[Fotostory] Die Wintersaga



  • "He he he! Nimm dich zusammen, Fräulein!" rief ihr Vater ihr nach und sie sah kurz zurück und warf ihm einen bösen Blick zu.





    Gleichzeitig ärgerte sie sich über sich selber. Mein Gott! Sie benahm sie ja gerade wie eine pubertäre Zwölfjährige, dabei war sie doch eben vor einem guten Monat schon Achtzehn geworden!
    Es war nicht immer einfach mit ihrer geistig behinderten Schwester!
    Früher noch mehr als heute hatte sich Sophia sehr oft benachteiligt gefühlt und es hatte deswegen viel Tränen und Streit mit ihren Eltern gegeben. Sabrina konnte einem manchmal wirklich den letzten Nerv rauben! Und überhaupt liess ihre Mutter Sabrina viel zu viel durchgehen! Schokolade vor dem Essen, wäre bei ihr, Sophia, nie geduldet worden!
    Und ihr Vater! Sie seufzte innerlich. Was wusste er in diesen Tagen überhaupt noch von ihr, er verbrachte die meiste Zeit in seinem Büro. Ach, wie schön es früher gewesen war, als er noch fast jedes Wochenende mit ihr und ihren Geschwistern auf Entdeckungsreise gegangen war. Später dann nur noch mit Sabrina und ihr alleine, da Eric vor ein paar Jahren auf einmal nicht mehr an den Familienausflügen teilgenommen hatte. Darauf angesprochen, hatte er damals nur mit den Achseln gezuckt und gemeint, dass er jetzt zu alt für diesen "Kinderkram" wäre. Aber so ganz hatte Sophia ihm das nicht abgenommen, da sich sein Verhältnis zum Vater ganz allgemein fast von einem Tag auf den anderen merklich abgekühlt hatte. Warum? Das wussten die Götter!
    "Komm Sabi, wir räumen zusammen den Tisch ab, ja?" hörte Sophia ihren Bruder sagen.



    Sie setzte sich in ihrem Zimmer aufs Sofa und liess sich ihre "liebe Familie" durch den Kopf gehen.



    Ach Eric! Wieder musste Sophia innerlich seufzen. Obwohl nur gerade drei Jahre älter als sie selbst, war er ihr schon immer um so vieles erwachsener und reifer vorgekommen. Und auch er hatte auf einmal keine Zeit mehr für sie, seit er diese neue Freundin hatte, welche er bis jetzt vor seiner Familie "versteckt" gehalten hatte. Dabei war Sophia doch so schrecklich neugierig auf sie. Es schien Eric dieses Mal ernsthaft erwischt zu haben - das erste Mal seit ihn seine grosse Liebe Jenny vor zwei Jahren verlassen und danach nach Kanada gegangen war, um einige Jahre dort zu studieren.





    Eric war äusserst beliebt bei den weiblichen Wesen, was nicht verwunderte, da er nicht nur mit einem attraktiven Äusseren, sondern zusätzlich einer netten, sympathischen Art gesegnet war. So hatte er sich über mangelndes Interesse des weiblichen Geschlechts nie beklagen können. Jedoch - in den vergangenen zwei Jahren waren die Mädchen gekommen und gegangen, und es schien, als ob er noch immer seiner enttäuschten Liebe zu Jenny nachtrauerte, da diese "Beziehungen" nie länger als ein paar Monate überdauert hatten. Doch dieses Mal war es anders. Erics verliebte Blicke, wenn er mit Helga telefonierte, waren seiner Familie nicht entgangen und da Helga eine eigene Wohnung in der Stadt hatte, verbrachte er auch die eine oder andere Nacht bei ihr, so dass es eine Seltenheit war, die ganze Familie Winter versammelt am Esstisch vorzufinden.





    Sabrina blühte richtig auf, wenn Eric da war. Er war - nebst ihrem Vater - so etwas wie ihr Held und sie hing wie eine Klette an ihm. Manchmal musste man sie jedoch bremsen, denn wenn Eric für sein Studium lernte, brauchte er absolute Ruhe, um sich konzentrieren zu können.


    Kapitel 3:
    Jackie's Geheimnis




    "Jackie? Hallo?" Sophia hörte nur ein Rauschen, als am anderen Ende das Telefon abgehoben wurde.





    geht gleich noch weiter.....

















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  • "Nein, hier ist Anita, Moment mal, Sophia!" Jackie's Mama, ach so, ein Chaos wie immer im Hause Schneider.




    Es knackte und dröhnte in der Leitung, danach war laute Musik und ein Stimmenwirrwarr zu hören, bis endlich eine verschlafene Stimme zu vernehmen war.
    "Hallo, wer ist da?"




    "Jackie! Du hast doch nicht etwa noch geschlafen!" rief Sophia gespielt entrüstet, "es ist ja bereits ein Uhr!"
    "Doch, habe ich." Sophia konnte sich richtig vorstellen, wie ihre Freundin mit noch halb geschlossenen Augen nach dem Hörer gegriffen hatte und ihren Mund beinahe nicht aufbrachte. Wie immer wunderte sich Sophia wie man bei den Schneiders überhaupt schlafen konnte, herrschte doch Tag und Nacht ständig ein Betrieb und Lärm in deren Haus. Es schien, als ob diese Familie nach ganz eigenen Uhrzeiten und Regeln lebte.
    "Ich dachte, wir könnten vielleicht ein wenig in die Stadt gehen?" schlug Sophia vor und erntete ein fast unverständliches Gebrummel:
    "Esis Sonnag, da läufochnixinnerstadt. Oooch, ich will schlafen!"





    "Und am Abend? Wir könnten wieder mal ins Bluemoon?"
    Langsam aber sicher war Jackie nun wach. "Kann ich nicht, ich muss arbeiten. Phuu- hab ich jetzt einen Hunger!"
    "Wie, du musst arbeiten? Ich wusste ja gar nicht, dass du wieder einen Job hast?"




    "Na, du warst ja auch so mit deinem Schnuckel beschäftigt, so dass dir das einfach entgangen ist!"
    "Hör bloss auf! Ich bin einfach so unsicher, was Dani betrifft!"
    "Sag ihm, dass er dich nicht reizt als Mann, dann bist du ihn bestimmt ziemlich schnell los!"





    "Das geht doch nicht, das würde ihn so verletzen. Und überhaupt - ich mag ihn doch wirklich gern, auch wenn es nicht dieses Kribbeln im Bauch ist...."
    "Na dann... macht so bald wie möglich einen Termin beim Standesamt aus...." meinte Jackie trocken, und Sophia musste trotz ihrer schlechten Laune ein wenig lachen.




    Das war Jackie wie sie leibte und lebte! Wenn sie auch nicht gerade eine Medaille für Einfühlsamkeit erhalten würde, so konnte sie doch manches Mal gerade mit ihren Sprüchen einer schlecht gelaunten Freundin ein Lachen entlocken.
    "He, aber mal im Ernst, was für einen Job hast du denn jetzt wieder gefunden?", wunderte sich Sophia und spürte förmlich, wie die Freundin am anderen Ende schmunzelte.
    "Ich hab den Job noch nicht, Sweetheart, ist bloss mal ein Probelauf sozusagen."





    "In welcher Bar denn diesmal?" Jackie, welche nach den obligatorischen neun Jahren Schulzeit keine Lust mehr gehabt hatte auf die ihr so verhasste Schule, jobbte seit dem mal hier mal da, putzte Büros, sass in der Migros an der Kasse, servierte oder stand hinter irgend einer Bartheke.
    "Nein keine Bar, wart's ab und sei nicht so neugierig, noch hab ich den Job ja nicht. Aber falls.... falls ich da einsteigen könnte, wow, dann wird es die ständig pleite Jackie nicht mehr geben!" sagte sie geheimnisvoll, und natürlich war Sophias Neugierde nun erst recht geweckt.
    "Jetzt sag schon! Ist es denn was Illegales?" wollte sie wissen und hielt vor Spannung den Atem an.








    geht gleich weiter....













  • Jackie war schon immer für Überraschungen gut gewesen und mit ihr hatte sie bereits in der Kindheit die spannendsten Abenteuer erlebt.
    "Du erfährst es, wenn es so weit ist. Und jetzt muss ich was essen, ich sterbe vor Hunger!"




    "Wann sehn wir uns mal?" wagte Sophia noch einen letzten Versuch, da sie genau wusste, dass in ein paar Sekunden ein Piep Piep im Hörer ertönen würde. Jackie musste ihre Bedürfnisse immer sofort befriedigen, und wenn sie Hunger hatte, dann hatte sie Hunger und etwas anderes interessierte sie nicht.
    "Ich melde mich, okay? Tschüssli!"





    Und weg war sie! Zurück blieb eine verwirrte aber auch aufgeregte Sophia. In was für krumme Dinger war sie wohl dieses Mal wieder involviert? Schon als Kind hatte Jackie für Aufregung in Sophias Leben gesorgt, und zwar von Anfang an.
    Lächelnd dachte Sophia an jenen heissen Sommertag nach den grossen Ferien, als ein Mädchen namens Jacqueline Schneider neu in ihre Klasse gekommen war.





    Angezogen wie ein kleines Cowgirl und mit blossen Füssen war sie ins Schulzimmer einmarschiert - ganz ohne mütterliche Begleitung -





    hatte sich selbstbewusst vor die Klasse gestellt und gegrinst,





    bevor sie sich auf den freien Platz neben der sie unendlich bewundernden Sophia gesetzt hatte. Diesen Tag würde Sophia nie mehr vergessen. Auch nicht den Kampf bei ihr zu Hause, als ihr Vater ihr den Umgang mit "diesem verwahrlosten, frechen Gör" verboten hatte.




    So hatten sich die beiden Mädchen eben heimlich getroffen und gemeinsam die lustigsten Streiche ausgeheckt,




    und einander ihre kindlichen Geheimnisse anvertraut.




    Aber schon damals hatte Sophia das Gefühl gehabt, dass sich ihre Freundin auch ganz gut ohne sie amüsieren konnte und zwar gerne mit ihr zusammen war, aber keine wirkliche Nähe entstehen liess. Das war bis heute so geblieben, was Sophia insgeheim manchmal bedauerte. Ihre Freundschaft blieb mehr oder weniger oberflächlich, was daran lag, dass Jackie trotz ihrer extravertierten, kontaktfreudigen Art nie wirklich vieles von sich Preis gab.
    Sophia musste sich eingestehen, dass sie über Jackies innerste Gefühle nicht viel mehr wusste, als damals vor beinahe 10 Jahren im Klassenzimmer des zweiten Schuljahres.


    So, fertig für heute! Gute Nacht und süsse Träume!










  • Liebe Jane,


    wow, gleich soviele Fortsetzungen aufeinmal, da kann ja selbst ich mir noch eine Scheibe von abschneiden :D


    Deine Fortsetzungen gefallen mir wieder sehr gut.
    Ich kann verstehen das Sophia manchmal genervt ist von ihrer Schwester, dass ist normal denke ich. Und ich glaub auch nicht, dass sie das irgendwie negativ dastehen lässt ;)


    Ich bin schon gespannt auf die nächsten Fortsetzungen und darauf, was wohl der neue "vielleicht" Job von Jackie sein könnte.


    Die Bilder von Sophias Erinnerung find ich klasse gemacht!
    Der Effekt ist super und die man erkennt die zwei Mädels auch sofort in den Gesichtern.


    Liebe Grüsse,
    Leonie

  • Wow,wunderschöne Geschichte!

    Zu den Bildern:

    Die Bilder sind klasse und kein bisschen verpixelt!Toll hinbekommen!

    Zu den Text:
    Mir wird bei der Story nicht langweilig das heißt das der Text sehr gut und von Herzen geschrieben ist!Cool!

  • Hallo Mama!
    Was soll ich schon sagen?
    Toller Text und tolle Bilder. Ich liebe deinen Schreibstil, das weißt du.
    Mach weiter so. Freue mich schon auf die Fortsetzung.
    LG, dein Engel

  • Hallo meine liebe!
    Und ich habs jetzt raus. Und ich bin soooo happy, dass Du wieder da bist. Ich habe Dich nie vergessen und Dich immer vermisst. Ich hoffe ich liege jetzt nicht falsch, aber ich habe nochmal in Dein Profil geschaut und da gab es keine Zweifel mehr für mich.

    Jetzt bin ich so hibbelig, dass mir gar nichts zur Story einfällt.

    Sophie hat es ja nun wirklch nicht leicht. Immer wird nur über die Schwetser gesprochen. Wirklich nicht einfach. Und der Bruder hat nun auch weniger Zeit. Und ihre Freundin? hat sie wirklich einen Job, der etwas aus der Reihe fällt? Mein erster Gedanke war ja auch Kellnern oder so was. Aber vielleicht macht sie ja auch einen Begleitservice. Mann weis ja nie.

    Sei ganz lieb Gegrüßt! Knuddel!

    :herzlichs Rivendell

  • Hallö Jane. :)


    Das sich Sophie unwohl und übergangen fühlt am Tisch kann ich nachvollziehen. Klar ist, das ihre Schwester mehr Aufmerksamkeit braucht als ein "normales" Kind und da ist es nicht so einfach sich zurückzustellen. Gerade wenn man gerade eigene Probleme hat und nicht wirklich weiß, wie man selbst zurechtkommt. Und 18 ist ja auch noch kein Alter, wo die meisten sich sicher sind, was sie im Leben wollen. Ganz deutlich wird das, finde ich, dargestellt, dass sie eigentlich Vegetarierin ist und trotzdem Speck isst. Sie weiß halt noch nicht wirklich was sie nun will.
    Schön das sie noch jemanden in ihren Alter hat, an den sie sich wenden kann. Auch wenn Jackie für mich den Eindruck macht sehr sprunghaft zu sein. :D
    Ich bin schon gespannt, was sie denn für einen Job hat. :)


    Die Bilder aus der Vergangenheit sind dir wirklich gut gelungen. :)


    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallo Jane!

    Da hat es Sophia nicht immer ganz leicht gehabt und musste viel zurückstecken, aber das musste der Rest der Familie auch und es gibt Zeiten, wo die Nerven so richtig getestet werden. Aber sie liebt ihre Schwester und auch von Eric finde ich es toll, dass er so weit es ihn möglich ist für beide da ist.
    Ich denke Mal, das Sabrina schon das eine oder andere hätte noch lernen können und das sie doch ein wenig verwöhnt ist. Ich bin oft in einer Schule für geistig Behinderte und staune immer, was die Lehrer dort aus den Kindern rausholen. Sie haben alle ihre Aufgaben dort und meistern diese hervorragend. Ich kenne Kinder die kaum sprechen können und auch von ihrer Motorik sehr eingeschränkt sind, trotzdem staune ich immer wieder das trotz allem sie doch so viele Dinge machen können. Aber das sind speziell geschulte Pädagogen, doch Eltern haben ein anderes Verhältnis zu den Kindern und wollen grade Kindern wie Sabrina das Leben so schön wie möglich machen.
    Sophia ist eine junge selbständige Frau, jedenfalls sehen sie ihre Eltern so und merken oft nicht, das man auch im dem, oder gerade im dem Alter noch so oft seine Eltern brauch.
    Zwar kann man sich schon alleine die Schuhe zumachen, aber einen Rat da, oder ein liebes Wort hier wird trotzdem gebraucht.
    Jackie ist ja auch ne ganz süße und lebt nach ihren eigenen Regeln. Sonntags bis um eins schlafen, tja das schaffen meine Jungs auch.:roftl
    Nur schade dass sie so früh die Schule geschmissen hat und jetzt so blöde Jobs machen muss.:(
    Naja vielleicht hat sie ja diesmal Glück und sie bekommt einen der ihr gefällt. Hatte sie den ne Ausbildung?
    Ich mag die ganze Familie und möchte sehr viel über sie wissen. Du schreibst so schön und es klingt alles so real, einfach toll. Auch die Bilder passen so gut zum Text und die Mimik ist immer gut getroffen. Die Bilder aus der Erinnerung sind süß und Sophia sieht das aus wie ein kleines Pummelchen. Aber mich mögen Fotoapparate auch nicht und zeigen mir jeden Mal, dass ich vielleicht doch das eine oder andere Stück Schokolade zuviel hatte.:rolleyes
    Ich freue mich schon sehr auf die Fs.
    Bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
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    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Guten Morgen meine Lieben, so es geht mal wieder etwas weiter. Aber zuerst möcht ich natürlich noch eure lieben Kommis beantworten!

    Leonie:
    Oh, danke dir für das Kompliment , besonders für die "Vergangenheitsfotos". Diese lagen mir nämlich besonders am Herzen!
    Ja, natürlich ist das völlig normal, dass unter Geschwistern nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen herrscht. Dass es mit einem behinderten Geschwister bestimmt noch etwas schwieriger ist, kann ich mir vorstellen. Sabrina fordert ja auch ganz schön viel Aufmerksamkeit.
    Was Jackies Job betrifft, das wird noch nicht so schnell verraten!

    Snow Women:
    Oh, eine neue Leserin! Herzlich willkommen! Freue mich, dass es dir gefällt! Besonders dass du sagst, "der Text ist von Herzen geschrieben", macht mir sehr Freude. Denn das ist wirklich so: Ich habe meine Figuren schon richtig ins Herz geschlossen.

    @♥DarkAngel♥:
    Hey, mein Engelchen! Freue mich, dass es dir noch immer gefällt! *Knuddel*!

    Rivendell:
    Unser "Wiedertreffen" haben wir ja schon per PN gefeiert gell! Ich freue mich riesig, dass du mich nie vergessen hast!! Müntschi!
    Jaja, man weiss ja nie.... das sagst du genau richtig. Der Job von Jackie wird natürlich nicht einfach so verraten!


    Llynya: Gut analysiert! Danke. Ja, 18 ist kein einfaches Alter, auch wenn die meisten dann aus der schlimmsten Pubertät schon raus sind. Aber auch da gibt es halt verschiedene Charaktere. In Jackie hat sie zwar eine Freundin, aber dennoch nicht wirklich jemand, der ihr den nötigen Halt geben kann.


    @ineshnsch:Ui, Ines, sooo einen langen Kommi! Danke,für die Zeit, die du dir genommen hast!
    Stimmt, mit guter und einfühlsamer Förderung können behinderte Kinder sehr vieles erreichen, was ihnen die Eltern nicht zugetraut hätten! Wenn man Mutter oder Vater eines etwas anderen Kindes ist, besteht da wohl auch eine gewisse Unsicherheit. Man will nichts falsch machen, und verwöhnt daher das Kind ein bisschen. Aber Sabrina hat ihren eigenen Kopf und sie wird ihren Weg machen!
    Bis um eins schlafen... ja, das ist wohl ganz normal bei den Teenies. Habe mal in einer Studie gelesen, dass es wirklich biologische Gründe hat, dass Teenager so lange schlafen. Sie brauchen das !
    Ich freue mich riesig über dein liebes, grosses Lob!!
    chipsi: Oh, auch hier eine neue Leserin! freue mich, dass du mitliest und kommentierst! Ja, der Job von Jackie, ihr werdet es erfahren... irgendwann...



    Ein paar Tage waren verstrichen, bevor sich endlich die Gelegenheit ergab, mit ihren Eltern über die so sehr ersehnte Englandwoche zu sprechen. So platzte Sophia ohne gross um den Brei herum zu reden einfach raus:





    "Mam, Pap, ich muss jetzt mal mit euch reden! Wir haben doch Ende Juni Projektwoche und wir müssen uns bis nach den Ferien für ein Thema entschieden haben. Ich möchte soooo gerne nach England!"




    Sie mussten einfach einwilligen, sie mussten! Im Notfall würde sie ein Jahr lang auf ihr Taschengeld verzichten.
    "Papa!" Sie guckte ihn über den Zeitungsrand böse an. "Leg doch mal diese blöde Zeitung weg!" Schlussendlich würde es alleine auf IHN ankommen, ob sie mitdurfte oder nicht. Ihre Mutter hielt sich ja immer sehr zurück.




    Auch wenn Geld bei den Winter's kein wirkliches Problem darstellte, war ihr Vater nicht gerade für seine Grosszügigkeit bekannt. Dieser schaute endlich zu seiner hartnäckigen Tochter auf.




    "Was heisst denn, du willst nach England? Wann? Mit wem? Wozu?"




    Typisch, ihr Vater mit diesen unwesentlichen Fragen. Sie musste dabei sein!
    "Du meinst, mit eurem Lehrer, oder?", mischte sich Regula Winter ein,
    "und was wären denn die Alternativen zu der Englandreise?"



    Oh Gott! Sophia stöhnte innerlich, wie konnte sie es ihnen begreiflich machen, dass es für sie keine Alternativen gab!
    "Mami, die anderen Themen interessieren mich einfach nicht! Und es ist eine Bildungsreise mit Museen, Kirchen, Kultur, ausserdem lernen wir dabei auch die Sprache richtig zu sprechen, als Vorbereitung für die Matur nächstes Jahr, schliesslich ist es ja keine Vergnügungsreise!"



    "Nun also nötig hättest du es ja in dem Sinne nicht", brachte die Mutter zögernd ein mit einem Blick auf den ablehnenden Gesichtsausdruck ihres Mannes, der bereits wieder in der Zeitung blätterte, als ob ihn das Ganze nichts anginge. "Deine Noten in den Sprachen waren ja immer recht gut."


    [align=center] [align=center]


    [align=left] Mensch, Mama! Ihre Mutter war noch nie sehr durchsetzungsfähig gewesen, aber in letzter Zeit konnte man ihr Verhalten gegenüber ihres Ehemannes schon beinahe als unterwürfig bezeichnen, fand Sophia.
    "Und was kostet der Spass?" brachte sich der Vater nun doch endlich ins Gespräch ein. Sophia atmete innerlich auf. Wenn es nur das war......



    geht noch weiter!




  • "Wir werden bei englischen Familien und in Bed & Breakfasts wohnen, das kostet inklusive Frühstück nur ca. 20 bis 30 Pounds pro Tag, das sind umgerechnet ca. 50 bis 75 Schweizer Franken, was ein sehr günstiger Preis ist, wenn man bedenkt, dass England ein teures Land ist und der Flug kostet weil wir Gruppenrabatt erhalten, bloss 225 Franken, was also alles zusammen nicht mehr als 1000 Franken......"
    "Ha!" Herr Winter lachte laut auf. "Und die ganzen Nebenkosten? Mittagessen? Abendessen? Eintritte ins Museum? Bus? Zug? Und dann willst du vielleicht noch ein paar Souvenirs kaufen oder ihr geht ins Kino oder an ein Konzert und und und.... das beläuft sich mindestens auf 2000 Franken!"



    "Papa!" sie schaute ihm eindringlich ins Gesicht. Es war immer Papa, der schlussendlich entschied, seit eh und je, und deshalb galt es, vor allem ihn zu überzeugen.
    "Du weisst, ich habe bereits einen Job für in den Sommerferien, da werde ich 2 bis 3 Wochen lang in der Kleiderfabrik aushelfen, und wenn es das Geld ist, was dir Sorgen bereitet, kein Problem, ich kann für die ganze Reise alleine aufkommen! Bitteeee!"




    "Also Sophia, ich bitte dich! Zweitausend Franken werden wir doch noch für unsere Tochter ausgeben können!" Gut! Nun hatte sie ihn bei seinem männlichen Stolz gepackt.



    "Also kann ich zusagen?"





    "Ja. Ja, natürlich, es geht ja schliesslich um deine Bildung", brummelte er und damit war das Thema für ihn erledigt. Früher wäre Sophia ihm um den Hals gefallen aber sie wusste, dass er solche Gefühlsausbrüche nicht mehr mochte.
    "Mami, ich freu mich sooooo! Es ist so wichtig für mich, du weisst warum!" strahlte sie deshalb ersatzweise ihre Mutter an, was diese mit einem kleinen halbherzigen Lächeln erwiderte.




    "Ach Söphchen, ich hoffe doch, dass du dich da nicht völlig in etwas verrennst...."



    Verrennen? Sie wollte das nicht hören. Für sie war klar, dass in dieser Woche endlich etwas geschehen musste. Es reichte ihr längst nicht mehr, IHN nur von weitem anzuhimmeln als wäre sie ein Kind, nein, sie wollte mehr, viel mehr. Auch wenn es zweifellos nicht einfach werden würde, da er eigentlich unerreichbar schien und wohl auch nichts von ihren Gefühlen ahnte.
    "Mami, keine Sorge, ich bin ein grosses Mädchen und ich weiss was ich will!"


    [align=center] [align=center]



    Ja, das befürchte ich eben auch, dachte ihre Mutter, sprach es aber nicht laut aus.
    Regula ahnte Schlimmes. Kannte sie doch ihre impulsive und leidenschaftliche Tochter nur zur Genüge. Je älter Sophia wurde, desto mehr zeigten sich in ihr Charaktereigenschaften ihres Vater, und zwar genau diejenigen, welche ihre Mutter bei ihrem Ehemann immer etwas gefürchtet hatte. Sophia besass eine Entschlossenheit, welche ihr selbst fremd und in ihren anderen Kindern zwar durchaus auch vorhanden war, aber bei weitem nicht dieses Ausmass annahm.


    [align=center] [align=center]



    Zwar hatte sie bereits versucht, Sophia ins Gewissen zu reden, als sie erfahren hatte, um wen es sich bei Sophias Schwarm handelte, aber natürlich vergebens. Warum konnte Sophia nicht wie andere Mädchen ihres Alters sich mit der Beziehung mit ihrem Daniel zufrieden geben? Daniel war zwar nicht Sophias erster Freund, jedoch der bisher mit Abstand netteste, sympathischste Junge, fand ihre Mutter. Auch wenn es ihr gar nicht gefiel, wie Sophia mit diesem verliebten Jüngling umging, war es ihr doch lieber, ihre Tochter in vernünftiger Gesellschaft zu wissen, als das, was dieser jetzt in ihrem Kopf herum schwirrte. Obwohl Regula es schätze, dass ihre Tochter meist sehr offen mit ihr über ihre Gefühle sprach, hätte sie doch manche Dinge lieber nicht gewusst....


    Erstmal Pause. Ich muss Wäsche machen und Hund ausführen... wenn ich Zeit habe, mache ich heute oder morgen noch etwas weiter!


    [




    ]

  • Hallo liebe Jane!


    Oh ich hab mich ja sehr gefreut, dass du heute weiter geschrieben hast :)
    Es gefällt mir wie immer sehr gut, und ich freu mich jetzt schon auf die Bilder aus England :applaus
    Wobei ich böses ahne im Bezug auf Sophias Schwarm...
    Wenn ihre Mutter das so ganz und gar nicht gut findet hab ich da schon so meine Vermutungen... ;)
    Ich hoffe du kannst bald noch ein bisschen weiter machen :rosen
    (auch wenn ich bei mir selbst zur Zeit sehe, dass das nicht immer ganz so einfach ist und immer mal wieder was dazwischen kommt :D )


    Ganz liebe Grüsse,
    Leonie

  • Hallö Jane. :)


    Zitat

    Bis um eins schlafen... ja, das ist wohl ganz normal bei den Teenies. Habe mal in einer Studie gelesen, dass es wirklich biologische Gründe hat, dass Teenager so lange schlafen. Sie brauchen das !

    Hm, dann muss ich wohl auch noch ein Teenie sein. Ich hab heute auch so lang geschlafen. :D
    (Gut, ich war schon immer ein Nachtmensch und wenn ich auch noch bis um 04:00 h wach bin.. *gg*)


    So, aber nu zu deiner Fortsetzung:
    Sophia hat es ja wirklich raus ihre Eltern zu überreden. Aber gut, wenn Geld nicht ganz so eine Rolle spielt, warum sollten sie auch sonst dagegen sein. (Ich hab den Umrechnungskurs von Franken zu Euro zur Zeit nicht im Kopf, aber trotzdem sind 2000 Franken schon ganz schön happig, wenn ich dat richtig in Erinnerung hab.) Aber gut, es ist ja für die Bildung auch wenn Sophia andere Gründe hat mitzureisen. Ich frage mich ja, auf wen sie das da abgesehen hab. Ihren Lehrer? Oder doch 'nur' einen älteren Mitschüler? :kopfkratz
    Es ist zwar gemein, dass die Eltern, dass schon wissen und wir nicht, aber das wirst du uns bestimmt bald mitteilen. :)


    Deine Bilder kann ich nur loben. Die Einrichtung sieht echt lebendig aus und deine Sims sind auch ganz spezielle Typen. Das lässt deine Bilder wirklich lebensecht erscheinen. ;)


    So, ich freu mich auf die Fortsetzung und bin gespannt, was es nun mit dem mysteriösen Kerl?, den Sophia sich angeln will, auf sich hat. *g*
    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Bevor ich es wieder vegresse (das habe ich nämlich beim letzten Kommi) muss ich eines sagen, was ich witzig fand. Sophie telefoniert in ihrem Zimmer auf der Couch sitzend mit ihrer Freundin. Auf ein paar Bildern weiter, ist es plötzlich eine ganz andere Couch. :D
    Das ging aber flott.

    Was mich jetzt interessieren würde wäre, was 1000 Schweizer Franken in Euro sind. Mit englischen Pfund kenn ich mich nämlich auch nicht aus. :p

    Eine Sprachreise. Find ich eigentlich gut. Mir wäre aber auch nicht wohl, wenn meine Tochter das machen wollte. Nicht wegen dem Geld, sondern weil ich mir immer Sorgen machen würde. Hach! Diese Mütter! :bredigt


    Tolle Fortsetzung. Und ich mag Deine Sims, weil sie immer so natürlich aussehen. :luvlove


    :rosen Für Dich!

    Knuddel und Müntschi!
    Rivendell

  • Mensch Mama!
    Warum hast du mir nicht gesagt, dass es weiter geht?
    Hättest mir doch per Mail schreiben können...*jetzt traurig sein*
    Naja, tolle Fortsetzung...wenn ich traurig bin schreib ich nie soviel, also nicht wundern...
    Bis bald, deine Engelstochter

  • Hallo
    da ich gerade ein wenig Zeit hab, gibts eine FS:


    Leonie: Freu mich immer über deine Kommis!
    Sophias Schwarm.... hm, hier wird nicht verraten, wer das ist. Man erfährt es aber, noch bevor sie nach England gehen... und das wird auch noch ein wenig dauern mit der Englandreise. Die Bilder dazu habe ich noch gar nicht gemacht, aber darauf freu ich mich besonders, da das ja mein absolutes Lieblingsland ist.


    chipsi: Hey, schön, dass du immer mitliest und einen Kommi abgibst! Was genau gefällt dir eigentlich an der Geschichte?


    Llynya: Da du so eine Nachteule bist, musst du ja fast bis mittags schlafen, damit du deine 7 bis 8 Stunden Schlaf erwischst, gell. ;)
    Was Sophias Schwarm betrifft... nur ihre Mutter weiss davon, der Vater nicht, aber er interessiert sich da auch nicht so sehr dafür. Aber auch ihr Leserinnen werdet es natürlich erfahren.
    Du hast recht, das mit den 2000 Franken ist etwas zu viel, ich glaub, ich werde das noch ändern. Der Umrechnungskurs ist soviel ich weiss
    1,50 CHF = 1 Euro.

    @Kleen Kutte:
    Danke, freu mich, dass du noch immer mitliest, das nächste Kapitel kommt ja gleich...

    Rivendell:
    Autsch! Erwischt!!! Ich habs schon gesehen, dass Sophia plötzlich ein anderes Sofa in ihrem Zimmer hatte. Aber da ich alle Fotos schon gemacht hatte, wollte ich das nicht mehr ändern, und habe gehofft, dass es niemand merkt! Aber vor DIR kann ich wohl nichts verbergen, was?
    ;)
    Wegen der Englandreise: Sophias Mutter macht sich ja eigentlich hauptsächlich aus einem ganz bestimmten Grund Sorgen um die Tochter....


    @♥DarkAngel♥; Engelchen, bist mir ja unterdessen nicht mehr böse, dass ich vergessen hab, dich zu benachrichtigen, oder?:)
    Macht doch nichts, wenn du nicht viel schreibst, ich freu mich doch immer, etwas von dir zu lesen!

  • Kapitel 4
    "Another Cup Of Coffee"



    Regula Winter spürte, wie ihr in letzter Zeit alles über den Kopf wuchs und sie fühlte sich mit jedem Tag müder und kraftloser. In ihrem Mann fand sie schon seit Jahren keinen Halt mehr, er hatte sich mehr und mehr von ihr abgewendet, was sie sich selbst zuschrieb, da sie ihm nie die Frau hatte sein können, die er sich wohl gewünscht hätte.



    Was wäre wohl aus ihr geworden - aus ihnen allen geworden - wenn sie damals, vor nunmehr sechs Jahren anders entschieden hätte? Niemand in ihrer Familie hatte etwas von diesem quälenden, inneren Kampf, denn sie monatelang mit sich selbst ausgefochten hatte, geahnt, ausser IHM - Eric - ihrem damals 15jährigen kleinen, grossen Sohn. Ihrer Stütze. Ihrem Seelenverwandten. Die Andeutung eines Lächelns erschien für einen Augenblick auf ihrem sonst so kummervollen Gesicht. Hätte sie nicht auf ihn hören und sich anders entscheiden sollen? Hätte sie ihren Mann verlassen sollen, nachdem sie diesen Brief von seiner jungen Geliebten fand? Nein, sogleich verbot sie sich diesen Gedanken. Es war richtig, so wie es war. Wenn sie ihrer Ansicht nach auch vieles falsch gemacht hatte, auch oder gerade in der Erziehung ihrer Kinder, wie sie sich immer wieder vor Augen führte, so hatte sie ihnen doch ein schönes Zuhause und ein geregeltes Leben geschenkt.



    Sie war sich bewusst, dass sie sich schon viel zu früh auf ihren ältesten Sohn gestützt hatte. Ausgerechnet auf ihn, der eigentlich ein sogenannter "Unfall" gewesen war. Zwar hatte sie sich immer Kinder gewünscht, jedoch bestimmt nicht bereits in einem zarten Alter von 21 Jahren.


    Ach, sie war ja so verliebt gewesen in ihren Clemens. Dieser erfahrene, gutaussehende junge Mann, der sich ausgerechnet für sie, das schüchterne Mauerblümchen interessiert hatte.




    Er - der jede hätte haben können, und allen voran ihre beste Freundin, die mit ihm geflirtet hatte, was das Zeug hielt.




    Ach, wie hatte sie die Freundin beneidet um ihre selbstverständliche Art, mit ihm umzugehen, während sie selber sich oft wie das fünfte Rad am Wagen fühlte....






    Bettina - die wunderschöne, erfahrene, selbstbewusste Verführerin.




    Regula hatte sich keine Chance bei Clemens ausgerechnet. Niemand würde doch einen unscheinbaren Volkswagen einem rassigen Ferrari vorziehen, oder?



    Es schien ihr, als wäre es gestern gewesen - die vielen Stunden, welche die drei jungen Menschen sich in Bettinas kleiner Einzimmerwohnung getroffen, über Gott und die Welt geplaudert, und billigen Sekt getrunken hatten, während aus dem Kassettengerät die Schmusesongs von Marillion, Foreigner, Genesis und wie sie alle hiessen, tönten. Über 20 Jahre war das alles jetzt her....
    Und sie hatte es kaum glauben können, als Clemens ihr eines Tages gestand, dass er sich in sie verliebt hatte - in sie, Regula - die Unscheinbare, die Schüchterne, die Unerfahrene.



    geht noch weiter!

    Einmal editiert, zuletzt von Jane Eyre ()