• Also, wie Menschen werden sie nicht aussehen. Sie sind ja tot. Habt ihr schon mal nen toten menschen gesehen? man kann ihn sehr gut von lebenden unterscheiden (auch wenn er herumlaufen würde) :)
    @Malaika: Ich sprech jetzt von den Buffyvamps: Die sind nicht 3000Jahre älter, sondern höchstens 400-500. Die durchschnittsvampire.


    In Bram Storcker´s Dracula sehen die Vampire für mich noch lächerlicher aus. Die sind unatürlich weiß. :D


    Das sie Zauberkräfte haben kann schon sein, aber wenn dann nur hypnotisieren. :)

    Tiere sind die besseren Menschen


    Grüße an das ganze Forum

  • Also ne, die sehen doch nicht aus wie halb-verfaulte Menschen! :hae


    Ich denke auf jeden Fall das sie wie Menschen aussehen! Warum sollten sie denn auch nicht - denn meiner Meinung nach sind Vampire schön und edel (Oder Edel und Stark, ne Queen :roftl) und deswegen können sie nicht halbtot-aussehen! ;)


    greetz
    isa

  • *gg* ah nee, so stell ich mir nen vampir ja auch net unbedingt vor. ;) *lol*
    Da haun ja eh alle ab, wenn die da so um mitternacht rumläuft.:hua Nich gaaaanz so blass müsste sie in echt (wenn sie kein Sim, sondern ein mensch wär), und ihr sollte net unbedingt das blut aus dem mund laufen. :roftl
    Ich hab das eigentlich ein büssl falsch formuliert, ich wollte eigentlich fragen, ob man sie so als vampir für die sims überhaupt nehmen könnte, oder ob der head zu unnatürlich geworden ist.
    Aber ich hab mir einmal die arbeit gemacht, da werd ich ihn sicher auch nehmen, wär ja sonst verschwendung. :D
    caule, eure mandy


    P.S.: Ich glaube, ich werde mich nie mit einem typen einlassen, den ich in der nacht irgendwo kennenlerne (in einer dsico oder so), aus angst, dass er ein vampir sein könnte, der mir das blut aussaugen will. :roftl
    Echt krank, oder? :roftl

  • also, vampire sind prinzipiell faszinierend, aber geben tut es die in der form, wie sie in den vampire chronicles von anne rice oder auch anderen autoren dargestellt sind nicht...auch würde der mensch noch so doll mutieren, es wird nie zu so ner untotenart kommen, da bin ich mir sicher.


    wär aber sicher spannend...ich bin hin und weg von dem ganzen vampir kram

  • Ich finds ja uch interessant, aber wenn ich mir das so vorstelle, dass es die gibt/geben würde, dann habe/hätte ich Angst. Hab ich ja gestern schon mal gesagt, aber egal.


    Ich hab da mal so ein Buch gelesen Darran Shan und der Mitternachtszirkus, aber halt des erste Buch, oder andersrum, oder irgendwie ganz anders *gg* Ehem und da steht ja, dass der Autor ganz anders heißt und das die Geschichte von ihm handelt und er ist ein Vampir und so. Kennt vielleicht noch jemand dieses Buch???

  • Okay, einige sind hier mit meinen Ausführungen zufrieden, andere nicht. Ein Punkt ist zum Beispiel mein Vergleich mit den Bram Stoker Vampiren.


    Ich erzähl euch jetzt mal, wie ein Vampir erschaffen wird (die nach meiner Meinung einzig logische Möglichkeit): Dazu muss ein Vampir einen Menschen blutleer trinken. Wenn er damit fertig ist, ist der mensch weiß wie eine Zuchtratte und ist so gut wie tot. Jetzt muss der Vampir sein eigenes Blut nehmen und es dem Menschen in den Mund führen, sodass der Mensch von der Macht des Vampirs "einen Schluck abbekommt". Jetzt kommt der witzige Teil: Der Mensch erlangt augenblicklich sein Bewusstsein wieder und erfährt aus erster Hand, wie es ist, zu sterben, wenn jede einzelne Zelle des Körpers aufhört, zu existieren. Das Herz hört auf, zu schlagen, der Körper erkaltet, die Atmung setzt aus. Aber man ist bei vollem Bewusstsein. Wenn diese Verwandlung vollzogen ist, bekommt der Neugeborene Vampir Durst, mächtig großen Durst. Intelligente Erzeuger haben für diesen Fall massig Blut in diesen Spenderblut-Beuteln oder in Form eines bewusstlosen Menschen da, sodass der frische Vampir nicht auf die Idee kommt, seinen Erzeuger leerzutrinken. Ist der Blutrausch vorbei, wird der neue Vampir fast so wie der Mensch, der er vorher war, mit dem Unterschied, dass sein Herz kaum noch schlägt, seine Haut blaß und kalt ist und er nicht mehr atmet. Ach ja, da wären ja noch die Umstände, dass er im Sonnenlicht verbrennt und Weihwasser auch nicht so toll ist. Und nicht zu vergessen, er ist jetzt ein Raubtier, dass sich von Blut ernähren muss.
    Jetzt zu den Erklärungen: Die Haut eines Vampirs IST blass. Logisch, es fließt kaum Blut durch seine Adern. Nur die lebenswichtigen Systeme werden mit Blut gespeist. Das Herz, der Magen nur soweit, dass er Blut verdaut, das Hirn und Ende. Das war's schon. Der Rest verkümmert, weil der Körper tot ist. Bewegt wird der Vampir durch die Kraft des Geistes, der ihm inne wohnt.


    Buffy
    Deine Buffy-Vampire sehen deshalb lächerlich aus, weil sie immer, wenn sie sauer sind, eine offensichtliche Metamorphose mitmachen, die ihre Gesichtsknochen verändert. Das ist Quatsch. Einige Vampire beherrschen diese Kraft des Fleisch- und Knochenformens, aber lange nicht alle. Denn jeder weiß, dass sich Vampire in unterschiedliche Richtungen entwickeln, abhängig von ihrer früheren und jetzigen Lebensweise. Desweiteren sind fast alle Vampire dort als dumm, böse und hinterhältig dargestellt. Ich will jetzt nicht sagen, dass es gute Vampire gibt, aber nicht jeder Vampir ist zwangsläufig ein Killer, das kann ich mir nicht vorstellen. Mann muss einen Menschen nicht töten, um von ihm zu trinken. Ich hab mal ne Kurzgeschichte verfassrt, die werd ich hier mal posten, wenn ich sie finde. Da ist beschrieben, wie sowas läuft. Und zum Alter eines Vampirs: Wenn ein durchschnittlicher Vampir 300Jahre alt ist, ist er ein Ahn. Also jemand, der selbst schon weitere Vampirgenerationen geschaffen hat. Die alten Vampire scheren sich doch kaum um solch irdischen Kinderkram. Und wenn doch, hätten sie das Vampiroberhaupt der Stadt geschickt, nenne man ihn den Prinzen oder Baron oder Boss oder was auch immer. Diese Vampire sind zumeist Tausende Jahre alt. Glaubst du wirklich, so ein bißchen Selbstverteidigungskram und eine Fackel können einem Vampir, der die Kreuzzüge, den Bau der Pyramiden oder den Dreißigjährigen Krieg gesehen hat, noch beeindrucken? Ich bezweifle das.


    Mandy
    Da brauchst du keine Angst haben. Weibliche Vampire jagen auch. Und nicht nur in Kinos. Einige Vampire machen es auch nicht auf die subtile Art. Die nehmen sich, was sie wollen. Da nützt auch kein Holzpflock was. Du hast das Ding grad gezogen, da hängt der Vampir dir schon am Hals und du hörst bereits das gluckernde Geräusch einer dicken Flüssigkeit, das im Rhythmus seines Mundes immer schwächer wird.
    Oder du wurdest schon gebissen und weißt es gar nicht. Viele Vampire können dein Gedächtnis beeinflussen. Erinnerungen löschen, durch andere ersetzen. Lauter solchen Spaß. Vampire sind nicht dumm.


    Und nun noch ein weiterer Auszug aus den Fähigkeiten eines Vampirs. Wie ich bereits sagte, haben die meisten Vampire reges Interesse daran, unentdeckt zu bleiben. Das erleichtert die Arbeit ungemein. Das Problem ist, dass Vampire nicht atmen, keinen fühlbaren Puls und keine Atmung haben. Sie können nicht essen, nicht trinken, werden nie betrunken und sterben nicht ohne weiteres. Dafür gibt es Möglichkeiten. Die erste ist, bereits getrunkenes Blut durch seine toten Adern wandern zu lassen, was die Haut auf eine normale Farbe bringt. Dasselbe gilt für die Körpertemperatur. Desweiteren kann ein Vampir trainieren, so zu tun, als würde er atmen, also den Brustkorb heben und senken. Wenn er gut ist, kann er sogar Luft einsaugen und ausstoßen, was ihm im Winter mehr Glaubwürdigkeit verleit, wegen dem Nebel, der bei der Atmung entsteht, wenn warme Luft des Ausatmens die Kalte Luft der Umgebung berührt. Er kann seinen Puls in bestimmte Körperregionen verstärken, sich einen Bart wachsen lassen, und so tun, als würden sie essen. Das Problem beim Essen ist nämlich, dass der tote Körper es nicht mehr annimmt. Und es ist ein unangenehmes Gefühl, unverdautes Essen und Blut zu erbrechen. Das kann ein Vampir aber trainieren. Wenn er gut ist, kann er das Essen für einige Stunden mit sich rumtragen, bis es irgendwann wieder unweigerlich seinen Weg nach draußen sucht. Und das mit dem betrinken: Ein Vampir kann, wenn er es denn möchte, sich alkoholisieren oder halluzinogene Substanzen zu sich nehmen. Sie haben nur keinen Effekt, da der Körper die Stoffe nicht verarbeitet. Sie müssen das Zeug also "fertig" nehmen, es zusammen mit dem Blut eines Menschen aufnehmen. Kurz gesagt: Man muss von einem Betrunkenen Blut saugen, um in den Genuss der Trunkenheit zu kommen.


    queen
    Das Bild ist außerordentlich gut getroffen, muss ich sagen. Für einen Toreador oder Ventrue hat sie zu wenig an, aber die Züge, der Blick, die Haar- und Hautfarbe sind fabulös!


    Und noch was: Im Allgemeinen gibt es in der deutschen Sprache keinen richtigen Ausdruck für weibliche Vampire. Man sagt: "Sie ist ein Vampir"
    Im Englischen oder Amerikanischen wird mancherorts der Begriff "a Vampiress" benutzt, was dem deutschen "eine Vampirin" gleichkommt.


    Ich hoffe, ich konnte euch endlich davon überzeugen, dass ich ein Vampir bin. Nur jetzt muss ich wieder schlafen. Wenn die Sonne am Himmel steht, bin ich meist unerträglich, wegen meiner Laune und so. Das Zimmer ist zwar abgedunkelt, aber man merkt es einfach. Also dann, ich gehe schlafen, bis heute Nacht... :hehe

    Malakai, Clan Toreador
    Chronik Berlin

    [size=2]"Bela Lugosi ist tot - Ich bin es auch. Aber was von Bela übrig ist, verrottet irgendwo in einem Eichenholzsarg, während ich Gelegenheit habe, hier auf dem Balkon zu sitzen, etwas Gutes zu trinken und dich anzuschauen. Korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber ich nehme an, das ist die bessere Alternative."[/size]

  • Ich will euch ja nicht die Laune verderben wo ihr alle so von Vampiren begeistert seid, aber was mir immer noch nicht klar ist nachdem ich diese Beiträge gelesen hab -und die Brgündungen warum die Vamipre bisher unentdeckt geblieben sind (sh. Malais letzten Beitrag) kann man sogar glauben wenn man will, jedenfalls, ich frage mich immernoch wo kriegen die Vampire ihr Blut denn her??? Also in meiner Gegen dwurde noch kein Bauer...ähm Mensch:D tot, blutleer und mit 2 seltsamen Punkten am Hals aufgefunden...:D


    Und noch was @Malai: Du beziehst den ersten Abschnitt auf Bram Stoker, aber ist das nicht aus "Interview mit einem Vampir?" :D

    [SIZE=1]...und nun sah er feine Linien, feiner als der feinste Federstrich, um den Ring laufen, außen und innen: glühende Linien, die Buchstaben einer verbundenen Schrift darzustellen schienen. Sie leuchteten gestochen scharf und doch wie von fern aus einer großen Tiefe...


    Dies ist der Herrscherring, der Eine Ring sie alle zu knechten. Dies ist der Eine Ring den er vor Zeiten eingebüßt hat, sehr zum Schaden seiner Macht. Er verlangt nach ihm-aber er darf ihn nicht in die Hand bekommen!"[/SIZE]

  • Taribo
    Mit dem ersten Abschnitt war der Bezug zu Bram Stoker nur auf die blasse Haut der Vampire gemeint, nicht die Erschaffung der Kainskinder.


    Das Blut beziehen Vampire aus verschiedenen Quellen. Die meisten Vampire trinken Blut direkt aus dem Menschen, die nach meiner Meinung interessanteste Art, an das Blut zu kommen. Einige Vampire trinken Blut nur von schlafenden Menschen, da ein im Schlaf gebissener zum einen keinen Schmerz oder irgendwas spürt und zum anderen durch den Biss nicht wach wird. Vampire bevorzugen übrigens den Ausdruck "Kuss" statt "Biss", klingt mystischer und nicht so nach Tier, da die meisten Vampire versuchen, das Tier in sich zu verbergen.


    Die Frage, warum niemand bisher ausgesaugte Personen mit Bissspuren fand, ist einfach zu beantworten: Erstens muss man den Menschen nicht leertrinken, dann kann er trotzdem überleben. Ferner wird das Gedächtnis manipuliert. Wenn der Vampir die Erinnerung nicht auslöschen kann, ist das auch nicht weiter tragisch, da der durchschnittliche Mensch den Kuss eines Vampirs als außerordentlich ekstatisch empfindet und die Erinnerung durch die erfahrene Ekstase verwaschen wird, sodass der Mensch denkt, er hätte einfach nur verdammt guten Sex gehabt. Die Spuren des Bisses entfernt der Vampir spielend leicht, indem er die Wunden mit der Zunge leckt. Sie werden dadurch auf in gewisser Art magische Weise verschlossen, es bleibt keine Spur übrig. Somit wird auch niemand dem Menschen glauben, dass er von einem Vampir gebissen wurde, da ja keine Wunden vorhanden sind. Der Blutvorrat eines Menschen füllt sich im Normalfall auch innerhalb weniger Tage auf, man muss nur viel trinken und Vitamine zu sich nehmen, dann geht das ruck-zuck. Somit kann selbst ein Arzt nur schwer feststellen, was tatsächlich passiert ist. Blutarmut ist eine weit verbreitete Kranheit...
    Wenn aber ein Vampir einen Menschen beim Jagen tötet, ob mit Absicht oder nicht, sollte er die Leiche verschwinden lassen. Oder etwas Blut im Körper lassen und den Menschen schwer verletzen, sodass der starke Blutverlust plausibel ist, wenn man die Leiche findet. Kein großes Problem also... Wie gesagt, Vampire sind nicht dumm...
    Ach so, nochwas: Ein Vampir muss nicht unbedingt von Menschen trinken. Blut ist Blut. Er kann auch Tiere als Nahrung nutzen. Oder andere Vampire. Er sollte sich bei letzterem allerdings nicht erwischen lassen...


    Greets, Malakai

    Malakai, Clan Toreador
    Chronik Berlin

    [size=2]"Bela Lugosi ist tot - Ich bin es auch. Aber was von Bela übrig ist, verrottet irgendwo in einem Eichenholzsarg, während ich Gelegenheit habe, hier auf dem Balkon zu sitzen, etwas Gutes zu trinken und dich anzuschauen. Korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber ich nehme an, das ist die bessere Alternative."[/size]

  • Naja mit Magie kann man alles erklären:D


    Aber gut, Vampire sinds ja auch...sozusagen...erfunden halt...nur...warum zaubert der Vampir dann seine Nahrung nicht auch einfach weg anstatt sie wieder rauszukotzen? Und warum zaubert er sich nicht einfach ne hübsche Hautfarbe? Achja...wenn ein Neger gebissen wird...ist der dann grau??? :D :roftl

    [SIZE=1]...und nun sah er feine Linien, feiner als der feinste Federstrich, um den Ring laufen, außen und innen: glühende Linien, die Buchstaben einer verbundenen Schrift darzustellen schienen. Sie leuchteten gestochen scharf und doch wie von fern aus einer großen Tiefe...


    Dies ist der Herrscherring, der Eine Ring sie alle zu knechten. Dies ist der Eine Ring den er vor Zeiten eingebüßt hat, sehr zum Schaden seiner Macht. Er verlangt nach ihm-aber er darf ihn nicht in die Hand bekommen!"[/SIZE]

  • Taribo: Nein, der behält seine Hautfarbe. Ne schwarze Leiche ist ja auch nicht grau :D
    Da hab ich nen Witz:
    Wie sieht ein Schwarzer aus, wenn er zum Vampir wird?
    Wie Michael Jackson :D


    Hat mir meine Freundin erzählt. Na, ganz so ist es nicht.

    Tiere sind die besseren Menschen


    Grüße an das ganze Forum

  • Ich hab noch eine andere Theorie, warum Vampire so blass sind... Die Sonne!! Ich meine, sie können ja nicht braun werden, weil sie eben in der Sonne verbrennen.


    Aber Malakais Erklärung war wieder mal sehr geil... *g* Meeeeehr!! *nerv*

    [center]
    [GLOWRED]"Sie ist deine Mutter. Sie ist meine Mutter. Akasha - die Königin all jener die verdammt sind." [/GLOWRED][GLOWRED]"Beobachte das dunkle Reich, aber lass dich nicht darauf ein." [/GLOWRED]
    [GLOWWHITE][SIZE=1]Grüße an die einzig wahre, oft kopierte, aber niemals erreichte Katja, Broilü, Dante16 mein Huldiger, meine Sista ChaosQueen, JubJub_Bird, Alf, Paulisim, -Sabrina-, Fr3ak, Rike und Blitz [/SIZE]
    [/GLOWWHITE][/center]

  • Nein, leider hat die Hautfarbe eines Vampirs nichts mit der Sonne zu tun. Sicher, logisch wär's, da sie ja keinen Schutz vor der Sonne brauchen, wenn sie eh drin verbrennen. Aber tote Haut ist nunmal grau und kalt. Ein Neger verliert auch einen Teil seiner natürlichen Hautfarbe. Sie wirkt etwas fahler, aber man merkt es nicht beim ersten Blick.


    Taribo
    Magie ist die Veränderung oder Beeinflussung der Umwelt mit Hilfe von Gedanken. Aber dieses Beeinflussen ist immernoch Gesetzen unterworfen. Du kannst nicht ohne weiteres etwas verschwinden lassen. Du musst es umwandeln, in etwas anderes verwandeln. Zu Staub zum Beispiel. Aber Staub im Magen, um es an deinem Beispiel zu erklären, würde auch wieder erbrochen werden, und das wäre wahrscheinlich noch viel schmerzhafter, da Staub trocken ist und nicht rutschen kann, eher setzt er sich im Körper fest. Also dann lass ich das Schnitzel lieber ins Klo fallen. Und das mit dem Blut ist dasselbe: Du kannst nicht etwas aus nichts machen. Blut gibt dem Körper seine Farbe, daher pumpen Vampire es durch den Körper, wenn sie unter Menschen sind. Dazu wärmt das Blut den Körper von innen, was auch sinnvoll ist, sollte sich der Vampir bei Menschen aufhalten. Es sind schon einige Vampire gestorben, weil sie eine Kleinigkeit übersehen haben. Vampirjäger sind sehr aufmerksame Leute...


    Klar, mit Magie kann man einiges erklären, aber Magie ist nicht allmächtig. Stell dir einen Dämon vor, den du beschwören willst. Er muss existieren, bevor du ihn beschwören kannst. Um einen neuen zu erschaffen, musst du erst etwas anderes in einen verwandeln.


    Greets, Malakai

    Malakai, Clan Toreador
    Chronik Berlin

    [size=2]"Bela Lugosi ist tot - Ich bin es auch. Aber was von Bela übrig ist, verrottet irgendwo in einem Eichenholzsarg, während ich Gelegenheit habe, hier auf dem Balkon zu sitzen, etwas Gutes zu trinken und dich anzuschauen. Korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber ich nehme an, das ist die bessere Alternative."[/size]

  • Die Rolle des Opfers oder: Das Spiel mit der Maske


    von Jan Marvin (Malakai Kabrinski)


    Es war schon fast Mitternacht, als ich am Skyline ankam. Es war so eine dieser neumodischen Diskotheken, in denen die jungen Leute bei viel zu lauter Musik tanzten und sich sinn- und maßlos betranken. Die Lichteffekte tun in den Augen weh, aber man muss sich daran gewöhnen oder es soweit wie möglich ignorieren. Ich stand an der Laterne direkt gegenüber vom Eingang des Etablissements, nahe den Parkplätzen, von wo aus man einen guten Überblick über den Publikumsverkehr hat. Es war recht kühl an diesem Abend, trotz des Frühlings, der bereits eingesetzt hatte. Der Baum neben der Laterne trug aber noch keine Blätter, also erwartete ich auch nicht, dass sich das Wetter in absehbarer Zeit änderte, auch wenn ich sagen muss, dass die Wetterberichte von Jahr zu Jahr zuverlässiger wurden, und angesagt hatten sie, dass es nächste Woche bereits Sonne geben würde. Sonne... Wie auch immer, ich stand an der besagten Laterne und beobachtete die Jugendlichen, die größtenteils in der Diskothek ein- und ausgingen. Während ich Ausschau hielt, entdeckte ich in der Menge etwas auffälliges: Ein junges, brünettes Mädchen, intelligenter Blick, gute Figur und schöne, lange Haare, die bis über die Schultern fielen. Sie war eine von den wenigen, die kein Shirt oder Oberteil mit diesen seltsamen Sprüchen trug, die manche der Jugendlichen für witzig, ich jedoch für geschmacklos hielt, stattdessen war ihr Oberkörper in ein reizendes, weißes Top gehüllt, das mit Strasssteinen gespickt war. Als Beinkleid diente eine schwarze, enganliegende Hose, die ihre Formen außerordentlich gut betonte, auch wenn das vielleicht gar nicht beabsichtigt war. Die Hose war schlicht, aber stilvoll. Ihr Gesicht war nicht wie das von den meisten mit Schminke bedeckt, sie trug nur etwas Puder und einen sanften Lippenstift, ihre Wimpern waren gezupft, aber echt und nicht durch Farbe verstärkt. Gut, dann hätten wir also das Objekt der Nacht. Als sie am Türsteher vorbeigegangen war, ohne kontrolliert zu werden, setzte ich mich in Bewegung. Da ich Stammkunde war und der Türsteher wusste, wer ich bin, kam ich ohne weitere Behinderung ins Innere der Einrichtung, der fettleibige Kollege an der Kasse nickte mir noch freundlich zu, was ich ebenso freundlich erwiderte. Ich trug eine schwarze Lederhose, die an den Seiten mit Schnallen bedeckt war, wie sie bei den so genannten „Grufties“ sehr beliebt waren. Ich hasste diese Bezeichnung, aber sie Antichristen zu nennen, wäre eine Beleidigung gewesen. Zur Hose passend trug ich schwarze Stiefel aus Armeebeständen und einen farblich angepassten Trenchcoat. Meine Sonnenbrille, die mit den kreisrunden Gläsern, unverspiegelt, hing in der Brusttasche des Trenchcoats. Ich wollte mit diesem Outfit weniger bestimmte Reaktionen hervorrufen, als mich zu kleiden, wie es mir gefällt. Ich habe verschiedene Stile, mal elegant, mal aristokratisch, mal modern, mal rebellisch; je nach dem, wie meine Stimmung ist oder was der Anlass verlangt. Gesellschaftliche Verpflichtungen bleiben auch bei jemandem wie mir nicht aus. Ich ging also vorbei am Eingangsbereich und mischte mich unter die Leute, allerdings nicht, ohne vorher direkt die Toilette aufzusuchen. Auch die Toilettenwärterin kannte mich und grüßte mich, auch hier erwiderte ich mit einem kurzen, aber ehrlichen Lächeln. Der Toilettenraum war wie immer sehr sauber, bis auf die kleinen Schmierereien, die Jugendliche auf den Werbetafeln hinterlassen. Nun, ich denke anders über Kunst, aber das tut hier nichts zur Sache. Ich schloss mich in eine Nasszelle ein und setzte mich auf das geschlossene Toilettenbecken. Ich hielt meine Hände auf Augenhöhe und holte tief Luft, woraufhin meine kalt wirkenden Hände eine angenehmere Farbe annahmen. Ich fühlte noch einmal die Körpertemperatur und stellte zufrieden fest, dass sie für einen Menschen normal war. Ich spülte, verließ die kleine Zelle und warf der Wärterin noch ein Geldstück zu, als ich ging. Gut, das wäre geschafft. Ich begab mich direkt zu einer der zahlreichen, bunt beleuchteten Bars, bestellte ein Bier bei der kleinen, netten Bardame und ging mit dem Getränk durch den Tanzraum. Bier war nach meinem Geschmack eigentlich viel zu... billig, als dass es das wert wäre, von mir getrunken zu werden, aber in Unterhaltungsstätten wie diesen wäre es zu auffällig, mit einem Glas Rhein-Hessen Spätlese in der Hand gesehen zu werden. Und auffallen wollte ich ganz und gar nicht, das hätte mir Schwierigkeiten bereitet und ich wäre gezwungen gewesen, ein anderes Etablissement aufzusuchen und von neuem mit der Suche nach dem Objekt des Abends zu beginnen.
    In der Mitte des Raumes befand sich die große Tanzfläche, wilde Lichter flackerten in allen erdenklichen Farben über die im Nebel tanzenden Menschen, ich konnte den Geruch ihres Schweißes bis zu mir riechen; unschön, aber noch zu ignorieren. Gespielt wurde Technomusik, und das so laut, dass man sein eigenes Wort kaum verstand. Den Leuten schien das wenig auszumachen, sie schrieen sich eben an, statt sich zu unterhalten, das war mir auch Recht so. Mit dem Gehör einer Katze war es für mich ein leichtes, einzelne Gespräche aus der Umgebung herauszufiltern. Die Themen waren jedoch völlig irrelevant, also setzte ich meine Suche fort. Um die Tanzfläche herum waren mehrere Stühle und kleine Tischchen aufgebaut, die bereits alle besetzt waren. Wer nicht saß, hatte zumindest einen Pullover oder eine Handtasche auf einen Stuhl gelegt, um unmissverständlich zu zeigen, dass dieser Stuhl nicht mehr frei war. An zwei weiteren, abgesetzten Bereichen der Diskothek befanden sich weitere Tische aus schwarzem Holz mit den modisch dazu passenden Stühlen, alle mit schwarzem Kunstleder bespannt, dazu in jedem dieser als „Chillout-Area“ bezeichneten Ecken noch eine einzelne Bar, an denen das Personal reichlich Arbeit hatte. Da entdeckte ich sie wieder. Sie stand allein über die Bar gelehnt und brüllte dem Kellner ihren Wunsch ins Ohr. Leider hatte ich mich nicht rechtzeitig auf sie konzentriert, sonst hätte ich erfahren, was sie wollte. Jedenfalls erhielt sie vom Kellner ein Glas mit einer klaren, sprudelnden Flüssigkeit, die sich im Schwarzlicht der Diskothek leicht blau färbte. Gin Tonic, nach meiner Erfahrung. Plötzlich fiel mir ein recht junger Herr auf, der sie sehr genau beobachtete. Ob er entdeckt werden wollte oder einfach nur neugierig war, konnte ich nicht erkennen. Er war nur etwas kleiner als ich, hatte schwarzes, kurzgeschorenes Haar und dunkle Haut und war in einen eleganten Anzug mit weißem Hemd, dunkler Krawatte und schwarzem Sakko gekleidet. Ich ging ohne groß zu überlegen zu ihm herüber und stellte mich provokant vor ihn hin. Er sah zu mir auf und ich erkannte ein Funkeln in seinen Augen, dass nur eines bedeuten konnte: Er war auf der Jagd. Genau wie ich. Für den Fall, dass ich mich irrte, beugte ich mich zu ihm und schrie „Kain sei mit dir, Fremder.“ in sein Gesicht. „Und mit dir.“, brüllte er zurück.
    Also hatte ich Recht. „Darf ich fragen, wer du bist, dass du in meiner Domäne jagst, ohne mich um Erlaubnis zu bitten?“
    „Ich bin Johannes Reuter vom Clan der Tremere. Ich wusste nicht, dass dies deine Domäne ist.“
    „Das hätte der Prinz dir sagen müssen. Oder hast du dich noch nicht vorgestellt?“
    „In der Tat, das habe ich nicht. Ich dachte nicht, dass er so erpicht darauf ist, alle seine Kinder sofort kennen zu lernen.“
    „Dann verschwinde hier und mach dich zum Prinzen auf, er ist Toreador wie ich und befindet sich im City, einem Tanzlokal am anderen Ende der Stadt. Frag den Einlasser, wie du da hinkommst. Komm wieder, wenn du dich dem Prinzen vorgestellt hast.“
    Ich konnte während des Gesprächs keine Gefühle seinerseits wahrnehmen, dazu war die Musik doch zu laut. Ich wusste also nicht, ob er frech war oder einsichtig, ob er versucht hat, mich zu ärgern oder verständnisvoll war. Was ich aber sicher wusste war, dass ich ihn beobachten lassen würde. Ein Tremere ist zwar kein wirklicher Feind, doch Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, und ich traue diesen Leuten nicht über den Weg. Er stand wortlos auf, zupfte sich seinen Anzug und seine korrekt gebundene Krawatte zurecht und verschwand in der Menge. Als ich ihn nicht mehr sehen konnte, nahm ich mein Mobiltelefon hervor und schickte dem Einlasser eine Nachricht, er solle dem Mann den Ausgang weisen und ihn vorläufig nicht mehr hereinlassen. Sicher ist sicher. Das Mädchen war natürlich weg, so nutzte ich den Moment, um sicherzugehen, dass uns niemand schief ansah, nach diesem für andere doch eher sonderbaren Gespräch. Gut, niemand hatte uns zugehört, und wenn doch, hat es ihn nicht interessiert. Ich nahm einen tiefen Schluck Bier und machte mich erneut auf die Suche nach dem brünetten Mädchen. Ich entdeckte sie, nachdem ich den Hauptsaal noch ein Mal durchquerte. Sie saß, wieder allein, auf einem der freien Stühle mit dem Blick auf die Tanzfläche und wippte im Takt, während sie ab und an einen zögerlichen Schluck aus dem Glas nahm. Sie wirkte abwesend, als würde sie sich nur von etwas ablenken. Vielleicht wartete sie auf jemanden. Ihre Freundin oder ihren Freund. Nun, ein Mann würde die Sache nicht gerade erleichtern, also musste ich mich beeilen. Es war mittlerweile immer schwerer geworden, Frauen dazu zu bringen, einem zuzuhören, um sich anschließend verführen zu lassen. Vor zwanzig Jahren war das noch was anderes, die Menschen waren naiver, Fluch und Segen in einem. Das Problem ist, dass jede Frau sofort denkt, wenn ein Mann sie in einer Diskothek anspricht, dass er nur auf Geschlechtsverkehr aus ist. Leider haben sie meistens recht, und das macht meine Arbeit unheimlich schwer. Touché. Schließlich würde ich sie ungern dazu zwingen, mitzukommen. Jetzt kam es auf die richtige Taktik an, sie zu umgarnen. Ich setzte mich selbstbewusst neben sie und lächelte sie an.
    „Hallo, ich bin Malakai, und wer bist du, schöne Frau?“
    Sie reagierte kaum, sah mich abschätzig an, erwiderte meine Begrüßung jedoch nicht.
    Jetzt legte ich meine ganze Konzentration auf ihren Geist und sprach „Du bist interessiert.“
    Eine Veränderung in ihrem Gesicht machte sich bemerkbar. Der typische, abschätzige Blick einer Frau, die weiß, was jetzt kommt, veränderte sich in einem Sekundenbruchteil in einen Blick voller Erwartung und Interesse.
    „Oh, ich bin Judith, danke für das Kompliment. Bist du öfter hier?“
    „Ja, fast jeden Samstag, wenn ich nicht gerade Ausstellungen besuche und Geschäfte tätige.“
    Ab jetzt war es nicht mehr nötig, ihren Geist zu beeinflussen, sie konnte nur noch auf das Gesprochene reagieren, da der Eisberg des Kennenlernens bereits gebrochen und war.
    „Was für Geschäfte denn?“
    „Ich handle mit Kunst. Bilder, Skulpturen, Literatur, alles was man will.“
    „Das klingt gut, ich lese auch gern.“
    „Gefällt mir. Ich mag Menschen, die dem Fernsehen noch nicht verfallen sind.“
    „Komm, hör auf, Mal... Malakai? Ach ja, genau. Hör auf, die bringen doch nur Mist im Fernsehen, das is‘ doch nur was für Dumme Idioten.“
    „...von denen es ja genug gibt.“, vervollständigte ich den Satz.
    Wir hatten also einen gemeinsamen Nenner. Sehr gut. Wir vertieften das Gespräch noch etwas weiter, es kam aber nichts wirklich wichtiges mehr dabei heraus. Was ich jedoch durch ein wenig Manipulation ihres Geistes herausfand, war, dass sie ohne eine wirkliche leidenschaftliche Beziehung war, eine eigene Wohnung hatte und an einer Tankstelle arbeitete. Was für eine Verschwendung eines so klugen Menschen. Wir beschlossen, nach draußen zu gehen, um frische Luft zu schnappen. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile über dies und jenes, und ich fand heraus, dass sie eigentlich ein Date hatte, der Kerl sie aber versetzte und sich nun wahrscheinlich mit seinen Freunden in irgendeinem anderen Etablissement betrank. Reizend. Sie fragte mich, woher mein Name käme, und als ich ihr erzählte, er sei aus Rumänien, stieg ihr Interesse noch zusätzlich, da sie offensichtlich eine kleine Schwäche für osteuropäische Kulturen hatte. Ja, sie war fast perfekt. Interessiert an Kunst, Kultur, Geschichte, Wissenschaft und so weiter, dazu bildhübsch und sehr intelligent. Und offensichtlich auch spontan und leidenschaftlich, aber das sollte sich noch herausstellen. Sie lud mich jedenfalls augenscheinlich unmotiviert ein, mit zu ihr zu kommen, um „noch was zu trinken“... sie hatte keine Ahnung, dass ich genau das die ganze Zeit vorhatte. Sie wohnte nicht weit von der Diskothek entfernt, was auch erklärte, warum ich sie nie vorher gesehen hatte. Die meisten Menschen meiden Unterhaltungsmöglichkeiten in der Nähe, weil sie meistens schon Dutzende Male dort waren; und sei es nur, um jemand anderem diese Einrichtungen zu zeigen. Ihre Wohnung war eine typische Zweiraumwohnung in einem Hochhaus; klein, aber geschmackvoll eingerichtet. Ein brauner Flokati-Teppich, dazu ein gläserner Couchtisch und eine schwarze Velourscouch. Ihre Schrankwand hatte dieselbe Farbe wie der Teppich, eine Durchreiche ließ den Blick auf eine gut ausgestattete Küche zu. Hauptfarbe: Silber, matt. Mir gefiel alles, was ich sah, und ich fasste den Entschluss, mein Ziel an diesem Abend um ein kleines Detail zu erweitern.
    „Was möchtest du trinken?“ fragte sie. „Bier hab‘ ich aber nicht.“
    „Eigentlich hasse ich Bier, wenn du einen guten Wein hast, bin ich rundum zufrieden.“
    Richtig geraten. Sie hatte noch eine angefangene Flasche Don Perignon im Kühlschrank. Nicht das Beste Zeug, aber annehmbar. Sie schenkte uns ein und setzte sich neben mich, ihre Beine angewinkelt auf dem Sofa. Ich sah ihr in die Augen, nahm ihre Hand und streichelte sie. Wir unterhielten uns noch eine Weile über sie, ich musste mehr über sie herausfinden. Sie erzählte mir – freiwillig –, dass sie ihr Elternhaus vor Jahren verlassen hatte, aus den typischen Gründen einer Jugendlichen. Ihr Leben bestand aus vergeblichen Versuchen, einen Partner für die Zukunft zu finden, den Leuten an der Tankstelle, vielen Büchern und Filmen, noch mehr Musik und Besuche von musikspielenden Lokalitäten innerhalb der Stadt. In meinen Augen recht langweilig, auf die Dauer gesehen, aber zumindest versuchte sie, ihre eigene kleine Welt Stück für Stück zu erweitern. Nun, ich konnte ihr dabei helfen. Nichts leichter als das.
    Langsam begann das Gespräch, mich zu langweilen, also musste ich die Konversation in eine andere Richtung lenken.
    „Du hast wundervolle Augen.“ schmeichelte ich.
    Sie lächelte nur und rutschte näher. Der Wein war vergessen, ich mochte ihn ohnehin nicht. Ich strich ihr über das Gesicht, dann zog ich sie näher heran und massierte sanft ihren Rücken. Sie kam noch näher und drückte ihre Lippen auf meine. Das warme Gefühl hätte beinahe ein Schaudern bei mir auslösen können. Sie roch zart und lieblich, wie ein Roséwein eines guten Jahrgangs. Ihre Haut hatte die gleiche Farbe, und ihr Körper wurde wärmer. Ich legte sie auf den Rücken und liebkoste ihre Augen, die Nase, dann das Kinn und den Hals. Als ich auf ihren Hals sah, konnte ich genau sehen, wie das Blut an ihrer Halsschlagader durch ihren Körper schoss. Ich war am Ziel. Ganz vorsichtig näherte ich mich wieder ihrem Hals. Ein ganz leises Knacken wie von einer Obstschale, die durchtrennt wird, war zu hören, als ich meine Fänge in ihrem Hals vergrub. Sie keuchte kurz auf, nicht vor Schmerz, sondern vor Erregung, das spürte ich. Das warme Blut rann in meinen Mund, der süßlich-bittere Geschmack vernebelte meine Sinne und ich trank weiter und weiter, bis ihre Haut anfing, blass zu werden. Ich schwelgte in einem Gefühl der Ekstase, die kein Mensch je erreichen würde, dessen war ich mir sicher. Ihr schien es mindestens genauso zu gehen, denn sie schien kaum zu merken, wie die Kräfte sie verließen. Ich setzte ab und beugte mich nach oben, wischte mir das Blut von den Lippen. Ich durfte sie nicht töten. Nicht jetzt und nicht hier. Ich musste noch etwas erledigen. Ich tupfte ihren blutigen Hals mit ein paar Taschentüchern ab, die ich in ihrem – stilvoll eingerichteten – Bad fand und verließ die Wohnung. Ich wusste, sie würde nicht aufwachen. Zum einen, weil der Biss das sofortige Aufwachen verhindert, und zum anderen, weil sie wahrscheinlich bald bewusstlos werden würde. Ich musste mich also beeilen. Da fand ich auch schon ein passendes Ziel. Einer dieser Schlägertypen, wie sie in allen Großstädten verbreitet sind, kam auf mich zu und sah mich an. Wenn er zu der rechten Szene der Stadt gehörte, würde er auf mein Outfit reagieren.
    „Hey, du Arschloch.“ rief er und blieb stehen.
    Ich stoppte ebenso und sah ihn gelangweilt an. „Sie entschuldigen, ich gehe spazieren.“, erwiderte ich in beherrschtem, ruhigen Ton.
    „Gib mir dein Kohle, du Arschloch, oder ich schlag dir die Fresse ein!“
    Bingo, der will es nicht anders.
    „Es tut mir leid, ich habe kein Geld dabei. Andererseits kannst du gern versuchen, eine Leibesvisitation an mir durchzuführen. Ich wäre hoch erfreut.“
    Ich lächelte ihn sanft an. Jetzt hatte ich ihn. Ohne Vorwarnung zückte er ein Wurfmesser und warf es prompt auf mich. Ich blieb stur stehen, als das Messer von mir abprallte. Es blieb nicht stecken, weil er seinen Wurf verschätzt hatte. Er nahm ein zweites und warf erneut, diesmal mit mehr Erfolg. Es traf mich genau in der rechten Brusthälfte, ordentlich gezielt. Der Schmerz war erträglich, ich hatte bisher schon schlimmeres erlebt. Völlig schockiert stand der arme Junge da und starrte mich an, als hätte er einen Geist gesehen.
    „Du blöder Hund, jetzt mach ich dich fertig!“ schrie er und zog eine Pistole aus seinem Schulterholster, das mir noch nicht aufgefallen war. Er zielte kurz, dann drückte er ab. Dieser Schmerz war schlimmer, als er meinen Bauch traf, aber ich musste die Theatralik aufrecht erhalten, also unterdrückte ich den Schmerzensschrei und lächelte ihn weiter sanft an, legte den Kopf schief und sah ihn durchdringend an.
    „Oh, du wunderst dich, dass ich nicht tot bin, richtig? Obwohl ich jetzt auf dem Boden liegen und aus allen Löchern bluten müsste, richtig? Verzeih, dass ich dich enttäusche, junger Freund, aber es gibt Dinge, die du nicht weißt und auch nicht verstehst. Leider habe ich weder die Zeit noch die Motivation, dich über die Tragweite deiner neuesten Entdeckung aufzuklären, ich habe anderes mit dir vor.“
    Einladend streckte ich beide Arme hervor.
    Er sagte gar nichts. Er stand mit offenem Mund da und schien darauf zu warten, dass er endlich aufwachte. Jetzt drehte er sich um und wollte davonlaufen, jedoch hatte ich diesen Zug erwartet und nutzte meine antrainierten Kräfte, um ihm zuvorzukommen. Ich sprang auf ihn, ich muss fast drei Meter hoch gesprungen sein, drückte ihn hart auf den Boden und legte meinen Kopf von hinten an seinen.
    „Du bist verwundert? Ja? Ich wäre es auch. Leider hast du keine Zeit mehr, dir darüber klar zu werden, warum du nicht aufwachst und Mama kein Frühstück ans Bett bringt.“
    Mit diesem Satz nahm ich seinen Schädel zwischen die Hände und schlug ihn auf den Asphalt. Er war sofort bewusstlos. Auch eine Sache, die man übt. Ich trug den Kerl unbemerkt in Judiths Wohnung und legte ihn auf die andere Seite der Couch. Zeit, das Werk zu vollenden. Der Prinz wird sich freuen. Und ich erst. Ich nahm ihren Kopf und riss die oberflächlich verschlossenen Wunden wieder auf, um sie leer zu trinken. Als ihr Körper blutleer war, nahm ich mir ein Messer aus ihrer wundervollen Küche und ritzte mir in die Pulsschlagader am Unterarm; tief genug, um etwas Blut davon in ihren Mund fließen zu lassen. Als das Blut über ihre Lippen in ihren Mund lief, konzentrierte ich mich auf meine Wunden und holte tief Luft, woraufhin sie sich sofort schlossen. Eine neue Jacke war jetzt dringend nötig. Das Einschussloch und das Messer haben sie irreparabel beschädigt. Dann reagierte sie. Kain sei Dank, es funktioniert. Das tut es nämlich nicht immer. Ihr Körper war kreidebleich, sie fing an, zu zittern. Jetzt würde sie ebenso wie ich zum Geschöpf der Nacht werden, sodass ich mich noch lange an ihrer Schönheit laben konnte. Plötzlich riss sie die Augen auf und fing an, zu schreien. Ihr jetzt den Mund zuzuhalten wäre ein fataler Fehler, daher ließ ich das. Der Schläger wurde plötzlich auch wieder wach, aber das interessierte mich nicht weiter, er würde sicher ganz still dasitzen und warten, was als nächstes kommt. Ich drehte mich nur beiläufig zu ihm um und sah ihn mit eisigem Blick an. Er saß da, stumm und verängstigt und sah zu, wie sie starb. Es tat mir leid, zusehen zu müssen, wie sie sich dort quälte. Es ist ein unmenschliches Gefühl, bei vollem Bewusstsein zu spüren, wie jede einzelne Zelle des Körpers stirbt und sich eine mystische Dunkelheit breit macht. Erst hört das Herz auf, alle Körperteile zu durchbluten, der Körper wird noch kälter. Wenn dieser Schrecken vorbei ist und das Herz nur noch schwach arbeitet, setzt die Lunge ihre Funktion aus, man versucht unweigerlich, weiterzuatmen, aber es geht nicht. Nach diesem weiteren Schock stirbt alles Gewebe im Körper, und nur der Geist des Toten ermöglicht die Bewegung. Dann kommt der Durst. Ein unbändiger Durst, der so stark ist, dass man alles und jeden töten würde, um ihn zu stillen. Nun, dafür habe ich vorgesorgt. Ich ging aus der Wohnstube ins Bad, um meine Jacke ein wenig zu reinigen, als ich das Bersten von Glas und Schmerzensschreie von dem Jungen vernahm. Ich lächelte mich im Spiegel an. Ich war zufrieden. Der nächste Teil würde schon schwieriger werden. Jetzt musste ich ihr erklären, dass sie ein Vampir ist. Und ich auch.


    Sie saß still da, versuchte zu keuchen, aber es funktionierte nicht. Sie hatte die Augen vor Schock noch immer weit aufgerissen und sah mich mit einer Mischung aus Angst, Verwunderung und Hass an.
    „Was hast du mit mir gemacht?“
    „Atme erst mal tief durch. Wie fühlst du dich?“
    Ich konzentrierte mich wieder auf ihren Geist und sagte „Nicht aufregen.“
    Dann wurde sie etwas ruhiger, aber ihr Blick war noch derselbe, wenn auch nicht mehr so stark.
    „Wie es mir geht? Was hast du mit mir gemacht?“
    „Hast du ihn ausgetrunken?“
    „Ja! Er ist tot!“
    „Bleib ganz ruhig. Hier, ich hab noch was für dich.“
    Ich nahm eine kleine Plastikflasche aus der rechten Jackentasche und füllte den Inhalt in eines der heruntergefallenen Weingläser.
    „Hier, trink. Es schmeckt nicht so gut, weil es kalt ist, aber es wird dir helfen, ruhig zu bleiben.“
    Sir roch an dem Glas und schreckte zurück. „Das ist Blut!“, bellte sie.
    „Sehr richtig. Das hast du gerade schon getrunken.. Wir nennen deinen vorherigen Zustand Raserei, eine Art Blutrausch, wenn du so willst. Ich habe dich dabei allein gelassen, um nicht zum Ziel deiner Wut zu werden. Du bist jetzt einer wie ich. Du bist ein Kind der Nacht. Trink.“, forderte ich sie erneut auf, diesmal gehorchte sie, auch ohne geistigen Zwang. Es zeigte Wirkung. Sie wurde weit ruhiger, ihre Haut nahm sofort menschliche Farbe an.
    „Was ist das für Blut?“, fragte sie.
    „Das ist Vitae von einem Vampir. Es ist weit stärker als Menschenblut, daher macht es dich ruhiger. Und keine Angst, es ist nicht mein Blut. Der, dem es vorher gehört hat, ist tot. Oder besser: vernichtet. Tot sind wir ja schon.“
    „Warum hast du das getan? Warum hast du mich zu einem Vampir gemacht?“
    „Weil ich nicht wollte, dass ein so einzigartiger Geist wie deiner verloren geht. Noch dazu die Schönheit, die du besitzt.“
    „Das ist alles? Ich meine, dafür ruinierst du mein Leben? Meine Familie? Meine Zukunft?“
    Sie hatte natürlich Recht. Sie musste sich schrecklich, alleingelassen und verraten vorkommen. Ich konnte es in ihren Augen sehen. Sie hatte mir vorher erzählt, dass sie vorhatte, eine eigene Familie zu haben, Kinder, Enkel, ein schönes Haus am Strand. Sie fing an zu weinen. Mit Blut gemischte Tränen liefen an ihren Wangen herunter; die letzten, die sie je weinen würde. Unter ihren Tränen eröffnete sie mir, dass sie bereits ein Haus in Aussicht hatte, dass sie in die Nähe ihrer Eltern zurückziehen wollte. Sie wollte Schriftstellerin werden. Schriftstellerin... Das verunsicherte mich ungemein, da ich Schriftsteller war, als ich zum Vampir gemacht wurde, damals in Rumänien. Ich schrieb einige Kriminalromane, habe mich auch mit minderem Erfolg an Science Fiction probiert. Dann platzte dieser Vampir in mein Leben, Vigo Obertanus, und meinte, mein Können sollte in der Ewigkeit weiterleben. Das Ergebnis ist nun ein Vampir, der seit seiner Verwandlung nur ein einziges Manuskript an einen Verlag verkaufen konnte, es gab nur eine Auflage. Als mir das alles durch den Kopf schoss, hatte ich das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Nun, zu allem Überfluss erledigte sie das für mich. Ich wusste leider zu genau, wie sie sich fühlte, was sie da durchmachte, und nun fühlte ich mich gar nicht mehr gut. Ich fühlte mich schuldig an einem zerstörten Leben, und sie gab mir besten Grund, in Selbstzweifeln zu versinken, indem sie mir von Weiden, Pferden und kleinen Kätzchen erzählte. Kitschig, aber Träume. Zerstörte Träume. Tut mir Leid.
    Ich versuchte, mit ihr zu reden, erklärte ihr, dass sie ihre Familie beobachten konnte, sie konnte ihre Freunde weiterhin sehen, abends mit ihnen etwas unternehmen, schließlich war sie ja nicht von der Bildfläche verschwunden. Ich erzählte noch mehr Dinge, die sie mit der Menschenwelt in Verbindung hielten, ich weiß selbst nicht mehr genau, was alles, aber nach und nach wurde sie ruhiger, gelassener, hörte mir soweit sie konnte zu. Als sie noch einen Schluck vom Vampirblut nahm, – ich verstehe bis heute nicht, warum sie das in diesem Moment tat – schien es ihr schon viel besser zu gehen, und mir damit auch.
    Sie war plötzlich unglaublich ruhig, ihre Intelligenz schien die der anderen Menschen bei weitem zu übersteigen. Sie war sich sofort dessen bewusst, was sie war, auch wenn sie vielleicht noch nicht die gesamte Tragweite ihrer Verwandlung erkennen konnte. Aber sie war weit schneller als die meisten anderen, die in ihrer Situation waren, einschließlich mir. Respekt.
    „Nun, ich sehe es als einen neuen Anfang mit neuen Möglichkeiten, nicht als Ruin oder zerstörtes Leben. Wirst du mir jetzt aufmerksam zuhören?“
    Sie nickte.
    „Gut. Wir werden jetzt in eine andere Diskothek gehen, vielleicht kennst du sie ja schon. Jetzt und auf dem Weg dorthin werde ich dir alles erzählen, was du wissen willst und musst. Zieh dir neue Sachen an, währenddessen erzähle ich. Einverstanden?“
    „Okay.“
    Dann stand sie auf und ging ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen.
    „Ach so, mach dir um deine Wohnung keine Sorgen, jemand wird sich darum kümmern. Oder besser, ich werde es persönlich in die Hand nehmen. Der Tisch hier ist ersetzbar, beim Teppich wird’s wohl etwas schwieriger, aber wir finden eine Lösung, mit der alle zufrieden sind.“
    Ich erinnerte sie absichtlich nicht an das Ausmaß ihrer Verwandlung und der damit verbundenen Zerstörungskraft. Ich stellte mich an die verschlossene Schlafzimmertür und redete weiter.
    „Du bist jetzt ein Vampir des Clans Toreador in der Sekte namens Camarilla, die Maskerade. Du wirst weitere Vampire kennen lernen, aber erst mal das Grundlegende. Mach dich von den alten Klischees frei, sonst machst du dich schnell lächerlich, und das will ich nicht. Knoblauch ist großer Humbug, fließendes Wasser auch, ich bade täglich. Sonnenlicht ist zwar tödlich, man stirbt aber nicht innerhalb einer Sekunde, das gleiche gilt für Feuer. Kruzifixe wirken nur, wenn der, der sie einsetzt, festen Glauben hat, und vertrau mir, davon gibt es nicht mehr so viele wie noch für dreißig Jahren.“
    Die Tür öffnete sich und sie trat heraus. Ein wenig verschämt, ein wenig traurig sah sie aus, als sie einem dunkelblauen Abendkleid vor mir stand. Großzügiger Ausschnitt. Nicht aufdringlich, er machte eher Lust auf mehr, wenn ich das so sagen darf. Als sie die Wohnung abschließen wollte, nahm ich ihre Hand und blickte ihr in die Augen.
    „Du hast in dieser Wohnung absolutes Vorrecht. Keiner von uns darf diesen Ort betreten, wenn du es nicht willst. Ich biete dir nur an, deine Wohnung zu säubern, dafür brauche ich den Schlüssel. Du kannst den Tag bei mir verbringen, eine Geste, die ich lange nicht jedem anbiete. Geht das in Ordnung?“
    „Ich denke, das ist das mindeste, was du tun kannst, nachdem du mich zu einem Monster gemacht hast.“
    Das Wort Monster beleidigte mich und meine Sicht auf die Vampire meines Clans, aber ich tat, als ignorierte ich es. „Ich danke dir, dass du mein Angebot annimmst. Alles wird in Ordnung sein, wenn du zurückkehrst, das versichere ich dir.“
    Wir verließen die Wohnung etwa um halb drei, die Sonne würde sich noch etwa drei Stunden Zeit lassen, bis sie anfangen würde... unangenehm zu werden. Zeit genug, um auf Entdeckungstour zu gehen.
    Ich nahm sie an die Hand und führte sie die Straßen entlang, die auf dem Weg lagen.
    „Du bist jetzt mein Kind. Ich bin sozusagen dein Lehrer. Du musst tun, was ich sage und dich an die Regeln halten. Dann wird dir nichts geschehen. Ich büße für deine Fehler, also wage es nicht, dazwischen zu gehen, wenn ein Vampir von einem Menschen trinkt. Dann nämlich muss ich dich auf der Stelle töten, und das will ich nicht übers Herz bringen müssen. Ah, da vorn ist es. Siehst du den großen Kerl dort am Eingang? Der Einlasser? Das ist ein Ghul, er arbeitet für uns. Er ist ein Mensch, aber wir haben eine Art ‚Kontrakt‘, er kriegt Vampirblut dafür.“
    „Aber wird er dann nicht zum Vampir?“
    „Nein, dazu müsste man ihn erst leertrinken. Es ist eine Art Blutaustausch. Er hat zu viel Menschenblut im Körper, das Vampirblut reicht nicht aus, um es zu neutralisieren.“
    „Verstehe. Gibt es drinnen noch mehr von deiner Sorte?“
    „Du meinst unserer Sorte, Liebes. Ja, und ich werde sie dir zeigen.“
    Wir kamen zum Einlasser, der uns zunickte. Er sah sie erst mürrisch an, dann ignorierte er uns wieder.
    „Du musst wissen, ein Ghul hat zum Teil vampirische Kräfte, was ihn zu einem wichtigen Mitglied machen kann. Leg dich nur mit einem an, wenn du einen guten Grund hast oder sag seinem Meister Bescheid, wenn er einen Disput verursacht.“
    An dem Abend war es recht ruhig im Lokal. Es war Jazz-Night, was bedeutete, dass viele entspannte Leute dort sein würden und es nicht halb so laut sein würde wie im Skyline. Sehr angenehm eben. Ich führte meine Begleitung zu einem unbesetzten Tisch, von dem man aus das Lokal gut im Blick hatte.
    „Siehst du den Barmann? Der kleine, schmale mit der Fliege. Das ist Pierre, er ist auch ein Toreador, so wie wir beide. Die Dame, die gerade mit ihm redet, ist Nicola, sie gehört zum Clan der Tremere. Du hast vorhin schon einen gesehen, solltest du mich an der Bar im Skyline bemerkt haben. Ich habe dort auch mit einem geredet.“
    Sie verneinte.
    „Egal. Pass auf die auf, die können verdammt hinterhältig sein. Was aber ganz nett an ihnen ist, ist ihre Fähigkeit, Magie zu benutzen. Schau mich nicht so an, sie können tatsächlich zaubern. Magie ist eine feine Sache, wenn man damit umzugehen versteht. Der breite Kerl da drüben, nein, der andere, das ist Maurice, ein Ventrue. Machtbesessene Politikfanatiker, wenn du mich fragst, aber bild dir deine eigene Meinung, wenn du mal mit einem redest.“
    „Was machen denn die Toreador?“, fragte sie, beinahe interessiert.
    „Nun, wir behalten uns vor, große Künstler, Freidenker und Philosophen zu sein. Wir erkennen die Schönheit der Dinge eher als andere.“
    „Und was macht uns dann so besonders, wenn es nur Kunst ist, die von Interesse ist?“
    „Du verstehst da etwas falsch. Wir Toreadore leben für die Kultur als solches. Wir sind daran interessiert, mit den Menschen gleichberechtigt zu leben, sofern das möglich ist. Das ist nach meiner Meinung ein schönes Ziel, denn schließlich gibt es keinen Toreador, der die Menschen nicht mag. Und warum sollte man den Menschen allein auf Nahrung reduzieren, schließlich ist er doch unser aller Ursprung und kann so vieles, was uns verwehrt bleibt. So sehe ich das. Nimm dir die anderen Clans: Die Brujah sind Rebellen. Sie verachten jedes System und fühlen sich wohl, im Namen ihrer halbwertigen Unabhängigkeit anderen den Schädel einzuschlagen. Die Gangrel scheuen nicht, die Bestie, die in jedem von uns lauert, nach außen zu kehren und drehen anderen ebenfalls gern die Arme aus den Gelenken. Die Tremere... Gott weiß, was die eigentlich wollen. Hinterhältig wie Schlangen, das musst du wissen. Die Ventrue glauben, sie seien die allergrößten, weil sie die Begründer der Camarilla sind. Sie spielen sich als Wächter, Leiter und Lenker auf, obwohl ihre zweifelsfrei edlen Taten heute kaum noch Wirkung haben. Außerdem halten sie sich noch immer gern unter Menschen auf, aber verschwenden ihr Potential bei dem Versuch, dem Menschen ähnlich zu sein. Die Nosferatu bilden sich ein, alles zu wissen und jeden zu kennen und prostituieren sich damit. Im übrigen wirst du nie einen von denen auf der Straße sehen. Diese Kreaturen sehen so abscheulich aus, das kannst du keinem Menschen antun. Und die Malkavianer sind einfach nur geisteskrank. Wenn du dich mit denen unterhältst, mach dich auf Kopfschmerzen gefasst. Diese Individuen reden so viel wirres Zeug, dass es schon schmerzen kann..“
    „Nette Auswahl.“, lächelte sie.
    „Eben. Dann lieber mit einer Spur von Dekadenz das Unleben zu genießen. Das waren übrigens die Clans, die in der Camarilla größtenteils vertreten sind. Es gibt noch zwei Sabbatclans und einige Unabhängige, dazu aber später mehr. Jetzt das allerwichtigste von allem: Kein Mensch, nicht ein einziger, darf wissen, dass wir Vampire sind. Die Menschen sollen nicht wissen, dass es uns gibt, und bisher hat das ganz gut geklappt, es soll auch so bleiben. Das erleichtert die Arbeit, du verstehst. Die Camarilla ist ein Deckmantel, der die Menschen vor uns und uns vor den Menschen schützen soll.“
    Ich erzählte immer weiter, stets bemüht, nicht zu laut zu reden, schließlich waren wir unter Menschen. Die Geschichte der Vampire war das nächste, was ich ihr nahe legte. Also führte ich aus, wie Kain, Adam und Evas Sohn, seinen Bruder Abel tötete und zur Strafe von Gott zu einem Vampir gemacht wurde. Er merkte, dass er Kinder zeugen konnte und konnte sich so von der Einsamkeit der Nächte befreien. Seine Kinder zeugten ebenso Kinder, die ihrerseits welche zeugten. Kain war erbost und verbat das Zeugen weiterer Vampire und verschwand. Nun, niemand hörte darauf, das Ergebnis bin ich und alle anderen Vampire, die heute auf Erden wandeln. Als nächstes waren die wichtigen Regeln und Traditionen an der Reihe, ich wollte ihr so viel wie möglich sofort erzählen, um zu verhindern, dass sie am Anfang bereits zu viele Fehler machte. Den Prinzen, das Oberhaupt der Vampire innerhalb einer Stadt, mussten wir so schnell wie möglich besuchen, da er erwartet, dass sich neue Vampire bei ihm vorstellen und um die Erlaubnis bitten, sich in der Stadt aufzuhalten und jagen zu dürfen. Daher rührte auch die Unterhaltung mit dem Tremere im Skyline. Ich wies sie auch darauf hin, dass es ein tödlicher Fehler ist, andere Vampire zu töten, ihr Blut zu trinken oder unerlaubt die Domäne eines anderen Vampirs zu betreten, geschweige denn, dort zu jagen. Auch ein Grund meiner Unterhaltung mit dem Sakkoträger aus dem Skyline. Ein kleiner Bereich der Stadt und mein Grundstück sind meine mir vom Prinzen zugesprochene Domäne. An diesen Orten dürfen sich nur Vampire aufhalten, die von mir die Erlaubnis bekommen haben. Selbst der Prinz muss theoretisch fragen, allerdings erließ ich ihm diese Pflicht, er ist erstens zweitausend Jahre älter als ich und zweitens mein Prinz. Zwei sehr gute Gründe, ihm seinen Willen zu lassen, denke ich. Solche Leute sollte man nicht reizen.
    Sie hörte die ganze Zeit aufmerksam zu, nickte ab und zu, zog hier und da eine Augenbraue hoch oder kommentierte kurz, dann: „In Ordnung. Ich bin müde.“
    „Das verstehe ich, aller Anfang ist schwer. Komm mit zu mir, dort kannst du dich ausruhen. Der Mann, der zu unserer Ankunft vor meiner Haustür sitzt, ist mein Ghul, also keine Fragen stellen. Er bewacht das Haus. Er stellt sicher, dass mich tagsüber niemand stört, er tut, als wäre er der Bewohner. Gleichzeitig trägt er Sorge, dass am Tage kein Sonnenstrahl ins Haus scheinen kann, das wäre ein furchtbarer Unfall.“


    Und so fuhren wir heim zu meiner Zuflucht, einem Einfamilienhaus am Rande der Stadt, mit dem Taxi schnell zu erreichen. Sie sagte während der ganzen Fahrt kein Wort zu mir. Ich erzählte ihr noch ein paar wissenswerte Dinge über Blut und seine Fähigkeiten (Der Fahrer gehörte auch zu mir), aber sie schien es kaum wahrzunehmen. Sie schlief wie ein Kind nach einem Tag voller Herumtoben und Rumrennen auf dem Rummelplatz. Den wahren Rummel jedoch würde sie erst noch kennen lernen...

    Malakai, Clan Toreador
    Chronik Berlin

    [size=2]"Bela Lugosi ist tot - Ich bin es auch. Aber was von Bela übrig ist, verrottet irgendwo in einem Eichenholzsarg, während ich Gelegenheit habe, hier auf dem Balkon zu sitzen, etwas Gutes zu trinken und dich anzuschauen. Korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber ich nehme an, das ist die bessere Alternative."[/size]

  • wow klasse :up ich habs förmlich verschlungen!


    hm, hast du noch mehr solcher kurzgeschichten? oder kann man dazu evtl. eine fortsetzung erwarten? mich würde wirklich interessieren, wie es mit judith weiter geht...und vor allem wie sie sich dem prinzen vorstellt :) *furchtbargespanntist*

    [center]
    [SIZE="1"][COLOR="White"]19.08.2006[/COLOR][/SIZE]


    [/center]

  • Danke für die Blumen. Ich werde das wahrscheinlich fortsetzen, obwohl ich im nächsten Teil eher auf Malakai eingehen wollte. Aber Judith wird vorkommen, schließlich ist sie sein Kind, und er muss sich um sie kümmern. Auf jeden Fall wird es sehr viel mehr Vampire geben, die auch mal zu Wort kommen, so viel ist sicher.


    Die Sonne ist untergegangen... Zeit aufzustehen... Ich habe Durst... :hehe

    Malakai, Clan Toreador
    Chronik Berlin

    [size=2]"Bela Lugosi ist tot - Ich bin es auch. Aber was von Bela übrig ist, verrottet irgendwo in einem Eichenholzsarg, während ich Gelegenheit habe, hier auf dem Balkon zu sitzen, etwas Gutes zu trinken und dich anzuschauen. Korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber ich nehme an, das ist die bessere Alternative."[/size]

  • egal egal :) ich freu mich über jede geschichte die noch kommt, auch wenns um malakai geht, kanns kaum erwarten! :D

    [center]
    [SIZE="1"][COLOR="White"]19.08.2006[/COLOR][/SIZE]


    [/center]

  • hey Mal, schön das du mich grad drauf hingewiesen hast mal in den Thread zu gucken*g*
    Die Geschichte ist echt suuuuuuuuuuuuper *mehrwill*
    Also, mein "Meister", *g* Gib dir mal schön Mühe und schreib weiter*g*

    [center]Grüße:
    Chrissie <3 Alf, Panti[/center]

  • Aaaaaah, welch genuss!!! ;) Wieder soooo viele tolle infos über vampire!!!! :) MEHR!!! :D *lechz*
    Die geschichte ist ja ziemlich lang, ich glaube, cihw erd sie mir lieber kopieren, und in ruhe lesen!
    Ich fand das alles sehr aufschlussreich,was du über das erkennen von vampiren geschrieben hast, malai! Ich werd mal lieber die augen offenhalten, wenn ich ab sofort unter menschen gehe... obwohl vampire ja verbrennen, und ich im dunkeln ja sowiso net rausgehe. ;) :hua
    Aber sicher ist sicher. Ähm...was manche ich denn eigentlich, wenn ich einen vampir entdecke? *gg* soll ich schnell eine taschenlampe holen? oder eine fackel? oder ein kreuz? einen pflock? ;) hab zwar keine ahnung, wo ich so schnell nen pflock herkriegen soll, aber ich kann ja für alle fälle immer einen mit mir rumschleppen. :D Und wenn mich meine Freundin fragt, was das fürn ding ist, sag ich halt einfach:"Ach, das ist nur mein Pflock. Den trag ich seit kurzem immer mit mir rum, als waffe, falls mir mal ein vampir über den weg läuft." :roftl
    Oder ich kauf mir eine kette mit einem kreuz dran, die sind modsich, klein, und fallen nicht gaaanz so auf wie ein pflock, den ich mir am gürtel festschnalle. *lol* Helfen kreuze denn überhaupt? *hoff*
    Wenn nicht: was kann ich denn dann noch alles mit mir rumtragen, zum schutz vor vampiren? Ich mein jetzt nur, falls ich einen sehe... wenn er mich bereits angreift weiß ich vor schreck ja eh nicht mehr,was ich denn nun tun soll. Wie wärs mit ner taschenlampe (wegen licht)? Feuerzeug hilft ja eh nichts, aber ich rauche sowiso nicht, das käme also gar nicht in frage.
    Bei uns ist manchmal technoparty in sonem alten speicher, da kommen bestimmt auch immer die vampire hin... *hülfäää* Da isses nämlich immer gaaanz duster und so. :hua
    Ich geh da gar net erst hin, das ist nichts für mich...
    Mal ne Frage: Sieht man bei Vampiren eigentlich immer die langen beißzähne, oder haben sie zur tarnung auch ein normales gebiss?
    so, caule, eure mandy


    P.S.: Ich kann ja mal ne komedygeschichte schreiben, über eine vampirjägern oder eine vampirin... *löl* irgendwas witziges, das kann ich am besten. ;)

  • Mandy
    Eine Taschenlampe hilft da goarnix, da das Licht künstlich ist. Vampire mögen übrigens Licht. Nur Sonnenlicht nicht so, das macht zu viel Staub... :D
    Ein Kreuz nützt nur, wenn du den wahren Glauben besitzt. Das heißt, nur an Gott glauben reicht nicht. Du musst Gott als deinen Herrn akzeptieren, seine Wege ergünden und auf seine Zeichen hören, du musst die Bibel als dein Lehrbuch für das Leben akzeptieren und die Sünden der Haiden nie vergeben. Das wären so Anhaltspunkte für den wahren Glauben. Und eins kannst du glauben: Viele davon gibt es nicht mehr...
    Der Pflock tötet einen Vampir nicht (Gut, hier gehen die Meinungen stark auseinander), er macht ihn bewegungsunfähig, versetzt ihn in Starre, bis er wieder aus dem Herzen gezogen wird. Diese Methode wird von den Ahnen häufig genutzt, um andere Vampire zu bestrafen. Man munkelt, dass seit Hunderten, wenn nicht Tausenden von Jahren Vampire irgendwo in irgendwelchen Katakomben in Särgen eingesperrt sind.
    Zu den Zähnen: Nein, man sieht die Zähne nicht immer. Ein Vampir kann seine Fänge ein- und ausfahren, wie es ihm beliebt. Tarnung eben.


    "Hast du schon Angst? Ja? Es wäre angebracht." (Auszug 'Vampire - die Maskerade; Ein Erzählspiel um persönlichen Horror', Regelwerk)

    Malakai, Clan Toreador
    Chronik Berlin

    [size=2]"Bela Lugosi ist tot - Ich bin es auch. Aber was von Bela übrig ist, verrottet irgendwo in einem Eichenholzsarg, während ich Gelegenheit habe, hier auf dem Balkon zu sitzen, etwas Gutes zu trinken und dich anzuschauen. Korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber ich nehme an, das ist die bessere Alternative."[/size]