Das Geheimnis der Schatzinsel

  • Das Geheimnis der Schatzinsel


    Liebe Leute, groß und klein,
    Ihr sollt hier Willkommen sein.
    Zu meiner Pirateng´schicht!
    Vergesst das Weiterlesen nicht!


    Diese Fotostory erzählt von Sally, die auf der Cocosinsel lebt, in der Nähe von Südamerika. Es geht um das Buch "Die Schatzinsel", sehr verbreitet, auch mehrmals verfilmt, bzw. um die Story: "Sally und das Geheimnis der Schatzinsel", geht aber viel mehr auf Sally´s Leben ein. Das Buch wurde geschrieben von Jo Tenfjord, hier der Link, das Buch ist echt lesenswert: Hier gehts zum Buch
    Lest selbst, was sich hinter dem Geheimnis der Schatzinsel verbirgt! Viel Spaß!


    Sylvi


    Kapitelübersicht (wird immer geändert):


    1. Kapitel: Eine Art Vorwort


    2. Kapitel: Das Wirtshaus


    3. Kapitel: Ein gemütlicher Abend in der Schankstube


    4. Kapitel: Das erste Treffen mit Jim Hawkins











    Juli 2008



    [center][SIZE=3]An alle Fotostory-Schreiber: Ihr wollt nicht, dass Eure Geschichte in der Versenkung verschwindet? Dann schaut mal hier rein[/SIZE]
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  • Kapitel 1 - Eine Art Vorwort


    Es fing wohl damit an, dass Schlotterknochen etwas in seinem Bündel nach Hause brachte.
    Er machte es auf und zeigte es mir.
    "Das ist ein Buch!", sagte er. Ja, soviel wusste ich auch, obwohl es das erste Mal war, dass ich ein Buch aus nächster Nähe sah.




    "Weißt Du, wie es heißt?", fragte er mich.
    "Oh je, hat´s etwa auch einen Namen?", fragte ich. "Ist´s getauft? War´s in der Kirche?"
    "Alle Bücher haben einen Namen.", erklärte Schlotterknochen. "Manche haben auch mehrere. Das ist genau wie bei den Menschen."



    "Wie heißt´s denn nun?", fragte ich. "George vielleicht?" Ja, das war möglich, denn so hieß der König, hatte ich gehört. Und ein Buch musste schließlich auch einen feinen Namen haben, dachte ich.
    "Es heißt Die Schatzinsel.", sagte Schlotterknochen. Da blieb ich eine Weile stumm. So etwas Sonderbares!
    "Und es handelt von Leuten, die Du kennst!", erklärte er weiter.



    "Von Jim Hawkins, Gutsherr Trelawney und Dr. Livesey zum Beispiel."
    "Oh je.", seufzte ich wieder. "Sind die ganz klein geworden und jetzt da drin?" Denn ich dachte, es könnte so etwas wie Hexerei sein.
    "Irgendwie schon...", murmelte Schlotterknochen.
    "Jim Hawkins hat es geschrieben."
    "Jim Hawkins? Dieser kleine Schmarotzer?! (Ich fand übrigens nicht wirklich, dass er ein Schmarotzer war.) Was hat er denn da geschrieben?"



    Und Schlotterknochen fing an, zu lesen. Die nächsten Tage tat er fast nichts anderes als lesen, und ich tat fast nichts anderes als zuhören.
    Schlotterknochen war wohl ein gebildeter Mensch, doch das Vorlesen war er wohl nicht so gewohnt, und ich musste zwischendrin immer nachfragen, wenn ich was nicht verstanden habe, und auch fluchen. Zum Schluss habe ich dann gesagt: "Jetzt will ich ein Buch schreiben! So, wie es wirklich war!"



    "Du kannst ja gar nicht schreiben!", sagte Schlotterknochen.
    "Aber Du kannst es!", gab ich zurück.
    "Es ist gefährlich, über so was zu schreiben!", sagte er.
    "Du weißt schon, Sally, wir haben ganz schön viel erlebt! Und wenn es aufgeschrieben ist, dann steht es da, und alle können es lesen."
    Ich fiel ihm ins Wort. "Aber alle können doch gar nicht lesen!"



    "Sheriffs und Friedensrichter und solche Leute können lesen.", sagte er wieder.
    "Dann will eben ich selbst schreiben! Ich will es lernen!"
    "Dazu musst Du zuerst lesen lernen." Er sah mich misstrauisch an.
    "Jawohl!", rief ich, bestimmt wie nie zuvor.



    Und es war eine Quälerei, und es dauerte lange. Aber zum Schluss konnte ich beides, und da hab ich selbst geschrieben. Und meine Geschichte fängt schon viel eher an als die von Jim Hawkins. Der hatte noch nicht mal was von der Schatzinsel geahnt, als meine Geschichte anfing. Und hier ist sie:


    [center][SIZE=3]An alle Fotostory-Schreiber: Ihr wollt nicht, dass Eure Geschichte in der Versenkung verschwindet? Dann schaut mal hier rein[/SIZE]
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  • Kapitel 2 - Das Wirtshaus


    Jetzt hab ich erzählt, wie es kam, dass ich mit dem Schreiben angefangen habe, und nun will ich Euch erzählen, wie das andere zuging.



    Ich wohnte im Wirtshaus Zum Grünen Dachs, zusammen mit Knochengestell, der, wie ich dachte, mein Vater war, und Hühnervettel, meiner Mutter. Mit Knochengestell hatte es etwas sehr Merkwürdiges auf sich: Er konnte lesen und schreiben, und einige sagten, dass er früher Pfarrer war. Trotzdem hatte er vor allen möglichen Sachen Angst. Manchmal hatte er sogar solche Angst, dass ihm die Zähne im Mund aufeinander klapperten. Deshalb nannte ich ihn immer Schlotterknochen. Die anderen sagten immer Knochengestell zu ihm. Er wollte nicht gern, dass die Leute ihn sahen, deshalb versteckte er sich meist in dunklen Winkeln.



    Die allergrößte Angst hatte er aber vor Hühnervettel, und das war auch kein Wunder, denn so ein übles Weib gab es auf der ganzen Cocosinsel kein zweites Mal. Manchmal konnte ich gar nicht glauben, dass er sich einmal nahe genug an sie heran getraut hatte, um mein Vater zu sein.
    Hühnervettel keifte und jammerte den ganzen Tag, dass ich nicht genug tat. Ich solle Holz hacken, ich solle Wasser holen, und ich solle die Wäsche im Bach ausspülen.



    Manche Gäste haben mich rumgescheucht und gekniffen, und andere haben mir auch Fusstritte versetzt, wenn ich ihnen nicht schnell genug war. Hühnervettel hat mich meistens an meinen langen Haaren gezogen und geschlagen, aber meistens war ich schneller als sie und konnte ihr entwischen.
    Irgendwie ist´s mir in unserem Wirtshaus auch ganz gut gegangen. Ja, ich glaub, ich hätte mich ganz wohl gefühlt, wenn ich nur etwas mehr zu essen gekriegt hätte, denn von den schimmeligen Käseresten und den harten Brotkrusten, die Hühnervettel mir hinwarf, konnte man schlecht fett werden.



    Aber auch dort konnte es schön sein!
    Ich hätte mir auch niemals erträumen lassen, dass Hühnervettel so abgrundtief schlecht war, sich so was Gemeines für mich auszudenken. Aber davon will ich ja jetzt erzählen.
    Am Schönsten wars im Grünen Dachs, wenn Billy Buck auftauchte. Und das war vielleicht ein Kerl, das sag ich Euch!



    Hühnervettel ist um ihn rumgeturtelt und hat ihm schöne Augen gemacht, aber er hätte jede kriegen können und hat sich nicht groß um sie gekümmert. Aber trotzdem war da was zwischen denen. Denn Billy zog die Leute an, und Hühnervettel hat das ausgenutzt.



    Oft hat sie mich in die Stadt geschickt, zu diesem oder jenen Tagelöhner. Da sollte ich sagen, dass Billy jetzt da war, und dann kamen die Leute, dass die Wirtsstube ganz voll wurde.
    Billy spendierte Überseerum anstatt dem saueren Bier, sodass am Ende des Abends alle betrunkener als an anderen Tagen nach Hause trotteten.



    Ich habe mich meist auf die Treppe gesetzt und heimlich zugehört, damit ich so viel wie möglich mitkriegte, denn hier war´s spannend und toll. Die haben ja nicht immer genau gesagt, was sie meinten, aber ich hab trotzdem das meiste kapiert.
    Aber dann kam ein Abend, den ich nie vergessen werde...


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  • Kapitel 3 - Ein gemütlicher Abend in der Schankstube


    An dem Abend hat irgendwie alles angefangen. Mit einem Mal war´s, als wär´s plötzlich dunkler und kälter in der Wirtsstube geworden. In der Tür stand ein stattlicher älterer Herr, den die meisten kannten. Sauer und mürrisch war er. Das Geschwätz hörte auf, und die Leute glotzen ihn an. Ja, er war ein seltener Gast unseres Hauses. Ich hatte ihn, glaube ich, vorher noch nie im Grünen Dachs gesehen, aber ich wusste genau, wer er war: Der Waldhüter droben vom Gutshof, Thomas Redruth. Ein zänkisches Weibsbild, von dem er sich erholen musste, hatte er nicht. Kann sein, er wollte sich mit einem Schluck trösten, eben gerade deshalb. Oder er hatte einen armen Hungerleider nicht geschnappt, der im Wald beim Gut einen Hasen abgeschossen hatte. "Guten Tag, Hochwohlgeboren!", rief Billy Buck. Dann rempelte er Schlotterknochen, der neben ihm saß, in die Seite. "Bring ein Glas feinsten Rum, Du Dummkopf!"



    Schlotterknochen lief sogleich und der Gutsherr gesellte sich an den Tisch, an dem Billy saß. Billy, der Spaßvogel, wollte sofort einen Jux mit ihm machen, doch das hätte er sich sparen können.
    "Trinken könnt Ihr!", sagte Redruth. "Aber wenn der Gutsherr Hilfe bei der Feldbestellung oder bei der Ernte braucht, dann kann man kaum Leute kriegen."
    "Vielleicht verdienen sie mit anderen Sachen besser.", sagte Billy Buck. "Beim Fischen zum Beispiel."
    Die ganze Wirtsstube lachte.



    "Oh, ich denke, sie sind beim Fischen auf etwas anderes aus, als auf Fisch." Redruth ließ sich nicht beirren.
    "Die Leute aus der Stadt sollten sich schämen!"
    "Aber warum denn das?", fragte Billy unschulig. Er tat, als würde er nichts verstehen.
    "Ja, das werde ich Dir sagen, fall´s Du´s noch nicht wissen solltest, Du Gauner!" Redruth ließ nicht locker.
    "Ihr betrügt den König! Ja, das tut Ihr! Fast nichts kauft Ihr auf ehrliche Weise - geschmuggelte Sachen sind das! Allzu viele halten zu den Schurken und erzählen nicht, was sie gehört oder gesehen haben!"



    Er war wohl an diesem Abend regelrecht auf dem Kriegspfad gegen alles, was nicht ganz Rechtens war.
    "Sachte, sachte..", sagte Billy Buck ruhig. "Ist es denn erstaunlich, dass manche sich ärgern, wenn sie mehr bezahlen sollen, als ein braver Arbeiter aufbringen kann, für Tee, Tabak und viele andere Sachen, von denen man Freude und Nutzen hat? Wenn der Zoll so ungeheuer hoch ist, dann haben sie wohl keine Lust, die zu verpetzen, die ihnen die Sachen zu einem vernünftigen Preis verschaffen. Man sagt, dass hier im Distrikt auch auf den Tischen der Herrschaften Schmuggelware zu finden ist, weil sie ihre Finger dabei im Spiel haben. Du kannst ja Deinen Herrn, den Gutsherrn Trelawney, danach fragen. Ich habe gehört, er weiß auch von jenen Dingen!"



    Peng! Redruth haute mit der Faust auf den Tisch.
    "Wie kannst Du es nur wagen, so etwas zu sagen?"
    "Sachte, sachte..." Wieder blieb Billy ganz ruhig.
    "Ich habe ja gar nichts Schlechtes über Deinen Gutsherrn gesagt, sondern nur, dass Du ihn danach fragen kannst."



    "Ich gehe jetzt!", schrie Redruth, als würde das irgendwen traurig stimmen. "Und ich schwöre Dir: Zollinspektor Dance macht bestimmt bald einen Ausflug in diese Gegend, und schaut bei Euch rein! Dann weht hier ein anderer Wind!"
    Dann schritt er aus der Stube. Für einen kurzen Moment war alles still, doch dann sagte Billy: "Hunde, die bellen, beißen nicht. Und schon gar nicht solche, die keine Zähne mehr im Maul haben!"
    Die Schankstube gröhlte und lachte, dann fingen sie an zu singen:
    Habt Ihr schon gehört,
    vom tapferen Johnny?
    Aus fernen Ländern
    ist er heimgekehrt!
    Er ist zurück, ja, er kam
    über´s salzige Meer
    mit dem wilden Westwind!


    Und Billy erzählte und machte Späße und lachte, und die Leute fingen wieder an, zu reden und fühlten sich wieder wohl.
    Hühnervettel wollte sich sogleich wieder an Billy ranschmeißen, doch da sagte er ernst:
    "Jemand sollte nach Dance Ausschau halten, jemand, der möglichst unauffällig ist und unverdächtig aussieht!"
    Und Hühnervettel sagte prompt:
    "Da kenne ich einige. Darüber sprechen wir morgen!"
    "Ja, Du weißt immer Rat, Mary, auf Dich kann man sich verlassen!", sagte Billy, und Hühnervettel kicherte glücklich vor sich hin.


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  • Hi!
    Die SChatzinsel...ich kenn weder den Film noch das Buch, also lass' ich mich mal überreaschen! Auf jeden Fall ist mir Sally sympathisch!

    LG MIri

    Ich grüße alle die von mir gegrüßt werden möchten^^


    ♥ Theater spielen ♥ :roftl (Aber auf der Bühne und nicht im Fernsehen oder son schrott!!!)

  • An Miri: Es geht auch nicht um die Schatzinsel, also nicht um das eigentliche Buch, sondern um unsere eigene Version über die Schatzinsel :-)
    Dankeschön!


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  • Kapitel 4 - Das erste Treffen mit Jim Hawkins


    Zu Anfang war das Schreiben eine ganz schöne Strapaze. Ich konnte an nichts anderes denken, und es ging mir mehr schlecht als recht. Aber dann fing ich an, an das zu denken, was Schlotterknochen darüber gesagt hatte, wie ich schreiben solle, und danach wurde es ein bisschen besser.
    Am nächsten Tag lief Hühnervettel im Dorf herum und tuschelte mit einer Frau nach der anderen. Ich wusste genau, was da vor sich ging: Sie sollten sich nach Dance und seinen Männern umsehen. Aber dann rief Hühnervettel nach mir.



    "Du machst Dich jetzt auf den Weg zum Admiral Benbow," - das war ein Wirtshaus, das nicht allzu weit weg war - "und hörst Dich um, ob Inspektor Dance dort aufgekreuzt ist. Aber das sollen ehrenwerte Leute sein, ich würde eher sagen, sie sind scheinheilig, deshalb musst Du aufpassen, was Du sagst. Tu bloß nicht so, als ob Du es auf jeden Fall rausfinden wolltest. Sag, Du willst ihm was ausrichten. Und wenn Du ihn triffst, sagst Du, Du hättest gehört, dass er gerne Eier kaufen würde, und Du wolltest nur fragen, ob das stimmt, denn dann könnte Deine Mutter ihm welche verkaufen. Haste kapiert? Und gnade Dir Gott, wenn Du die Sache vermasselst. Dann schlag ich Dich grün und blau!"
    Ha, das war nicht schwer für mich, wo ich´s doch gewohnt war, mich durchzumogeln! Ich machte mich gut gelaunt auf den Weg. In diesem Wirtshaus war ich vorher noch nie gewesen, aber ich hatte es von Weitem gesehen.



    Es lag sogar so nah, dass ich den merkwürdigen Kerl gesehen und gehört hatte, der dort logierte. Ein richtiger Seebär, der eine Art Seemannslied vor sich hin brummte.
    "Fünfzehn Mann auf des toten Manns Kiste,
    johoho, und die Buddel mit Rum!"


    Billy Bone hieß er, so ähnlich wie Billy Buck. Ich hatte schon viel von ihm gehört und wollte ihn zugegebenermaßen mal aus der Nähe ansehen. Also rannte ich hin und sagte Guten Tag. Er war wirklich genau so, wie ihn die Leute beschrieben haben: Groß und kräftig, das Haar hing ihm wild ins Gesicht und er hatte eine Narbe von einem Säbelhieb im Gesicht.
    "Was willst Du?", brummte er.
    "Hast Du einen gesehen, der Dance heißt?", fragte ich.
    "Was ist das für einer?", fragte er, und da war es, als hätte er plötzlich einen Schatten auf dem Gesicht. Er hatte wohl Angst.
    "Ist das ein Seemann?", fragte er weiter.
    "Nein.", sagte ich und da hatte er nicht mehr solche Angst.
    "Wer ist er dann?"
    "Ein Freund von meiner Mutter.", sagte ich.
    Und mir wurde klar, dass ich von ihm nicht viel erfahren würde, und so machte ich mich wieder auf den Weg ins Wirtshaus.
    Etwas, was mich sehr wütend gemacht hat, als Schlotterknochen mir aus dem Buch vorgelesen hatte, war, dass Jim Hawkins nichts über mich geschrieben hatte. Wir kannten uns doch, und ich werde nie unser erstes Treffen vergessen.



    Er stand vor dem Wirtshaus, das blonde Haar fiel ihm leicht ins Gesicht. Er war größer und älter als ich.
    "Guten Tag!", sagte ich. "Schönes Wetter heute."
    "Guten Tag!", grüßte er.
    Ich fragte ihn nach seinem Namen.
    "Jim Hawkins.", antwortete er.
    "Weißt Du, wer Dance ist?" Er sah mich stutzig an.
    "Natürlich weiß ich das.", sagte er dann. "Aber wie heißt Du?"
    "Sally.", sagte ich kurz. Ich durfte nicht zu viel verraten.
    "Was willst Du von Dance?" Mensch, der war aber neugierig.
    "Ihm was ausrichten, von meiner Mutter. Sie verkauft ihm Eier."
    Er sah mich noch einmal von oben bis unten an.
    "Ich weiß nicht, wo er ist. Aber ich kann Mutter fragen. Sie weiß es bestimmt. Komm mit rein."
    Ja, hier war alles anders. So hell und freundlich. So sauber und fein. Seine Mutter stand am Herd.



    "Guten Tag.", sagte sie, als sie mein Eintreten bemerkte.
    "Das ist Sally. Sie will wissen, wo Dance ist. Weißt Du, wo sie ihn finden kann?"
    "Wo er im Augenblick ist, weiß ich nicht, er ist ja ständig im Distrikt unterwegs. Aber das Essen ist fertig. Jim, setzt Dich an den Tisch!"
    Es war, als wäre ich am Boden festgewachsen. Ich stand einfach da und starrte ihn an.



    Auf einem Fass, welches in der Stube stand, ließ ich mich schließlich nieder. Er sagte kurz: "Willst Du Dich nicht an den Tisch setzen?"
    Doch ich schüttelte den Kopf.
    "Da, wo ich her komme, dürfen Kinder nicht mit am Tisch sitzen."
    Dann kam seine Mutter mit der Schüssel, in der das Essen war. Ja, das war eine richtige Kraftbrühe, mit Haferschrot angedickt. Das konnte ich sogar da riechen, wo ich saß.
    Die Mutter sah mich an. "Hast Du vielleicht auch Hunger?"
    Ich hatte schon seit Monaten nichts Warmes mehr im Magen gehabt, dennoch schüttelte ich verlegen den Kopf. Doch da war sie schon unterwegs mit einem neuen Teller Suppe, und so saß ich schließlich neben Jim und löffelte den Teller blitzblank.



    Dann passierte etwas, dass ich nie vergssen werde: Die Mutter hatte bereits den Tisch abgeräumt, da stand Jim auf und sie umarmten sich. Die Mutter strich ihrem Jungen über die Wange und gab ihm einen Kuss.
    Ich weiß kaum, wie ich von da weg kam, und die ganze Zeit hatte ich die beiden vor Augen.
    "Hast Du was über Dance rausgekriegt?", fragte Hühnervettel, als ich nach Hause kam.
    "Du verfluchtes nutzloses Ding!", kreischte sie und ging auf mich los.



    "Du verdammtes Drecksweib! Fahr doch zur See!", schrie ich. (In Wirklichkeit sagte ich, dass sie ganz woanders hinfahren sollte, aber Schlotterknochen hat gesagt, so etwas kann nicht auf Papier stehen.)
    Sie hob die Hand, um mich zu schlagen, aber da war einer, der war schneller. Billy Buck hatte das Szenario beobachtet und in letzter Minute ihren Arm zu fassen gekriegt.



    "Ganz ruhig, Mary. Wir haben ja noch Zeit. Gib ihr noch eine Chance, dann wird das schon."
    Ich wischte mir die Augen ab, in denen bereits Tränen standen, und legte mich auf den verschimmelten Strohsack unter der Treppe. Ich dachte an das, was ich heute erlebt hatte. Um die Sache mit Hühnervettel kümmerte ich mich nicht groß. An so etwas war ich schon gewohnt. Aber bald machte sie etwas, was noch viel viel schlimmer war.


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  • Hallo Sylvestar!
    Für deine erste FS ist es einfach fantastisch!
    Der Text ist super und an den Bildern hab ich auch nichts zu meckern.
    Es ist schon scheusslich, wie Hühnervettel Sally behandelt, aber noch schlimmer, dass es Sally gar nicht stört.
    Vielleicht freundet sie sich ja mit Jim an?
    Bis sie das Buch geschrieben hat, kann es noch dauern.. :p
    Das "echte" Buch Die Schatzinsel hab ich nicht gelesen, ist ja wahrscheinlich auch gut so. :)
    Didiaaaa-die-deine-FS-supertoll-findet. =)

    Mein Name ist Divya und ich bin eine unter vielen.
    I look inside myself and see my heart is black
    I see my red door and it has been painted black
    Maybe then I'll fade away and not have to face the facts
    It's not easy facing up when your whole world is black


  • wow tolle story gefällt mir seehr gut... <3

    LG
    KleineFee15 :)

    [CENTER] *[SIZE=3]Den Rest meines Lebens werde ich in* *der Zukunft verbringen*[/SIZE][/CENTER]

    [CENTER][SIZE=4]MORD IN MANHATTAN[/SIZE][/CENTER]
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    [CENTER] :wolki[/CENTER]

  • Vielen Dank für alle, die einen Kommi geschrieben haben.
    Didiaaa: Danke für Dein Lob! Hat mich sehr gefreut.
    Kleine Fee: Auch dir dankeschööön!
    Irgendwie habe ich zwar den Eindruck, dass vielen meine Story nicht gefällt, weil so wenige Kommis da sind, aber ich mach trotzdem weiter, weil es uns (mir und moni) voll Spaß macht. Moni meint, die Leser sind erst mal nur still dabei und melden sich später.
    Also, auf ein Neues, gleich gehts weiter!


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  • Kapitel 5 - Ein fremder Gast


    Wenn Henry Thursday ein tüchtiger Seemann war, so war Billy Buck ein brauchbarer Schmuggelmeister. Alles schaffte er, und alles hatte er im Griff. Während einiger Schmuggelaktionen lebte er im Grünen Dachs, und Hühnervettel zog sich saubere Kleider an und putzte sich ordentlich raus, servierte ihm leckere Sachen und versuchte, sich an ihn ran zu machen.



    Da ging mir auf, dass Hühnervettel ein bisschen dumm sein musste, denn Billy Buck hatte bald genug verdient, um sich ein feines Haus in einer anderen Gegend zu kaufen und ein Gentleman zu werden. Was würde er da mit einem schlampigen Frauenzimmer wie Hühnervettel anfangen? Er schaffte es, sie sich vom Leib halten - ohne sie zu beleidigen und ohne sie zu verärgern - ja, der konnte sich zu winden wie ein Aal!
    Sobald es dämmrig wurde, wollte ein gutgekleideter Kaufmann nach dem anderen mit Billy reden.



    Aber an jenem Tag kam jemand, der kein Kaufmann war, sondern eine hübsche, schwangere junge Frau mit großen Augen und einem kurzen Kleidchen.
    Es stellte sich heraus, dass eine Fracht, die für Billy Buck gedacht war, es war wohl reichlich Tabak, von der Bucht aus direkt zur Cocosinsel gesegelt war. Sobald der Schoner am Kai festgemacht worden war, waren die Zollmänner an Bord gekommen - ohne dass sie auch nur einen Fliegenschiss gefunden hatten!



    Diese Frau war Passagier an Bord, und jetzt wollte sie auch mit Billy Buck reden. Ja, denn sie wäre nicht weit gekommen, in den Schuhen, die sie anhatte. Aber auch, wenn der Weg vom Kai bis zum Wirtshaus nicht besonders weit gewesen war, musste sie sich ausruhen, und das sollte sie oben in einem der Gästezimmer machen.
    Ich merkte sofort, dass Hühnervettel eifersüchtig war, denn sie wurde ziemlich wütend und stampfte von einem Fuss auf den anderen.
    Innendrin musste ich über sie lachen, denn es gab ja wohl nichts, worauf sie eifersüchtig sein musste - so ein kleines Frauchen mit Kugelbauch - Billy konnte doch wohl was Besseres kriegen als so was Gebrauchtes.
    Er kam dann auch schnell wieder nach unten und flüsterte Hühnervettel was zu, dann gingen die beiden nach Draußen.
    Als sie wieder rein kamen, war Hühnervettel immer noch wütned und eifersüchtig, das merkte ich genau.



    Dann ging auf einmal die Tür auf, und Zollinspektor Dance stand in der Tür, gefolgt von einem anderen Kerl.
    "Guten Tag, Mary!", sagte Dance überschwenglich.
    "Wie ich höre, hast Du heute einen fremden Gast bekommen!"



    "Ja, hier sitze ich!", sagte Billy.
    "Dich meinte ich nicht." Dance beachtete ihn kaum. "Du bist zu gerissen für mich. Die schwangere Frau, die will ich begrüßen! Die Zollmänner unten am Kai müssen ganz schöne Idioten sein, aber ich habe ihre Spur verfolgt."
    "Wir haben wirklich gerade einen Gast von da gekriegt.", sagte Hühnervettel. "Aber die Frau ist nicht schwanger."
    Ich war so verblüfft, dass ich nicht überlegte. Hatte Hühnervettel denn ausgerechnet das nicht gesehen, wo sie doch sonst alles sofort sah.



    "Aber sie hatte doch nen dicken Bauch!", platzte ich los.
    "Was sagst Du da, Du Dummkopf!", rief Hühnervettel, und sofort kriegte ich ordentlich eine von ihr gelangt.
    "Hatte sie doch, hatte sie doch!", schnaubte ich vor Zorn und stampfte mit dem Fuss auf.
    Dance wandt sich an Mary.
    "Immer mit der Ruhe, Mary." Und dann sagte er zu mir: "Liebes, Du hast ganz recht, aber ein anständiges kleines Mädchen wie Du weiß von solchen Dingen noch nicht Bescheid. Ein anständiges kleines Mädchen sollte nicht einmal eine Ahnung davon haben, was das Wort schwanger überhaupt bedeutet. Über sowas spricht man nämlich in gesitteten Gesellschaften nicht." Er grinste Billy und Hühnervettel breit an. "Aber so kann man das hier wohl nicht gerade nennen."



    Auf einmal kam die junge Frau die Treppe runter, dünn wie ein Faden! Ich habe fast meinen Augen nicht getraut.
    "Da sind wir wohl zu spät gekommen.", sagte Dance traurig.



    "Zu gern hätte ich gewusst, was Sie unter dem Kleid hatten, als Sie an Land gingen, mein Fräulein. Geh nach oben, und sieh nach, ob Du was finden kannst.", sagte er zu dem Mann, der mit ihm herein gekommen war. Doch nach einer Weile kam er kopfschüttelnd wieder die Treppe herunter.
    "Es ist bald Mittag!", sagte Dance, und mit diesen Worten verschwanden die beiden wieder.
    "Hi, hi!", lachte die junge Frau. "Jetzt habe ich das Meine getan, und jetzt mache ich mich wieder auf den Weg."
    "Ja, Du hast Dich sehr geschickt angestellt.", sagte Billy. "Ich begleite Dich ein Stück und besorge Dir Pferd und Wagen."
    Damit gingen sie fort, und Hühnervettel plante Fürchterliches.


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  • Kapitel 6 - Finstere Absichten


    "Dein loses Mundwerk werde ich Dir schon noch austreiben, Du Unglücksbalg!", zischte sie mich an. "Wenn Du nicht Dein Maul halten kannst, will ich Dich nicht hier haben. Knochen!!!", brüllte sie lautstark. Da kam Schlotterknochen angeschlichen.
    "Hol den Schornsteinfeger! Ich hab was mit ihm zu bereden!"
    Schlotterknochen kratzte sich am Kopf.
    "Es ist doch noch nicht lange her, dass er da war. Ich glaube, bei uns muss nicht gefegt werden."
    "Du sollst gar nichts glauben! Du sollst sagen, dass er herkommen soll. Sag ihm, ich hab was für ihn."



    Und so kam nach einiger Zeit der Schornsteinfeger. Er hatte sich wohl schon denken können, was Hühnervettel für ihn haben mochte, denn er hatte Geld dabei. Und das, was Hühnervettel für ihn hatte, war nicht immer leicht zu kriegen, und auch nicht ganz billig. Das, was sie für ihn hatte, das war nämlich ich!
    Ich wurde ganz still. Das hätte ich nicht mal von Hühnervettel gedacht.



    "Ich nehme aber nur kleine Jungen.", sagte der Schornsteinfeger.
    "Aber manche nehmen auch kleine Mädchen!", sagte Hühnervettel entschlossen.
    "Guck mal, wie dünn sie ist. Und gut klettern kann sie auch. Die geht auf die höchsten Bäume!"
    "Sie ist zu alt.", sagte er widerum.
    "Nein, nein!", sagte Hühnervettel. Und dann hat sie gelogen, und gesagt ich wär elf. Ich wusste nicht genau, wie alt ich war, aber wohl ein paar Jahre älter.
    "Dann ist sie aber groß für ihr Alter!", sagte der Schornsteinfeger und schielte zu mir herüber.
    "Gib ihr einfach nicht viel zu essen, dann wird sie schon nicht größer.", schlug Hühnervettel vor.
    "Sie ist genau passend und kommt durch die engsten Schornsteine. Wenn sie mal stecken bleibt, machst ihr einfach ein bisschen Feuer unter´m Hintern. Das hilft dann schon. Du kriegst sie auch ganz billig."
    Ich konnte nichts sagen und mich nicht rühren. Ich stand ganz starr da. Natürlich hatte ich schon von Eltern gehört, die ihre Kinder an den Schornsteinfeger verkaufen, aber doch nur, wenn die Kinder sonst verhungert wären.
    "Ich will nur ´n Goldstück für sie haben."
    Da sah ich, wie die trüben Augen vom Schornsteinfeger plötzlich anfingen zu leuchten.
    "Also gut.", sagte er. "Aber ich kann sie erst morgen holen. Hab heute noch was zu tun."
    "Aber das Geld will ich sofort!", schrie Hühnervettel.



    In diesem Augenblick kam Dick Johnson zur Tür herein.
    Dick ist ein armer Junge, der Sohn vom Schullehrer. Aber der Vater ist gestorben, und Dick und seine Mutter mussten aus dem Schulhaus raus. Jetzt wohnen sie in einer elenden Hütte direkt am Meer und halten sich mit Fischen am Leben.
    "Was willst Du?", fauchte Hühnervettel.
    "Fragen, ob Du Makrelen kaufen willst.", sagte Dick.
    "Warte.", brummte sie ärgerlich.



    Dann wandte sie sich an den Schornsteinfeger. "Her mit dem Geld!"
    Langsam, als ob es ihm am ganzen Körper weh tun würde, langte der Schornsteinfeger in die Tasche und zog eine Goldmünze heraus.
    "Da!", sagte er. Hühnervettel biss auf die Münze.
    "In Ordnung.", sagte sie..
    Das konnte nicht wahr sein. Ich sah Dicks Blick, als er da stand und auf die Goldmünze glotzte. So einen hungrigen Blick hab ich selten gesehen.



    Als der Schornsteinfeger ging, war es, als ob ich erwachen würde.
    "Ich verschwinde, ich hau ab!", schrie ich. Aber das war nicht so einfach. Hühnervettel packte mich am Handgelenk und wollte mich davonzerren - bestimmt ins Gästezimmer.
    Aber da wurde ich lebendig, hab getrampelt und um mich geschlagen. Ich war sogar stärker als Hühnervettel und konnte ihr beinahe entkommen. Doch da rief sie nach Dick.
    "Hilf mir, Dick. Du kriegst nen Schilling, wenn Du mir hilfst, sie nach oben zu schaffen."
    Da wurden seine Augen noch viel größer. Er packte mich am anderen Arm und zu zweit zerrten sich mich die Treppe hoch und warfen mich ins Gästezimmer. Dann schloss Hühnervettel ab. Anscheinend hatte sie auf dem Weg nach oben irgendwo nach dem Schlüssel gegriffen.



    Ich stand an der Tür und hämmerte dagegen. Da hörte ich Schlotterknochens Stimme.
    "Was ist denn hier los?", fragte er.
    "Ich habe dafür gesorgt, dass Sally in die Lehre kommt.", sagte Hühnervettel.
    "Aber jetzt will sie nicht einsehen, dass es für sie das Beste ist."
    "Was für eine Lehre?", wollte er wissen.
    "Beim Schornsteinfeger.", sagte sie. Und da hörte ich Schlotterknochen das erste Mal in meinem Leben schreien.



    "Nein, Mary, nein! Das kannst Du nicht, das kannst Du nicht!"
    "Und ob ich das kann, wart´s nur ab!", sagte sie entschlossen. "Und jetzt halt´s Maul, sonst geh ich zu Dr. Livesey, und Du weißt bestimmt, was ich dem zu erzählen habe!"
    Dr. Livesey war der Friedensrichter bei uns im Dorf. Da wurde es plötzlich ganz still. Anscheinend hatte sich Schlotterknochen wieder verkrochen. Und da fing ich an, zu weinen. Ich wollte mich ins Bett legen.



    Da hob ich die Bettdecke hoch, und was sah ich da: Feine Spitzen, von denen selbst ich wusste, dass sie kostbar waren. Und jetzt kapierte ich, was die kleine Frau unter dem Kleid versteckt hatte, und ich kriegte neue Hoffnung. Sicher würde Billy bald kommen, um die Spitzen zu holen. Und er würde Erbarmen mit mir haben und mich frei lassen.


    [center][SIZE=3]An alle Fotostory-Schreiber: Ihr wollt nicht, dass Eure Geschichte in der Versenkung verschwindet? Dann schaut mal hier rein[/SIZE]
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    [center][SIZE=4]Meine erste Fotostory:[/SIZE]
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    [center][SIZE=4]Das Geheimnis der Schatzinsel[/SIZE]
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  • Kapitel 7 - Auf der Flucht


    Es wurde dunkel und die Zeit verging entsetzlich langsam. Ich saß da und träumte davon, wie es wohl war, auf Billys Pferd davon zu reiten, mit dem schlanken großen Kerl hinter mir. Weit weg von Hühnervettel. Und vielleicht würde er sogar den Arm um mich legen, damit ich nicht herunterfiel.
    Es war schon spät nachts. Warum kam Billy nicht? Ich konnte nicht schlafen, ich war zu aufgeregt. Und endlich knackste das Schloss und ich starrte zur Tür. Sie ging auf.



    Doch da stand nicht der stattliche Billy Buck, nur der kleine schwächliche Schlotterknochen. Er nahm mich an der Hand und wir liefen und liefen, ich weiß nicht wie lange. Als wir weit genug vom Hühnervettel weg waren, liefen wir nicht mehr. Jetzt gingen wir. Schlotterknochen meinte, es wäre zu verdächtig, wenn wir laufen würden. Es wurde hell, schließlich stand die Sonne hoch am Himmel. Mein Magen meldete sich lautstark. Es war wohl Mittag.
    "Wohin gehen wir?", fragte ich Schlotterknochen. "Wirst schon sehen. Ich weiß den Weg." Und so gingen wir weiter.



    Es war schon spät am Nachmittag, als wir vor uns jede Menge Häuser und Kirchen sahen. "Das ist Bristol!", sagte Schlotterknochen. Und wir gingen durch die Stadt, die voll von Menschen waren. Jetzt war ich so totmüde, dass ich fast gar nichts mehr merkte.



    Aber endlich blieb Schlotterknochen stehen und zeigte auf ein Wirtshausschild. "Zum Fernrohr.", las er vor. "Hierhin wollte ich mit Dir."
    "Nach all dem Staub auf den Wegen und Straßen war es schön, in ein Haus zu kommen. In der Schankstube saßen nur zwei Personen.
    Da kam eine davon auf uns zugehumpelt, offenbar der Wirt. Von seinem linken Bein war nicht mehr all zu viel übrig. Er trug ein Holzbein. Ansonsten war er groß und kräftig, früher musste er ein stattlicher Kerl gewesen sein. Das Merkwürdigste war, das auf seiner einen Schulter ein großer grüner Papagei saß. Er musterte uns, winkte uns in die Schankstube und setzte sich auf den Stuhl.



    "Ich bringe Dir Sally.", sagte Schlotterknochen.
    "Spanische Dollaren! Spanische Dollaren! Spanische Dollaren!", kreischte der Papagei.
    "Schnauze, Kapitän Flint!", sagte der Wirt, und der Papagei beruhigte sich wieder. Der Wirt richtete seine Augen auf mich, und das waren scharfe Augen, muss ich sagen! Mit einem Mal wurde sein großes weißes Gesicht ganz rot, der Mund verzog sich. Er sah Schlotterknochen böse an.



    "Du kommst mit ihr hierher?", brüllte er. "Und wie sieht sie bloß aus!" Und dann sagte er etwas, was ich nicht verstand. "Findest Du, dass das das Geld wert war?"
    Schlotterknochen sackte regelrecht zusammen.
    "Das ist Marys Schuld.", murmelte er. "Sie wollte Sally an den Schornsteinfeger verkaufen."
    Nun wurde er noch viel wütender. "Das zerreißt mir das Bramsegel!", kreischte er. Dann wurde er wieder ruhiger.
    "Ja, das ist also Sally aus dem Grünen Dachs." Die Frau, die am Tisch saß, musterte mich von oben bis unten, sagte aber nichts. Sie war hübsch, ihr Gesicht war schwarz und glänzte. Er befahl ihr, dass sie mich waschen und neu einkleiden sollte. Das tat sie auch. Es waren sehr feine Kleider, die sie mir gab, aber sie sagte dabei kein Wort.



    Dann nahmen wir alle am Tisch Platz und der Wirt sagte, wie hübsch ich doch war in feinen Kleidern. Schlotterknochen erzählte dem Wirt, was seit ihrem letzten Treffen alles geschehen war. Dann sagte der Wirt zu seiner Frau: "Heut Nacht kann sie im Gästezimmer schlafen."



    "Oh nein.", sagte die Frau.
    "Oh ja.", sagte der Wirt widerum. Und so wurde es gemacht.




    [center][SIZE=3]An alle Fotostory-Schreiber: Ihr wollt nicht, dass Eure Geschichte in der Versenkung verschwindet? Dann schaut mal hier rein[/SIZE]
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  • Kapitel 8 - So viele Straßen


    Jetzt war ich so müde, dass ich kaum noch aus den Augen sehen konnte, aber ich merkte, dass es ein sehr feines Zimmer war, in das ich da gekommen war, und es war ein sehr feines Bett, in dem ich schlafen sollte.



    Es hatte an jeder Ecke einen Pfosten und darüber einen Himmel aus Stoff und viele Kissen aus reiner Seide. Und Daunen sollte ich über mir haben und Polster unter mir, alles war so weich und ungewohnt, dass ich fast kein Auge zu tun konnte. Es war niemand anderer im Zimmer, alles war so still und seltsam. Obwohl ich noch nie so müde gewesen war, quälten mich die Gedanken in meinem Kopf. Warum waren wir ausgerechnet hier her gekommen? Warum wurde der Wirt so wütend, als er mich gesehen hatte? Und warum waren sie danach alle so nett zu mir? Würden wir hier bleiben oder weiterziehen? Und was war das, womit Hühnervettel Schlotterknochen gedroht hatte, dass sie es dem Friedensrichter erzählen wollte? Waren wir deshalb hier?



    Und dieser Wirt. Einmal hatte ich ihn freundlich erlebt, einmal wütend. Aber wie war er wirklich? Wollte er mich zu irgendwas benutzen? Der letzte Gedanke lag mir wie ein Stein im Magen. Und seine Frau, sie war weder böse, noch freundlich, aber sie war bestimmt auch nicht froh darüber, mich ins Haus zu kriegen. Zwischendurch schlief ich ein wenig, aber als es anfing, hell zu werden, sprang ich aus dem Bett, und da entdeckte ich plötzlich noch etwas, über das ich nachdenken musste. Denn in einem Zimmereck stand ein großer Spiegel.



    Zu Hause im Grünen Dachs hatten wir zwar auch einen Spiegel, aber der hing im Gästezimmer, und da durfte ich fast nie rein. Außerdem war er verbeult und voller Dreck. Dieser Spiegel hier war jedoch genau so klar wie das Wasser im Waldsee. Und dann bekam ich etwas zu sehen. Ich schluchzte laut auf, denn ich sah mich selbst: Ein mageres junges Mädchen, überall dunkel, fast schwarz. Und jetzt war ich so sauber geschrubbt, dass es auf keinen Fall Dreck sein konnte. Das war eigentlich nichts Neues für mich, zu Hause im Dorf waren viele dunkel im Gesicht, wettergegerbt. Und niemand kümmerte sich groß um mich oder wie ich aussah.



    Aber am ganzen Körper war wohl niemand so dunkel wie ich. Ich hatte ja gewusst, dass es so war, aber hier in diesem Zimmer und mit dem klaren Spiegel, da kam ich auf ganz neue Gedanken. Ich kannte mich ja mit Schafen gut genug aus, um zu wissen, dass ein weißer Bock und ein weißes Muttertier niemals ein schwarzes Lamm kriegen konnten.
    Hühnervettel und Schlotterknochen waren beide weiß, also konnten sie wohl schlecht meine Eltern sein. Aber einer davon konnte durchaus mein Elternteil sein. War Schlotterknochen mein Vater, oder war Hühnervettel meine Mutter? Da hörte ich, wie unten jemand herum werkelte. Sie anderen waren also schon wach.



    Ich ging nach unten, dachte jedoch immer noch nach. Ja, es war auf jeden Fall denkbar, dass sich Hühnervettel mit einem Schwarzen eingelassen hatte, wenn er nur groß und kräftig gewesen war und so, wie sie die Mannsleute liebte... Es kam ja vor, dass Schwarz und Weiß sich zusammen taten, da musste man nur an den Wirt und seine Frau denken!



    Der Wirt stand da und sah mich lange an. Schließlich sagte er: "Na, gut geschlafen? Du bist ja ein richtig hübsches Mädchen, wenn ich es mir genau betrachte. Später sollst Du ein paar Kleider kriegen, die Dir besser passen." Das sollte wohl bedeuten, dass ich hier bleibe, dachte ich. Jedenfalls für eine Weile...




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  • Juhu Sylvi...

    hier kommt mein versprochener Kommi...

    Mensch, da hatte ich aber eine ganze Weile zu lesen.
    Der Text ist sehr schön geschrieben; man kann einfach fort weg lesen und die Bilder sind auch toll. Die Chrarktere sind sehr gut beschrieben und die Bilder zeigen sehr schön die Hintergründe und Dekosachen zu dieser Zeit. Wirklich toll.
    Tja, Sally hatte es wohl wirklich nicht immer leicht gehabt. So wie sie behandelt wird... grässlich. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es so in dieser Zeit gewesen ist.
    Etwas komisch ist natürlich ihre Hautfarbe. Die passt ja überhaupt nicht zu Schlotterknochen und Hühnervettel (was für lustige Namen!!). Ich wollte Dich schon auf diesen kleinen Fehler hinweisen, aber dann habe ich gelesen, dass es ja so gewollt ist. ;)
    Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass sie mit keinem der beiden verwandt ist. Schlotterknochen ist zwar immer sehr nett zu ihr, aber ich glaube der Mann mit dem Papagei und seine Frau haben etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun.

    Bin auf jeden Fall sehr gespannt wie es weiter geht und wünsche Dir viel Glück für Eure neue Story...

    Liebe Grüße Manja

  • Oh, das ist ja lieb! Ich (bzw. WIR) freuen uns sooooooooooo sehr über Kommis, das glaubt ihr gar nicht! Danke Manja. Ja, das mit der Hautfarbe ist beabsichtig, wird sich später noch alles heraus stellen!


    LG Sylvi


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  • Liebe Disney Princess, ich sehe grad das du dich heut erst angemeldet hast und das dein erster Beitrag ist. Meine Geschichte wird ganz anders. Und ist nicht abgeschrieben. Und ich glaub nicht, dass man den Autor danach fraggen muss, weil ich 1. kein Geld damit verdiene und 2.: glaubst du, das die, die Storys wie Dornröschen nachmachen, die Gebrüder Grimm um Erlaubnis fragen? Meiner Meinnung nach machst Du Dich nur wichtig, les Dir alles nochmal genau durch.


    HAB DIE ANLEITUNG OBEN NOCHMAL UNTERSTRICHEN!!! FÜR ALLE ZWEIFLER


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    2 Mal editiert, zuletzt von Sylverstar ()

  • also ich finde die geschichte sehr schön und anregend. sie vezaubert nach den ersten sätzen und zieht den leser in seinen bann.
    was diese "copyright" geschichte angeht, bin ich der meinung, dass es von energischer kreativität zeugt und nicht verhöhnt werden soll, da sich sylverstar eingehende gedanken über sallys leben macht und die geschichte nicht 1 zu 1 übernimmt und somit ohnehin aus dem schneider ist.
    wie gesagt ich finde die geschichte spitze und freu mich schon auf weitere kapitel...

    Einmal editiert, zuletzt von likethat ()

  • Leute wenn ihr keine Ahnung habt ...

    Ja ich bin neu registriert, da ich das PW von meinem vorigen Acc vergessen hab (bin_unkreativ) und der leider mit meiner alten E-mailadresse war, auf die ich keinen Zugriff mehr habe. Ich habe also keine Chance wieder an den Acc zu kommen und mich deswegen neu registriert. Wer will kann gucken, bin_unkreativ gibt es sei 2006, also neu bin ich wohl nicht ;)

    Und nein, man darf keine Geschichten klauen, selbst wenn man sie etwas umschreibt, ist und bleibt es Diebstahl. Das ist genauso wie mit dem Donwload von Musik, das ist genauso illegal und kann dich eine fünfstellige Summe kosten, wenn nicht mehr.
    Das Copyright von "Die Schatzinsel" liegt bei den Autoren und nicht bei euch, ihr dürft die Texte also nur im privaten Bereich lesen, aber keinesfalls veröffentlichen, was ihr in diesem Forum aber tut.
    Jetzt stell dir mal vor, jemand überlegt sich das Buch zu kaufen. Dann sieht er aber, dass ihr hier den Text online stellt, er also nicht bezahlen braucht. Also kauft er das Buch logischerweise nicht. Jetzt hat die Autorin wegen euch Verlust gemacht. Deswegen ist es verboten, Bücher ohne die Erlaubnis des Autors online zu stellen und wird auch strafrechtlich verfolgt, da ihr der Autorin ja ihre Einnahmequelle wegnehmt.

    Und nenn mir mal bitte den Autor von Dörnröschen ;)
    Wirst du nicht können, denn Dornröschen ist ein Märchen, diese Standartmärchen kann man nicht klauen, weil es auch keinen "Besitzer" gibt.

    Wie würdet ihr reagieren, wenn ich eure FS kopiere und im nächsten Forum als meine eigene ausgebe? Das gefällt euch sicher nicht, aber ihr tut nichts anderes hier.

    Wenn ihr mir eine Einverständniserklärung der Autorin vorlegen könnt, bin ich sofort still ;)