Slànach - Heilung

  • Nun bin ich ja mal gespannt, wie sich das alles für Shyla weiterentwickeln wird. Auf jeden Fall klingt es fürs erste ja alles ganz gut. Sie kommt auf die gleiche Schule wie ihre Freunde und ist somit in der Schule nicht gar so alleine und hat Vertraute um sich. Was ja grade in dieser schweren Zeit für sie besonders wichtig ist.


    Gut find ich, das Moritz sich durchgesetzt hat, das Alexandra sich aufraffen musste und zu diesem wichtigen Termin mitgekommen ist. Für Alexandra wird es sicherlich auch erleichternd gewesen sein, als sie die Entscheidung, auf welche Schule Shyla angemeldet werden soll, endlich hinter sich gebracht haben.
    Es hat mich auch sehr gefreut zu lesen, das die ausschlaggebenden Punkte für die ALS die Punkte waren, die für Shyla wichtig waren. Sie haben sich ma Zeit genommen, sich Gedanken über sie zu machen und was am besten für sie sein könnte.
    Wollen wir mal hoffen, dass es dann auch so ist!


    Die Umstände, die zu dem Tod der Oma geführt haben, sind wirklich tragisch, dass muss wirklich sehr schwer sein, das zu verarbeiten. Schade nur, dass Alexandra nicht mehr offen dafür ist, nochmals einen Therapeuten aufzusuchen, denn nicht jeder Therapeut ist so ein gefühlloser Rüpel, wie der, den sie einmal aufgesucht hatte. Tabletten alleine werden ihr auf dauer leider nicht helfen können. Tabletten können nicht die Lösung sein, um wieder für die Familie zu funktionieren. Da es ja in erster Linie ja auch gar nicht darum geht zu funktionieren, sondern um einmal den schmerzlichen Verlust zu verarbeiten und zum anderen gibt es ja noch so einiges. was Alexandra aufarbeiten muss, da sie vor diesem Schicksalsschlag ja schon Probleme hatte, mit denen sie so alleine nicht fertig geworden ist.
    Ich bin ja mal gespannt!


    Zitat

    Danke auch für Deinen Kommi! (den ich gar nicht kurz fand)

    *hihi* Hab mich halt ein bisschen in Rage geschrieben, aber wenn ich nicht solche Kopfschmerzen gehabt hätte, dann wär der Kommi sicherlich wesentlich länger ausgefallen. Zum Glück konnte ich mich ja wunderprächtig an Janes Kommi mit ranhängen.
    Wie es Alexandra gefühlsmäßig mit ihrer Depression so geht, kann ich mich übrigens ein wenig reinfühlen, da ich leider selber lange Zeit damit zu tun hatte. Zum Glück nur nicht ganz so bzw. ganz anders. Ich hatte das Glück, dass ich die schlimmste Phase in einer sehr behüteten Umgebung verarbeiten konnte und ich meine Kinder in einer liebevollen, familiären und umsorgten Umgebung wusste, so dass ich mich ohne schlechtes Gewissen ganz um mich selbst kümmern konnte. Und wie es scheint, haben meine Süßen keinen seelischen Knacks davon bekommen. Vielleicht berührt mich deine Geschichte deswegen auch so. Wer weiß?


    Deine Bilder finde ich übrigens sehr gelungen. Alexandra sieht so schön fertig aus! :D
    Und der zarte Kuss am Ende.. ach - so schön...

    [SIGPIC][/SIGPIC]Ganz besonders liebe Grüße an [COLOR="Purple"] @cooleOmi, @Panakita, @SarahO, @dieJule, @Sternchen&Co, @pauli85, @HolliHolland, @Rivendell, @-gentleman-, @arni, @>Ines<, @&#1085;o&#1080;&#1108;y&#273;&#1108;&#969;, @Lidsi, @Kiara, @HaziiDeLuxe(kleenKutte), @Llynya, @Tabatha, @Ysabella, @Esmeralda, @Bianka28, @Averil/COLOR],
    meine liebste Schwoscht[COLOR="Red"] @Jane Eyre[/COLOR]
    und [COLOR="Red"]@Lycidas[/COLOR] :augzu
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    [FONT="Century Gothic"][COLOR="DarkGreen"]Sims2Talk[/COLOR][/FONT]
    [COLOR="Purple"]Meine Sims-Familien[/COLOR]

  • Hallö Innad, :)


    Ich weiß hier auch gar nicht wie ich den Kommi anfangen soll, soviel wurde schon gesagt, gerade zu dem vorletzten Kapitel. :rollauge


    Also, wenigstens wurde Shylah noch getröstet und ihr wurde auf sanfte Art erklärt, wie es so abläuft bei einer Beerdigung, nur leider viel zu spät. Der Schaden war nun mal gemacht und ich denke auch, dass es vor allem die Schuld von ihren Eltern ist. Das sich Alexandra nicht in der Lage fühlte, Shylah vernünftig vorzubereiten, okay, dass kann man nachvollziehen, aber auch Moritz hätte mit ihr darüber sprechen können oder sie zumindest mit an der Hand zu nehmen. Er macht für mich in der letzten Zeit den Eindruck als wäre er nur für seine Kinder da, wenn es um Spaß geht. All die ernsten Dinge des Lebens klammert er aus und überlässt es seiner völlig überforderten Frau mit den Kindern klar zu kommen.
    Er scheint sich sowieso mehr um seine Frau zu sorgen, als um seine Kinder. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich mit Devon und Shylah zusammen gesetzt hat und mit ihnen über den Tod ihrer Großmutter gesprochen hat und warum es Alexandra deswegen so schlecht geht. Gut, er ist ein Mann und redet wahrscheinlich nicht gerne über Gefühle, aber in manchen Situationen muss man Kindern einfach erklären, warum etwas so ist. Ich denke, dass die Kinder wesentlich besser mit ihrer Mutter umgehen könnten, wenn sie mehr über die Krankheit wüssten, aber nein, es wird ja alles totgeschwiegen. :angry


    Nun, 4 Wochen sind schon vergangen und es schein Alexandra noch nicht wirklich besser zu gehen. Sicher, sie trauert und sie hat Depressionen, was das Ganze noch schwieriger macht, aber sie scheint ja nur noch ein Schatten ihrer Selbst zu sein. So langsam macht sie mir doch Sorgen, so häufig ich denke, dass sie ihren Kindern, besonders Shylah Unrecht tut, wünsche ich ihr doch nicht, dass sie jetzt elendig zu Grunde geht. Sie sollte sich wirklich Hilfe suchen, auch wenn es schwierig wird, aber ihre Gesundheit sollte doch vorgehen. Klar, es ist nicht einfach eine für einen richtige Therapie zu finden, aber sie macht mir den Eindruck als würde sie das auch gar nicht wollen. Sie erscheint mir, als hätte sie sich damit abgefunden immer nur Tabletten, die nicht wirklich helfen zu schlucken. :(
    Das sie sich jetzt mit ihrer Schwester darauf versteift, dass das Krankenhaus Schuld am Tod ihrer Mutter hat, erscheint mir wie eine Flucht vor ihren eigenen Problemen. Ja, es ist hart einen Teil der Familie zu verlieren, aber man sollte darüber hinaus auch an sich denken. Denn selbst wenn das Krankenhaus Schuld hatte, gibt es einem nicht den lieben Menschen mehr zurück. Das Einzige was man dann noch kriegt, ist Genugtuung und das ist es doch nicht wert, sich nur deshalb das eigene Leben so schleifen zu lassen. Das hätte Alexandras Mutter sicher auch nicht gewollt...


    Der Termin bei Shylahs Lehrerin hat auch nicht wirklich dazu beigetragen, dass sich Alexandra mehr um ihr Leben, ihre Familie kümmert. Das Meiste hat Moritz übernommen, der ausnahmsweise mal mehr Interesse an seiner Tochter gezeigt hat, als bisher.
    Die Entscheidung war sicher nicht einfach, aber im Sinne von Shylah, denke ich. Sie braucht sich so nicht von ihrer Freundin zu trennen und bekommt trotzdem eine gute Schulbildung. Obwohl ich mir noch nicht ganz sicher bin, ob da das letzte Wort bereits gesprochen ist. :misstrau


    Ich freu mich schon auf die nächste Fortsetzung. :)
    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • wawuschel: Oh, was für ein langer Kommi wieder, wie schön! :) Ja, Alexandra sieht wirklich fertig aus.
    Nun ist also entschieden, auf welche Schule sie gehen wird, ja. Und Du hast recht, beide haben sich auch daran orientiert, was für Shylah am besten wäre und sich von der Lehrerin ja auch gut beraten lassen. Ob sich das dann letztlich auch alles so gestaltet wie alle nun hoffen, ist ja eh immer die Frage.
    Was die Depressionen Alexandras angeht, natürlich sind Tabletten eigentlich nur Übergangslösungen. Aber dass sie sich nach ihrem letzten bescheidenen Versuch sehr gegen eine erneute Therapie versperrt, kann man ja irgendwie auch verstehen. Vielleicht hofft sie ja auch, dass es irgendwann wieder besser wird.
    Dass Du das ähnlich durchgemacht hast, lässt Dich da natürlich vieles noch einmal anders sehen. Natürlich ist es immer gut, wenn der Rest der Familie dann aufgefangen wird, dann kann man sich auch mehr auf sich selbst konzentrieren. Leider ist das eben nicht immer der Fall.
    Danke für Deinen tollen Kommi! :)




    @Llyn:
    Ja, Du hast recht, Alexandra sollte sich wirklich helfen lassen. Aber ich denke, es fällt ihr sehr schwer, und wie ich ja auch schon in meinem Vor Kommi schrieb, ist es nun einmal auch so, dass die Geschichte, die wir gerade lesen, schon einige Jahre vor heute spielt... und da der Umgang mit "solchen" Dingen sogar auf ärztlicher Seite wohl auch noch nicht so aufgeklärt war wie man das heute ganz selbstverständlich gewöhnt ist.
    Was das Krankenhaus angeht und Franziska, so hilft es natürlich keinem, jemandem die Schuld zu geben, nein. Ich denke, das ist einfach jetzt eine Hoffnung, die Wut zu kompensieren, was natürlich ziemlich hoffnungslos ist, zumal man so ein Krankenhaus glaub eh nicht so leicht verklagen kann.
    Mit Shylahs Schule wirst Du sehen, ob da wirklich das letzte Wort gesprochen ist ;)
    Danke für Deinen Kommi!




    @ALL: Ich war heute fleissig, ich weiß, überraschend schnell, aber gewöhnt euch nicht dran! Heute wird es auch etwas philosophisch und es passiert nicht arg viel. Die Outtakes sind heute nicht so ganz zahlreich und natürlich ist mir Hr. Humble wieder mehrmals über den Weg gelaufen, aber ich hab ihn euch diesmal erspart *lach*

  • Alva und Shylah reden über ein Thema, das Shylah - nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen - irgendwie nicht ganz geheuer ist




    Alva muss mal... (keine Angst, habe ihr danach direkt Erleichterung verschafft), will aber nichtmal aufstehen, um sich zu beschweren




    Shylah altert und Herr Degen freut sich ganz arg




    Alexandra ist mal wieder sauer (vermutlich immer noch über die andere Alexandra, die sie gehauen hat), dabei merkt sie gar nicht, dass Shylah zum Teenie wurde




    Bei dem neuen Haus hatte ich den freien Willen noch an und ehe ich mich versah, fingen Alexandra und Moritz an rumzuschmusen *gg* Ist das nicht schön?


  • Kapitel 12


    Shylah fröstelte, obwohl die warme Sonne ihr auf den Rücken brannte.
    Sie und Alva saßen eine Weile schweigend nebeneinander und beobachteten, wie sich das Schilf auf dem kleinen Weiher sanft hin- und herwiegte. Es wirkte friedlich und ruhig, so als gebe es nichts im Leben, wovor man sich ängstigen müsste, nichts, was dunkel und bedrohlich sei.



    „Was ist nun also die Wahrheit?“, fragte Alva unvermittelt, als habe sie Shylahs Gedanken erraten. „Der Friede oder die Angst? Oder beides?“
    Shylah lächelte. „Das Leben an sich ist die Antwort, denke ich“, erwiderte sie und Alva lächelte zufrieden.
    „Du hast so viel gelernt“, sagte sie dann sanft und Shylah nickte. „Das Leben hat es mich gelehrt“, sagte sie dann ohne Bitterkeit und richtete den Blick zurück auf das Gebäude neben sich, das sie wieder unwillkürlich zusammen schaudern ließ.
    „Es ist schon eine seltsame Sache, dieses Schicksal“, sagte sie dann. „Wenn man bedenkt, dass jede noch so kleine Entscheidung, die wir heute und hier treffen, in vielen Jahren einmal eine Bedeutung erlangen könnte, von der wir nicht zu träumen wagten…“



    Alva nickte.
    „Keine unserer Handlungen bleibt ohne Konsequenz“, erklärte sie dann. „Nicht einmal die kleinste. Mit jeder Handlung lösen wir einen neuen Domino-Effekt aus. Doch oftmals bemerken wir dies gar nicht, weil es für uns nicht erachtenswert ist. Hin und wieder jedoch kann es geschehen, dass ein winziger Stein, der wir einmal umstießen, später zu einem echten Felsbrocken wird.“
    Sie sah Shylah an. „Was jedoch wichtig dabei ist, Shylah, ist zu begreifen, dass es so etwas wie Schuld im Leben nicht wirklich gibt.“



    Shylah schüttelte nachdenklich den Kopf. „Das klingt gut und schön, aber ich kann das nicht verinnerlichen. Ich meine, wenn ich etwas tu, was jemand anderen verletzt, bin ich doch schuld daran, Alva.“
    Alva lachte leise. „Ja, das ist die Krücke unserer Sprache. Schuld ist im eigentlichen Sinne doch etwas anderes. Es heißt, jemanden für etwas verantwortlich zu machen, im Sinne davon, dass man ihn dafür bestrafen kann, dass man es verurteilt, als falsch und schlecht kennzeichnet.“
    „Ja, und warum nicht?“, erwiderte Shylah. „Wenn mich jemand verletzt oder mir etwas antut, ist das doch auch schlecht und verurteilenswert.“
    „Aber nur, wenn wir in gut und böse aufteilen“, warf Alva ein.
    „Ja, ich weiß, Alva, die Polarität auf der Erde, die hauptsächlich durch Religionen wie das Christentum erschaffen und geprägt wurde“, sagte Shylah. „Aber es gibt doch wirklich gut und böse, es ist wichtig, dass gewisse Dinge nicht rechtens sind, um unsere Welt in ihren Fugen zu halten.“



    Alva nickte. „Das stimmt, Shylah. Aber der Begriff der Schuld ist in den letzten Jahrhunderten so gewichtig geworden, dass wir damit um uns werfen, ohne darüber nachzudenken. Wenn du es so willst, geben wir alle die Schuld doch immer nur weiter. Was hat deine Mutter damals veranlasst, nicht für dich da zu sein?“
    Shylah zuckte mit den Schultern. „Das kann ich nicht mit einem Satz beantworten. Es war so vieles… sie hatte Probleme, sie war oft allein und…“
    „Also, wer ist nun schuld an ihrer Misere?“, warf Shylah ein. „Dein Vater? Deine Großeltern?“

    Shylah schluckte. „Ich weiß nicht… das kann man so doch nicht sagen. Ich hätte ein schlechtes Gewissen, einen von ihnen als den Hauptverursacher hinzustellen.“



    Alva nickte. „Und nun nehmen wir einmal an, wir tun es. Sagen wir, dein Vater hatte schuld. Er hätte sich mehr um sie und euch kümmern können. Doch warum tat er es nicht?“
    Shylah dachte nach. „Ich weiß es nicht. Ich denke, er konnte nicht anders. Er… er stand immer im Schatten seiner älteren Geschwister, Alva. Ich glaube, er musste so viel Zeit in seinen Beruf investieren, weil das eine Art Kompensation dafür war.“
    „Wie meinst du das?“
    Shylah seufzte. „Ich weiß nicht… es gab viele Ereignisse, die das deutlich zeigten… mein Vater war der jüngste, seine beiden Brüder – Zwillinge- Anton und Simon waren immer die Stars seiner Eltern… egal, um was es ging, meine Großmutter sprach immer nur von ihnen. Mein Vater zählte gar nicht. Und wir eigentlich auch nicht. Wie oft waren Anton und Simon mit ihren Familien zum Essen bei ihr eingeladen… wir niemals. Außer an Geburtstagen. Anton arbeitet als Angestellter bei einem Automobilkonzern, Simon war recht erfolgreich in einer kleinen Redaktion, wo er leitender Angestellter war. Mein Vater hat es von allen wohl am weitesten gebracht, aber meine Großmutter Anna redete immer nur, ununterbrochen, von Simon und Anton. Mein Vater blieb immer außen vor… wohl auch schon vor dem Tod meines Opas.“



    Shylah seufzte. „Ich glaube, ihr war nie klar, wie weh sie meinem Vater damit tut. Und der hat es auch nie gezeigt. Dann starb auch noch sein Vater auf diese tragische Weise… ich habe keine Ahnung, ob er ihn anders behandelt hatte, ich war noch so klein. Aber ich habe ihn eher zurückhaltend und ruhig in Erinnerung, während meine Oma ein Derwisch war. Herzensgut, aber oft recht hart und stur.“
    Alva nickte. „Also… ich nehme an, wir können die Schuld nun an deine Großeltern weitergeben?“
    Shylah sah sie irritiert an. „Welche Schuld?“
    „Nun, die Schuld daran, dass deine Mutter nicht für dich da war.“
    „Was haben sie damit zu tun?“



    Alva lachte leise auf. „Nun… deine Mutter war nicht für dich da, weil sie sich alleine gelassen fühlte. Daran war dein Vater schuld. Dein Vater strebte immer so sehr nach Ansehen und Karriere, weil er von seinen Eltern benachteiligt wurde. Also sind seine Eltern schuld. Warum benachteiligten sie ihren Sohn wohl? Was war da los?“
    „Ich habe keine Ahnung“, gestand Shylah irritiert. „Ich meine… ich weiß nicht, wie meine Urgroßeltern waren… ich weiß nur, dass mein Uropa wohl im Krieg gefallen ist.“

    „Nun, dann nehmen wir doch einmal an, dass dieses Ereignis deine Großmutter derart traumatisierte, dass sie so wurde, wie sie eben war. Wer ist nun schuld? Dein Uropa?“
    „Wieso sollte er? Er wurde getötet, im Krieg, er hat sich das nicht ausgesucht!“

    „Also, wer ist dann schuld? Der Soldat, der ihn erschoss?“



    Shylah schnaubte verwirrt. „Alva, das ergibt keinen Sinn!“

  • Alva nickte. „Das ist richtig. Es ergibt keinen Sinn. Das ist genau das, was ich dir erklären wollte. Die Schuld ist uralt und eigentlich meist gar nicht wirklich existent. Wir urteilen gerne und schnell, Shylah. Machen diesen oder jenen verantwortlich, verurteilen das Verhalten der Menschen, weil wir gewisse Vorstellungen haben, wie es zu sein hat. Aber oft sind es so viele Dinge, die einen Menschen so werden lassen, wie er ist. Auch du bist geformt worden durch das, was dir geschehen ist. Und dir wird noch mehr geschehen, schönes und trauriges. Und es wird dich formen. Es wird deine Handlungen beeinflussen. Du wirst Fehler machen. Manchmal nur kleine, wie vielleicht einen Topf Nudeln überkochen lassen oder schwarze Socken mit weißen zu waschen“, sagte Alva lächelnd.



    „Aber manchmal wirst du auch schwerwiegende Fehler machen. Du wirst Menschen verletzen, kränken. Sie gegen dich aufbringen. Du wirst Menschen aber auch helfen, ihnen Hoffnung geben. Du wirst ihren Weg egal wie beeinflussen, so dass er danach nie wieder derselbe sein wird wie zuvor. Das meiste davon wirst du unbewusst tun.“
    Shylah nickte und schluckte schwer. „Ich habe einen Menschen schon sehr beeinflusst, durch all das, was zurzeit in mir vorgeht“, sagte sie langsam. „Vielleicht hat ihn das nachhaltig geschädigt… zumindest geht es nicht spurlos an ihm vorbei.“
    „Ich weiß“, sagte Alva und wusste, wovon Shylah sprach. „Aber bist du nun deswegen schuld?“
    Die beiden Frauen schwiegen einen Moment und es war nur das Rauschen der Birke zu hören, unter deren Blätterdach sie es sich gemütlich gemacht hatten.



    „Nein… ich… ich kann ja nichts dafür…“, sagte Shylah dann langsam.

    „Also, wer kann etwas dafür?“
    Shylah lächelte einsichtig. „Ja, Alva, ich verstehe. Du hast recht, man gibt schnell jemandem die Schuld und vielleicht gibt es so etwas wie Schuld auch gar nicht, zumindest nicht so, wie wir es gerne bezeichnen.“




    Alva lächelte und blickte einen Moment nachdenklich auf das sich kräuselnde Wasser des Weihers. Dann sagte sie: „Erzähl weiter, Shylah. Was ist mit dir geschehen nach jener Zeit, in der du deine Großmutter verloren hast?“



    Shylah rieb sich die Stirn und sagte langsam: „Ich habe mich verändert, Alva. Die Grundschule neigte sich dem Ende zu. Die Ferien begannen. Meine Mutter litt immer noch sehr unter dem Verlust und musste langsam wieder lernen, sich ins Leben zu integrieren. Ihr Arzt hatte ihr eine Vielzahl an Antidepressiva verschrieben, die sie nach und nach wieder auf die Beine brachten, auch wenn man ihr deutlich ansah, wie schlecht es ihr eigentlich noch immer ging. Nach den ersten Wochen der tiefen Depression, die sie so gut es ging vor uns abzuschirmen versuchte, um uns nicht zu beunruhigen, fasste sie sich wieder und stürzte sich mit Feuereifer in die Renovierung des Hauses.“



    „Als sich die Sommerferien dem Ende zuneigten, zogen wir ein. Es begann ein ganz neues Leben, für uns alle. Ein neues Haus. Eine neue Schule. Ein ganz neue Situation, in der wir uns befanden..“ Shylah lächelte. „Ich kann mich noch gut daran erinnern… wie ich zum ersten Mal in meinem neuen Zimmer stand. Das war kein Kinderzimmer mehr, Alva… denn nicht nur meine Umgebung hatte sich geändert. Auch ich.“



    Shylah lächelte in Erinnerung an jene Tage. „Es war eine aufregende Zeit. Alles war neu und anders. Ich war überzeugt, dass jetzt eine wunderschöne Zeit anfangen würde.“
    Seufzend schloss Shylah die Augen und tauchte erneut tief in ihre Erinnerungen ein…






    Fortsetzung folgt.

  • Eine wirklich philossophische, sehr, sehr gelungene Fortsetzung.
    Was Alva da anspricht, ist wohl ein Problem, dem sich jeder von uns täglich gegenüber sieht. Und sie hat recht, wir alle sind ziemlich schnell damit bei der Hand, jemandem für alle möglichen Dinge die Schuld zu geben. *sich selbst miteinbezieh*
    Nur macht sich kaum einer die Mühe, die Hintergründe zu hinterfragen, die zu gewissen Ereignissen und Handlungen führten.
    Betrachtet man sich die Linie der Schuldzuweisungen, die Alva von Shylahs Mutter bis hin zu dem Soldaten zieht, der ihren Urgroßvater erschossen hat, kann einem schon Angst und Bange werden und man merkt erst einmal, wie unsinnig das werden kann.
    Aber das ist auch so ein Fluch der Menschheit. Wann immer uns etwas unangenehmes widerfährt, muss irgendjemand daran die Schuld haben. Wenn wir auf den mit dem Finger zeigen können, ihn womöglich bestrafen können, fühlen wir uns besser, obwohl sich an unserer Situation in Wirklichkeit nichts geändert hat. Wir haben nur ein weiteres Stück unserer kindlichen "Unschuld" verloren. Und vergessen dabei, dass uns genau das gleiche jederzeit passieren kann.
    Deine Alva ist eine sehr, sehr weise Frau.


    Ich war beim lesen der vorherigen FS schon erleichtert, dass sich Shylahs Eltern durch die vernünftige Argumentation der Lehrerin haben überzeugen lassen, sie nicht in diese Mädchenschule zu schicken. Aber deine Bemerkung in einer der Kommiantworten jagt mir schon wieder Schreckensschauer über den Rücken.
    Im übrigen hat mich Shylahs Vater doch mal positiv überrascht. Gefiel mir, wie er mit seiner Frau umging. Bestätigt aber nur, was Alva vorhin gerade sagte.... und auch die Tatsache, dass alle Dinge immer zwei Seiten haben, und nichts einfach Schwarz oder Weiß ist.


    Wie immer sehr gelungen. Nun warte ich mal gespannt darauf, wo du Shylah nun wirklich hinschickst. Mir schwant schon wieder Arges!

  • Auch mir aht deine Fortsetzung sehr gefallen. Besonders da ich solche tiefschürfenden philosphischen Gespräche liebe!
    Auch ich finde deine Alma sehr sympathisch. Und wie sie die Dinge mit der "Schuld" so sieht, ist schon sehr interessant, aber entbindet uns nichtvon unserer eigenen Verantwortung für unser eigenes Handeln. Ich finde es schon sehr wichtig, dass man sich schon genau überlegt, was man so tut und sich der Tragweite seines Handelns bewust macht. Ganz besonders im Hinblick auf den "Dominoeffekt" den unser Handeln ja hat und dass man nicht gedankenlos seinem Umfeld gegenüber ist.


    Deine Bilder sind wieder sehr schön geworden, besonders das letzte Bild von dir gefällt mir ganz besonders.


    Ich bin schon sehr gespannt, wie es nun weiter geht. Ich befürchte ja irgendwie, dass die Schulzeit für Shyla noch irgendetwas dramatisches bereithält.


    lg :wink

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  • Auch hier wird mein Kommi leider nur kurz ausfallen, da mich leider die Grippe erwischt hab.

    Die Outtakes sind wieder witzig geworden, woran Alexandra wohl grad denkt, während sie Moritz mit offenen Augen küsst. ("Hmm, Pfefferminzgeschmack?", oder " Ob es heute wohl noch regnet, ich kann kein Wölkchen am Himmel sehen."):D
    Oh, Shylah trug als Teenie eine Brille? Als Kleinkind hatte sie ja keine und jetzt ja auch nicht, oder? Trägt sie denn Kontaktlinsen?

    Ich möchte meinen Vorposterinnen beipflichten. Auch ich fand das Gespräch rund um die Schuldfrage sehr interessant.
    Was mich eigentlich mehr stört, ist nicht die Tatsache, dass manche Menschen ständig nach dem Grund oder einem Schuldigen suchen, sondern eher, dass es so wahnsinnig viele Menschen gibt, die sich absolut keine Gedanken über ihr Handeln und den daraus folgenden Konsequenzen machen und sich oft sehr wohl schuldig machen, es ihnen aber sowas von egal ist, dass es schon wieder erschreckend ist. :misstrau

    :kopfkratz hoffentlich hab ich jetzt nicht zu wirres Zeug geschrieben, sollte mich echt auf den Weg ins Bett machen.

    Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf deine nächste FS und natürlich wieder auf die Outtakes! ;)

    GLG Lidsi

  • Liebe Innad


    Wunderschön, das Gespräch zwischen Alva und Shylah! :applaus


    Aber zuerst möchte ich dir noch etwas zu deinem Kommi auf meinen Kommi schreiben. Du hast Recht, solche Familiensituationen, wie du sie beschreibst, gibt es tatsächlich (leider!) sehr sehr häufig im realen Leben!


    Auf Depressionen hätte ich bei Alexandra nicht getippt, da ihre Symptome doch nicht wirklich eindeutig waren, bzw nicht so, wie ich die Erkrankung kenne/erlebt habe. Aber natürlich äussert sie sich bei jedem Menschen anders, und ist deshalb auch manchmal schwierig zu diagnostizieren. Und doch ist auch das keine Entschuldigung für ihr unverzeihliches (für mich!) Verhalten gegenüber ihren Kindern, insbesondere Shylah. Denn gerade damit legt sie ja den Grundstein dafür, dass Shylah später eventuell auch mit psychischen Krankheiten zu tun haben wird. Die Anlagen dazu können ja nicht nur genetisch vererbt werden, es gibt ja auch das "psychologische Erbe". Darüber weiss ich allerdings zu wenig, um mich hier ausführlicher darüber unterhalten zu können. Das möchte ich auch gar nicht.


    Ich finde es sehr sehr gut, dass du zeigst, dass nicht jede psychische Krankheit unbedingt durch ein Trauma in der Kindheit ausgelöst werden muss. Ich gebe zu, auch ich dachte sofort an so etwas, aber du hast natürlich Recht, dass es auch vergleichsweise "kleine" und scheinbar unbedeutende Erlebnisse im Leben eines Menschen gibt, welche sich aber so sehr einprägen, dass sie irgendwann ausbrechen, wenn sie nicht verarbeitet werden konnten. Ich denke, ich habe jetzt schon viel besser verstanden, was mit Alexandra los ist.


    Gut, dass Moritz sich durchgesetzt hat, dass seine Frau ihn zu der Lehrerin begleitet. Es war wichtig, dass beide Eltern zu dieser Entscheidung stehen können und ich denke, dass es für Shylah gerade jetzt auch besser ist, mit den vertrauten Mitschülern zusammen bleiben zu können. Gerade für sie ist jetzt eine gewisse Stabilität dringend notwendig; wenn sie sie schon zu Hause nicht hat, dann wenigstens in der Schule!


    Alva ist eine weise, lebenserfahrene Frau, und das Gespräch zeigt sehr schön, wie Shylah als die jüngere noch viele Fragen stellt und sich erst noch ihre Meinung bilden muss.
    Auch wenn ich Alvas Einstellung, dass es keine Schuld gäbe, nicht ganz teilen kann. Vielleicht würde ich das Wort Schuld durch Verantwortung ersetzen. Denn jeder ist verantwortlich für das, was er tut oder unterlässt. Auch wenn es im besten Wissen und Gewissen geschieht. So sind Eltern eben auch verantwortlich für ihre Kinder, egal, in was für einer Situation oder Gemütszustand sie sich selbst gerade befinden. Damit will ich sagen, dass sich Alexandra hätte darum bemühen können, dass die Kinder trotz ihrer Krankheit gut versorgt sind. Und da hat sie, meiner Meinung nach, versagt. Moritz natürlich auch!
    Aber ich stimme Alva auch wieder zu, wenn sie meint, dass jeder irgendwie auch immer Opfer ist. Aber auch ein Opfer kann sich wehren.


    So, nun höre ich lieber auf. Und ich möchte noch einmal betonen, dass meine Kritik sich nicht auf dich, sondern auf deine Figuren bezieht, denn deine FS ist nämlich einfach einsame Spitze!


    Lieber Gruss
    Jane

  • Zitat

    Wenn man bedenkt, dass jede noch so kleine Entscheidung, die wir heute und hier treffen, in vielen Jahren einmal eine Bedeutung erlangen könnte, von der wir nicht zu träumen wagten…“



    Ein sehr schöner Satz, wie so viele in dieser ganz besonderen Fortsetzung. Ich muss für diesen Teil wirklich mal den Hut vor Dir ziehen, denn es macht einen in der Tat sehr nachdenklich. Die Schuld! Ja, da fällt mir auch sofort meine Oma ein, die so ganz anders als mein Opa war und mit deren Art ich nie klar kam. Manches an ihr erkenne ich in meiner Mutter wieder, wo cih mich auch gefragt habe, warum sie so ist. Du hast das super rübergebracht und irgendwie geht einem schon ein Licht auf, wenn man so darüber nachdenkt, dass alles eine ganze Kette ist, die nie endet udn keinen Anfang hat. Toll! :applaus

  • Hallö Innad, :)


    Das war eine wirklich sehr nachdenklich machende Fortsetzung. Wer hat nicht schon mal jemanden die Schuld gegeben und nicht weiter darüber nachgedacht, dass er vielleicht gar nicht anders konnte, weil er es nicht anders gelernt hat? Ich glaube, darüber denken wir allgemein zu wenig nach. Jeder ist immer so schnell dabei den Anderen die Schuld zu geben...
    Sicher ist jeder auch so für sich selbst verantwortlich, dass man nicht die gleichen Fehler macht, wie seine Eltern/Großeltern oder noch weiter zurückliegende Verwandte, aber es ist schwierig, so außerhalb dieser auferlegten Grenzen zu denken und aus diesem Kreis auszubrechen. Wie häufig sagt man sich, dass man wenn man Kinder hat, bestimmte Dinge nicht so machen will wie die eigenen Eltern? Doch wenn das Kind erst einmal da ist, dann ändert man entweder seine Meinung oder man hat durch die äußeren Umstände gar nicht die Wahl etwas anders zu machen.
    Und wer weiß, vielleicht hatten auch Moritz und Alexandra nicht die Wahl es anders zu machen. Vielleicht waren sie genauso überfordert, wie ihre Eltern es waren und merkten nicht, oder erst zu spät, was sie damit angerichtet haben...
    Auf jeden Fall scheint sich Shylah sehr mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen und sie macht nicht den Eindruck, dass sie wie ihre Mutter geworden ist. Vielleicht durchbricht sie den Kreis von "weitervererbung" der schlechten Angewohnheiten... ;)


    Ich freu mich, wenn es weitergeht und bin gespannt, wie sich Shylah so als Teenie macht. :)
    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • ERSTMAL DANKE FÜR ALL DIE TOLLEN KOMMIS!


    Nerychan: Ja, es ist schon seltsam, wie der Mensch immer jemanden suchen will, der "schuld" hat. Ich denke, Alva hat die Kette auch nur so lange fortgeführt, weil sie Shylah klar machen wollte, dass diese selbst die Verantwortung dafür übernehmen muss, die Dinge, die ihr zugestoßen sind, zu verarbeiten und sie irgendwie für sich umzusetzen. Denn ich finde auch, so lange man in dieser "Opfer"-Rolle steckt, also sagt, der und der ist schuld daran, dann braucht man meist nichts zu machen, weil einen selbst ja nichts angeht.
    Was die Schule angeht... so lass Dich mal überraschen, da erfährt man heute mehr! :)




    wawuschel: Ja, das stimmt, was Du sagst. Natürlich ist es wichtig, dass man verantwortungsbewusst handelt. Das hat Alva ja aber auch gesagt, in dem sie Shylah klar zu machen versuchte, dass auch sie Fehler macht. Natürlich ist man nicht frei von "jeder Schuld" im Sinne von "Verursachen". Und abgesehen davon hakt die Logik ohnehin irgendwo, wo ich aber als Schreiberin irgendwann auch ausgestiegen bin zugegebenermaßen :rolleyes Darum ist es so, dass Alva Shylah damit nur klar machen wollte, dass sie nicht allein dem, was ihr geschehen ist (was ja noch nicht verraten wurde, worum sich´s handelt) oder aber ihrer Mutter oder ihrem Vater,ihrer Tante oder ihrem Bruder usw. die SCHULD geben kann, auch weil sie das nicht weiterbringt, wie ich Nerychan schon schrieb, weil man in der Opferrolle natürlich sehr wenig (re)agiert.




    Lidsi:
    Ja, natürlich, viele Menschen machen sich keine Gedanken über Konsequenzen. Wenn man das jezt aber richtig weit führt, könnte man auch sagen, wenn ich jetzt beispielsweise die Schuld für irgendwas jemand anderem gebe, dann könnte ich mich in dem Moment selbst von jedweder weiteren Schuld freisprechen.
    Shylah hat ja am ende angedeute, dass sie jemanden offenbar selbst auch schon verletzt oder belastet hat, aber sich dafür auch nicht schuldig fühlt, weil sie die Situation nicht gewollt hat... Du siehst, irgendwo ist das alles sehr verworren. DAmit will ich aber nicht sagen, dass man sich nicht über die Konsequenzen seines Handelns bewusst sein sollte. Ich fürchte nur, manchmal klappt das nicht, aber so lange man den guten Willen hat, nichts zu tun, was anderen schadet, denke ich, dass man ganz gut durchs Leben kommt ohne allzu großen Schaden anzurichten...


    Was die Outs angeht, irgendwie ist wohl der Original Sim, der hinter Shylah steckt, mit Brille im BodyShop abgelegt, ja, aber eigentlich hat Shylah keine Brille :)




    Jane:
    Ja, ich gebe Dir recht, natürlich ist Alexandras Verhalten nicht richtig. Das ist 100prozentig so! Und das was Du mit dem psychologischen Erbe ansprichst, ist ein ganz wichtiger Punkt, aber das wirst Du noch sehen im Laufe der geschichte, Du hast zumindest was wichtiges angesprochen.
    Ja, das bei Alexandra sind Depressionen gewesen, von Anfang an. Vielleicht nicht die klassische Form davon. Aber hinter fast jeder Psychosomatik steckt ja eine Depressionsähnliche Problematik.
    Ich denke, es ist keine klassische Depression, die Alexandra da hatte, also die klassische mit Müdigkeit und Lustlosigkeit usw. Sondern eher eine schleichende, die mit stetiger Überreizung des Nervenkostüms, Überbelastung und Unzufriedenheit zu tun hatte. Nach Jahren bricht das dann halt mal so richtig aus.


    DAs mit der Schuld ist eine schwierige Sache und ich bin bei meinen Gedankengängen, die ich da natürlich durch Alva ein bißchen habe fließen lassen ;) auch irgendwann gescheitert. Verantwortung ist ein ganz wichtiges Wort. Aber jemanden schuldig machen ist was anderes, als jemanden zur Verantwortung ziehen.
    Wenn ich jetzt sagen wir mal eine Tasse fallen lasse, und schuld bin, bin ich auch gleichzeitig verantwortlich. Aber ändern kann ichs nicht mehr. Und ich denke, schuld und verantwortlich sein ist oft dasselbe. Nur bei schuld sein finde ich hat es oft so was... dass das Opfer sich eben dann nicht mehr bewegen muss. So nach dem Motto, als würde Alexandra sagen: Meine Eltern sind schuld an allem und damit bin ich fein raus. Wenn sie aber sagt, sie sind verantwortlich, dann hat das einen ganz anderen Klang, oder?
    Ist eine schwierige Sache. Ich glaube, Alva will Shylah damit nur sagen, dass sie sich nicht auf dieser Schuldfrage ausruhen darf, sondern nun selbst Verantwortung für sich zeigen muss, um mit den Dingen, die damals falsch gemacht wurden, umzuhgehen und sich nicht in der Position des verletzten Kindes festzusetzen, weil sie dann auch nicht weiter kommt... was das jetzt verständlich? *kopfkratz*




    Rivendell: Ja, ich denke auch, irgendwie sind wir ja "nur" Puzzleteile aus unsren Vorfahren, mit eigener Würze freilich und bei jedem kommt was neues dazu.
    Das stimmt schon.




    Llynya: Ja, finde ich auch ganz typisch, dieses "Wenn ich Kinder habe, mach ichs mal anders..." und wie viele Eltern haben schon gemerkt, dass die Theorie nur sehr wenig mit der Realität zu tun hat. Und manchmal kann man eben nichts oder nur wenig an den Umständen ändern oder es fehlt schlichtweg Mut und Kraft dazu. So ging es Shylahs Eltern eben auch. Oft sieht man die Probleme ja auch nicht, bzw. will sie nicht sehen.

  • Outtakes!



    Fangen wir mit einem guten alten Bekannten an *lach*




    Autsch! Shylah stand beim Regen draußen und ist vom Blitz getroffen worden!




    Nun stinkt sie, das findet sie gar nicht fein!




    Und bevor sie duschen kann, macht sie sich auch noch in den Schlüpfer und stinkt noch mehr! Die Ärmste!





    Die junge Alexandra liest mal schnell Zeitung, während Shylah eingeschult wird




    So viele Personen auf einem Grundstück - das geht nicht gut




    Frau Anton beschwert sich zu Recht - da steht ihr doch echt der doofe Moritz ihm Weg. Nun kann sie gar nicht aufstehen! Immer diese Probleme!




    Und das ist eigentlich gar kein Outtake, aber ich finds witzig... was machen Shylah und Christina denn da hinten???


  • Kapitel 13



    An diesem Morgen war Shylah voller kribbelnder Gefühle im Bauch aufgewacht. Der Wecker hatte sie zu einer – nach den langen Ferien – ungewohnt frühen Zeit aus dem Bett gerissen. Es war erst halb sieben, doch heute fiel ihr das Aufstehen nicht schwer. Mit einem Ruck war sie aus dem Bett gesprungen. Wie jedes Mal in den letzten Wochen sog sie erst einmal den Geruch nach neuen Möbeln ein. Noch war ihre Umgebung ungewohnt für sie. Manchmal meinte sie immer noch, in ihrem alten Kinderzimmer aufzuwachen, wo sie die hellblaue Tapete mit den Bärchen freundlich anlächeln würde. Doch da sie, wie ihre Mutter es zu bezeichnen pflegte, schon vor dem Umzug „mit einem Bein in der Pubertät“ zu stehen schien, hatte Alexandra beschlossen, das Zimmer weniger kindlich und etwas jugendlicher zu gestalten, damit Shylah nicht innerhalb des nächsten Jahres auf eine Renovierung bestünde, da ihr alles zu verspielt sein würde.
    Shylah strich die Bettdecken glatt, denn sie wollte heute keinen Streit mit ihrer Mutter haben. Diese hatte ihr bereits beim Einzug klar gemacht, dass sie nun alt genug sei, um ihr Zimmer etwas besser in Ordnung zu halten als vorher.



    Nachdem Syhlah die Zierkissen ordentlich auf dem Bett drappiert hatte, betrachtete sie zufrieden ihr Werk. Ihr Bett diente jetzt als eine Art Couch, auf der sie gerne herum lümmelte und sich in ihren Träumereien verlor.
    Ein Blick auf den Wecker zeigte jedoch, dass dafür gerade keine Zeit war. Die Schule rief – und das zum ersten Mal! Seltsam war die Vorstellung, in weniger als zwei Stunden in dieser großen Schule zu sein, neue Menschen kennen zu lernen und ab sofort keine Grundschülerin mehr zu sein.
    Shylah nahm sie frische Kleidung und tapste ins Badezimmer, wo sie unter die Dusche sprang und dann einen Blick in den Spiegel warf. Eigentlich war es aber fast genauso seltsam, dachte sie bei sich, den Gedanken zu fassen, jetzt wieder zurück in ihr altes Klassenzimmer in der Grundschule zu gehen. In diesem Sommer war so viel geschehen. Der Tod ihrer Großmutter, die Veränderungen, welche die Familie seitdem erfahren hatte, der Umzug, das neue Zimmer… und auch sie selbst hatte sich verändert, stellte Shylah fest. Sie war in den letzten drei Monaten regelrecht in die Höhe geschossen, wie ihr Großvater verwundert zu sagen pflegte, wenn er wie jeden Mittag von ihrer Mutter zum Essen abgeholt wurde.



    Shylah warf einen schnellen Blick auf die Uhr. Es war erst kurz vor sieben, und somit noch massig Zeit, bis man um halb acht losfahren musste. Shylah kicherte, als sie zurück in ihr Zimmer ging. Es war eigentlich völlig unsinnig, zur Schule zu fahren, sie lag ja nur wenige Häuserblocks entfernt, man brauchte nicht einmal eine Viertelstunde zu Fuß. Aber sie konnte sich schwerlich vorstellen, dass ihre Mutter vor hatte, auf Pumps diesen Weg zu gehen.
    Shylah konnte nie recht verstehen, wie man in solchen Schuhen laufen konnte. Sie schwor sich insgeheim, so etwas nie zu tragen. Man sah damit ja aus wie ein Storch im Salat.
    Auf Frühstück verspürte Shylah an diesem Morgen keinen Appetit, dazu war die Aufregung einfach zu groß. Um sich ein wenig abzulenken, holte sie sich eines der letzten Bücher, das sie in den Ferien angefangen hatte, aus dem Schrank und begann zu lesen.
    Nach einer Weile öffnete sich die Tür und ihre Mutter kam ins Zimmer.
    „Bist du dann soweit, Shylah?“, fragte sie. „Wir wollen losfahren.“ Sie trat einige Schritte weiter ins Zimmer und betrachtete ihre Tochter nachdenklich.
    In letzter Zeit ging es ihr oft so, dass sie diese kaum wieder erkannte.
    Die letzten Monate waren unendlich anstrengend gewesen. Den Tod ihrer Mutter zu verarbeiten, das war für Alexandra schwer genug gewesen und vermutlich war sie selbst jetzt noch nicht durch damit. Geholfen hatten ihr in dieser schweren Zeit fast nur die Pillen, die ihr der Arzt verschrieben hatte. Nach einer Weile war die Müdigkeit verschwunden, die Schlappheit ebenso und nach und nach war es ihr gelungen, wieder am Alltag teilzunehmen.



    Das Haus hatte nur darauf gewartet, renoviert und eingerichtet zu werden, was sie mit Feuereifer getan hatte. Die Ablenkung hatte gut getan, auch wenn ihr immer wieder schmerzlich durch den Kopf gegangen war, wie sehr sie den Rat ihrer Mutter hier und da benötigt und ersehnt hätte. Alexandra musste zugeben, dass sie in den letzten Wochen nicht viel Zeit für ihre Kinder gehabt hatte. Die ersten Wochen nach der Beerdigung waren ohnehin wie in dicke Nebelschwaden verpackt an ihr vorbei gezogen. Dann hatte sie der Umzug so eingespannt, dass kaum Zeit für etwas anderes gewesen war.
    Und letztlich spannten sie nun die Sorgen um ihren Vater ein, der einfach nicht alleine zurecht kam und seit dem Tod ihrer Mutter regelrecht hilflos war. Sie hatte den Job in Moritz´ Firma vorerst zurück gestellt und wollte nun bald wieder mittags arbeiten gehen, etwa ab ein Uhr. Denn vorher musste sie für ihren Vater kochen, der es gewohnt war, am Mittag warm zu essen und abends höchstens eine Suppe zu sich zu nehmen.
    Nur ein oder zwei Tage die Woche gelang es ihr, auch morgens ins Büro zu fahren, dann wärmte sich ihr Vater etwas auf. Doch auch dies war nicht so einfach, denn er bestand darauf, jeden Mittag etwas anderes zu essen. Also musste Alexandra geschickt planen und einiges einfrieren, damit er genug Abwechslung im Essen hatte. Aber zurzeit musste man einfach noch auf seine Marotten Rücksicht nehmen, denn er litt immer noch sehr unter dem Tod seiner Frau und eigentlich waren alle froh, dass es ihm gesundheitlich recht gut ging.
    Alexandra zwang sich, aus ihren Gedanken zurück in die Realität zu finden und betrachtete Shylah nun genauer, die inzwischen das Buch zur Seite gelegt hatte und vor ihr stand.
    „Willst du etwa so gehen?“, fragte sie dann mit hochgezogenen Brauen und musterte die Kleidung der Tochter.



    Shylah hatte mit dem Umzug darauf bestanden, sich ab sofort so oft sie möglich selbst die Kleidung auswählen zu dürfen. Zuerst war Alexandra davon nicht angetan gewesen, denn ihre Tochter war oft so chaotisch, dass sie es wohl fertig brächte, einen grünen und einen gelben Schuh zu tragen, wenn sie in Gedanken war. Doch dies war bisher nicht geschehen.
    Trotzdem musste man ab und zu noch nachhelfen.
    „Was denn?“, fragte Shylah und in ihrer Stimme klang ein leichter Trotz mit, den Alexandra seufzend zur Kenntnis nahm.
    Hätte die Pubertät bei ihrer Tochter doch nur noch etwas auf sich warten lassen- nur noch ein halbes Jahr oder mehr, dachte sie sich resigniert. Bis sich alles wieder etwas eingerenkt, beruhigt, sie selbst Kräfte gesammelt hätte.
    Aber leider ließ sich die Natur nicht aufhalten und seufzend realisierte Alexandra, dass wohl auch bald ein klärendes Gespräch zwischen ihr und ihrer Tochter, was weibliche „Dinge“ betrag, von Nöten sei. Noch vor wenigen Monaten war Shylah ihr so kindlich erschienen, dass sie geglaubt hatte, all dies liege noch in aller fernster Zukunft. Doch dem war offenbar nicht so.
    „So kannst du nicht gehen“, sagte sie entschieden und sah ihre Tochter streng an. „Das ist ein Einschulungsfest mit Reden und allem drum und dran. Du bist angezogen als wolltest du im Garten buddeln. Ich hab dir extra ein Kleid für heute gekauft.“



    Shylah schob eine Lippe nach vorne, sagte aber nichts, so dass Alexandra zur Kommode schritt und das Kleid hervor holte.
    Shylah sah es mit unverhohlener Abneigung an, sah dann an sich herunter und sagte: „Ich weiß gar nicht, was an dem hier schlimm sein soll. Das ist eine Schule, Mama. Ich meine, soll ich jetzt jeden Tag im Kleid dahin marschieren? Was wenn man mich dann auslacht?“
    „Wieso sollte dich jemand auslachen?“, gab ihre Mutter verständnislos zurück. „Ich wette, die meisten Mädchen haben heute Kleidchen an.“

    Shylah seufzte. „Na gut, Mama. Du, Mama, ich bin aufgeregt.“
    Alexandra lächelte. „Kann ich verstehen. Aber das wird schon, Shylah.“ Sie warf einen Blick auf die Uhr und stöhnte: „Himmel, dass wir nicht einmal pünktlich sind. Nun zieh das rasch an und dann mach ich dir die Haare. So kannst du das nicht lassen, das sieht ja völlig ungepflegt aus. Aber beeil dich!“
    Mit diesen Worten rauschte sie aus dem Zimmer. Shylah derweil seufzte auf und betrachtete das Kleid trotzig, schälte sich dann aber doch aus ihren Kleidern und begann, sich umzuziehen.


    Wenig später war man an der Schule angekommen. Shylah war schon einmal hier gewesen, um sich das Gebäude von außen anzuschauen. Aber jetzt, an diesem besonderen Tag, wirkte alles ganz anders auf sie.



    „Und, Shylah? Schon aufgeregt, mh?“, fragte ihr Vater hinter ihr. „Sieht doch ganz nett aus, oder nicht? Und hier wirst du jetzt die nächsten sechs Jahre fast jeden Tag verbringen.“
    Shylah nickte und sah das Gebäude mit großen Augen an.
    „Ja, ich kann das gar nicht recht fassen, Papa“, sagte sie dann langsam.
    Der Schulhof war leer und still, denn für alle anderen Schüler hatte bereits der reguläre Unterricht begonnen. Doch im Foyer erkannte man einige Menschen, die hin- und her wuselten.
    Shylah sah sich noch einmal um und musste zugeben, dass diese Schule hier schon etwas ganz anderes war als die kleine, überschaubare Grundschule. Neben ihr sprudelten vier Wasserfontänen zischend in die Luft, ein Stück rechts davon befanden sich zwei Basketballplätze und auf der linken standen Schaukeln und ein Fußballtor. Der Hof umfasste nicht das ganze Gelände, so dass einem neben der normalen Betonfläche auch freundliche Rasenstücke entgegen strahlten.



    „Wir sollten hinein gehen“, sagte Alexandra da. „Wir sind ohnehin spät dran.“
    Moritz und Shylah nickten und gingen durch die großen Flügeltüren in das Foyer, in dem einige Schüler und auch einige Eltern herum spazierten und sich unterhielten. Der Großteil schien sich jedoch schon in der Aula zu befinden, die rechts an das Foyer angrenzte.
    Shylah sah sich gespannt um und sog den Geruch des Teppichbodens und der Wände tief ein. Es roch ganz anders als in ihrer alten Schule. Erwachsener, dachte sie sich ehrfürchtig.

    „Shylah!“, riss sie eine vertraute Stimme aus ihren Gedanken. „Da bist du ja!“
    Sie drehte sich um und erblickte Christina, die lächelnd auf sie zu gerannt kam und vor ihr stehen blieb.
    „Ich dachte schon, du kommst nicht mehr“, stellte sie halb vorwurfsvoll fest.



    Shylah grinste schief. „Es gab noch ein paar Probleme mit meiner Mutter“, flüsterte sie dann vielsagend. „Ich musste mich noch mal umziehen.“
    Christina nickte wissend. „Ja, ich mich auch. Ich wollte meine neue Jeans anziehen, aber Mama sagte, es muss heute ein Rock sein.“
    „Die beiden haben sich bestimmt abgesprochen“, kicherte Shylah und sah sich dann um. „Wie findest du es hier? Ist das nicht alles furchtbar aufregend?“

  • Christina nickte eifrig. „Oh, auf jeden Fall. Mama und ich waren schon früher hier und da hatte die erste Stunde noch nicht begonnen! Ich sag dir, Shylah, die anderen hier sind alle so alt, dass ich richtig Angst bekommen habe!“
    Shylah schluckte. „Noch größer als die Viertklässler damals waren?“
    „Viel schlimmer“, gab Christina zurück. „Ich hab einen Zehntklässer gesehen, der sah richtig furchterregend aus! Der hatte überall Ringe in den Ohren und der Nase!“



    „Oh weh, da hab ich auch Angst vor“, sagte Shylah und machte ein bedenkliches Gesicht. „Und wir beiden werden nicht mal in eine Klasse kommen, ist das nicht furchtbar?“
    „Ja, echt blöd, aber du bist halt auf dem Gymnasium, und ich nicht“, sagte Christine bedauernd. „Aber es werden bestimmt viele andere von unserer ehemaligen Klasse dabei sein!“

    „Ja, aber ich versteh mich doch mit niemanden so wirklich gut, außer mit dir“, sagte Shylah und machte ein ängstliches Gesicht.
    „Das wird schon!“, wischte Christina ihre Bedenken weg. „In den Pausen hast du mich doch auch!“
    Während die Mädchen miteinander plauderten, sahen sich Moritz und Alexandra aufmerksam um.
    „Ich hab es mir schlechter vorgestellt, du nicht auch, Schatz?“, sagte Moritz zufrieden.



    Diese zuckte unsicher die Schultern. „Ich weiß nicht“, sagte sie dann. „Es ist ganz nett, aber ein bisschen dunkel und alt, das alles.“
    „Ach, das stimmt nicht. An Devins Schule sieht es auch nicht viel besser aus, abgesehen davon, dass sie von außen etwas romantischer wirkt“, wandte er ein und fasste seine Frau an den Schultern. „Das ist heute ein großer Tag, oder? Nun haben wir eigentlich gar keine richtigen Kinder mehr, im eigentlichen Sinne. Shylah wird jetzt langsam pubertär, und diese Schule hier ist nur der Anfang davon.“
    Alexandra seufzte. „Ja, ich weiß. Das wird alles sehr stressig werden“, sagte sie dann und fügte etwas wehmütiger hinzu: „Und die Zeiten, wo sie unser kleines Mädchen ist, sind natürlich auch vorbei.“



    Moritz nickte und sah sich um. „Sie wird sich hier bestimmt gut einleben, und ich denke, es ist gut, dass sie hier her geht und nicht so weit fahren muss.“
    Alexandra machte ein bedenkliches Gesicht. „Ja, Moritz, aber die Hauptschüler hier… Shylah ist so naiv und manchmal so tollpatschig. Ich hab Angst, dass sie Probleme mit ihnen bekommen wird.“
    „Ach, das wird schon nicht passieren“, sagte Moritz schnell. „Shylah ist intelligent und wird sich aus allem heraus halten.“
    Alexandra sah nicht wirklich überzeugt aus, konnte aber nichts mehr erwidern, weil in diesem Moment Rosa Anton an sie heran trat und freundlich grüßte.
    „Hallo Herr und Frau Schuhmann“, sagte sie lächelnd. „So trifft man sich dann doch wieder, was? Alles in Ordnung zu Hause?“



    Freundlich lächelte Alexandra zurück. „Ja, alles in Ordnung. Und bei Ihnen? Wo ist Ihr Mann?“
    „Ach, leider auf Dienstreise“, erwiderte Frau Anton bedauernd. „Diesmal in Peru, drei Monate.“
    Alexandra machte ein bestürztes Gesicht. „Oh, wie furchtbar. Ich würde verrückt werden.“
    Rosa Anton zuckte aber nur mit den Schultern und lächelte: „Nun, wir sind es so gewöhnt. Wie geht es denn Ihrem Vater?“
    Alexandra seufzte. „Er hält sich tapfer, aber es ist schwierig für ihn. Er schafft es nicht, sich allein zu versorgen.“
    Ihr Gegenüber nickte verständnisvoll. „Das kann ich mir vorstellen, wo Ihre Mutter doch immer alles gemacht hat.“
    Sie sah sich um und sagte: „Schön ist es hier, oder? War Shylah auch so aufgeregt? Christina konnte kaum schlafen heute Nacht.“
    Alexandra lachte auf. „Ja, ich glaube, sie ist schon sehr aufgeregt, wobei ich nicht weiß, ob sie heute Nacht geschlafen hat oder nicht.“


    Moritz, der während des Gesprächs etwas zur Seite gegangen war, um einige der Aushänge zu betrachten, kam wieder heran und sagte: „Wollen wir nicht hinein gehen? Ich denke, es wird bald anfangen.“
    Die beiden Frauen nickten und riefen nach ihren Töchtern. Gemeinsam ging man in Richtung der Aula, wo bereits viele Sitzplätze belegt waren und das Gewirr von vielen Stimmen einem laut entgegen drang.



    Während sich Christine und ihre Mutter eine Reihe hinter die Schuhmanns setzten und Shylahs Eltern Platz nahmen, blieb Shylah stehen und schaute sich beeindruckt um.
    Sie wusste gar nicht, wo sie zuerst hinschauen sollte, so viele fremde Gesichter und Stimmen, so viele Eindrücke rauschten in diesem Moment auf sie ein.
    Es war gigantisch.



    „Shylah, setz dich“, hörte sie die Stimme ihrer Mutter und rutschte rasch zwischen den beiden Stühlen ihrer Eltern durch, um sich in deren Mitte zu setzen.
    „Wie geht´s nun weiter?“, frage sie ihre Mutter.
    „Der Rektor hält eine Ansprache, dann werdet ihr auf Klassen verteilt“, erwiderte diese ruhig. „Bist du nervös?“
    Shylah nickte beklommen und sah ihre Mutter an. „Ich würde am liebsten wieder nach Hause“, sagte sie weinerlich. Alexandra lächelte ihrer Tochter aufmunternd zu.
    „Ach, meine Kleine, das schaffst du. Du wirst sehen, das wird ganz toll werden“, sagte sie sanft und sah sie fröhlich an. „Genieß es!“



    Shylah schluckte und nickte, hatte aber keine Zeit mehr, noch weiter nachzudenken, denn in diesem Moment betrat ein Mann mittleren Alters das Zimmer, ging zielstrebig nach vorne und klopfte dreimal vorsichtig auf die Trommel des Schlagzeugs, um sich Gehör zu verschaffen.
    Allmählich verstummten die Stimmen im Raum und die Köpfe drehten sich nach vorne.

  • Als es still genug war, lächelte der Mann und sagte mit lauter, kräftiger Stimme:
    „Herzlich Willkommen, meine Damen und Herren, liebe Schülerinnen und Schüler! Mein Name ist Helmut Rühling, und ich bin der Direktor dieser Schule.“ Er lächelte offen in die Runde und fuhr dann fort: „Es freut mich, Sie alle heute hier begrüßen zu dürfen. Das ist ein wichtiger Tag für all die Kinder, die heute eine neue Schullaufbahn hier starten. Ich hoffe, dass diese Zeit euch allen als eine schöne, aufregende und vor allem lehrreiche in Erinnerung bleiben wird!“




    Er hielt einen Moment inne und ließ den Blick durch die Runden schweifen. Shylah fühlte ihr Herz laut klopfen und hätte sich am liebsten ganz klein gemacht, ohne zu wissen, warum eigentlich.
    Herr Rühling wirkte nett und fair, aber sehr streng und wie ein Mann von Prinzipien.
    Dass dem so war, stellte sich aus durch die nachfolgenden Worte heraus: „Ein gemeinschaftliches Zusammenleben, wie es die Schule nun einmal ist“, fuhr dieser fort. „Bedarf natürlich auch gewissen Regeln und Rahmenbedingungen, damit es funktioniert. Darum möchte ich gleich zu Beginn auf einige Dinge hinweisen, die verboten sind. Zum einen ist das Rauchen überall streng verboten. Natürlich dürfte das hoffentlich noch niemanden von euch betreffen, und ich möchte euch auch mit auf den Weg geben, dies für immer so zu belassen. Solltet ihr aber dennoch einmal dazu kommen zu rauchen, ist das hier verboten. Dass jedwede Art von Drogen oder Waffen, auch Messern, ebenso verboten sind, ist selbst redend.“




    Alexandra warf Moritz einen entsetzten Blick zu, der fast so etwas wie „Hab ich es nicht gesagt“, hätte heißen können, doch dieser winkte ab und zischte. „Nur Theorie, Schatz, nur Theorie…“
    Auch Shylah musste schlucken. Drogen? Waffen? Zigaretten?
    All das waren Dinge, die sie höchstens aus dem Kinderfernsehen, wo vor ihnen gewarnt wurde, gekannt hatte. Sie schluckte und bekam noch mehr Angst vor den „großen Schülern“. Langsam wurde ihr klar, dass diese Schule hier wirklich ein ganz anderes Kaliber war als alles, was sie vorher erlebt hatte.



    Der Direktor sprach derweil weiter und erläuterte noch einige schulischen Grundsätze, erläuterte, wie viele Klassen und Schüler es gab, stellte die Pausenpläne vor und kam schließlich dazu, die Klassen vorzulesen.
    Er begann mit der ersten der beiden Gymnasialklassen, doch nachdem sie einige Schüler erhoben hatten und gemeinsam mit einem schlanken Lehrer mit Brille verschwunden waren, saß Shylah noch immer unter den Wartenden.
    „Mama… haben die mich falsch eingetragen?“, sagte sie leise in einem Anflug von Panik, doch ihre Mutter beruhigte sie: „Es gibt zwei Gymnasialklassen.“
    Da begann Herr Rühling auch schon, die zweite Klasse vorzulesen, und nun befand sich auch Shylahs Namen unter den genannten.
    „So, liebe Klasse 5GB, ich möchte euch jemanden vorstellen“, schloss Herr Rühling und nickte einer Person in der ersten Reihe zu. Daraufhin erhob sich eine dickliche Frau, die ein schrilles Kleid gehüllt und ebenso schrill geschminkt war.
    „Das ist eure Klassenlehrerin, Frau Wolf“, stellte Herr Rühling vor. Die Genannte trat nach vorne, lächelte und sagte dann mit einer rauchigen, aber nicht unangenehmen Stimme: „Hallo, meine Schäflein, ich bin Frau Wolf. Wenn ihr mir bitte folgen würdet. Bitte nur die Schüler. Die Mamas und Papas dürfen sich ein wenig entspannen, bis wir wieder kommen.“



    Alexandra schüttelte den Kopf und musste dann lächeln.
    „Was für eine Frisur!“, stellte sie fest. „Was für ein Kleid! Was für ein MakeUp! Was für eine Person! Shylah, ich glaube, da kannst du dich auf was gefasst machen!“
    Sie lachte leise.



    Shylah war gar nicht recht zum Lachen zumute, auch wenn sie die Lehrerin trotz ihrer gewöhnungsbedürftigen Erscheinung nicht unsympathisch fand. Sie musste jetzt aufstehen und vor allen Leuten hinter Frau Wolf aus dem Raum gehen.
    Das trieb ihr den Schweiß auf die Stirn, auch wenn sie nicht die einzige war, die sich nun erheben und nach draußen gehen musste.
    „Das wird schon“, munterte ihre Mutter sie auf.
    „Ihr wartet doch hier?“, fragte Shylah bange.
    „Aber natürlich“, beruhigte sie ihr Vater.



    Nun fand Shylah auch den Mut, aufzustehen und nach draußen zu gehen, wo Frau Wolf bereits mit einigen anderen Schülern stand. Nach zwei Minuten schienen alle eingetrudelt zu sein, Frau Wolf zählte ihre Schäfchen rasch ab und verkündete dann mit lauter Stimme: „Alle mir nach, ich zeige euch euren Klassenraum! Es ist der Raum 23A, er befindet sich im ersten Stock. Merkt euch den Weg gut, denn morgen bin ich nicht da, um euch zu navigieren!“



    Sie winkte ihre Schützlinge zu einem kleinen Grüppchen zusammen und führte sie dann die Treppe hinauf und durch einige verwinkelte Gänge, bis sie vor der Tür mit der Aufschrift „23A“ standen.
    „Geht schon mal hinein, ich hole noch schnell meine Notizen!“, rief Frau Wolf und schloss der Klasse auf, woraufhin alle gespannt in den Saal stürmten und sich die besten Plätze zu ergattern versuchten. Shylah nahm schüchtern auf einem der vorderen Stühle Platz und sah sich um. Einige kannte sie bereits aus ihrer alten Klasse, aber der Großteil der Schüler und Schülerinnen war ihr gänzlich fremd.
    Während die Klasse auf die Rückkehr der Lehrerin wartete, erhob sich langsam summendes Stimmgewirr und bald hielt es die ersten nicht auf ihren Plätzen. Ein Junge und ein Mädchen stürmten zum Fenster. Der Junge rief begeistert: „Ey cool, wir haben direkten Ausblick auf die Basketballplätze!“, während das Mädchen rief: „Da hinten wird es ganz dunkel, es gibt bestimmt noch Regen heute! Und ich wollte ins Schwimmbad!“

    Shylah jedoch beobachtete sie nur still und versuchte, so wenig wie irgend möglich aufzufallen.



    Zum Glück kam kurz darauf Frau Wolf zurück ins Zimmer. Sie pfiff einmal schrill und zur Überraschung ihrer Schützlinge scharf durch die Zähne, so dass die Gespräche schnell verstummten und die Ausreißer hastig auf ihre Plätze zurück eilten.

  • „So“, brummte Frau Wolf. „Sind wir nun alle wieder auf unseren Plätzen? Gut. Hallo noch mal an euch alle, ihr wisst ja inzwischen, wie ich heiße, aber ich nicht, wie ihr heißt. Darum will ich, dass sich jeder von euch kurz vorstellt. Ab morgen möchte ich, dass ihr euch Namensschilder schreibt und auf den Tisch stellt, damit wir das Kennenlernen erleichtern können. Also dann fangen wir mal zu meiner Linken an.“



    Shylah schluckte, als sie bemerkte, dass sie als zweite dran kommen würde. Ehe sie recht wusste, was sie sagen sollte, war die Reihe schon an ihr und etliche Augenpaare starrten sie neugierig an.
    „Ich… ich bin Shylah“, sagte sie mit dünner Stimme. „Shylah Schumann.“
    „Shylah, was das denn für ein bekloppter Name?“, brüllte einer der Jungen, woraufhin ein Gelächter erfolgte. Shylah lief puterrot an und starrte auf ihre Fußspitzen.
    „Ruhe dahinten!“, fuhr die schneidende Stimme von Frau Wolf durch den Raum. Mit wogenden Hüften schritt sie auf den Tunichtgut zu und fixierte ihn streng.
    „Name!“, bellte sie dabei und der eben noch so vorlaute Junge wurde auf seinem Sitz ganz klein, als er leise sagte: „Joachim Lechner…“
    „So, so, Joachim. Einen wirklich schönen Namen hast du da“, stellte die Lehrerin spöttisch fest und sagte dann: „Wie du es wohl fändest, wenn wir nun alle eine Runde über deinen Namen lachen?“
    Er schluckte und sagte gar nichts.
    Frau Wolf kehrte nach vorne zurück, warf einen Blick in die Runde und sagte dann ernst: „Ich erwarte nicht viel von euch, denn ich halte nichts von übertriebener Strenge. Aber ich erwarte, dass ihr eure Mitschüler und Mitschülerinnen respektiert und sie nur so behandelt, wie ihr selbst euch wünscht, behandelt zu werden. Ist das klar? Es ist nicht lustig, wenn man auf Kosten anderer lacht, haben wir uns verstanden?“



    Sie warf Shylah einen Blick zu und lächelte sie dann aufmunternd an.
    Diese erwiderte das Lächeln zaghaft, während ihre Sitznachbar ebenfalls recht schüchtern seinen Namen vortrug, woraufhin niemand in der Klasse mehr wagte, auch nur die kleinste Reaktion zu zeigen.
    So verlief die Vorstellungsrunde ohne weitere Zwischenfälle. Dann teilte Frau Wolf die Stundenpläne aus, versprach, am kommenden Morgen eine Führung durch die Schule zu machen, da sie der Meinung war, dass alle heute schon genug erlebt hätten und sich ohnehin nichts mehr einprägen könnten.
    „Ich werde euch in den Fächern Englisch, Geschichte und Sozialkunde unterrichten“, erklärte sie dann ihrer Klasse. „In allen anderen Fächern habt ihr andere Lehrer, der jeweilige Name steht auf eurem Stundenplan. Ihr bleibt fast immer in diesem Raum hier, ausgenommen sind allerdings der Biologie-, Kunst- und Sportunterricht. Habt ihr noch Fragen?“



    Da sich niemand mehr meldete, nickte Frau Wolf und entließ die Klasse für den heutigen Tag, um zurück in die Obhut der unten wartenden Eltern zu kehren.
    Alexandra und Moritz saßen auf einer der Sitzbänke im Foyer und begrüßten Shylah herzlich, als sie mit klopfendem Herzen, aber froh, es hinter sich zu haben, wieder nach unten kam.
    „Na, wie war es?“, fragte Moritz gespannt. „Schlimm?“
    „Ein bisschen“, gab Shylah zu. „Aber Frau Wolf ist wirklich nett.“

    Alexandra lächelte spöttisch. „Na, wenigstens etwas bei dem schlechten Geschmack, den sie offensichtlich hat.“
    Frau Anton, die bei den beiden saß, lächelte Alexandra zu. „Sehr schrill, da muss ich Ihnen recht geben. Ich dachte zuerst, es sei eine Schülerin, denn dass eine Lehrkraft so angezogen ist, hätte ich nicht für möglich gehalten.“
    In diesem Moment kam Christina die Treppen herunter gerannt.
    „Mama, es ist toll gewesen!“, rief sie begeistert. „Unserer Lehrer ist wirklich nett und die Klasse scheint in Ordnung zu sein. Und morgen hab ich direkt als erstes Sport!“
    Sie wandte sich nun ihrer Freundin zu.
    „Und wie war´s bei dir? Eure Lehrerin war in aller Mund in unserer Klasse. Voll abgefahren.“
    „Ja, ich weiß“, lachte Shylah. „Und sie ist auch total krass drauf. Komm mal her, ich erzähl´s dir.“ Und schnell tuschelte sie ihrer Freundin zu, was im Klassensaal vorgefallen war.



    „Wow, nicht schlecht. Scheint, als sei nicht gut Kirschen zu essen mit ihr“, stellte Christina lachend fest.
    „Na, in dem Moment kam es mir zugute“, erwiderte Shylah lächelnd
    Die beiden quatschten noch ein wenig, während sich ihre Eltern angeregt über das Aussehen Frau Wolfs ausließen. Dann erhob sich Alexandra, blickte auf die Uhr und sagte: „Wir müssen leider los. Ich muss noch kochen und meinen Vater holen.
    Frau Anton nickte verständnisvoll. „Grüßen Sie ihn von mir.“
    „Danke, Frau Anton, das mach ich gerne. Shylah, verabschiede dich bitte. Wir müssen los.“
    Die beiden Freundinnen umarmten sich noch einmal.
    „Treffen wir uns heute Mittag bei dir?“, fragte Christina. „Dann können wir weiter erzählen.“



    „Abgemacht“, erwiderte Shylah mit einem fragenden Blick zu ihrer Mutter, die seufzend nickte.
    Die beiden winkten sich noch einmal zu, dann verließ Shylah mit ihren Eltern das Gebäude. Als sie ins Auto stiegen, blickte sie noch einmal zurück. Eigentlich war der Tag heute gar nicht schlecht gewesen, befand sie. Und spürte, dass sie sich auf den morgigen zu freuen begann.




    Fortsetzung folgt.

  • Liebe Innad!

    Gleich zu Anfang muss ich unbedingt dieses Bild ansprechen. ;)







    Ich habe mich wirklich köstlich darüber amüsiert. Guck mal aus dem Fenster! Was macht denn der Sim da? Hat er auch Angst vorm 1. Schultag? Möchte er sich da tarnen oder etwa Hide and Seek spielen? :lollen

    Wow, Shylah ist wirklich wahnsinnig in die Höhe geschossen. Genau wie Christina. Die sind so hübsch, die beiden Mädchen!! :up

    Klar, dass die beiden aufgeregt waren, so viele neue Eindrücke, die auf sie einwirkten.
    Wobei ich bei der Vorstellung gleich wieder an meine eigene Schulzeit zurückdenken musste. Bei mir war es zwar nicht so krass, dass man sich über meinen Namen lustig gemacht hätte, aber meinen merkte sich niemand und ständig wurde ich gefragt "Wiiiiiiiiiiiie heißt du nochmal???"... "Woher kommt denn diiiiieser Name????"... "Der kingt so heilig"..."Den hab ich ja noch niiiie gehört!!"...blablabla :misstrau

    Was mich dann eben umsomehr gefreut hat, war die darauf folgende Reaktion von Frau Wolf. Ich denke, sie hat ihren Schülern gleich von Anfang an klar gemacht, dass sie von Respektlosigkeit nichts hält und diese auch nicht dulden wird.

    Dass Alexandra sich über Frau Wolfs Outfit auslassen wird, war mir auch sofort sowas von klar. Das passt zu ihr, wenn schon Shylah nicht in Jeans zum ersten Schultag antreten darf, dann eine Lehrerin in ihren Augen ja wohl erst recht nicht. Und dann noch in Flip Flops! :lollen (Falls ich mich da nicht verguckt habe.)

    Bin schon gespannt, was uns nächstes Mal erwartet und freu mich sehr auf die nächste FS.

    GLG Lidsi

  • Hallö Innad, :)


    Nun ist es für Shylah also endlich soweit: Die ganz große Schule hat angefangen. Nun, der erste Schultag hat ja nicht besonders gut angefangen. Erst schon die Diskussion mit ihrer Mutter über die Kleidung. Klar, kann man bei einer Einschulung auch Jeans und Shirt tragen, wenn man nicht so eine Mutter wie Alexandra hat. Ich persönlich würde es nicht so schlimm finden, schließlich soll das Kind sich ja wohl fühlen, gerade wenn es sowieso schon nervös und aufgeregt ist. Aber gut, etwas hübscher hätte der Pulli schon sein können. *g*


    Die neue Lehrerin gefällt mir. Sie scheint zwar unkonventionell zu sein, was ihre Kleidung und Make-Up betrifft, aber sie scheint zu wissen, wie sie mit den Schülern umgehen muss. Ich glaube nicht, dass sie so eine "och, ich lass die Schüler mal machen"-Lehrerin ist, der ihr eigentlicher Job egal ist. ;)
    Trotzdem denke ich nicht, dass Shylah es leicht haben wird, wenn sie gleich schon am ersten Tag aufgezogen wird. Nicht alles in einer Schule sehen die Lehrer, egal wie aufmerksam sie auch sind und Blödköppe gibts ja immer wieder. *seufz*


    Auf jeden Fall freu ich mich schon auf die nächste Fortsetzung und bin gespannt, wie sich Shylah und auch Christina auf ihrer neuen Schule einleben. :)
    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19