[Fotostory] Cruel To Be Kind



  • Kev atmete tief durch, jetzt war es an ihm zu sprechen, er hatte lang mit sich gekämpft, am Ende aber entschieden, dass er sich Hobbie anvertrauen konnte.
    „Ich bin bereit, dir alles zu erzählen, was damals in der Militärbasis in Maine passiert ist und wie ich mich damals gefühlt habe, wie ich mich heute fühle.“
    „Hast du das je jemandem aus freien Stücken erzählt?“, fragte Hobbie, der wie Kev erwartet hatte überrascht war.
    „Mehr oder weniger, nicht alles auf einmal.“
    „Es wäre eine gute Therapie, aber schon die Tatsache, dass du bereit bist es zu tun, genügt, ich kenne die Geschichte immerhin und weiß, dass du mit dem, was passiert ist, leben kannst, also sparen wir und das.“
    „WAS?!“ Nun war es an Kev, erstaunt zu sein. „Ich hatte hauptsächlich daran gedacht, dir davon und Simon zu erzählen.“









    „Wir würden nur durchkauen, was du schon weißt, Kev, du bist dir schon lange darüber bewusst, was damals in Maine geschehen ist und Simon Feller mag zwar in Arkham, somit in unmittelbarer Nähe sein, aber auch damit bist du schon einmal fertig geworden und dass du kaum Symptome für posttraumatische Belastungsstörungen vorweißen kannst, ist ein weiterer Beweis dafür, wenn dir meine Instinkte nicht genügen.“
    „Dann gibt es nichts worüber wie reden können, verstehe ich dich richtig, Hobbs?“
    „Nicht ganz. Ich wollte mit dir über deine Beziehung zu Janna Solen reden und über die gefährliche Richtung, die sie einzuschlagen droht.“
    „Ist es so offensichtlich?“, fragte Kev, dem das Blut in den Kopf geschossen war.









    „Ich habe versucht, es zu übersehen, es ist mir aber leider nicht gelungen, außerdem weiß Wes davon -- oder zumindest findet er, ihr würdet ein gutes Paar abgeben -- und Shania hat mich darauf angesprochen. Es ist wie du siehst für deinen näheren Bekanntenkreis sehr deutlich, woran aber größtenteils Janna verantwortlich ist.“
    „Worüber möchtest du genau reden?“
    „Ich möchte dir zu Gemüte führen, wie aus dem kleinen Mädchen, auf das du vor Ewigkeiten aufgepasst hast, eine junge Frau geworden ist, wie eure Beziehung sich entwickelt hat, seit du sie vor -- vor wie vielen Jahren war es?“
    „Sechzehn.“
    „Seit du sie vor sechzehn Jahren kennen gelernt hast. Ist das okay?“
    „Fangen wir an.“









    „Wie alt warst du, als du Janna kennen gelernt hast? Welche Gefühle hattest du damals für sie?
    „Ich war vierzehn, ich war bei ihrer Geburt dabei, sie und Jason waren einfach nur Babies, sie haben mich nicht besonders interessiert. Es hat mindestens neun Monate gedauert, bis ich angefangen habe, einen Unterschied zwischen ihr und Jason zu machen, ich fand sie niedlicher, sie war unruhiger und kontaktfreudiger. Als sie dann angefangen haben zu reden, waren die Zwillinge für mich schon interessanter, aber habe ich mich schon damals besser mit Janna verstanden als mit Jason, ich erinnere mich daran, dass sie im Alter von zwei oder drei Jahren abends ins Wohnzimmer gekommen ist, wo Harris und ich geredet haben, sie hat mich gefragt, ob ich sie heiraten würde, wenn sie groß wäre.“
    Ein Lächeln umspielte Hobbies Lippen. „Ich glaube, du hast davon erzählt.“
    „Spätestens da ist mir klargeworden, dass es auch zwischen kleinen Mädchen und Jungs Unterschiede gibt. Harris hat mich ewig damit geärgert.“

    Meine Fotostory:



  • „Als sie sechs oder sieben war, wie war es damals?“
    „Ich weiß es nicht mehr, ich kann mich daran erinnern, dass ich ihr oft vorgelesen habe, aber damals war ich nicht so oft bei den Solens, ich war zwanzig und bei den Wraiths hat sich einiges getan. Als sie dann neun oder zehn war, hat sich unsere Beziehung intensiviert, sie ist mir in den Jahren zuvor immer mehr ans Herz gewachsen und ich habe so indirekt wie möglich dafür gesorgt, dass sie gute Musik hört und gute Bücher liest, ich würde behaupten, dass ich Einfluss auf sie ausgeübt habe, anders kann ich mir ihren guten Geschmack nicht erklären.“
    „Was hast du damals in ihr gesehen?“
    „Eine kleine Schwester, nur dass ich sie nicht wie andere ältere Geschwister es tun geärgert habe, ich sie ein bisschen aufgezogen, das Selbe trifft auf Ahmik und Jason zu, aber bei ihr hat es immer am meisten Spaß gemacht, sie hat sich nicht so schnell einkriegen lassen wie die anderen beiden.“









    „Als sie vierzehn war, ist mir aufgefallen, dass sie Gefühle für mich entwickelt hat, die sie nicht haben sollte, ich fand das damals irgendwie unterhaltsam. Ich hatte sie und Jason in dem Jahr auch in Englisch, allererstes High School Jahr der beiden und ich musste feststellen, dass Janna sehr gut ist in Englisch, ich habe dich damals immer wieder die Aufsätze durchlesen lassen, weil ich Angst hatte, parteiisch zu sein, immerhin war sie ja nicht nur meine Schülerin, aber es ist immer gut gegangen. Meine damalige Freundin -- ich weiß gar nicht mehr, wie sie heißt -- fand es überhaupt nicht gut, dass ich soviel Zeit mit ihr verbringe, aber ich habe in ihr nur das kleine Mädchen gesehen, das sie war.“
    „Also noch kein Interesse deinerseits?“
    „Nein, nein, auf gar keinen Fall.“









    „Wann hat das angefangen?“
    „Am ersten Schultag im jetzigen Jahr. Sie war viel erwachsener, als ich es in Erinnerung hatte, ich habe ein wichtiges Jahr in ihrer Entwicklung verpasst, ich hatte erwartet, sie sei noch immer nichts weiter als das niedliche Mädchen von früher, aber ich habe mich getäuscht und innerhalb kürzester Zeit hatte ich das Gefühl, dass meinerseits auch mehr da ist, als freundschaftliche Gefühle. Damit versuche ich seit einer Weile klarzukommen, wir haben versucht, darüber zu reden, aber irgendwie geht es nicht weg, es wird nur noch stärker.“
    „Und es kommt nur daher, dass sie kein Kind mehr ist?“
    „Ich sage mir immer wieder, dass es daran liegt, aber ich glaube, da ist noch was anderes.“
    „Was ist es? Hast du es identifizieren können?“









    „Ich habe in den letzten Jahren immer gewusst, dass ich Lara an meiner Seite habe. Es war ein ständiges Auf und Ab, aber ich war mir immer sicher, dass es am Ende gut ausgehen würde, dass wir heiraten würden. Vor einigen Monaten war sie geschäftlich in England, sie ist bei mir geblieben, drei Monate lang war alles perfekt, du weißt ja, wie es bei uns ist, wir brauchen nicht viel, um die Beziehung wieder aufzunehmen, wieder da anzusetzen, wo wir zuvor Schluss gemacht haben, aus welchem Grund auch immer. Ich habe sie am Abend bevor sie wieder weggehen würde gefragt, ob sie mich heiraten will, ich hatte selbst nicht gewusst, dass ich so etwas sagen würde, bis ich es getan habe, aber es hat sich richtig angefühlt, zumindest für mich, für sie nicht, sie hat nein gesagt. Seitdem haben wir uns wieder gesehen, letzte Woche, aber es war nicht mehr das Selbe, irgendwas hat sich zwischen uns verändert und ich glaube, dass das einer der Gründe ist, warum ich mich zu Janna hingezogen fühle, weil ich weiß, dass Lara und ich nicht mehr sind, was wir mal waren. Ich habe meine Stütze verloren und somit nichts mehr zu verlieren, wenn ich mich zu jemand anderem hingezogen fühle.“




    ---------



    Diesmal war es ziemlich viel Text, mehr als gewöhnlich, aber das liegt mit daran, dass ich nicht geplant hatte, das alles zu enthüllen, in diesem Teil sollte nur diese Analyse der Beziehung zwischen Kev und Janna kommen, aber dann habe ich entschieden, dass es Zeit wird, etwas aus Kevs Vergangenheit aufzudecken, zu erklären, woher die Flashbacks kommen, denn sie sind nicht nur (wenn auch hauptsächlich) eine Erzähltechnik, ein Patient mit posttraumatischer Belastungsstörung (englisch Post-Traumatic Stress Disorder, kurz PTSD) hat wirklich solche Erinnerungsflashbacks.
    Kev hat einiges durchgemacht und leidet seit vierzehn Jahren an chronischen PTSD.
    PTSD ist eine Angststörung, die nach einem traumatischen Erlebnis eintreten kann, und die zwangsläufig drei Arten von Symptomen mit sich führt: Intrusionen (unvermeidbare belastende Erinnerungen), Vermeidung und Übererregung. Zu den möglichen Symptomen gehören Alpträume, Schlafstörungen, Flashbacks, Teilamnesie, Schreckhaftigkeit, Konzentrationsstörungen, Depressionen, dissoziale Störungen, Persönlichkeitsveränderungen, Bindungsstörungen, Interessenverlust, Emotionslosigkeit, Suchtverhalten, Vermeidungsverhalten (z.B. von Berührung, aber vor allem von Gedanken und Gefühlen, Menschen, Orten, Situationen und Gegenständen), aggressive Verhaltensmuster, selbstverletzendes Verhalten, Angstzustände und Panikattacken.
    (Quelle: Wikipedia)


    Ich hoffe, es hat dabei geholfen, Kev ein bisschen besser zu verstehen oder euch zumindest darauf neugierig zu machen, was er vor vierzehn Jahren erlebt hat.

    Meine Fotostory:

  • Und ob uns das neugierig auf die Zeit vor vierzehn Jahren macht. Es muss ja wirklich ziemlich schlimm gewesen sein, wenn er jetzt an solch einer Krankheit (kann man das als Krankheit bezeichnen?) leidet. Diese PTSD ist ja ziemlich heftig - lässt sich soetwas behandeln?


    Und was das Gespräch mit Ahmik und seinen Eltern betrifft: Ich habs doch gleich gesagt - wär ja wirklich zu blöd gewesen, wenn sie ihm das nicht erlaubt hätten. Ich bin schon gespannt was in New York dann so auf ihn zukommt.

    And I'd choose you;

    in a hundred lifetimes,

    in a hundred worlds,

    in any versions of reality,

    I'd find you and

    I'd choose you

    The Chaos of Stars

  • ich liebe diese FS! einfach toll! hab sie inerhalb von einem tag gelesn und bin echt beeindruckt. hoffe, dass es ganz schnell weitergeht und es mehr von kev und janna gibt. er sieht süß aus (hab mich gleich in diese frisur verliebt) und sie is auch nett und hat ebenfalls tolle frisuren.


    xalie


    ____________________________________________________
    wer freut sich mit mir auf haustiere? hoffe alle sind so wild auf die kleinen tierchen wie ich^^

    [LEFT][center][SIZE=1]...[/SIZE][/center]
    [SIZE=1]Ich werd auf dich warten,
    egal wie lang es auch dauert
    und wie weit auch der Weg ist,
    auch wenn es schmerzvoll wird.
    Ich wünschte ich könnt' die Zeit zurückdreh'n,
    bis wir wieder zusammen sind.
    [/SIZE]
    [/LEFT]

  • Ich liebe diesen Kerl!
    Ich hasse Bärte, die kratzen immer so fürchterlich, aber sich Kev ohne Bart vorzustellen? Unmöglich!
    Ich schmelze jedes Mal dahin, wenn ich ihn sehe und ihm zuhöre (sinnbildlich versteht sich).


    Und ich bleibe immer noch dabei. Ich werd dir das jetzt so oft erzählen, bis ich dich kirre gemacht hab und du die beiden doch noch zusammen kommen lässt.
    Er liebt sie! Und sie liebt ihn!
    Ich kann daran einfach nichts falsches finden. Ich finde es falsch, wenn alle anderen in der Umgebung meinen, sie wüssten, was gut oder gefährlich für sie ist. Was spielt der Altersunterschied für eine Rolle? Keinen! Janna ist erwachsen, selbst wenn sie noch zur Schule geht, aber nicht mehr lange.


    Ok, irgendwas Furchtbares ist vor 14 Jahren passiert. Das wäre dann allerdings nach Jannas Geburt passiert, oder? Aber das nur am Rande. Sein ganzes Leben nach diesem Ereignis auszurichten, wird ihm aber nicht weiterhelfen. Egal, wie schrecklich, wie belastend das auch sein mag, wie wenig hilfreich es wäre, sollte ein gewisser Mr Feller die Wahrheit über Kev herausfinden.
    Nein, ich liebe diesen Kerl, und ich glaube, dass 14 Jahre in dieser Posttraumatischen Hölle genug sind, um für etwas zu büßen, an dem er, wie ihm alle immer wieder sagen, gar nicht schuld ist.


    Und wen willst du Janna denn ersatzweise aufs Auge drücken?
    Jack?
    Ich bitte dich!
    Ich mag ihn zwar ganz gern, aber er ist einfach nicht ihr Kaliber. Die zwei passen zusammen wie ein Erdhörnchen zur Löwin.
    Nein, mag sein, dass Kev und Janna im Augenblick wirken wie Sonne und Mond, aber der eine kann ohne den andern einfach nicht existieren. ich hoffe weiter.



    Im übrigen finde ich es ziemlich gemein, dass du uns jetzt mit Kevs Gefühlen für Janna kommst, die wir doch alle kennen, und das wahre Geheimnis, das wir alle wissen wollen, einfach als - darüber gibts nichts mehr zu sagen - aus dem Gespräch streichst. Hobbie, verdammt noch mal, was fällt dir ein!

  • also ich stimm dir, nerychan, voll und ganz zu. janna und kev sind so süß, du musst die beiden einfach zusammen kommen lassn, bidde.


    ich will, also nich nur ich, gaaaanz viele deiner fans^^, wolln wissen wies weiter geht. ubd vorallem was da vor 14 jahren passiert is.

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    [SIZE=1]Ich werd auf dich warten,
    egal wie lang es auch dauert
    und wie weit auch der Weg ist,
    auch wenn es schmerzvoll wird.
    Ich wünschte ich könnt' die Zeit zurückdreh'n,
    bis wir wieder zusammen sind.
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  • Huch, jetzt war ich aber lange inaktiv, was Kommentare betrifft.
    Nur leider kann ich dich nur mit einem kurzen enttäuschen, heute habe ich nicht allzu viel Zeit.

    Dennoch möchte ich die aktuelle Fortsetzung loben.
    Ich finde die Beziehung zwischen Kev und Hobbie echt beeindruckend, dass Kev, der doch eigentlich was seine Gefühle / Gedanken betrifft eher schweigsam ist, ihm so viel ganz offen erzählt.
    Und dieses psychologische Verständnis Hobbies ist irgendwie unterhaltsam.

    Dass Ahmik nur ein solch eindeutiges 'Ja' als Antwort bekommen konnte, musste ja sein, anders ginge das gar nicht. Seine Eltern sind doch eh so toll, er sollte sich glücklich schätzen, und die Art Tahiris ist ebenfalls mal wieder genial. Ihre aufrichtige Freude und diese Beziehung zu Ahmik ist lobenswert, die beiden sind super.

    Hrmz, das war's leider schon wieder von mir, allerdings werde ich versuchen, jetzt immer regelmäßig reinzuschauen, um meine Kommentare zu posten. Treuer Leser bleibe ich aber auf jeden Fall.

    ein kleiner spatz wollt' den süden sehn
    er konnte nich' verstehn
    dass es vorbei is ehe er drei is
    am meisten mochte er die anderen vögel
    weil spatzen doof warn und scheiße aussahn
    ohne seine freunde war er klein & fett

    [SIZE=1]musik hat was mit poesie zu tun, nichts mit lautstärke & fortpflanzung.[/SIZE]

  • Kev - ein klasse Typ - auch wenn er mit noch so einigen dunklen Geheimnissen bestückt ist *gg*

    und eine positive Entwicklung in der Beziehung zu Janna wäre doch kein Problem - er hat sich in das Mädel verliebt - auch wenn er sie schon als Baby kannte und ein gewisser Altersunterschied vorhanden ist - so gravierent finde ich den noch nicht.

    Toll das Hobbie für Kev da ist und im zuhört. Hoffe er kann ihn verstehen und auch unterstützen.

    Was ist wohl damals genau geschehen, aber diese Geheimnis wirst du uns sicher bald einweihen

  • Dieser Teil ist sicher nicht das, womit ihr gerechnet habt, aber ich habe mir gedacht, dass es euch interessieren könnte (das ist zu übersetzen mit „Ich will euch noch länger auf die Folter spannen, was Tristans Brief anbelangt.“). Ihr könnt euch bei Nery bedanken, die wissen wollte, was genau mit Mara ist, da diese doch ihre Mutter umgebracht hat.
    Auch Kevs Geheimnis lüfte ich nicht sofort, das dauert noch eine Weile, die Auflösung des Handlungsstrangs mit Kyla wird vorher aufgelöst.



    Diese PTSD ist ja ziemlich heftig - lässt sich soetwas behandeln?


    Kev hat das schlimmste überstanden, er leidet kaum noch daran, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass es irgendwann weggeht.


    Und dieses psychologische Verständnis Hobbies ist irgendwie unterhaltsam.


    So unwahrscheinlich es auch klingt, Hobbie wollte mal Psychiater werden, hat sogar studiert, aber nach einer Weile hat er aufgegeben und ist zu SHIELD gegangen. Bevor er Psychiater werden wollte, hat er Medizin studiert, aber das Studium musste er abbrechen (ein Hypochonder sollte nicht Arzt werden).

    Meine Fotostory:



  • „Du und Kev habt mal wieder Geheimnisse“, bemerkte Lucas eher nebenbei, als er und Mara im Bad mit allabendlichen Dingen beschäftigt waren. „Heckt ihr wieder was aus?“
    „Wir arbeiten an einem Plan, dich so unauffällig wie möglich umzubringen und damit durchzukommen, damit wir nach Kanada durchbrennen und heiraten können.“
    „Wenn es sonst nichts ist, kann ich ja beruhigt sein. Ich hatte damit gerechnet, dass es was Großes ist, kein solcher Blödsinn.“
    Mara unterdrückte ein Grinsen, der Mann, der sich am Waschbecken rasierte, war keinesfalls der Mann, den sie vor so vielen Jahren kennen gelernt hatte, er war erwachsen geworden, hatte sich an ihren Humor gewöhnt, liebte auch ihre dunkle Seite. Wenn man ihr bei ihrer ersten Begegnung mit Lucas erzählt hätte, er würde die Liebe ihres Lebens werden, hätte sie nur gelacht, damals war sie davon überzeugt gewesen, dass die Liebe ihr nichts anhaben konnte -- wie sehr sie sich doch getäuscht hatte.








    Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie eines Tages um alles in der Welt versuchen würde, schwanger zu werden, sich eine Familie wünschen würde.
    Sie hatte immer gedacht, sie sei allein auf dieser Welt, es gäbe niemanden außer ihr, der für sie wichtig war, doch alles hatte sich geändert als sie einmal gedacht hatte, sie hätte ihn verloren. Sie hatte ihr ganzes Leben umgekrempelt, aufgehört, sich in lebensbedrohliche Situationen zu begeben, seit ihr klar geworden war, was sie zu verlieren hatte. Lucas Bishop hatte sie gezähmt.
    „Kommst du mit in die Wanne?“, fragte er.
    Sie sah zu ihm, ihr Blick blieb kurz an seinem nackten Hintern hängen, doch sie schüttelte den Kopf. „Aleksandr Solzhenitsyn wartet auf mich.“









    Mara setzte sich im Schlafzimmer aufs Bett, nahm das Buch von Solzhenitsyn, doch bevor sie es aufschlagen konnte, machte Lucas sich im Bad, auf das sie vom Bett aus eine gute Sicht hatte, wieder bemerkbar.
    „Gegen deine Landsmänner werde ich wohl die eine Chance haben, oder?“
    „Schreib etwas, das so tiefsinnig ist wie ihre Werke und wir reden darüber.“
    „Ich rede mal mit Kev, vielleicht hilft er mir.“
    „Auf russisch“, fügte sie hinzu.
    Sie tat so, als würde sie lesen, in Wirklichkeit aber dachte sie nach. Kev hatte in den letzten Tagen immer wieder versucht, sie dazu zu überreden, mit Lucas über ihre Schwangerschaft zu reden, immerhin war sie jetzt in der vierzehnten Woche und hatte keinerlei Beschwerden -- zumindest keine, die sich nicht mit ein paar Medikamenten in den Griff bekommen ließen.









    Sie hatte gegen ihren Willen noch jemanden einweihen müssen, denn die Medikamente, die sie brauchte, waren verschreibungspflichtig und sie hatte eine starke Abneigung gegen Ärzte, also hatte sie sich an einen alten Freund gewendet, der nicht wirklich Arzt war, ihr aber ohne Fragen zu stellen verschrieben hatte, was sie wollte, ihr allerdings geraten hatte, einen Gynäkologen aufzusuchen.
    Vielleicht war es wirklich an der Zeit, es Lucas zu erzählen, irgendwann würde er es sowieso erfahren.
    „Ist das Buch gut?“, rief Lucas ihr aus dem Bad zu.
    „Das interessiert dich doch gar nicht, du willst mich nur ablenken“, lachte Mara.
    „Ich will nur dein Bestes“, erwiderte Lucas.

    Meine Fotostory:



  • „Ich glaube, das war der Grund dafür, dass ich dich umbringen wollte.“
    „Ich glaube mich daran zu erinnern, dass du mich wegen irgendeiner Sache mit meinem Vater umbringen wolltest, Liebling.“
    „Was auch immer, ich hätte es tun sollen.“
    „Ich bin dir dankbar dafür, dass du dich entschlossen hast, es nicht zu tun.“
    Lucas stand auf, stieg aus der Badewanne und ließ das Wasser raus. Mara beobachtete ihn über den Rand des Buches hinweg und gab ihm Recht, auch sie war den Umständen dankbar, die sie davon abgehalten hatten, Lucas zu töten. Sie war bis heute der Meinung, dass nicht nur Lucas selbst dafür verantwortlich war, sondern auch Ahmik Bishop, der sie auf seine Art dazu gebracht hatte, Lucas kennen zu lernen, und Kev Darren, der ihr unwissentlich dabei geholfen hatte, ihre Menschlichkeit wiederzufinden.









    Sie tat wieder so, als würde sie aufmerksam lesen, während Lucas sich abtrocknete und dann nackt ins Schlafzimmer kam und sich am Schrank zu schaffen machte, auf der Suche nach Unterwäsche, wie immer brauchte er ein Weilchen, um zu finden, was er suchte, er war noch nie besonders gut gewesen, wenn es darum ging, Dinge zu finden -- doch nach Jahren hatte er in Mara die große Liebe gefunden, weswegen er sich sicher war, dass es nicht machte, wenn man nicht auf Anhieb fand, was man suchte.
    „Ich hab dich vor ein paar Tagen beim Mittagessen mit Hobbie flüstern sehen. Etwas, worüber ich mir Sorgen machen sollte?“
    Mara ließ sich nicht anmerken, dass sie gehofft hatte, Lucas hätte das nicht gemerkt.









    „Er hatte eine Frage zur russischen Grammatik und zu ein paar Wörtern, die er nicht kannte“, log Mara. Sie war sosehr daran gewöhnt zu lügen, dass es sie nicht mehr störte, sie war von jung an dazu erzogen worden zu lügen und sie tat es instinktiv, doch jetzt war es nötig. Selbst wenn sie Lucas erzählen sollte, dass sie schwanger war, konnte sie ihm die Sache mit Hobbie nicht erzählen, sie wusste, wie er reagieren würde, wenn er erfuhr, dass Hobbie ihr dabei geholfen hatte, an Medikamente zu kommen, die sie brauchte.
    „Er hat also nichts mit dem Plan zu tun, den du und Kev ausheckt?“
    „Für einen Mord braucht man einen Mörder, ich habe schon einen Komplizen, das ist mehr als genug. Drei sind zuviel.“
    „Du musst es wissen, du kennst dich damit aus.“









    Er setzte sich neben sie aufs Bett, mittlerweile hatte er ein Paar Boxershorts gefunden.
    „Du liest nicht“, stellte er fest. „Du denkst über irgendwas nach.“
    Na endlich war es ihm bewusst geworden! Nach all den Jahren, in denen sie sich kannten, hatte Mara gehofft, dass ihm so was mit der Zeit sofort auffallen würde, vor allem nach sechs Jahren Ehe, aber nichts, er brauchte immer noch ewig, um solche Dinge zu bemerken, wenn sie ihm überhaupt auffielen.
    „Es gibt da etwas, das ich dir erzählen muss, ich hätte es dir schon vor einer Weile erzählen sollen, aber ...“
    Lucas sah seine Frau überrascht an. Ihre Stimme war ernst, das Verspielte, das sie gerade noch ausgestrahlt hatte, war verschwunden, es war beinahe so, als wäre es nie da gewesen.

    Meine Fotostory:



  • Lucas wusste nicht, was er erwarten sollte. Mara war ihm in den letzten Tagen aus dem Weg gegangen, hatte sie merkwürdig verhalten, was sie sonst nie tat. Natürlich hatte sie immer Geheimnisse gehabt, das war schon immer so gewesen, aber es war Jahre her, dass sie sich so geheimnisvoll verhielt.
    „Bist du wieder bei SHIELD? Haben deine alten Freunde aus deiner Heimat wieder Kontakt zu dir aufgenommen?“, fragte er und sah sie unsicher an.
    Sie schüttelte den Kopf, lehnte ihn dann gegen seinen, ihre grünen Augen leuchteten auf, als sie die Sorge in seinen sah.
    „Egal was es ist, Mara, alles wird gut werden, ich verspreche es dir. Wir werden eine Lösung finden.“









    „Ich weiß nicht, was für eine Nachricht du erwartest, Luke, aber das, was ich dir zu sagen habe, ist nicht einmal halb so tragisch wie du es dir ausmalst.“ Sie atmete tief durch. „Ich bin schwanger.“
    Lucas strahlte, Mara glaubte nicht, ihn in letzter Zeit je so glücklich gesehen zu haben. „Was?! Wie?! Ich dachte, wir hätten das Kinderkriegen aufgegeben.“
    „Nicht alles läuft so, wie man es plant“, meinte Mara. „Ich bin in der vierzehnten Woche.“
    Lucas zog seine Frau noch näher zu sich und küsste sie, er hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit. Er hatte sich in den letzten paar Monaten damit abgefunden, dass Mara keine Kinder bekommen konnte, er also nie Kinder haben würde, außer denen seiner Schwester, die für ihn wie seine eigenen waren. Aber jetzt war alles anders, er würde Vater werden, er hatte keinerlei Zweifel daran, dass es diesmal klappen würde.








    Nachdem Lucas eingeschlafen war, stand Mara noch einmal auf, vorsichtig, um ihren Mann ja nicht aufzuwecken, und ging ins Bad.
    Aus einem der Schränke holte sie eine Medikamentendose mit der Aufschrift Paracetamol, wobei es sich beim Inhalt natürlich nicht um das handelte, was draufstand -- was sollte sie mit Tabletten gegen alle Möglichen Beschwerden wie Fieber oder Schmerzen? -- und entnahm drei Tabletten, stellte die Dose dann wieder dort hin, wo sie sie gefunden hatte.
    „Du bist wirklich verzweifelt“, hörte sie eine leise Stimme, die sie sofort wiedererkannte. „Es gibt wenige Frauen, denen es so wichtig ist, Kinder zu bekommen, dass sie so etwas nehmen.“
    „Halt die Klappe“, murmelte Mara, als sie sich am Waschbecken ein Glas mit Wasser füllte.









    „Sogar dein Freund, der Krüppel, der dir dieses Zeug besorgt hat, hat gesagt, es sei gefährlich, ich bin nicht die einzige, die das so sieht.“
    „Hier geht es nicht um dich, Mutter, sondern um mich.“
    „Das weiß ich sehr wohl und das erschwert es mir noch mehr, zu verstehen, warum du das tust. Du bist eine Überlebenskünstlerin, dir wurde von frühester Kindheit an beigebracht, dass das Überleben das Wichtigste ist, dass alles andere zweitrangig ist, doch jetzt bist du bereit, Medikamente zu nehmen, die dein Immunsystem beträchtlich schwächen, nur damit dein Körper dein Baby nicht als Fremdkörper wahrnimmt und es zerstört. Warum, Mariya? Warum bekämpfst du deine Natur? Erklär mir, warum du bereit bist zu sterben, damit dieses Kind lebt.“
    „Wie kommt es, dass du dich seit deinem Tod für mich interessierst? Als du noch am Leben warst, war dir doch auch egal, was ich mit einem Leben tue“, zischte Mara giftig, bevor sie die Tabletten in den Mund nahm und sie mit einem großen Schluck Wasser hinunterspülte.



    -------


    Schluss für heute.

    Meine Fotostory:

  • Die Szene wie Mara Lukas von ihrer Schwangerschaft erzählt ist wirklich süss.


    Mara wollte Lukas wirklich umbringen? Hier trifft wohl auch der Satz zu: erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Die Hintergründe würde ich gerne wissen.


    Warum setzt Mara ihre Gesundheit und ihr Leben für ein Kind aufs Spiel? Ich weiss das es Leute gibt, die für ein Kind wirklich alles tun würden, doch ist das die Sache wert? Ich kann das nicht wirklich nachvollziehen, ok ich musste nur den Gedanken zu Ende denken und ich war praktisch schwanger (und ich habe es gehasst). Aber dafür das eigene Leben opfern? Was hätte LUkas davon, wenn er zwar ein Kind hätte, aber die Mutter tot ist?
    Das würde er nicht wollen. Und wenn das der Fall sein sollte, und er würde herausbekommen, das Hobbie das Zeug beschafft hat, dann gute Nacht...


    LG, Lenya

  • malwieder eine tolle fortsetzung, eigentlich war das ja auch nich anders zu erwarten^^. ich finds supa dass deine FS in diesem ganzen was auch immer um haustiere nicht untergeht. freu mich auf darauf bald weiter lesen zu könn, hoffe das geht, weil wenn du nich schreibst muss ich wieder von vorne mit dem lesen der FS anfangen, wobei das auch nich groß stören wird.


    ich hab aber auch noch ne frage: mit wem redet mara da eigentlich? find das leicht merkwürdig wenn sie selbstgespräche führen würde. ich kann sie auch nich nachvollziehen wenn sie irgentwelche tabletten nimmt die ihr selbst schaden nur damit uhr kind überlebt(um das zu verstehen bin ich bestimmt noch zu jung aber ich geb trotzdem meinen senf dazu).

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    [SIZE=1]Ich werd auf dich warten,
    egal wie lang es auch dauert
    und wie weit auch der Weg ist,
    auch wenn es schmerzvoll wird.
    Ich wünschte ich könnt' die Zeit zurückdreh'n,
    bis wir wieder zusammen sind.
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  • Sorry für die Verspätung, ich war ein bisschen arg mit Bauen und Basteln beschäftigt.
    Jetzt hab ich Zeit zum Luftholen und kann mich mit Mara beschäftigen.
    Ich danke dir vielmals, dass du meine Anregung so prompt aufgegriffen hast.


    Und ich muss sagen, das hat sich wirklich gelohnt. War ja hoch interessant!
    Eine wirklich ungewöhnliche Art, sich kennenzulernen, jemanden unmbringen zu wollen und es dann doch nicht zu tun!
    War Mara mal so was wie ein Auftragskiller?
    Oder warum sonst sollte sie Lucas umbringen sollen? Ja warum eigentlich? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ausgerechnet Lucas jemandem einen Grund geben sollte, ihn aus dem Weg zu räumen!
    Oder hatte das was mit seinem Vater zu tun (dem großen Ahmik?)


    Immerhin muss er auf Mara einen mächtigen Eindruck gemacht haben, wenn sie nicht "abgedrückt" hat. Und das scheint ja wohl auch die richtige Entscheidung gewesen zu sein, die beiden wirken sehr verliebt und sehr glücklich.
    Dass er nicht alles gleich bemerkt, wie Mara das möchte, na ja, das ist eine Männerkrankheit. Die wenigsten tun das. Ich glaube, Kev wäre der Typ für die Ausnahme, aber zu Mara passt er trotzdem nicht.
    Außerdem sieht der liebe Lucas ja richtiggehend süß aus. Sehr nett von dir, uns mal ausführlich seine Hinterseite zu zeigen.


    Eine Weile war ich mir gar nicht sicher, ob Mara bei all dem Geplänkel überhaupt den Mut aufbringt, es ihm zu sagen, und dann kam es ja auch ziemlich unvermittelt dazu.
    Putzig ist, dass er sich gar nicht fragt, wieso diesmal alles glatt zu gehen scheint.
    Denn du warst ja gleich auch wieder so freundlich, uns zu zeigen, was Mara in ihrer Verzweiflung alles tut, um endlich ein Kind zu bekommen.
    So unverständlich es auch scheinen mag, dass sie ihr eigenes Leben dafür auf's Spiel setzt, ich kann's trotzdem irgendwie verstehen.


    Das erinnert mich an diesen einen süßen Film, Magnolien aus Stahl, da hat eine Frau das gleiche getan, mehr oder weniger. Gut, sie schluckte keine Pillen, die ihr Immunsystem schwächen, aber sie wusste, dass eine Schwangerschaft sie umbringen würde (und hat), und trotzdem.
    Tja!


    Allerdings befürchte ich, wird Lucas ihr persönlich in die Hölle folgen und sie auseinandernehmen, sollte das passieren. Schon weil sie diese Entscheidung ohne ihn getroffen hat.


    Ihre Selbstgespräche mit der Mutter, die, daran erinnere ich mich, ja von ihr umgebracht worden ist, finde ich sehr interessant. Ich halte Mara nämlich nicht für verrückt. Die Erklärung, was da genau mit ihr vorgeht, kommt ja sicher noch, also werde ich mich mal, eine Weile, in Geduld fassen!

  • Die beiden sind ein tolles Pärchen.

    Zum einen vom Optischen her. Lucas besitzt übrigens ein äußerst ansehnliches Hinterteil, sehr schick. Und Mara's Augen sind total hübsch, ein richtig tolles Grün, solche Augen hätte ich selbst gerne, allerdings faszinieren mit grüne Augen eh, auch die Kev's.

    Zum Anderen (natürlich!) von ihren Charakteren. Obwohl - oder gerade deshalb? - sie irgendwie total verschieden sind, ergänzen sie sich perfekt. Lucas' aufrichtige Sorge ist echt niedlich, der Dialog zwischen den beiden sowieso, und die ganze Fortsetzung finde ich wie immer äußerst gelungen.
    Aber was soll man von dir schon Anderes erwarten.. ^.^

    Im Großen und Ganzen schließe ich mich Nerychan an, endschuldige mich, dass meine Kommentare immer so kurz ausfallen, und wünsche ein schönes Wochenende.
    Ich habe endlich wieder eine Woche Zeit, mich mit Sims zu beschäftigen, und herauszufinden, weshalb mich das Spiel so offensichtlich nicht leiden kann.

    ein kleiner spatz wollt' den süden sehn
    er konnte nich' verstehn
    dass es vorbei is ehe er drei is
    am meisten mochte er die anderen vögel
    weil spatzen doof warn und scheiße aussahn
    ohne seine freunde war er klein & fett

    [SIZE=1]musik hat was mit poesie zu tun, nichts mit lautstärke & fortpflanzung.[/SIZE]

  • Verschiedene Meinungen zu dem, was Mara da tut, das habe ich gehofft.


    Mara wollte Lukas wirklich umbringen? Hier trifft wohl auch der Satz zu: erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Die Hintergründe würde ich gerne wissen.


    Mal sehen, ob ich irgendwo ein kleines Flashback dazu einbauen kann, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich da eine Möglichkeit finde, in meinem kleinen Subplot zu Mara und Lucas.


    Und wenn das der Fall sein sollte, und er würde herausbekommen, das Hobbie das Zeug beschafft hat, dann gute Nacht...


    Hobbie hatte da nicht wirklich eine Wahl, Mara kann sehr bedrohlich sein, wenn sie will, das weiß Lucas. Wenn er also herausbekommen sollte, dass Hobbie was mit der Sache zu tun hat, wird das auch nicht mehr viel ausmachen, denn irgendwo hätte Mara das Zeug sowieso herbekommen, wenn nicht von Hobbie, dann von jemand anderem.


    ich finds supa dass deine FS in diesem ganzen was auch immer um haustiere nicht untergeht.


    Ich habe kein Pets, also kann ich mich gar nicht davon ablenken lassen, ich warte bis alle Hacks, die ich benutze die Pets-Version rausbringen, bevor ich es mir kaufe, denn ohne die Hacks würde ich Probleme mit der Fotostory bekommen.


    ich hab aber auch noch ne frage: mit wem redet mara da eigentlich? find das leicht merkwürdig wenn sie selbstgespräche führen würde.


    Es ist ein Selbstgespräch, sie stellt sich vor, sie würde mit ihrer Mutter, die sie vor Jahren umgebracht hat, reden. Warum erfährst du noch, wenn auch nicht so früh, Mara und Lucas sind nur Nebenfiguren, mit einer kleinen Geschichte.


    Und ich muss sagen, das hat sich wirklich gelohnt. War ja hoch interessant!
    Eine wirklich ungewöhnliche Art, sich kennenzulernen, jemanden unmbringen zu wollen und es dann doch nicht zu tun!
    War Mara mal so was wie ein Auftragskiller?
    Oder warum sonst sollte sie Lucas umbringen sollen? Ja warum eigentlich? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ausgerechnet Lucas jemandem einen Grund geben sollte, ihn aus dem Weg zu räumen!
    Oder hatte das was mit seinem Vater zu tun (dem großen Ahmik?)


    Ja, es hat teilweise etwas mit Ahmik Bishop zu tun, der ist für sehr viel verantwortlich, was in der Vergangenheit passiert ist, ich muss wirklich irgendwann ein Flashback einbauen, wenn es irgendwo reinpasst.


    Immerhin muss er auf Mara einen mächtigen Eindruck gemacht haben, wenn sie nicht "abgedrückt" hat. Und das scheint ja wohl auch die richtige Entscheidung gewesen zu sein, die beiden wirken sehr verliebt und sehr glücklich.


    So schnell ist es nicht gegangen, die ersten paar Versuche, Lucas umzubringen sind einfach aus verschiedenen Gründen schief gegangen, sie hatte also eine Menge Zeit, sich mit Lucas zu beschäftigen und es ist wirklich nicht von einem Augenblick auf den anderen passiert, nachdem sie entschieden hat, ihn nicht zu töten, hat es noch Jahre gedauert, bis sie etwas miteinander angefangen haben.


    Dass er nicht alles gleich bemerkt, wie Mara das möchte, na ja, das ist eine Männerkrankheit. Die wenigsten tun das. Ich glaube, Kev wäre der Typ für die Ausnahme, aber zu Mara passt er trotzdem nicht.


    Kev ist eine Ausnahme, stimmt, aber für Mara wäre er wirklich nichts, er ist für sie eher so was wie ein kleiner Bruder, jemand, mit dem sie sich versteht, weil sie ihn nur anschauen muss um zu wissen, dass sein Leben mindestens so chaotisch und kompliziert war wie ihres.


    Ihre Selbstgespräche mit der Mutter, die, daran erinnere ich mich, ja von ihr umgebracht worden ist, finde ich sehr interessant. Ich halte Mara nämlich nicht für verrückt. Die Erklärung, was da genau mit ihr vorgeht, kommt ja sicher noch, also werde ich mich mal, eine Weile, in Geduld fassen!


    Mara ist nicht verrückt, genauso wenig wie Kev verrückt ist. Ich wollte nur verdeutlichen, dass sie Gründe hat, das alles zu tun, nicht nur, weil sie unbedingt ein Kind haben will. Die komplexen Familienbeziehungen, mit denen ich mich noch beschäftigen werde.



    Die Fortsetzung kommt noch heute, aber nicht sofort, ich muss noch ein bisschen daran feilen.

    Meine Fotostory:



  • Es war ein sonniger Tag Mitte September und Janna stand schon seit einer ganzen Weile vor dem gelben Haus, unsicher ob sie nun klingeln sollte oder nicht.
    Klingeln war sowieso nicht nötig, stand die Haustür doch sperrangelweit offen, was Janna sich nicht erklären konnte. Wer ließ denn schon die Tür offen stehen? Das passte überhaupt nicht zu Kev, schon gar nicht, weil er jetzt nicht mehr wie vor noch einem Jahr in einer Einzimmerwohnung wohnte, er hatte ein Haus! Sollte er sich nicht besser um das kümmern, was er gekauft hatte?
    Janna glaubte, dass die Tatsache, dass er jetzt ein Haus hatte, mit zu den Gründen zählte, warum sie verunsichert war. Sie war jetzt schon einmal hier gewesen, aber irgendwie war es komisch, es würde eine Weile dauern, bis sie sich daran gewöhnte.









    Und sie würde sich nicht daran gewöhnen, wenn sie sich nicht einmal dazu überwinden konnte, das Haus zu betreten, was sie darauf hin entschlossen tat, die Tür hinter sich schließend.
    Sie hörte Musik laufen, etwas, woran sie bei Kev durchaus gewöhnt war, weswegen sie nicht weiter darauf achtete, ihr fiel nur auf, dass sie das Lied kannte und mochte.
    Sie musste nur ein paar Schritte gehen, bis sie Kev entdeckte, der in seinem Arbeitszimmer saß, auf irgendwas konzentriert.
    Sie stellte sich in den Türrahmen und beobachtete ihn eine Weile, bis er den Kopf hob und sie über die Schulter grinsend ansah.
    „Die Tür war offen“, erklärte Janna.
    „Ich hab sie zugemacht.“
    „Hast du nicht, sonst wäre ich nicht reingekommen.“
    „Wenn jedes Mal, wenn ich die Tür offen lasse jemand so wunderbaren in meinem Haus finde, werde ich sie ab jetzt nie wieder zumachen.“









    Er stand auf und kam langsam auf sie zu, bis er ihr gegenüber stand, er grinste noch immer und Janna spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Warum hatte dieses verdammte Grinsen immer so eine Wirkung auf sie? Hätte sie sich in all den Jahren, die sie Kev jetzt kannte nicht daran gewöhnen müssen?
    „Und ich dachte, dass das heute ein beschissener Tag wird“, murmelte er, mehr an sich selbst gerichtet als an sie und sie hoffte inständig, dass sie nicht errötete.
    „Was machst du?“
    „Unterrichtsstunden vorbereiten. Ich weiß gar nicht, warum ich das mache, kommt immer nur Blödsinn raus.“
    „Ich finde deinen Unterricht gut.”









    „Du siehst während der Stunden aber nie sehr glücklich aus.“
    Janna errötete, sie hatte gewusst, dass das heute noch passieren würde, es war wohl ein Gesetz, dass er sie immer zum Erröten brachte, wenn sie ihn besuchen kam. „Das liegt nicht am Unterricht, das sind persönliche Probleme“, brachte sie heraus.
    „Ich bin das Problem, was?“
    „Du bist das mit Abstand angenehmste Problem, das ich je hatte, auch wenn es ein großes Problem ist.“
    „Hört sich fast so an, als wäre ich gar kein Problem.“
    „Du bist keins, aber es ist am einfachsten damit klarzukommen, wenn man sich einredet, du seist eins.“
    „Du bist merkwürdig“, flüsterte er lächelnd, eine Anspielung auf den allerersten Schultag, legte die Hand auf ihren Arm und zog sie ein bisschen näher zu sich.

    Meine Fotostory:



  • Janna konnte ihm nur in die Augen schauen, auch nach all den Jahren waren sie noch immer faszinierend, wenn sie auch nicht ganz verstand, was sie so besonders machten, sie fühlte sich zu ihnen hingezogen, in Kombination mit schwarzen Haaren waren grüne Augen absolut unwiderstehlich, wie Janna in den letzten Jahren hatte feststellen müssen: Kev und Zach hatten schwarze Haare und grüne Augen und jetzt war auch noch Jack Feller in ihr Leben getreten.
    Als sie jünger gewesen war, hatte sie Kev um seine grünen Augen beneidet, sie auch haben wollen, aber mit der Zeit war ihr klar geworden, dass es viel besser war, wenn jemand anders schöne Augen hatten, denn wenn sie einem selbst gehörten, sah man sie nicht so oft wie wenn sie jemand anderem gehörten.








    „Träumst du, Kleine?“, fragte Kev und strich mit der Hand ihren Unterarm entlang, als hoffe er, sie würde auf Körperkontakt reagieren, sollte sie so tief in Gedanken sein, dass sie ihn nicht hörte, was, wie er wusste, schon mehr als einmal vorgekommen war.
    „Mir geht es gut, ich war nur abgelenkt.“
    „Darf ich fragen wodurch?“
    „Deine Augen.“
    Kev seufzte theatralisch. „Ich dachte, das hätten wir mittlerweile hinter uns gebracht. Was kann ich dafür, dass ich so tolle Augen und Haare habe, dass du sie bei jedem anderen Mann suchst und dich ausschließlich für die interessierst, die mir da ähnlich sind, auch wenn sie sich sonst in allem von mir unterscheiden?“
    „Du hörst dich an wie Wes“, lachte Janna. „Warum kannst du nicht einfach ehrlich sein und sagen, was du wirklich denkst?“









    „Weil es falsch wäre, weil ... Du weißt schon, ich habe dir die Gründe schon aufgezählt, dein Vater, die Tatsache, dass ich dein Lehrer bin, all das. Wenn ich nicht sage, was ich empfinde, dann kann ich es vielleicht unterdrücken.“
    „Ich habe es versucht und nicht geschafft.“
    „Es mag gemein klingen, aber ich bin stärker als du, Jaya.“
    „Das stört mich in dem Fall nicht, dass du besser darin bist, deine Gefühle und alles, was dich ausmacht hinter Worten zu verstecken.“
    Janna schnappte nach Luft, als Kev seine kalte Hand an ihre Wange legte, ein amüsiertes Lächeln auf den Lippen.
    „Du bist so diplomatisch, deine Mutter muss stolz auf dich sein. Ich bin einfach so, daran solltest du dich mittlerweile gewöhnt haben.“









    „Ich müsste mich theoretisch auch an meine Gefühle für dich gewöhnt haben, aber ich habe es nicht getan“, erwiderte Janna.
    „Wäre auch zu schade, wenn du es getan hättest, dann gäbe es diese ganze schöne Spannung zwischen uns nicht mehr und du würdest nicht zusammenzucken, wenn ich meine Hand auf deine Wange lege, wir hätten nicht so viel Spaß beim Nachsitzen, du würdest nicht fast jedes Mal wenn wir reden rot werden und so komisch auf mein Grinsen reagieren, es wäre alles sehr ungewohnt. Vor allem würde mich dann aber stören, dass du nicht gewünscht reagieren würdest, wenn ich das hier tue.“
    Mit diesen Worten zog er Janna zu sich, beugte sich zu ihr runter und küsste sie, küsste sie wirklich, aber es war ganz anders als damals bevor er nach England gegangen war.

    Meine Fotostory: