Silent Hill: The whole story

  • :applaus


    Wieder mal 2 tolle Fortsetzungen.


    Ich finde diese vermoderten Liegen und Möbelstücke immer so toll. Und ich liebe auch besonders das Krankenhaus. Auch im Spiel selber.


    Und wir haben Lisa wieder getroffen. Eigentlich müsste sie ja längst über alles bescheid wissen und sie müsste Sarah´s Vater kennen. Denkt man. Aber anscheinend tut sie es nicht. Nur warum? Es sind doch Jahre vergangen.
    Vergisst sie? beginnt immer alles von neuem? Oder macht sie einem etwas vor?


    Und Daliha Gillespie ist auch so eine unheimliche Person. So richtig mit der Sprache will sie ja auch nie rausrücken. :misstrau


    Freue mich, wenn es weiter geht.


    LG Rivendell

  • Danke dir =) Bald wird sich wohl alles aufklären. Oder auch nicht..?
    Na ja, ich hoffe die anderen finden die Story nicht langweilig oder so. Aber sie ist wohl einfach zu speziell^^


    9. Teil



    Ich war froh über die Aussicht, das Krankenhaus nun wieder verlassen zu können. Ich hatte Krankenhäuser nie sonderlich gemocht. Als ich 6 Jahre alt war, hatte ich ziemlich lange im Krankenhaus verbringen müssen. Ich hatte es einfach nur gehasst. Doch Dad hatte mich jeden Tag besucht, zusammen mit Mom... da hatten sie sich noch gut verstanden. Ich seufzte bei dem Gedanken und schüttelte traurig den Kopf. Es brachte nichts, an alten Zeiten festzuhängen. Ich musste an die Zukunft denken und an das hier und jetzt. Ich musste meinen Vater finden.



    Als ich aus dem Alchemilla Krankenhaus kam, sah ich gerade, wie ein Mann den Hof durch eines der Tore verließ. Es war derselbe Mann, den ich schon anfangs das Krankenhaus hatte betreten sehen.
    Jetzt musste ich ihn auf jeden Fall einholen. „Warte!“, schrie ich und rannte so schnell ich konnte auf ihn zu. Diesmal schien er mich gehört zu haben, denn er drehte sich langsam um.




    Als ich ihn von nahem sah, machte sich ein ziemlich großes Gefühl der Enttäuschung in mir breit. Ich hatte die Hoffnung gehabt, dass mein Vater... ich seufzte. Doch die Ähnlichkeit war verblüffend. Der junge Mann sagte nichts, er sah mich einfach nur an. Der Ausdruck in seinen Augen hatte etwas kaltes an sich. „... Ich ... es tut mir leid. Ich habe Sie mit jemandem verwechselt, glaube ich. Wohnen Sie hier?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein. Ich bin nur auf der Durchreise“, erwiderte er gleichgültig.
    Ich wusste nicht wieso, doch irgendwie hatte er etwas sehr anziehendes an sich. Außerdem fiel mir dieser leichte französische Akzent auf.
    „Da haben wir etwas gemeinsam... ich bin auch nicht von hier.“ Irgendwas an seinem Blick machte mich nervös.




    Jetzt musterte er mich kurz von oben bis unten, die Art wie er mich jetzt ansah, machte mich noch nervöser. „So ist das?“ Jetzt lag nicht mehr so viel Gleichgültigkeit in seiner Stimme. „Wie kann denn so eine junge Schönheit allein in einer Geisterstadt herumrennen? Das ist viel zu gefährlich.“
    Ich wurde rot, aus Verlegenheit und auch aus Ärger. Was fiel diesem Typen eigentlich ein?
    „Tja, das ist eine gute Frage. Aber ich weiß keine Antwort. Ich suche hier nach meinem Vater... doch ich finde ihn nicht.“
    Er zog die Augenbrauen leicht hoch. „Hm, aber mal im Ernst. Du solltest nicht alleine hier herumlaufen. Oh, wie unhöflich von mir. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt... ich bin Gaspard.“
    „Sarah.“




    „Und Sie sind auf der ... Durchreise?“, fragte ich ihn. Irgendwie fühlte ich mich jetzt nicht mehr ganz so verloren. Er nickte kaum merklich. „Ach ja, Sarah, du kannst mich ruhig duzen. Ich bin nicht viel älter als du, schätze ich. Du suchst also nach deinem Vater... ich werde dich begleiten. Ich habe ohnehin nicht viele Alternativen...“
    „Darauf kann ich auch gut verzichten. Ich komme auch alleine zurecht.“ Ich wandte mich um zu gehen. „Nein, ich begleite dich. Jedenfalls so lange, bis sich eine andere Möglichkeit ergibt. C’est dangereux.“ Ja, es war wirklich gefährlich.




    Er schien es wirklich Ernst zu meinen, denn er ging jetzt neben mir her. Ich überlegte, wo ich überhaupt als nächstes hingehen sollte. „Kennst du jemanden namens... Dahlia?“
    Gaspard schüttelte den Kopf. „Nein, sollte mir der Name etwas sagen?“
    „Vergiss es... ich muss einen Antiquitätenladen finden.“
    „Ich glaube, ich bin vorhin an einem vorbeigekommen.“
    Also machte ich mich auf die Suche nach diesem Laden. Doch was hatte die alte Frau mit der „anderen Kirche“ gemeint? In einem Antiquitätenshop würde es doch keine Kirche geben...
    Jedoch war es irgendwie unheimlich beruhigend, dass ich nicht mehr alleine war.




    Auf dem weiteren Weg sprachen wir nicht mehr besonders viel. Zwischendurch sah ich aus den Augenwinkeln, dass Gaspard mich betrachtete. Doch immer, als ich seinen Blick erwidern wollte, sah er wieder woanders hin. Es war ein komisches Gefühl. Irgendwie musste ich ja auch dämlich sein, einfach so mit einem Fremden herumzulaufen. Aber was blieb mir denn auch anderes übrig? Gaspard war im Moment jedenfalls der einzige Mensch weit und breit. Auf den Straßen begegneten wir niemandem, sie waren wie leergefegt. Vereinzelt standen hier und da ein paar verlassene Autos.
    Nach einer Weile wurde mir die Stille irgendwie zu dumm.
    „Du bist Franzose, oder?“ Er nickte nur kurz, sprach aber nicht. Ich blickte ihm wütend in die Augen, das schien ihn zu amüsieren. Also beschloss ich, beleidigt wie ich war, dann einfach nichts mehr zu sagen, genau wie er.
    „Attends!“, rief er auf einmal und blieb stehen. Warum warten? Er deutete auf eine kleine Gasse rechts von uns.




    Die Gasse war auf den ersten Blick ziemlich trostlos. Doch mir fiel die Tür am Ende ins Auge. Sie kam mir sofort bekannt vor und ich erkannte das kleine Schild schon von weitem. Das musste der Antiquitätenladen sein. Ich hatte ihn im Aufzug des Krankenhauses schon einmal gesehen – doch da war es wesentlich dunkler gewesen. „Gut, gehen wir rein“, sagte ich und ging los. Gaspard folgte mir ohne noch etwas zu sagen. Die Tür bekam ich ohne Probleme mit dem Schlüssel aufgeschlossen.


    Ende des 9. Teils


    [SIZE="1"][COLOR="black"][CENTER]Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich -- aber dann kehrt man zurück mit gebrochenen Flügeln und das Leben geht weiter, als wär man nie dabei gewesen --
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  • Schon wieder zu Ende? *schnief*


    Will noch mehr :) ...Ich freu mich jedes Mal wie verrückt wenn es endlich wieder was zu lesen gibt!


    Und dieser mysteriöse Franzose ist echt sexy ;)
    Und jetzt ist Sarah wenigstens auch nicht mehr allein. Mal sehen wie es mit den beiden weitergeht. Hoffentlich lockt er sie nicht in eine Falle oder so!?


    Mach schnell,schnell weiter! :D

  • Mich beschäftigt vorallem die Frage,wieso dieser Gaspard ihrem Vater so ähnlich sieht,ist es ihr Vater,vielleicht in einer anderen Zeit,aber woher dann der französische Akkzent? Oder ist es ein anderes Ich ihres Vaters? Und wenn nicht,was macht der junge Mann dann an diesem Ort? Jetzt sind sie also zu zweit unterwegs, na da ist das Ganze schon nicht mehr so unheimlich.Ich finde die Geschichte unendlich fesselnd und gar nicht langweilig.

  • Vielen Dank für die Kommentare und es beruhigt mich, dass ihr die Story nicht langweilig findet.


    Erst einmal: Hoffe ihr verzeiht mir, dass es erst jetzt weiter geht!


    Teil 10



    Schon von außen hatte das Geschäft sehr klein ausgesehen und auch von innen machte es nicht viel her. Es bestand aus einem einzigen kleinen Raum. Die Tapete war ziemlich altmodisch, absolut nicht nach meinem Geschmack. Die Möbel waren ebenfalls ziemlich alt, antik eben. Mir fiel ein Grammophon ins Auge ... ob es wohl noch Platten abspielen konnte? „Jetzt sind wir hier. Und was nun?“ Gaspard hatte ich für einen Moment völlig vergessen. Als Antwort zuckte ich mit den Schultern. „Wir sehen uns um.“
    Gaspard schnaubte verächtlich und tat so, als finde er all die Sachen überaus interessant.




    Ich hatte keine wirkliche Ahnung, was ich nun hier finden sollte. Nachdenklich kratzte ich mich am Kopf und ging auf ein Regal zu ... warum war das vollständig leergeräumt? Irgendwie seltsam. Ich betrachtete es von oben bis unten und entdeckte oben einen kleinen Spalt... „Gaspard, hilf mir mal. Wir müssen das Regal da wegschieben.“ Ohne zu murren kam er zu mir und wir schoben den alten Brocken zur Seite.



    Dadurch wurde eine weitere Tür in einen anderen Raum freigelegt.
    „Ah, wie interessant“, sagte Gaspard sarkastisch. „Bist du bald hier fertig? Ansonsten gehe ich lieber wieder meinen eigenen Weg. Das ist doch hier alles Zeitverschwendung.“
    Ich schüttelte verärgert den Kopf. „Wenn du nicht willst, dann geh eben. Ich habe dich ja nicht gezwungen, mir zu folgen...“
    „Na warte mal, mon petit lapin! Nicht direkt so wütend werden.“
    Meine Wangen wurden knallrot. Mein kleiner Hase?! Was fiel dem eigentlich ein? Er kannte mich gar nicht!
    Gaspard grinste. „Schön, wenn du da reingehen willst, ... ich warte hier. D’accord?“
    Ohne ihn weiter zu beachten wandte ich mich um und ging langsam in den kleinen Nebenraum...




    Hier war nichts außer einem Gemälde, vor dem ein kleiner Tisch stand. Es hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Altar... doch die junge Frau, die auf dem Bild zu sehen war, hatte so gar nichts mit Religion zu tun. Eine Ballett-Tänzerin! Was sollte das alles nur? Aber wahrscheinlich hatte Dahlia Gillespie diesen Raum mit „der anderen Kirche“ gemeint. Auf dem kleinen Tisch vor dem Gemälde der Ballett-Tänzerin lag eine antike Spieluhr... Ich seufzte. Dad hatte mir früher mal eine geschenkt, zu meinem fünften Geburtstag. Er hatte sie auf einem Trödelmarkt bekommen... doch diese hier war irgendwie anders. Langsam öffnete ich den Deckel... doch weiter kam ich nicht, denn ich spürte auf einmal einen heftigen Druck auf meinem Kopf, der Schmerz war fast unerträglich.





    Ich konnte mich nicht bewegen.
    Konnte nicht mehr atmen.
    Nichts mehr sagen.
    Nichts mehr denken.
    „Sarah, was machst du denn?“, rief eine ungeduldige Stimme aus weiter Ferne. Dad? Dad, bitte geh nicht weg. Bleib bei mir! Nein... nur Gaspard... „Sarah!“ seine Stimme entfernte sich immer mehr.
    Ich spürte, wie meine Beine nachgaben und ich langsam auf dem kalten Steinboden zusammensackte.
    „Sarah“, sagte eine leise, sanfte Stimme.




    Als ich meine Augen öffnete, sah ich Lisa wieder vor mir. Lisa, die Krankenschwester aus dem Alchemilla Krankenhaus... wie war ich wieder hierher gekommen?
    „Lisa!“, rief ich und richtete mich auf. Ich befand mich wieder im Behandlungszimmer, Lisa saß auf einem alten Stuhl und betrachtete mich besorgt. „Ich bin froh, dass du wieder bei mir bist. Es war schrecklich so allein!“, sagte sie ängstlich.
    „Ich... was ist passiert? Wo ist Gaspard?“
    „Gaspard? Es tut mir leid Sarah, du bist zusammengebrochen. Wahrscheinlich hattest du eine Art Schwächeanfall... du warst einige Minuten nicht bei Bewusstsein. Aber ich weiß nicht, wen du mit Gaspard meinst. Es ist niemand hier außer uns.“
    Seufzend stand ich langsam auf. Jetzt konnte ich nicht einmal mehr von Traum und Realität unterscheiden. Träumte ich nun oder war dies die traurige Wirklichkeit?




    Ich rieb mir den schmerzenden Kopf und betrachtete Lisa, die irgendwie ein wenig unglücklich aussah. „Lisa, ist etwas passiert?“ Sie schüttelte nur den Kopf. „Mit mir ist alles in Ordnung... aber...“ Sie machte eine kurze Pause und seufzte. „Das wir hier alleine sind stimmt nicht. Ich habe vorhin einen Mann gesehen, aber er ist weg gegangen. Und ich wollte diesen Raum hier nicht verlassen...“
    Ich sprang vom Bett auf. „EINEN MANN? Meinen Vater? Wo ist er hingegangen?“
    „Ich weiß es nicht. Es tut mir leid.“
    Schnell lief ich zur Tür und drehte mich noch einmal um. „Lisa, es ist besser wenn du mich begleitest. Zu zweit ist es angenehmer als allein...“ Doch sie schüttelte wieder den Kopf. „Nein, ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich hier bleiben muss. Ich kann es nicht erklären...Versprich mir, dass du auf dich aufpasst, Sarah...“




    Also machte ich mich wieder allein auf den Weg in die dunklen Korridore des Krankenhauses. Weit und breit war niemand zu sehen und Lisa hatte mir nicht sagen können, wo der Mann hingegangen war. Wenn es wirklich Dad gewesen war, dann musste ich ihn irgendwie finden. Nach einigen Schritten sah ich, wie eine Tür langsam geschlossen wurde... es war die Tür der Damentoilette.
    „Hallo?“, rief ich und rannte geradewegs darauf zu.


    - geht noch weiter

    [SIZE="1"][COLOR="black"][CENTER]Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich -- aber dann kehrt man zurück mit gebrochenen Flügeln und das Leben geht weiter, als wär man nie dabei gewesen --
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  • In der Damentoilette roch es ziemlich streng und ich musste ein Würgen unterdrücken. Auch zwang ich mich, nicht zu den ekelhaften, verdreckten Toiletten zu schauen. Doch was war das? Jemand stand in der hintersten Ecke des Raumes und rührte sich nicht. War das die Person, die die Tür geschlossen hatte? Sie sah anders aus als diese widerlichen Kreaturen, denen ich vorher hier begegnet war. Ich musste es versuchen. „H-Hallo?“, rief ich zaghaft. Sofort rührte sie sich und drehte sich langsam um.



    Mit jeder Bewegung knackten ihre Gliedmaßen fürchterlich. Sie umklammerte in ihrer Hand eine Art Rohr, das wahrscheinlich von einer der Toiletten stammte. Es war in der Tat eine Krankenschwester. Sie war sehr groß und jetzt hörte ich auch ihr hechelndes Atmen. Es war grauenvoll. Sie kam immer näher auf mich zu, doch ich konnte mich kaum bewegen. „BLEIB WEG VON MIR!“



    Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich war mir sicher, dass diese dämonischen Krankenschwestern es hören konnten. So schnell meine Beine es zu ließen, rannte ich durch mehrere Korridore. Es gab kein Entkommen. Alle Türen waren mit irgendwelchen seltsamen Gittern versperrt. Ich wurde verfolgt. Sie jagten mich. Sie hatten meine Spur aufgenommen. Wie Raubtiere kamen sie hechelnd hinter mir her... „NEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!“



    Schweißgebadet schreckte ich hoch. Das erste was ich sah, war der dicke Nebel, der alles umhüllte. „Sarah, na endlich!“ Ich kannte diese Stimme. Gaspard stand mit verschränkten Armen vor mir und betrachtete mich skeptisch. Ich hatte also nur geträumt. Das wars. Silent Hill trieb mich vollkommen in den Wahnsinn. Vielleicht war es besser, hier zu verschwinden. Aber ich musste Vater finden...
    „Wie bin ich hier hin gekommen?“, fragte ich ihn orientierungslos.
    „Du bist zusammengebrochen in diesem komischen Zimmer dahinten. Und dann habe ich dich hierher getragen. Du warst bestimmt 10 Minuten nicht ansprechbar.“




    „10 Minuten?“ Das war mir viel länger vorgekommen. Aber in Träumen hatte Zeit wohl ohnehin keine Bedeutung. Jedoch war ich mir sicher, dass dieser Traum etwas bedeutete.
    „Wir müssen zurück ins Alchemilla Krankenhaus.“ Gaspard sah mich ungläubig an. „Was willst du denn da? Dort gibt es nichts.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Doch, da muss es etwas geben. Ich habe irgendetwas übersehen. Begleitest du mich? Wenn du nicht willst, dann trennen sich hier eben unsere Wege.“
    „Qu’est-ce que tu dis?! Ich hätte einfach gehen können, aber habe es nicht getan. Ich werde mitkommen.“
    „Dann wäre das beschlossen. Lass uns gehen.“




    Nach einiger Zeit standen wir erneut vor dem Eingang des Alchemilla Krankenhauses. Der Schnee war nun erschreckend mehr geworden, unsere Füße versanken fast darin. Dennoch war es in dieser Hinsicht noch seltsamer, dass ich eigentlich nicht fror. Und Gaspard schien das auch nicht. „Da wären wir“, sagte Gaspard und riss mich damit aus meinen Gedanken. Ich nickte. Daraufhin sah er mich nur fragend an. Bei dem Anblick des Krankenhauses bekam ich eine Gänsehaut... nicht nur wegen meines Traumes. „Gehen wir rein.“
    Ich hatte zunächst das offensichtlichste Ziel vor Augen: Das Behandlungszimmer. Hier war ich diesem Dr. Kaufmann begegnet, dann in der Albtraumwelt der Krankenschwester Lisa und schließlich der alten Frau Dahlia Gillespie.


    - Fortsetzung folgt

    [SIZE="1"][COLOR="black"][CENTER]Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich -- aber dann kehrt man zurück mit gebrochenen Flügeln und das Leben geht weiter, als wär man nie dabei gewesen --
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  • Ach was sind das für schöne Bilder in dem Geschäft.Alles so nostalgisch.Dass sie gerade beim Öffnen der Spieluhr ohnmächtig wird,hat sicher eine Bedeutung;nur welche? Dieses Krankenhaus ist so unheimlich und sie geht da wieder hin. Ob es echt nur einTraum war oder sie doch dort war in gewisser Weise während ihrer Ohnmacht? Wir wissen ja nicht,ob Gaspard die Wahrheit sagt,obwohl ich mag ihn,auch wennn er etwas mürrisch ist und nicht recht mit Sarahs Unternehmungen einverstanden ist.Aber wenigstens ist er real,das ist gut für sie,dass er bei ihr bleibt.Wird sie in dem Krankenhaus noch irgendwas entdecken?Das ist alles so rätselhaft und nicht einmal irgendein Gruselbuch(und ich lese viele) ist so spannend wie deine Story.

  • Danke für deine tollen Kommentare immer Shoshana, es ist richtig schön sie zu lesen, weil du dich so mit der Story auseinandersetzt (: Ich finde so alte Gemälde auch immer ziemlich toll, aber richtige Schlösser wie z.B. Versailles mag ich noch mehr.


    Jetzt gehts weiter.


    Teil 11



    Doch allem Anschein nach hatte sich dort nichts verändert. Die Blutlache war immernoch an ein und derselben Stelle. Nichts war zu entdecken. Jedenfalls nichts von Nutzen. Keine versteckten Botschaften, Schlüssel oder sonstiges. Waren wir etwa völlig umsonst hergekommen? Hatte ich doch nur einen ganz normalen Traum gehabt? Gaspard schwieg – er schien zu spüren, dass ich Ruhe zum Nachdenken brauchte. Da im Behandlungszimmer also nichts war, machten wir uns auf den Weg, den Rest des Krankenhauses zu untersuchen. Glücklicherweise begegneten wir dabei niemandem. Auf diese schrecklichen Krankenschwestern konnte ich wirklich verzichten. Das Seltsame war sowieso, dass ich, seit Gaspard bei mir war, keinem dieser Wesen mehr begegnet war. Waren sie also nur eine Ausgeburt meiner Fantasie? Alles nur Einbildung?



    Im Korridor des zweiten Stocks blieb Gaspard plötzlich stehen. Er hustete. „Autsch... warte mal. Ich muss mich ausruhen. Fühle mich nicht so gut...“, sagte er mit schwacher Stimme. Schweißperlen glänzten auf seinem Gesicht. Verdammt, was war denn plötzlich mit ihm? „Gaspard...“, sagte ich besorgt und half ihm dabei in ein nahegelegenes Zimmer zu gehen.



    Er machte es sich so gut es ging auf dem Bett gemütlich. Ich betrachtete die verwelkten Blumen in einer Vase auf dem Nachttischchen. Wie lange ging das alles nun schon so? Manche Orte in dieser Stadt schienen so, als wären sie gerade eben erst verlassen worden. Doch dieser Raum...
    „Alles in Ordnung“, sagte Gaspard, der sich so gut es ging auf dem Bett gemütlich gemacht hatte. Er zog eine kleine Medikamentendose für Tabletten aus seiner Tasche. „Ich muss mich nur kurz ausruhen. Tut mir leid. Ich bin gleich wieder fit... du musst vorerst ohne mich auskommen.“
    „Soll ich dich wirklich alleine lassen?“ Er grinste, doch er schien ziemliche Schmerzen zu haben. „Geh schon.“



    Ich ließ Gaspard nur ungern allein zurück. Auf mich allein gestellt hatte ich wieder die Befürchtung, irgendwelchen Kreaturen zu begegnen. Ziellos wanderte ich umher und fand mich dann schließlich in einem größeren Raum wieder, der ,nach einem Schild an der Wand zu urteilen, das Schwesterndienstzimmer war. Irgendwie war mir übel. Ich setzte mich und starrte auf den schwarzen Bildschirm des Computers. Hier im Schwesternzimmer war ich schon einmal gewesen, in der Albtraumwelt. Jeden Moment konnte es wieder so weit sein... ich zitterte am ganzen Körper. Doch dann merkte ich schließlich, was ich hier eigentlich tat. Ich biss mir auf die Unterlippe und schüttelte energisch den Kopf. „Sarah, du musst stark sein um Dad zu finden“, sagte ich zu mir selbst. Die Worte klangen irgendwie hohl in diesem leeren Raum.



    Als ich aufblickte, sah ich gerade noch, wie ein kleines Mädchen an der Glasscheibe zum Korridor vorbeirannte. Das kleine Mädchen, das ich in der Schule gesehen hatte! „HEY, WARTE!“, rief ich und sprang auf. Dabei stieß ich beinahe den Stuhl um.



    Ich folgte ihr, doch am Ende dieses Ganges stand nur ein älteres Mädchen, etwa in meinem Alter. Sie schien aus dem Fenster zu sehen. Ich kannte sie...
    „Hey. Weißt du, was hier vorgeht?“ Sie antwortete nicht, doch sie drehte sich langsam zu mir um.



    Dieses Gesicht... es war das Mädchen, das ich auf dem Foto in diesem Kellerraum gesehen hatte. „Alessa!“, rief ich überrascht. Doch Alessa schien nicht glücklich zu sein. Sie sah mich mit traurigen Augen an. „Du darfst hier nicht sein“, sagte sie. „SIE benutzen dich nur. Du .... NEIN!“, brüllte sie auf einmal. Ich wusste nicht, was auf einmal in sie gefahren war. Doch dann spürte ich einen harten Schlag auf meinen Hinterkopf und alles wurde Schwarz.



    Das erste, das ich bemerkte als ich wieder zu mir kam war, dass meine Haare offen waren. Ich hasste es, mit offenen Haaren herumzulaufen. Mein Haarband fehlte. Wo war es hin? Ich blinzelte. Mein Kopf schmerzte irgendwie ein wenig und ich brauchte einige Zeit, bis ich mich erinnerte. Jemand hatte mich niedergeschlagen. Ich hatte Alessa gesehen – mein Kopf wirbelte herum zum Fenster, doch da war sie nicht mehr. Ich betastete meinen Hinterkopf. Es war feucht. Als ich meine Finger betrachtete, waren sie dunkelrot. Blut...
    Doch wo war mein Haarband?
    Ziemlich dumm, in so einer Situation an ein blödes Haarband zu denken.


    - Fortsetzung folgt*


    * Leider etwas kurz geraten und wenig Text. Aber das ist alles, was ich bisher habe.. konnte mich noch nicht dazu durchringen weiter zu machen... mal schauen wann ich es schaffe. Aber wollte nun nicht noch länger damit warten.

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  • Ist doch eine tolle Fortsetzung,aber ich wäre nicht ohne Gaspard weitergegangen.Ob er sein Unwohlsein nur vortäuscht,denn wenn Sarah allein ist,dann passiert ja wieder was.Wer sie wohl zusammengeschlagen hat und warum nur?Langsam bekomm ich Angst vor Krankenhäusern,wenn ich das nächste Mal in eins muss,fürchte ich ich bestimmt zu Tode.:D

  • So, jetzt hole ich die Story mal aus der Versenkung :P Tut mir wirklich leid, dass ich so faul gewesen bin. Aber jetzt geht es endlich mal weiter. Die Grafik sollte sich eigentlich auch ein wenig verbessert haben jedenfalls in den unteren Bildern...


    Teil 12



    Schnell lief ich zurück zu Gaspard, ich machte mir Sorgen um ihn, da es ihm ja vorhin so schlecht ging. Doch er setzte sich sogleich auf, als ich das kleine, stickige Zimmer mit dem verschlissenen Krankenhausbett betrat. „Gaspard, ist alles in Ordnung?“ Er schien mittlerweile wieder etwas Farbe im Gesicht bekommen zu haben. Die Wunde an meinem Hinterkopf pochte etwas, doch ich spürte, wie es mit jedem Mal ein wenig schwächer wurde. Bald würde nur noch eine vertrocknete blutige Kruste zurückbleiben... der Gedanke an Blut rief ein komisches Gefühl in meiner Magengegend hervor.



    „Was ist mit deinen Haaren passiert?“ Gaspard sah mich überrascht an und irgendwie schien ich auch ziemlich schockiert auszusehen. „Was ist passiert?“
    Ich seufzte nur als Antwort und drehte ging einen Schritt zurück. „Ach nichts. Wir sollten weiter gehen. Ich habe nichts besonderes gefunden...“
    Gaspard fragte nicht weiter nach. Doch auf dem ganzen Weg zurück nach unten spürte ich seinen Blick auf mir ruhen. Ich hoffte, dass er die Wunde an meinem Kopf nicht bemerken würde.



    Unten vor dem Aufzug blieb er stehen. „Warte nun mal. Sagst du mir jetzt endlich,was los ist? Du hast dort oben irgendetwas gefunden. Aber was?“
    Ich schüttelte den Kopf. Irgendie wurde mir langsam schwindlig...
    „Na ja... ich ... wurde ...ähm...“ - verlegen sah ich auf den Boden – „Das einzige, was ich noch weiß, ist ein harter Schlag und mir wurde Schwarz vor Augen. Irgendwann bin ich wieder aufgewacht.“
    „Sonst ist alles in Ordnung?“ Er betrachtete mich kritisch von oben bis unten.
    Ich nickte. „Ja, alles okay. Mein Haarband fehlt nur.“
    „Na wenn es weiter nichts ist...“
    Was für ein sinnloses Gespräch.



    Wir gingen direkt wieder nach draußen in den Hof. Der Schnee stand mittlerweile schon ziemlich hoch. Ich hatte schon längst aufgegeben, mich zu fragen was das sollte. Hier in Silent Hill lief alles verkehrt und vielleicht würde ich irgendwann Zuhause in meinem gemütlichen Bett aufwachen und feststellen, dass alles ein Traum gewesen war. Irgendwie wurde ich auch nicht müde. Ich war wohl seit Stunden unterwegs – war weder erschöpft noch hatte ich ein wirkliches Zeitgefühl.
    „Dieser Schnee macht mir zu schaffen. Es ist ziemlich kalt... und dieser ...“ Er hustete.
    „Warum macht dir der Schnee zu schaffen? Ich finde, er ist eigentlich gar nicht so kalt wie es normalerweise der Fall wäre...“



    Doch eine Antwort bekam ich nicht von ihm. Dahlia Gillespie betrat den verschneiten Hof des Krankenhauses... „Du hattest Kontakt zu dem Dämon!“, schrie sie und zeigte mit einem knochigen Finger auf mich. „Der Dämon ist hinterlistig, du darfst ihm nicht vertrauen...“
    „Der Dämon?“ Ihr Gefasel verwirrte mich ziemlich. „Ich habe nur Alessa gesehen. Sie ist doch...Ihre Tochter!“
    „Sie war einmal meine Tochter. Doch sie ist die Ausgeburt des Teufels. Niemand darf ihr trauen.“ Dahlia warf Gaspard hinter mir einen abfälligen Blick zu, so als würde ihr nicht gefallen, dass er mich begleitete. „Ihr müsst mit mir kommen. Der Dämon muss gestoppt werden...“



    Ich drehte mich zu Gaspard und wollte wissen, was er von alldem hielt. Doch er zuckte nur mit den Schultern. „Willst du die alte Frau begleiten? Mir ist es eigentlich ziemlich egal. Von mir aus können wir ihr folgen.“ Ich nickte und sagte Dahlia, dass wir einverstanden seien.
    Dahlia führte uns quer durch das verschneite Städtchen Silent Hill. Eigentlich war Silent Hill gar nicht so klein, wenn man darüber nachdachte. Es gab neben der Altstadt und Central Silent Hill anscheinend noch einige weitere Stadtteile.



    Nach einer Weile blieb Dahlia stehen. „Wir müssen über diese Brücke hier zu meiner Kirche flüchten. Dort kann der Dämon uns nichts anhaben. Doch die Brücke ist nicht in Betrieb...“
    „Dann müssen wir sie wohl irgendwie herunterlassen“, erwiderte ich und ging auf das kleine Häuschen zu.
    Im Inneren gab es eine Vielzahl an Schaltern und Knöpfen und ich hatte keine Ahnung, welchen ich drücken sollte. Doch Gaspard war mir gefolgt und drückte ohne weiter zu überlegen einen auffälligen grünen Schalter. „Et voilà!“, sagte er grinsend. Mit einem lauten Surren wurde die Brücke herabgelassen und wir konnten hinüber.



    Dahlia führte uns zu der alten Kirche, in der ich vor einiger Zeit schon gewesen war. Die große Eichentür fiel mit einem lauten Krachen hinter uns ins Schloss. Der gesamte Saal wurde durch das Licht von einer Menge Kerzen erhellt. Es war irgendwie gruselig. Ich seufzte. Irgendwie fühlte ich mich zum ersten Mal seit meiner Ankunft richtig erschöpft. Ich wollte mir nichts anmerken lassen, doch Gaspard hatte irgendwie ein Auge für sowas. „Wo können wir uns ein bisschen ausruhen?“ Dahlia deutete auf eine Tür hinter dem Altar. „Dort ist es gemütlich.“


    - kommt noch eins

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  • Dankbar ließ ich mich auf eines der Betten fallen. „Ist alles in Ordnung?“ Jetzt war es Gaspard, der sich anscheinend Sorgen um mich machte. Noch vor einer kleinen Weile hatte er sich erschöpft auf ein Krankenhausbett fallen lassen. „Ja, ich bin irgendwie nur müde.“ Gedankenverloren starrte ich an die gewölbte Decke. Würde ich meinen Vater jemals wieder finden oder war sowieso alles umsonst? Niemand konnte mir helfen und die Spuren verloren sich zusehens.


    - und schon wieder Schluss... ich nehme mir mal vor, es beim nächsten Mal etwas länger werden zu lassen... aber nur vielleicht ;)

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  • War doch eine tolle Fortsetzung!Dahlia sieht so gruselig aus um die Augen rum.Aber jetzt sind sie wenigstens zu dritt,da würd ich mich schon wohler fühler,aber der Schlag auf den Kopf ,ob der so ganz ohne Folgen geblieben ist.Warum Dahlia Gapard nicht so mag,also mir ist er sympathisch.Hoffentlich sind sie in der Kirche wirklich sicher.

  • Da muss ich Shoshana recht geben Dahlia sieht wirklich toll aus. Wie im Spiel kommt sie auch hier sehr gruselig rüber. Man weis nicht, was man von ihr halten soll. Sagt sie nun die Wahrheit oder nicht?
    Jetzt, wo beide in der Kirch sind, muss ich wieder an den Film denken und weniger an das Spiel. An die Szene... ach nee. Ich sag mal nix. Mal sehen, wie es weiter geht. Ich kann mich ja auch irren. :D


    LG Rivi

  • wow *-*
    Die Story ist wirklich unheimlich ^^
    Besonders die ganzen netten Krankenschwestern ;]...
    Habe deine Geschichte als stille Leserin verfolgt, musste jetzt aber doch mal ein Lob aussprechen... sie ist wirklich klasse :]
    Und Sarah ist wirklich mutig...


    liebe Grüße
    Gänseblümchen :]

    If the end is so much better, why don´t we just live forever?

  • Erstmal ein großes Dankeschön an euch 3. Freue mich immer wieder über Kommentare. Dahlia ist wirklich gut gelungen, ich habe sie aus dem Sims 2 Exchange :)


    Teil 13



    Irgendwie musste ich eingeschlafen sein. Für einen kurzen Moment hatte ich doch nur meine Augen geschlossen. Doch als ich sie wieder öffnete, war ich an einem ganz anderen Ort. Als ich Lisa, die junge Krankenschwester sah, wusste ich, dass ich nicht mehr in der Kirche war. Was sollte das alles sein? Nur ein Traum? „Lisa!“, rief ich überrascht. „Wie bin ich hierher gekommen?“ Lisa seufzte. „Du bist die ganze Zeit schon hier. Doch ich habe mir Sorgen gemacht... du hast sehr lange geschlafen.“
    Das konnte nicht wahr sein. Ich konnte doch nicht wirklich hier sein!
    Lisa sah ein wenig traurig und verwirrt aus. „Ist etwas passiert?“



    „Du hattest von seltsamen Dingen im Lagerraum des Kellers erzählt. Ich bin nach unten gegangen und...“ Sie machte eine kurze Pause und holte tief Luft. „Ich habe mich gefühlt, als sei ich schon einmal dort gewesen. Kennst du dieses Gefühl? Doch ich erinnere mich nicht, jemals dort gewesen zu sein. Dieses kleine Zimmer am Ende des Korridors...“
    „Lisa, beruhige dich doch. Es wird bestimmt alles wieder gut.“ Das konnte nicht sonderlich überzeugend klingen, da ich meine Hoffnung schon längst aufgegeben hatte.



    „Erzähl weiter. Du warst in dem Raum mit dem Bett. Hast du dieses Foto gesehen? Alessa...“
    Lisa nickte. „Ja, das habe ich. Aber ich verstehe das alles nicht. Ich hatte solche Angst. Bitte lass mich nicht allein. Sarah, bitte bleib hier.“
    Ich nickte. „Natürlich bleibe ich hier. Beruhige dich doch... du brauchst keine Angst mehr haben. Ich glaub, hier sind wir in Sicherheit.“ Jedenfalls hoffte ich das. Mir fielen wieder diese unheimlichen, durchgedrehten Krankenschwestern ein. Ob Lisa ihnen begegnet war? Die liefen doch hier überall rum.



    „Sarah, ich habe solche Angst. Warum bin ich noch am Leben? Alle sind tot oder verschwunden. Aber ich bin immernoch hier.“
    Darauf wusste ich nicht wirklich etwas zu sagen. „Ich bin doch auch hier... wir müssen durchhalten“, erwiderte ich. Lisa war wirklich ziemlich aufgeregt, so war sie anfangs gar nicht gewesen. „Lisa, ich war in einer Kirche hier in der Nähe. Eine Frau namens Dahlia sagte, dass die Kirche der einzig sichere Ort sei. Ich glaube, wir sollten dorthin gehen.“ Ich musste Gaspard wieder finden, auch wenn ich nicht wusste, wie ich überhaupt wieder zur Kirche finden sollte. Das konnte doch alles nicht sein. Erst befinde ich mich an einem Ort, wenige Augenblicke später ganz woanders. Wahrscheinlich machte mich Silent Hill allmählich vollkommen verrückt.
    Lisa schüttelte den Kopf und starrte traurig zu Boden. „Ich habe das Gefühl, dass ich diesen Ort lieber nicht verlassen sollte.“



    Müde schlug ich die Augen auf. Mein Kopf brummte ziemlich. Gaspard lag im Bett neben mir und schnarchte leise. „Verdammte Träume..“ Ich rieb mir den kalten Schweiß von der Stirn. Da ich nun ohnehin nicht wieder schlafen konnte, ging ich leise aus dem Zimmer.



    Langsam ging ich durch den Kirchensaal. Noch immer brannten die Kerzen, jeder meiner Schritte hallte von den Wänden wider. Wahrscheinlich musste ich die Suche nach meinem Vater abbrechen, so schwer es mir fiel. Aber es hatte einfach keinen Sinn mehr. Ich musste begreifen, dass er nicht mehr hier war. Ich steckte die Hände in meine Jackentasche und fühlte sofort das raue Papier des Briefes, den er mir geschickt hatte. Ich holte ihn heraus und strich über die dunkelrote Tinte.
    „Sarah, meine geliebte Tochter...
    Auf diesen Tag habe ich schon seit 9 Jahren gewartet...“
    Nein, ich musste ihn endlich finden. Wer sonst hätte diesen Brief schreiben können?
    „Bist du nicht erschöpft?“, sagte eine krächzende Stimme hinter mir. Vor Schreck ließ ich den Brief meines Vaters fallen.



    „Dahlia! Sie haben mich erschreckt...“ Ich wollte mich bücken, um den Brief aufzuheben, doch Dahlia war mir schon zuvorgekommen. Schnelle Reaktionsfähigkeit für eine alte Frau. „Was haben wir denn hier?“ Sie überflog den Brief und hatte kurz ein seltsames Grinsen auf den Lippen. „Nun, du wirst sicherlich erfreut sein, dass ich dir in dieser Angelegenheit weiterhelfen könnte...“


    - Fortsetzung kommt demnächst

    [SIZE="1"][COLOR="black"][CENTER]Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich -- aber dann kehrt man zurück mit gebrochenen Flügeln und das Leben geht weiter, als wär man nie dabei gewesen --
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  • Huh, jetzt ist mir aber Dahlia unheimlich,ob man ihr wirklich trauen kann und dieser Abschnitt,wo sie bei Lisa ist,ob dies echt nur ein Traum war oder ob man sie während sie schlief kurz woanders hingebracht hat? Das ist alles sehr verworren und seltsam,ich weiss gar nicht mehr, was ich denken soll.

  • Aha! Daliah weis also etwas?
    Sie ist ja sowieso sehr geheimnissvoll. warum also sollte sie nicht viel mehr wissen? Schließlich ist sie ja schon immer in Silent Hill und das lebendig!
    Bei Lisa weis man schließlich auch nicht so recht, wer oder was sie genau ist. Ist sie wirklich nur eine normale Krankenschwester, die durch Zufall noch am Leben ist?


    Wie immer wieder super Fortsetzung! :applaus


    LG Rivendell

  • Dankeschön ihr zwei! Ich bin echt fies, sorry dass ich wieder so lange gebraucht hab. Bin aber trotzdem glücklich über so treue Leser.


    Teil 14



    „Nun sag mir schon, was das soll. Warum willst du auf einmal wieder zurück zu diesem Krankenhaus? Wir waren schon zwei Mal dort. Was soll das bringen?“ Am nächsten Tag (falls es Tag und Nacht hier überhaupt gab) standen Gaspard und ich vor dem Eingang der Kirche. Ich hatte ihm nichts von dem Gespräch mit Dahlia erzählt. Sondern nur, dass wir noch ein letztes Mal zurück zum Alchemilla Krankenhaus mussten. Dahlia hatte mir gesagt, dass mein Vater in der anderen Welt gefangen sei und ich ihn nur mithilfe eines besonderen Amuletts, das Alessa besaß, retten könne. Dieses Amulett sollte sich wohl im Keller des Krankenhaus befinden. Ich war wieder voller Hoffnung meinen Vater wiederzusehen. Ich glaubte, dass Dahlia wohl doch kein schlechter Mensch war und mir nur helfen wollte.
    „Es gibt dort etwas, das ich dringend brauche.“ Mehr sagte ich ihm nicht.



    Er sprach erst wieder, als wir schon fast vor dem Eingang des Krankenhauses standen. „Eine Spur zu deinem Vater etwa?“ Ich nickte nur leicht. „Ich werde ihn finden.“ Er betrachtete mich mit einem unergründlichen Blick. „Was ist denn?“ Er schüttelte den Kopf. „Nichts. Ich werde dir helfen...“, sagte er. Seine Stimme klang irgendwie traurig. Ich konnte nicht verstehen, was auf einmal mit ihm los war. Aber ich kannte ihn ohnehin kaum, also beschloss ich, ihn besser in Ruhe zu lassen.



    „Schön, da sind wir wieder. Ich mag diesen Ort nicht besonders“, sagte er. „Wir sollten schnell nach dem suchen was du brauchst und dann schleunigst verschwinden. Ich fühle mich irgendwie... beobachtet.“ Ich wusste, was er meinte. Dieses Gefühl hatte ich nämlich auch. Es war ziemlich seltsam. So, als würde uns irgendjemand verfolgen. Aber da war niemand. Nur Gaspard und ich. „Wir müssen dafür in den Keller. Gehen wir zum Aufzug...“



    Am Aufzug angekommen, standen wir vor einer Sackgasse. Der Knopf, der mit „Keller“ beschriftet war, funktionierte nicht. Mir kamen fast die Tränen. „Das darf doch nicht wahr sein!“
    Gaspard seufzte. „Es gibt sicherlich noch eine Treppe. Zeig mal die Karte her.“ Ach ja, die Karte. Die hatte ich ganz vergessen. Es gab tatsächlich noch einen weiteren Weg nach unten.



    Die Tür klemmte, doch Gaspard hatte genug Kraft, sie aufzubrechen. „Also, du willst wirklich nach unten? Bist du dir sicher?“ Warum fragte er mich das? Ich warf ihm einen verwirrten Blick zu und nickte dann. War das etwa die falsche Entscheidung? Sollte ich lieber nicht nach unten gehen? Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend begab ich mich langsam nach unten...



    Im Keller roch es nach vermodertem Holz und Desinfektionsmittel. Ich hoffte, dass Dahlia wirklich die Wahrheit erzählt hatte. Wir befanden uns in einem langen Korridor. Links und rechts befanden sich Türen, die alle ziemlich gleich aussahen. In welchem dieser Räume lag dieses Amulett? War es überhaupt noch dort? Auf dem halbem Weg ertönte plötzlich eine laute Feuerwehrsirene, die mir Kopfschmerzen bereitete. „Gaspard!“, schrie ich, „WAS PASSIERT HIER?“ Um uns herum verdunkelte sich die Umgebung langsam. Die schmutzigen Fliesen der Wände schälten sich ab und tauchten alles in Schwarz.



    Man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. „Gaspard, bist du noch da?“ – „Still! Wir sind nicht allein.“ Ich hörte ein lautes Scharben, wie von einem riesigen Messer, das über Metall fährt. „Was ist das?“ Gaspard packte mich am Arm und zog mich näher zu sich. Ich drehte mich herum...



    In der Dunkelheit sah ich ein seltsames, pyramidenförmiges Ding, das näher auf uns zu kam. „Was ... ist das?“ Gaspard schubste mich weg. „RENN!“ Ich starrte ihn an. „RENN, SOFORT!“ Er schubste mich noch einmal. „Aber ... du...“ Das Ding kam immer näher. Es hatte wirklich ein riesiges Messer bei sich.
    „Es ist der Henker. Jetzt mach schon. Ich komme nach.“
    Dann rannte ich los, so schnell ich konnte. Ich hörte, wie mir jemand folgte... Gaspard, gottseidank.


    - geht noch weiter

    [SIZE="1"][COLOR="black"][CENTER]Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich -- aber dann kehrt man zurück mit gebrochenen Flügeln und das Leben geht weiter, als wär man nie dabei gewesen --
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