Die Rückkehr des schwarzen Mannes

  • "Aber... aber... nein!"
    Miranda wusste nicht, was sie weiter sagen sollte. Wie konnte sie sich noch verteidigen? Sisar war in der Lage diesen anderen Stab zu halten und zu benutzen, das hatte Michael gesagt! Sie war nicht machtgierig, sie wollte nur ihren Onkel retten!
    In den Augen der Braunhaarigen standen Tränen, als sie völlig verzweifelt zu Boden blickte. Ihre Schultern bebten. Wut, Trauer, Enttäuschung...
    "Warum willst du ihnen nicht helfen, verdammt nochmal?!" hörte sie plötzlich eine bekannte Stimme. Verschwommen, durch einen Vorhang aus Tränen sah sie... Laurel?



    Auch er war plötzlich da. Was machte er hier? Und wie redete er überhaupt mit der Herrin der Pflanzen?
    "Verstehst du es denn nicht? Das da sind nicht die Bösen, sie wollen dem Gleichgewicht helfen! Wenn du dich jetzt quer stellst, dann wird in deinem Wald bald nichts mehr wachsen!"
    Zuerst schien die Herrin überrascht, dann zeigte sich langsame Erkenntnis in ihren Zügen, welche sich daraufhin verfinsterten.
    "Wie kannst du es wagen? Wie kannst du es wagen so mit mir zu reden? Meine Entscheidungen in Frage zu stellen und mir in falscher Gestalt gegenüber treten?"



    Laurel zischte etwas Unverständliches, dann veränderte sich sein Aussehen. Die Haut wurde grün, seine Haare rot und die Augen... exakt wie die der Herrscherin vor ihm. War er am Ende ein Waldgeist, wie einst Calla? Ein Waldgeist, der so mit seiner Herrin umging?
    "Meine Gestalt hat doch überhaupt nichts mit dieser ganzen Sache zutun. Du musst ihnen helfen." sagte er, nun mit wesentlich ruhigerer Stimme.



    "Wo ist deine Schwester?"
    Laurel biss sich auf die Unterlippe. Dies war wohl eine Frage, die er lieber nicht beantwortete.
    "Sie ist... nicht hier. Im Wald. Streunen, erkunden... Langeweile vertreiben."
    Plötzlich ertönten seltsame Geräusche. Kyra, welche sich bisher gekonnt im Hintergrund gehalten hatte, machte einen Buckel und schien Krämpfe zu haben. Nachwirkungen des Käferbisses?
    Man hörte Laurel seufzen. Es klang wie 'Bitte nicht.'



    Kyra veränderte sich. Sie wuchs, das Fell verschwand und darunter erschien grüne Haut. Die Vorderpfoten wurden zu Händen, der Oberkörper aufgestützt. Lange, hellrote Haare fielen den nackten Rücken hinunter.
    Die Katze hatte sich in ein Mädchen verwandelt.
    "Perfektes Timing, wir haben gerade von dir geredet." hörte man es nicht sonderlich begeistert von Laurel.



    "Sei still, ich konnte es nunmal nicht kontrollieren." zischte das Mädchen. Sie trug ebenfalls ein dämonisches Bannmal auf der Stirn.
    "Ich habe ja schon deinen Bruder für unverschämt gehalten, aber das... eine Katze... und das durch fremden Zauber!"
    Die Herrin der Pflanzen schien nun wirklich sehr wütend zu sein, die Chancen für ein erfolgreiches Beenden der Mission waren wohl ins Bodenlose gefallen.
    "Ma, das ist doch jetzt völlig..." begann das Mädchen, wurde jedoch von ihrem Bruder unterbrochen.
    "Althea, bitte lass mich reden. Du machst es doch nur alles noch viel schlimmer."
    "Gut, dann rede halt du, ich bin gespannt..."



    "Bitte Mutter, ich weiß du bist wütend auf und, aber bitte hör mir zu. ich weiß, dir sind schon viele Menschen begegnet, die machthungrig waren und versucht haben diese Macht über dich zu erreichen. Sie haben dich oft angelogen oder bedroht. Aber ich kann dir versichern, dass diese Mädchen hier nicht so sind. Bitte vertraue auf mein Wort, ich kann dies mit absoluter Sicherheit sagen und lüge dich bestimmt nicht an, dazu hätte ich doch gar keinen Grund. Sie wollen wirklich nur ihrer Welt helfen."
    Miranda betrachtete den Jungen neben sich. Mutter hatte er sie genannt. Laurel war... der Sohn der Pflanzenherrscherin? Als gebannter Dämon? Konnte das denn überhaupt sein?
    Das ergab doch keinen Sinn! Aber es erschloss sich. Ein Teil durch Worte, der andere durch das Mal auf seiner Stirn. Das Mädchen trug es auch.
    Ein dämonisches Bannmal... wie glaubwürdig waren die Worte der Zauberin? Und was konnte es sonst bedeuten?



    "Wirklich? Du kannst dies mit absoluter Sicherheit sagen? Und woher kommt diese Sicherheit, wenn es mir erlaubt ist zu fragen? Woher kennst du sie denn so gut, obwohl ich euch doch eindeutig verboten habe, euch in irgendwas einzumischen und engeren Kontakt zu irgendwem zu haben?"
    Laurel zögerte einen Moment lang.
    "Naja... also ganz genau genommen hast du es nur Althea verboten..."
    "Weil ich dich für intelligent genug gehalten habe diese Regel zu befolgen, ohne dass ich es dir sagen muss! Dies scheint jedoch nicht der Fall zu sein. Natürlich hast du dich den gleichen Geboten zu unterwerfen, wie deine Schwester!"
    "Genau Larius, ich sollte besser nicht reden, denn ich mach alles schlimmer." mischte sich nun die eben genannte Schwester wieder mit ein.
    "Ma, du bist böse auf uns, meinetwegen. Aber vergiss das mal einen Moment lang, um dich auf die wichtigere Sache zu konzentrieren." versuchte sie nun die Situation zu retten.
    "Gut, ich konzentriere mich."



    ~geht noch weiter~



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  • "Die Situation ist wirklich ernst, hilf ihnen! Alle anderen haben auch geholfen, wir haben die Teile zusammen. Ist dir eigentlich klar, was das für eine Arbeit war? Das war ein wahnsinniges Rumgelaufe, zwischendrin haben Feinde angegriffen und all solcher Mist! Aber trotzdem haben sie nicht aufgegeben und sind bis hierher gekommen, würdige das auch mal etwas! Und alle anderen haben ihren Teil gegeben, meinst du wirklich bei drei gegenteiligen Meinungen, dass deine trotzdem die einzig richtige ist? Da kann doch was nicht stimmen. Onkelchen hat dazu gesagt..."
    "Ihr seid also bei meinen Geschwistern gewesen? Noch eine Regel die ihr gebrochen habt." bemerkte die Herrscherin der Pflanzen ruhig, man sah ihr jedoch die Wut deutlich an.
    "Ich hab doch gesagt vergiss, dass du wütend auf uns bist und dass wir ein Haufen Sachen gemacht haben, die wir nicht sollten! Hör mir einfach nur mal zu!"
    "Ach, so wie du mir zugehört hast?"



    Althea fluchte leise.
    "Hier geht es nicht um Larius und mich, kannst du damit mal bitte aufhören? Du wolltest dich auf das Wichtige konzentrieren und das steht hinter uns! Wir haben damit doch überhaupt nichts zutun!"
    "Hättest du diese Meinung schon eher gehabt, wäre ich jetzt vielleicht kompromissbereiter."
    Ihre Mutter schien unerweichlich, Larius trat an seine Schwester heran.
    "Lass es, es hat jetzt keinen Sinn."



    "Aber..." setzte Althea an, stoppte jedoch bei dem Blick ihres Bruders, welcher ihr damit irgendetwas zu sagen wollen schien.
    "Es hat jetzt keinen Sinn."
    "Schaut euch ein letztes Mal um und dann kommt. Ihr werdet unseren Hain einige Monate lang nicht mehr verlassen."
    Althea wollte gegen die Worte ihrer Mutter protestieren, ihr Bruder legte ihr jedoch beruhigend die Hand auf die Schulter. Dann machten sie einen Schritt nach vorne und verschwanden einfach.
    Die geheimen Wege im Wald... schoss ein Miranda durch den Kopf. Es gab zuviel zum Nachdenken, um sich zu entscheiden.
    "Was tun wir jetzt?" kam es leise von Asura. Es stimmte, egal was gerade passiert war, das war momentan die wichtigste Frage. Miranda schloss einen Moment lang die Augen, um ihre Gedanken zu ordnen.
    "Wir gehen weiter nach Westen, dort soll sie wohnen."
    "Aber... meinst du wirklich es macht Sinn..." begann Asura, wurde jedoch sogleich unterbrochen.
    "Es macht jetzt keinen Sinn." wiederholte Miranda.
    "Das hat Laurel doch gesagt. Oder eher Larius. Meinst du nicht es klingt danach, als könnte es später Sinn machen? Ich glaube er wollte uns damit sagen, dass wir trotzdem hingehen sollen. Und genau genommen... haben wir überhaupt eine Wahl, so ganz ohne Alternativen?"
    Asura lächelte zaghaft und nickte. Es gab nichts zu entscheiden, aus Mangel an anderen Möglichkeiten.
    Sie hatten nur wenige Schritte getan, da wurden sie bereits wieder gestoppt.
    "Tut mir Leid, ich kann euch diesen Weg nicht gehen lassen. Die Befehle meiner Herrin sind eindeutig, es ist mir unmöglich mich dem zu widersetzen."
    Die Person, welche diese Worte sprach war ihnen bekannt. Vor einiger Zeit war sie eine große Hilfe gewesen. Und nun sollte Calla ein Hindernis sein?




    So, reicht für heute :D

  • Nun wissen wir also , wer Laurel und seine Katze sind,aber da wär ich nie drauf gekommen, dass sie die Kinder der Herrin der Pflanzen sind, die ist ja eine überaus strenge Mutter, die beiden tun mir direkt ein bisschen leid.Wieder wunderschöne Bilder im Wald.O b sich die Herrin wohl noch erweichen lässt und Laurel einen Weg findet sie zu überreden?

  • Ui, da hat sich aber seit meinem letzten Kommentar wirklich einiges getan!


    Vorab, ich mag den kleinen Zeitsprung zwischen dem Bauernhaus und der Feuerwelt, das wäre sonst auch zu langatmig geworden und wirkt halt so auch wie ein richtig guter Szenenwechsel. Auch die Kleinigkeiten wie Stirnbänder, magische Gewänder und Behälter und die ganze Blumenkleiderpracht helfen sehr gut, das Ganze auch richtig fantasie-orientiert zu vermitteln. Gut, ein wenig Kopfkino muss man da schon haben, ist beim normalen Lesen ja auch so, aber als Stützen find ich das, was du gewählt hast, wirklich schön – bis auf dieses marienkäfer-anmutende Kleidungsstück, was eines der Waldwesen später trägt, es blickte mich irgendwie an und rief: „Marienkäfer!!!“ :D.


    Nun gut, abgesehen davon...mir ist der Herr über das Feuer auch sympathisch, wahrscheinlich muss der Gute auch die ganzen griesgrämigen Eigenschaften seiner drei Schwestern (waren doch alles nur Schwestern sonst, oder :kopfkratz?) damit wieder wettmachen, um das Gleichgewicht zu erhalten ;).
    Hmm..., die Kampfszene in der Nacht kam mir so...reibungslos im Nachhinein vor, außerdem: Was passiert jetzt mit den beiden ohnmächtigen Dämonen? Haben Larius und Althea (der Name ist schön, der kommt mir aber auch bekannt vor XD) die etwa da liegengelassen ohne Weiteres? Sicherlich passiert noch was Wichtiges, außerdem müsste ja auch bald Sisar von seiner kleinen Niederlage Bericht bekommen...auf die Reaktion bin ich ja mal gespannt!


    Im ersten Moment schien mir das eine junge Waldmädchen etwas...hmmm, keck, als sie Miranda verabschiedet und vorher so „giftig“ zu ihr aufschaut, da dachte ich zunächst, sie hätte was für Laurel alias Larius übrig. Falsch gedacht wohl, schließlich ist er ja der Sohn der Herrin über die Natur. Und damit hast du doch irgendwie „die Katze aus dem Sack gelassen“ – ja, ein wenig Wortspielerei im Bezug auf Kyra/Althea XD.


    Die Kussszene...tja, die war schön. Schön kurz, aber das reichte auch, schließlich ging es ja darum, dass Miranda Laurel als Dämon aus dem Schloss entlarvt und sich (kurzzeitig) die Wege der Gefährten trennten. Die Mutter übrigens von dem Geschwisterpaar gefällt mir, die ist gut konzipiert vom Aussehen her (wobei mir Larius/Laurel mit roten Haaren...nicht sooo gefällt XD, braun passt besser zu ihm ;)).


    Bin gespannt, ob sich die Mutter überwinden und Miranda und Asura den Stab „zusammenschmieden“ wird. Und was Asura sonst noch dazu zu sagen hat, dass ihr Kätzchen plötzlich ein (fast) ausgewachsener Dämon ist. Oh, und wofür dieses Bannzeichen gut ist...ich hab die Vermutung, dass es vielleicht von Larius’ Mutter stammen könnte, um eben die ganzen Ausflüge ihrer zwei Kinder zu unterbinden. Oder hast du da was komplett anderes parat ^^?

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  • Hey Doxxy,
    ich bin vor ein paar Tagen auf deine Story gestoßen. Nachdem ich angefangen hatte, wusste ich, sie würde mir gefallen. Aber ich würde manche Dinge nicht richtig verstehen. Deshalb habe ich mir den Vorgänger dieser Story durchgelesen und ich liebe ihn. Total toll. Nachdem ich also die Hintergründe kenne, konnte ich hier weiterlesen. Das ist eine super tolle Geschichte! Ich bin total neidisch auf deine Kreativität ;) Wo nimmst du die her? :anbet
    Ich bin nur mit Laurel/Larius und Kyra/Althea genauso im Zwiespalt, wie Miranda... Wie können sie gleichzeitig Pflanzenherrscher sein und Dämonen... Also dieses Bannmal haben sie bestimmt von ihrer durchgedrehten Mutter, aber die Zauberin im Schloss hat ihn doch als Dämon wahrgenommen und ihn gezwungen, seine richtige Gestalt anzunehmen... und er hatte bisher zwei Dämonengestalten, woher wusste Kyra, in was sie sich verwandeln sollte, als die beiden vor dem Bauernhaus gekämpft haben... naja egal, du wirst es schon noch aufklären, irgendwann^^
    Ich finde übrigens, dass Laurel und Miranda auch ohne Zaubertrank ganz gut zueinander passen... ich bezweifel deshalb, dass der Kuss im Schloss aufgund des Zaubertranks entstanden ist :D
    Könntest du mir verraten, wo du Callas Kleidung her hast? Die ist super schön :)
    Ich freue mich schon auf die nächste Fortsetzung :)
    Viele liebe Grüße
    Ini:wink

  • @ Siola: Strenge Mutter mit viel Verantwortung auf den Schultern, mächtige Kinder die ein bisschen zu frei herumlaufen können da das Nervenkostüm ganz schön strapazieren ;)


    @ Shio: Ich find meine Naturherrscherin auch hübsch X3 Althea kommt dir bekannt vor? Althaea rosea ist die Stockrose, daher der Name. (Und Larius hat btw seinen Ursprung bei Laurus nobilis, dem Lorbeer XD) Und was das Heilermädchen angeht, als Wesen des Waldes haben die Heiler natürlich die Kinder ihrer Herrin erkannt und da sind die natürlich eine ganz große Nummer. Da findet das Heilermädchen den schon... toll ;) Und was das Zeichen angeht... würde die Mama wirklich irgendwas damit kontrollieren, hätten die Geschwister da wirklich so ein Ding abziehen können? :D


    @ Inii: Wo ich die Kreativität hernehme? Hmm... die is einfach irgendwie da XD Schön, dass dir meine Fs gefällt, über sowas freu ich mich immer wieder :rosen Und du hast Glück, ich weiß noch wo ich diese Klamotten her hab (was ganz selten bei mir vorkommt XD). Die sind von MTS2 nennt sich 'nymph leaf clothing' von sherabim (von der es auch noch andere tolle Sachen gibt, die man zum Teil hier in der FS findet XD)



    So, Fortsetzung folgt gleich :D

  • Ein Lächeln zeigte sich auf den blutroten Lippen, als deren Besitzerin das Bild vor sich betrachtete.
    "Mein Herr, verzweifelt Ihr erneut an der Technik der Menschen?" sprach sie amüsiert aus und bekam als Antwort ein grollendes Knurren.



    Sisar war ein mächtiger Dämon, welcher andere Dimensionen verstand, welcher Magie verstand... aber mit einem Computer würde er wohl nie zurechtkommen lernen. Irgendwie vertrugen sich Dämonen und Strom wohl nicht, es war eine Energieform die sie nicht verstehen konnten. Es war Menschentechnik. Und auch im menschlichen Körper war Sisar im Geist noch immer ein reiner Dämon. Ein Umstand, den Crystal sich in den versteckten Ecken ihres Geistes anders wünschte. Es war ihre menschliche Form, die diesen Wunsch mit der Zeit immer lauter äußerte. Die Gestalt, welche lieben konnte.
    "Es ist doch alles nicht so schlimm Meister. Sie sind eben entkommen, na und? Wir haben dieses Quartier besetzt, also haben sie keinen sicheren Unterschlupf, Eure Armee wird immer zahlreicher und eine Gefahr sind sie nicht. Irgendwann wirst du sie schon noch kriegen."
    "Ich will sie töten..." zischte Sisar, reiner Hass lag in seiner Stimme.



    "Das wirst du auch Meister, nur eben etwas später." versuchte Crystal ihn zu beruhigen.
    Sie hatten eine stark gesicherte Tür endlich öffnen können und so endlich das Krankenabteil gefunden, aber es war leer gewesen. Nicht in einem der zahlreichen Betten hatte eine Person gelegen. Anscheinend hatten sie über einen zweiten Zugang, welcher bis jetzt noch nicht entdeckt worden war, fliehen können. So war Sisar erneut nicht in der Lage gewesen sich an dem Mann und der Dämonin, welche ihm seinen letzten Plan vereitelt hatten, zu rächen.
    Die Suche nach dem Mädchen blieb ebenfalls erfolglos, es vermochte wohl keiner der geschickten Dämonen sie zu finden.
    "Komm Sisar, versinke deswegen doch nicht in Depressionen. Entspann dich. Lass mich dir dabei helfen."
    Der Engel positionierte sich hinter dem Dämon und legten diesem die Hände auf die Schultern. Durch eine kräftige Schulterbewegung wurde diesen jedoch bedeutet, dass sie dort nicht erwünscht waren.
    "Ich will mich aber nicht entspannen, ich will sie finden... ich will sie hier..."



    Crystal war einen Moment lang verwundert. War Sisars Hass nicht sonst immer kühl und berechnend? Es wirkte fast, als würde die Wut ihn beherrschen und nicht umgekehrt, wie es bisher stets der Fall gewesen war.
    "Sie sind nicht hier Meister, aber ich bin es. Komm mit mir, ich werde dich auf andere Gedanken bringen."
    Sanft berührte der warme Frauenatem den Nacken des Meisters und ihr durchfuhr ungewollt ein wohliges Schauern. Er hob den Kopf und knurrte leise, aber schließlich folgte Sisar dem Willen der dunklen Verführungskünstlerin. Dieser führte ihn schnell in deren Schlafgemach.
    "Crystal, ich habe einen Wunsch an dich." richtete Sisar das Wort an seine Gespielin.
    "Was immer ihr befehlt, mein Herr und Meister..."
    "Nimm die Gestalt an, in der du ein Mensch bist."



    Der Engel zeigte sich einen Moment lang verwirrt. Sisar wünschte ihre menschliche Gestalt? Hatte er diese nicht immer verabscheut?
    Sie fragte nicht, sondern folgte sogleich dem Befehl. Hatte Sisar mit dem Körper auch einen Teil des Menschen in seinen Geist übernommen?
    "Stört es dich?" fragte der Dämon, selbst leicht verunsichert über diesen seltsamen Wunsch den er geäußert hatte.
    "Nein, in keinster Weise. Es ist mir völlig gleich in welcher Gestalt du mich liebst, solang es ich bin die du wählst."



    "Ich verstehe das nicht..." flüsterte Sisar, während er sich der Frau welche neben ihm lang langsam näherte.
    "Du wirst es später."
    Sisar konnte mit Liebe nichts anfangen, er wusste wohl nicht einmal was dies richtig war. Aber vielleicht konnte sie ihm das beibringen. Crystal hoffte es, in menschlicher Gestalt nun stärker als sonst. Sie musste ihre Chance nutzen, solange der Dämon mit der neuen Menschlichkeit in sich überfordert war, denn mit genügend Zeit würde er diese auch kontrollieren und unterdrücken können. Konnte sie das verhindern?



    Durfte sie ihn so manipulieren, seine neu gewonnene Schwäche so ausnutzen, nur weil sie ihn liebte? Durfte sie so einfach ihrem eigenen Egoismus nachgeben?
    Wer sollte es ihr erlauben, wer verbieten? Es war doch eine Chance, die nicht so einfach vorbeistreichen durfte. Wenn sie ihn nur etwas zur Menschlichkeit erzog, würde ihm das schaden? Er war doch mit Gewissheit noch genug Dämon, um keine zu großen Manipulationen zuzulassen. Sie wünschte sich doch nur etwas Glück für sich selbst, konnte man daraus einen Vorwurf machen?




    So, fertig ^^

  • Ui.
    Mal eine ganz andere Szene und...öh, Seite der Dämonen. Na gut, dass Crystal so veranlagt ist, kann man ja auch daran erkennen, dass Sisar sie im ersten Teil dieser Geschichte ja in menschlicher Form auf die Erde gesandt hat, damit sie den guten Onkel von Miranda, Andreas, verführt. Was ja misslungen ist, im Endeffekt.
    Jetzt frage ich mich nur, ob es ein Vorteil später sein könnte für Miranda und ihre Freunde, dass Sisar unter Umständen durch die "menschliche Wut" statt seiner dämonischen gelenkt werden könnte...oder aber ein Nachteil, da er dadurch und eben durch den dazu entstehenden Zwist mit seinem neuen Körper unberechenbarer sein könnte.
    Mir kommt gerade eine Szene in den Sinn, wo die Hände was ganz anderes machen, als man selbst will und plötzlich nicht dem Gegenüber eine Ohrfeige verpassen, sondern sich selbst XD (irgendwo lief das mal...in welcher Sendung, keine Ahnung mehr).


    So, ja. Mal schauen, inwieweit Crystal Sisar jetzt beeinflussen kann. Vielleicht wird, wenn es so weit ist, sie ja plötzlich auf der Seite der Menschen stehen und Sisar von seinem Vorhaben abhalten...? Nur so eine Theorie. Aber jetzt bin ich auch gespannt, wie es in der "anderen Welt" weiter geht :).

    Einmal editiert, zuletzt von Shiori ()

  • Uiuiuiuiui!
    Ich muss ja mal im Boden versinken. Ich hab echt soooo lange nicht mehr gelesen? Wo ist die Zeit geblieben? Tut mir wirklich leid, aber ich glaube durch den ganzen privaten Mist, den ich in letzten Monaten hatte und das Baby, verging die Zeit wie im Flug. Aber ich war ja nun fleissig und habe alles nachglesen. Und natürlich bin ich wieder einmal begeistert gewesen.

    Laurel heisst eigentlich Larius und ist der Sohn der Herrscherin der Pflanzenwelt. Oha. Aber, er ist auch gebannt und kann daher auch die Gestalt eines schwarzen Dämons haben? Damit hatte ich nicht gerechnet. Das es mit der Katze etwas auf sich hat, war klar. :D
    Nur was, dass wusste ich natürlich nicht.

    Ich bin nun einfach mal neugierig, ob Laurel seine Mutter umstimmen kann. Ich gehe mal davon aus. ODER????

    Wünsche dir noch einen schönen Sonntag!

    LG Rivi

  • Huhu,
    das ist ja mal wieder ein ganz anderes Kapitel^^
    Interessant, unsere Dämönchen mal von dieser Seite aus zu sehen. Da hat sich Crystel also in ihren Boss verliebt^^ Mir gefällt sie übrigens schwarz besser, als in Menschenform (außer die Augen^^) Na, vielleicht entdeckt Sisar ja auch noch seine Gefühle für sie. Ich bezweifel es allerdings irgendwie. Ein liebender Sisar wäre komisch^^ Ich kann mir vorstellen, dass, sollte mehr Menschlichkeit in ihm entstehen, er darüber so wütend und bestürzt wäre, dass er erst Recht alle Menschen vernichten will oder sowas^^ Aber zum Glück haben wir ja Miranda & Co., die hoffentlich noch Larius Mum umstimmen und Sisar besiegen können =D


    Danke für die Klamotten-Angabe, hab ich mir sofort geschnappt =D
    So, und nun hoffe ich, dass es bald weitergeht, bin so gespannt, wie es weitergeht...
    Viele liebe Grüße
    Ini

  • *reinschleich*
    Überraschung, Dox lässt sich endlich mal wieder hier blicken ^^''
    Studium hat mich etwas in Beschlag genommen, aber bald sind die Prüfungen nun endlich vorbei, also geht es hier mal wieder weiter :D


    @ Shio: Tja, wovor muss man mehr Angst haben? Muss man vor Dämonen mehr Angst haben, als vor Menschen mit dämonischen Kräften oder gibt es da keinen großen Unterschied? Wird Sisar an dem Konflikt in sich selbst kaputt gehen? Gute Fragen, die aber vorerst unbeantwortet bleiben :p


    @ Rivendell: Naja, als echte Miez hätte ich das Tierchen sicherlich nicht mehr verkaufen können XD Und was es mit dem Bannmal und lila Dämon auf sich hat... dazu ist das letzte Wort noch nicht gesagt ;)


    @ Inii: Dämönchen... hoffentlich hört Sisar diesen Ausdruck nie, wäre ein weiterer Grund für ihn die Menschheit vernichten zu wollen :D Und Sisar wie er Blumen kauft, den Tisch deckt oder Liebesgedichte schreibt... komisch schon, aber auch eine sehr amüsante Vorstellung :roftl



    "Du willst uns nicht weitergehen lassen? Aber du hast uns doch noch vor einiger Zeit geholfen!" rief Miranda bestürzt aus.
    "Nein, du verstehst es falsch. Ich würde euch gern gehen lassen, kann es aber nicht. Ich habe einen Befehl erhalten, dem ich mich nicht widersetzen kann. Es tut mir Leid, wirklich." beteuerte Calla und in ihrem Gesicht konnte man lesen, dass sie die Wahrheit sprach.
    "Damals... warum hast du uns überhaupt geholfen? Aus reiner Sympathie?" wollte Asura wissen und Calla schüttelte den Kopf.
    "Nein, das war ein Befehl meiner jungen Herrin gewesen, sie hat gewünscht dass ich euch leite. Jedoch ist dieser Befehl auch zu meinem eigenen Willen geworden. Ich finde, dass ihr den richtigen Weg geht, ebenso wie meine jungen Herren."
    Die jungen Herren... Larius und Althea, die Kinder der Pflanzenherrin.
    Miranda erinnerte sich, wie sie Calla kennengelernt hatten. Und sie erinnerte sich auch an die Momente davor. Sie war von Wasserwesen in einen See gezogen worden und als sie die Augen aufschlug, war da Calla...
    Nein, nicht Calla. Die erste Person, die sie danach gesehen hatte, war ein Junge gewesen. Er hatte grüne Haut gehabt, rote Haare, grün-orangene Augen... Larius. Er war es wohl damals gewesen.
    "Ich würde euch wirklich gern helfen, wenn ich könnte, aber ich kann nicht." versicherte Calla ihnen erneut.



    "Ich glaube dir. Ich verstehe deine Situation, aber... gibt es denn wirklich keinen Weg?"
    Calla schwieg einen Moment, während sie nachdachte.
    "Ich kann euch nicht gehen lassen. So lange nicht, wie ich in der Lage dazu bin euch aufzuhalten."
    Die grüne Frau fixierte Miranda mit einem festen Blick.
    "Schlag mich nieder."
    "Was?!" rief das Mädchen entsetzt aus.
    "Schlag mich nieder, das ist das einzige Weg. Dann kann ich euch nicht mehr hier halten und ihr könnt gehen."
    Sie meinte das wirklich ernst. Calla wollte wirklich von ihnen bewusstlos geschlagen werden. Wie kam sie nur auf die Idee, dass Miranda jemanden bewusstlos schlagen könnte?
    "Hier, nimm diesen Stock, hol aus und verpass mir einen kräftigen Schlag gegen den Kopf. Es sollte reichen, wenn du einmal ordentlich zuhaust."
    Miranda wurde von einer grünen Hand ein dicker Ast in die Hand gedrückt.
    "Ich... ich kann das nicht..."
    "Du musst aber, wenn du weiterkommen willst. Glaub mir, es ist in Ordnung, ich stimme dem vollkommen zu."
    Das braunhaarige Mädchen wog das Holz in der Hand. Sie dachte an Sisar. Sie dachte an ihren Onkel.
    Sie musste einfach weiter!
    Miranda schloss die Augen, holte mit dem Ast aus, ließ diesen herum sausen... und stieß auf Widerstand. Ein erstickter Schrei ertönte und als Miranda die Augen wieder öffnete, lag Calla bewusstlos vor ihr.



    "Du hast sie wirklich niedergeschlagen." hauchte Asura ungläubig.
    "Ich musste." brachte Miranda gepresst hervor und ließ ihre Waffe fallen.
    "Los komm, wir müssen weiter."
    Ohne einen Blick zurück zu werfen, setzten die zwei Mädchen ihren Weg fort.



    Die Kronen der Bäume wurden dichter, je weiter sie liefen. Immer weniger Licht konnte sich zwischen den zahlreichen Blättern hindurchkämpfen, es wurde dunkler und kühler. Jedoch war der Waldboden trotzdem reichlich bewachsten mit den verschiedensten farbenfrohen Blüten. Viele davon waren beiden Mädchen unbekannt, sie schienen aus keiner der beiden Welten zu stammen.
    Niemand stellte sich ihnen in den Weg. Hatte man sie noch nicht entdeckt? Oder wurden sie bereits von tausenden, unsichtbaren Augen beobachtet?
    Plötzlich wich die Dunkelheit des Waldes dem hellen Licht der Sonne. Sie waren auf einer Lichtung angekommen, welche wie aus dem Nichts erschienen war. Einen Schritt zuvor war kein Sonnenstrahl zwischen den Baumstämmen hindurch gefallen und nun standen sie mitten im Licht. Und die unsichtbaren Augen wurden sichtbar.





    Es waren ingesamt vier Diener der Pflanzenherrin, welche sie die zwei Mädchen mit ruhigem Blick von ihren Sitzplätzen aus betrachteten. Kein Funken von Überraschung zeigte sich in deren Zügen. Man hatte also von ihrem Ankommen genau gewusst.
    "Somit wären wir also da. Und nun?" flüsterte Asura.
    "Das entscheiden nicht wir." antwortete Miranda ebenso leise und machte einen Schritt nach vorne. Während Asura noch beunruhigt die Überzahl der Diener betrachtete, hatte Miranda ihre Aufmerksamkeit bereits auf jemand anderen gerichtet.



    "Sieh an, ihr seid wirklich hergekommen." tönte es in hartem Tonfall über die Lichtung.
    "Wie mutig, wie mutig. Leider hat der Mut den meisten Menschen nie viel gebracht. Höchstens den Tod." gesellte es sich sogleich spöttisch hinzu.



    "Bitte Hoheit..." begann Miranda und lief auf die Herrin der Pflanzen zu. Diese erhob sich und ging dem Mädchen entgegen.
    "Glaubst du wirklich du kannst mich umstimmen, indem du mir hohe Titel verleihst?"
    "Nein, ich... ich bitte darum, dass Ihr mir zuhört. Ich verstehe, dass es gefährlich ist eine so große Macht zu entfesseln. Aber es ist nicht so, dass Ihr das Gleichgewicht schützt, wenn Ihr das nicht zulasst. Das Gleichgewicht ist bereits gestört und zwar massiv! Eine Welt ist bereits bedroht und vielleicht nicht nur die! Wenn er in meiner Heimat fertig ist, was hindert den Teufel daran auch hierher zu kommen? Was hindert ihn daran immer weiter zu gehen, zu töten und zu zerstören, wenn sich ihm niemand Gleichwertiges in den Weg stellt? Ich werde die Macht nicht missbrauchen. Eure Geschwister haben mir vertraut, ist das denn gar kein Zeichen dafür, dass dieser Weg richtig ist?"
    Miranda hoffte, dass ihre Worte nun endlich ausreichten, schwieg und betrachtete das mächtige Wesen vor sich gespannt.



    "Wenn wenn dein Blumenbeet von Blattläusen befallen ist, wie entfernst du diese?"
    Miranda verzog verwundert das Gesicht bei dieser Frage. Was hatte das mit dem Thema zutun?
    "Ich... ähm..."
    "Du benutzt ein Mittel, welches das Ungeziefer tötet und deine Blumen nicht angreift. Du zündest nicht gleich das ganze Beet an."
    "Ja, aber was hat das..."
    "Du willt Feuer verwenden, ein viel zu starkes Mittel gegen deinen Feind und somit schädlich. Egal welche Stärke dein Teufel besitzt, es ist unmöglich, dass er die Macht des Artefaktes erreicht, mit dem du dich ihm entgegen stellen willst. Indem du eine zu starke Waffe benutzt, kann das Ergebnis für dich unkontrollierbar werden. Das Feuer kann von deinem Beet auf die Wiese übergreifen und von da auf einen ganzen Wald."
    "Aber Sisar kann doch das Gegenstü..." wollte Miranda gegen diese Argumentation anreden, wurde jedoch sogleich unterbrochen.
    "Genug jetzt! Meine Meinung bleibt bestehen, egal was du sagst, also spar dir deine Worte. Schone sowohl deine Stimmbänder, als auch meine Ohren und Nerven. Aber ich kann dich beruhigen Mädchen, dein Weg hierher war nicht völlig umsonst."
    Die Machtträgerin verzog die Lippen zu einem leichten Lächeln. Aus den Augenwinkeln sah Miranda, wie sich die sitzenden Diener erhoben und auf sie zukamen.
    "Was wird das?" fragte das Mädchen, Angst schlich sich in ihre Stimme. Aber anstatt sich ihr zuzuwenden, richtete die Pflanzenherrin an ihre Untergebenen.
    "Nehmt ihr die Artefakte ab, die meine Geschwister ihr gegeben haben."



    Geschockt riss das Mädchen die Augen auf, als schon nach ihren Armen gegriffen wurde. Mit aller Kraft riss sie sich wieder los.
    "Nein! Nein, das dürft ihr nicht tun! Die Stücke wurden mir gegeben, ihr dürft sie mir nicht abnehmen!" rief sie aus, wurde jedoch erneut und fester gegriffen. Sie wehrte sich weiterhin, hatte jedoch keine Chance gegen die Übermacht.
    Sie wurde gehalten, durchsucht und schließlich beraubt. Ruhig beobachtete die Pflanzenherrin, wie ihr Befehl ausgeführt wurde und sagte kein Wort gegen die Grobheit, mit dieser das geschah.
    Als sie endlich wieder losgelassen wurde, ließ das Mädchen sich kraftlos zu Boden fallen. Ihre Arme trugen nun sicherlich blaue Flecken.
    "Es tut mir Leid, aber es musste so geschehen." kam es in kühlen Tonfall von oben herab.
    "Ja, natürlich..." flüsterte das Mädchen ungläubig.



    Sie wollte weinen, treten, um sich schlagen und diese Ungerechtigkeit laut verurteilen, aber das würde keinen Sinn haben. Sie wollte sich nicht noch schwächer zeigen.
    Miranda schluckte alle Wut, Trauer und Enttäuschung hinunter, stand auf und drehte der Herrin der Pflanzen den Rücken zu. Sie wollte einfach nur noch weg.
    "Warte Mädchen. Du sagtest deine Feinde seien mächtig." hielt die inzwischen verhasste Stimme sie zurück.
    "Ja, das sind sie."
    "Es ist sicher gefährlich für dich da draußen. Wollt ihr nicht lieber hier bleiben und unter meinem Schutz stehen?"
    Miranda wandte ungläubig den Kopf. Was sollte das nun schon wieder bedeuten?



    Im nächsten Moment hatte sie jedoch verstanden und die hübschen Züge des Mädchens verhärteten sich.
    "Ihr wollt uns hier festhalten? Als Gefangene?"
    "Gefangene ist so ein hartes Wort, nennen wir es doch lieber Gäste. Nur aus Sorge um eure Sicherheit bestehe ich darauf, dass ihr in meinem Reich bleibt. Meine Diener werden eure Diener sein. Immer an eurer Seite um euch jeden Wunsch zu erfüllen, der in ihrer Macht steht. Ihr werdet es hier gut haben."
    Diese Worte, welche so schön die Wahrheit verzerrten und verschleierten, waren aus einem lächelnden Mund gekommen. Jedoch erstarb dieses Lächeln sogleich wieder.
    "Bringt sie zur hinteren Lichtung und achtet darauf, dass sie dort auch bleiben."
    Zwei der grünen Diener folgten diesem Befehl, die anderen zwei setzten sich wieder auf ihre Plätze um den Abtransport der Gefangenen zu beobachten, ebenso wie ihre Herrin.
    Asura, welche ihre Festhalter durch Zähne und Krallen wenigstens etwas gestraft hatte, schließlich jedoch auch ihre Unterlegenheit einsehen musste, durfte sich nun wieder zu ihrer Freundin gesellen.
    "Verdammt, was sollen wir jetzt nur tun?" flüsterte Miranda entmutigt.
    "Keine Sorge, uns fällt schon was ein. Immerhin sind wir noch hier." versuchte Asura sie aufzubauen, aber das bewirkte nicht viel.
    Ja, als Gefangene...





    So, fertig für heute ^^



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  • Ähem... ja... Studium, Freund... *hust* :hmm



    Es war eine wunderschöne, kleine Lichtung mitten im Wald. Die Strahlen der Sonne fanden direkt ihren Weg zum grünbewachsenen Waldboden, kein Zweig oder Blatt hinderte sie bei diesem kleinen Fleckchen daran. Ein Busch trug stolz zahlreiche reife, lilafarbene Früchte und bunte Waldblumen wuchsen zwischen dem weichen Gras hervor. Bewacht von zahlreichen Bäumen, welche die Lichtung dicht umwuchsen, lud ein umgefallener Stamm zum Sitzen und Verweilen ein.


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    Es wäre ein wunderschöner Platz mitten in der Natur gewesen, wenn es sich dabei nicht um ein Gefängnis gehandelt hätte.
    Voller falscher Freundlichkeit waren die Diener der Pflanzenherrin, welche Miranda und Asura zu diesem Ort führten. Ihr Hinweis darauf, dass sie nicht laut rufen müssten wenn sie etwas bräuchten machte ihnen unmissverständlich klar, dass sie auf dieser Lichtung bewacht werden würden und diese nicht verlassen durften.
    Als die Pflanzenwesen verschwunden waren, oder eher mit ihrer Umgebung verschmolzen, jedoch noch immer anwesend, ließ Miranda sich niedergeschlagen ins Gras fallen.
    "Hey... keine Sorge, irgendwie schaffen wir das schon." richtete Asura zögerlich das Wort an sie.


    [ATTACH=CONFIG]3838[/ATTACH]


    "Ach wirklich?" kam ungläubig eine Entgegnung.
    "Kannst du mir auch verraten wie? Durchgängig bewacht in ihrem eigenen Reich, wie sollen wir ein Geschöpf, dessen Macht so viel größer ist als unsere, schlagen? Es ist uns doch sogar unmöglich unbemerkt einen Plan zu machen oder glaubst du wirklich sie hören nicht jedes einzelne Wort, welches wir hier aussprechen? Unsere einzige Chance ist, dass sie doch noch ein Einsehen hat, aber dafür können wir von hier aus nichts mehr bewirken. Und wenn sie nicht versteht... Asura, es ist doch eindeutig. Wir haben versagt und wir können absolut nichts tun, um an unserer Situation noch etwas zu ändern."


    [ATTACH=CONFIG]3839[/ATTACH]


    So sehr ihr diese Worte auch missfielen, die Katzendämonin konnte sie mit nichts widerlegen. Ja, sie waren ausgeliefert und machtlos. Aber so konnte es doch nicht enden. So durfte es einfach nicht enden!
    Wütend trat Asura gegen einen Baum.
    "Das ist nicht fair! Wir gehen in unbekannte Dimensionen, laufen uns die Hacken ab, frieren, hungern, schlafen auf Felsgestein, reden mit irgendwelchen halbgöttlichen Gestalten und so soll es zuende gehen? Eingesperrt hinter Linden und Weiden, bewacht von grünen Männchen? Nein, das kann es doch nicht gewesen sein!"
    Sie sah keinen Ausweg. Außer der Gnade einer einsichtigen Herrscherin konnten sie hier nichts erwarten.
    "Hey ihr..." ertönte es plötzlich schüchtern vom Rand der Lichtung. Überrascht blickten die Mädchen in diese Richtung und erkannten... ihre Ex-Katze.


    [ATTACH=CONFIG]3840[/ATTACH]


    "Ich kann es verstehen, wenn ihr mich eigentlich nicht sehen wollt, aber das ist nichts auf das ich bereit bin Rücksicht zu nehmen, ich muss mit euch reden. Ihr braucht keine Angst vor den Wachen zu haben, meine Macht ist stärker als ihre, solange ich hier bin sehen sie nur das Trugbild zweier braver, verzweifelter Gefangener. Uns ist bewusst, dass es wohl auch an unserem Eingreifen liegt, dass Mutter euch nun hier festhält. Eigentlich sollte sie uns nie zusammen entdecken, wir haben damals nicht damit gerechnet dass sie sich in diesem Teil des Waldes aufhalten würde. Ich bitte euch unsere Entschuldigung zusammen mit unserer Hilfe anzunehmen."
    Miranda richtete sich auf und schaute Althea ungläubig an.
    "Ihr wollt uns helfen?" Ein kleiner Hauch Hoffnung schwang in ihrer Stimme mit.
    "Wieso sollten wir euch trauen? Ihr habt uns schon einmal mit falscher Gestalt herein gelegt, weshalb solltet ihr das nicht erneut tun? Im Auftrag eurer Mutter, um zu sehen wie brav die Gefangenen wirklich sind?" fuhr Asura ihr einstiges Schmusetier wütend an.
    "Die Situation ist eine völlig andere! Bisher war es Langeweile und Neugier, was uns zu unserem Spiel trieb. Aber nun geht es um das Schicksal von Welten! Wir sind mit euch gereist, wir glauben euch und dem Ziel eurer Reise. Würden wir euch sabotieren wollen, dann hätten wir das schon lange Zeit tun können. Es ist auch unsere Arbeit, welche hier zunichte gemacht wird!"
    Althea machte einen Schritt auf die Gefangenen zu.
    "Vertraut uns, bitte."


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    Miranda nickte dem Mädchen vor sich zu.
    "Ja, ich vertraue euch. Ich glaube dir, dass ihr uns wirklich helfen wollt. Wie ist der Plan?"
    "Geht nach draußen, den Weg entlang den ich gekommen bin. Ich bleibe hier, um das Trugbild aufrecht zu erhalten. Draußen wartet mein Bruder, er wird euch zeigen wie ihr von hier fliehen könnt und euch alles weitere sagen."
    Ohne einen Moment lang zu zögern folgte Miranda diesen Anweisungen und Asura tat dies ebenso, jedoch mit weniger Überzeugung. Draußen erwartete sie tatsächlich bereits Lau... Larius.
    "Kommt diesen Weg entlang. Es ist ein geheimer Weg, extra für euch von uns geschaffen. Niemand wird euch hier entdecken, nur ihn könnt ihn betreten."
    Der Sohn der Pflanzenherrin führte die Mädchen zu einer weiteren Lichtung.
    "Da rechts, dieser weiße Busch markiert das Ende ihres Wirkungsbereiches, wenn ihr diese Grenze überschritten habt, dann ist der schwierigste Teil geschafft. Geht an ihm vorbei und lauft immer geradeaus, dann kommt ihr bald aus dem Wald hinaus."


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    "Wir... wir sollen jetzt einfach fliehen? Aber was ist mit dem Stab?" entfuhr es Miranda entsetzt. Sie konnten die Teile doch nicht einfach so zurücklassen!
    "Nein, ihr flieht nicht jetzt, sondern in der kommenden Nacht. Althea schafft soeben ein länger wirkendes Trugbild in eurer Zelle, es wird bis zu den ersten Sonnenstrahlen des morgigen Tages bleiben, das sollte euch genügend Zeit verschaffen. Um den Stab kümmern ich und meine Schwester uns, wir werden Mutter schon noch irgendwie von der Wichtigkeit der Sache überzeugen können. Wenn sie wütend ist, dann erreichen sie vernünftige Argumente nicht. Aber inzwischen müsste ihre Wut abgeklungen und sie für ein weiteres Gespräch empfänglich sein. Wir bringen sie schon dazu den Stab zu erschaffen, jedoch unter der Bedingung dass sie zunächst seine Macht und euch prüfen kann. Vielleicht wird auch ein hoher Rat angeordnet, zu dem unser Onkel und unsere Tanten kommen. Über einen Gegenstand der existiert kann man viel besser urteilen und wenn er doch zu stark erscheint, dann können sie ihn problemlos wieder zerlegen und weiterhin in Teilen schützen. So werden wir es ihr erzählen, aber wir wissen so gut wie ihr, dass für diesen ganzen Quatsch keine Zeit ist. Deshalb ist eure Flucht geplant. Wir stehlen den Stab und überreichen ihn euch hier, heute Abend."


    [ATTACH=CONFIG]3843[/ATTACH]


    "Das klappt niemals." warf Asura sogleich ein. Larius warf ihr einen ungehaltenen Blick zu.
    "Doch, das wird es. Wir wissen genau was wir tun, bei einem solch wichtigen Unterfangen können wir es uns nicht erlauben dass sich Fehler in unseren Plan einschleichen. Ich bringe euch nun zurück in eurer Gefängnis, dort wartet ihr bis heute Abend. Da ein Trugbild darüber liegt könnt ihr frei sprechen. Euch bis dahin ganz hier draußen zu behalten ist zu riskant, wenn Mutter etwas über eure Befreiung erfährt wird sie nicht mehr auf uns hören. Falls sich etwas ändert werden wir euch vorher Bescheid geben, ansonsten geht ihr los sobald die Nacht hereingebrochen ist. Schlaft am besten noch etwas, Zeit genug bleibt dafür noch und ihr könnt die Ruhe gut für den bevorstehenden Akt gebrauchen."
    "Meinst du wirklich es läuft alles glatt?" fragte Miranda ungläubig nach.
    "Ja, das wird es. Wir wissen, wie wir mit Mutter reden müssen. Ich verspreche dir, dass alles gut werden wird."
    Larius lächelte und Miranda umarmte ihn fest. Als würde sie hoffen, dass dadurch etwas von seiner Sicherheit auf sie übergehen würde.
    "Ich danke euch, ich danke euch vielmals für all eure Mühen."
    Alles wird gut. Wenn ich dir doch nur glauben könnte...


    [ATTACH=CONFIG]3844[/ATTACH]





    Sooo, der Ausbruchsplan steht, aber wird er auch funktionieren? Wir werden sehen :D

  • yey endlich ne fortsetzung^^
    ich wusste sogar fast sofort, worums eigentlich ging XD


    also...ich mag die mama von den beiden nich, bäh bäh bäh. dumme kuh. so blind. >.<


    arme miranda und arme asura =(
    asura hat recht, das is wirklich nich fair, die ham schon so viel geschafft und jetz das =(
    ich hoffe, der plan von dem geschwisterpaar geht wirklich auf...


    warum haben die waldtypen eigtl alle rote haare?
    larius sieht in echter gestalt auch cool aus, aber seine schwester gefiel mir als katze besser XXD


    hoffentlich braucht die nächste fortsetzung nich auch zig monate ;P

    [LEFT][SIZE=3]fear is withering the soul[/LEFT][/SIZE]

  • Juhuuu, es geht weiter :)
    Ich glaub, ich muss die Story von vorne anfangen, hab in all der Zeit ziemlich viel vergessen bzw. muss es wieder auffrischen xD
    Hoffentlich dauert die nächste Fortsetzung nicht wieder ein Jahr ...
    aber solange du sie nicht ganz aufhörst, bin ich glücklich :)

    [CENTER][SIZE=4]AB in den urlaub SCHLUSS mit der schule[/SIZE][SIZE=4]
    [/SIZE][SIZE=4]2010[/SIZE][SIZE=2] &#10084;[/SIZE][/CENTER]

  • Hey,
    ach es ist schön, dass es weitergeht. Ich dachte schon, du hättest die Story vielleicht abgebrochen^^


    Hm, ich weiß ja nicht, was ich von dem Fluchtplan halten soll... Ob das gut geht? Larius' Mum ist doch nicht doof? Die wird sich doch denken können, was ihre Kids vorhaben... Hm, ich bin gespannt =) (Sorry für den kurzen Kommi, aber habe gerade gar keine Zeit -.-)


    Bis hoffentlich ganz bald ;)
    Liebe Grüße, Ini :wink

    Einmal editiert, zuletzt von Iniii ()

  • Ja ist denn schon ein halbes Jahr vorbei? Nein, die Doxxy meldet sich diesmal eher wieder :D
    Uni beansprucht mich dieses Semester sehr, keine Ahnung in welchen Abständen die Fortsetzungen rein kommen. Musste ganz schön schaufeln, damit ich mal nen Nachmittag dafür frei krieg XD


    @ Twi: Die Waldtypen haben alle rote Haare, weil... ich find das passt so schön zu grün XD Is halt die vorherrschende Genik da in dem Völkchen :D Und das es nicht fair ist stimmt wohl, aber wie viel zählt das wohl als Argument? ._.
    @ AnqeeeL*: Also aufhören werd ich diese Story bestimmt nicht, egal wie sehr ich hier sonst noch in Beschlag genommen werde. Passt nicht in mein Moralkonzept ;) Und wie ich gestern festgestellt habe ist von vorne durchlesen ganz lustig XD
    @ Iniii: Die Mutter ist nicht doof, so weit hast du schon Recht. Aber ihre Kinder wissen sicherlich auch, dass sie davon nicht ausgehen dürfen, die sind schließlich auch nicht doof :)


    Übrigens, was mir aufgefallen ist als ich gestern mal durchgeblätter hab. Als die Pflanzengeschwister das erste Mal auftraten, hab ich meine lieben Leser damit irre gemacht, dass ich einen Hinweis auf Laurels wahres Ich im Text versteckt hätte. Da ihr dieses nun kennt könnt ich das ja eigentlich aufdecken und mich dann hängen lassen, weil es so fies war ;)
    Als Miranda ihn nach dem Namen der Katze fragt, gibt er ihr als Antwort einen sehr komplizierten Namen (Atennaria dioica), bei dem er sich einen kleinen Spaß erlaubt hat, denn er hat, leicht verändert, die lateinische Bezeichnung des Gewöhnlichen Katzenpfötchens dafür verwendet (Antennaria dioica). Wer sich so gut mit Pflanzen auskennt, der muss doch was damit zutun haben :p


    So, gleich gehts weiter ^^



    Einmal editiert, zuletzt von Doxxy ()

  • Noch immer war kein Botschafter aus der Welt hinter dem Portal zurückgekehrt, obwohl Sisar doch schon so viele hineingeschickt hatte. So langsam wurde er wirklich neugierig, was sich hinter diesem Durchgang verbarg und es drängte ihn schon stark dazu selbst in diese Welt zu wechseln.
    Abgehalten wurde er jedoch von der Tatsache, dass dies seinen ganzen schönen Rachefeldzug gefährden könnte und das wollte er auf keinen Fall riskieren. Alles in allem lief es wie am Schnürchen. Inzwischen hatte er alle Informationen die er brauchte, nahezu alle Vorbereitungen waren getroffen. Genau genommen fehlte ihm nur noch ein letztes kleines Puzzleteil zu seinem endgültigen Triumph.
    Es klopfte an der Tür zum Portalraum und sowohl Sisar als auch Crystal, momentan die einzigen Personen in diesem Raum wandten sich um.
    "Herein" rief der Dämon im Menschenkörper. Die Tür öffnete sich und eine Frau betrat den Raum. Crystal erkannte sofort, was dies für eine Frau war. So eine deutliche Aura des Todes ging nur von einer Nekromatin aus.


    [ATTACH=CONFIG]4116[/ATTACH]


    "Ich hoffe du bringst mir gute Neuigkeiten." wandte Sisar sich sogleich an sie.
    "Jawohl Herr, ich habe endlich gefunden wonach ich suchte."
    "Dann sag schon, wer ist es? Wo kann ich ihn finden?!" Sisar konnte die Antworten auf seine Fragen sichtlich kaum erwarten. Das letzte Puzzleteil!
    Die Nekromatin wandte den Kopf und schaute Crystal an.
    "Sie ist es Herr, die Person die wir suchten. Ihr Blut brauch wir."


    [ATTACH=CONFIG]4117[/ATTACH]


    Crystal verstand überhaupt nichts mehr. Sie hatte nichts davon gewusst, dass Sisar mit Nekromanten verkehrte. Weshalb hatte er ihr davon nichts verraten? Was für einen Plan verfolgte er? Und was... was hatte er jetzt mit ihr vor?


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    *~~~*



    "Larius, ich habe Angst." flüsterte es so leise, dass nur der angesprochene Bruder die Worte verstehen konnte."
    "Althea..."
    "Nein, du brauchst jetzt nicht versuchen mich nun von meinem eigenen Plan zu überzeugen. Auch wenn ich mich so sehr fürchte wie noch nie vor etwas, ich werde jetzt keinen Rückzieher machen. Ich kann nur nicht den Gedanken vertreiben. Was ist, wenn..."
    "Es wird nicht geschehen." unterbrach Larius seine Schwester, bevor sie aussprach wovor auch er Angst hatte.
    "Vertraue auf den Lebensfluss der Pflanzen. Vertraue auf unsere Freunde. Vertraue auf unsere Mutter. Uns wird schon nichts geschehen." versuchte er das Mädchen, welches neben ihm lief, zu beruhigen. Jedoch schaffte er dies kaum bei sich selbst.
    "Es wird schon alles gut werden." versuchte er seine Worte zu unterstützen, jedoch schwankte seine Stimme dabei unsicher.


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    "Alles in allem können wir diesen Schritt doch sowieso nicht an der Gefahr für uns abwägen, oder? Es gibt keinen anderen Weg, um die Sache zu einem richtigen Ende zu bringen."
    Althea schüttelte nach ihren Worten leicht den Kopf und lächelte ihren Bruder traurig an.
    "Fluch einer Mutter wie der unseren."
    "Althea, sag so etwas nicht! Sie trifft ihre Entscheidungen, so wie wir unsere."
    Die Geschwister schwiegen, bis sie an ihrem Ziel angekommen waren.
    "Larius, hälst du meine Hand?"
    "Egal was passiert, ich werde dich nicht loslassen."
    Ein letztes, ermutigendes Lächeln wurde sich gegenseitig zugeworfen. Dann schloss Althea die Augen und atmete tief ein.


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    *~~~*



    "Crystal, lass mich dir eine Geschichte erzählen." wandte Sisar sich an die Dämonin, nachdem diese eine Phiolenfüllung Blut verloren hatte und sie wieder allein im Raum waren.
    "Die Legende über den Stab, wegen dem ich mich in diesen jämmerlichen Menschenkörper gesperrt habe, wurde durch eine Dämonin in unsere Welt getragen. Sie war damals dabei, als das Schutzbündnis gesprochen wurde. Sie hat einen Teil ihrer Magie gegeben, um den Zauber auf den Stab zu legen. Ein Mensch führte damals Regie. Sie war nicht nur seine Gehilfin, sondern seine Vertraute. Seine Gefährtin durchs Leben."


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    "Jedoch, wie wir alle wissen, haben Menschen eine stark begrenzte Lebensspanne. Dies wurde auch ihrem Menschen zum Verhängnis. Aber anstatt sich mit seinem Tod abzufinden und sich auf die Suche nach neuen Partnern zu machen, wie es jede normale Dämonin tun würde, entschied diese sich dafür ihr unsterbliches Leben zu geben und zusammen mit ihm unter der Erde zu verrotten."


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    "Diese Dummheit jedoch ist ein großes Geschenk für uns heute. Denn einen Menschen von damals in unsere Zeit zu beschwören und zwar so dass er uns noch zu irgendwas nütze ist, ist nahezu unmöglich. Mit einer Dämonin verhält es sich anders, da ihr Geist und Körper nicht so einem starken Zerfall wie die eines Menschen ausgesetzt sind. Aber um sie zu beschwören benötigen wir eine wichtige Sache. Und das ist das Blut einer Nachfahrin. Wie sich eben ergeben hat, scheint die Dämonin von damals eine aus deinem Stamm gewesen zu sein. Das Grab haben wir bereits gefunden und geplündert. Mit deiner kleinen Spende eben ist nun alles komplett."
    "Du willst die Dämonin von damals beschwören und sie fragen, wo der Stab versteckt wurde?"
    Crystals Zusammenfassung wurde mit einem Nicken bestätigt.
    "Genau das ist der Plan. Komm, inzwischen müsste alles vorbereitet sein. Du darfst zusehen, wenn ich diese Genialität in die Tat umsetze."
    Sisar nahm Crystal an die Hand und führte sie in Michaels ehemaliges Büro, dort wo vor einigen Jahrzehnten über die Stäbe entschieden worden war. Auf dem kleinen, modernen Couchtisch hatte die Nekromatin bereits ihre Utensilien ausgebreitet. Sie deutete auf einen Schädel, auf welchem eine Kerze brannte.
    "Gebein der Toten und eine Kerze, verbunden mit dem Blut der Erbin. So lange wie die Kerze brennt wird die Beschwörung anhalten." erklärte sie.


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    "Das sollte reichen. Nun beginn schon dein Zauberkunststück, ich will noch vor Mitternacht meinen Stab in den Händen halten."
    Die Nekromatin nickte, schlug ihr Buch auf und begann seltsame Worte zu murmeln. Die Kerzenflamme begann wie in großen Schmerzen zu zucken und zu flackern. Ein Schemen erschien im Raum, welcher sich immer mehr verdichtete und an Substand gewann, bis eine längst verstorbene Frau im Raum stand und die Augen öffnete.
    "Welches dreimal verdammte Wesen dieser oder einer anderen Dimension wagt es mich in meiner Totenruhe zu stören?" fragte sie mit ruhiger Stimme, unter deren Oberfläche es brodelte.


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    "Ich bin es, der diese Frechheit besaß. Aber keine Sorge, du musst mir nur eine Frage beantworten und dann bringe ich dich auch gleich wieder um." gab Sisar sich sogleich als der Schuldige zu erkennen.
    "Eine Frage? Und worum handelt es sich bei dieser?"
    "Sag mir, wo ihr damals den Stab des Zauberers versteckt habt."
    Ein Lachen war die Antwort auf diese Frage.
    "Wie käme ich dazu dir das zu verraten?"
    "Ich bringe dich schon noch so weit."
    "Ach wirklich? Und wie kleiner machthungriger Dämon? Willst du mich umbringen?"


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    "Nein, dir den Tod anzudrohen klingt wahrlich wenig effektiv. Sieh hinter mich, erkennst du wer da steht? Das ist eine Nachkommin deiner Linie, mit ihrem Blut haben wir dich beschworen. Sie kann ich umbringen."
    "Du willst mich mit einem Mord erpressen? Auf der Welt gibt es mehr Leid als dich, kleiner Dämon."
    "Und wenn sie tot ist, dann werde ich dich mit ihrem Blut erneut beschwören. Und dann werde ich wieder vor deinen Augen morden. Vielleicht quäle ich auch und töte danach, beliebige unschuldige Seelen die mir in die Hände fallen. Und wenn du nach mehreren solcher Sitzungen noch immer nicht reden willst, dann bringe ich auch wahllos Menschen, Dämonen und anderes Getier um, während du kurz in der Totenwelt verweilst und zeige dir diese dann. Wenn in deiner Erbin dann irgendwann kein Blut mehr steckt, dann suche ich eine weitere und führe das Spiel fort, so lange bis du endlich sprichst."
    Die Beschworene war sichtlich geschockt, jedoch fasste sie sich schnell wieder.
    "Du drohst leer. Sowas tust du nicht, kleiner Dämon."
    "Ach wirklich? Sieh mir in die Augen und dann sag nochmals in vollster Überzeugung, dass ich dies nicht tun werde."
    Die Tote begegnete seinem Blick. Ein Blick voller Entschlossenheit und Kälte. Ein Blick ohne jegliches Mitleid.


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    "Der Stab befinden sich im Kellergewölbe dieses Gebäudes. Mehr kann ich dir darüber nicht sagen. An der Magie zum Schutz des Ortes war ich nicht beteiligt, wohl aber an der Magie zum Schutz des Stabes. Diese kannst du nicht durchbrechen und dank ihr kannst du den Stab auch nicht nutzen, Dämon."


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    Mit diesen letzten Worten entschwand der Geist und ließ einen grinsenden Sisar zurück.
    Wollen wir wetten...


    *~~~*


    Niemand war gekommen um ihnen zu sagen, dass der Plan abgesagt wurde. Also bedeutete das im besten Fall, dass die Geschwister in der Lage gewesen waren ihre Mutter zu überzeugen. Wäre dies nicht so, dann hätten sie doch irgendwie Bescheid gegeben... oder?
    Entgegen aller Zweifel flohen Miranda und Asura auf dem gezeigten Weg aus ihrem Gefängnis. Immer näher kamen sie der Lichtung ohne aufgehalten zu werden. Hatte es tatsächlich geklappt?
    Kurz bevor sie die Lichtung erreichten rannte Miranda plötzlich los. Sie hatte etwas gesehen. Etwas, was ihr überhaupt nicht gefiel.
    "Laurel? Laurel, wach auf!"
    Bewusstlos lagen die Kinder der Herrscherin der Pflanzen am Boden. Nein, Bewusstlose atmeten. Sie hingegen...



    "Laurel!"
    Auf ihren Ruf kam keinerlei Reaktion. Miranda berührte leicht den Kopf des Jungen.
    "Laurel, was ist passiert? Komm bitte wieder zu dir!"


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    Das Mädchen ließ sich auf die Knie fallen, ahnungslos was sie jetzt tun sollte. Sie rüttelte den Jungen, versuchte seine Schwester irgendwie zu erreichen, aber alle Mühe war vergebens.
    "Asura, jetzt hilf mir doch mal! Was machst du eigentlich?"
    "Miranda, stand diese Pflanze gestern schon hier?"
    Verwundert hob das angesprochene Mädchen den Kopf und strich sich eine Strähe aus dem Gesicht, welche ihr bei ihren Weckversuchen aus dem Zopf gerutscht war. Was konnte an einer Pflanze denn jetzt so interessant sein?!
    Ein hoher, grüner Stecken wurde von Asura untersucht.


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    "Was soll denn das? Das kann doch nicht so wichtig..."
    "Die Rinde lässt sich abziehen! Und darunter, da ist irgendwas sehr hartes, grau-weißes..."


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    "Miranda, komm her!"
    Aber auch das branhaarige Mädchen hatte schon verstanden und war widerwilling aufgestanden. Aber wenn das wirklich war, was sie glaubte...
    Sie griff nach dem Stab, welchen die Pflanze inzwischen freigegeben hatte, und zog diesen gänzlich aus dem Grünzeug heraus. Dieses verdorrte sogleich und verschwand im Erdboden als hätte es nie existiert. An der Spitze des Stabes saß ein kleiner Splitter, aus welchem ein helles Licht strahlte. Das ewige Feuer in einem Gefängis aus unzerstörbarem Eis, die Energiequelle des magischen Stabes. Des Stabes, für den sie diese Reise unternommen hatten.
    "Auch sie trugen die Magie der Pflanzen in sich, oder?" fragte Miranda, welche langsam verstand.
    "Ja, aber selbst zusammen besaßen sie wohl nur einen Bruchteil der Macht ihrer Mutter. Wohl aber genug hierfür."


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    *~~~*


    "Schutz des Ortes... früher war es vielleicht ein Schutz, heute ist es nur billiger Funkenflug. Da hat sich wohl jemand zu sehr auf eine doch nicht so gute Idee verlassen."
    Sisars Füße betraten den letzten Schutzkreis, ohne dass ihm irgendwelcher Schaden zugefügt wurde. Die Farbe der Linien hatte mit der Zeit gelitten, sie war verwischt oder hatte Risse bekommen. Die meisten Schutzzauber waren inzwischen wirkungslos geworden. Einiges hatte seinen Zweck erfüllt und ein paar Dämonen waren geopfert worden, aber für Sisar zählte dies wenig. Nun war der Moment, in dem sein Plan aufgehen sollte.
    Seine Hände umschlossen den Stab ohne zu verglühen. Sein Geist fasste die Macht ohne zu zerspringen.
    Problemlos zog er das so lang gesuchte Artefakt aus seiner hölzernen Halterung. Nun war die Macht sein.


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    Damdamdaaaaaaa....
    So weit hätte es nie kommen dürfen, die Welt ist dem Untergang geweiht :hua
    Fröhliches Zittern bis zur nächsten Fortsetzung ^^



    5 Mal editiert, zuletzt von Doxxy ()

  • Hey,
    du bist nicht zu blöd ;) Doxxy hat leider seit November keine weitere Fortsetzung mehr gepostet :(
    Was wirklich schade ist, ich würde auch gerne wissen, wie es weiter geht.


    Doxxy: Ich habe die letzte Fortsetzung vergessen, zu kommentieren^^ Allerdings sehe ich keine Bilder bei den letzten beiden Kapiteln und weiß nicht, ob ich alles richtig verstanden habe xD Sisar ist an den einen Stab gelangt und Miranda&Asura nun an das letze Teil des anderen? Aber sind Laurel/Larius und Althea tot?? Schreibst du denn noch weiter?


    Liebe Grüße
    Ini