(Anfang Teil 8 siehe Seite 2 unten)
Nach einer Weile (Oder waren schon mehrere Stunden vergangen? Ich wusste es nicht, denn mein Zeitgefühl war vollständig verloren gegangen.) befand ich mich schließlich im Theater. Der Eingangsbereich des Theaters war nicht sonderlich groß. Erst jetzt sah ich, dass es anscheinend auch ein kleines Kino beherbergte. Es war sehr altmodisch eingerichtet und es brannten einige Kerzen. Wer hatte sie angezündet? An den Wänden hingen Werbeposter über Filme, die ich nicht kannte. Jedoch war ich nie ein so ein Filmeliebhaber gewesen. Aber das war jetzt ohnehin egal. Ich sah mich hier noch eine Weile um und beschloss, durch die große Tür direkt neben der Treppe zu gehen. Irgendwie hatte ich keine Ahnung, was ich hier finden sollte.
(Überblick)
Im Kinosaal traf ich Lisa wieder. Sie saß allein in der Dunkelheit und sah erst auf, als ich neben ihr stand. Ich ließ den Blick kurz über den Saal schweifen, es war ziemlich staubig und unordentlich hier. Viele Stühle standen chaotisch herum, so als hätte sie jemand durcheinander geschoben. „Was machst du hier drin, Lisa?“ Ich beschloss einfach, dass es jetzt an der Zeit war sie zu duzen. „Sorry, falls ich dir Angst gemacht habe...“, erwiderte sie mit leiser Stimme. „Ich dachte, ich wäre die Einzige hier drin.“ Ich seufzte und sah mich noch einmal um. „Es ist gefährlich hier.“
Lachend stand sie auf. „Gefährlich?“, sagte sie in einem lächerlichen Tonfall. „Du machst Witze!“ Lisa kicherte immernoch, beruhigte sich dann aber. Jedoch sprach sie immernoch in dem selben lächerlichen Tonfall weiter. Oder war es jugendliche Naivität? „Die Tür stand offen und so bin ich einfach reingegangen. Ich liebe es einfach hier, Nathan.“ Sie trat ein paar Schritte auf mich zu. „Ich will Schauspielerin werden. Aber Mom war eine Krankenschwester und ihre Mom war eine Krankenschwester, ... also werde ich auch eine. Aber ich habe genau das, was man als Schauspielerin braucht.“
Sie trat noch näher an mich heran und sah mir tief in die Augen. „Ich kann nicht aufhören an dich zu denken, Nathan...“, flüsterte sie verführerisch. Sie biss sich dabei leicht auf ihre roten Lippen. „Ich will dich. Du bist alles, an was ich denke.“ Lisa legte die Arme um meinen Hals und lehnte sich gegen mich. Ich konnte nicht anders, als auf ihre Lippen zu starren. Mein Blick ging unbewusst langsam weiter runter... doch sie redete weiter. „Lass uns aus dieser verrückten Stadt verschwinden. Wegrennen... nur wir beide...“ Sie strich mit einer Hand über meine Wange. Doch plötzlich wandte sie sich von mir ab.
Sie lachte laut und drehte sich dabei einmal mit ausgestreckten Armen im Kreis. „Siehst du? Ich könnte ein Star sein!“ Sie strahlte mich an. Ich stimmte tonlos in ihr Lachen ein. „Hmhmh... jah.“
Lisa grinste mich noch einmal an und drehte sich langsam zur Tür. „Na ja... man sieht sich!“ Dann winkte sie mir noch einmal zu und ging langsam aus dem Kinosaal. Mir war vorher gar nicht aufgefallen, wie elegant sie lief. Ich blinzelte. „Verdammt...“, murmelte ich. Auf was für Gedanken ich hier kam... ich hatte eine Frau und ein Kind. Beide waren verschwunden. Und Lisa war viel zu jung für mich. Eine verspielte, junge Frau. Ich musste mich um die wichtigen Dinge kümmern... hier im Kinosaal war auch nichts. Also musste ich es woanders versuchen.
Ende Teil 8 Hoffe es hat euch gefallen!