Lia - Aus dem Leben einer Hure

  • Wie kannst du nur an einer so spannenden Stelle aufhören?Ich glaub ja irgendwie,dass der Mann ihr nichts Böses will,vielleicht verlieben sie sich ja ineinander,er sieht auf alle Fälle sehr gut aus und ist bestimmt kein ganz normaler Kunde.Einen kleinen Fehler hab ich entdeckt,sie trägt keine hochhackigen Lackstiefel und hat sie soweit ich gesehen hab auch nicht in einer Tasche dabei gehabt.Ansonsten schöne Bilder und ein interessanter Einblick in ihre Arbeit und ihre unbewussten Ängste ,die sie doch hat.

  • Gute Fortsetzung, kein EInwand, doch... an einer soo spannenden Stellen aufhören, macht aber nichts =)! Wieder mal tolle Bilder und toller Text! Mach weiter so!

  • Hey wie immer total Super <3
    Hoffe du schafts es noch für eine Fortsetzung bald =)
    Lese sie trozdem nochmal und jedesmal spannender =)
    Freue mich total das du soo eine FS reingestellt hast! *Freu freu*
    LG
    Labellomizy <3

    [SIZE=5]My Hearth play a Song for U! [/SIZE]
    [SIZE=5]:knuddel an &#9829;akico&#9829; und Mizy_Love_Kitty :herzlichs [/SIZE]

  • Danke ihr drei!


    Shoshona:


    Zitat

    Wie kannst du nur an einer so spannenden Stelle aufhören?


    :D Irgendwie muss ich euch ja zum Weiterlesen kriegen!



    Zitat

    Ich glaub ja irgendwie,dass der Mann ihr nichts Böses will,vielleicht verlieben sie sich ja ineinander,er sieht auf alle Fälle sehr gut aus und ist bestimmt kein ganz normaler Kunde.


    Wenn er sie umbringen würde, wärs jetzt ja auch schon zu Ende, wär ja auch doof ;) Du hast Recht, er ist kein normaler Kunde. Er hat besondere 'Ansprüche'...


    Zitat

    Einen kleinen Fehler hab ich entdeckt,sie trägt keine hochhackigen Lackstiefel und hat sie soweit ich gesehen hab auch nicht in einer Tasche dabei gehabt.


    danke, habs geändert ;)


    Zitat

    Ansonsten schöne Bilder und ein interessanter Einblick in ihre Arbeit und ihre unbewussten Ängste ,die sie doch hat.


    Vielen Dank, freut mich, dass es dir gefällt :)




    chipsi:


    Zitat

    Gute Fortsetzung, kein EInwand, doch... an einer soo spannenden Stellen aufhören, macht aber nichts =)!


    Hihi, dafür gehts ja bald weiter ;)


    Zitat

    Wieder mal tolle Bilder und toller Text! Mach weiter so!


    Danke! Werde mich bemühen auch wenn ich schonmal sagen mussdass die Bilder des nächsten Kapitels nicht gut sind :( Aber es wird wieder besser!



    labellomizy:


    Zitat

    Hey wie immer total Super <3
    Hoffe du schafts es noch für eine Fortsetzung bald =)
    Lese sie trozdem nochmal und jedesmal spannender =)


    Vielen Dank, freut mich total! Die neue FS kommt... ähm... gleich :D Hoffe sie gefällt dir auch.



    Zitat

    Freue mich total das du soo eine FS reingestellt hast! *Freu freu*


    hoffe sie gefällt dir auch weiterhin, viel Spaß noch!

  • So, dann soll es auch weitergehen jetzt.
    Entschuldigt bitte die Bilder. Sie sind schon sehr alt und daher so mies. Hoffe es stört nicht allzusehr und ich gelobe Besserung.



    Kapitel 2 - Teil 3



    Nach der Schrecksekunde sah ich, dass er weder ein Messer noch eine Pistole in der Hand hielt, sondern einfach eine Lederleine, an der ein Hund, der mir erst jetzt auffiel, angebunden war. Wie ich den Hund übersehen konnte, war mir schleierhaft, denn er war riesig! Groß, kräftig und schwarz, und angsteinflößend, genau wie sein Herrchen. Gab es nicht so einen Spruch, dass Hundebesitzer oft ihren Tieren ähnelten? Hier stimmte es absolut.


    „Das ist Stan”, sagte der Mann mit einem Blick auf den riesigen Dobermann. „Mich kannst du Black nennen.”
    Wie er auf den Namen kam war absolut einleuchtend und ich musste fast schmunzeln. Dann fand ich jedoch schnell meine Fassung wieder.
    „Hunde sind hier nicht erlaubt”, sagte ich so selbstbewusst wie möglich und versuchte mich unbewusst etwas großer zu machen als ich war.
    „Mir haben sie nichts gesagt da unten”, erwiderte Black gleichgültig. „Und stehst du mit deinen Kunden immer ne Stunde in der Tür?”



    Ich schluckte, hatte ich doch fast ganz vergessen, dass er ein Kunde war. Kunden bedeuteten Geld, Kunden vergraulen bedeutete kein Geld und zu viele Kunden zu vergraulen bedeutete mächtig Ärger mit Vera.
    „Entschuldige”, gab ich kleinlaut von mir und trat zur Seite. Ich spürte, wie mein Selbstbewusstsein wieder dahin schied.



    Natürlich hatte Stupsi nichts gegen den Hund gesagt, sicher wollte sie nicht gleich ein Messer an der Kehle haben. Dieses Vergnügen überließ sie wohl lieber mir. Blöde Kuh. Manchmal war man echt verloren auf dieser Welt.
    Ich schloss die Tür, setzte meinen professionellen gefühlslosen Gesichtsausdruck auf und drehte mich zu Black und seinem Begleiter mit den scharfen Zähnen um. Hunde konnte ich echt nicht leiden, sobald sie großer waren als ein Chihuahua. Und dieser war nicht nur riesig, sondern hatte nicht mal kuscheliges Fell oder auch nur irgendetwas, was man sympathisch finden konnte.



    Der schwarze Mann hatte sich inzwischen auf dem Holzstuhl niedergelassen und guckte gleichzeitig interessiert, aber doch wenig beeindruckt und irgendwie auch trotzdem gleichgültig durch die Gegend. Es war an der Zeit, das Gespräch zu suchen und mit dem Geschäftlichen zu beginnen.
    „Wie du sicher weißt, gibt es verschiedene Preise, je nachdem was du haben willst. Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt, aber kein SM. Das Standartpaket kostet 120, darin einbegriffen sind…”



    „Was ist mit Reden?”, unterbrach der Mann mich ruhig, aber bestimmt und sah fragend zu mir auf. Er wirkte völlig entspannt, wie er da so saß, während ich merkte, wie ich mich immer mehr verkrampfte.
    „Du meinst Dirty Talk? Mach dir darum keine Sorgen, das ist…”
    „Ich meine nicht Dirty Talk, ich meine Reden”, entgegnete Black, dessen Blick immer noch auf meinen Augen haftete, was mir unangenehm war und mich doch sehr irritierte.
    Manche Kunden, aber eigentlich ausschließlich ältere Männer, kamen zu Prostituierten, um sich mit ihnen zu unterhalten. Sie redeten dann von ihrem unerfüllten Sexleben, ihren Fantasien, ihren Frauen zu Hause und manchmal auch einfach über ganz banale Dinge, weil sie sonst niemanden zum quatschen hatten. Diese Kunden waren die einfachsten, man musste nichts tun außer rumzusitzen, seinen eigenen Gedanken nachzugehen und ab und zu mal ein mitleidiges Wort in den Raum zu werfen.


    Leider war diese Art Kundschaft aber sehr selten und eigentlich wusste ich, dass Black nicht zu ihnen gehörte. Er sah nicht so verzweifelt aus, als dass er mir seine Probleme erzählen würde, irgendwie war er sowieso ganz anders als die Anderen, die man doch eigentlich immer einem bestimmten Typen zuordnen konnte.
    „Reden ist okay, das kostet erstmal dreißig. Ich kann dir das ganze noch ein bisschen versüßen, dann…”
    „Reden reicht”, unterbrach er mich wieder bestimmt, aber ohne jegliche Betonung in der Stimme.



    Ich setzte mich auf die Bettkante, weil diese die einzige noch freie Sitzmöglichkeit war. Immer wieder wanderte mein Blick zu dem Hund, der neben seinem Herrchen auf dem Boden lag und trotz der geschlossenen Augen und der entspannten Haltung immer noch aussah wie ein Raubtier, das heute noch nicht gefrühstückt hatte.
    „Warum machst du diesen Job?”, riss Black mich aus meinen Fantasien, in denen das Ungeheuer grade auf mich zusprang, um mich zu zerfleischen.
    „Ähm nunja…”, begann ich.
    Diese Art der Fragen waren sehr selten, umging ich sie doch meistens, da sie eh nur aus Höflichkeit gestellt wurden. Das war echt nicht nötig, schließlich bezahlte der Mann ja dafür, über seine Probleme zu reden, und nicht über meine. Außerdem fielen mir auf diese Art Fragen echt keine Antworten ein, jedenfalls keine guten.
    „Er gefällt mir”, log ich.



    Black entgegnete nichts und sah mich nur mit seinem durchbohrenden Blick an. Ich fühlte mich ein wenig wie bei einer Polizeivernehmung. Was wollte der Kerl bloß?
    „Ich interessiere mich für dein Leben”, sagte Black, als hätte er meine Gedanken gelesen.
    Ich fühlte mich immer noch sehr unwohl und unsicher, am liebsten wäre ich aus dem Zimmer gestürmt, doch zwischen mir und der Tür befand sich Mr. Grusel und sein ponygroßer Begleiter, der natürlich nicht mal einen Maulkorb trug, wie es sich für diese Art Tier gehören würde. Wie ich Hunde hasste! Ich konnte echt nicht verstehen, wie man sich damit freiwillig umgeben konnte.
    „Sieh mich doch einfach als Geschäftsfrau”, fiel mir ein, um Blacks nerviges Gefrage abzuwimmeln. „Kunden haben Bedarf nach Dienstleistungen, sie bekommen sie, ich bekomme das Geld, und sie gehen wieder.” So konnte man es auch ausdrücken, ich war schon fast stolz auf mich.

  • „Hast du kein schlechtes Gewissen”, fragte er.
    „Wieso das denn?”
    „Du verkaufst den Kunden das Gegenteil von dem, was du versprichst.”
    „Bitte?!”
    Dieser Typ machte mich wahnsinnig, ich hatte grade einfach keine Lust zum Nachdenken, darauf war ich nicht eingestellt.
    „Sie denken, sie können Liebe kaufen, das ist, wofür sie bezahlen. Was sie wirklich kriegen, ist emotionslose Gleichgültigkeit. Das Gegenteil. Vielleicht ist es eine Art Betrug.”
    Black hob eine Augenbraue an.
    Ich stockte. Darüber hatte ich noch nie nachgedacht. Aber es war ja auch egal, die Kunden waren zufrieden und das allein zählte.



    „Mir ist es egal”, fuhr Black fort, ohne eine Antwort abzuwarten. „Wenn es dich glücklich macht, ist es ja okay.”
    Ich wollte ihn gerne fragen, warum er gekommen war, jedoch wäre das total unhöflich gewesen. Natürlich war er nicht gekommen, um mit mir über mich zu reden. Wieso sollte ihn das auch interessieren, er kannte mich ja gar nicht. Aber wieso war er bloß hier? Ob er einfach zu schüchtern war, um nach Sex zu verlangen? Das kam manchmal vor, aber diesen Eindruck vermittelte er eigentlich nicht… vielleicht hatte er doch schlimmere Absichten und heimlich schaute ich mich nach einer potentiellen Waffe um, die ich gegen ihn verwenden könnte. Ein Stuhlbein vielleicht, oder einfach nur eine spitze Nagelfeile. In meinen Gedanken verfluchte ich Vera, die ja eigentlich an allem Schuld war. Was hatte sie mir hier nur eingebrockt?



    Black fragte mehr und mehr Fragen über mich und mein Leben, die mich komischerweise tief berührten. Normalerweise stellte ich meine Gefühle und gewissermaßen auch meinen Verstand während der Arbeit ab, aber dieses Mal war es einfach nicht möglich. Blacks dunkle Stimme wurde nach einer Weile aber irgendwie beruhigend und so fand ich mich mit meinem Schicksal ab, erzählte ihm was über mein Leben und hoffte einfach, ihn danach nie mehr wieder zu sehen. Und seinen Monsterhund auch nicht.


    „Danke für das Gespräch”, sagte Black nach scheinbar unendlich langer Zeit plötzlich. Er legte 30 Euro auf den Tisch und verschwand dann mit seinem Hund Richtung Tür. Plötzlich hatte ich doch ein schlechtes Gewissen.



    Natürlich war er nicht des Redens wegen gekommen, wie konnte ich das nur glauben. Er war garantiert einfach zu schüchtern gewesen, und ich hatte es nicht geschafft, ihm das zu nehmen. Für einen kurzen Moment fühlte ich mich, wie eine Versagerin.
    „Man sieht sich”, meinte er mit einem letzten Blick in meine Augen und verschwand dann ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer.



    Langsam entspannte mein Köper sich, ich ließ mich rückwärts aufs Bett fallen. Puh, noch mal Glück gehabt, weg war er. Endlich. Ja, ich hatte nur dagesessen und geschwafelt, trotzdem war ich unglaublich froh, dass es vorbei war. Verdrehte Welt.
    ‚Meinen Körper können sie haben, die Seele sollen sie in Ruhe lassen’, schoss es mir durch den Kopf und ich wunderte mich über meine eigenen Gedanken.
    ‚Stell dich bloß nicht so an’, sagte ich mir. Vielleicht brauchte ich einfach eine Pause. Nach Hause fahren, ab vor die Glotze, das war eine gute Idee. Hoffentlich wurde ich diesem Mann nie wieder begegnen müssen.

  • Hm... dieser Mann ist wirklich komisch, was er wohl vor hat? Vielleicht will er ihr ja einen besseren Job anbieten! ich mag den Hund auch nicht, aber zu kleine gefallen mir auch nicht... Bin gespannt was Vera jetzt sagt... Tolle Bilder und toller Text wie immer! Freu mich auf die Fortsetzung!

  • Das ist ja ein eigenartiger Typ,aber mir hätte der Hund totale Angst gemacht,ich hab absolute Panik vor solchenRiesenkerlen,nicht für alles Geld der Welt würd ich mich mit so einem in ein Zimmer setzen.Ob Vera wohl wusste,was das für ein seltsamer Kerl ist?Mit Sicherheit taucht er bald wieder auf,aber was will er,kann schon sein, dass er sie aus dem Milieu rausholen will,aber dann wüsste Vera bestimmt nichts von seinen Absichten,sonst hätte sie ihn nicht hingeschickt.

  • dankeschön ihr zwei!


    chipsi:

    Zitat

    Hm... dieser Mann ist wirklich komisch, was er wohl vor hat? Vielleicht will er ihr ja einen besseren Job anbieten!


    wir werden abwarten müssen... lia wird auch nicht so schnell darauf kommen :D


    Zitat

    ich mag den Hund auch nicht, aber zu kleine gefallen mir auch nicht...


    also ich persönlich hab je ne Deutsche Dogge :D (größte Hunderasse der Welt) und liebe also große Hunde, aber kann die Bedenken anderer Leute auch echt verstehen...


    Zitat

    Bin gespannt was Vera jetzt sagt...


    Gleich wirst dus erfahren :)


    Zitat

    Tolle Bilder und toller Text wie immer! Freu mich auf die Fortsetzung!


    Vielen vielen Dank! Die Fortsetzung stele ich gleich rein!




    Shoshona:


    Zitat

    Das ist ja ein eigenartiger Typ,aber mir hätte der Hund totale Angst gemacht,ich hab absolute Panik vor solchenRiesenkerlen,nicht für alles Geld der Welt würd ich mich mit so einem in ein Zimmer setzen.


    Meistens sind die großen Hunde die ruhigsten :) Mein Vater (Postbote :D ) wurde schon soo fot gebissen - und IMMEr nur von kleinen Pudeln & Dackeln... aber WENN große Hund edenn mal was tun ist es nat. umso schlimmer....


    Zitat

    Ob Vera wohl wusste,was das für ein seltsamer Kerl ist?


    Also das wird die Fortsetzung zeigen :)


    Zitat

    Mit Sicherheit taucht er bald wieder auf,aber was will er,kann schon sein, dass er sie aus dem Milieu rausholen will,aber dann wüsste Vera bestimmt nichts von seinen Absichten,sonst hätte sie ihn nicht hingeschickt.


    Stimmt, Vera gibt Lia doch nicht freiwillig her :)

  • So, es geht weiter mit einem neuen Teil, der auch neu für diejenigen ist, die hier damals schon mitgelesne haben...
    ist einr el langes Kapitel und ich wünsche euch allen viel Spaß und freue mich über Comments (:


    Kapitel 2 - Teil 4



    Auf der Fahrt zurück in die WG dachte ich noch immer über Black nach. Er ließ mich einfach nicht los. Wie wohl sein richtiger Name war? Es war nicht ungewöhnlich, dass Kunden nicht ihren richtigen Namen nannten, um ihre Anonymität zu wahren und dass Blacks Spitzname passte, wie die Faust aufs Auge war auch klar, aber irgendwie interessierte es mich trotzdem.
    Ich fasste mir an den Kopf.
    ‚Nimm die Gedanken an die Kunden nicht mit nach Hause’, hatte Vera immer wieder gesagt. ‚Das ist nur dein Job, die Kunden gehen dich außerhalb der bezahlten Zeit nichts an.’
    Sie hatte ja Recht. Normalerweise konnte ich diesen Ratschlag auch gut befolgen und dachte in meiner freien Zeit nicht an die Kunden, doch Blacks Blick ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich wollte mehr über ihn erfahren. Unbedingt musste ich Vera über ihn ausfragen…



    Ziemlich spät abends kam ich zu Hause an. Mit der Absicht, mich gleich aufs Sofa zu legen und den Rest des Abends weniger anspruchsvollen Tätigkeiten wie Fernsehen oder Smalltalk mit den Mädchen nachzugehen, schob ich mir eine Pizza in den Backofen und kickte anschließend meine Pumps in die Ecke.



    In diesem Moment betrat auch schon Vera den Raum.
    Sie sah anmutig und überlegen aus wie immer und schmiss ihre langen roten Haare mit einer lässigen Kopfbewegung über die Schulter zurück. Normalerweise redeten wir nicht sehr viel. Ich bewunderte Vera für ihr starkes Auftreten und ihre unnahbare Art. Manchmal war ich gar eingeschüchtert von ihr, sie wirkte einfach immer überlegen.
    „Hey Lia”, begrüßte sie mich lässig und eher beiläufig. „Guten Tag gehabt?”





    Ich nahm mir vor, Vera heute nicht unterwürfig zu begegnen, sondern sie ganz klar nach Black auszufragen. Sie brauchte gar nicht erst versuchen, mir auszuweichen.
    „Dieser Typ, den du zu mir geschickt hast, war ein bisschen seltsam”, begann ich.
    „Hat er Probleme gemacht”, fragte Vera ohne großes Interesse, während sie die Kühlschranktür öffnete und nach was Essbaren suchte.





    „Na ja hm, ne, eigentlich nicht, aber er war unheimlich. Woher kennst du ihn?”
    „Von Hugo…”, antwortete die junge Frau kurz, immer noch den Inhalt des Kühlschrankes checkend.
    Hugo war einer von Veras zahlreichen Bekannten. Ich hatte ihn ein paar Mal gesehen, wusste nur dass er eine nicht ganz so weiße Weste hatte und auf mich abstoßend wirkte, Vera ihn aber sehr anziehend fand.
    „Weißt du, was er so macht?” Ich ließ nicht locker.
    „Hugo?”
    „Nein, der Typ, der heut bei mir war.”
    „Weiß ich doch nicht. Gar nichts wahrscheinlich, ein paar Drogengeschäfte hier und da, wie die alle vermute ich. Wieso interessiert dich das, hä?”
    Vera war scheinbar sehr genervt, nahm sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank und schlenderte zum Tisch.





    „Hm, ich weiß nicht”, entgegnete ich, der Wahrheit entsprechend. Ich war ein bisschen enttäuscht und auch beleidigt, dass sie so wenig auf meine Fragen einging.
    „Hugo hat mir erzählt, dass er schwul sei.”
    „Schwul?!” Darauf war ich noch gar nicht gekommen! Auf einmal leuchtete mir ein, warum er nur reden wollte und keinerlei Interessen an meiner Weiblichkeit hatte.
    „Aber warum kommt er dann zu einem Mädchen wie mir?”



    „Wollte er Sex?”, fragte Vera, wieder eher nebenbei. Ich wusste, dass sie mit ihren Gedanken ganz woanders war.
    „Nein… er wollte mit mir über meinen Job reden…”
    „Na siehste. Vielleicht ist er ein männlicher Stricher? Geh ich mal von aus. Wollte vielleicht Tipps oder sich mal austauschen oder keine Ahnung, ehrlich gesagt ist es mir scheiß egal. Ich geh ins Bett, Nacht.”
    Mit diesen Worten stand Vera auf und verschwand mit ihrem Joghurt in ihr Zimmer. Verdutzt blieb ich in der Küche zurück.




    Eine männliche Hure also… ja, das konnte sein. Das war eine gute Erklärung. Irgendwie war ich auch beruhigt. Wenn er schwul war, würde er wohl keine weiteren Dienste von mir in Anspruch nehmen. Ich nahm die Pizza aus dem Ofen und begab mich auf das Sofa im Wohnzimmer. Es war schon nach Mitternacht, aber irgendwie war ich nicht sehr müde. Ich dachte an den morgigen Tag. Erst einmal stand Fitnessstudio auf dem Programm, wie fast jeden Tag. Vera bläute uns immer wieder ein, auf unsere Figur zu achten, denn unser Aussehen war unsere Werbung, unser Verkaufsanreiz, unser Kapital. Darauf hatte man zu achten.



    Morgen hatte ich zwei Kunden am späten Nachmittag, danach voraussichtlich den ganzen Abend frei. Darauf freute ich mich, gerne würde ich mal wieder einfach in eine Bar gehen und was trinken.

  • Die Haustür ging auf und Mara kam herein. Sie ließ ihre Handtasche auf den Boden fallen, dann sah sie mich auf dem Sofa sitzen und ein Lächeln durchzog ihr Gesicht.
    „Cool, dass noch einer wach ist!”, frohlockte sie und ließ sich auf das Sofa neben mir fallen.






    Maras Schminke war ein wenig verwischt und ihr Outfit zeigte viel Haut. Das wies darauf hin, dass sie grade ihre Arbeit hinter sich gebracht hatte. Ich bot ihr ein Stück Pizza an und sie stimmte begeistert zu.



    Mara war ein tolles Mädchen und ich mochte sie sehr. Sie war die jüngste von uns und bekam durch ihr süßes kindliches Aussehen sehr viele Kunden. So war sie grade abends meistens mehr beschäftigt und verdiente auch mehr Geld als wir anderen, worauf grade ihre Schwester Kira sehr neidisch war. Nicht nur deswegen kam es fast täglich zu Streitereien zwischen ihnen.
    „Dieser Job macht mir keinen Spaß”, meinte Mara plötzlich, während sie die Pizza in sich hineinstopfte.





    „Ich habe echt keine Lust darauf”, fuhr sie mit noch vollem Mund fort, während die sich ein nächstes Stück Pizza nahm. „Das macht mich echt nicht so an, weißt du. Ich hätte gerne mal was Herausforderndes.”



    Mara war von Anfang an unzufrieden und sehr kritisch dem Job gegenüber gewesen, und ich verstand echt nicht, warum sie ihn machte. Sie verfügte über eine unglaublich hohe Intelligenz und wenn wir irgendwelche Fragen hatten, konnten wir uns immer an sie wenden, immer wusste sie Antworten und Rat. Das Mädchen war eine sehr gute mitfühlende Zuhörerin, von ihren eigenen Problemen redete sie hingegen kaum, und so hörte ich aufmerksam zu und wollte herausfinden, ob was Besonderes geschehen war.





    „Ist irgendwas passiert?”, fragte ich, während Mara auf einmal begann, die Oliven von der Pizza zu pulen und einzeln zu essen.
    „Hm? Nö… Wie immer halt. Täglicher Trott. Aber ich habe keine Lust mehr. Ich würde gerne ans Meer fahren und am Strand liegen, weißt du? So mit Palmen und so. Vielleicht könnte ich Delfine sehen, das wäre cool. Eigentlich hätte ich auch gerne nen Freund.” Sie stutzte kurz.



    „Ach weißt du, es ist alles so ätzend, so ziellos. Und man bewegt sich irgendwie nicht vom Fleck. Weißt du was ich meine?” Sie pickte eine neue Olive von der Pizza und schob sie sich in den Mund.



    Ich nickte kurz, aber eher um die gute Zuhörerin darzustellen, als aus Zustimmung. Bestimmt hatte sie Recht, aber so war es nun einmal und wir mussten uns eben damit abfinden. Es gab genug Leute, denen es schlechter ging als uns und man musste ja nicht immer nach den Sternen greifen. Zufrieden war ich auch nicht, aber es ließ sich aushalten. Andere Leute machten auch Jobs, die ihnen nicht gefielen, warum jammerten wir also so viel?



  • ‚Es ist kein schlechter Job’, sagte Vera immer wieder.
    ‚Er ist kaum anstrengend und wir verdienen in kurzer Arbeitszeit genug Geld.’
    Manchmal fragte ich mich heimlich, ob sie es so oft sagte, um vor allem sich selbst davon zu überzeugen, aber diese Gedanken verbannte ich ganz schnell wieder. Ich wusste ja, wie es ohne diesen Job war. Ich hatte kein Geld gehabt, keine Freunde, keine Wohnung und kein Auto. Nun konnte ich mir manchmal sogar ein wenig Luxus leisten, hatte viele Bekannte, ein nettes Zimmer und eigentlich nichts zu meckern.





    Mara rollte das letzte Stück Pizza zusammen, das mittlerweile nur noch mit Käse belegt war und machte sich noch ein Stückchen breiter auf dem Sofa. Dann angelte sie nach der Fernbedienung.





    „Um diese Zeit kommt doch eh nichts Sinnvolles mehr”, protestierte ich. Viel lieber wollte ich mich noch länger mit Mara unterhalten.
    „Was Sinnvolles kommt eh nie”, gab Mara zurück, schaltete die Glotze ein und zappte sinnlos hin und her.
    „Ich geh ins Bett”, sagte ich etwas enttäuscht und stand auf. Ich war zwar noch hungrig, aber von meiner Pizza war sowieso nichts mehr übrig.





    Als ich durch die Küche in mein Zimmer ging, sah ich mein Handy neben dem Kühlschrank liegen. Es blinkte, also hatte ich eine Kurznachricht bekommen.



    ‚Sicher Werbung’, dachte ich, unmotiviert die SMS überhaupt zu lesen. Es war eine mir unbekannte Nummer. Dann las ich die Nachricht aber doch und bereute es sofort. Wieso hatte ich sie nur nicht gleich gelöscht?


    [/SIZE][/FONT]

  • Hey, tolle Story!
    Ich finde es gut, dass du so detailliert schreibst, z.B. wie Mara die Oliven von der Pizza pult.
    Deine Bilder hast du auch gut gemacht bzw. bearbeitet. Das Handydisplay gefällt mir.
    Weiter so!

    [CENTER][SIZE=1]Life is uncertain. Eat dessert first.[/SIZE]



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  • Mal wieder eine super Fortsetzung! Ich glaube nicht das Black schwul ist!!
    vl. versuchen Lia und Mara einen neuen Job zu bekommen und Lia kommt dann mit Black zusammen.... *träum vor sich hin* freu mich wieder auf deine nächste Fortsetzung! Toller Text u. tolle Bilder wie immer!

  • Dass Black schwul ist, glaub ich auf keinen Fall, er scheint mir sehr interessiert, da er sich so schnell wieder mit ihr treffen will.Vera ist mir total unsympathisch, da kann ich mir nicht helfen,ein männlicher Zuhälter könnte die Mädchen auch nicht unfreundlicher behandeln. Sie weiss bestimmt mehr ,als sie zugibt,ihre Andeutungen über Black scheinen mir auf die Schnelle erfunden zu sein.Ich würde mich für Lia und Mara freuen, wenn sie etwas anderes machen könnten,die beiden kommen mir auch überhaupt nicht so nuttig vor wie Vera.Von dem Apartment der Frauen hat man diesmal schön viel gesehen, gefällt mir gut dieses Grau in Grau gehaltene Wohnzimmer,sehr elegant, auch die Küche hat ein tollles modernes Design.

  • Haaai!
    Die Story ist klasse! :)
    Mir gefallen die vielen kleinen, aber sehr gewählten Details.
    So lässt es sich wunderbar in die Story eintauchen und der Alltag der Mädels ist gut beschrieben.
    Hübsche Simsdamen übrigens. ;)
    Bin gespannt wie's weitergeht.;)
    Tschüsschen...

    [INDENT][INDENT][INDENT][h=3]Nimm ein Kind bei der Hand
    und lass dich von ihm führen.
    Betrachte die Steine, die es aufhebt
    und höre zu, was es dir erzählt.
    Zur Belohnung zeigt es dir eine Welt,
    die du längst vergessen hast.
    [/h][/INDENT]
    [/INDENT]
    [/INDENT]

  • Huhu,


    Ich finde deine Story bis jetzt sehr gelungen. Die Fotos und auch der Text sind voll toll. *Vor sich hinschwärm* :p
    Und ich glaube auch nicht, dass Black schwul ist. Vielleicht kannte er früher Lia und versucht ihr einzureden, dass der Job als Hure nicht gerade gut für sie ist. Hoffe, wir erfahren bald mehr.


    Lg KakashiStar

    [SIZE=2]"Ein gutes Bild unter lauter schlechten Bildern, wird ein schlechtes Bild."[/SIZE] Pablo Picasso (1881 - 1973)

  • Du hast einen echt geniale Schreibstil, richtig fesselnd, ich freu mich schon wenn es weiter geht.
    LG Ilo

    Smurfes are asexual, they don´t even have reproduction organs in their little white pants. -Donnie Darko-

  • Klasse Story! Die Bilder sind super und der Text auch. Der Text ist sehr detailliert geschrieben, wie die anderen schon sagten und Die Bilder sind auch immer sehr schön und passend gemacht. Weiter so!
    Ich freue mich auf die Fortsetzung!:p

    [CENTER]Unglück ist nur Glück,[/CENTER]
    [CENTER]das nicht da ist.[/CENTER]
    [CENTER] [/CENTER]
    [CENTER][center][SIGPIC][/SIGPIC][/center][/CENTER]

  • Sorry dass es so lange gedauert hat mit der Fortsetzung, setze jetzt gleich eine rein und werde mich dnan bemühen möglichst zwei Mal wöchentlich eine reinzustellen... jetz bei dem guten Wetter kam ich einfach irgendwie nicht dazu.


    Danke für eure lieben Kommentare!


    Die Fotos vom letzten Kapitel gefallen mir nicht wirklich... so leer irgendwie. Trotzdem vielen Dank für euer Lob, freue mich immer sehr über jeden einzelnen Kommentar!
    Über Black wird man später mehr erfahren, er bleibt noch erstmal ne Runde geheimnissvoll :P