• Hallo Innad!


    Echt erst 3 Wochen? Ich hätte eher auf Monate getippt! Die ist ja fast so schnell wie ich seinerzeit *lach* Wir hatten und Sonntags getrennt und saßen Mittwochs beim Anwalt um alle Formalitäten für die Scheidung zu besprechen *lach*


    Die Liedwahl find ich super, das passt wirklich wie die Faust auf´s Auge und ich musste beim Lesen im Gedanken direkt mitsingen *lach* mein Freund hört öfters die Ärzte und dieses Lied lief auch noch vor ein paar Tagen bei uns im Wohnzimmer ^^ Immer diese Ohrwürmer.


    Die Begegnung fand ich lustig... ob wir dem Herrn wohl mal wieder begegnen werden? Nicht´s geschieht doch ohne Grund, oder? ^^ Und das ihr dieser Zusammenstoß ein leichtes Kribbeln zurück gelassen hat, lässt darauf schließen, dass ihr Herz anfängt die Situation zu verarbeiten und sich bereit macht, die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen...


    Sehr schöne Fortsetzung! Mädelsabende sind immer hilfreich :O)

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
    ***************[/CENTER][/COLOR]




    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="Sienna"]P.S. Für Rehctshcbriefleher wird kiene Hatufng übrnemoemn! *g*[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • Ja, genau. Hatt ichs mir doch gedacht. :angry Was für ein unsensibler Klotz, vernasch ich eben mein neues Mäuschen in meinem alten Ehebett. Es gibt so Typen, die in immer enger werdenden Kreisen um sich selbst rotieren.
    Ich bin allerdings der Meinung, dass die Neue an dem, was da im Schlafzimmer vorgefallen ist, vielleicht gar nicht so unschuldig ist. Sie tut jetzt zwar etwas bedröppelt und peinlich berührt, aber es gibt so - Zicken, die sowas mit Absicht inszenieren, um die Vorgängerin zu verletzen und eine eindeutige Duftmarke zu hinterlassen. Man kann zwar noch nicht sagen, ob Bettina eine von der Sorte ist, aber ich bin da erstmal mißtrauisch.
    Ansonsten pflichte ich Nery gerne bei: ich glaube auch, dass Marcel von der "neuen" Eileen, die so selbstbewusst auftritt und ihre Interessen vertritt, überrascht ist. Und verwirrt. Und auch angezogen. Und genauso wie Nery hatte ich mir am Anfang ja auch gewünscht, dass Eileen es gelingt, ihn seiner neuen Liebschaft wieder auszuspannen; aber auch ich bin jetzt nicht mehr so sicher, ob das wirklich gut für sie wäre. Wenn, dann nur unter veränderten Bedingungen.
    Die Barszene war dagegen eine schöne, lockere Abwechslung. Ich hab sehr gegrinst dabei. Das hat ihr bestimmt gut getan. Und dass sie wieder ein Kribbeln verspürt bei der Begegnung mit Mister X, das gefällt mir auch sehr gut. Vor allem würde es mir gefallen, wenn Eileen eine Liebschaft anfangen würde (es muss ja nicht gleich wieder was ganz Festes sein), und Marcel das mitkriegt. *HämischDieHändeReib* Obwohl mir ja auch immer noch dieser Bankberater im Kopf rumspukt. Den fand ich auch ganz niedlich. :D
    Wieder mal eine - ups, nein es waren ja zwei! - schöne Fortsetzung(en).


    Liebe Grüße!

  • Hach wie schön. Bei all dem Ärger und all dem Kummer, den sie in den letzten Wochen hatte (ich schließe mich ihr im übrigen an, es fällt schwer, sich vorzustelllen, dass es wirklich nur drei Wochen sind, seit ihr Leben sich in einen Scherbenhaufen verwandelt hat), stellt sie doch fest, dass ihr tatsächlich noch die Knie weich werden können, wegen einem Mann. Selbst wenn man nicht viel in die Sache hineininterpretieren will, aber es macht doch Hoffnung, dass der Mistkerl (sorry, aber ich habe zur Zeit keine andere Bezeichnung für Marcel) sie nicht gänzlich für alle anderen verdorben hat. Irgendwie hat man sich ja nun zu der Erkenntnis durchgerungen, dass die beiden vermutlich von Anfang nicht wirklich zusammengepasst haben, oder zumindest nur solange wie das Leben aus eitel Sonnenschein besteht und keine Probleme zu lösen sind. Ich wage, zumindest im Augenblick, zu bezweifeln, dass Marcel sich in nächster Zeit zu ähnlicher Stärke aufraffen kann wie Eileen das getan hat. Und so einen Schwächling, wie er im Moment ist, kann sie einfach nicht brauchen.
    Ohne sie in Richtung einer Affäre drängen zu wollen, manche Dinge brauchen einfach Zeit, um verarbeitet zu werden, gebe ich hier einfach mal meiner Hoffnung Ausdruck, dass Eileen früher oder später doch wieder eine gute und erfüllende Beziehung führen kann. *seufz*


    Marlene stellt sich in dieser Szene wieder genauso dar, wie man sie schon kennt, eine recht leidenschaftlich ihre Freundin verteidigende junge Frau, die einem manches Schmunzeln entlockt und der man einfach seine ungeteilte Sympathie entgegenbringen muss. Herrlich, wie sie sich über Marcel aufregt (das könnte ich sein :) Und wie sie Eileen auf die Bühne gebracht hat, hat mich einen Moment richtig lachen lassen. Schätze, der Zweck wurde erreicht, der ganze Frust und die ganze Wut kamen heraus.


    Naja, bleibt nur zu hoffen, dass sie zumindest die finanziellen Aspekte der Trennung schnellstens geregelt kriegt. Und Marcel, dieser....nein, ich halte mich zurück, mal nicht nur an sich denkt.


    Schön geschrieben und bestens nachvollziehbar wie immer in deiner Geschichte.
    LG Nery

  • Kiara: Jaaa, es sind echt erst drei Wochen, man denkt es kaum - und wir haben erst Ende der zweiten Woche angefangen, das ganze Geschehen zu verfolgen. Wie war das mit Erzählzeit und erzählter Zeit?
    Ich habe also 15 Monate gebraucht, um 1 Woche zu erzählen :hua:rolleyes naja, wir habens ja alle nicht eilig :D
    Schauen wir mal, ob die Begegnung noch irgendwelche Folgen haben wird. ;)



    Julsfels: Hihi, der Bankbeamte spukt Dir also im Kopf rum? Wer weiß...:rollauge
    Ja, Marcels Blickwinkel scheint doch relativ eng zu sein. Alles nur "halb so schlimm"... *örgs*
    Soso, Du wünschst ihr also eine Affäre ? Du bist ja fies. Und das nur um Marcel zu ärgern :applaus



    @Nery: Ich glaube, DU und Julsfels könntet den "Ärger-Marcel-mit-einer-Affäre" Club eröffnen. Ich lasse mal offen, ob ihr damit Glück habt.
    Wobei... wenn Eileen jetzt was anfängt, wäre das doch eigentlich keine Affäre oder? Sie ist ja schließlich von Marcel getrennt... *grübel* ?


    Ja, Marlene war mal wieder in ihrem Element ;) und hat instinktiv das richtige für Eileen getan!




    Vielen Dank für Eure lieben Kommis!!!


    Fortsetzung wird hoffentlich morgen kommen. :)

  • 24.


    Da war es wieder. Das leere Haus.



    All die Energie, Kraft und das Kribbeln, die sie bis vor einigen Minuten noch erfüllt hatten, schienen aus ihr zu weichen wie die Luft aus einem angestochenen Luftballon.
    Sie hörte das Motorengeräusch von Lenes altem VW in der Ferne verschwinden. Dann war es still, nur der Regen trommelte gleichmütig aufs Dach, als sei alles in bester Ordnung.
    Eileen spürte, wie sich ihr Magen und ihr Herz gleichzeitig zusammen schnürten und wieder ergriff sie das mulmig-unschöne Gefühl der letzten Nächte.
    Vorsichtig stellte sie ihre Tasche ab und betrat das leere Wohnzimmer. Es war so still, man hätte fast eine Stecknadel fallen hören können.
    Eine unbehagliche, dunkle Stille war es. Rasch drückte sie wie schon an jedem vergangenen Abend der letzten Woche auf sämtliche Lichtschalter in Wohnzimmer und Küche.



    Um die unerträgliche Stille irgendwie zu durchbrechen, schaltete sie sofort den Fernseher ein. Während der Wettermann vergnügt verkündete, dass der Herbst endgültig Einzug gehalten habe, stand sie wieder auf und setzte eine ihrer zahllosen einsamen Wanderungen durchs Haus fort.
    Sie wusste gar nicht recht, wo sie es hintrieb. Es schien ihr nur so, als ertrage sie keinen Platz in diesem Haus, in dieser Stille und Einsamkeit länger als fünf Minuten.
    So stieg sie die Wendeltreppe nach oben, machte auch hier wieder in fast allen Zimmern, abgesehen von Marcels altem Arbeitszimmer, das nun so leer und verwaist auf das hinwies, was fehlte und was so falsch war, Licht und ließ die Rollos herunter.



    Dann ging sie ins Badezimmer, schälte sich aus den Kleidern und während heißes, dampfendes Wasser plätschernd in die Badewanne lief, drehte sie sich ihr Haar zu einem kleinen Dutt auf, den sie mit einem Stäbchen fixierte.
    Dann stieg sie vorsichtig in die Badewanne und lehnte sich seufzend zurück.
    Das hatte schon immer ihre Gedanken beruhigt. Langsam ließ sie sich in dem heißen Schaumbad nieder und versuchte für einen Moment die Augen zu schließen, um zu entspannen.
    Obwohl sie todmüde war, erfüllte Eileen genau wie in den letzten Tagen diese furchtbare Anspannung und Nervosität, die sie kaum schlafen ließen. Vermutlich hatte sie seit mehr als einer Woche keine Nacht mehr hinter sich gebracht, in der sie nicht mehrmals aufgeschreckt war, die benachbarte Bettseite betastet und nach dem warmen Männerkörper neben sich gesucht hatte, nur um dann diesen bitteren Schmerz in sich aufsteigen zu fühlen und nur mühsam zurück in den Schlaf zu finden.
    Die wildesten Träume verfolgten sie dann, teilweise gruselig, teilweise einfach unsinnig, selten auch schöne Träume, Erinnerungen an vergangene Zeiten, Illusionen dessen, was eigentlich noch sein sollte und nicht mehr war.



    Müde pustete Eileen einige Schaumblasen in die Luft und sah ihnen nachdenklich nach, wie sie schillernd für einen kurzen Augenblick nach oben schwebten und dann zerplatzten.
    Ganz so wie ihre Träume, ihre Wünsche und ihre Hoffnungen – wie ihr ganzes Leben, zumindest mehr oder weniger.
    Sie schloss die Augen und die Erinnerungen stiegen in ihr auf. Wie oft hatte sie es genossen, abends nach der Arbeit hier zu entspannen.
    Marcel hingegen war der klassische „Dusch-Typ“. Er sagte immer, dass er in der Badewanne gar nicht sauber werden könne, weil ihn schon alleine die Vorstellung, sich in derart heißes Wasser zu tauchen, in Schweiß badete.
    Bei diesem Gedanken musste Eileen gegen ihren Willen lächeln. Meist war sie dann nach dem heißen Bad hinunter ins Wohnzimmer gegangen, hatte ein leichtes Abendbrot zubereitet und es sich gemeinsam mit Marcel gemütlich gemacht.



    Gerade an den Sonntagabenden war dies oft so gewesen, wenn sie nicht gerade mit Lene und Dirk oder anderen Freunden unterwegs gewesen waren.
    Aber jetzt – wer wartete jetzt unten auf sie? Der Wettermann mit seinen Regenprognosen? Nein, nicht einmal der würde jetzt noch über die Mattscheibe flimmern.
    Alles was unten auf sie wartete, war ein Wohnzimmer, dem man bei genauem Hinsehen die Lücken, welche Marcels Auszug hinterlassen hatten, durchaus ansah – das und die Stille der verregneten Herbstnacht.
    Seit Tagen hatte sie nicht mehr geweint, doch jetzt konnte sie nicht mehr gegen die Tränen ankämpfen. Sie vermischten sich mit dem duftigen Badewasser und brachten die um sie herumschwebenden und –schwimmenden Seifenblasen zischend zum Platzen.
    Es war alles so ungerecht, so unglaublich, so unerträglich geworden!
    Seit Tagen hatte sie versucht zu funktionieren, ihren Kopf einzuschalten und das nötigste zu tun und mit der immer stärker werdenden Erkenntnis, dass dies gerade wirklich geschah, dass ihre Ehe vor dem Aus stand und ihr Mann zu einer anderen gezogen war, waren auch die Verbitterung und die Wut gekommen. Sie hatten den tiefen Schmerz und die Fassungslosigkeit, das Gefühl von machtloser Hilflosigkeit, von Einsamkeit eine Weile zu verdrängen verstanden.



    Doch an diesem Sonntagabend war alles wieder so, als sei es gerade eben erst geschehen. Und war es das nicht irgendwie auch? Noch vor einer Woche hatte sie kaum realisiert, was geschehen war. Wie konnte es nur sein, dass sich in einer Woche das Leben so grundlegend veränderte?
    Manifeste, die seit Jahren die Säulen des Daseins waren, plötzlich ohne weiteres pulverisiert zu Boden fielen. Wie sollte sie nur weiterleben ohne diese Manifeste?
    Eileen wischte sich schniefend mit schaumbedeckten Händen die Tränen aus dem Gesicht, zog den Stopfen und ließ das Wasser ablaufen.
    Sacht rubbelte sie sich ab und schlüpfte in ihren Pyjama.
    Dann ging sie hinunter ins Wohnzimmer.



    Im Fernsehen flimmerte irgendeine nächtliche Talkshow, in der sich zwei Politiker über die kommenden Steuererhöhungen stritten und der eine dem anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben versuchte, während die Moderatorin vergeblich versuchte, stichhaltige Antworten auf konkrete Fragen zu bekommen.
    Eigentlich war also alles wie immer. Und doch so ganz und gar nicht.
    Doch die Welt um sie herum drehte sich gleichmütig genauso weiter wie bisher. Eileen seufzte, nahm die Fernbedienung zur Hand und stellte einen anderen Kanal ein, der nicht viel amüsanteres verkündete. Doch der Fernseher vertrieb wenigstens die unangenehme Stille - die Stereoanlage hatte Marcel mitgenommen.



    Als sie auf den leeren Platz neben dem Fernseher starrte, zerbrach sich Eileen einen Moment lang den Kopf darüber, ob dies so vereinbart gewesen war. Sie wusste es beim besten Willen nicht mehr.
    Müde stand sie auf und wanderte hinüber in die Küche. Ihr Magen knurrte, obwohl sie vorhin mit Marlene zusammen zu Abend gegessen hatte.
    So wenig wie sie in den ersten drei Wochen nach der Trennung hatte essen können, umso mehr Hunger hatte sie seit gestern.
    War das nun das große Frustfressen?
    Ganz ihrem unglaublichen Appetit entsprechend hatte sie gestern den halben Supermarkt leer gekauft und fand sich nun zum ersten Mal seit langer Zeit vor einem gut gefüllten Kühl- und Gefrierschrank, aus dem sie sich eine Tiefkühltorte nahm, die sie am Morgen schon angeschnitten hatte.



    Vielleicht war es wirklich Futter für die Seele?
    Hungrig aß sie gleich zwei Stücke der Leckerei, räumte das Geschirr zur Seite und setzte sich wieder vor den Fernseher. Ihr Rücken schmerzte nach wenigen Minuten auf der weichen Couch und sie rutschte in den Schneidersitz und nahm den harten Holzboden in Kauf. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie dringend ins Bett gehen sollte. Doch ein Schauder überlief sie bei diesem Gedanken.



    Immer noch konnte sie das gestern gesehene Bild nicht verdrängen. Eine Weile überlegte sie, ob es nicht vielleicht klug sei, morgen nach der Arbeit ins Möbelhaus zu fahren und sich nach einem günstigen neuen Bett umzuschauen. Ein Einzelbett würde ja vorerst reichen.
    Mit diesem Bett da oben waren einfach zu viele Erinnerungen verbunden – und nicht nur die des vorigen Tages.
    Letztlich war ihr Kind in diesem Bett entstanden, aber es waren noch so viel mehr Erinnerungen in ihr.
    Sie wusste noch genau, wie es in der ersten Nacht in diesem Haus gewesen war.
    Nach einem Tag voller Plackerei und Umzugsstress hatte in dem ganzen Haus bis auf die bereits eingebaute Küche noch nichts seinen Platz gefunden – nichts außer dem Bett.
    So hatten sie beide sich abends darauf ausgestreckt, glücklich aneinander gekuschelt und sich ihr Leben in diesem Haus in den schönsten Farben ausgemalt. Wie sie einmal Kinder haben würden, wie man es ausbauen könnte und wie man den Garten bepflanzen wollte.



    Es schien Ewigkeiten weit weg zu sein und doch so nah. Eileen lächelte schmerzerfüllt und stand ruckartig auf, ganz als könne sie die Erinnerung damit verscheuchen.
    Es war so leer. Es war so still.
    Wenn sie doch wenigstens ein Haustier gehabt hätte! Und wenn es nur ein schlichter Fisch im Aquarium gewesen wäre, mit dem sie nun hätte plaudern können – ganz gleich ob er sie verstand oder nicht – oder der mit einem „Blubb“ im Wasser die klamme Stille im Haus vertrieben hätte und ihr das Gefühl gegeben hätte, nicht das einzige Lebewesen auf der Welt zu sein… zumindest auf dieser kleinen Welt innerhalb ihrer vier Wände, die gerade so groß und erdrückend zu sein schien wie ein ganzer Kontinent.
    Eileen seufzte tief auf. Marcel hatte immer etwas gegen Haustiere gehabt. Als Kind hatte Eileen einen Hund gehabt, Annie, eine süße Mischlingshündin.



    Diese war aber gestorben, bevor Eileen ausgezogen war.
    Marcel hatte eine Katzen- und Hundehaarallergie und damit kam weder eine Samtpfote noch ein Folgehund jemals in Frage.
    Aber auch von Fischen, Vögeln oder anderen Tieren hielt Marcel nichts. Sie würden ja doch nur Arbeit machen und „nichts bringen“, hatte er immer gesagt.
    Wieso hatte sie ihn nie vom Gegenteil überzeugen können? Nachdenklich fragte Eileen sich, ob sie Marcel eigentlich jemals klar gesagt hatte, wie viel ihr an einem Haustier gelegen wäre.
    Eigentlich hatte sie das nie geäußert, denn seine Haltung war so überdeutlich gewesen. Ob das auch in anderen Punkten so gewesen war?
    Erstaunt stellte sie fest, wie sich ihr Blickwinkel auf viele Dinge in der Beziehung allmählich zu wandeln begann. Hatte sie Marcel vielleicht in noch viel mehr anderen Dingen in besserem Licht gesehen als er verdient hatte?



    Sie gähnte und zuckte mit den Schultern, auch wenn niemand da war, der sie sehen konnte.
    Es half alles nichts, es war schon deutlich nach Mitternacht und morgen klingelte der Wecker in aller Herrgottsfrühe. Sie musste schlafen gehen.
    Zögerlich schaltete sie den Fernseher aus und rieb sich schaudernd die Arme, als die Stille wieder ohrenbetäubend laut zu werden schien.
    Sie ließ vorsorglich eine Stehlampe an, zwang sich jedoch dazu, die anderen Lichter zu löschen. Immerhin musste sie die Stromrechnung ab sofort ganz alleine begleichen und konnte es sich nicht erlauben, zu viel Geld dafür auszugeben.
    Sie musste morgen unbedingt Zeit finden, alles haarklein durchzurechnen, um sich ihrer finanziellen Situation ganz sicher sein zu können.
    Aber jetzt war es zu spät, und sie war viel zu müde.
    Leise tappte sie nach oben ins Schlafzimmer. Sie ahnte bereits, dass sie am Morgen nicht gut aus den Federn kommen würde und nahm sich sicherheitshalber schon ihre Kleider aus dem Schrank.



    Sie konnte es sich nicht erlauben, auch noch zu spät zur Arbeit zu kommen.
    Eileen drehte sich um und betrachtete das Bett mit erneuter Abscheu. Dann atmete sie tief durch und schlug die Bettdecke zurück.
    „Morgen wird ein neues Bett gekauft!“, sagte sie entschieden in die Stille des Raumes hinein.
    Jetzt war sie dankbar für den Regen, der die Stille zumindest ein bisschen durchbrach und mit seinem eintönigen, beruhigenden Trommeln eine einschläfernde Wirkung auf sie hatte.
    In ihrem Kopf wurden die Gedanken schwerfälliger und träger und sie spürte, wie der Schlaf sie zu übermannen begann und die angespannte Nervosität in ihr zumindest für den Moment zu besiegen schien.
    Und das letzte Bild, das sie wahrnahm, bevor sie in den Schlaf sank, waren ein Paar funkelnder Augen – funkelnd blau.



  • Mann, mann - obwohl die Fotos für dieses Kapitel relativ einfach zu machen waren, ist am "Set" echt der Punkt abgegangen. :eek::cool: Und ich habe jede Menge Outtakes für euch:



    Hier direkt mein Lieblingsfoto - ich kann es euch nicht vorenthalten (und nehme an, Julsfels und Nery werden sich sehr daran erfreuen :D )




    Das nächste dürfte euch auch freuen - da hat MArcel doch tatsächlich eine romantische Interaktion mit niemand anderem als Eileens Chef gemacht (eigentlich nur gepfiffen, um dessen Laufbahnanzeige mal wieder wenigstens in die neutrale Zone zu kriegen). Bettina sieht das aber direkt mal als Treuebruch und so ist die Betrügerin aufeinmal die Betrogene :roftl und kriegt glatt nen Nervenzusammenbruch.



    Hach, und das find ich ja herzzereißend - ein Schnappschuss.



    Um die Schmuseszenen auf dem Bett hinzukriegen, musste ich Eileen Marcel ja wieder zugänglich kriegen, also durfte sie ein bißchen Liebestrank schlürfen.



    Dafür musste ich allerdings erst spezielle Mitarbeiter "einfliegen" lassen



    Ein interessantes Bild bot sich auch hier - während Marlene, Dirk und Eileens Chef (leicht verändert im Aussehen) lernen, um ihre Laufbahnanzeigen aus den Miesen zu holen (jaaa, manchmal spare auch ich mit Cheats :D ) spielt sich eine interessante Szenerie ab.



    Mitten während der "Dreharbeiten" fährt plötzlich mitten in der Nacht (!) eine Karre vor...



    Ooops, wir haben die Rechnungen nicht bezahlt! Was nimmt der böse Fiesling mit? Die Dusche! Na, nicht so schlimm, Eileen musste in dieser FS ja nur baden!



    Naja... Pustekuchen! Da ging genau die Badewanne doch kaputt und Eileen ist mit der Reparatur hoffnungslos überfordert.



    Ein kleines Experiment ließ Eileen dann gebären (brauchte ein Kind für den Rückblick mit Hund ;) )



    Und siehe da - Marcel ist offenbar geläutert und freut sich diesmal richtig!



    Oops, wer ist denn da nicht aus dem Pool raus? (ich bin ja sooo gemein!)



    Und dann das letzte Bild der Outtakes - wie ihr seht, sind die Darsteller hoffnungslos übermüdet


  • Huhu Innad,


    lange ist es her, dass ich das letzte Mal einen Kommi hier hinterlassen hab. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. :rollauge
    Obwohl doch... Gerade bei der Fortsetzung heute ist mir der Kontrast zwischen der Nach-Außen-hin-geben Eileen und der Alleine-für-sich Eileen aufgefallen. Nach Außen hin, zeigt sie sich so stark, dass selbst Marcel beeindruckt ist. Sie organisiert ihr Leben und gibt ihm Kontra. Zeigt ihm, dass sie sehr wohl ohne ihn klar kommt und das sie sich viel mehr Gedanken über die ganze Lage gemacht hat. Viel weiter gedacht hat als er und sich schon mehr informiert hat.
    Und nicht nur vor Marcel gibt sie sich stark, auch auf ihrer Arbeit, vor ihren Eltern und im restlichen Leben. Zwar traurig, aber nicht so verzweifelt, wie sie ist. Gerade jetzt in der letzten Fortsetzung zeigt es sich, dass sie noch lange nicht mit der ganzen veränderten Situation klar kommt. Wie schwer es ihr fällt, ganz alleine zu sein. Wie leer das Haus jetzt ist, wenn niemand außer einem selbst mehr dort wohnt...
    Aber da ist ja doch noch Hoffnung auf einen Neuanfang, wenn man die Begegnung in der Karaoke-Bar richtig deutet. Zu gönnen wäre es ihr, aber ich fürchte, das wäre im Moment noch zu früh für eine Beziehung. Aber ein kleiner Flirt könnte da ja durchaus drin sein. :)


    Tja, ich reihe mich jetzt bei denen ein, die Marcel für die Bettgeschichte einfach nur lynchen wollen. Das geht echt gar nicht. Die Bettwäsche hätte ich komplett entsorgt an Eileens Stelle. Aber ich bin da auch ziemlich empfindlich was die Bettwäsche angeht in der ich schlafen muss. :rolleyes


    Die Outtakes sind ja mal klasse. Vor allem das erste Bild, als Eileen so schön stinkig guckt. Das hab ich so noch nie im Spiel gesehen. :roftl


    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallo Innad,


    jaja, ich bin sehr zufrieden. :D Zum einen natürlich über Eileens Haltung Marcel gegenüber in den Outtakes, aber vor allem, weil ich auch hier nach dem Urlaub gleich eine Fortsetzung vorfinde. Sehr vorbildlich! :D
    Und nochmal zu den Outtakes: das Bild von Eileen auf dem Bett mit der Baby-Gedankenblase finde ich herzzerreissend. *schnief*


    Und jetzt zum Kapitel! Dass es noch Rückfälle geben wird, auch wenn Eileen so langsam auf den richtigen Weg findet, war zu erwarten und ist wohl auch normal. Und vermutlich auch wichtig, denn wahrscheinlich kommt so die Verarbeitung des Vorgefallenen voran. Aber schön ist es natürlich nicht.
    Und Eileens Gefühle in dem großen, leeren Haus sind auch absolut nachvollziehbar. Der nächste Schritt könnte jetzt eine nette, kleine Wohnung für sie sein, die sie nach ihren eigenen Vorstellungen einrichten und mit Haustieren anfüllen kann, ohne Rücksicht auf jemand anderen nehmen zu müssen. Sowas macht Freude, und es könnte ihr zeigen, dass es auch ein paar positive Aspekte bei der Sache gibt. Mal ganz abgesehen davon, dass es sich vermutlich auch aus finanzellen Gründen empfehlen würde. Aber, und da lege ich jetzt mal großen Wert drauf: sie braucht ein zusätzliches Zimmer. Ein Kinderzimmer. Sie isst für zwei! ;) Du siehst, ich gebe nicht auf. *HypnotischeWellenZuInnadSchick* :roftl
    Was ich auch schön finde, ist der behutsame Wechsel von Eileens Blickwinkel. Dass sie jetzt auch in der Lage ist, auch Marcels negative Seiten zu sehen und zu erkennen, was vielleicht nicht gut gelaufen ist in ihrer Ehe.
    Und am Ende die blauen Augen! Uh! Wenn das mal nicht die Augen von dem geheimnisvollen Unbekannten aus der Bar sind! *Hibbel*


    Wieder ein schönes, gefühlvolles Kapitel. Wie immer bei Dir. Ich weiss, ich wiederhole mich, aber es ist halt auch jedesmal wahr.


    LG!

  • Llynya: Ja, das stimmt- Eileen trägt zurzeit zwei Gesichter. Vielleicht ja aber auch vor sich selbst. Vielleicht gibt es da einen Teil in ihr, der bereit ist, alles zu akzeptieren und die Stärke hat, es zu verdauen. Der andere ist aber immer noch fassungslos.
    Wie bereits gesagt, in der Geschichte selbst ist ja gerademal eine Woche seit Beginn der Story vergangen :) Du hast recht, für eine Beziehung wäre es mit Sicherheit noch zu früh, und ob die Begegnung in der Bar wirklich bedeutung hatte, ist ja auch noch völlig offen. Es zeigt auf jeden Fall, dass sie grundlegend schon einen Schritt weiter gegangen ist, was ihr Gefühlsleben angeht.
    Und das mit der Bettwäsche sehe ich genauso :)



    Julsfels: Hihi, Du bist eisenhart, was Deine Schwangerschaftstheorie angeht ;) Respekt! :)
    Der Auszug aus dem Haus wäre für Eileen vielleicht wirklich nicht schlecht, aber ich glaube, soweit ist sie noch nicht. Aber kommt zeit, kommt Raum ;)
    Und tja... die blauen Augen. Vielleicht war es ja nur eine Berührung oder ein Zeichen, vielleicht auch mehr ;)

  • 25.

    Zufrieden stemmte Eileen die Hände in die Hüften und betrachtete ihr Werk.
    Ein Gefühl von Erleichterung nahm sie ein, als sie langsam durch das veränderte Schlafzimmer schritt.



    Sie hatte sämtliche Möbel und Wanddekorationen aus dem Zimmer verbannt und sich – ganz wie sie es vor einer Weile beschlossen hatte – im Möbelhaus ihres Vertrauens ein neues, günstiges Bett, einen neuen Schrank und Nachttisch gekauft.
    Zuerst hatte sie ein kleines Einzelbett kaufen wollen, doch Lene – die sie begleitet hatte – war energisch dagegen gewesen.
    „Du wirst nicht dein Leben lang alleine bleiben, Eileen!“, hatte sie empört ausgerufen. „So ein Bett ist viel zu klein, selbst für dich alleine!“



    Also hatte sie sich breitschlagen lassen, ein großes Bett zu nehmen.
    Gestern war ihr Vater da gewesen, hatte einen großen Farbeimer mitgebracht und – obwohl sie ihn nicht darum gebeten hatte – ohne große Kommentare angefangen, die Böden und Wände abzukleben und das Zimmer anders zu streichen.
    Dabei hatte sie nur am Rande in einem Telefonat erwähnt, dass sie die Wandfarbe auch gerne ändern würde, dazu aber zurzeit nicht recht die Kraft hatte – mal ganz abgesehen davon, dass sie mit ihren zwei linken Händen vermutlich alles andere im Raum mit Farbe beglückt hätte als die Wand selbst.
    Eileen ließ sich nachdenklich auf das neue Bett sinken und sah sich um.



    Nun war es noch offizieller, dass ihre Ehe zu Ende war, denn diese Farbe hätte Marcel sich um nichts in der Welt gefallen lassen!
    Ein Lächeln huschte bei dieser Vorstellung über ihr Gesicht und einen Moment dachte sie darüber nach, das neue Zimmer mit dem Handy zu fotografieren und das Bild per MMS an Marcel zu schicken, tat dies aber im nächsten Moment als kindisch und unnütz ab.
    Dennoch musste sie alleine über die Vorstellung noch weitere fünf Minuten lächeln, während sie sich auf den Weg nach unten ins Wohnzimmer machte. Auf dem Boden lagen einige Unterlagen ausgebreitet – Rechnungen, Auflistungen, Verträge.



    Marcel hatte sich – obwohl er es versprochen hatte – seit fast fünf Wochen nicht mehr gemeldet, um ihr mitzuteilen, wie sie finanziell weiter machen wollten. Eileen hatte ihn etliche Male zu erreichen versucht – er hatte sie immer wieder vertröstet: er habe zu viel Stress auf Arbeit, um sich damit zu befassen. Er müsse es sich erst noch einmal überlegen. Er sei gerade dabei, alles durchzurechnen. Dann hatte er angeblich eine Woche mit Grippe im Bett gelegen, in dieser Zeit war er nicht einmal ans Telefon gegangen.
    Es musste schnell eine Lösung gefunden werden. Sie verdiente nicht ausreichend, um das Haus mit allen Kosten alleine zu halten und von dem Rest auch noch zu leben.
    Viel mehr reichte ihr Gehalt gerade einmal, um die laufenden Kosten zu decken, aber für Lebensmittel und Haushaltskosten blieb dann nichts mehr übrig, geschweige denn von Luxusartikeln wie neu erstandenen Kleidern oder dem neuen Bett.



    Eileen biss sich nervös auf der Unterlippe herum, als sie ihren Blick erneut über die Zahlen schweifen ließ. Wenn sie sich nicht schleunigst etwas überlegte, würde sie in wenigen Wochen bankrott sein. Noch hatte sie einige Reserven auf ihrem Konto, denn sie hatte sich bereits wenige Tage Marcels Auszug einen kleinen Teil des dort gesparten Guthabens auf ihr Konto überwiesen. Das war absolut rechtens, wie ihre Anwältin ihr versichert hatte. Des Weiteren schlummerte noch ein kleines Sparbuch in sicherem Gewahrsam. Darauf befand sich Geld, das Eileen schon als Kind und Teenager angespart und glücklicherweise nie benutzt hatte. Aber es würde ihr nicht viel länger als ein oder zwei Monate ermöglichen, sich mit Essen und allem Notwendigen zu versorgen. Und das Polster auf ihrem Konto würde auch bald erschöpft sein. Der Gedanke daran ließ sie ein Gefühl von Panik empfinden.
    Langsam stand sie auf und rieb sie sich über die Augen, obwohl es erst vier Uhr am Nachmittag war. Sie schlief nachts offenbar immer noch zu schlecht, denn es hatte seit der Trennung keinen Tag mehr gegeben, an dem sie sich nicht müde und schlapp gefühlt hatte.



    War das aber ein Wunder, bei allem, was geschehen war? Auch wenn die Trennung von Marcel nun schon fast acht Wochen her war, so schien das alles immer noch gerade erst gestern geschehen zu sein. Zwar hatte sich der Großteil, vor allem ihr Verstand, von ihr inzwischen damit abgefunden, dass es aus war, dass das alles wirklich passiert war… aber es gab einige Stellen ihrer Seele, die dieser Erkenntnis noch weiter hinterher hinkten.
    Vermutlich war das ganz normal so. Oder nicht?
    Sie wusste es nicht, und sie konnte auch niemanden fragen.
    Lene war für sie da, aber irgendwie fühlte sich Eileen oft zu sehr gedrängt von ihr. Wenn sie einmal ansprach, dass sie Marcel vermisste, schnaubte Lene immer wie ein wilder Bulle, was Eileen das Gefühl gab, dass diese Empfindungen nicht normal seien.
    Aber auch wenn die Liebe zu ihm inzwischen so gut wie erloschen war – alleine durch alles, was er ihr seither „angetan“ hatte – so gab es doch immer noch die Bindung zu ihm. Gewohnheiten, Vertrautheiten, die sich nach etlichen Jahren nicht mit einem Wimpernschlag null und nichtig machen ließen.
    Sie öffnete die Terrassentür und trat hinaus auf die bereits im Winterschlaf befindliche Terrasse.



    Heute regnete es ausnahmsweise einmal nicht, aber es war in den vergangenen Nächten klirrend kalt geworden. Kein Wunder, es war ja bereits November.
    Sie fürchtete sich vor den bald anstehenden Vorweihnachtstagen – eine Zeit, in der sicher niemand gerne alleine und schon gar nicht frisch getrennt war.
    Marcel hatte jedoch nie viel für Weihnachten übrig gehabt. Er hatte diese Zeit als „Konsummacherei“ verdammt – und es auch so mit seiner Schenkenslust gehalten. Nach einigen Jahren hatte Eileen die Hoffnung darauf aufgegeben, einmal etwas „schönes“ von ihm zu bekommen.
    Meistens hatte er sich mit der Aussage „aber wir haben doch uns“ aus der Affäre gezogen. Dabei hatte sie ihm jedes Jahr etwas geschenkt, meist hatte sie schon im frühen Herbst dafür gesorgt. Sie hatte es immer geschafft, ihn am Heiligabend zu überraschen.



    Dieses Jahr war ihr jedoch nichts eingefallen. In der Regel schaffte sie es im Laufe des Jahres einen Wunsch von Marcel „aufzuschnappen". In diesem Jahr war dies nicht so gewesen – nun, und dann war ohnehin die Trennung gekommen.
    Aber wenn sie heute darüber nachdachte, hatte es nicht zu ihr gepasst, dass sie so gar nichts wusste. Das zeigte einmal mehr, dass auch sie sich bereits von ihm entfremdet hatte. Vielleicht war er für sie wirklich weniger bedeutsam gewesen als sie realisiert hatte?



    Sie zuckte die Achseln, auch wenn sie niemand sehen konnte und schloss die Tür wieder.
    Ihre Gedanken wanderten wieder zum Haus und den damit verbundenen Kosten.
    Zorn stieg in ihr auf, wenn sie daran dachte, dass Marcel sich immer noch nicht gemeldet hatte. Zwei Kurzmitteilungen hatte sie ihm in der vergangenen Woche bereits geschickt – auf die erste war gar keine Reaktion gekommen, auf die zweite – die sie gestern losgeschickt hatte – hatte er an diesem Morgen geantwortet. „Ja, weiß schon. Bin im Stress, melde mich asap.“



    „As soon as possible“, zischte sie in den leeren Raum und ballte die Faust. Was hatte er schon so wichtiges zu tun? Seine blonde Bettina glücklich machen, sich von ihr die Füße massieren lassen oder was auch immer?
    Eileen schnaubte. Sie würde morgen erneut ihre Anwältin anrufen. So konnte es nicht weitergehen. Einen Moment überlegte sie, ob sie Marcel noch ein letztes Mal damit drohen sollte. Doch dann schüttelte sie den Kopf.
    Sie hatte ihren Standpunkt mehr als einmal klar gemacht und ihm auch mehrmals gesagt, dass sie nicht zögern würde, rechtlich das einzuklagen, was ihr nun einmal zustand.



    Marcel konnte nicht erwarten, dass seine Entscheidungen ohne Konsequenzen blieben.
    Eileen seufzte und sah sich um. Über kurz oder lang würde sie das Haus auf jeden Fall verkaufen müssen, es blieb ihr gar nichts anderes übrig.
    Alles andere war auch unsinnig, was sollte sie schon mit so viel Platz? Sie konnte ihn alleine nicht ausfüllen und darum schien ihr in dem vielen Raum jeden Tag erneut die große Leere entgegen zu starren.
    Eigentlich mochte sie das Haus, es zerriss ihr das Herz, sich vorzustellen, es einem anderen glücklichen Paar zu verkaufen und es in einigen Monaten unter deren liebevollen Händen zu etwas neuem wachsen zu sehen.



    Es gab hier auch so viele Erinnerungen, sie war noch nicht bereit für eine weitere Veränderung.
    Und doch waren es auch genau diese Erinnerungen, die so schwierig waren. Darum war auch die Veränderung im Schlafzimmer so nötig gewesen, in den anderen Räumen hätte sie am liebsten auch aufgeräumt.
    Plötzlich piepste ihr Handy. Es war eine erneute SMS von Marcel.
    Sie öffnete sie und sog die Luft tief ein.



    Ihr Herz begann so schnell zu pochen, dass sie dachte, sie ersticke jeden Moment. Ihre Wangen begannen zu glühen.
    Rasend vor Wut schnappte sie sich den Autoschlüssel, schlüpfte in Stiefel und Jacke, schwang sich rasch ihren Schal um den Hals und stülpte eine warme Mütze über den Kopf. Dann eilte sie zur Haustür hinaus.



    Wenige Sekunden später war sie mit quietschenden Reifen davon gefahren.

  • Wer hat eigentlich die Cliffhanger erfunden? *grrr* Das ist ja wieder mal gemein, du hörst auf, wenn es spannend wird.
    Soso, der feine Herr Marcel will also nicht zahlen - hätte mich ehrlich gesagt auch gewundert. Da ist es ja gut, dass die beiden keine Kinder hatten.
    Das Weihnachts-Beispiel hat mal wieder gezeigt, dass er ziemlich egoistisch ist. Er tut es zwar als Konsumfest ab, hat aber natürlich nichts dagegen, selbst ein tolles Geschenk zu bekommen...
    Ich geb Eileen da ganz recht, sie soll sich ihr Geld wenns sein muss einklagen.

  • Ja, genau das ist es, was ich meinte. Das Schlafzimmer renovieren, und zwar nach ihrem Geschmack. Ohne Rücksicht darauf, was Marcel gefällt. Mir scheint, Eileen ist auch der Typ (den man vermutlich häufiger bei Frauen antrifft), der sich und die eigenen Wünsche in einer Partnerschaft eher zurück nimmt.
    Aber auch diese Sache mit den Weihnachtsgeschenken sollte ihr zu denken geben (tut es ja auch, so scheint´s :p). Was für eine blöde Ausrede - "Wir haben ja uns." Das ist nix anderes als ein Deckmäntelchen für Interesselosigkeit, sogar Lieblosigkeit. Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass Marcel sehr wohl gerne genommen hat, was immer ihm Eileen und die Beziehung geben konnte, aber im Gegenzug nicht bereit war, auch nur einen Millimeter von seinen Vorstellungen und Wünschen abzuweichen oder auch mal etwas für sie zu tun - ein Egoist durch und durch. :angry
    Eileen, sei froh, dass Du den los bist.


    Und nun bin ich sehr gespannt, was für einen Vorschlag Marcel da gesimst hat. Das scheint ja mal wieder was zu sein, was genau in Marcels oben von mir geschildertes Verhaltensmuster passt. Aber es erfüllt mich mit ungeheurer Befriedigung, dass Eileen nicht mehr brav Ja und Amen sagt, sondern vor Wut kocht und ihm ordentlich Kontra geben wird. Vorwärts, Eileen! :applaus

  • Hallo Innad!
    ich will Dir auch mal wieder einen Kommi da lassen. Zwar lese ich immer mit, aber fürs regelmäßige Kommentieren reicht dann oft die Zeit nicht.
    Ich kann Eileens Gefühle sehr gut nachvollziehen. Der Verstand hat oft schon lange was akzeptiert - der orientiert sich ja an der klaren und harten Realität, aber die Gefühle wollen noch nicht so...
    Das braucht seine Zeit. Ich hätte an ihrer Stelle das Schlafzimmer auch verändern müssen!! Aber das beste wird doch sein, wenn sie sich eine eigene Wohnung sucht. Das Ganze zeichnet sich ja durch die finanziellen Probleme schon ab. Soll Marcel sie auszahlen und gucken was er damit macht!
    @ Julsfels - das mit der Schwangerschaft ist eine sehr interessante Theorie, die mir gefallen könnte....

    Liebe Grüße Tabatha
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • @CindySim: Hihi, ja, der Cliffhanger ist schon eine fiese Erfindung. Was Marcel nun wirklich vorhat, erfahrt ihr heute.


    Julsfels: Jaaaa... das hat ihr sicher gut getan, das Renovieren. ich gebe Dir recht, dass dieser "wir haben doch uns" - Spruch die "ich machs mir total einfach"-Variante war. Wie gut, dass Eileen manche Situationen nun mit anderen Augen sieht. Ob sie Marcel aber wirklich kontra gibt, ist fraglich - aber lies selbst!


    Tabatha: Danke, dass Du schreibst! Ja, das stimmt, der Verstand ist schneller als das Herz, Eileens Gefühle sind also wohl ganz normal, aber sie selbst ist sich da sicherlich unsicher.



    Danke für eure Kommis und viel Spaß mit der heutigen FS!

  • 26.

    „Nun beruhige dich doch erstmal, Eileen-Schätzchen“, versuchte Anita ihre Tochter zu besänftigen. Doch Eileen war dazu viel zu aufgeregt.
    „Ich weiß nicht, was ich dazu noch sagen soll!“, rief sie außer sich. „Was… was denkt sich dieser Mensch nur?“



    Ihr Vater kam erstaunt ins Zimmer.
    „Ich habe deine Stimme gehört“, sagte er und sah fragend von Eileen zu deren Mutter. „Was ist denn los? Ist etwas passiert?“
    „Nun…“, begann Anita, doch Eileen fiel ihr ins Wort: „Das kann man wohl so sagen! Ich… ich fahre zu ihm, Mama, ich… ich sag ihm ins Gesicht, was für ein egoistisches, blödes Ar…“
    „Nun mal ganz langsam, ich verstehe nur Bahnhof“, unterbrach ihr Vater sie. „Was ist denn los?“



    „Schätzchen, jetzt setz dich erstmal, ich koche uns einen Tee und dann reden wir in aller Ruhe, ja?“, sagte Anita sanft.
    Eileen atmete tief ein und sah von ihrem Vater zu ihrer Mutter hin und her, die sie beide besorgt musterten. Vermutlich befürchteten beide, sie habe nun endgültig den Verstand verloren.
    „Ja… gut“, sagte Eileen langsam und versuchte, ihre zitternden Hände unter Kontrolle zu bringen. Ihr Herz schlug ihr noch immer bis zum Hals und ihr war übel geworden vor lauter Aufregung.
    Ihr Vater schob sie in die Küche, wo sie sich auf den Stuhl fallen ließ. Er nahm neben ihr Platz. „Jetzt erzähle mal Schritt für Schritt“, sagte er sanft.


    Eileen kramte ihr Handy aus der Handtasche, öffnete die Kurzmitteilung und gab das Handy stillschweigend ihrem Vater.
    Dieser flog über die Mitteilung und wurde plötzlich rot im Gesicht. Zornig legte er das Handy zur Seite, sah seine ratlose Frau an und stieß dann hervor: „Also… das… das ist ja… ungeheuerlich!“
    Nun, da ihr Vater den wütenden Part übernommen zu haben schien, fühlte Eileen sich plötzlich nicht mehr wütend und ärgerlich, sondern müde und hilflos. Am liebsten hätte sie sich in eine Ecke verkrochen und wie ein kleines Kind geweint.
    „Kann mich bitte jemand aufklären?“, sagte Anita, während sie Tee in die Tassen füllte - und nun schwang auch in ihrer Stimme leichte Ungeduld mit.


    „Es ist ganz einfach, Mama – Marcel hat sich endlich zu meinen wiederholten Aufforderungen, mir zu sagen, wie wir mit den Zahlungen fürs Haus weitermachen sollen, geäußert.“
    „Er hat das Haus zum Verkauf gestellt!“, rief Günther aus und sah Anita fassungslos an. Diese sah erschrocken von einem zum anderen und sagte dann: „Aber… aber das ist doch nicht möglich!“
    „Doch“, sagte Eileen müde. „Er hat mir mitgeteilt, dass er kein Geld mehr für ein Haus zahlen wird, in dem er nicht mehr lebt und darum einen Makler gebeten hat, das Haus zu verkaufen.“
    „Halt dich morgen ab drei Uhr bereit, damit der Makler das Haus besichtigen und bewerten kann“, zitierte Günther zornig aus der gesendeten Mitteilung. „Was denkt der sich eigentlich?“



    Eileen schwieg und starrte ins Leere. Ja, was dachte er sich nur dabei? Marcel war nicht dumm, er wusste genau, dass er sich noch an der Rate zu beteiligen hatte, komme was da wolle. Er wusste auch, dass er das Haus nicht alleine verkaufen konnte, da sie beide Eigentümer waren, sowohl beide die Schulden hatten als auch die eingetragenen Besitzer im Grundbuch. Er konnte nicht einfach über ihren Kopf hinweg entscheiden; und sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er sich dessen nicht bewusst war.
    Was war also der Grund für diesen Schritt? Hoffte er, sie würde sich fügen, wie sie es in den vergangenen Jahren fast immer getan hatte?
    Hoffte er, sie würde Angst bekommen und ihm die finanziellen Verpflichtungen ersparen?
    Oder wollte er ihr einfach nur zusetzen, weil er sich über ihre kühle Vorgehensweise in den letzten Wochen geärgert hatte?



    Sie fand keine Antwort auf diese Frage.
    „… da besteht gar kein Zweifel. Eileen?? Hörst du?“
    Sie sah ihren Vater verwirrt an und stellte fest, dass sie nichts von dem, was ihre Eltern gerade gesagt hatten, mitbekommen hatte.
    „Was… was hast du gesagt, Papa?“, fragte sie beschämt. „Ich… war gerade in Gedanken.“
    „Marcel hat dazu keinerlei Rechte, da bin ich mir ganz sicher“, erwiderte ihr Vater aufgebracht. „Du solltest trotzdem direkt morgen deine Anwältin anrufen. Anita, sollten wir nicht doch lieber Hans einschalten?“



    „Das ist Eileens Entscheidung“, sagte Anita sanft, aber bestimmt.
    Da sie nun beide fragend ansahen, holte Eileen Luft und schüttelte dann den Kopf: „Nein, Papa, wirklich – ich möchte nicht, dass Onkel Hans das macht.“
    „Onkel“ Hans war eigentlich der Cousin zweiten Grades ihres Vaters, er war Notar und Anwalt und beriet die Familie seit Jahr und Tag in allen Rechtsfragen. Doch Eileen wollte ihn nicht dabei haben, auch wenn sie keine Antisympathien gegen ihn hegte – aber alleine der Gedanke, sich ihm anvertrauen, ihm ihre Probleme eingestehen zu müssen, bereitete ihr schon das größte Unbehagen. Sie hätte sich vermutlich in Grund und Boden geschämt.
    „Meine Anwältin ist auf Scheidungs- und Familienrecht spezialisiert, sie kriegt das schon hin.“



    „Aber Hans würde dir sicher finanziell sehr entgegen kommen“, wandte ihr Vater ein, woraufhin er einen bösen Blick seiner Frau erntete.
    „Das ist nicht so wichtig“, sagte diese entschieden. „Wichtiger ist, dass Eileen ihrer Anwältin vertraut und diese Frau einen kompetenten Eindruck macht. Abgesehen davon behagt mir der Gedanke, Hans in diese Angelegenheit zu verwickeln, selbst nicht. Zum einen ist er nicht mehr der jüngste…“,
    „Hör mal, er ist nicht älter als ich“, protestierte Günther, schwieg dann aber, um Anita weitersprechen zu lassen.
    „Und dann ist die Gelegenheit auch viel zu persönlich, als dass die halbe Familie und deren Bekannten sie bis in kleinste Detail mitbekommen müssen. Eileen tut ganz recht daran, sich an eine jüngere Anwältin zu wenden, die sich mit solchen Themen ständig auseinandersetzt.“
    Anita drückte die Hand ihrer Tochter. Eileen seufzte, stellte die Tasse zur Seite und stand auf.
    „Schatz, du weißt, dass Marcel so nicht durchkommen wird, oder? Du brauchst keine Angst zu haben, nun auch noch dein Zuhause zu verlieren. Das wird nicht passieren, das werden wir nicht zulassen.“
    Sie lächelte ihre Tochter aufmunternd an.
    Eileen seufzte und zuckte die Schultern. „Ja… ja, ich weiß, dass es nicht so einfach werden wird, wie Marcel sich das so vorstellt. Es ist nur so… ich begreife nicht, was in ihm vorgeht… und… ach, ich weiß auch nicht.“



    Eileen rieb sich über die Stirn, während ihr Blick durch den ordentlichen, schon für den Winter gerüsteten Garten schweifte. Draußen war es bereits dunkel.
    Sie seufzte und ging unruhig auf und ab, während ihre Eltern sie besorgt beobachteten und ihr schließlich wieder ins Wohnzimmer folgten.
    „Wenn du möchtest, kann ich dich morgen zur Anwältin begleiten“, bot Anita schließlich an, als wolle sie damit die Stille durchbrechen. Eileen schüttelte jedoch den Kopf.
    „Nein, ist schon gut. Ich weiß ohnehin nicht, ob ich direkt morgen einen Termin bekomme und außerdem kann ich nicht schon wieder frei nehmen. Ich muss jetzt besonders gut auf meinen Job achten. Ich habe ohnehin schon so viel gefehlt in den ersten Wochen nach der Trennung.“



    Sie lächelte gequält. „Ich werde der Anwältin heute Abend noch eine E-Mail schreiben und ihr den Sachverhalt erläutern. Es wird bestimmt auch genügen, sich telefonisch darüber zu unterhalten.“
    Anita und Günther nickten zustimmend.
    Dann sagte Eileens Vater langsam: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mich in Marcel so täuschen würde.“
    Er seufzte, stand auf und ging im Zimmer auf und ab.
    Eileen nickte und sagte bitter: „Ja, das geht mir genauso…“
    „Manchmal ändern sich Menschen“, erwiderte Anita langsam. „Und niemand bemerkt es – zumindest anfangs.“
    „Ich hätte es merken müssen, Mama“, antwortete Eileen und sah sie traurig an. Wenn nicht ich, wer dann?, führte sie ihre Gedanken weiter.
    Müde rieb sie sich über die Augen. Plötzlich fragte sie sich, wieso sie hergekommen war. Ihre Eltern konnten ihr ja doch nicht weiter helfen. Aber vermutlich hatte sie nur nicht alleine sein, ihre Wut mit irgendjemandem teilen wollen.
    Und Marlene hätte das vermutlich nur weiter darin bestätigt, dass Eileen Marcel keine einzige Träne mehr nachzuweinen hatte.



    „Ich… werde jetzt nach Haus fahren und die Mail schreiben“, sagte Eileen müde und versuchte, sich ein Lächeln abzuringen. „Ich rufe euch morgen dann an, wenn ich weiß, was sie vorschlägt.“
    „Du kannst doch noch hier bleiben“, wandte ihr Vater ein. „Zum Abendessen. Deine Mutter kocht Lachsauflauf, den magst du doch so…“
    Beim Gedanken an Auflauf wurde Eileen übel. Sie hatte sich so sehr aufgeregt, dass ihr regelrecht schwindelig war und sie merkte, wie ihre Beine immer weicher wurden. Sie musste sich dringend hinlegen, aber nicht hier – sie wollte nur noch nach Hause.
    „Nein, Papa, danke – ich habe gerade erst gegessen“, schwindelte sie darum. „Und ich muss noch ein bisschen was für die Arbeit vorbereiten.“
    „Seit wann arbeitest du auch am Wochenende?“, fragte er nach. „Dein Chef nutzt doch nicht etwa die Situation aus, dass du jetzt finanziellen Druck hast und überredet dich zu Überstunden?“
    Eileen schüttelte den Kopf. „Nein, nein – es war nur viel los die letzten Wochen, und ich bin froh, wenn ich Ablenkung habe.“
    Ihre Mutter lächelte ihr zu. „Das ist ganz richtig so, Schatz. Nun fahr schnell nach Hause und mach, was du noch erledigen möchtest. Und wenn du doch noch Hunger bekommst, ruf einfach an.“



    Eileen nickte dankbar, umarmte ihre Eltern kurz und verließ dann rasch das Haus.
    Draußen war es windig geworden, und die zum Großteil schon kahlen Äste der Bäume wiegten sich teils knarzend im Wind. Eileen schauderte und zog sich den braunen Schal enger um den Hals. Es war bitterkalt geworden.
    Der große beleuchtete Kürbis, der seit Jahren um diese Zeit auf der Veranda stand, grinste sie hämisch an und sie zitterte. Ihre Beine schienen sie kaum noch zu tragen und schnell ging sie die Stufen hinunter.



    Die Fahrt nach Hause überstand sie nur mühsam und schaffte es nur unter größter Anstrengung, bis zum Bett zu kommen, wo ihr die Beine versagten.
    Müde streckte sie sich aus und schloss die Augen.
    Sie hatte geglaubt, Marcel könne ihr gar nicht noch weher tut, sie nicht noch mehr aus dem Tritt bringen. Sie hatte wirklich gedacht, das alles sei nun so regelbar, wie es zwischen zwei Erwachsenen regelbar sein sollte – mit Vernunft und Bedacht.



    Aber Marcel schien ein Spiel mit ihr zu spielen. Die Frage war nur, wer als Sieger vom Spielfeld gehen würde. Und im Moment fühlte sie sich nicht in der Lage, genug Kraft dafür zu haben.



    Fortsetzung folgt.

  • So ein verdammter, verdammter Scheißkerl!
    Sorry für den Ausrutscher, aber mal ernsthaft, der Mann hat doch einen Sprung in der Schüssel. Man kann sich nicht mal mehr fragen, was der sich dabei denkt, denn wenn der auch nur ansatzweise denken würde, käme nicht sowas vollkommen bescheuertes bei raus.
    Ich könnte ja fies sein und meinen, das ist nicht auf seinem Mist gewachsen sondern ihm eingeflüstert worden, aber wir wollen ja niemandem was unterstellen.
    Ich würde dem Kerl ja sowas von in den Hintern treten.
    Aber es ist verständlich, dass es für Eileen erstmal wieder ein totaler Rückschlag ist und sie an ihrer Kraft zweifelt. Da helfen auch keine Eltern mit gut gemeinten Hiflsangeboten. Aber wozu hat man eine Anwältin. Soll die den Kerl treten aber so dass es weh tut und zwar richtig.
    Dem gehört das Gesetzbuch und ein Grundlehrfaden für Anstand um die Ohren gehauen, bis die Seiten fliegen, damit der mal wieder auf den Teppich kommt.
    Mann, ich bin gerade dermaßen sauer, ich könnte den Kerl eigenhändig erwürgen.
    Und ich fühle total mit dem armen Mädel mit. Ihre Erkenntnisse vom letzten Mal, wie sehr sich schon von ihm entfremdet hat, sind toll und gut. Sie sollten ihr eigentlich helfen, darüber hinweg zu kommen, aber wenn dann solche Sachen kommen. Argh! *gleich wieder an die Decke springt*
    Das ist doch seelische Grausamkeit!



    Trotzdem tolle FS. Reißt einen ganz offensichtlich wirklich mit!
    *sich jetzt erstmal beruhigen geht*

  • Hihi, Nery: ich habe ja schon über Deine Empörung geschmunzelt, und ich kann sie 1:1 nachvollziehen ;) Tja, warum reagiert der liebe Herr Noch-Ehemann so? Wer weiß, wer weiß...
    Und ja, natürlich, es ist für Eileen ein riesiger Rückschlag, sie hat so viel gekämpft in den letzten Wochen und so viele herbe Enttäuschungen einstecken müssen, es wäre wohl langsam mal genug. Aber es wird noch das ein oder andere auf sie zukommen.


    Wie Marcel so "drauf" ist und was die Anwältin unternimmt, werdet ihr in der heutigen etwas kürzeren FS sehen.


    Viel Spaß dabei und danke für Deinen Kommi! :)

  • 27.


    „Hast du inzwischen wieder etwas von Marcel gehört?“
    Lene streckte ihren Kopf seitlich an ihrem Flachbildschirm vorbei, um Eileen besser sehen zu können, die konzentriert Zahlen tippte.
    „Eileen?“



    Diese sah zerstreut aus und antwortete dann langsam: „Nein – bisher noch nichts.“
    „Er müsste den Brief deiner Anwältin doch aber erhalten haben, oder?“
    „Hat er, sie hat ihn vorsorglich per Einschreiben losgeschickt und die Bestätigung bereits erhalten“, erwiderte Eileen und versuchte wieder, sich ihren Zahlen zu widmen.
    Doch nach wenigen Sekunden sprach Marlene weiter:
    „Und darauf kam noch gar keine Reaktion?“
    Eileen seufzte, drückte auf „Speichern“ und sah Marlene dann an.
    „Nein, gar nichts.“
    „Ist das gut oder schlecht?“, fragte Marlene nachdenklich, woraufhin ihr Gegenüber die Achseln zuckte.
    „Ich weiß es nicht“, sagte Eileen unsicher. „Was denkst du?“
    „Mh…“, Marlene lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und warf einen nachdenklichen Blick zum Fenster hinaus. „Ich bin mir auch nicht sicher. Vielleicht hat es ihm einfach die Sprache verschlagen.“
    „Er wird sich aber bald äußern müssen“, erklärte Eileen nach einer kleinen Pause. „Meine Anwältin hat ihm ein Ultimatum gesetzt.“
    Marlene sah sie erstaunt an. „Das hattest du ja noch gar nicht erwähnt.“



    Eileen nickte und schob einige der auf ihrem Schreibtisch liegenden Kugelschreiber hin und her, ohne es recht zu bemerken. „Ja, sie hat ihm eine Frist gesetzt, in der er zu antworten hat. Laut ihr ist er verpflichtet, einen Anteil an der Rate zu bezahlen und hat natürlich auch kein Recht, alleine über einen Verkauf zu entscheiden. Er könnte höchstens darauf bestehen, seinen Anteil zu verkaufen, aber dafür muss ich wohl auch einstimmen. So ganz verstanden hab ich das nicht.“
    „Wer soll das auch schon, das ist lauter juristisches Fachwissen, ein Dschungel aus Paragraphen, nehme ich an“, erwiderte Marlene seufzend. „Ich hätte niemals Jura studieren wollen, ich wäre verrückt geworden.“
    Eileen lächelte. „Das glaub ich dir aufs Wort, mal abgesehen davon, dass du für eine Anwältin ein bisschen zu impulsiv wärst.“ Sie zwinkerte und Lene lachte leise auf.
    „Ja, da wirst du wohl recht haben. Aber zurück zum Thema – bis wann muss Marcel denn dann reagieren?“
    Eileen griff nach ihrer Tasse und nahm einen Schluck Tee, der schon kalt geworden war. „In drei Tagen“, erwiderte sie und warf einen Blick auf den Kalender.
    „Nicht gerade eine lange Zeit, oder?“
    Sie nickte. „Ja, aber es ist nötig. Die Raten werden immer zum Monatsende abgebucht, und bis dahin sind es nur noch knapp zwei Wochen. Das klingt viel, ist es aber nicht. Ich muss bis dahin wissen, wie viel er bezahlt – ansonsten muss ich irgendwie mit der Bank reden, denn für mich alleine ist die Rate einfach zu hoch.“ Sie seufzte. „Sie war ja auch auf Marcels Gehalt ausgerechnet und nicht auf meines. Ich hätte mir so ein Haus niemals leisten können.“ Sie schnitt eine Grimasse. „Vermutlich nicht einmal eine kleine Mansardenwohnung.“



    Marlene sah sie mitleidig an. „Es ist bestimmt nicht einfach, jetzt auch noch diese ganzen finanziellen Sorgen am Bein zu haben. Da bin ich doch wieder froh, dass Dirk und ich noch ganz einfach zur Miete wohnen. Wenn wir uns wirklich einmal trennen würden, müssten wir einfach nur die Kündigungsfrist einhalten und dann könnte sich jeder von uns etwas Kleineres suchen.“
    „Tja“, Eileen lächelte bitter. „Das ist eben das Problem, wenn man davon ausgeht, ein Leben lang zusammen zu bleiben und derartige Verpflichtungen eingeht.“
    Marlene schnaubte mal wieder und sagte dann: „Das wäre aber vermutlich erstmal gar kein Problem, wenn der feine Herr nicht denken würde, dass er sich einfach so dazu entscheiden kann, neben der Beziehung auch eben all diese Verpflichtungen in den Wind schießen zu können.“
    „Wie gut, dass das nicht ganz so einfach ist“, sagte Eileen und lächelte müde. „Aber davon will er vermutlich nichts wissen.“
    Marlene brummte zustimmend und nach einigen Sekunden, in denen beide geschwiegen haben, wandten sie sich wieder ihrer Arbeit zu.



    Eileen hatte sich gerade wieder in ihren Zahlen vertieft, als das Telefon klingelte.
    „Ist dein Apparat“, murmelte Marlene konzentriert und widmete sich weiter den Berichten, die sie gerade erstellte.
    Eileen nahm den Hörer in die Hand.
    „Hallo Eileen, ich bin´s“, meldete sich eine vertraute Stimme am anderen Ende der Leitung.
    Ihr fiel vor Schreck fast der Hörer aus der Hand.
    „Hallo Marcel“, sagte sie dann mit so fester Stimme wie möglich.
    Marlene riss den Kopf hoch und die Augen auf, ließ Bericht Bericht sein und lehnte sich weiter nach vorne, als hoffe sie, so jedes Wort von Marcel mithören zu können.
    „Was gibt´s?“, fragte Eileen so kühl wie möglich.
    „Ich habe deinen Brief bekommen.“



    „Das war nicht mein Brief, sondern der von meiner Anwältin“, korrigierte Eileen ihn bissig, woraufhin Marlene grinsend und zustimmend den Daumen nach oben hielt.
    „Ja – wie auch immer“, erwiderte Marcel am anderen Ende der Leitung. „Ich bin damit jedenfalls nicht einverstanden.“
    Eileen schluckte ihre Wut hinunter und versuchte sachlich und kühl zu bleiben: „Das mag ja alles sein, Marcel… ich war auch mit vielem nicht einverstanden, was du so zu bieten hattest in letzter Zeit. Trotzdem ist die Rechtslage nun einmal so wie sie ist.“
    „Das sehe ich anders“, entgegnete er ihr. „Ich habe nun auch einen Anwalt“, fügte er mit triumphierender Stimme hinzu.
    Einen Moment rutschte Eileen das Herz in die Hosen. Er hatte sich nun auch einen Anwalt genommen? Vermutlich konnte er sich einen doppelt und dreifach so guten leisten wie sie selbst…
    „Dieser sieht die Sache ganz anders“, sprach Marcel weiter. „Ich werde nichts zur Rate dazu bezahlen und laut ihm kann ich darauf bestehen, dass du mir meinen Anteil vom Haus auszahlst.“
    „Wie bitteschön stellst du dir das vor?“, rief Eileen aufgebracht. „Bin ich über Nacht schwerreich geworden?“



    „Tut mir leid, du hast damit angefangen“, war seine Antwort.
    „Ich… ich habe womit angefangen?“ Eileens Stimme überschlug sich fast. „Du warst doch derjenige, der gegangen ist, du warst derjenige, der alle Verpflichtungen einfach ignoriert hat.“
    Marlene fuchtelte wild mit den Armen herum, anscheinend um Eileen irgendetwas sagen zu wollen, doch diese winkte nur ab und stand aufgebracht mit dem Telefon in der Hand auf.
    „Du warst aber diejenige, die es für notwendig hielt, noch vor einer ersten Aussprache von uns eine Anwältin einzuschalten“, sagte Marcel scharf. „Statt erst einmal mit mir zu reden.“
    „Tut mir schrecklich leid, dass ich dir zu unsensibel vorgegangen bin“, zischte Eileen. „Ich bin ja auch ganz bestimmt der Part von uns beiden, der sich damit schmücken kann, unsensibel und unfair gehandelt zu haben.“



    „Gefühlsduselei können wir jetzt nicht brauchen“, erwiderte Marcel belehrend. „Da deine Anwältin ja eine Antwort haben wollte: hier hast du sie.“
    „Die Antwort kannst du meiner Anwältin zu kommen lassen, nicht mir persönlich. Das war auch deutlich so formuliert. Du hast schriftlich zu ihren Händen zu antworten.“
    „Nun, ich hab´s nicht so mit Briefen, das weißt du ja“, erwiderte er in gehässigem Tonfall. „Ich denke, diese Antwort sollte dir genügen. In drei Tagen kommt der Makler noch einmal vorbei und ich möchte dir raten, dann auch anwesend zu sein. Ansonsten kannst du dir schon mal Gedanken machen, wie du das Geld fürs Haus zusammen bekommst – und zwar um mich auszubezahlen.“
    Eileen schnappte nach Luft, doch ehe sie etwas erwidern konnte, sprach Marcel weiter – nun mit sanfterer Stimme: „Oder wir lassen diesen ganzen Mumpitz sein, Eileen, und regeln das untereinander. Vergisst du etwa, was wir einmal hatten und wie nah wir uns standen?“
    Nun fiel Eileen vor Empörung fast der Hörer aus der Hand.



    „Ich wäre ja grundlegend bereit, mich weiter am Haus zu beteiligen – vielleicht mal eine Stromrechnung bezahlen oder so. Bis du eben was anderes hast. Will dich da nicht drängen. Aber dieses ganze Anwaltgedöns ist wirklich völlig daneben, Eileen. Das bist doch gar nicht du.“ Er schien zu lächeln. „Mensch, ich weiß doch, dass dein Gehalt nicht reicht, um alles zu bezahlen. Ich will dich da nicht hängen lassen, aber auf diese Weise, wie du mir vorkommst, bin ich nicht bereit, zu kommunizieren. Entweder du hältst deine Anwältin ab sofort da raus und wir regeln das unter uns – dann bin ich auch bereit, dich zu unterstützen. Oder wir machen es auf die harte Tour und kämpfen. Das musst du wissen. Und jetzt muss ich auflegen, ich muss wieder arbeiten. Schönen Tag.“



    Und ehe Eileen noch irgendetwas sagen konnte, hörte sie ihn auflegen.
    Marlene starrte sie fragend an.
    „Was… was hat er gesagt?“, fragte sie gespannt.
    Eileen jedoch konnte nicht antworten. Sie ließ sich auf den Schreibtischstuhl fallen und stützte die Hände in den Kopf. In ihrem Hals bildete sich ein Kloß, der so dick war, dass es schmerzte. Sie schluckte gegen die aufsteigenden Tränen an, hilflos, erfolglos.
    Da klopfte es an der Tür und Herr Kuhrmaier trat ins Büro.



    „Hallo die Damen. Ich würde gerne mit Ihnen die Oktoberstatistik durchgehen. Himmel, ich habe fast vergessen, dass ich in einer Stunde den Termin mit Arnold habe. Vorher brauche ich noch die Zahlen. Kommen Sie bitte direkt mit in mein Büro?“ Er lächelte die beiden an.
    Marlene warf Eileen einen besorgten Blick zu, doch diese atmete tief ein, hob den Kopf und lächelte ihrem Chef zu - als sei überhaupt nichts vorgefallen.
    „Natürlich, Chef – wir kommen“, sagte sie dann mit fester, unbeschwerter Stimme, griff sich den nötigen Ordner, stand auf und folgte Herrn Kuhrmaier nach draußen, während Lene sie unsicher beobachtend aufstand und es ihr nach tat.




    Fortsetzung folgt.

  • Hallo Innad,


    sorry, dass ich das letzte Kapitel gar nicht kommentiert habe. :( Ich war irgendwie so beschäftigt mit meiner eigenen Fortsetzung, dass die Zeit gefehlt hat, und als ich dann zuschlagen wollte, gab´s schon das nächste Kapitel. (Was mich seeehr gefreut hat! ;))


    Ich finde es schön, dass Eileen bei ihren Eltern Unterstützung findet. Auch wenn sie nicht wirklich helfen können - wie Eileen ja auch selber bemerkt - ist es trotzdem schön, wenn man jemanden hat, der einem ein offenes Ohr leiht und bei dem man sich ausweinen kann. Und Eileen hat das Glück, neben ihren Eltern auch noch in Marlene eine solche Person zu haben.


    Was die Sache an sich angeht - ja, da bleibt man sprachlos auf der Strecke. Ich meine, an sich hat Marcel natürlich recht. Das Haus kann sich vermutlich keiner von beiden allein leisten, keiner kann den anderen auszahlen. Obendrein ist es auch zu groß für Eileen alleine. Ein Verkauf ist sicher die beste Lösung. Aber die Art, die er da an den Tag legt, ist ja wohl unter aller Kanone. Eileen lapidar per SMS mitzuteilen, dass ein Makler erscheinen wird - ohne überhaupt auch nur mit ihr ein vernünftiges Gespräch über die weitere Vorgehensweise ins Auge gefasst zu haben - schlägt dem Fass die Krone aus. Hier zeigt sich doch, wes Geistes Kind er ist, und dass er derjenige war, der in beider Leben bislang der dominante Part war, der das Sagen gehabt hat. Der allein für beide entschieden hat. Das hatten wir ja schon vermutet, aber nun zeigt es sich ja wohl überdeutlich. Und der feine Herr kommt natürlich gar nicht auf die Idee, dass er seine "Befehlsgewalt" über Eileen mit der Trennung verloren hat.


    Aber vielleicht schwant ihm etwas. Denn seine Reaktion im letzten Kapitel scheint mir genau in diese Richtung zu gehen, und sie katapultiert ihn in meinen Augen mit Lichtgeschwindigkeit in die Elias-Ecke. :D
    Das Weibchen hat sich widersetzt und eine Anwältin eingeschaltet, wo gibts denn so was. Und diese Art, die er da am Telefon anschlägt... also, da ist mir echt die Spucke weggeblieben. Ein vernünftiges Gespräch zu fordern, dass er vorher nicht mal ansatzweise zu führen gedachte. Den Spiess einfach umzudrehen, und sich als den Benachteiligten und das Opfer darzustellen. Mann, was ist denn das für eine Knalltüte. Und dann noch so blöde Drohungen. Da spricht doch auch der nicht verwundene Machtverlust über Eileen aus ihm. Ich krieg Dich so weit, dass Du brav wie immer tust, was ich will, und die Mittel sind mir egal. Und dass er Eileen direkt anruft und nicht die Anwältin kontaktiert, ist so bezeichnend. Wir halten es mal schön auf der persönlichen Ebene, auf der Ebene, auf der er sich als der Stärkere empfindet und seine Spielchen mit Eileen spielen kann. Und dass er unbedingt die Oberhand behalten will, sieht man ja auch wieder daran, dass er einfach das Gespräch zu einen ihm genehmen Zeitpunkt beendet. :angry
    Ich hoffe schwer, dass Eileen sich da jetzt nicht unterkriegen lässt und einknickt, sondern schnurstracks zu ihrer Anwältin geht. Und dass die dem Kerl die Hölle heiß macht. So ein A....
    Wie gesagt, in der Sache mag er ja an sich vielleicht sogar recht haben. Aber dieses großkotzige Ich-Bin-Der-Herr-Im-Haus-Getue und diese scheinheilige Verdrehung der Tatsachen - Du böse Eileen Du, Du bist ja so gemein - nee. NEE. Ich würde an Eileens Stelle eher die Hütte in die Luft sprengen, als diesen Makler reinlassen. :raufen


    Du siehst, ich bin sehr aufgebracht. Ich muss jetzt erst mal mein Mütchen kühlen. :D


    Hoffentlich geht´s bald weiter. Aber Du bist ja in letzter Zeit so schnell, das ist echt klasse.

  • und dass er derjenige war, der in beider Leben bislang der dominante Part war, der das Sagen gehabt hat. Der allein für beide entschieden hat. Das hatten wir ja schon vermutet, aber nun zeigt es sich ja wohl überdeutlich.



    Ja, da hast Du vollkommen recht, dieses Bild zeichnet sich ganz deutlich ab, und vielleicht wird es nun auch Eileen klarer, welche "Rolle" sie in wichtigen Entscheidungsfragen in den letzten Jahren in der Ehe eingenommen hat.



    Und dass er Eileen direkt anruft und nicht die Anwältin kontaktiert, ist so bezeichnend. Wir halten es mal schön auf der persönlichen Ebene, auf der Ebene, auf der er sich als der Stärkere empfindet und seine Spielchen mit Eileen spielen kann.


    Auch das hast Du gut bemerkt, genauso sollte es auch wirken. Ob das aber alleine der Grund ist, dass er auf dieser Ebene agiert, wird sich noch zeigen. ich sage immer nur: es ist nicht immer alles genauso wie es scheint ;)
    Aber grundlegend hast Du damit recht, und ich finde es toll, dass es so aufgefallen ist, denn genau das war damit auch bezweckt.


    Ob Eileen sich nun mit allen Mitteln wehren kann, ist natürlich die ganz große Frage. Mh... aber vielleicht kommt ja auch alles anders, als man denkt ? :)


    Zurzeit bin ich wirklich schnell, ja, das liegt aber v.a. daran, dass die letzten Kapitel sehr einfach zu fotografieren waren, und der Text ist ja schon fertig, ich bin mit dem Schreiben ja immer einige Kapitel voraus. Wenn ich wieder neue Kulissen und Sims :D brauche, dauert es vermutlich auch wieder länger.



    Ich wünsche euch viel Spaß mit dem nächsten Kapitel :D und bin schon gespannt auf eure Reaktionen ;)