[Fotostory] Die Wintersaga

  • Liebe Simsforumleser/innen
    Mit dieser Geschichte habe ich meine Freude am Schreiben mit meiner "Simssucht" verbunden, und hoffe, dass sich einige Leser/innen finden, welche sich mit meiner fiktiven Familie und deren Freuden und Leiden identifizieren können.


    Es ist ganz einfach eine FAMILIENGESCHICHTE
    Viele Elemente in meiner Geschichte habe ich aus eigenen Erlebnissen oder Erzählungen von anderen eingebaut; einige Protagonisten haben sogar ihre Pendants im "Real Life"!

    Hauptsächlich geht es hier um Menschen und Beziehungen jeglicher Art, um innere und äussere Konflikte und die individuellen Entwicklungen meiner Protagonisten.


    So, und nun genug geplaudert, viel Spass beim Lesen !


    Ganz lieben Dank an Nichthund., die mir dieses schöne Titelbild gemacht hat!



    Kapitel 1
    Gefühle


    „Ach, lass mal, Dani." Sie drehte ihren Kopf weg, als er sie küssen wollte, was bei ihrem Freund ein etwas verwundertes Räuspern hervorrief.
    „Was ist denn nur in letzter Zeit mit dir los, Sophi?"
    „Nichts." Verlegen kratzte sie sich an ihrem Kinn.



    „Du bist so..... zurückhaltend. Ist irgendwas?", fragte er und sie drehte sich um, schaute kurz in seine Augen, in seine lieben, unschuldig anmutenden Hundeaugen.


    „Quatsch, ich bin einfach nur nicht in Stimmung!“



    Nun, dies entsprach nicht ganz der Wahrheit, wie Sophia sich selbst eingestehen musste. Verträumt blickte sie in die Ferne. Der richtige Ort - die richtige Zeit - aber der falsche Mann!
    Der richtige Mann - wo war er in diesem Moment? Wunderte sie sich. Was machte er gerade? Dachte er an sie? Nein, natürlich nicht, er war so fern, so unerreichbar - und doch immer wieder so nah.



    Ein Weile gingen die beiden schweigend nebeneinander her, bis Dani stehen blieb, und sanft ihre Hände ergriff.



    „Komm, wir setzen uns ein bisschen“, schlug er vor und zeigte auf einen grossen Stein am Ufer des Flusses.
    „Ich weiss...“, begann er, „...wir sind erst seit einem guten Monat zusammen, und vielleicht geht dir alles zu schnell, aber dann bitte ich dich, es mir zu sagen. Denn ich kann warten und das weisst du!“



    Sophia seufzte und gab zögernd zur Antwort:
    „Das ist es nicht. Ich habe momentan einfach zu viel um die Ohren. Die Schule, meine Family, all das......“ Sie machte eine vage Handbewegung.
    „Ja, das versteh ich schon. Es war wirklich etwas viel noch vor den Ferien, ist denn deine Mam immer noch so seltsam?"
    Sie nickte traurig.
    "Weiss einfach nicht, was mit ihr los ist, vielleicht hat sie Krach mit Papa, aber sie sagt ja nichts!"
    "Armer Schatz!" Dani streichelte sie kurz, "aber jetzt solltest du vielleicht einfach versuchen, die freie Zeit zu geniessen.“



    „Hast recht. Vielleicht sind es auch nur meine Hormone.“ Sie grinste schräg. Ihr Freund stutzte und schaute sie erschrocken von der Seite an:
    „Wie meinst du denn das, die Hormone? Du bist doch nicht etwa.....?“







    „.....schwanger?" ergänzte sie lachend, "nein, ganz bestimmt nicht! Mit Pille und Kondom wird man ja wohl kaum schwanger, und ausserdem hab ich gerade meine Tage.“
    „Hm, ich weiss, ist ein blöder Spruch, den ihr Frauen nicht gerne hört, aber vielleicht liegts dann wirklich an deiner Periode, dass du so bedrückt bist seit einigen Tagen?"












    8 Mal editiert, zuletzt von Jane Eyre ()

  • Heeeeeeeey!
    Gute Story!!
    Der Anfang ist wirklich sehr gelungen.
    Die Bilder sind atemberaubend!
    Ich lese ganz bestimmt weiter!
    ERSTEEEEE
    Wer ist wohl dieser andere?
    GLG Nichthund

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    [SIZE=3]kätzchenschwester. ♥[/SIZE]
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  • Erleichtert nickte Sophia.
    „Ja. Ja, genau. Das wird es wohl sein.....“
    Die beiden plauderten noch eine Weile über dies und jenes, bis es langsam dunkel wurde, und Sophia auf ihre Uhr schaute.



    „Du, jetzt muss ich wirklich langsam nach Hause", meinte sie in die Stille des Waldes hinein.
    „Ist schon okay. Ich begleite dich natürlich noch bis zu dir.“ Sophia nickte. Es war nicht ganz ungefährlich für eine junge Frau von achtzehn Jahren, nachts alleine durch den Wald zu gehen.
    Ich bin gemein, herzlos, dachte sie, als Dani ihre Hand nahm und sie zärtlich streichelte, spiele ihm Liebe vor, obwohl er eigentlich gar nicht mein Typ ist!





    Klar, er sah süss aus, machte ihr schon seit längerer Zeit den Hof, überschüttete sie mit Komplimenten und war immer für sie da. Sie mochte ihn, keine Frage. Sehr sogar. Fühlte sich wohl in seiner Gegenwart, sicher und geborgen. Jedoch – irgend etwas fehlte. Auf die Schmetterlinge im Bauch wartete sie noch immer vergeblich. Er ist zu sanft - zu unreif vielleicht? Er ist so verdammt anständig, so unerträglich lieb!
    Warum hast du dich dann mit ihm eingelassen? fragte ihre innere Stimme, während sie an Danis Seite dem schmalen, dunklen Waldweg folgte, und sie überlegte.



    Vielleicht, weil sie sich zur Zeit einsam fühlte? Weil ihre beste Freundin sich frisch verliebt hatte und ausserdem in den Ferien weilte? Weil ihr Bruder ständig bei seiner neuen Freundin hockte? Weil an ihrer Geburtstagsparty vor einem Monat ihr Ex-Freund mit seiner Neuen aufgetaucht war, während sie selbst schon seit über einem Jahr als Single durchs Leben ging? Oder weil ihre Mutter sich immer mehr in sich selbst zurück zog und in letzter Zeit so abwesend und traurig wirkte? Und sich gerade niemand um sie, Sophia, kümmerte?
    Aber, Mensch, ich bin Achtzehn, ich brauche niemanden. Oder?
    In einem Jahr würde sie hoffentlich ihre Matura bestanden und irgend eine Arbeit gefunden haben. Denn die Uni, soviel stand für sie fest, kam für sie auf gar keinen Fall in Frage. Sie wollte auf eigenen Füssen stehen, wollte weg von zu Hause, raus aus der Abhängigkeit, rein in die Selbständigkeit, eigenes Geld verdienen, frei sein. Sie stellte sich das alles so einfach vor. Aber wie genau diese Selbständigkeit, dieses Leben als „Erwachsene“ denn aussehen sollte, war ihr selbst überhaupt noch nicht klar. Sie war ein recht vielseitiger, junger Mensch, war kreativ, ziemlich musikalisch und auch Zahlen bereiteten ihr keine Mühe. Es gab so viele Möglichkeiten, und doch konnte sie sich auf nichts festlegen. Nun gut, sie hatte noch etwas mehr als ein Jahr Zeit, sich schlüssig darüber zu werden, wie es nach der Matura mit ihr weiter gehen sollte.
    Sie liess Danis Hand los und trat aus dem Wald auf die Strasse.




    Da Sophia in der Nähe des Waldes wohnte, standen sie nach einigen Minuten bereits gegenüber von Sophias Elternhaus. Eine ältere Nachbarin führte ihren Hund Gassi und schaute diskret auf den Boden, als die jungen Leute sich im hellen Licht der Strassenlaterne umarmten.



    „Tschüss, bis morgen!“ sagte Dani und riss Sophia aus ihren Gedanken. Sie gab ihm einen Kuss auf die Lippen und merkte auf einmal, dass sie fröstelte. Es war ja auch erst April und die Nächte konnten noch recht kühl werden.


    In den Zimmern ihrer Geschwister brannte noch Licht und sie beschloss, kurz bei ihnen vorbei zu schauen.




    Sophia betrachtete sich im Spiegel, der im Flur hing. Einige Strähnen ihres roten Haares hatten sich gelöst und hingen ihr ins Gesicht. „Wunderhübsch“ fand Dani ihr Aussehen und er liebte ihre grünen Augen und die unzähligen Sommersprossen im Gesicht.



    Sie selber fand sich je nach Stimmung entweder ganz okay, oder aber ziemlich hässlich. Früher hatte sie unter ihren roten Haaren gelitten, aber seit sie etwa Sechzehn geworden war, hatte sie begonnen, ihre natürliche Haarfarbe sogar noch zusätzlich mit Hennarot zu betonen. Die Haare wurden für sie zu einem Markenzeichen, auf das sie mittlerweile stolz war.
    Ab und zu fühlte sie sich jedoch von der Natur ganz und gar ungerecht behandelt, wenn sie an die grossen dunkelbraunen Augen und die vollen Lippen ihrer jüngeren Schwester dachte und diese Attribute mit ihren eigenen kleineren Augen und schmäleren Lippen verglich. Ausserdem war ihr Mund viel zu breit, fand sie.


    „Froschmaul!“ sagte sie laut zu ihrem Spiegelbild und verzog ihren Mund.












    So, das wärs für heute!


    Gruss
    Jane Eyre





  • Oh das ist wirklich nicht nett, dass sie ihm liebe vorspielt!
    Ich bin mal gespannt wies weiter geht!
    GGGGGLG Nichthund

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    [SIZE=3]kätzchenschwester. ♥[/SIZE]
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  • Hallö Jane Eyre. :)


    Wie schön auch was von dir zu lesen. :)
    Deine Bilder sehen schon mal klasse aus. Alleine schon das Flussufer an dem die beiden da sitzen. Toll! :up


    Zur Geschichte selbst kann man ja noch nicht allzu viel sagen. Das Sophia ihm Liebe vorspielt ist natürlich nicht die feine Art, aber ich kann verstehen, warum sie das macht. Manchmal ist es einfach notwendig jemanden zu haben, nur um nicht einsam zu sein. Gerade in dem Alter, wo man sich immer noch häufig unverstanden von seinen Mitmenschen fühlt und unsicher ist, wer man eigentlich ist. Ging mir in dem Alter auf jeden Fall so. ;)


    Sophia gefällt mir übrigens vom Aussehen her total. Ich mag rote Haare und Sommersprossen. *g*


    So, dann bin ich jetzt mal gespannt, wie das bei dir weitergeht mit deiner Familiensaga. :)
    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Och mann. Sophia tut mir leid und ich kann sie auch verstehen. Habe selbst mal ähnliches erlebt. Man fühlt sich zu jemandem hingeogen und mag diesen auch ehrlich, kann aber die Gefühle nicht so erwiedern und kommt sich dann doch schäbig vor, als ob man ihn nur ausnutzen wollte, aber in wirklichkeit mag man einfach nur die Nähe des Anderen.

    Ich mag Sophie und ihr äusseres. Sie hat nen tollen Skin und ich fand die Kleeblattohringe passten so toll zu ihren Haaren.

    Ich freue mich auf die Fortsetzung.

    LG Rivendell

  • Hallo Jane,
    erstmal herzlichen Glückwunsch zu start deiner FS und der einstieg ist dir sehr gut gelungen.:applaus
    Du schreibst schön und die Bilder gefallen mir.
    Ich mag Familiengeschichten oder Geschichten die das Leben schreibt und werde garantiert weiter lesen. Ich hatte auch mal jemanden denn ich sehr mochte und auf einer anderen Art liebte. Dessen nähe mir so gut getan hatte, aber ich doch seine Gefühle nicht erwidern konnte.
    Sie sollte mit ihm reden, das was sie für ihn empfindet, wie wichtig er für sie ist auch wenn es seine Erwartung nicht entspricht. Aber es ist leichter gesagt als getan das weiß ich, doch auf Dauer wird sie sich nicht verstellen können.
    Bin sehr gespannt wie es weiter geht und freue mich schon auf die Fs.
    Bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
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    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • also ich finde es bis jetzt super gelungen, die Umgebung finde ich sehr schön :-)


    lass mich mal überraschen wies weiter geht...

    [SIZE=2][SIZE=2][SIZE=2]Grüsse
    Phantasielos79


    ;) Genieße dein Leben beständig....
    denn Du bist länger tod als lebendig ;)



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  • Hallooo Ihr lieben Kommi-Schreiberinnen (sind glaub nur Weibliche, oder?)und stille Leser/innen!

    Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich gefreut habe, gleich nach meinem ersten Kapitel so viele nette Kommentare lesen zu dürfen! Dafür möchte ich mich bei allen ganz herzlich BEDANKEN! Natürlich auch DANKE an die Karmaspender und die stillen Leser!

    @Nichthund: Du bist die erste! Hast ja gerade zwischen 2 Fortsetzungen gepostet! Freu mich, dass es dir gefällt. Die Bilder schicke ich dir voraussichtlich morgen Abend, okay? Bin ja schon gespannt, was du daraus machen wirst ! Off topic: wie kommst du eigentlich auf den Namen Nichthund? Ist ja drollig! Wenn du kein Hund bist, bist du denn eine Katze?

    Llynya: hei, dein Kommi freut mich besonders, da ich ja in deiner Story ebenfalls immer deine Bilder bewundere!

    Zitat

    Manchmal ist es einfach notwendig jemanden zu haben, nur um nicht einsam zu sein. Gerade in dem Alter, wo man sich immer noch häufig unverstanden von seinen Mitmenschen fühlt und unsicher ist, wer man eigentlich ist. Ging mir in dem Alter auf jeden Fall so.



    Genau, so ging es mir selber auch ! Und rote Haare mit Sommerspossen sind ebenfalls mein "Schönheitsideal". Trotzdem wollte ich Sophia eben nicht "perfekt" machen, also nicht so à la Blondchen mit Schmollmund und Riesenaugen.....";)

    Rivendell: Da denke ich haben einige unter uns bereits Ähnliches wie Sophia erlebt und können uns da bestens in sie einfühlen, gell.

    ineshnsch: Hm, noch jemand, der sich mit Sophia identifizieren kann! Willkommen im Club!;) Ob Sophia mit Dani reden wird oder nicht, wirst du lesen. Freue mich, dass dir Familiengeschichten gefallen, mir nämlich auch. Und erst jetzt sehe ich in deiner Signatur, dass du ja hier auch eine drin hast, da werd ich bestimmt auch mal lesen und kommentieren!

    Phantasielos79: ach Mensch, warum gibst du dir denn einen solchen Nick? Du bist doch bestimmt nicht phantasielos, oder?;) Danke sehr für dein Lob!

    Kleen Kutte: Hallo du, die Jüngste meiner Leserinnen bis jetzt! Herzlich willkommen, und ich freu mich sehr, dass du weiterlesen willst!

    Wenn es mir reicht, werde ich Morgen Abend eine FS einstellen, aber versprechen kann ich es nicht, also bitte nicht traurig sein, wenn es nicht klappt.

    Gute Nacht!

    :gutenacht

    Jane

  • So, weil ich gerade etwas Zeit habe, stelle ich mal eine Fortsetzung ein!


    Leise klopfte Sophia an die Türe ihrer Schwester. Als diese nicht reagierte, drückte sie die Türklinke herunter und trat ein.




    Sabrina sass so konzentriert am Computer, dass sie noch immer nichts gehört hatte und erschrak, als ihre Schwester sie ansprach.



    „Was machst du?"
    „Pssst! Ich chatte! Mit einem Jungen!" Sabrina hatte vor Aufregung ganz gerötete Wangen, als sie zu ihr aufblickte.
    Misstrauisch schaute Sophia auf den Bildschirm. Wer um Gottes Willen hatte Sabrina jetzt das Chatten beigebracht? Seit sie den alten Lap Top von Eric geerbt hatte, brachte man sie fast nicht mehr von diesem Ding weg. Aber Chatten? Mit Sabrinas Schreib- und Lesekünsten war es nicht weit her, obwohl sie es in der heilpädagogischen Schule, welche sie seit ihrem siebten Lebensjahr besuchte, mehr schlecht als recht gelernt hatte. Ihr Geschreibsel war kaum verständlich, meist reihte sie die Buchstaben beliebig aneinander und Sophia konnte sich nicht vorstellen, dass irgend jemand Lust hatte, auf diese umständliche Art und Weise mit ihrer Schwester zu kommunizieren.
    „Willst du nicht langsam schlafen?" fragte Sophia aber natürlich - keine Chance! Sabrina starrte angestrengt auf den Bildschirm.



    Sie hatte - genau wie Sophia selbst - einen unwahrscheinlichen Sturkopf. So beschloss Sophia, ihr den Spass zu lassen, es gab schliesslich schlimmeres, als ein wenig Schreiben und Lesen zu üben.
    Ärgerlich stand Sabrina auf und fuhr sie an:
    "Mensch, geh jetzt raus, Soph, das ist geheim hier und du störst!"




    Da Sophia noch keinerlei Müdigkeit verspürte, beschloss sie, kurz bei ihrem Bruder Eric vorbei zu schauen.


    Nanu? Auch hier wurde ihr Klopfen ignoriert. Ob er beim Lernen eingeschlafen war? Sie drückte langsam die Türklinke runter und hielt inne.



    "Nein, mein Liebes", hauchte er gerade in den Telefonhörer und Sophia fand es irgendwie peinlich, wie sich ihr sonst eher rationaler Bruder nur wegen dieser Frau in so einen Gefühlsdusel hatte verwandeln können, das war ja geradezu degradierend! Aber gleichzeitig musste sie sich eingestehen, dass hier auch eine Spur Eifersucht mit im Spiel war, zumal sie diese geheimnisvolle Helga (welch unmöglicher Name für eine junge Frau!) immer noch nicht persönlich kennen gelernt hatte!
    „.... das brauchst du nicht, wirklich nicht. Ich möchte nur nicht..... ja. Ja genau....das wirst du auch. Ganz bestimmt.“




    In diesem Moment drehte er sich um und sah seine lauschende Schwester in der Türe stehen.





    Seine eindeutig abwehrende Handbewegung übersah Sophia geflissentlich, trat ganz ins Zimmer und zog die Türe hinter sich zu.


    „Ja, das machen wir – ich dich auch. Schlaf gut, Liebes!“













  • „Schlaf gut, Liebes!“ äffte sie ihn nach, nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, aber er liess sich keineswegs provozieren.
    „Nur keinen Neid, liebe Schwester!“




    Obwohl eher scherzhaft gemeint, traf Eric damit genau den Nagel auf den Kopf. Aber das vor ihrem Bruder zugeben? Niemals!
    „Neid? Worauf denn? Auf deine neueste Eroberung? Darf ich mal raten, wie lange die Affäre dieses Mal dauern wird? Eine Woche? Zwei Wochen?“
    Warum bin ich nur so aggressiv heute? fragte sich Sophia während sie ihrem Bruder in spöttischem Ton diese Fragen stellte.
    „Vielleicht ein paar Tage länger als dein Spiel mit dem armen Dani.....“, sagte er und wirkte keineswegs verärgert. Verliebte Jungs!
    Sie stöhnte.
    „Vorhin waren wir im Wald, und natürlich wurde er gleich wieder so anhänglich! Aber nicht so, wie es ein Mann sein sollte sondern eher wie .....ja wie ein kleiner Hund, ein armer, verlassener, einsamer Welpe...aber, Mensch, Eric, ich konnte nicht! Ich konnte ihn in dem Moment einfach nicht küssen!“




    Eric schwieg und Sophia, froh, mit jemandem reden zu können, fuhr fort:
    „Weisst du, an meinem Geburtstag, da war ich einfach gut drauf. Zugegeben hatte ich auch ein paar Gläschen zu viel getrunken, logisch, das tut man halt, man wird schliesslich nur einmal im Leben Achtzehn, oder? Eben. Aber ohne Alkohol hätte ich doch nie im Leben gleich mit ihm geschlafen!“ Als Eric nur die Augenbrauen hochzog, brauste sie auf:
    „Hei! Du solltest das doch am besten verstehen, wie schnell sowas passiert! Mensch, mit wie vielen Mädchen hast du dich in den letzten zwei Jahren getroffen? Kannst du sie überhaupt noch zählen?“




    „Wenn ich mich mit einem Mädchen treffe, liebste Schwester, heisst das noch lange nicht, dass ich auch jedes Mal gleich mit ihr ins Bett hüpfe! Und im Gegensatz zu dir habe ich immer von Anfang an mit offenen Karten gespielt! Jede wusste, dass ich nach Jenny zu einer festen Beziehung noch nicht bereit war! Bis ich Helga kennen lernte....“
    Mann, er schaut schon wieder aus wie ein verknallter Gockel!
    „Okay, okay!“ sie winkte ab, eigentlich hatte sie es heute Nacht nicht auf einen Streit mit ihrem Bruder abgesehen, im Gegenteil. Sie erhoffte sich seinen männlichen Rat.
    „Also, dann sag mir doch, wie ich aus dieser Sache mit Dani wieder raus komme, bitte!"




    „Wie wär's mit Ehrlichkeit?“
    „Wie denn? Was soll ich ihm denn sagen? Ich bin mir doch meiner Gefühle selbst nicht sicher! In den ersten Wochen, nachdem wir im Bett gelandet waren, habe ich irgendwie auch daran geglaubt, dass aus uns was werden könnte! Schliesslich ist das mit Sandro jetzt schon mehr als ein Jahr vorbei und ich hätte ja gerne wieder eine Beziehung! Und Dani ist ja wirklich nett und sieht auch gut aus.....!“



    „Mach dir nichts vor! Du hast bereits am nächsten Morgen ganz genau gewusst, dass du einen Fehler gemacht hast, warst aber zu feige, dir, geschweige denn Dani, dies sofort einzugestehen, oder etwa nicht?“



    Oh! Warum musste Eric auch immer so direkt sein? Wenigstens war er das im Umgang mit ihr! Wenn er auch sonst der rücksichtsvollste, diskreteste Mensch sein konnte, aber mit seiner Schwester sprach er immer Klartext, was sie ja eigentlich auch an ihm schätzte. Aber eben nicht immer!
    „Hm“, brummte sie und betrachtete scheinbar hoch interessiert ihre Fingernägel.



    „Ich weiss ja, dass ich Dani gegenüber nicht ganz fair bin, aber.....“ schon wurde ihre Stimme wieder lauter, „er lässt sich auch alles gefallen, weisst du! Welcher andere Mann würde das schon mit sich machen lassen, wenn seine Freundin sich nur so selten meldet, sich nur ab und zu küssen lässt, geschweige denn, mit ihm schläft! Aber nein! Der Gutmensch Dani hat unendliche Geduld und ist der verständnisvollste Typ auf der Welt!“

















  • „Der liebt dich eben. Um so schlimmer....der arme Teufel!“
    „Ich mag ihn doch auch! Wirklich! Ich mag ihn sogar sehr! Aber irgendwas fehlt. Dieses absolute Wahnsinnsgefühl, das Herzklopfen, die feuchten Hände ......." Sie hielt inne. „Hee, was grinst du denn so?“
    „Schwesterlein, du bist doch keine 12 mehr. Verliebtheit kann sich auch anders äussern, weisst du?“




    „Hm, du denkst also doch, dass es sich noch entwickeln könnte mit den Gefühlen?“ fragte sie hoffnungsvoll aber er schüttelte langsam den Kopf.
    „Wenn ich ganz ehrlich bin, Soph, dann muss ich dir sagen, nein, in deinem Fall glaube ich nicht daran. Ich habe mehr allgemein gesprochen.“


    „Sag mal....“ Plötzlich kam ihr Sabrina wieder in den Sinn und ein Themawechsel war ihr auch gerade recht, da sich das schlechte Gewissen gegenüber Dani wieder bei ihr meldete, welches ihr auch ihr Bruder nicht hatte erleichtern können, im Gegenteil!
    „Ist dir auch schon aufgefallen, dass Sabrina neuerdings chattet?“




    „Ja. Leider.“ Er wurde ernst. „Mami hat mich gebeten, ihr diesen Chat - wie hiess der doch gleich? - Teenlove oder so was Ähnliches - zu sperren. Sie hat befürchtet, dass man sich dort über Sabi bloss lustig macht. Und so ganz unrecht hatte sie wohl damit nicht. Du weisst ja, wie sie schreibt, kaum leserlich und voller Fehler, sie bringt ja keinen ganzen Satz zustande und du kannst dir vorstellen, wie Gleichaltrige da drauf reagieren. Sie wissen es ja nicht besser, logisch. Sie denken, sie hätten es mit einem ganz normalen Teenager zu tun.“
    "Sabi ist normal!" sagte Sophia bockig.
    "Du weisst, dass das nicht stimmt", widersprach Eric ruhig, "sie wird nie selbständig leben können, das weisst du genau so gut wie ich!"


    Gerade wollte Sophia protestieren, da fuhr er fort: „Ich weiss nicht, ob es richtig ist, ihr diesen Chat zu sperren, eigentlich habe ich es nur Mami zuliebe getan, sie hat sich halt schon wieder furchtbare Sorgen gemacht.“
    „Ich finde es falsch!“ rief Sophia aufgebracht, „Sabrina ist kein kleines Kind mehr! Sie hat doch Gefühle wie jede andere Sechzehnjährige! Sie ist in der Pubertät, sie schwärmt für Jungs, sie war schon so oft verliebt! Auch wenn sie geistig immer kindlich bleiben wird, hat sie doch auch das Recht auf ein bisschen Spass! Und überhaupt, es gibt massenhaft Chats und du kannst ihr ja nicht jeden sperren! Ausserdem denke ich, dass es ihr sowieso bald verleiden wird, da sie ja sowieso nicht wirklich lesen kann.“




    „Solche Gedanken habe ich mir auch gemacht“, gestand Eric, „ich frage mich, was in ihr vorgeht, wenn sie sieht, dass Sieben-, Achtjährige besser und schneller schreiben als sie......, und Kinder sind grausam, was dann?“ Nachdenklich schritt er durchs Zimmer.




    „Valentina ist auch erst 11 Jahre alt, und die bezeichnet sie als ihre beste Freundin und mir wäre noch nie aufgefallen, dass sie mit ihr konkurriert!“
    Eric zuckte mit den Achseln. „Wie schon gesagt, ich bin mir nicht sicher, ob es gut ist, Sabrina vor allem schützen zu wollen! Es dauert keine zwei Monate mehr und ihre Schulzeit ist vorbei. Wenn das klappt mit der Aushilfe im Kindergarten, wird sie dort auch nicht immer nur Schönes erleben. Manchmal denke ich, Mam und Paps haben sie seit ihrer Geburt viel zu sehr behütet.“



    „Vielleicht. Aber würden wir es als Eltern nicht genauso machen?“
    Die Geschwister standen sich gegenüber und sahen einander mit ernsten Gesichtern schweigend an. Die Frage blieb unbeantwortet und nach dem Gutenachtkuss, den Sophia ihrem Bruder auf die Wange drückte, hing jedes
    von ihnen seinen eigenen Gedanken nach.




    Es war fast wieder so wie früher gewesen, fand Sophia, als sie noch viel öfter solche Gespräche mit ihrem Bruder geführt hatte, und sie fühlte sich schon ein wenig besser in der Gewissheit, dass er trotz seiner Helga das Interesse für seine beiden jüngeren Schwestern nicht verloren hatte!



    Gute Nacht:gutenacht
















  • Hallo Jane!
    Wow, eine schöne Geschichte aus den wahren Leben.
    Wenn ich es richtig verstanden habe, ist Sabrinas geistige Reife nicht ihrem Alter entsprechend entwickelt. Armes Mädchen kann einen richtig Leid tun und sie ist so süß.
    Aber ich denke das doch etwas mehr in ihr drin steckt, als wie ihr Bruder glaubt.
    All zu oft, werden solche Menschen viel zu häufig Entscheidungen oder Handlungen abgenommen, obwohl sie dazu selber in der Lage wären. Man meint es zwar nur immer gut, doch sie müssen ja auch die Gelegenheit haben etwas zu lernen, auch wenn es etwas länger dauert. Grad solche Menschen wie Sabrina haben eine enorme Stärke in sich, sie können z.B. mit unschöne Aussagen oder gar Beleidigungen besser umgehen als gesunde Menschen und haben eine riesige Ausdauer in manchen Dingen.
    Ich hoffe wir hören noch öfters was von ihr.

    Sophia steht vor eine große Aufgabe, ich meine in der Hinsicht groß, dass er ihr sehr schwer fällt Dani die Wahrheit über ihre Gefühle zu sagen. Vielleicht ist sie sich auch selbst nicht genau sicher oder sie hat sich halt an Dani schon zu sehr gewöhnt das sie zwischen innige Freundschaft und Liebe nicht unterscheiden kann. Doch Dani ist so ein lieber Kerl und hat das recht die Wahrheit zu erfahren.

    Eric hat ja nun schon einige Erfahrung was die Liebe angeht, hat er jetzt in Helga vielleicht die richtige gefunden? Sicherlich wirst du uns das erzählen und ich bin auf Helga neugierig.

    Die drei Geschwister scheinen sich ja gut zu verstehen, das finde ich toll.

    Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und die heutige war sehr toll.:applaus
    Bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
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    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Hallö Jane. :)


    Sophia hat ja ein tolles Verhältnis zu ihrem Bruder. Die beiden scheinen ja wirklich über alles reden zu können und sich in einigen Dingen ja sogar einig sein. Klar, das Sophia Eifersüchtig ist auf die scheinbar glückliche Beziehung von Eric. Sie wünscht sich das für sich selber ja auch. Aber Liebestipps von einem Kerl annehmen, na ich weiß nicht. :D
    Für ihre Schwester ist ihre Krankheit wohl nicht so schlimm, wie für den Rest ihrer Familie. Sabrina ist ja arglos wie ein Kind und Kinder sehen manche Dinge ganz anders als Erwachsene und gehen auch ganz anders mit den Dingen um und vor allem lächeln sie viel schneller wieder als ein Erwachsener, der sich vielleicht noch lange über Gemeinheiten aufregt. Das Sabrinas Familie sie vor unschönen Dingen schützen will, ist aber auch verständlich. ;)


    So, ich bin dann mal gespannt, ob sich Sophia durchringen kann Dani die Wahrheit zu sagen. :)
    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallo Jane!
    Hier ist Chekkka, ausm anderen Forum.
    Wie du siehst, habe ich immer noch meine Depri-Laune.
    Na ja, würde mich freuen, wenn du mich auch hier benachrichtigen könntest.
    LG, der tote Engel

  • Hey!
    Also die Fortsetzung ist SUPER!
    Der Bruder erinnert mich an meinen ^^
    Schreib schnell weiter ^^
    Bin schon gespannt wies weiter geht!
    Ach ja: Ja ich war mal Datkitty ^^
    Daraus wurde aber Nichthund....
    Steht im wie kamt ihr zu euren Namen(oder so) Thread im Off Topic Forum :D


    GGGLG Nichthund

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  • Es ist schön, dass sie mit ihrem Bruder so gut reden kann. Das tut sicherlich gut. Und auch bei solchen "Kerlen" kommt irgendwann die Phase, wo sie die richtige Frau kennenlernen. *grins*

    Sophia sollte sich aber dennoch überlegen, ob sie Dani nicht die Wahrheit sagt. Wenn da jetzt schon nicht die richtigen Gefühle sind, dann kommen die später auch nicht mehr.

    LG Rivendell

  • Hallo Jane!
    Mir gefällt deine Story sehr gut.
    Vor allem dein Stil und die Bilder sind echt klasse.


    Sophia gefällt mir, so eine "Phase" hatte ich auch mal, ihre Gedanken kommen mir irgendwie bekannt vor ;)


    Ich freu mich schon darauf, mehr von dir zu lesen :)


    Liebe Grüsse,
    Leonie

  • @ineshnsch:

    Zitat

    Wenn ich es richtig verstanden habe, ist Sabrinas geistige Reife nicht ihrem Alter entsprechend entwickelt.

    Ja, genau so ist es. Sie ist in ihrer geistigen Entwicklung auf dem Niveau eines ungefähr vorschulpflichtigen Kindes stecken geblieben. Auch hat sie grosse Mühe, sich etwas zu merken und ihre Konzentration lässt bereits nach sehr kurzer Zeit nach. Sie muss sich dann immer mit etwas anderem beschäftigen, bevor sie wieder weiter machen kann. Das schwierige ist, dass sie ja körperlich einer "normalen" 16jährigen entspricht und auch ihre Gefühlswelt ist diejenige eines Teenagers, wie man noch sehen wird.
    Du hast recht: Sabrina ist nicht so leicht unterzukriegen!


    Dein langer, lieber Kommi hat mich sehr gefreut, danke!

    Llynya:

    Zitat

    Für ihre Schwester ist ihre Krankheit wohl nicht so schlimm, wie für den Rest ihrer Familie. Sabrina ist ja arglos wie ein Kind und Kinder sehen manche Dinge ganz anders als Erwachsene und gehen auch ganz anders mit den Dingen um und vor allem lächeln sie viel schneller wieder als ein Erwachsener, der sich vielleicht noch lange über Gemeinheiten aufregt

    Hier kann ich einfach nur beipflichten. Du hast es genau richtig erkannt!
    Ich freu mich, dass du dich so ausführlich mit meinen Personen beschäftigst!

    @♥DarkAngel♥:
    Na, mein Engel? Freue mich riesig, dass du jetzt auch hier im Forum bist! Klar, ich benachrichtige dich!

    @Nichthund:
    So, du hast auch so einen netten Bruder? Ist er denn viel älter als du? Es ist schon schön, Geschwister zu haben, auch wenn sie einen manchmal nerven können, oder? Hast du mein Mail mit den Bildern bekommen?

    Rivendell:
    Ach, liebe Rivendell, ich freue mich soooooo, von dir einen Kommi zu finden!
    Wer weiss, wer weiss, ob sich Sophias Gefühle für ihren Freund noch entwickeln oder nicht....


    ~Leonie~: Oh, vielen Dank für dein grosses Lob, Leonie! Freut mich ja besonders, wenn ich von jemandem, deren Story mir so gut gefällt, ein Feedback erhalte!

    Zitat

    Sophia gefällt mir, so eine "Phase" hatte ich auch mal, ihre Gedanken kommen mir irgendwie bekannt vor

    Mir auch, hehe!


    So, jetzt gehts etwas weiter:


    Kapitel 2:
    Die liebe Familie





    Gedankenverloren stocherte Sophia am Ostermorgen in ihren Spiegeleiern und der Speck schmeckte ihr erst recht nicht, da sie eigentlich vor einiger Zeit beschlossen hatte, Vegetarierin zu werden, und sich seither jedes Mal ihr schlechtes Gewissen meldete, wenn sie ihren fleischlichen Gelüsten nachgab.




    Aber ihre Familie war mal wieder so beschäftigt, dem Geplapper Sabrinas zuzuhören, dass es niemandem wirklich auffiel.
    Sabrina hier - Sabrina da! dachte Sophia genervt. Sie liebte ihre Schwester und natürlich war ihr seit jeher klar, dass Sabrina mehr Aufmerksamkeit benötigte als andere Kinder ihres Alters, und auch jetzt mit ihren sechzehn Jahren befand sie sich auf dem geistigen Entwicklungsstand einer ca. Fünf- bis Sechsjährigen. Jedoch - gerade heute störte es Sophia ganz besonders, hatte sie doch mit ihren Eltern über die geplante Englandreise, welche in der Projektwoche stattfinden sollte, reden wollen.
    "Ich habe ganz viel Schokohase gegessen, mindestens eine Tonne voll!" verkündete Sabrina und schaute um Aufmerksamkeit heischend in die Runde.





    "Und du hast keine Bauchschmerzen davon gekriegt?" wollte ihre Mutter wissen, worauf sich Sabrina mit der Hand auf ihren Bauch klopfte und laut lachend rief: "Nein, nein, nein, mein Bauch ist doch gross genug, ich hätte noch mehr essen können, aber jetzt mag ich kein Spiegelei mehr." Sprachs, und schob den Teller demontrativ von sich weg.



    "Das gibts doch wohl nicht!" meldete sich ihr Vater von seiner Ecke, " du nimmst jetzt zumindest noch ein paar Gabeln voll, und bis dahin bleibst du gefälligst hier bei uns sitzen!"


    Murrend fügte sich Sabrina und schob noch einige Bissen in ihren Mund.





    "Vielleicht magst du ja später noch etwas, was meinst du? Sophia oder Eric können es dir nachher warm machen, wenn du hungrig wirst, gell? Du weisst ja, dass Papi und ich jetzt in die Matinée gehen."





    „Au ja!Ja...... Eric? Du machst das, nicht wahr? Sophia schaut heute so böse. Mami, Papi, warum schaut sie so?"





    Aller Augen waren nun auf Sophia gerichtet.
    „Murmeli, was ist denn los? Du hast ja auch fast nichts gegessen?"




    Murmeli - na toll. Ihr Name aus der Kindheit. Als ganz kleines Mädchen hatte sie sich aus ihrer Bettdecke immer eine kleine Höhle gebaut und sich darin verkrochen wie ein Murmeltier, was ihr schliesslich diesen Namen eingebracht hatte. Obwohl ihre Mutter doch ganz genau wusste, dass sie diesen Kosenamen schon seit sie ungefähr Zehn geworden war, verabscheute, nannte sie sie immer noch ab und zu so. War wohl die Macht der Gewohnheit, trotzdem vertrug sie es nicht immer gleich gut.
    "Bei diesem Lärm hier ist mir der Appetit vergangen", brummte sie, stand auf und machte sich übellaunig auf den Weg in ihr Zimmer.


    geht gleich noch weiter......