Die spanische Braut

  • Erstmal einen schönen Sonntag euch allen.
    Vielen Dank für eure Aufmunterung. Das hilft sehr.
    Wie versprochen gibt es nun neue Nachrichten zum Stand der Dinge.


    Das positive zuerst.
    Der Rechner läuft wieder nach einem Wochende anstrengender Umbauarbeiten. Gut, nicht für mich anstrengend, sondern für Lenya, die alles aus dem alten Rechner aus und samt neuer Bauteile in den ebenfalls neuen Turm wieder eingebaut hat, System und zugehörige Programme aufgespielt usw. Ich... hab nur zugesehen und die Finger gekreuzt. ;)
    Lenya, mein rettender Engel. Ich danke dir von ganzem Herzen.


    Die Sims hab ich nun auch schon wieder aufgespielt. Die Nachbarschaft meiner ersten Geschichte Celia, die durch Lenya von der Festplatte gerettet wurde, wurde auch akzeptiert und läuft wunderbar.



    So, nun das "vorerst" schlechte.
    Meine eigene Sicherung der Catalina akzeptiert der Rechner nicht. Möglicherweise Fehler beim Brennen, da ja der Rechner gleich darauf den Geist aufgegeben hat.
    Das war ein Rückschlag, ein ziemlicher. Aber da die alte Festplatte noch existiert und Lenya GLÜCKLICHERWEISE darauf zugreifen kann, wird sie das im Laufe der nächsten Woche nochmal versuchen und mir die DVDs dann zuschicken.
    Und das nächste Dankeschön! Was würde ich wohl ohne dich machen. :rosen
    Ich habe die große Hoffnung, dass es dann funktioniert. Und wenn es das tut, werde ich mich mit Feuereifer an die nächste Fortsetzung machen.
    Also drückt mir mal alle die Daumen. Ich kann es brauchen.

  • Hallo!
    Auch heute gibt es wieder gute und schlechte Neuigkeiten. Wobei die schlechten wohl eher für mich schlecht sind, denn sie bedeuten Arbeit. :rollauge


    Wir haben es zwar geschafft, die Daten der Catalina herunterzuholen.
    Und netterweise lädt die Nachbarschaft auch ganz brav, nur die Häuser stürzen beim Laden ab. Was ich zur Zeit darauf zurückführe, dass, wie ich erst nach diesen Abstürzen wirklich registriert habe, so ungefähr 3 Gigabites an Downloads verschwunden waren, Dateien, die zwar auf meinen eigenen Sicherungen der Ordner vorhanden sind, aber sich nicht mehr kopieren lassen, weil sie irgendwelche Datenfehler haben.
    Stellt euch mein Gesicht vor dem Rechner vor! :angry


    Das wars dann, könnte man denken. Aber nix ist. Ich habe noch ein paar alte PackedLots vom letzten Jahr, die sich alle problemlos auf einem andern Account installieren ließen und bis auf zwei Ausnahmen doch tatsächlich auch noch alle Figuren enthielten. Dummerweise waren die zwei fehlenden ausgerechnet Patrick und seine Mutter.
    Inzwischen habe ich sie aber erfolgreich aus dem Datenberg meiner Exfestplatte gezogen (der Erfinder von Simpe sollte echt nen Orden bekommen) und zu den alten Dateien gepackt.


    Sollte also Lenyas neuer Versuch, die fehlenden Dateien aufzuspüren, scheitern, (Du bist echt die Beste, :anbet Lenya, das weißt du hoffentlich!!! ), oder aber der Fehler doch bei den Hausdateien selbst liegen, werde ich mit diesen alten Häusern weitermachen. Was für mich leider Arbeit bedeutet, fehlende Downloads wieder zusammensammeln (und das, wo so manche Seite dicht gemacht hat) und bauen, bauen, bauen.
    Das wird aber keine drei Monate in Anspruch nehmen, ich schätze mal, wenn ich einfach immer nur die Räume mache, die ich gerade brauche, sollte ich nächste Woche eine Fortsetzung auf die Beine gestellt haben.
    Ihr werdet mir nur verzeihen müssen, wenn ich es nicht schaffe, dann jede Woche pünktlich weiterzuposten, denn es fehlen in den alten Häusern doch einige bereits vorbereitete Räumlichkeiten.
    Aber ich denke, besser so, als aufhören. Es sei denn, ihr seid nun mit Sims 3 zu sehr beschäftigt. :)


    An dieser Stelle möchte ich es aber nicht versäumen, mich noch ganz herzlich zu bedanken, bei denen, die sich bei mir gemeldet haben.
    Und vor allem bei Lenya und Julsfels, die beide soviel Geduld und auch Arbeit aufbringen müssen bei der Rettung dieser Geschichte.
    Ein großer bunter Blumenstrauß für euch beide. :rosen
    Und ein dickes :knuddel

  • Ich bewundere deinen Einsatz total und freue mich schon ganz toll auf Fortsetzungen,muss ja nicht jede Woche sein,lass es in Ruhe angehen.

  • Hallo, bin auch noch da:rolleyes


    Oje da hast du ja genügend Probleme, hoffe es lässt sich doch noch alles lösen, drücke dir feste die Daumen.
    Und an Lenja ein großes Danke für die viele Hilfe, damit wir unsere spanische Braut weiterverfolgen können.


    Zum Stand bei der FS, werde ich beim nächsten Update von dir Stellung nehmen und das ausführlich.
    liebe Grüße gotti

  • Na da muss ich doch die nächste Ankündigung loswerden. Und diesmal einfach nur ein:


    JAAAAAA. Es geht weiter. Der nächste Post wird eine Fortsetzung. Sie ist bereits in Arbeit und wird im Laufe der Woche, voraussichtlich am Wochenende erscheinen.


    Juls: danke für die Tonnen von DLs, die du mir rausgesucht und geschickt hast. Ich weiß, das war bestimmt eine ganz schöne Zumutung, aber ich bin wirklich froh, dass du es auf dich genommen hast. Es fehlen zwar immer noch eine Menge, witzigerweise ist mein DLOrdner nun aber schon voller als vorher.


    Lenya: mein Compi funzt nun besser als jemals zuvor, schnell, leise und temperaturmäßig absolut klasse. Danke, von ganzem Herzen danke. Ohne deine Hilfe wäre das hier das Ende gewesen. Dann hätte ich echt aufgegeben.


    Und an euch alle, noch mal vielen Dank für Euer Verständnis, für Eure Geduld und die Aufmunterung. Ich werde nun hoffentlich ohne Probleme weiterschreiben können.
    Also bis zum Wochenende. Ich beeile mich.

  • Einen schönen Sonntag wünsch ich euch allen.
    Es hat ja wieder eine Weile gedauert, und noch ist auch nicht alles wieder hergestellt, aber ich arbeite mit Hochdruck daran, immer die Kulissen wieder in Ordnung zu bringen, die ich gerade brauche.
    Lange Rede, kurzer Sinn.
    Selbst wenn der Computer den Geist aufgibt, diese Geschichte wird ihren noch eine ganze Weile behalten.


    Zuallererst,auch wenn ich es in den vorangegangenen Posts schon mehrfach gesagt habe, ein besonders liebes Dankeschön an alle, die mitgeholfen haben, dass die Geschichte überlebt. Natürlich an Lenya, die repariert und gerettet hat, was zu retten war. An Julsfels und ihre geduldige Mitsuche nach den Massen an Downloads, die einfach verloren gegangen sind. Und über drei GB sind schon eine ganze Menge.
    Auch an Cassio, Shoshana und Gotti ein ganz besonderes Danke für den Zuspruch.
    Ich hatte wirklich schon die Befürchtung, das wars. Aber nun geht es heute doch weiter.


    Und deshalb will ich auch noch schnell an die Kommentare der letzten FS anknüpfen. Nicht, dass ihr noch denkt, das wäre überflüssig geworden. ;)



    @Shoshana: du bist schon richtig neugierig geworden. Aber ich hoffe, du hast es mir gegönnt, euch doch ein wenig auf die Folter zu spannen (ok, dass es nun so lange gedauert hat, das war eigentlich nicht geplant. :))
    Dafür gibt es heute Teil 1 der Auflösung. Und ob sie nun ein Einsehen hat, das wird sich zeigen müssen. Rache ist ein böses Brot, dass die Seele vergiftet. Mal sehen, wie viel von der alten Catalina noch übrig ist.
    Und ich bedanke mich herzlich für das nette Kompliment!


    Lenya: ja, ich fand die Vorstellung auch immer irgendwie süß. Und es ist bezeichnend für ihn, er ist ein Träumer, einer, der in seiner von Konventionen und Standesdünkel beherrschten Zeit doch nach Liebe sucht.
    Natürlich war es der helle Wahnsinn, da raufzurennen und das Bild zu retten. Aber ich glaube, in dem Moment hat keiner der beiden an die Erbfolge gedacht. Mann gönne meinem sonst so perfekt wirkenden Patrick (jemand hatte sich sogar mal beschwert, er sei zu perfekt) diese kleine Verrücktheit. Wer weiß, wozu sie gut ist.


    Innad: ja, nun hab ich mir die Mühe sogar noch mal gemacht. Aber das war es schon wert, denke ich. Was da im Detail geschehen ist, hast du nicht überlesen. Es in einem Ruck zu erzählen geht nicht, da nur eine Person die ganze Wahrheit kennt und die ist ja nun bekanntlich schon lange tot.
    Ich freue mich jedenfalls darauf, dass es dir so gut gefällt und hoffe, ich finde nun endlich auch mal die Zeit für einen Kommentar bei deiner neuen Geschichte :)


    Rheasylvia: Das sind sehr interessante Gedanken, die du da hast. Sowas ist mir beim Schreiben auch durch den Kopf gegangen. Und man wird sehen, wie weit diese Verbundenheit wirklich geht, ob es reicht, Patrick das Leben zu retten, oder ob der Hass, der hier entstanden ist, nicht doch den Sieg davon trägt.
    Die kleinen Schönheitsfehler passieren manchmal. Man liest es hundertmal, aber man sieht die Fehler einfach nicht mehr. :rollauge


    So, und nun will ich mich mal ans Posten machen. Zeit wird es ja.
    Es war nicht ganz einfach, den Anschluss zu finden. Also verzeiht die kleine Einführung am Anfang.
    Aber danach gibt es sofort die Auflösung, was denn nun wirklich mit Catalina geschah. Da ich das aber nicht runterrattern will und auch ein paar Dinge noch gebaut bzw. wiederhergestellt werden müssen, teile ich es auf.
    Viel Vergnügen beim Lesen und ich freue mich, von euch zu hören.

  • *






    Patrick hatte sich in sein Ankleidezimmer begeben und den leicht geschockten Blick des
    Kammerdieners angesichts seines doch etwas seltsamen Aufzugs zu dieser Stunde gar nicht
    bemerkt. Nachdem dieser ihn wieder mit allem versehen hatte, was ein Gentleman von Welt
    zu tragen hatte, wurde er in der Halle nach draußen gewiesen, wo seine Tante bereits auf ihn
    wartete. Sie erklärte ihm, dass Lady Alice mit leichenblassem Gesicht zurückgekehrt war und
    sich nur wenig später in ihren Gartenpavillon zurückgezogen hatte. Sie bräuchte dringend
    frische Luft, habe sie dem Butler erklärt und sei davon gerauscht.






    Das sei gar keine schlechte Idee, meinte Elizabeth daraufhin und winkte Patrick, ihr die
    Treppen hinunter zu folgen. „Ja, ich denke, etwas Licht und Sonne tut uns allen nach der
    Düsternis dort unten gut, gerade jetzt und bei dem, was ich euch nun zu erzählen habe.“
    Unten angekommen, warf sie ihm einen Blick zu, in dem auf einmal eine solche Traurigkeit
    lag, dass Patrick sie am liebsten sofort in die Arme geschlossen hätte. Doch da ging sie bereits
    weiter. „Ich kann mir denken, wie das alles auf deine Mutter wirken muss. Ich hätte es ihr
    auch lieber schonender beigebracht,“ erklärte sie. „Aber zehn Tage sind nicht genug dafür.
    Leider.“
    Zehn Tage! Patrick seufzte. War das, was er hier erlebte, die Wirklichkeit, oder nur ein böser
    Traum, aus dem er nur erwachen musste?






    Er konnte nicht sagen, warum ihn immer noch Zweifel quälten, während er seiner Tante
    nachging, trotz all der merkwürdigen Zufälle, die im Grunde keine sein konnten. Vielleicht
    weil er die Konsequenz daraus fürchtete, eine Konsequenz, die ihn trotz der warmen Sonne
    frösteln ließ, als sie auf den kleinen Pavillon zu gingen. Lady Alice hatte ihn bei der
    Inspektion des Gartens entdeckt, in einem noch bemitleidenswerteren, baufälligeren Zustand
    als das Haus selbst. Sie beanspruchte ihn sofort für sich und während das Schloss insgesamt
    wieder seinen alten Glanz erhielt, verwandelte sich der Pavillon in ein richtiges kleines
    Schmuckstück, einen Ort, an dem sie in Ruhe ihrer liebsten Beschäftigung nachgehen konnte.
    Lady Alice war eine richtige Künstlerin und konnte völlig die Zeit vergessen, wenn sie an
    ihrer Staffelei stand. Inmitten dieser Oase aus Blumenrabatten, kunstvoll zurecht gestutzten
    Büschen und Laubengängen, die sie nunmehr ihr eigen nannte, fiel das auch nicht schwer.






    „Na da seid ihr ja wieder!“ rief Patricks Mutter, als sie den Pavillon betraten. „Also ihr müsst
    schon verzeihen, aber da unten hätte ich es wirklich keine Minute länger ausgehalten. Dieser
    ganze Raum ist einfach nur unheimlich. Und dann der Staub, die Spinnweben in dem Gang.
    Die Kerze ist mir entglitten und ausgegangen, das flüssige Wachs landete auf meinem Kleid.
    Es ist völlig ruiniert! Ich musste mich an der Wand entlang tasten, um wieder in die Kapelle
    zu kommen. Und dann hätte mich auch noch dieser Grabstein fast getroffen, als er an seine
    Stelle zurückrückte!“ Sie schüttelte sich erneut bei dem Gedanken an den Schreck, der ihr in
    die Glieder gefahren war. „Noch mal bekommt mich da keiner hin!“ verkündete sie
    entschieden und Patrick konnte ein leises Schmunzeln nicht unterdrücken, bevor er sich auf
    einem der Stühle niederließ.






    Lady Alice war allerdings gar nicht in der Stimmung für ein Lächeln, sondern musterte ihn
    forschend. „Ist alles in Ordnung, Patrick?“ fragte sie mit deutlichem Verlangen nach einer
    Erklärung in der Stimme und ließ den Blick abwechselnd zwischen ihm und seiner Tante hin
    und her gleiten.
    „Ja, alles bestens...gewissermaßen...zumindest denke ich das, ...irgendwie!“
    Sie runzelte unwillig die Stirn. „Du denkst?“ wiederholte sie gedehnt. „Und irgendwie? Was
    bitte heißt denn irgendwie?“
    „Warum setzt du dich nicht zu uns, Alice?“ bat Elizabeth und deutete auf den freien Stuhl
    neben sich. „Dann erklären wir es dir. Es ist ohnehin Zeit, die Geschichte zu beenden.“






    Immer fassungsloser lauschte Lady Alice den Worten der Countess, als sie ihr kurz von dem
    Bild erzählte, das sich nun schon lange in Patricks Besitz befand.
    „Und du bist dir wirklich sicher, dass diese....diese Frau, dass sie wirklich...meinen Sohn töten
    will?“ Elizabeth nickte. „Aber warum? Was hat Patrick ihr denn getan?“
    „Nichts, genauso wenig wie einer der anderen Morgans, die hier gelebt und ihrem Fluch zum
    Opfer gefallen sind. Aber sie alle büßen für die Grausamkeit ihres Vorfahren, die ein
    unschuldiges Mädchen in einen Racheengel verwandelt hat.“ Sie holte tief Luft. „Ich sagte
    euch ja, dass, auch wenn er es niemals beweisen konnte, Robert zu der Überzeugung gelangt
    war, dass sein Bruder und die schöne Spanierin nicht miteinander fortgelaufen, sondern einem
    Verbrechen zum Opfer gefallen waren. Und so war es auch.






    +++++++++++++++++++
    geht noch weiter

  • *






    Ich weiß nicht, was in jener Nacht im Kopf dieses Mannes vorgegangen sein mag. Warum er
    seinen Bruder und Catalina nicht einfach ziehen lassen konnte. Niemand weiß, was ihn diesen
    grausamen Plan fassen ließ, ob er William wirklich bewusst angelogen oder sich erst nach
    längerem Grübeln entschieden hatte, sein Versprechen nicht zu halten. Irgendetwas oder auch
    nur einfach die Gier nach ihrem Vermögen, der Gedanke, lieber kein Risiko eingehen zu
    wollen, trieb ihn dazu, zu warten, bis das ganze Schloss in tiefem Schlummer lag und dann
    ein Geheimnis zu nutzen, das ihm sein Vater anvertraut hatte. Wenn auch kaum zu diesem
    Zweck.






    Er verließ das große Herrenschlafzimmer durch eine Geheimtür, die hinter einem der Porträts
    versteckt war. Ursprünglich war sie wohl ähnlich wie der Gang aus der Kapelle eher als
    Fluchtweg in den unsicheren Zeiten gedacht, doch nun wurde er zur idealen Möglichkeit, um
    ungesehen hinaus und wieder hinein zu gelangen. Die Tür wurde bei späteren Umbauten
    zugemauert, aber die Gänge selbst sollten noch vorhanden sein, soweit ich weiß.“
    Elizabeths Stimme wurde wieder leiser, als würde sie sich in Gedanken wieder von ihnen
    entfernen und zurück ins 16. Jahrhundert gleiten, zu dem Augenblick, als sich mit kaum
    hörbarem Knarren das Bild zu drehen begann und Stanley durch den Rahmen stieg und in
    dem geheimnisvollen Gang verschwand.






    Das Bild hinter ihm klappte zurück, doch das störte ihn nicht, er wusste es von der anderen
    Seite wieder zu öffnen. Ohne Zögern folgte er dem Gang und gelangte nur wenig später durch
    eine ähnliche Vorrichtung in Catalinas Schlafgemach. Was für ein guter Gedanke es gewesen
    war, sie nach ihrer Ankunft hier unterzubringen. Obwohl er damals noch nicht wissen konnte,
    dass er davon einmal Gebrauch machen musste.
    Ganz leise hatte er sich in den Raum hinein geschlichen, falls sie wider Erwarten doch noch
    nicht zu Bett gegangen war. Doch sie lag in tiefem Schlummer, nicht ahnend, dass ihr
    Schicksal sich in den nächsten Minuten erfüllen sollte. Vorsichtig trat er näher und sah sich in
    dem Zimmer um. Er hatte nicht viel Zeit, alles musste schnell und vor allem leise geschehen.
    Niemand durfte etwas bemerken, oder er würde in arge Erklärungsnöte kommen.






    Er trat an ihr Bett und kniete sich neben sie. Wie friedlich sie dalag, ein kleines Lächeln auf
    den Lippen. Gewiss träumte sie von William, seinem vom Glück verfolgten Bruder, dem
    einfach alles immer gelingen musste. Ganz anders als ihm selbst. Zumindest bis zum heutigen
    Tag. Doch das Glück seines Bruders war verflogen. Und ihm selbst blieb nun keine Wahl, als
    zuende zu bringen, was begonnen wurde. Ob er wollte oder nicht.
    Er riss sich von ihrem Anblick und dem leisen Gefühl des Bedauerns los, das ihn zu
    überwältigen drohte. Vorsichtig tastete er nach ihrem Arm und schüttelte ihn leicht.
    „Catalina!“ rief er sie gerade so laut, dass niemand es außerhalb des Raumes hören konnte.
    Er musste es noch mehrmals tun, bis ihre Augen zu flattern begannen und sich schließlich
    öffneten.






    Er war schon darauf vorbereitet, ihr notfalls den Mund zuhalten zu müssen, falls sie bei
    seinem Anblick schreien würde, doch sie richtete sich nur erschrocken auf und starrte ihn
    sprachlos an.
    „Mylord...was...was macht Ihr...hier....in meinem...“stammelte sie und er trat einen Schritt
    zurück.
    „Es tut mir leid, wenn ich Euch erschreckt habe, aber ich musste herkommen. Es gibt
    wichtige Neuigkeiten, die keinen Aufschub dulden.“
    „Ich...ich verstehe nicht. Was für Neuigkeiten?“
    Er rang sich ein Lächeln ab. „Ich gehe doch recht in der Annahme, dass Ihr bereits wisst, dass
    mein Bruder mich gebeten hat, Euch aus Eurem Eheversprechen zu entlassen?“
    Sie nickte mit einem plötzlich aufkommenden bangen Gefühl in ihrem Herzen, dass er
    womöglich gekommen war, um seine Zusage zurücknehmen.






    Doch statt fortzufahren, wendete er sich ab und entfernte sich von ihr, so dass sie aufstehen
    konnte, ohne von seinen Blicken in Verlegenheit gebracht zu werden.
    „Was für Neuigkeiten Mylord?“ wiederholte sie ihre Frage, während sie ihre nackten Füße
    aus dem Bett schob und nach ihrem Überrock griff.
    „Nun, ich habe wie versprochen noch heute Abend mit unserem Vater über die Angelegenheit
    gesprochen. Allerdings ist...das Gespräch nicht sehr...erfreulich verlaufen.“
    „Seine Gnaden...ist...nicht einverstanden?“ Die tiefe Kümmernis in seiner Stimme ließ sie das
    Schlimmste befürchten. Und Stanley bestätigte ihre bange Ahnung auch sofort.







    ++++++++++++++++++
    geht noch weiter

  • *






    „Er hat angedroht, William sofort zu enterben, wenn er es wagen sollte, auch nur noch in Eure
    Nähe zu kommen“ erklärte er, während er wieder zu ihr zurückkehrte. „Er will ihn aus der
    Familie ausstoßen, für immer, wenn er nicht auf der Stelle das Haus verlässt. Noch heute. Und
    er hat entgegen dem Befehl der Königin, unsere Hochzeit in London zu feiern, verlangt, dass
    wir beide, Ihr und ich, schon morgen früh vor den Altar treten, um diesem...Unsinn, wie er es
    nannte, ein Ende zu setzen.“
    „Aber...“ sie erstarrte vor Entsetzen. „Aber ....das...das kann er doch nicht tun! Wie kann er
    nur so unbarmherzig sein! William ist sein Sohn, und er hat nichts unehrenhaftes getan. Er
    kann ihn doch nicht derart von sich stoßen!“
    „Er kann. Und er wird. Wenn wir ihm nicht zuvor kommen.“
    „Ich fürchte, ich verstehe nicht, was Ihr meint, Mylord.“






    „Verzeiht mir die Frage, Dona Catalina, aber Ihr erwidert doch seine Gefühle, nicht wahr?“
    Sie schluckte und sah ihm in die Augen. Und auf einmal schien er wieder da zu sein, der
    Mann, der in Spanien mit ihr durch den Garten gewandelt war, ihre Hand gehalten und ihr mit
    einem hinreißenden Lächeln Komplimente gesagt und um ihr unerfahrenes Herz geworben
    hatte. „Es tut mir leid, ich wollte Euch damit gewiss nicht kränken. Ich weiß nicht, wie es
    geschehen ist, wirklich nicht.“
    „Aber ich weiß es!“ entgegnete er ohne einen Vorwurf. „Es war einzig und allein meine
    Schuld. Ich hätte Euch nicht so lang allein lassen dürfen. Hätte ich den Dienst für die Königin
    nicht über Euch gestellt, wärt Ihr jetzt längst meine Gattin. Ich habe Euch sicher zutiefst
    gekränkt. Nun kann ich diesen Fehler nur wiedergutmachen, wenn ich Euch helfe, glücklich
    zu werden, wenn auch nicht an meiner Seite. Und ich hoffe, dass Ihr mir meine Dummheit
    irgendwann einmal vergebt.“






    Sie schenkte ihm ein Lächeln, dass selbst ihre Augen im schwachen Licht des Feuers noch
    erstrahlen ließ. „Von Herzen gern, wenn auch Ihr es über Euch bringt, mir zu verzeihen. Aber
    was tun wir denn jetzt? Wie können wir verhindern, dass man uns zur Heirat zwingt?“
    „Ganz einfach, indem Ihr und mein Bruder noch heute nacht flieht. Mit schnellen Pferden seid
    ihr bei Sonnenaufgang weit genug entfernt, dass niemand Euch mehr einholen kann. Besteigt
    ein Schiff und setzt nach Frankreich über. Dort könnt ihr euch trauen lassen, wenn ihr nicht
    warten wollt, bis ihr Eure Heimat erreicht habt. Ich...ich sage das nicht gern, aber mein Vater
    wird nicht mehr lange leben. Wenn er tot ist, steht eurer Rückkehr nichts im Wege. Ich werde
    bis dahin alles tun, um seinen Sinn zu ändern. Ihr habt mein Wort.“






    Er redete noch eine kleine Weile eindringlich auf sie ein, machte ihr klar, dass sie keine Zeit
    verlieren dürften, dass William bereits die Pferde fertig machen und auf sie warten würde.
    Dass sie um die Pferde nicht zu verlangsamen, nichts weiter mitnehmen könne und er ihnen
    alles Benötigte nachschicken würde zu einem Ort, den er mit seinem Bruder bereits
    ausgemacht habe. Es klang alles so verrückt und doch so glaubwürdig in seinem
    aufrichtigen Bemühen, dass sie sich, verborgen hinter einem Paravent in Windeseile anzog,
    die Haare zusammensteckte, nur ein paar wenige kleine Habseligkeiten griff, die sie den
    versteckten Taschen ihres Rockes bergen konnte und ihm schließlich durch den gleichen
    Gang nach unten folgte, durch den er bereits zu ihr gekommen war.






    Er betätigte irgendeinen Hebel und betrat einen kleinen Raum, von dem aus, das wusste sie
    inzwischen, man in die Kapelle gelangen konnte. Und genau dorthin führte er sie.
    „Was machen wir hier?“ fragte sie ihn, als sie das in tiefer Dunkelheit liegende Gotteshaus
    betraten. Nur der bleiche Mond sandte ein wenig Licht durch die hohen Fenster. Und obwohl
    sie nur ganz leise gesprochen hatte, schien ihre Stimme ihr doch von jeder Wand wieder
    entgegenzuhallen, als würden sich Arme nach ihr ausstrecken, die sie zurückhalten wollten.
    Die Temperatur schien auf einmal zu fallen, eine eisige Kälte umklammerte ihre Glieder, aber
    Stanley ging weiter, als würde er nichts davon bemerken.






    „Dies ist der einzige Weg, um das Haus wirklich ungesehen verlassen zu können“ sagte er mit
    einem Lächeln, das sie in der Dunkelheit kaum erkennen konnte. Er deutete auf den
    Grabstein. „Dahinter befindet sich ein Gang, der aus dem Haus hinaus in den Garten führt.
    Durch den hinter einer Hecke verborgenen Ausgang gelangt man so ins Freie. Ich werde Euch
    nach draußen führen und Euch zum Gartentor geleiten, wo William mit den Pferden auf Euch
    wartet. Dann reitet so schnell ihr nur könnt und blickt nicht zurück, Catalina.“






    „Also Moment mal“ unterbrach Patrick die Erzählung seiner Tante. „Nach allem, was sie
    bisher von ihm wusste, wie er sich verhalten hat, da vertraut sie ihm jetzt so einfach? Das
    verstehe ich nicht!“
    Elizabeth lächelte traurig. „Für uns ist es leicht, das jetzt zu sagen. Aber sie war noch sehr
    jung und immer sehr behütet aufgewachsen. Die Bosheit der Welt war ihr unbekannt. Und
    glaube mir, ein welterfahrener Mann wie Stanley konnte durchaus sehr überzeugend sein.
    Sehr überzeugend. Außerdem hatte er ihr ja bisher nicht wirklich etwas angetan. Er hatte sie
    allein gelassen, aber es in ihrer Gegenwart nie an Höflichkeit fehlen lassen. Aber lass mich
    weitererzählen."





    ++++++++++++++++++++++
    Und das war es nun für heute. Ich hoffe, ihr seid zufrieden und wartet mit mir mit ungebrochener Spannung auf die Fortsetzung dieses Dramas.
    Ich wünsche euch allen eine angenehme Woche und Computer, die weiter brav ihren Dienst tun.
    LG Nery

  • Schön,dass es nun weitergeht.Von den herrlichen Aussenschlossanlagen bin ich ganz begeistert.Catalina ist aber wirklich sehr naiv,aber das waren ja damals sicher fast alle Frauen,Emanzipation das gab es ja noch nicht.Ich hätte Tacheles geredet mit dem alten Herrn und ihm von meiner Liebe zu William und dem unmöglichen Verhalten seines Sohnes Stanley überzeugt und falls nötig mitten in der Nacht.Nun wird Stanley sie wohl in dem alten Gemäuer einsperren und sie dort verhungern lassen,nehme ich an oder hat er sich einen anderen grausamen Plan ausgedacht? Bin schon sehr gespannt,alles hast du uns ja wieder nicht verraten und lässt uns weiter schmoren.

  • Leider wurde aus der Gute-Nacht-Lektüre nun mein Guten-Morgen-Schmaus, dafür ein schöner.


    Dafür das Dir soviele Downloads fehlen sind die Bilder herrlich geworden. Und wir müssen zum Glück die uns vertrauten und liebgewordenen Figuren nicht missen. Da hat sich all die Arbeit doch gelohnt.


    Stanley ist ein echtes Schwein. Skrupellos und gemein verstand er es mühelos Die naive Catalina einzuwickeln. Aber eine naive Frau mit einem schlechten Gewissen ist ein leichtes Opfer. Und sie ist brav wie ein Lamm zur Schlachtbank geschritten.


    Das war ein schöner Wiedereinstieg, ich fürchte nur Du musst Dich nun mit der nächsten FS beeilen ;)


    LG, Lenya

  • Jetzt kennen wir also die genaue Geschichte die zum Rachengel Catalina geführt hat.
    Stanley, ein böser Mensch, der in der Lage war sich von einer so liebenswürdigen Seite zu zeigen, das ihm Catalina in dem Moment wieder vertraute und so in ihr Schicksal ging.
    Ein Schicksal das später dann für alle Nachkommen zu einen tragischen Ende führte und führen soll.
    Was war das nur für ein Mann, der seinen Bruder einfach so ermordete und auch Catalina ohne nur mit der Wimper zu zucken in ihren Tod führte.

    Aber es kann und darf nicht sein, das ein so guter Mensch wie Patrick so viele Jahrzehnte später nicht mit seinen Leben büssen muß, für Taten eines egoistischen und unberrechenbaren Menschen.

    Doch in wie weit wird er, Elisabeth und Lady Alice in der Lage sein, etwas an seinen Schicksal zu ändern, noch dazu in der kurzen Zeit.

    Was kann er machen um den Geist von Catalina umzustimmen und sie dann endlich in Frieden ruhen kann?

    Tolle Bilder und klasseLandschaften, wie immer detailgenau, der Pavillion ist auch wunderschön und die Kleidung, frisuren usw. wie wenn man in die Zeit weider eintauchen würde

  • Hallo liebe Nery,


    hab ich doch grad gesehen, dass ich letztes Mal gar keinen Kommi dagelassen hab. Na sowas. Und das, wo doch das Bild von dem kleinen Patrick, wie er so verträumt auf dem Dachboden vor Catalinas Bild sitzt, eines meiner Lieblingsbilder ist.


    Ich kann Dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass es hier weitergeht.
    Und ich bin schon sehr gespannt, was Stanley :angry nun genau mit den Beiden gemacht hat.
    Die Bilder sind wie immer super. Wie toll ich die Gartenbilder und den Pavillon finde, habe ich Dir ja schon gesagt; was ich hier aber auch so liebe, sind die zwei Zeitperioden von Ravensdale Hall. Ich gucke immer, ob ich einzelne Räume wiedererkennen kann, aber das fällt mir schwer. So was mag ich total.


    Spekulieren werde ich heute mal lieber nicht. In Anbetracht der letzten Bastelsession habe ich sonst Angst, dass ich aus Versehen was ausplaudern könnte; also warte ich mit meinen Vermutungen und Hirngespinsten, bis wir wieder an einen Punkt der Gechichte kommen, an dem ich genauso ahnungslos bin wie alle anderen Leser. ;)
    Apropos - der Juli ist bald rum. Ich brauch noch ein Bild vom W....ch. :D


    Ganz liebe Grüße, und ich kann die Fortsetzung kaum abwarten! *Hibbel*

  • Hallo Nerychan,


    das war ja wieder sehr, sehr spannend. Ich bin sehr froh, dass Du das alles nochmal in Angriff genommen hast. Die Kulissen sehen einfach atemberaubend aus und auch die Geschichte an sich ist wahnsinnig mitreißend, nach wie vor.


    Es war also Stanley, der die beiden in die Falle hat laufen lassen. Aber wie genau sie aussah, habe ich auch immer noch ganz begriffen. Ich bin also weiterhin wahnsinnig gespannt!!! :applaus

  • Hallo liebe Nery, :)ich sitze hier bei großer Hitze im Hotelzimmer von Lyon und habe noch einmal in Ruhe deine Fortsetzung gelesen. Deine Phantasie ist unerschöplich. Deine Gabe der Komposition sowohl der Fotos als auch des Fortganges der Geschichte ist grandios und bewunderungswert. Ich zieh den Hut vor deiner Kreativität.
    LG. R.:applaus

  • Huhu Nery,


    Oh, mensch was für eine Erleichterung, dass ihr es hinbekommen habt, genug Dateien zu retten, damit du hier weitermachen kannst. Hoffentlich war das jetzt der letzte Sims-Super-Gau und du kannst dich wieder auf die tolle Fotostory konzentrieren. :)


    Ups, mir fällt gerade auf, dass ich schon die letzte Fortsetzung nicht kommentiert habe. *mich dafür in die Ecke stell*
    Nun wissen wir also woher Patrick Catalina kannte. So was ähnliches habe ich mir schon fast gedacht und eigentlich ist es auch logisch (wenn man bei so einer Sache von Logik sprechen kann ^^). Sie wird ihm ja bestimmt nicht schon früher als Geist erschienen sein, da sie ja hauptsächlich in Ravensdale Hall aufgetaucht ist und wohl auch an den Ort gebunden ist.


    Stanley ist wirklich ein Schwein. Mehr fällt mir wirklich nicht zu ihm ein. Macht einen auf verständnisvoll und großherzig, und führt damit Catalina ins Verderben. Er schreckt wirklich vor nichts zurück. :angry
    Das Catalina ihm vertraut liegt sicher nur daran, dass sie wirklich unschuldig war zu dem Zeitpunkt und noch in das Gute in Stanley geglaubt hat. Vielleicht hat sie auch ihre Liebe zu William ein wenig blind für die fiese Art seines Bruders gemacht. Er scheint ja der Einzige aus der Art geschlagene Morgan zu sein. Seine beiden Brüder waren ja nicht so verschlagen und intrigant wie er. Auf jeden Fall nicht, das ich es bis jetzt wüsste. :D


    Ich bin wirklich gespannt, was nun noch passiert ist damals. Wie hat sich Stanley die Verletzungen zugefügt, die er am nächsten Morgen hatte? War er es wirklich selbst oder doch durch Fremdeinwirkung? Ich hoffe, die nächste Fortsetzung gibt ein wenig mehr Aufschluss darüber. *g*


    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Einen schönen Sonntag euch allen.
    Ich hoffe, diejenigen, die schon die Ferien oder Urlaub haben, genießen es in vollen Zügen. Ich freu mich schon auf meinen. Nur noch zwei Tage arbeiten. Toll!


    Ich werde heute lieber keine großen Reden schwingen, ihr wollt ja sicher wissen, wie es weiter geht, also lasst mich nur schnell noch eure Kommentare beantworten.



    @Dirgis, heh, neuer Nick. Klingt interessant, darf ich mal fragen, was er zu bedeuten hat?
    Tut mir leid, wenn ich dich so schmoren lasse, es musste einfach sein. Dafür bekommst du heute deine Erklärung. Catalina ist tatsächlich naiv, wie die meisten Mädchen damals. Sie haben ja schließlich nicht die gleiche Erziehung genossen, wie wir heute. Und sich gegen den Willen des Vaters zu entscheiden, das haben nur wenige gewagt und oft mit schlimmen persönlichen Folgen. Allerdings ist der Preis ihrer Naivität und Gutgläubigkeit der höchste, den ein Mensch zu zahlen hat.
    Und vielen Dank für dein Lob :)



    Lenya: es fehlen immer noch massenweise. Ein paar Dinge habe ich ausgeglichen, durch Umschreiben oder auch mit alten Bildern. Aber besser so als aufzugeben. Und du hast recht, es hat sich wirklich gelohnt. Danke nochmal, Sweetie.
    Und was den skrupellosen Stanley betrifft, nun, kein Mensch tut etwas ohne Grund. Auf seinen darf man gespannt sein.



    @gotti: heh, sieht so aus, als teilst du Roberts Meinung, dass sein Bruder William tot ist. Nun, gleich wirst du feststellen können, ob ihr beide recht habt. Aber auf jeden Fall darin, dass Stanley die Schuld am Tod all seiner Nachfahren trägt und auch an dem von Patrick, sollte dieser es nicht schaffen, den Fluch zu brechen. Und das dürfte ein hartes Stück Arbeit werden. Man wird sehen, ob es ihm gelingt oder ob er das Schicksal seiner Familie letztendlich teilen wird.
    Danke für liebe Kompliment, ich gebe mir große Mühe.



    Julsfels: das ist also dein Lieblingsbild? Es hat mich fast zur Verzweiflung getrieben, weil ich ihn irgendwie nie dahin bekommen habe, immer war irgendwas im Weg und er landete ganz woanders. Aber ich freue mich, dass es dir gefällt, ich mag es ja auch sehr.
    Die einzelnen Räume von Ravensdale wiederzuerkennen dürfte wirklich schwer sein, da die Herren trotz chronischem Geldmangels das ganze Schloss ständig umgebaut haben, Wände herausgebrochen und neu eingezogen haben usw. Ich denke, die einzigen wirklich noch erkennbaren Räume sind die große Halle, die Ahnengalerie und die Kapelle.
    Und ich hoffe, deiner Spekulationsnot wird heute ein Ende gemacht. Die fehlende Vorlage hast du ja bekommen und ich bin schon sehr gespannt auf das Ergebnis.
    Und auf die Bilder vom Projekt. Werde es unbedingt im Auge behalten :applaus



    Innad: es war hart an der Grenze mit dem Aufgeben, aber ich bin auch froh, dass ich es nicht gemacht habe. Irgendwie hat es auch Spaß gemacht, die Dinge wiedererstehen zu lassen. Und gleich noch ein paar neue Dinge dazu zu basteln. Stanleys Falle ist, wie du gleich sehen wirst, eigentlich ganz simpel, auch wenn du leider noch nicht das ganze Geheimnis erfährst, ein bisschen was muss ich mir ja noch aufheben :rollauge



    Rheasylvia: inzwischen ist es ja Bordeaux geworden. Ach, ich beneide dich. Genießt euren Urlaub, ihr zwei und ich freu mich schon so sehr auf euren Besuch. Kommt gesund zurück. Und danke, dass du dir trotzdem die Zeit genommen hast, zu kommentieren, mündlich und hier.:)



    Llynya: nur keinen Kopf machen wegen der letzten FS. Ich freu mich, wann immer du zum schreiben kommst und warte schon gespannt auf deine eigene nächste FS.
    Es ist in der Tat so, dass Catalina auf Ravensdale Hall spukt und nie in Langley Park gewesen ist. Nur ihr Bild. Allerdings ist sie Patrick schon zweimal erschienen, in der alten Klosterruine und dann auf der Lichtung. Er hat es nur nicht für voll genommen oder den Bezug zu dem Bild hergestellt, nicht bewusst.
    Was Stanley nun wirklich zu diesem Verbrechen getrieben hat, das werde ich später enthüllen. Hinterhältigkeit allein war es nicht,soviel verrate ich schon mal.
    Was du über Catalina gesagt hast, stimmt dafür voll und ganz. Sie ist zu bedauern, dass ihr Vertrauen so schmählich missbraucht worden ist.




    Und nun werde ich die Fortsetzung dieses traurigen Kapitels posten.
    Ich gebe zu, es hat mich etwas Kraft gekostet, es zu schreiben. Und so hab ich es auch nur einmal Korrektur gelesen. Wenn ihr also noch Fehler entdecken solltet, überseht sie großzügig, ich kümmere mich dann später darum.
    Allen, die es vielleicht benötigen, reiche ich schon mal eins meiner Taschentücher.

  • *






    „Stanley hatte den Stein in der Kapelle beiseite gerückt und mit ihr den Gang betreten, der
    angeblich hinaus in den Garten führen sollte. In Gedanken längst bei William und ihrer
    gemeinsamen Flucht folgte ihm Catalina ahnungslos in die Dunkelheit, obwohl ihr die feuchte
    Kälte, die von den Steinen ausging, immer stärker in die Knochen kroch, gerade so, als wollte
    sie jemand von dort fernhalten, zurück treiben in die Wärme ihres Zimmers. Aber Stanley ließ
    ihr keine Zeit zum nachdenken, er trieb sie zur Eile an, damit sie bis zum Ende der Nacht so
    weit wie nur möglich von Ravensdale Hall entfernt wären.“ Elizabeth seufzte kurz auf, bevor
    sie ihre Erzählung fortsetzte.
    „Catalina konnte Stanleys Gesicht nur schemenhaft erkennen, als er schließlich vor einer
    weiteren Tür stehen blieb und sich zu ihr umwandte.







    „Von hier an, müsst Ihr allein gehen“ sagte er. „Folgt der Hecke bis zum Tor, dort findet Ihr
    die Pferde. Ich muss zurück und den Stein wieder an seine Stelle setzen, damit niemand Eure
    Flucht zu früh bemerkt.“ Bei dem Gedanken, allein durch den ihr unbekannten Garten zu
    stolpern wurde ihr unwohl und sie hätte ihn am liebsten daran erinnert, dass er sie doch zum
    Gartentor hatte bringen wollen. Doch stattdessen nickte sie nur tapfer.
    „Ich werde Euch das nie vergessen, Mylord. Es tut mir leid, dass ich Euch unrecht getan hab.
    Ich hoffe, dass wir uns wiedersehen und ich Euch diese Tat vergelten kann.“
    Seine dunklen Augen starrten sie auf eine Weise an, die ihr beinahe unheimlich wurde.
    „Es wird Zeit“, meinte er leise und brach den Bann. „Mein Bruder erwartet Euch.“






    Er öffnete die Tür und trat zurück, um sie vorbei zu lassen. Verunsichert durch den
    eigenartigen Unterton in seiner Stimme zögerte sie einen Moment, bevor sie hindurch ging.
    Sie wunderte sich über die Schwärze, die sie empfing, die dumpfe Luft, wie aus einem Grab.
    Um sie herum war nichts, keine Hecke, wie er gesagt hatte. Ihr Blick richtete sich gen
    Himmel, doch auch dort sah sie nichts als....Dunkelheit.
    „Mylord!“ rief sie angsterfüllt. „Ihr...Ihr müsst Euch geirrt haben, hier geht es nicht nach
    .drau...“
    Sie spürte einen Stoß in ihrem Rücken, taumelte vorwärts und hörte nur einen Moment später,
    wie die Tür hinter ihr zufiel.






    Zutiefst erschrocken fuhr sie herum, ihre Finger fuhren hektisch über die Tür, suchten einen
    eisernen Ring, wie dem an der anderen Seite und zerrten daran, als sie ihn endlich gefunden
    hatte. Doch die Tür rührte sich nicht.
    „Mylord?“ Sie versuchte sich zur Ruhe zu zwingen. Das war alles ein Versehen. Nur ein
    Versehen, ganz sicher. „Mylord! Ich kann die Tür nicht öffnen. Helft mir!“ Sie hämmerte
    gegen das Holz, lauschte in die Stille nach seiner Stimme. Vergeblich!
    „Stanley! Wo seid Ihr?“ Aus dem Rufen wurde Schreien, panisches Schreien. „Bitte, Ihr
    müsst mich doch hören! Stanley!“ Wieder und wieder schlug sie mit den Fäusten gegen das
    Holz, bis ihr die Hände schmerzten. Nur eine Antwort erhielt sie nicht.






    Dabei hörte er sie sehr wohl trotz der schweren Tür. Er hörte das Hämmern ihrer Fäuste, die
    verzweifelten Rufe, die Ungläubigkeit und das wachsende Entsetzen in ihrer Stimme. Er hatte
    nicht gedacht, dass es so schwer sein würde, und ertappte sich dabei, wie er daran dachte, die
    Tür zu öffnen, eine andere Lösung zu suchen. Doch das konnte er nicht. Zuviel war in dieser
    Nacht bereits geschehen, Dinge, für die er keine Erklärung geben konnte. Entweder sie oder
    er. Und Stanley Morgan entschied sich für sich selbst und floh aus dem Gang zurück in die
    Kapelle, als würde er vom Teufel persönlich verfolgt werden.






    Catalina wusste nicht, dass er längst fort war. Sie hoffte, dass er womöglich ebenso
    verzweifelt auf der andere Seite stand und versuchte, diese verdammte Tür wieder
    aufzubekommen. Womöglich hatte sich der Mechanismus nur verklemmt und sie musste
    einfach Geduld haben. Für eine Weile beruhigte sie sich selbst mit dieser Vorstellung. Doch
    es tat sich nichts, und je länger sie wartete, desto mehr schwand die unsinnige Hoffnung und
    machte der Verzweiflung Platz. Trotzdem wehrte sie sich gegen die Erkenntnis, dass sie in
    der Falle saß. Er konnte sie doch nicht wirklich hier zurückgelassen haben.
    „Warum?“ flüsterte sie tonlos und schrie es gleich darauf in die Dunkelheit. „Warum???“






    +++++++++++++++++++
    geht noch weiter

  • *






    Und dann hörte sie doch etwas, ein Geräusch, dass sie zusammenfahren ließ. Denn es kam
    nicht von draußen. Etwas...war...in diesem Raum. Ganz in ihrer Nähe. Am ganzen Leibe
    zitternd, drehte sie sich um. Inzwischen hatten ihre Augen sich an das Dunkel soweit
    gewöhnt, dass sie schemenhafte Umrisse um sich herum erkennen konnte. Und nun, da sich
    ihre Sinne ganz auf ihre Umgebung konzentrierten, merkte sie auch, dass die Luft nicht
    einfach nur dumpf war. Nein, ein schwacher, seltsam süßlicher Geruch lag über dem Raum,
    der ihr Übelkeit verursachte. Am liebsten hätte sie sich einfach an die Wand gedrückt, doch
    irgendetwas brauchte sie dazu, weiterzugehen.






    Ihr Herz raste, hämmerte schmerzhaft in ihrer Brust, dass sie meinte, es müsse jeden
    Augenblick zerspringen, ihre Zähne schlugen klappernd aufeinander. Dennoch zwang sie
    sich, vorsichtig einen Fuß vor den anderen zu setzen, bis sie gegen etwas stieß, das sich direkt
    vor ihr auf dem Boden befand und auf einmal einen Laut von sich gab.
    „Madre de Dios!“ Mit einem Aufschrei sprang sie zurück und suchte Abstand zwischen sich
    und dem Ding auf dem Boden zu bekommen. Eine Weile war nichts mehr zu hören außer dem
    Schlagen ihres eigenen Herzens, das sich nur mühsam wieder beruhigte. Und dann, auf
    einmal...war es wieder da, doch diesmal erkannte sie, was es war. Das Röcheln eines
    Menschen.






    Das Zittern setzte wieder ein, als sie erneut darauf zuging, doch diesmal war es nicht die
    Angst vor dem Unbekannten, die sie zittern ließ, sondern die Furcht, dass sich die Vorahnung,
    die sie auf einmal beschlich, als wahr erweisen könnte. Als sie aufs Neue auf den Widerstand
    am Boden traf, blieb sie stehen und beugte sich herunter. Ohne Zweifel, da lag der Körper
    eines Menschen. Und dieser Mensch lebte. Immer tiefer senkte sie den Kopf, um in sein
    Gesicht zu sehen, und ihre Furcht wurde immer stärker und stärker. Bis sie direkt neben ihm
    auf die Knie sank.






    Ihre Finger tasteten sich über seinen reglosen Körper, sie spürte weichen Samt und
    Spitzenborten, einen schweren Gürtel. Seine Hand zuckte zusammen, als sie ihn berührte, sein
    Atem rasselte und er stöhnte leise einen Namen. Ihren Namen. Sie kroch auf allen vieren zu
    seinem Kopf, starrte darauf hinunter, auf das wenige, das sie im Dunkel erkennen konnte und
    wusste doch, dass ihr Herz sie nicht betrog.
    „Nein...gütiger Gott, nein.“ Ihr gequälter Aufschrei hätte einen Stein zu Tränen gerührt. „Bitte
    lass es nicht wahr sein. Es darf nicht wahr sein..“






    Sie schob ihm die Hand in den Rücken, um ihn auf ihren Schoß zu ziehen und fühlte etwas
    Nasses auf ihrer Haut. Etwas dunkles, von dem dieser süßliche Geruch ausging. Blut. Der
    ganze Rücken war damit durchtränkt und sie wusste sofort, dass es keinen Sinn mehr hatte,
    auch nur zu versuchen, die Blutung zu stoppen. Wer weiß, wie lange er schon hier lag und
    dem Tod entgegen dämmerte.
    „William!“ flüsterte sie verzweifelt. „Hörst du mich? Ich bin hier, bei dir. Du bist nicht
    allein.“






    Sie hatte keinen Zweifel mehr, wessen Werk das war. Aber sie verstand es nicht. Wie hatte
    Stanley das tun können? Seinen eigenen Bruder zu ermorden. Warum? Aus Eifersucht? Er
    liebte sie doch gar nicht. Aus gekränktem Stolz? Weil sie sich gegen ihn entschieden hatte?
    „Großer Gott! Warum hast du das zugelassen, er ist sein Bruder, sein Bruder!“
    Ungehindert rannen ihre Tränen die Wangen hinunter, tropften auf sein Gesicht, während sie
    ihn sanft wie ein Kind in ihren Armen wiegte.
    Allmählich schien sein leise rasselnder Atem wieder ruhiger zu werden, als würde er ihre
    Gegenwart tatsächlich spüren. Seine Lippen murmelten leise immer wieder ihren Namen.
    Und auf einmal streckte sich sein Körper mit einem tiefen Seufzer aus, sein Arm glitt
    von ihrem Schoß, und es wurde ganz still.






    Eine entsetzliche, ohrenbetäubende Stille, die selbst ihre Tränen für einen Moment versiegen
    ließ. Zärtlich glitten ihre Finger über seine Wangen.
    „Schlaf ...mein Liebster!“ hauchte sie und streifte seine Lippen zu einem letzten Kuss.
    „Schlaf...und träume für uns beide. Vergiss mich nicht, vergiss mich ni....“ Die Starre fiel von
    ihr ab, sie brach über seinem toten Körper zusammen, von ungehemmten Schluchzen
    geschüttelt. Eine schiere Ewigkeit saß sie so auf dem Fußboden, weinend, bis sie keine
    Tränen mehr hatte und blicklos vor sich hinstarrte. Sie sollte beten, aber sie fand keine Worte.
    In ihrem Herzen war nur Trauer und Zorn. Ohnmächtiger Zorn.
    Ihr war klar, dass Stanley nicht zurückkommen würde. Sie sollte hier sterben, genauso wie
    sein Bruder. Nur zu ihm war er gnädiger gewesen. Ihr Leiden würde unendlich länger sein, ihr
    Tod qualvoll und einsam. Vergessen von allen. Selbst von Gott!






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    geht noch weiter