[Fotostory] Immortelle - Blume der Nacht (by FunnyChrissy und Innad)

  • @All.
    Herzlichen Dank an alle fleissigen Leser und Kommischreiber. Ich möchte mich nochmals entschuldigen, dass Marie auf den ersten Fotos blonde Haare hat. Das ist mir erst aufgefallen, als es schon zu spät war. Und alle Fotos nochmals machen…das wollte ich dann doch nicht. Ich bemühe mich, dass mir so etwas nicht mehr passiert.
    Ich werde mich gleich nach der Beantwortung eurer Kommis zum Foto Knipsen aufmachen.

    @TearFromHeaven.
    ;-) Genau, da ist sie. *g* Ich denke, die Blume der Nacht ist symbolisch für so manches in der Story.
    Ich denke, Marie ist an einem Punkt, an welchem manch anderer längst aufgegeben hätte. Es zeigt, wie stark sie tatsächlich ist. Auch wenn sie selbst das nicht wahr haben will. Dazu muss man natürlich auch sagen, dass sie an allem selbst „Schuld“ ist.
    ;-) Schauen wir mal von wem das Kind ist. Ich glaube, wer uns kennt weiss….das wird nicht so einfach verraten *g*.
    Auf die Folter spannen? Aber wer tut denn so etwas??? Würden wir niemals tun *grins*.
    So schlimm ist Casi doch gar nicht. Ich denke, man kann sich in jedem Menschen täuschen. Positiv und negativ.
    Herzlichen Dank an dich.

    Kiara.
    Hhm….zu deiner Vermutung bezüglich des Vaters sage ich an dieser Stelle mal nichts. ;-)
    Ansonsten hast du natürlich Recht – Marie muss wirklich viel einstecken. Zu allem kommt nun auch diese Tatsache. Eine Tatsache, welche sich nicht mehr wegleugnen lässt. Danke für diesen lieben Kommi!

    Jule II.
    Auf Marie kommen jetzt ganz neue Wege hinzu. Sie muss nun nicht mehr für sich alleine denken, sondern auch für das werdende Leben in sich. Da verändert sich alles nochmals dramatisch, auch wegen der ganzen Verwicklungen.
    Küsschen auch an dich!

    [CENTER][SIZE=5]"Dein Gesicht lächelt - aber deine Seele weint!"[/SIZE][/CENTER]
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    [CENTER][SIZE=3]Unsere Story:„Immortelle – Blume der Nacht!“ ONLINE! Innad und FunnyChrissy freuen sich auf Euch! [/SIZE][/CENTER]

  • @All. So, die Fotos sind fertig. Insofern möchte ich euch unser aktuelles Kapitel nicht vorenthalten. Diesmal bin ich auf die Fotos besonders stolz. Wenn man Urlaub hat, gelingt einfach alles viel besser.
    Wir wünschen viel Freude!



    Kapitel 24
    Stillstand bis zur Ewigkeit
    Text und Fotos by Funny Chrissy



    Es erschien ihr alles so weit weg. Ihr früheres Leben, diese einfache Vergangenheit. Der damalige triste Alltag. Alles was damals selbstverständlich war, wusste Marie erst heute zu schätzen. Unbeschwert zu lachen, unbeschwert aufzustehen, unbeschwert den Tag zu leben. Sich an einen liebevoll gedeckten Tisch zu setzen, das Frühstück zu genießen und sich über einen gemütlichen Sonntag zu freuen. Draussen den Vogelstimmen zu lauschen und sich fallen lassen in dieses Konzert aus Lebensfreude.



    Banale Kleinigkeiten, die man sonst gar nicht registrierte oder wahrnahm, waren für Marie plötzlich Kostbarkeiten. Schätze, die so tief vergraben schienen wie noch niemals zuvor in ihrem Leben.
    Sie sehnte sich nach dieser früheren Sorglosigkeit, nach diesen nichtigen Problemchen und Kleinigkeiten. Sie sehnte sich danach, über einen guten Film zu lachen oder in einem dicken Buch zu versinken. All das konnte sie nicht mehr, all das schien verloren in der Ewigkeit. Marie hatte das Gefühl, an einem Punkt zu stehen von welchem sie nicht mehr weg kam. Diese Aussichtslosigkeit machte ihr regelrecht Angst.
    Ihre Gedankenwelt überschlug sich beinahe stündlich. Gerade sass sie regelrecht in sich zusammengesunken in ihrer gemütlichen Wohnung. Normalerweise fühlte sie sofort die Wärme, welche die Wände und Möbel auszustrahlen schienen. Heute war es Marie, als würde jeden Moment das Dach über ihrem Kopf einstürzen. Es fühlte sich so eng an und fremd. Vielleicht, weil all dies zu einem früheren Leben gehörte.
    Ebenso wie dieser Briefumschlag in ihren Händen. Weiss, unscheinbar und bedeutungslos. Zwischen den ganzen Rechnungen wirkte er direkt ernüchternd. Der Stempel darauf prangte in der oberen rechten Ecke und schien ihr beinahe frech ins Gesicht zu grinsen. „Marie, was für ein Quatsch,“ rügte sie sich selbst in Gedanken. „Stempel können nicht grinsen, sie können überhaupt nichts.“ Wurde sie jetzt auch noch verrückt? Zumindest war sie weit davon entfernt, normal und nüchtern zu analysieren.



    Sie sah immer noch die erschrockenen Augen ihrer Mutter vor sich, als sie weinend in deren Arme gesunken war. Nur mit Mühe war es Marie gelungen, sich heraus zu reden. Die junge Frau war kurz davor gewesen, sich Cora anzuvertrauen. Eine Mutter war doch dafür da, um das eigene Kind in der Not zu halten und unterstützen?! Warum konnte Marie dann nicht einfach davon Gebrauch machen und ihre Sorgen teilen? Warum war die innere Barriere stärker als das Herz?
    „Aber Marie, Liebling, was ist los? Sprich mit mir, was quält dich? Bist du krank?“ Die vertraute und besorgte Stimme ihrer Mutter hatte sie eingehüllt in Watte und das Gefühl gegeben, sicher zu sein.
    Doch sie hatte es nicht geschafft, die Wahrheit zu sagen. Stattdessen hatte sie mit allerletzter Kraft ein Lächeln unter Tränen hervor gezaubert und zu ihrer Mutter aufgesehen.



    „Nein, Mama. Ich bin kerngesund. Mir fehlt nichts. Ich hatte nur so grosse Angst die letzten Tage über, mein Zustand hat mir mehr Kummer bereitet als ich dachte. Hinzu kam Susans Unfall…es war einfach zuviel. Unser Hausarzt meinte, mein Körper hat die Notbremse gezogen und mich daran erinnert, dass er auch noch existiert.“
    Maries Mutter schien erleichtert zu sein und streichelte sachte über den Kopf ihrer Tochter. Keine Sekunde schien sie an dieser Aussage zu zweifeln, dies verursachte Marie Magenschmerzen. Noch nie hatte sie ihre Eltern angelogen. Allein diese Tatsache war schwer zu ertragen. Cora vertraute ihr und zweifelte nicht an dem, was Marie gesagt hatte. Dieses Vertrauen hatte sie ebenfalls gebrochen. Machte sie überhaupt noch etwas richtig in letzter Zeit?
    Wieder drehte Marie den Briefumschlag in den Händen hin und her. Marie hatte das Gefühl, als würde sie sich in einer Sauna befinden. Genervt zog sie sich ihr T-Shirt über den Kopf. Darunter trug sie nur ein leichtes Top, welches ihr hoffentlich Abkühlung verschaffen würde. Erneut zog sie das offizielle Schreiben heraus und überflog es ein weiteres Mal.


    __________________________________________________ ___________

    Zulassung und Einladung zur praktischen Prüfung zum/zur geprüften/er Hotelmeister/in Herbst 2007.


    Termin und Ort der praktischen Prüfung:


    Freitag, 19.10.2007
    Zeit: 13.30 Uhr


    Akademie Krüger, Kerscheinsteiner Str. 4


    Saal: 005/blau


    Prüfungsübersicht:


    III. Praktischer Teil


    • Ausarbeiten von Angeboten für Veranstaltungen


    • Korrespondenz


    • Erstellen von Veranstaltungs- und Arbeitsabläufen


    • Vorbereitung und Durchführung von Gesprächen mit Gästen, Mitarbeitern und Lieferanten


    • Arbeiten am Empfang


    • Gästebetreuung


    • Beschwerdemanagement


    • Erstellung von Abrechnungen


    • Durchführung von Erfolgskontrollen


    • Qualitätssicherung durch Mitarbeiterschulungen


    __________________________________________________ _____________


    Nachfolgend war genau aufgelistet, was im Einzelnen erwartet wurde. Der Ablauf der Prüfung, die Aufgabenstellung und weitere Informationen dazu.
    Marie kannte es mittlerweile beinahe auswendig. Eigentlich stellten diese Aufgaben für sie kein Problem dar. Es waren Arbeiten, welche zu ihrem Alltag gehörten. Die Prüfung machte ihr in dieser Hinsicht keine Angst.



    Doch eine Sache beschäftigte sie seid Tagen. Konnte, durfte sie an dieser Prüfung teilnehmen? War es fair Susan gegenüber? War es berechtigt? Susan musste durch ihren Unfall ein Jahr aussetzen und konnte erst in der nächsten Saison erneut zur praktischen Prüfung antreten. War es richtig, diese trotzdem anzutreten?
    Ihre Gedanken drehten sich im Kreis und kamen zu keiner vernünftigen Lösung.
    „Aber denk dran, Marie – ruf einfach an!“ Annas Worte schossen durch den Kopf der verzweifelten Frau wie ein Rettungsanker. Sie konnte diese Last einfach nicht mehr alleine tragen, sehnte sich nach einer lieben Stimme. Nach jemanden, dem sie sich anvertrauen konnte. War Anna dafür die Richtige? Sie war zwar ein Lebemensch und erschien teilweise etwas chaotisch, aber ihr Herz sass auf dem rechten Fleck. Sie war ein derart positiv eingestellter Mensch, dass ihr einfach nichts zuviel wurde. Genau das war es, was Marie jetzt brauchte.
    Sie grübelte nicht mehr darüber nach, sondern griff zum tragbaren Telefon. Mit klopfendem Herzen wählte sie die immer noch vertraute Nummer und lauschte dem gleichmässigen Tuten in der Leitung. Es hatte beinahe etwas Beruhigendes an sich. Diese Monotonie wünschte sie sich derzeit auch für ihr eigenes Leben.



    „Anna Ludwig“, scholl ihr auch schon bald die vertraute Stimme entgegen. Schon allein diese strahlte so viel Lebensfreude und Vertrauen aus, dass Marie sich direkt geborgen fühlte.
    „Anna? Hier ist Marie.“ Unsicher räusperte sie sich, da sie immer noch Hemmungen verspürte.
    „Marie, Süsse! Das ist aber schön, dass du mich anrufst. Möchtest du ein bisschen quatschen oder hast du etwas Besonderes auf dem Herzen?“
    „Ach Anna, ich weiss einfach nicht mehr weiter. Mein Leben ist gerade eine einzige Katastrophe…“ Schluchzend brach sie ab und brachte kein Wort mehr heraus. Wieder schlug all das Unglück wie eine Welle über ihr zusammen.




    „Ich komme.“
    „Was?“ Endlich schaffte es Marie, ihre Stimme einigermassen unter Kontrolle zu bekommen.
    „Ich sagte, dass ich komme. Ich bin praktisch schon unterwegs. In ungefähr einer Viertel Stunde bin ich bei dir, dann hab ich für dich alle Zeit der Welt.“
    In diesem Augenblick hätte Marie ihrer Freundin am liebsten einen Kuss auf die Wange gedrückt und sie fest umarmt. So war Anna! Wenn sie gebraucht wurde, war sie wie ein Fels in der Brandung.
    Beide legten den Hörer nach einem kurzen, aber innigen Gruss auf und bereiteten sich für das gemeinsame Treffen vor…


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  • Hallo ihr beiden,
    nun das Marie Schwanger ist, konnten wir ja alle schon ahnen. Aber sie wusste es ja nicht und nun…, tja was macht sie nun. Dies ist etwas was man nicht verdrängen kann und sie muss wohl oder übel bald darüber reden. Denn irgendwann läst sich die Schwangerschaft ja nicht verbergen und ich gehe mal davon aus, das sie das Kind behält soweit glaub ich kann ich Marie einschätzen. Oh man…, was muss sie alles durchmachen und sicherlich wird sie sich jetzt auch fragen, wer der Vater ist. Obwohl ich mir da schon fasst sicher bin, das es Cedrik ist.
    Aber wer weiß, ihr habt ja so manche Überraschung in petto. Nun kommt sie aus ihren Gedanken gar nicht mehr raus, zweifelt an sich selbst an dem was sie getan hat, an der Schuld so wie sie es glaubt die an ihr haftet und wie immer, versucht sie damit alleine fertig zu werden weil sie die schöne Nacht mit Cedrik verdrängt. Aber sie ist nun mal geschehen und so sie sich auch wünscht, sie hatte damals nicht die Kontrolle über sich selbst verloren, ist dieses doch geschehen und sie muss lernen damit umzugehen.
    Nun kommt noch diese Prüfung dazu und wieder kämpft sie mit ihren Gefühlen, was ist fasch was ist richtig, was mach ich den jetzt.
    Vielleicht kann ihre Freundin Anne ihr wirklich helfen und Marie vertraut sich ihr an. Denn wenn man über Probleme reden kann, dann sind sie nur noch halb so schlimm.
    Das waren wieder sehr schöne Fortsetzungen, so gefühlvoll und aufschlussreich.:applaus
    Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht und hoffe das Marie sich jemanden anvertraut und endlich einmal zu ruhe kommt. Das wird sie auch in Zukunft brauen, denn jetzt muss sie auch an das kleine Wesen denken, was in ihr heranwächst.
    Bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
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    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Erst mal sorry, das ich erst jetzt wieder zum lesen gekommen bin.

    Ich habs gewusst hehehehehe! Sie ist schwanger. :kids Das war mir von Anfang an klar wie Kloßbrühe. Und ich muss Kiara mit ihrer Vermutung recht geben, dass, wenn man die Zeichen richtig liest, Marie nur von Cedrik schwanger sein kann. Bitte nicht von Casimir!!!! Tut mir das nicht an!!
    :anbet

    Was mich noch interessieren würde ist, was für eine Prüfung Marie macht. Ist es eine Ausbildung zur Hotelfachfrau? Oder hat sie diese schon? Dafür hätte sie aber Prüfungsaufgaben, die nicht in dem Bereich reinfallen. Oder sie ist auf einer Hotelfachschule. Aber mir kam es ja eher wie ein richtiges Hotel vor. Den Begriff Hotelmeisterin habe ich aber noch gar nicht gehört. :kopfkratz

    Ist bei mir vielleicht auch alles ein bisschen lange her. :alt

    Jedenfalls bin ich jetzt mal sehr gespannt, was Marie machen wird. Bitte keine Abtreibung! :nein

    LG Rivendell

  • Huhu Rivendell,

    ich antworte Dir mal schnell auf Deine Frage wegen des Berufs.

    Marie hat Hotelfachangestellte gelernt und ist nun dabei, ihre Weiterbildung zur Hotemeisterin abzuschließen. Die gibt es wirklich, auch wenn der Begriff wohl selten erwähnt wird. Schau mal:

    http://www.wis.ihk.de/interess…profile_hotelmeister.html

  • Hi ihr,
    ich bin ja mal gespannt wie Anna Marie helfen wird. wird marie ihr all ihre probleme erzählen oder nur einen teil?
    und wie geht es mit susan weiter?
    Irgend wann wird das Treffen ja unumgänglich sein!
    macht schnell weiter, LG Jule II.

    ☻/
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  • Jule II. Ewig kann es Marie wirklich nicht hinaus zögern, zu Susan ins Krankenhaus zu gehen. Schauen wir mal, wie lang wir euch damit noch auf die Folter spannen. *g*
    Das Treffen mit Anna wird im folgenden Kapitel näher durchleutet. Danke dir für den lieben Kommi.

    Rivendell. Das war dir also klar wie Klossbrühe....:roftl Na, dann schauen wir mal, ob es noch auf Dauer so klar bleibt. *g* Wir haben schon noch ein paar schöne Reisser eingebaut. *zwinker zu Innad*
    Hhm....von wem das Baby ist, bleibt erstmal streng geheim. Nichts ist so, wie es scheint. ;-) Das nur mal als Hinweis *g*.
    Zur Ausbildung hat dir Innad ja schon geantwortet. Herzlichen Dank für deinen Kommi.

    @ineshnsch. Ich denke auch, die Schwangerschaft war über manchen Hinweis deutlich heraus zu lesen. :-) Alles können wir wohl doch nicht verbergen...Aber vieles andere doch noch. Von wem das Baby nun ist....wir schweigen wie ein Grab. Ein paar Geheimnisse brauchen wir nun doch noch *g*.
    Du hast natürlich Recht, irgendwann muss sie nun etwas tun. Eine Schwangerschaft lässt sich auf Dauer weder verleugnen noch verbergen. Irgendwann kommen die Anzeichen dafür und irgendwann muss man sich den bohrenden Fragen diesbezüglich stellen.
    Das Treffen mit Anna wird Thema des nächsten Kapitels sein. Mal schauen, ob Marie sich endlich jemanden anvertrauen kann. Sie möchte es doch so sehr, aber ob der Mut ausreicht???
    Herzlichen Dank für deinen Kommi!

    Eure Innad und Chrissy

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  • Kapitel 25
    Freundschaft
    Text und Fotos by FunnyChrissy



    Etwa eine halbe Stunde später sassen sich die Freundinnen bei einer Tasse heissem Kakao gegenüber. Anna hielt sich auch nicht mit langen Vorreden auf, sondern wandte sich direkt an ihre Freundin.



    „Jetzt heraus mit der Sprache, was bedrückt dich?“ Ein dunkelbraunes, sanftes Augenpaar musterte Marie liebevoll.
    Diese atmete einmal tief durch. „Ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll.“
    Anna lächelte weich. „Wie wäre es beim Anfang?“
    Ein kurzes Lächeln stahl sich auf Maries Gesichtszüge. „Klingt logisch, oder?“
    Sie fühlte darauf eine Hand, welche ihre beruhigend drückte. Diese Geste war so vertraut, dass Marie endlich anfangen konnte, zu erzählen.
    Es war, als würden sich sämtliche Schleusen öffnen. Sie sprach sich endlich all das von der Seele, was zentnerschwer darauf lastete.



    Dies geschah nicht ohne Tränen und verzweifelte Schluchzer. Anna war klug und rücksichtsvoll genug, Marie nicht zu unterbrechen. Aber sie gab ihr mit verständnisvollen Blicken und Gesten immer wieder zu verstehen, dass sie voll und ganz für diese da war.
    Marie ließ nichts aus. Weder die Nacht mit Cedrik, ihre tiefe Verzweiflung danach, ihr Schuldbewusstsein Susan gegenüber, deren Unfall nach Cedriks Geständnis, die Begegnung mit Casimir als auch die Schwangerschaft, weiterhin die Einladung zur praktischen Prüfung und ihrer Unsicherheit deswegen.



    Als sie geendet hatte, fühlte sich Marie erleichtert und befreit. Sie war nicht mehr alleine und hatte gleichzeitig Angst davor, Anna würde sie nun verachten. Angespannt wartete sie auf deren Reaktion.
    „Marie, Süsse…komm erst mal her.“ Damit zog sie ihre Freundin einfach in die Arme und drückte sie an sich. Marie begann erneut, hemmungslos zu weinen. Anna ließ sie gewähren und wiegte sie wein eine kleines Kind hin und her.
    Erst nach endlos scheinenden Minuten beruhigte sich die verzweifelte Frau und blickte direkt in Annas Gesicht. „Du hasst mich nicht?“
    Diese machte eine bezeichnende Geste in der Nähe der Stirn. „Sag mal, was denkst du eigentlich von mir? Ich würde und könnte dich nie hassen. Warum auch. Sag mir jetzt erst einmal, was hättest du anders machen können? Ich sehe von deiner Seite keinen Fehler. Ausser, dass du dein Leben genossen hast. Ist das so schlimm?“
    Marie blickte sprachlos auf ihre Freundin. „Aber Anna, ich bin Schuld an Susans Unfall. Hätte ich mich Cedrik gegenüber nicht so vergessen, wäre sie nicht wie in Trance aus dem Haus gegangen. Hätte das Auto nicht übersehen…“




    „Hätte, wäre, wenn…Marie, dass bringt dich nicht weiter. Du bist eine Frau mit Gefühlen und hast dich einem Mann hingegeben. Mehr ist doch nicht passiert! Das Susan deswegen so abdreht, dafür kannst du nichts. Cedrik ist nicht ihr Eigentum, sondern ein eigenständiger Mensch. Susan hat einfach einen Hand zum Dramatischen.“
    „Anna, so darfst du das nicht sehen. Susan ist ein ganz besonderer Mensch. Niemals hätte ich sie so hintergehen dürfen.“
    „Marie, Cedrik ist Susans Bruder. Nicht ihr Lover oder dergleichen. Wenn man dir einen Vorwurf machen kann, dann nur weil du es ihr verheimlicht hast. Das ist aber eher eine moralische Angelegenheit, von Schuld will ich auch hier nicht sprechen. Ehrlich gesagt verstehe ich auch, wenn du das alles für dich behalten wolltest. Du warst gewiss viel zu sehr erstaunt über dich selbst.“
    “Wie meinst du das?“ Fragend blickte Marie auf ihre Freundin.
    „So, wie ich es gesagt habe. Du bist ein sehr vernünftiger Mensch, Süsse. Du stehst mit beiden Beinen fest im Leben, hast deine Grundsätze und Vorstellungen. Dieser Vorfall steht in solch krassem Gegensatz dazu, dass du damit nicht klar kommst. Du fragst dich, wie du dich so vergessen konntest. Schämst dich dir selbst gegenüber.“



    Marie schaute mit beinahe übergrossen Augen zu Anna. Wie gut diese sie einschätzen konnte! Wie genau Anna sie doch kannte! Es war erstaunlich und gleichzeitig angenehm.
    „Schau nicht so, Süsse! Ich kenne dich besser, als du vielleicht glaubst. Auch wenn ich so wirke, aber ich bin nicht nur das chaotische Ding, als das mich alle ansehen. In mir schlägt ein ziemlich normales Herz, weißt du?“
    Die Angesprochene lächelte kurz. „In dir schlägt nicht nur ein normales, sondern ein sehr gutes Herz.“




    „Was für mich ganz normal und selbstverständlich ist, Marie. Doch wir schweifen vom Thema ab. Heute geht es um dich. Und darum, wie wir dich wieder zurück auf deinen Weg bekommen.“
    „Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder zurück finde. Mein Leben ist verpfuscht. Anna, ich bin schwanger! Schwanger vom Bruder meiner besten Freundin. Zusätzlich bin ich mit zwei Kerlen kurz hintereinander ins Bett…ich fühl mich so schmutzig und schlecht.“
    „Asche auf dein Haupt, Marie. Aber so wie dir ging es schon vielen anderen. Hör auf dich dafür anzuklagen. Du bist schwanger, du erwartest ein Baby!! In dir wächst ein kleines Menschlein und das schreit nach deiner Liebe. Es ist verloren ohne dich, hast du das überhaupt schon richtig realisiert?“



    Marie strich sich zum ersten Mal bewusst über ihren noch flachen Bauch. Beinahe wie beschützend verschränkte sie zusätzliche ihre Arme vor demselben. Lauschte in sich hinein und blickte erneut zu Anna. „Ein Baby….“, flüsterte sie ungläubig vor sich hin.
    „Genau, Marie. Ein Baby. Ein kleines Baby. Und du bist die Mutter. Du hast Verantwortung für das kleine Wesen, welches in dir wächst. Und zwar schon jetzt! Denke an die Zukunft und schau zu, dass du sie ebnest.“
    Trocken lachte die werdende Mutter auf. „Ebnen? Wie soll ich noch etwas ebnen?“
    Anna ließ sich von diesem Ausbruch nicht beirren oder gar kränken. „Indem du erst einmal am Freitag deine Prüfung meisterst.“
    „Das kann ich nicht.“ Entschlossen schüttelte Marie ihren Kopf.
    „Du kannst das und du wirst das auch machen. Marie, wem hilfst du damit wenn du dein Leben völlig den Bach herunter gehen lässt? Susan wird deswegen nicht schneller gesund. Du hast Verantwortung für zwei, nimm dich dieser an.“
    „Ich weiss gar nichts mehr.“
    „Doch, Süsse. Du wehrst dich nur mit aller Kraft dagegen. Du wolltest immer mal Mutter werden, trägst so viel Liebe in dir. Wir machen jetzt Nägel mit Köpfen. Erst einmal muss Cedrik wissen, dass er Vater wird.“

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  • “Niemals!“ So eindeutig und entschlossen klang dieses Wort, dass jeder andere wohl die Flucht ergriffen hätte. Doch Anna beeindruckte das überhaupt nicht. Auch von Maries abweisendem Gesichtsausdruck ließ sich diese nicht aus der Ruhe bringen.
    „Doch! Wenn du willst, komme ich auch mit und unterstütze dich dabei. Er hat das Recht, es zu erfahren. Marie, er ist der Vater. Verstehst du? Du darfst ihm sein Kind nicht vorenthalten und zu zweit seid ihr immer stärker. Vorher aber zählt nur die Prüfung. Dein Kind braucht Sicherheit, du einen Job…eines ist die Grundlage für das andere. Also?“
    „Anna, du bist unmöglich.“
    „Ich weiss, Schatz. Ich weiss. Aber auch stur. Du gehst zu dieser Prüfung und wenn ich dich persönlich dorthin schleifen muss. Bitte, versprich mir das. Tue es auch für dein Kind. Alles andere lösen wir gemeinsam. Du bist nicht allein, Marie. Nie mehr! Wo ich kann, helfe ich dir.“
    „Wie du es sagst“, entgegnete Marie, „klingt alles so einfach.“
    „Das ist es gewiss nicht, aber es wird auch nicht besser vom Herumsitzen und Grübeln. Also, sollen wir zusammen die Prüfungsaufgaben durchgehen?“
    Marie lächelte zum Ersten Mal lang anhaltend und bewusst. „Anna, du bist die beste Freundin, die man sich nur wünsche kann. Ja, verdammt. Ich mache diese Prüfung. Für mein Baby.“


    „Und?“ Neugierig blickte ein grosses Augenpaar auf Marie, welche in ihrem schicken Outfit und mit der modischen Frisur regelrecht elegant wirkte.
    „Ich hab bestanden, sogar sehr gut.“ Ungläubig klang das und zurückhaltend, aber auch erleichtert und freudig. Unsicher verschränkte Marie ihre Arme vor der Brust und blickte betrübt zu Boden.
    „Wie gerne würde ich diesen Augenblick jetzt mit Susan teilen…“
    Anna überhörte diesen Einwand absichtlich, um nicht erneut eine betrübte Stimmung aufkommen zu lassen.



    „Mensch Marie, Herzlichen Glückwunsch. Oder soll ich ‚Frau Hotelmeisterin’ zu dir sagen?“ Sie zwinkerte ihr belustigt zu. „Was hast du für einen Schnitt?“
    Marie lachte befreit und vergass ihren vorherigen Einwand wieder, oder verdrängte ihn zumindest für diesen Augenblick. „Dummerchen, den erfahre ich doch erst in ein paar Wochen. Liegt deine eigene Prüfung schon so lange zurück? Ich hab heute nur erfahren, dass ich bestanden habe.“
    Anna zog gespielt empört die Augenbrauen zusammen. „Dummerchen? Na warte, das kostet dich mindestens ein Abendessen in einem schicken Lokal.“
    Wieder musste Marie lachen. Die Tage bis zur Prüfung war Anna nicht von ihrer Seite gewichen, hatte sie in allem unterstützt und war ihr beigestanden. Sie hatten viel geredet und Marie war der Ansicht, eine bessere Therapie konnte man nicht bekommen.
    All die Geschehnisse lagen immer noch zentnerschwer auf ihrer Brust und sie wusste nach wie vor nicht, wie sie damit leben und umgehen sollte. Aber immerhin konnte sie wieder klar denken und atmen. Das war schon mal ein entscheidender Schritt, fand die junge Frau und werdende Mutter.
    Dieses Gefühl war so ungewohnt und neu, dass sie sich erst daran gewöhnen musste. Nach Annas klaren Worten hatte sie immer in sich hinein gehört. Sie begann, sich wirklich auf das kleine Wesen in ihrem Bauch zu freuen. Sie liebte es heiss und innig, dass war Marie bewusst geworden. Das Baby konnte nichts für das, was passiert war. All das war ihr klar geworden.
    Weniger klar war Marie, wie sie Cedrik und allen anderen ihre Schwangerschaft beibringen sollte. Auch Anna kannte dafür noch keine Lösung. Aber ihr Grundsatz war, dass man Antworten nur dann fand, wenn man aufhörte danach zu suchen. Sie kamen von alleine, wenn man sich der Situation stellte.



    Gedankenverloren spazierten die beiden Freundinnen an diesem milden Herbsttag in Richtung des Parkplatzes, welcher sich unmittelbar neben dem Schulgebäude befand. Völlig in sich versunken beobachtete Marie einen streunenden Hund, welcher sich neugierig und völlig ohne Scheu den beiden Frauen näherte.
    Lächelnd bückte sich Marie und streichelte dem neugierigen Kerlchen über den Kopf. Anna beobachtete ihre Freundin, welche für einen kurzen Moment direkt losgelöst wirkte und sich ganz auf den Hund zu konzentrieren schien. Dennoch wusste Anna, dass in dem Kopf ihrer Freundin heller Aufruhr herrschte. Deshalb entgegnete sie forsch: „Woran denkst du? Heute ist kein Platz für selbstquälerische Gedanken. Heute wird gefeiert. Wie sieht es nun aus mit dem Abendessen?“
    „Das sollst du bekommen“, kicherte Marie nun endlich. „Meine Freundin ist eine echte Nervensäge, oder was meinst du dazu?“ Damit kraulte sie noch einmal den Kopf des Hundes, welcher es sich offensichtlich genießerisch gefallen ließ.



    „Ich glaub, mich tritt ein Pferd!“ Anna klatschte begeistert in die Hände. „Marie kann lächelnd, schmunzeln und sogar kichern. Der Wahnsinn!“
    Ein freundschaftlicher Seitenhieb traf diese, nachdem Marie dem wieder davon eilenden Hund nachsah. Anscheinend hatte er seinen Besitzer gewittert, welcher ihn schon verzweifelt gesucht hatte. „Hör auf, sei nicht albern.“
    „Bin ich das?“ Ein kokettes Lächeln streifte Marie. „Im Ernst, wohin entführst du mich?“
    „Da fällt uns schon etwas ein, wie wäre es mit dem kleinen Lokal am See?“
    Anna nickte beifällig. „Eine gute Idee. Dann reden wir darüber, wie wir Cedrik seine Vaterschaft beibringen. Das ist nun unser nächstes Ziel.“
    Allein bei diesem Gedanken drehte sich Marie der Magen um. Bisher war die Schwangerschaft ihr süsses Geheimnis gewesen. Es nun Cedrik offen zu legen, bedeutete auch aus dem Schatten dieser Heimlichkeit zu treten. Sie hatte das sichere Gefühl, dass damit erst alle Probleme begannen…

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  • Hallo Ihr beiden,
    ich mag Anna sehr, die gute spricht mir aus der Seele und vielleicht kann sie etwas von Maries Last wegzaubern.:)
    Sie hat ja so recht mit dem was sie sagt und auch wenn Marie anders denkt anders fühlt, muss sie lernen mit dem was passiert ist umzugehen. Sie hat jetzt eine große Verantwortung und ich finde es toll, dass Anna ihr das auch so richtig klar gemacht hat.
    Marie geht es nach dem Gespräch sichtlich besser, sie konnte endlich Mal mit jemand reden und so was tut verdammt gut.
    Es ist auch gut, dass Anna stark ist und Marie so richtig unter die Arme greift und sie fast bedrängt, das richtige zutun. Marie wäre von sich aus bestimmt noch nicht in der Lage zu und wäre noch nicht Mal zu Prüfung gegangen, dabei hat sie sie doch gut überstanden und dadurch ein festes Standbein für die Zukunft.
    Maria freut sich jetzt über das Baby, was anderes hätte ich auch nicht erwartet. Nun bin ich aber sehr gespannt wie die anderen auf die Botschaft reagieren. Das sie ein Baby erwartet, da werden sich wohl alle freuen. Doch wenn sie erklären soll, auf welche Art es entstanden ist, wird der eine oder andere sich schon seinen Teil denken. Aber sie hat doch im allgemein ganz liebe Menschen um sich, sei es ihre Eltern, ihre Freunde, Cedrik und selbst der Casimir ist kein schlechter Mensch auch wenn ich seine Art nicht mag.
    Das war eine wieder Mal eine sehr schöne Fs und wie immer freue ich mich schon auf die nächste.
    Bis dann!:)

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    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Ok. Ich bin nun zu der Erkenntniss gekommen, das Cedrik wahrscheinlich nicht der Vater des Kindes ist. Wie ich dadaruf komme? ganz einfach! Weil immer nur erwähnt wird, das Marie und Anna sagen und davon ausgehen, dass er der Vatre des Babys ist. Von Casimir keine Rede, obwohl Marie auch erzählte, dass sie etwas mit ihm hatte. Wie viele Woche lagen zwischen Cedrik und Casimir? Nicht viel. Also kann auch eine Wochenbestimmung des Frauenarztes nicht viel sagen.

    Anne ist eine tolle Freundin, wie man sie sich nur wünschen kann. So nimmt sich sehr viel Zeit für Marie, der jetzt das schwerste bevorsteht. Es ist nicht leicht jemandem so etwas zu erzählen.

    Tolle Fortsetzung. Ihr animiert mich immer wieder zu spekulationen. Hehe.

    LG Rivendell

  • @ineshnsch: Ja, Anna ist wirklich eine gute Seele. Wie gut, dass Marie sich ihr anvertraut hat und Anna zugleich einfühlsam, aber auch richtungsweisend auf sie einzuwirken versteht!
    Dass Marie liebe Menschen um sich hat, das stimmt. Aber sie ist so von ihrer Angst getrieben, dass sie das wohl zurzeit gar nicht zu sehen vermag...!
    Danke für Deinen lieben Kommi!



    Rivendell: Hihi, unsere liebe Rivendell kauft uns nicht ab, dass wir so geradlinig sind. Ich sag mal nur so viel zum Thema Vaterschaft: Man kann sich durchaus errechnen, wer von beiden der Vater ist... aber ob Marie sich da den richtigen errechnet hat... das lass ich mal ganz offen ;)


    Danke für Deinen lieben Kommi!





    @ALL: Es geht heute weiter! Viel Spaß wünschen Euch



    Chrissy und Innad

  • Kapitel 26
    Anspannung



    Marie sah sich im Spiegel an. Ihre Haare saßen ordentlich, sie hatte ein wenig MakeUp aufgetragen, um ihre Blässe zu kaschieren und trug warme Farben, um eben diese nicht noch mehr hervorzuheben.
    Sie atmete dreimal tief durch. Was ihr nun bevorstand, war schwerer, als sie es sich vorgestellt hatte. Aber sie wusste ja, dass sie nicht ewig vor einer Konfrontation fortlaufen konnte.



    „Du schaffst das schon, Marie“, sagte sie sich leise und versuchte, ihrem Spiegelbild ein ermutigendes Lächeln zu schenken.
    Sie hatte gestern Abend mit Anna alles genau besprochen und beschlossen, direkt heute Nägel mit Köpfen zu machen. Wirklich überzeugt war sie immer noch nicht, dass es der richtige Weg war, Cedrik reinen Wein einzuschenken. Aber die Vorstellung, ihm das Kind zu verheimlichen, war auch nicht das, was Marie erquickte. Eigentlich schien es keinen wirklich vernünftigen Ausweg zu geben. Am meisten Angst jedoch hatte sie vor Susans Reaktion. Die Tatsache, dass Marie nun auch noch schwanger von Cedrik war, verschärfte den Konflikt ins tausendfache.

    „Du musst jetzt an dein Kind denken“, hatte Anna ihr gesagt. „Das ist das wichtigste – selbst vor Susan, verstehst du.“
    Marie seufzte und drehte wie gedankenverloren das Wasser auf und ließ es sich über die Hände laufen. Es war lauwarm und ihre Finger waren eiskalt. Sie merkte, wie sich ihre Fingerglieder unter dem warmen Strom langsam entkrampften und seufzte ein wenig.



    Bei Anna klang das alles so einfach. Natürlich war sie froh, Anna zu haben – was hätte sie nur ohne sie angefangen in den letzten Tagen?
    Und doch glaube sie manchmal auch, Anna verstehe sie nicht wirklich. Das Problem lag wohl darin begründet, dass Anna schlichtweg keinen echten Konflikt darin sah, dass sie- Marie – mit Cedrik geschlafen hatte.

    Ja, es war der Bruder von Susan, ihrer besten Freundin. Und die Art und Weise, wie die beiden sich nahegekommen waren – Marie stieß ein verächtliches Lachen aus, als ihr diese Worte „nahe gehen“ durch den Kopf wanderten – nahegehen, das war milde ausgedrückt!
    Und doch- die Tatsache, dass sie sich eben auf diese Art und Weise nahegekommen waren, musste für Susan mit Sicherheit ein Schock gewesen sein. Aber Anna fand Susans Reaktion überzogen und nicht nachvollziehbar und darum sah sie keine Schuldigkeit bei Marie oder Cedrik liegen.
    Freilich hatte sie dies gegenüber Marie immer höchst vorsichtig formuliert, aber diese hatte schon verstanden, was Anna ihr damit sagen wollte.
    Sie selbst sah das immer noch anders. Anna wusste nicht, was sie und Susan verband. Anna war eine wundervolle Freundin, aber das Band zwischen Susan und Marie war so viel tiefer, inniger und vertrauensvoller – gewesen… Marie schluckte. Ja, gewesen.



    Es würde niemals wieder so wie früher sein, das war eine Tatsache. Nichts würde jemals wieder wie früher sein. Rein gar nichts. Ihr Leben war aus den Fugen geraten und nicht etwa nur ein klein wenig, so wie es das ein Leben eben ab und an tut – nein, es war in seinen Grundmanifesten erschüttert und nun ratterte sie irgendwo auf einem holprigen, steinigen Seitenpfad in Richtung Nirvana auf ihrer Lebensreise…
    Aber wenigstens war sie nicht allein. Mit einem Lächeln stahl ihre schlanke Hand sich zu ihrem Bauch und strich sanft darüber.
    Maries Rücken straffte sich und ein letztes Mal warf sie einen Blick in den Spiegel. Sie musste es jetzt hinter sich bringen, sonst würde sie es vermutlich nie mehr schaffen.
    Sie öffnete die Tür der Damentoilette und trat hinaus auf den steril müffelnden Klinikflur.
    Schnellen Schrittes ging sie in Richtung der Intensivstation und blieb wie immer am Eingang stehen, um zu klingeln.



    Eine freundliche Schwester öffnete ihr die Tür.
    „Guten Tag, ich bin Marie Liebhart und wollte meine Freundin Susan Lensen besuchen.“
    Die Schwester lächelte freundlich.
    „Frau Lensen, meinen Sie? Ja, wissen Sie das denn noch nicht?“
    Für einen Moment setzte Maries Herz aus, aber die Schwester sah so freundlich drein, dass sie nichts Schlimmes meinen konnte.
    „Frau Lensen ist heute Morgen auf die Normalstation verlegt worden. Station 4, Zimmer 432, soweit ich weiß. Sie müssen einfach mit dem Aufzug nach oben und dann direkt rechts“, gab ihr die Schwester freundlich Auskunft.



    Maries Herz machte einen Sprung. Damit, dass Susan schon wieder so gesund war, dass sie wirklich auf der normalen Station liegen konnte, hätte sie nicht gerechnet.
    Sie hatte die letzten Tage weder mit Cedrik noch mit Simone gesprochen, weil sie einfach durch die Ereignisse und die Prüfung so eingenommen gewesen war. Fast plagte sie deshalb ein schlechtes Gewissen. Aber sie hatte Simone vor einigen Tagen eine SMS geschrieben, dass sie Susan besuchen wolle, sobald es ginge.
    Maries Gedanken überschlugen sich, während sie mit dem Aufzug in den 4. Stock hinauffuhr. Dass Susans Zustand schon stabil genug war, um sie auf die normale Station zu verlegen, war eigentlich eine wunderbare Nachricht. Das bedeutete aber auch, dass sie bei vollem Bewusstsein wäre und die Konfrontation noch schlimmer ausfallen könnte als Marie befürchtet hatte.
    Was würde Susan ihr sagen? Hatte sie schon mit Cedrik gesprochen? Wussten ihre Eltern etwa schon Bescheid über alles?
    Marie hatte furchtbare Angst und spürte, wie ihr Herz ihr flatterig bis zum Halse schlug und sie mehrmals tief durchatmete, um sich zu beruhigen. Ihre Hände waren kalt und nass.

    Ohne es recht zu merken, trugen ihre Beine sie wie automatisch den Weg durch den langen Gang, bis sie schließlich vor der Tür zu Zimmer 432 stehenblieb.



    Von innen hörte sie ein helles Lachen- sie zuckte zusammen- war das Susans Lachen? Oder doch eher Simone? Sie hörten sich so gleich an, Mutter und Tochter.
    Marie atmete mehrmals tief durch. Hinter ihr schlurfte eine alte Frau auf einer Gehhilfe vorbei und krächzte mit rauer Stimme „Guten Tag!“. Marie war so mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass sie quiekend zusammenschreckte, woraufhin die alte Frau nur den Kopf schüttelte und brummelnd weiterschlurfte.



    Marie rief sich selbst zur Ordnung, sie führte sich ja auf wie ein kleines Kind, das im Rektorzimmer saß und auf seine Absolution wartete. Nicht dass sie in ihrer Schulzeit jemals in einer vergleichbaren Situation gewesen wäre…
    Sie zauderte einen Moment. Noch konnte sie zurück, im Zimmer hatte man nichts von ihrer Anwesenheit gemerkt und wenn sie sich nun auf dem Absatz umdrehen und losstürzen würde – keiner würde wissen, dass sie dagewesen war.
    „Was für ein Blödsinn!“ fluchte sie leise. „Irgendwann musst du es hinter dich bringen, Marie Liebhart!“ Sie wollte an dem Plan, den sie mit Anna geschmiedet hatte, festhalten. Zuerst wollte sie die Sache mit Susan hinter sich bringen und dann Cedrik von seiner Vaterschaft unterrichten. Sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
    Sie hatte zwar keine Idee, wie es danach weitergehen sollte, würde, könnte… aber ihr war auch klar, dass dieses Katz-und-Maus Spiel nicht ewig weitergehen konnte, und ein schnelles Ende besser war.



    Also nahm Marie all ihren Mund zusammen, hob die Hand und klopfte vorsichtig an die große, schwere Tür.
    „Herein!“ hörte man von drinnen. Langsam drückte sie die Klinke herunter, die in ihrer kalten, schweißigen Hand klebenblieb. Was würde sie nun erwarten?





    Fortsetzung folgt!

  • Hallo ihr Beiden,
    in Maries Haut möchte ich jetzt nicht stecken und ich kann richtig nachvollziehen wie es ihr in Moment geht. Ich habe schon beim lesen Herzklopfen bekommen und ein flauen Gefühl stellte sich in der Magengegend ein, als Marie vor der Zimmertür von Susan stand.:hua
    Auch so schwer es Marie fallen mag, muss sie diesen Schritt gehen und vielleicht wird es gar nicht so schlimm wie sie es annimmt.
    Marie ist davon überzeugt das Cedrik der Vater ist. Ich wünsche mir das auch, aber sicher ist das doch noch nicht, oder?
    Naja irgendwann werden wir es ja erfahren, aber erst steht ja der Besuch bei Susan an denn ich mit Spannung erwarte.
    War wieder eine tolle emotionsreiche Fs und ich freu mich schon auf die nächste.
    Bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
    [/SIZE]
    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Ja was würde sie erwarten? Mann! Ich wills wissen! Muss man wieder warten. *brummel*

    Also meine Vermutung wäre ja, das Susan zwar erst etwas säuerlich reagiert, im Grunde genommen aber froh ist, das Marie kommt. Aber möglicherweise ändert sich das wieder, sobald Susan von der Schwangerschaft erfährt.
    Ihr macht es wieder spannend und lasst uns zappeln. Und mich wieder wild herumspekulieren. ;0)

    LG Rivendell

  • @ineshnsch: Vielen lieben Dank für Deinen Kommi! Ja, das ist ein schwerer Schritt, den Marie da jetzt gehen muss. Aber evtl wird es gar nicht so schlimm, wie sie es befürchtet?
    Wegen der Schwangerschaft - ich habs schon angedeutet, mit Rechnerei kann man genau rauskriegen, wer der Vater ist, aber ob Marie sich da nicht verrechnet hat, sag ich mal nicht...



    Rivendell: Tja, ist doch logisch, dass wir es mögen, wenn ihr spekuliert :D Aber was passieren wird, erfährst Du heute! :)
    Vielen lieben Dank für Deinen Kommi!!!!

  • Kapitel 26
    Blut


    Sie steckte den Kopf in den Raum und sah erst einmal nur den kleinen Flur, der in das Innere des Zimmers führte und der gerade breit genug war, um mit einem Krankenhausbett hindurch zu kommen. Im Zimmer schlug ihr ein steriler und muffiger Geruch entgegen und für einen Moment begann ihr Magen hektisch zu rebellieren, fing sich aber nach einigen tiefen Atemzügen wieder.
    Steifen Ganges schritt Marie ins Zimmer und erhaschte einen Blick ins Innere.
    Das erste, was sie sah, war Simones Gesicht, das bei ihrem Anblick zu strahlen begann. Sie sprang von dem Stuhl auf, auf dem sie gesessen hatte und lief auf Marie zu. „Marie, wie schön, dass du da bist!“

    Marie nickte ihr lächelnd zu und erwiderte ihre Umarmung etwas steifer als sonst. Ihr Blick lag wie gebannt auf der jungen Frau, die tief in den weißen Kissen vergraben lag.
    „Susan“, stammelte sie und spürte erst jetzt, wie sehr sie ihre Freundin vermisst hatte und welche Gefühle ihr Anblick in ihr auslöste.



    Susan lächelte schwach. Sie sah sehr blass aus und war furchtbar mager geworden. Ihr Gesicht war von zahlreichen Blutergüssen gekennzeichnet, aber sie saß schon halbaufrecht im Bett, natürlich hingen noch einige Schläuche am Bettgestellt, die aus ihren Wunden führten. Aber im Gegensatz zu dem Bild, das Marie noch von der Intensivstation kannte, schien es ein kleines Wunder, dass Susan hier so lag.
    Marie merkte, wie sie von ihren Gefühlen überwältigt wurde. Sie eilte zu Susans Bett, ließ sich vorsichtig neben ihr nieder und nahm ihre Hand. In ihren Augen standen Tränen.
    Susan lächelte wieder schief. „He, Süße, nun krieg dich mal wieder ein. Unkraut vergeht nicht, das weißt du doch.“



    Sie sah Susan an. „Was…?“
    Susan grinste wieder, was ihr anscheinend Schmerzen bereitete. „Schön, dass du da bist, Mariechen. Wie geht es dir?“
    Dass ihre schwerverletzte Freundin ihr als erstes genau diese Frage stellte, war zuviel für Marie. Die Tränen brachen aus ihr heraus wie ein Staudamm. Simone trat an sie heran und strich ihr sachte über die Schulter. Und selbst Susan streichelte der Freundin sanft die Hand – dabei hätte es doch andersherum sein müssen, dachte Marie sich vorwurfsvoll und versuchte krampfhaft, ihre Fassung zu gewinnen.



    „Nun sag schon“, sagte Susan leise, als Marie sich ordentlich geschnäuzt hatte. „Wie war die Prüfung? Hast du deine Ergebnisse schon?“
    „Von der schriftlichen? Aber nein. Gestern war die praktische, es war ganz leicht. Oh Susan, es tut mir so leid, dass ich es ohne dich gemacht habe. Ich hoffe, du bist nicht böse?“
    Susan zog die Brauen zusammen. Man merkte, dass ihr das Sprechen viel Anstrengung abverlangte, aber sie sagte laut: „Also hör mal. Ich hätte dich geohrfeigt, wenn du nicht gegangen wärst.“
    Marie schniefte und sah Susan an. Diese blickte sie aus ihren grünen Augen so gütig an, dass es ihr die Sprache verschlug.
    „Bist du müde, Schatz?“ hörte sie Simone sagen.



    Susan nickte. „Sehr.“

    Marie erhob sich. „Ich sollte… wohl besser gehen?“
    Simone lächelte sie an. „Sie braucht noch sehr viel Schlaf. Komm, ich bringe dich nach draußen.“
    Gemeinsam blieben beide vor der Tür stehen. „Sie hat sich so gefreut, dich zu sehen“, sagte Simone zu Marie. „Als sie vor einer Woche aufwachte, galt ihre erste Frage dir, stell dir das nur vor. Wir haben ihr gesagt, du seiest zu sehr eingespannt wegen der Prüfung, wir wollten sie nicht aufregen und ihr sagen, dass es dir nicht gut geht.“
    „Ich hätte nicht weinen dürfen vor ihr“, sagte Marie betroffen.
    Simone winkte ab. „Ach nein, mach dir keine Gedanken, Marie.“



    „Wie – wie geht es ihr denn?“ fragte Marie. „Was sagen die Ärzte?“
    „Sie sind sehr zufrieden, du siehst ja, sie ist schon von der Intensiv heruntergekommen, viel früher als man dachte. Es braucht natürlich alles Zeit, bis die Brüche verheilt sind und die inneren Verletzungen. Und die Amnesie… keiner weiß, wie lange sie dauern wird.“

    Marie horchte auf. „Amnesie? Was meinst du damit?“
    Simone sah sie fest an. „Sie kann sich nicht erinnern, was in jener Nacht passiert ist. Das letzte, was sie weiß ist, dass ihr morgens gemeinsam zur Prüfung seid. Danach hat sie einen Filmriss. Die Ärzte sagen, das sei ganz normal.“
    Marie spürte, wie sich ihre Welt schneller zu drehen begann, versuchte es sich jedoch nicht anmerken zu lassen und lächelte Simone darum tapfer an.
    „Ich sollte besser wieder zu ihr gehen“, sagte diese langsam. Marie nickte. „Ja, ich muss auch los…“



    Simone nickte, drückte Marie kurz an sich und verschwand dann wieder im Zimmer.
    Marie blieb alleine vor der Tür zurück.
    Die Worte „Sie kann sich nicht mehr daran erinnern, was in jener Nacht passiert ist“ hallten in ihr nach wie ein Echo.
    Sie sah auf. „Das bedeutet… sie weiß nichts von mir und Cedrik“, flüsterte sie sich selbst zu. Das warf alles, was ihr bisher in Kopf und Herz umher gegangen war, völlig über den Haufen! Was sollte sie nun tun? War es nun überhaupt noch wichtig, richtig, nötig, Susan alles zu sagen? Wenn sie an das Bild ihrer geschwächten Freundin, kaum mehr wieder zu erkennen, zurückdachte, war sie da nicht mehr so sicher.
    Marie schluckte und schüttelte dann den Kopf.



    Sie war zu verwirrt, um weiter darüber nach zu denken. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr ohnehin, dass es Zeit wurde, nach Hause zu fahren.
    Denn in zwei Stunden hatte sie Cedrik zu sich gebeten – um ihm die Wahrheit zu sagen.
    Sie machte sich auf den Weg zurück den Flur hinunter. Als sie gerade in den Fahrstuhl gehen wollte, krampfte sich ihr Unterleib heftig zusammen, so dass sie keuchend ein wenig nach vorne kippte.



    Überrascht hielt Marie sich den Bauch. Leichte Krämpfe hatte sie seit Tagen, aber so heftig bisher noch nicht.

  • Gerade wollte sie sich wieder aufrichten, als sich ihr ganzer Unterleib erneut derart schmerzhaft zusammenzog, dass sie leichte taumelte und tief durchatmen musste.



    Beunruhigt steuerte sie im Erdgeschoss sofort eine Toilette an. Seit sie schwanger war, hatte sie ein Bläschen wie eine Konfirmandin.
    Sie schloss die Tür hinter sich und richtete den Blick nach unten. Ein furchtbarer, eiskalter Schreck durchfuhr sie. Blut! Ihr ganzer Slip war voller braunem Blut!
    Marie spürte, wie ihr die Knie weich wurden! Mit einemmal war ihr alles egal- Susan, ihre Amnesie, Cedrik, wasauchimmer – sie spürte nur noch eine wild-rasende, nicht gekannte Angst um ihr Baby!
    Rasch zog Marie ihren Slip wieder hoch und öffnete die Tür nach draußen.



    Keine Minute zögerte sie, was zu tun war. Mit einem schnellen Blick auf die Hinweisschilder in der Halle erfasste sie, wohin sie gehen musste.
    Zwei Minuten später stand sie vor der gynäkologischen Ambulanz. Die Tränen standen in ihren Augen, als sie der Schwester schilderte, was los war. Sie hatte Glück, die Ambulanz war nicht voll. Nur eine halbe Stunde später lag sie auf der ledernen Liege im Untersuchungszimmer und eine freundliche Ärztin setzte ihr vorsichtig den Ultraschallkopf auf ihren noch so flachen Bauch.
    Maries Herz schien zu rasen, sie hörte es in den Ohren schlagen. Ängstlich wanderten ihre Pupillen über die schwarzen Schatten auf dem Bildschirm, versuchten, ein Zeichen in der Mimik der Ärztin zu finden.
    Die Zeit, bis diese sich ihr endlich zuwandte, schien eine Ewigkeit zu dauern.



    „Frau Liebhart, machen Sie sich keine Sorgen“, sagte die Ärztin da die erlösenden Worte. „Dem Baby geht es gut, es ist gut entwickelt. Die Blutungen sind harmloser Natur, dennoch sollten wir sie ernst nehmen. Haben Sie sich vielleicht gerade bei dem Besuch ihrer Freundin aufgeregt?“
    Marie schluckte und nickte. „Das kann schon sein, aber ich hätte nie gedacht, dass ich damit meine Schwangerschaft gefährden könnte…“
    „Gerade in den ersten Wochen ist eine Schwangerschaft besonders gefährdet, kann instabil sein“, erwiderte die Ärztin. „Sie müssen jetzt sehr gut auf sich achten und möglichst Aufregungen und Stress vermeiden, sich entspannen.“
    Marie hätte einen Moment am liebsten trocken aufgelacht. Hätte die Ärztin gewusst, in welcher Zwickmühle sich Marie seit Wochen befand, wäre ihr eine solche Aussage wohl kaum eingefallen.



    „Ich schreibe Sie vorsorglich für die nächste Woche krank“, sprach die Ärztin weiter. „Legen Sie sich sofort hin, wenn Sie zu Hause ankommen, und ruhen Sie sich aus, dann gehen wir den sicheren Weg. Ich schreibe Ihnen noch ein Präparat auf, dass ihrem Körper helfen kann, keine Abstoßungsreaktion zu entwickeln.“
    Sie sah Marie streng an. „Bitte halten Sie sich auch an meine Anweisungen und gehen Sie heute und morgen nicht mehr aus dem Haus. Sie brauchen jetzt Ruhe. Nächste Woche sollten sie dann sofort ihre Gynäkologin aufsuchen, diese wird Sie weiter behandeln.“
    Marie nickte. „Ich werde alles tun, damit es meinem Baby gut geht“, sagte sie leise.




    Wenige Minuten später stand Marie mit einer Krankmeldung in der einen, einem Rezept in der anderen Hand auf dem Flur der Gynäkologie.
    Sie zitterte und versuchte, tief durchzuatmen. Langsam setzte sie sich in Bewegung nach draußen und schlüpfte vorher noch in ihre warme Jacke.
    Nachdenklich öffnete sie die Tür zu ihrem Wagen.



    Als sie auf dem Fahrersitz saß, musste sie ihre Gedanken erst einmal sammeln.
    Nie in ihrem Leben hatte sie eine solche Angst gehabt, solche Panik. Die Vorstellung, das liebliche kleine Wesen in sich zu verlieren, war so furchtbar gewesen wie nichts, was sie je erlebt hatte. Es hatte ihr das Herz zum Zerreißen zerschnürt. Ihre Hand streichelte unendlich liebevoll über ihren Bauch.
    „Dir wird nichts passieren, mein Schatz“, flüsterte sie leise. „Ich lass es nicht zu.“

    Marie sah auf. Sie spürte, dass sie sich verändert hatte. Vorher waren die Muttergefühle in ihr nur klein und zaghaft gewesen. Doch nun hatte sie begriffen. In ihr wuchs ein Kind- ihr Kind! Das Kind aus der Liebe zwischen ihr und Cedrik! Es war ihr Schatz. Niemand sollte dieses Kind verletzen, es ihr nehmen. Niemand! Sie musste dem Kind eine gesicherte, gute Zukunft bieten. Ihr Leben musste ruhiger werden. Sie durfte nicht das Leben ihres Kindes aufs Spiel setzen – sie musste ihr Leben endlich wieder in den Griff bekommen – wenn nicht für sich, so doch wenigstens für das kleine Wesen, das in ihrem Bauch heranwuchs! Wie sie das anstellen sollte, war ihr noch nicht ganz klar – aber sie würde einen Weg finden! Zu allererst musste sie dafür sorgen, dass sich das kleine Wesen in ihrem Bauch wohlfühlte… und sie ihm die Ruhe und Wärme gab, die es dafür brauchte.



    Marie fühlte sich plötzlich um so vieles klarer als vorher. Sie wusste, was als nächstes zu tun war. In ihren Augen lag wilde Entschlossenheit, als sie ihr Handy nahm und Cedriks Nummer wählte, um ihm zu sagen, dass ihr Termin sich erledigt habe.



    Fortsetzung folgt.



    Text und Bilder by Innad

  • Immer hört ihr an der spannendsten Stelle auf!
    *aufreg*
    ineshnsh, du hast mir meine Gedanken gklaut!
    Ich wollte genau das gleiche sagen!
    [spam]Darf ic fragen woher ihr Maries Klamotten und Frisur herhabt?[/spam]

    GLG
    Luxa

    [SIZE=1]Da ist ein Ort, wo der Bürgersteig endet[/SIZE]
    [SIZE=1]Und bevor die Straße beginnt[/SIZE]
    [SIZE=1]Und dort wächst das Gras, das weiche weiße[/SIZE]
    [SIZE=1]Und dort brennt die Sonne, die purpurrot heiße[/SIZE]
    [SIZE=1]Und der Mondvogel schläft dort nach langer Reise[/SIZE]
    [SIZE=1]Im kühlen Pfefferminzwind[/SIZE]

  • Hallo ihr Beiden!

    Da hat sich Susan aber sehr gefreut über Marie. Susan kann sich nicht an den Abend erinnern und weiß damit auch nicht, was zwischen Marie und Cedrik war. Das macht es für einen Moment etwas leichter, aber irgendwann wird ihr das wieder einfallen oder es auf eine andere Weise erfahren. Aber bis dahin geht es ihr dann schon besser. Die arme sieht ja wirklich schlimm aus und so mager, die Bilder sind wirklich gut gelungen.
    Als ich gelesen habe, dass Marie Blut verliert, befürchtete ich schon das schlimmste.:hua
    Aber Gott sei Dank hat sich dies nicht bestätigt, aber sie muss jetzt sehr vorsichtig sein.
    Nun hatte sie auch selber Angst das sie das Baby verlieren könnte und somit gibt es nur noch sie und das Baby.
    Ich vermute Mal, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, wird sie Cedrik nichts erzählen.
    Doch irgendwann ist ja ihr kleiner Babybauch zu sehen und er wird sich sicherlich dann auch so seine Gedanken machen, falls er dann noch da ist und nicht irgendwo anders wohnt.:rolleyes
    Naja ich muss halt abwarten und dabei war ich so neugierig auf Cedriks Reaktion.:(
    Wieder mal eine tolle Fs und ich freue mich schon auf die nächste.
    Bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
    [/SIZE]
    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel