfwörter, hatte die Träume und Wünsche, die Kinder eben haben. Und Mohan? Er war irgendwie an Drogen geraten. Vielleicht konnte er ja gar nichts dafür!
    Am Tisch führten wir ein sehr ernstes Gespräch.



    Wir unterhielten uns über Drogen, damit Julien ja nicht in Versuchung kam, jene Pillen oder andere Drogen auszuprobieren. Es war ein sehr ernstes Thema, doch Ronny konnte es ihm sehr verständlich und ausführlich erklären.



    Dann wechselten wir schnell das Thema, und lachten darüber, dass Julien als erster mit dem Essen fertig war. In Lichtgeschwindigkeit hatte er seine drei Kugeln verzehrt und lachte nun vor sich hin. Als wir ihn ins Bett gebracht hatten, beschlossen wir, die eigentliche Bedeutung des heutigen Tages zu feiern: Heute vor fünfzehn Jahren hatten wir uns kennen gelernt. Diesen Tag feierten wir seit meiner Trennung von Rankali jedes Jahr, weil es das Beste war, was uns hätte passieren können.



    Wir stießen mit teurem Prosecco an und erinnerten uns gegenseitig an Vergangenes.



    Die Rose auf dem Tisch war für uns beide ein Symbol für unsere Liebe. Noch immer glaubten wir, dass jeweils der andere für jene Rosen, die uns damals in der Zeit als wir getrennt waren, verantwortlich war.



    Wir sprachen uns nie auf dieses Thema an, doch unsere Blicke schienen einander zu verraten, dass die Rose von ihm seie. Natürlich steckte jemand ganz anderer hinter jenen blumigen Geschenken. Doch wer?



    Ronny hielt meine Hand und lächelte.
    "Ich liebe Dich.", sagte er sanft.
    "Und ich Dich.", gab ich ihm zur Antwort auf seine unausgesprochene Frage.
    "Weißt Du, wir sind zwar schon über Dreißig, aber willst Du es nicht versuchen?"



    "Was versuchen?", fragte ich verwirrt.
    "Du weißt schon, was ich meine!"
    Ich überlegte kurz.
    "Du willst ein Baby haben, nicht wahr?", fragte ich und war mir meiner Sache ziemlich sicher. Er nickte.
    "Du weißt, wie sehr ich Dich liebe. Ein Baby wäre natürlich die Krönung für unsere Liebe." Er wusste nichts von meiner damaligen Schwangerschaft, und wie weh er mir in diesem Moment tat.
    "Willst Du nicht die Pille absetzen? Bitte lass es uns versuchen!" Er sah so hoffnungsvoll aus.



    "Also gut, ich setze die Pille ab. Lass es uns versuchen.", sagte ich, doch in mir drinnen sträubte sich alles gegen diese Entscheidung. Ich sollte mich lieber um Mohan kümmern. Warum sagte ich nur nichts?

    Doch er stand auf, kam herüber und küsste mich. Dann hob er mich vom Boden auf und trug mich in das gemeinsame Schlafzimmer. Und irgendwie kam ich mir genau so geschändet vor, wie damals bei Rankali...


    -------Fortsetzung folgt-------