• Hi, ich verfolge deine Story auch, aber erst seit ein paar Tagen ;) Und ich habe noch viel zu lesen vor mir, wie ich sehe. Das Haus von Eileen finde ich sehr hübsch, würde es dir was ausmachen, mir bilder davon zu schicken? Also aus der Vogelperspektive, und vielleicht noch ein paar von außen, so dass ich das nachbauen kann.

  • Hallo ihr Lieben,
    leider finde ich meine Sims 2 AL DVD nicht mehr :eek: Ich muss jetzt über die Feiertage, wenn ich hoffentlich mal etwas Ruhe habe, auf die intensive Suche gehen. Irgendwo muss sie ja sein. Ansonsten werde ich wohl das AL runterwerfen und mit dem vorehrigen AddOn das Spiel starten müssen. Sobald das wieder klappt, gibt es auch die nächste FS!

  • Ich drück für uns alle hier die Daumen (aber natürlich ganz doll für dich ;)), dass du Suche über die Feiertage erfolgreich war und du ansonsten auf jedenfall die Festtage genießen konntest!

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
    ***************[/CENTER][/COLOR]




    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="Sienna"]P.S. Für Rehctshcbriefleher wird kiene Hatufng übrnemoemn! *g*[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • Hallöchen in die Runde,


    gute Neuigkeiten: ich hab sie gefunden :) Sie war einfach hinter den Schreibtisch gefallen. :rolleyes Und hatte sich dort unsichtbar gemacht.


    Allerdings ist durch das Neu-Installieren, das ich vor einigen Wochen vornehmen musste, einiges an Dateien weggefallen, die ich nicht ausreichend gesichert hatte. Einige Frisuren und meine Sim Vorlagen für Eileen und Fabian :( :( Allerdings sind sie im Spielstand noch gespeichert, nur ist es jetzt um einiges umständlicehr fürs Fotografieren, da ich nicht mehr neue Grundstücke mit "Eileens" usw. bestücken kann.


    Aaaber - ich war fleissig und nach rund einem Tag Arbeit sind zwei neue Kapitel fertig. Ich poste sie direkt im Anschluss, auch direkt 2 hintereinander, aufgrund der langen Pause vorher. Viel Spaß damit!

  • 50.

    „Sie haben sich also heute Abend mit diesem Fabian verabredet? Und was ist mit Ihrem Noch-Ehemann?“
    Die Psychologin sah Eileen eingehend an. Diese rutschte unbequem auf dem Stuhl hin und her.
    „Ich weiß nicht. Also – doch, ich weiß schon: ich habe mich entschieden, dass ich nicht wieder mit ihm zusammen sein möchte.“



    „Und wieso nicht?“
    Eileen kratzte sich am Kopf. „Sie haben letztes Mal selbst gesagt, dass… also, ich meine, Sie haben mir doch geholfen, all die Überlegungen aufzustellen, die mir gezeigt haben, dass ich ihn nicht nur wegen der finanziellen Seite wieder in mein Leben lassen sollte.“
    „Ja, das stimmt“, erwiderte Frau Kolopp. „Aber sind Sie sich denn ganz sicher, dass Sie keine Gefühle mehr für ihn haben? Oder ist es jetzt nur wegen der neuen Liebe, die in ihr Leben treten könnte?“
    Eileen seufzte. „Das habe ich mich natürlich auch gefragt, mehrmals. Aber auch wenn Fabian nicht da wäre, würde ich es nicht tun können. Das hat mir das Wochenende klar gemacht.“
    „Was ist neben Ihrem Aufenthalt im Krankenhaus noch passiert? Sie sagten, Sie hätten sich zuvor sehr aufgeregt, da Ihr Noch-Ehemann Sie besucht hat. Was ist während dieses Besuches geschehen?“
    „Ich… das ist schwierig zu beschreiben.“ Eileen zögerte und sagte dann: „Wir haben uns geküsst.“
    Frau Kolopp zog lächelnd die Augenbrauen nach oben, sagte aber nichts und bedeutete ihr, weiter zu sprechen.


    „Ja, ich weiß, wie sich das jetzt anhört. Ich meine… er kam einfach so herein geschneit und war… er wirkte so verletzlich und irgendwie auch aufrichtig. Vielleicht… hab ich ihn die ganze Zeit falsch eingeschätzt, also, ich meine, dass ich das alles sehr einseitig gesehen habe.“
    „Was man Ihnen nicht verübeln kann, nachdem Sie von ihm verlassen und wochenlang hintergangen wurden“, wandte Frau Kolopp ein.
    „Ich bin verwirrt. Manchmal machen Sie den Eindruck, als seien Sie gegen ihn, manchmal aber auch gerade das Gegenteil.“
    Frau Kolopp lächelte. „Nein, Frau Viersen – ich bin auf gar niemandes Seite, und ich werde und darf Ihnen auch nicht sagen, was das richtige ist, denn das kann ich gar nicht entscheiden. Ich möchte Ihnen nur helfen, alle Aspekte zu betrachten und eben nicht einseitig zu sein. Und vor allem nicht zu streng zu sich zu sein. Sie haben sich also geküsst… und ich vermute, Sie haben ein schlechtes Gewissen deswegen, aus mannigfaltigen Gründen.“
    Eileen nickte. „Ja, das stimmt. Zum einen weil ich ihm damit falsche Hoffnung gemacht habe. Wobei er mich geküsst hab, nicht ich ihn! Aber das macht wohl keinen großen Unterschied, oder?“
    „Für Sie schon.“
    „Ja, aber ich hätte ihn ja auch abwehren können, ich hab es zugelassen.“ Sie seufzte. „Und wenn ich ganz ehrlich bin, hat es mir in diesem Moment gefallen. Es war wie ein Nachhausekommen.“


    „Und trotzdem sind Sie überzeugt, dass es keine Zukunft mehr für Sie und Ihren Mann gibt? Obwohl Sie entdeckt haben, dass Sie offenbar doch noch Gefühle für ihn hegen? Beim letzten Mal waren Sie sehr viel unsicherer, ob Sie es noch einmal versuchten sollten, und Ihre Überlegungen lagen damals nur auf dem Blickwinkel der Sicherheit für das Kind und Sie selbst.“
    „Ja, ich weiß. Aber ich habe gemerkt, dass diese Gefühle nicht unbedingt bedeuten, dass ich ihn noch liebe. Nicht genug, verstehen Sie.“ Sie zuckte mit den Achseln. „Es ist einfach zu viel geschehen.“
    „Sie meinen, weil er Sie betrogen hat?“
    „Auch. Weil er mich verlassen hat. Weil ich so viele unschöne Seiten an ihm entdeckt habe in den letzten Wochen. Aber auch weil vorher schon so viel geschehen ist. Irgendwie… hatten wir uns auseinander gelebt. Ich bin mir nicht einmal sicher, wann das angefangen hat. Ich dachte immer, es sei nach der Fehlgeburt gewesen. Ja, während ich schwanger war, da war unsere Beziehung sehr innig, fast wieder neu verliebt würde ich sagen.“ Sie lächelte sanft bei der Erinnerung an jene Zeit. „Wir waren wohl einfach beseelt von dem Gedanken, dass aus zwei bald drei würden.“
    „Und was war vorher? Vor Ihrer Schwangerschaft?“
    Eileen dachte nach. „Genau das ist es ja – ich glaube, dass auch da schon nicht wirklich alles stimmte. Wir waren schon über vier Jahre verheiratet. Und ich hätte schon viel früher Kinder gewollt, aber Marcel war noch nicht bereit dazu. Ich habe das nie in Frage gestellt. Ich weiß auch nicht. Aber ich denke, dass ich es ihm schon innerlich nicht ganz verziehen habe, dass ich so lange warten musste, wo es doch ein Herzenswunsch war.“
    „Und Sie denken, dass Sie sich darum auseinander gelebt haben?“
    Eileen zuckte die Achseln. „Ich weiß es nicht. Kann das sein?“


    Frau Kolopp dachte einen Moment nach und sagte dann: „Meiner Erfahrung nach ist es meist nicht der Grund, dass man sich auseinander lebt. Also diese eine Sache, sondern mehrere.“
    Eileen nickte. „Ja, das kann schon sein. Wir haben eben einfach so unser Leben gelebt. Wir waren zufrieden, auch glücklich, natürlich – aber… dieses tiefe Gefühl zueinander, das war irgendwie schon eine ganze Weile vor der Schwangerschaft nicht mehr zugegen.“
    „Und als Sie schwanger wurden, ist es wieder aufgeblüht?“
    Eileen nickte und lächelte wieder. „Marcel war so fürsorglich und liebevoll, wir haben oft gelacht, viel gekuschelt, wir waren wirklich verliebt. Ich habe mich so richtig… angebetet gefühlt von ihm.“ Sie lachte. „Das klingt jetzt wahrscheinlich sehr eitel.“
    „Nein, wieso? Es ist nichts dabei, es zu genießen, dass der Partner einen wertschätzt und …“, Frau Kolopp schmunzelte. „Im Bestfall vielleicht auch einmal anbetet. Die Frage ist nur: war das alles, was es ausgemacht hat?“
    Eileen schüttelte den Kopf. „Nein, nein! Es ist nur schwer zu beschreiben, es ist eben ein Gefühl, das man hat. Wir waren uns einfach sehr nahe in dieser Zeit.“
    „Und als Sie das Kind verloren, da verloren Sie automatisch auch dieses Gefühl zueinander?“
    „Ich fürchte schon“. Eileen seufzte. „Es… sein Verhalten danach, das war wie… eine kalte Dusche. Es war doch ohnehin schon alles schlimm genug, und ich dachte… dass er mich hält, stützt und fängt.“
    „Das ist ganz normal, aber: wer hat ihn gehalten, gestützt und gefangen?“



    Eileen schluckte. „Ich… ich hatte nicht den Eindruck, dass er das brauchte. Ich meine… er hat keine Träne geweint, er hat… das ganze nicht einmal angesprochen. Er sagte danach immer nur, *als du im Krankenhaus warst* oder *als das passiert ist* … er hat nie das Wort *Fehlgeburt* oder gar den Ausdruck *Kind* in den Mund genommen. Es… es war, als wäre es nie geschehen.“
    Frau Kolopp sah Eileen ernst an. „Aber das bedeutet nicht, dass es ihn nicht berührt hat. So wie Sie mir das beschreiben, hat sich Ihr Mann sehr auf das Kind und seine Vaterschaft gefreut.“
    „Ja, das hat er, das hat er wirklich.“
    „Und dann ist alles von einer Minute auf die andere zerbrochen. War er dabei, als Sie die Diagnose bekamen?“
    „Nein, nein – er war an diesem Tag unterwegs. Noch so etwas, was ich ganz schlimm fand. Ich meine, er konnte da nichts dafür, es war geschäftlich. Er … kam dann ins Krankenhaus, am Abend. Als schon alles geschehen war.“



    Frau Kolopp stöhnte leise. „Das ist ja furchtbar. Frau Viersen, mich wundert das nicht. Versetzen Sie sich doch mal in die Lage von ihm, für einen kleinen Moment: Er kommt am Abend nach Hause und findet Sie im Krankenhaus vor: und von einem Augenblick auf den anderen ist die Zukunft, die er sich ausgemalt hat, nicht mehr existent. Er hatte nicht einmal die Chance, dabei zu sein… es zu begreifen. Es war wie ein Schalter, der umgelegt wurde und genauso ist es dann vielleicht auch in ihm gewesen. Es war vorbei… er wurde nicht gefragt, nicht mit einbezogen, also schaltete auch er um. Aus Selbstschutz vielleicht?“
    Eileen dachte einen Moment nach und sagte dann mit zittriger Stimme: „Aber… ich konnte doch nichts dafür! Ich war selbst überrumpelt und…“
    „Stopp, Frau Viersen“, fiel ihr die Psychologin ins Wort. „Das war keine Schuldzuweisung, nur eine Feststellung, eine Hypothese, mehr nicht! Es ist viel schief gegangen bei Ihnen, man hätte Sie sanfter informieren sollen, Ihnen Bedenkzeit geben sollen.“
    „Die Ärztin machte den Eindruck, als sei das gar nicht in Frage zu stellen“, wandte Eileen ein.


    „Ja – leider machen das viele so. Aber die Erfahrungen zeigen, dass es wichtig für die Frauen und auch die betroffenen Väter ist, sich Zeit zu geben. Sehen Sie, wenn solche traumatischen Dinge geschehen, sind wir nicht in der Lage, alles auf einmal auf zu nehmen und zu begreifen. Das ist wie mit einer Festplatte, die einfach zu voll ist und man versucht immer noch etwas darauf zu speichern. Wenn man das ganze langsam angehen lässt, ist die Chance größer, dass es nach und nach gespeichert und verarbeitet wird, so dass die Festplatte sozusagen gar nicht erst an ihre Grenzen stoßen muss. Manchmal passiert es eben doch, wenn sich viele, eindrückliche Ereignisse überschlagen. Dann ist es wichtig, dass man sie im Nachhinein zu sortieren und zu verarbeiten versucht – nur dann kann man damit abschließen.“
    „Und wie soll das gehen?“
    „Indem man darüber redet beispielsweise. Und anspricht, was da ist – ohne es zu bewerten. Natürlich sprechen wir alle gerne über Freude und nette Empfindungen, aber Wut oder sogar Hass – das sprechen wir nur ungern aus. Haben Sie und Ihr Mann jemals darüber gesprochen? Über das, was geschehen ist an jenem Tag?“
    Eileen schüttelte den Kopf. „Ich hab es einige Male versucht, aber… er wurde dann immer sehr aggressiv und… dann hab ich es irgendwann aufgegeben.“



    „Männer gehen anders damit um als Frauen. Ich denke, es war einfach viel Ungesagtes zwischen Ihnen … und ist es heute noch.“
    „Und das heißt?“
    Frau Kolopp lächelte. „Ich weiß nicht. Was heißt es für Sie?“
    „Ich… bin mir nicht sicher. Ich… bin trotzdem der Meinung, dass eine Beziehung mit ihm wieder scheitern würde. Ich… liebe ihn nicht mehr, oder nicht mehr genug.“
    Frau Kolopp nickte. „Es ist sehr mutig von Ihnen, sich das einzugestehen. Es zeigt, dass auch Sie sich weiter entwickelt haben. Und was ist mit Fabian?“
    „Ich weiß es nicht“, sagte Eileen schon wieder. „Ziemlich mau, was? Dass ich so gar nichts weiß.“


    „Man sagt, dass es zu einer der weisesten Aussagen gehört, zugeben zu können, dass man es nicht weiß“, erwiderte Frau Kolopp sanft. „Es gehört auch hier viel Mut dazu, und es zeigt, dass Sie nicht mehr die Kontrolle über alles haben möchten.“
    „Das klappt sowieso nicht“, erwiderte Eileen. „Ich… will das mit Fabian jetzt einfach mal auf mich zukommen lassen und sehen, wohin es führt.“
    „Das finde ich gut“, entgegnete die Psychologin. „Und heute Abend wissen Sie vielleicht schon mehr. Und Ihr Noch-Ehemann?“
    „Der weiß davon noch nichts, wieso auch, es ist ja noch nichts geschehen. Ich werde ihm am Wochenende sagen, was ich entschieden habe. Ich brauche noch einige Tage, damit ich mich nicht wieder so aufrege und dem Baby schade.“



    Wenige Minuten später ließ sich Eileen auf den Fahrersitz ihres Wagens fallen. Nachdenklich startete sie den Motor und bog auf die Hauptstraße ab.
    Die Psychologin hatte ihr einiges zum Denken mitgegeben. Hatte sie Marcel wirklich falsch eingeschätzt, vor allem was sein Verhalten nach der Fehlgeburt anging?
    Waren sie vielleicht einfach die ganze Zeit aneinander vorbei gelaufen?
    Zum ersten Mal begann sie die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Vielleicht hatte er genauso getrauert, und sie hatte seine Trauer genauso wenig bemerkt und respektiert wie er die ihre?
    Als er damals in ihr Krankenzimmer gekommen war – nach dem Eingriff – und so starr und steif dastand. Die Augen ins Leere, das Gesicht mit einer Härte überzogen, die sie sonst kaum an ihm kannte… immer hatte sie geglaubt, er habe sich mit Absicht distanziert oder es habe ihn einfach kalt gelassen, was geschehen war. Zum ersten Mal hatte sie das Bild von ihm anders vor Augen – genau hart, genauso kalt, genauso leer im Blick… doch mit einemmal sah sie in diesem Bild auch Einsamkeit, Trauer, Schmerz, Fassungslosigkeit.



    All das hatte sie nie gesehen, kaum in Erwägung gezogen. Sie hatte sich so danach gesehnt, getröstet, gehalten und verstanden zu werden. Hatte sie darüber vielleicht vergessen, dass Marcel all das vielleicht genauso benötigt hätte?
    Der Gedanke erschien ihr befremdlich, wo sie doch so oft versucht hatte, mit ihm zu sprechen oder einen gemeinsamen Weg zu finden, den Verlust irgendwie kenntlich zu machen.
    Sie seufzte und schüttelte den Kopf. Heute wollte sie nicht weiter darüber nachdenken.
    In anderthalb Stunden würde Fabian bei ihr zum Essen aufschlagen und sie musste sich sputen, um bis dahin fertig zu werden.
    Ihr Herz, das sich eben noch schwer und verwirrt angefühlt hatte, hüpfte bei dem Gedanken an das, was ihr nun bevorstand.
    Solche Gefühle hatte sie seit Jahren nicht mehr gehabt. Für einen Augenblick ergriff sie ein schlechtes Gewissen, dass sie die Gedanken um Marcel nun so einfach beiseite schob. Doch dann lächelte sie und schüttelte den Kopf.
    Es war an der Zeit, auch wieder andere Gedanken zuzulassen. Es war an der Zeit, auch einfach nur einmal an sich selbst zu denken und das, was das Leben ihr bot, zu genießen.
    Und mit Schmetterlingen im Bauch drehte sie das Radio auf und fuhr rasch nach Hause.

  • 51.

    Eileen zupfte nervös an ihrem Pullover herum und versuchte, tief durchzuatmen. Sie war furchtbar nervös.
    Es war schon so ewiglich lange her, seit sie so etwas zum letzten Mal gemacht hatte!
    Sie strich die Bettdecke auf dem Bett glatt, nur um irgendetwas zu tun, und ging dann nach unten ins Esszimmer.



    Aus dem Ofen drang der verführerische Duft des Brathühnchens, das sie nach ihrem Heimkommen rasch gewürzt und mit etwas klein geschnittenem Gemüse in die Röhre geschoben hatte.
    Sie überlegte, wann das Haus zum letzten Mal nach einem richtigen Essen geduftet hatte – es kam ihr fast fremd vor, das Haus so voller Licht und einem Hauch von Leben erfüllt zu empfinden.
    Sie warf einen Blick in den Ofen und stellte fest, dass der Vogel fast gar war.



    Ein nervöser Blick auf die Uhr folgte. Es war schon nach sieben Uhr. Sie ging zur Tür und warf einen kurzen Blick nach draußen. Doch es war ruhig und still.
    Nachdenklich kratzte sie sich am Kopf. Hatte sie Fabian vielleicht falsch verstanden?
    Nein, das konnte nicht sein. Sie seufzte und ihr wurde bewusst, wie wenig sie eigentlich über ihn wusste. Vielleicht war es ja relativ typisch für ihn zu spät zu kommen.
    Marcel war immer auf die Minute pünktlich gewesen und hatte sich immer fürchterlich über Marlene und Dirk aufregen können, die es nie schafften, die verabredeten Zeiten einzuhalten.
    Eileen grinste schief. Es war erst fünf nach sieben, was waren schon fünf Minuten?
    Sie musste sich eingestehen, dass sie dieses Überpünktliche nie gemocht hatte, zumindest nicht, wenn es sich um lockere, freundschaftliche Verabredungen handelte.
    Aber war es das denn?
    Sie tigerte ruhelos durchs Haus, während sie weiter überlegte. Es war ein Date.
    „Oh mein Gott“, murmelte sie. „Wann hatte ich so etwas zum letzten Mal?“
    Nervös ging sie erneut ins Badezimmer und wusch sich gedankenverloren die Hände, während sie sich zu erinnern versuchte, wie es damals mit Marcel gewesen war.



    Sie musste unwillkürlich lächeln, als sie sich an ihr erstes Treffen erinnerte. Ihre damalige Freundin Anke hatte sie mit auf eines dieser Fußballspiele geschleppt, und sie war davon so überhaupt nicht begeistert gewesen.
    Doch Ankes damaliger Freundin Jörn spielte an diesem Tag, und da Anke furchtbar in ihn verliebt war, wollte sie ihn anfeuern gehen.
    Wieso Eileen unbedingt mitgehen musste, hatte diese schon damals nicht verstanden. Wahrscheinlich wäre Anke sich ohne sie einfach verloren vorgekommen, und da Eileen ihr in der Regel keine Bitte hatte abschlagen können, war sie eben mitgekommen.
    Eigentlich war an diesem Tag ein gemeinsamer Tag im Shoppingzentrum geplant gewesen. Doch nachdem beide durch eine Reihe von Geschäften geschlendert waren, hatte Anke seufzend darauf hingewiesen, wie gerne sie den Jungs heute beim Fußball zugeschaut hätte.
    Und dann waren sie doch auf dem Fußballplatz gelandet.



    Jörns Team spielte gegen das, in dem Marcel spielte.
    Sie erinnerte sich noch genau. Ein Mitspieler von Jörn foulte Marcel derart böse, dass er nicht nur die rote Karte bekam, sondern Marcel humpelnd vom Platz ging und auf der Mannschaftsbank Platz nahm.
    Da es sich um einen winzigen Platz am Stadtrand handelte, standen genau genommen nur wenige Bänke am Spielfeldrand – und Mannschaftsbank- und Zuschauerbank waren letztlich nicht voneinander zu unterscheiden.
    So hatte Marcel sich nur wenige Meter neben sie fallen lassen, während der selbst ernannte „Medical Chief“ des Teams ihm wild mit einem Eis-Spray vor der Nase herumfuchtelte, das Marcel dankend ablehnte.
    Eileen war letztlich hauptsächlich durch die amüsante Szene zwischen dem Jungen mit dem Eis-Spray und Marcel auf letzteren aufmerksam geworden. Dieser bemerkte ihren Blick und zwinkerte ihr mit einer Grimasse zu, die so viel heißen sollte, wie „immer dieser selbst ernannte Mannschaftsarzt“ – später hatte Eileen diesen kennen gelernt, er wurde von allen nur „Herbie“ genannt und hatte von Medizin eigentlich keine Ahnung, sah das selbst aber anders, sein „Studium“ bestand lediglich aus dem regelmäßigen Genuss etlicher Arztserien – und Eileen musste lachen.



    Dann musterte sie ihn genauer, seine muskulösen Beine, von dem er sich eines mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb, während sich sein Stulpen langsam von dem Blut aus der relativ beeindruckenden Schürfwunde verfärbte – sein verschwitztes Haar, das ihm an den Schläfen klebte und dabei trotzdem gut aussah und seine braunen, entschlossenen Augen.
    Sie spürte, dass er ihr gefiel… mehr aber auch nicht.


    Nachdem Marcel sich von „Herbie“ hatte verarzten lassen – natürlich ohne Eisspray und nur mit einem großen Pflaster – verschwand er in der angrenzenden Turnhalle und kam eine Weile später, als gerade die zweite Halbzeit anfing, wieder zurück, frisch geduscht und attraktiv und adrett gekleidet, so wie es bei ihm immer der Fall gewesen war.
    Er setzte sich neben Anke und Eileen – sie waren mehr oder weniger die einzigen Zuschauer – und begann ein belangloses Gespräch mit beiden – wo sie her kämen, für welchen Verein sie wären, wie alt sie seien… es war nicht mehr als harmloser Small Talk, zumindest zu Beginn.
    Nach etwa zwanzig Minuten wechselte der Trainer Jörn aus und dieser kam geschwitzt zu Anke, woraufhin diese aus dem Gespräch ausstieg und mit ihm in der Turnhalle verschwand.
    Eileen blieb peinlich berührt zurück und wechselte einen verheißungsvollen Blick mit Marcel. Die Peinlichkeit der Situation ließ beide dann in Gelächter ausbrechen und nach und nach entwickelte sich zwischen ihnen ein weitaus angeregteres Gespräch als zu Beginn.



    Bald schon merkten beide, dass es zwischen ihnen zu funken begann. Als Jörn und Anke dann wieder zurück kamen und beide Mannschaften beschlossen, ihr Unentschieden am Abend in der nächsten Kneipe zu feiern, ließ Eileen sich gerne überreden, mitzugehen.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte sie gerade erst eine Beziehung hinter sich – ihre zweite, um genau zu sein, mit ihrer Jugendliebe Stephen. Eileen hatte ihn auf der Berufsschule kennen gelernt, irgendwann hatten sie sich verliebt und waren fast drei Jahre ein Paar gewesen, bis sie beide gemerkt hatten, dass zwischen ihnen nichts mehr war.
    Stephen war kurz nach der Beendigung der Beziehung zurück nach England gezogen, wo er ursprünglich her stammte, also wäre die Trennung so oder so gekommen.
    Eileen hatte zu jener Zeit keine Lust auf eine neue Beziehung und fühlte sich als Single ganz wohl. Sie hatte erst vor kurzem ihre Ausbildung zur Bürokauffrau abgeschlossen, arbeitete immer noch in ihrem Ausbildungsbetrieb in der Buchhaltung und wohnte noch bei ihren Eltern, auch wenn sie vor hatte, möglichst bald auszuziehen.
    Eigentlich hatte sie geplant, mit Anke eine kleine WG zu eröffnen, seit diese aber so furchtbar in Jörn verliebt war, standen diese Pläne in den Sternen.
    Der Abend wurde feucht-fröhlich und Eileen und Marcel kamen sich schnell immer näher.


    Sein nach Alkohol, Zigarren, AfterShave und Schweiß riechender Körper kam ihrem immer näher und ließ sie sich neblig im Kopf fühlen.
    Stephen hatte nie so gerochen, nie so gesprochen, sich nicht so bewegt. Alles an Marcel schien so erwachsen, so maskulin, so anziehend, attraktiv und aufregend zu sein.
    Als der Abend sich dem Ende zuneigte, war es bereits zum ersten, wilden Kuss gekommen und hätte sie mehr getrunken, wäre es sicher auch noch weiter gegangen.



    Sie tauschten ihre Telefonnummern aus, aber es herrschte für zwei Wochen Funkstille. Eileen hatte nicht den Mut, ihn anzurufen – und er meldete sich nicht von sich aus.
    Dann endlich klingelte eines Abends das Telefon – und sie verabredeten sich in einer Studentenbar, die Marcel auf dem Campus kannte. Er war zu jener Zeit noch mitten im Architektur Studium.
    An diesem Abend war die Anziehungskraft zu stark, als dass sie beide sich dagegen hätten wehren können – und am nächsten Morgen erwachte sie nackt an ihn gekuschelt im Bett seines kleinen Studentenzimmers.
    Sie lächelte heute noch, wenn sie daran zurück dachte. Ja, das war wohl ihr letztes Date in dieser Form gewesen.



    Danach hatten sie sich fast täglich gesehen, sie hatten keine Worte benötigt, um zu wissen, dass sie nun ein Paar waren.
    Schon ein halbes Jahr später hatte Marcel von Heiraten gesprochen, doch Eileen fühlte sich zu jung dazu. Aber zusammenziehen war ein Kompromiss, mit dem sie gut leben konnte, ohnehin wo Anke inzwischen mit Jörn in eine andere Stadt zu ziehen plante, da dieser dort eine Stelle angeboten bekommen hatte.
    Sie mieteten sich gemeinsam eine kleine Wohnung in der Nähe des Campus. Eileen suchte nach einem neuen Job, um etwas mehr zu verdienen – und bekam die Stelle bei „Kuhrmaier Marketing“ innerhalb weniger Wochen.
    Marcel ging neben dem Studium arbeiten, und zusammen ließ die Wohnung sich gut finanzieren. Nach zwei weiteren Jahren machte er den Abschluss und bekam einen Job in einem kleinen Architektenbüro. Nur wenige Tage danach machte er ihr einen Heiratsantrag. Sie erinnerte sich noch daran, als sei es gestern gewesen.
    Er hatte sie schick zum Essen eingeladen, danach waren sie im Park spazieren gegangen. Er fiel vor ihr auf die Knie und präsentierte ihr den schönsten Ring, den sie je gesehen hatte.
    Eileen schüttelte heute lächelnd den Kopf, wenn sie daran dachte.
    Es war furchtbar romantisch gewesen, fast schon lächerlich romantisch. Sie seufzte. Wer hätte damals gedacht, wo das alles hin führen sollte?
    Sie sparten fleißig und heirateten im folgenden Sommer.
    Kurz danach bekam Marcel den Job, den er auch heute noch hatte, und sie konnten sich das Haus kaufen und umziehen.



    Eileen starrte sich nachdenklich im Spiegel an. Schon seltsam, wie sich das Leben entwickelte. Und heute stand sie hier, in dem gemeinsam gekauften Haus, und wartete auf einen anderen Mann.



    Für einen Moment kam sie sich furchtbar schäbig vor, bis sie sich in Erinnerung rief, dass Marcel schon lange eine Andere in sein Leben gelassen hatte. Das schlechte Gewissen verschwand gleichzeitig mit dem Ton der Klingel, der durchs Haus schellte.
    Nervös richtete Eileen sich auf, zupfte noch einmal an sich und ihrer Frisur herum und ging dann zur Tür, um zu öffnen.


  • Sooo
    und dann hab ich noch 3 Outs für Euch.


    Ist das nicht süß? Ich sage ja, so "fies" Marcel in der Story auch wirken mag, als Sim ist er ein echt treues Seelchen




    Auf der Party vollführen MArcel und Eileen wirklich eigenartige Moves. Naja, sie waren ja auch noch jünger :D




    Und ihre Freundin Anke wird ständig vom Jörn-Sim abgewiesen, was zu folgender Szene führt:





    Das war es nun aber wirklich für heute :)

  • Na hoppla - da haben wir jetzt ja auch die gute Eileen als eine andere kennengelernt: eine, die sich nicht unbedingt gleich Hals über Kopf verliebt, sondern die tatsächlich zunächst nur ein bisschen Gefallen an Marcel gefunden hatte, die nicht so schnell so ernst machen wollte und die sich ein bisschen hat überrumpeln lassen. Das klingt alles so, als hätte Marcel die erste Zeit viel zu Kämpfen gehabt, bis er Eileen wirklich "sein" nennen konnte. Was ist danach passiert? Wurde Eileen-Ehefrau dann vielleicht zu zahm, zu voraussichtlich, zu "sein"? Keine Herausforderung mehr? Deswegen das Auseinanderleben? Und dann kam die Schwangerschaft und es gab eine neue Herausforderung: Papa werden und Papa sein, etwas, das er noch nicht kannte. Neue Spannung im Alltag.
    Zudem: Marcel hat studiert, Marcel hat eine Frau gefunden, die ihm gefiel und hat sie umgarnt, Marcel ist mit ihr zusammengezogen, Marcel hat einen guten Job gefunden, Marcel hat ein Haus kaufen können, Marcel gelang es, seine Frau schwanger werden zu lassen... Bis zum Kindestod ist also ALLES nach Plan verlaufen, Marcel ist alles gelungen. Und dann kommt das erste Mal ein Einbruch; sein Kind stirbt. Ein richtiges Trauma, vor allem, wenn man nie zuvor eines hatte, wenn einem immer alles gelungen ist und man demnach nicht weiß, wie man mit so einem Schicksalsschlag zurecht kommen soll. War Marcel letztendlich einfach nur überfordert und hat Trost bei Bettina gesucht, weil er wieder einen Erfolg brauchte und seiner eigenen Frau ja nicht zu helfen wusste?


    Mir gefällt auch, dass man endlich mal suggeriert (denn genau wissen wir es ja immer noch nicht - das sind alles nur die Vermutungen der Psychologin und von Eileen!) bekommt, dass Marcel in der Tat gelitten hat und keineswegs so hart ist, wie er oft rüberkommt. Ich denke ja auch, dass er wirklich gelitten hat - dass er nach der Ankündigung, dass Eileen wieder von ihm schwanger ist, gleich wieder zu ihr wollte, spricht dafür; da weitermachen, wo sie vorher aufgehört haben und alles, was davor war, kann vergessen werden. Wie bei einem Spiel: du hast verloren, na gut, du spielst noch mal.
    Dann kommt er mir auch ganz schön unreif vor - wie gesagt, es ist immer alles nach Plan verlaufen, er musste nicht an einer Herausforderung - einer reellen - reifen. Und damit meine ich jetzt eben etwas Außerplanmäßiges. Marcel konnte also bisher immer innerlich ein kleiner Junge werden; das Schicksal ist seine Mama die ihm alle Gefahren aus dem Weg räumt. Während zum Erwachsenwerden aber gehört, das Mama loslässt und man alleine stehen muss, in Wind und Regen...


    Nein, wirklich, das gefällt mir!


    Jetzt bin ich gespannt, wie das Date mit Fabian verläuft, nachdem Eileen sich all diese Gedanken gemacht hat und ihn zwangsläufig mit Marcel und ihrem ersten Date mit ihm vergleichen wird. Ich denke aber, Fabians Chancen stehen gut, denn sie ist ja jetzt schon sehr viel verliebter, als sie damals in Marcel war. Hoffentlich müssen wir jetzt nicht wieder so lange auf die Fortsetzung warten ;)

    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="#a0522d"]life is what happens when you're busy making other plans.[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • Ui, gleich zwei Kapitel auf einmal, da warst Du ja fleißig. Gut, dass die CD wieder aufgetaucht ist, und vor allem, dass sie noch in Ordnung war, nachdem sie hinter dem Schreibtisch gelandet ist. ;)


    Die Therapiesitzung im ersten Teil fand ich wieder sehr interessant. Ich finde es gut, dass Frau Kolopp den Advocatus diaboli spielt und Eileen immer wieder überrascht, indem sie etwas sagt, womit diese nicht gerechnet hat und das scheinbar im Widerspruch zu vorherigen Aussagen steht. Auf diese Weise zwingt sie Eileen tatsächlich, die Sache von allen Seiten zu beleuchten und alles zu bedenken, und zu einer wirklich gut durchdachten Entscheidung zu kommen.
    Und dazu gehört eben auch, die eigene Einschätzung vergangener Situationen nochmal zu beleuchten und zu hinterfragen, wie Marcels Haltung während der Fehlgeburt. Fabian hatte ja auch schon mal so etwas in dieser Richtung gesagt - ob sie sich sicher sei, dass Marcel tatsächlich so gleichgültig war, wie sie glaubt.
    Auch der Rückblick hat mir gut gefallen, zeigt er doch die schönen Seiten, die es zwischen Marcel und Eileen gegeben hat. Ich hatte aber ein wenig das Gefühl, als ob das Ganze so etwas wie eine Abschlußbetrachtung seitens Eileen war - man wirft noch einen letzten, vielleicht auch wehmütigen Blick zurück, bevor man dann endgültig weiter geht.
    Was ich im Übrigen auch richtig finde, denn selbst wenn Eileen Marcel noch lieben sollte, stehen die beiden mittlerweile an ganz unterschiedlichen Punkten. Marcel hat das, was da schief gelaufen ist, nie wirklich verarbeitet, er ist einfach davon gelaufen und hat sich einer anderen Frau zugewandt, mit der es wieder ganz einfach war. Und mir kommt es fast so vor, als wollte er, als er von Eileens erneuter Schwangerschaft erfahren hat, einfach da weitermachen, wo sie vor der Fehlgeburt aufgehört hatten. Als hätte es die Zeit dazwischen nicht gegeben, wie ein Kind, das sich einfach die Augen zuhält. Das geht aber nicht, und Eileen ist da schon so viel weiter.
    Und außerdem ist da ja auch noch der schnuckelige Fabian, nicht wahr. ;)
    Bin schon sehr gespannt, wie das Date verläuft!


    Liebe Grüße!

  • Jetzt wäre mir doch fast durchgegangen, dass du eine bzw. zwei Fortsetzungen gepostet hast :eek:


    Eileen scheint wirklich eine gute Psychologin gefunden zu haben. Sie führt sie nur durch alles, greift aber nicht ein - sowas findet man leider nicht immer!
    Die ganzen Gedanken die sich aus den einzelnen Puzzelstücken zusammensetzen sind wirklich total interessant! Auch, dass sie erkannt hat - für sich - das Marcel doch nicht das "Ungeheuer" nach der FG war, wie erst hingestellt.
    Ich musste es leider auch feststellen, dass Männer einfach anders trauern, schon alleine, weil sie noch gar keine Bindung zu dem Wesen haben, was sich da im Mutterleib bildet... wie sollten Männer auch?


    Und bei einem Arzt würde ich nie pünktlichkeit verlangen ;) Ein Notfall und schwup wird es schon später... ich glaube daran muss sie sich gewöhnen ^^


    Sehr schön fand ich die Rückblende, wie Marcel und Eileen sich kennen gelernt haben. Erst zögernd und dann direkt richtig zur Sache ^^ und es hat ja funktioniert, wieso auch nicht?


    Ein schlechtes Gewissen sollte sie auf jedenfall nicht haben - ihr Ex ist ja keinen deu besser. Also liebe Eileen: Genieß den Abend, wie auch immer er enden wird... *wart*

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
    ***************[/CENTER][/COLOR]




    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="Sienna"]P.S. Für Rehctshcbriefleher wird kiene Hatufng übrnemoemn! *g*[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • @Fasti: Leider hats mit der FS nun doch sehr lange gedauert, auch mit dem KOmmi. Schande über mein Haupt. Deine gedankengänge bzgl. MArcel und den Plänen, die er hatte, finde ich sehr schlüssig.
    Und ja, jetzt sehen wir auch langsam mal, dass MArcel auch seine eigene Geschichte und Leidensgeschichte hat.


    @Juls: Du hast ja mit FastFoward die gleiche Meinung bzgl. der Tatsache, dass Marcel vielleicht einfach an der Stelle, an der er vorher "stecken blieb" - nach der Fehlgeburt - weitermachen will. Das ist eine sehr interessante Blickweise, und das würde vielleicht auch erklären, wieso alles bei Marcel so hopplahopp ging: die Affäre, dann der Auszug nach der Entdeckung, dei Trennung usw. - und nun wieder "back to normal" sein soll.


    Kiara: Ja, Männer trauern wirklich anders, so wie ja alles von Männern irgendwie anders empfunden wird als von Frauen, Ob es wirklich nur der Bindung liegt, wer weiß...



    Heute gibt es endlich, endlich eine FS. Ich hoffe,d ie nächste dauert nicht wieder fast 3 Monate *schääääm*

  • ... sorry, ich weiß, Fabian hat in dieser was anderes an als im letzten Bild von 51. Aber ich wollte deswegen nicht nochmal alles neu fotografieren


    52.

    Fabian lächelte sie an und mit einemmal war ihre Nervosität wie weggeflogen.
    „Hei“, sagte er schlicht, als sie ihn herein bat. Neugierig sah er sich um, während er ihr ins Wohnzimmer folgte.
    „Nun, das… ist das Wohnzimmer“, sagte sie und kam sich dabei reichlich lächerlich vor, wo sich diese Tatsache eigentlich von selbst erklärte.
    „Es ist groß“, erwiderte Fabian schlicht.



    Eileen nickte. „Ich kann nicht klagen.“
    Fabian sah Eileen an und zog dann eine Grimasse.
    „Ich bin ein schlechter Gast“, gestand er. „Ich habe nichts mitgebracht.
    „Musstest du doch auch nicht“, begann Eileen, doch er schüttelte rasch den Kopf.
    „Nein, das weiß ich, aber das macht man doch eigentlich so. Nur… Wein war in deiner Situation ja nun nicht gerade angebracht.“ Er zwinkerte. „Also hab ich nachgedacht, was sonst passen könnte. Aber dann fiel mir auf, dass ich überhaupt nicht weiß, was du so magst. Ich dachte an Pralinen, das fand ich dann aber doch auch sehr klischeehaft und langweilig. Und seien wir doch mal ehrlich, in so einer Schachtel mag man doch mindestens die Hälfte nicht, oder?“



    Eileen lachte auf. „Ich kann Pralinen nicht ausstehen, egal welche Sorte. Nur ganz selten esse ich mal ein bisschen Haselnußkrokant, aber das war es dann auch schon.“
    Fabian seufzte erleichtert auf. „Himmel, habe ich ein Glück, ich dachte schon, du sagst jetzt, dass du jedwede Pralinensorte abgöttisch liebst. Nun, ich dachte auch an Blumen“, erklärte er weiter und kratzte sich hilflos am Kopf. „Aber ich wusste auch da nicht, welche Sorten du magst. Und am Ende bringe ich Dir irgendetwas mit, auf das du allergisch reagierst. Stell dir nur mal vor, du hättest den ganzen Abend hier gesessen und geniest, nur weil du aus Höflichkeit nichts gesagt hättest.“
    Eileen grinste und schüttelte den Kopf. „Diesmal kommst du nicht so ungeschoren davon, Fabian, ich liebe Blumen, und mir wäre keine Allergie auf irgendwelche Sorten davon bekannt.“



    Fabian zog eine Grimasse. „Das war mir klar, man kann ja nicht zweimal Glück haben.“
    Eileen winkte ab. „Aber gräm dich nicht, du solltest ja auch gar nichts mitbringen, letztlich war unser Treffen heute doch auch sehr kurzfristig.“
    „Trotzdem“, beharrte Fabian, nun ernster. „Man macht das eigentlich so. Aber offen gestanden halte ich nichts davon, nur aus Höflichkeit etwas zu besorgen, von dem ich nicht einmal weiß, ob es dir gefallen würde.“
    „Das finde ich sinnvoll“, erwiderte Eileen. „Das Essen ist schon fast fertig. Ich hoffe, du magst Brathuhn?“
    Fabian lachte.
    „Ich bin ein Mann, Eileen, und der männliche Homo Sapiens ist allgemeinhin auch als *Allesfresser* bekannt.“
    Eileen zuckte mit den Schultern. „Nun, dann hast du Marcel noch nicht kennengelernt, der würde eher in die Rubrik *Verwöhnter Magen* fallen.“
    Fabian machte eine wegwerfende Handbewegung. „Das mag daran liegen, dass er von dir bekocht wurde, denn wenn es so gut schmeckt wie es schon von draußen gerochen hat, ist mir klar, dass man nach und nach nicht mehr alles essen mag, weil man besseres gewöhnt ist.“
    Eileen schubbste ihn.



    „Hör mit diesem Geschmeichel auf, Fabian, das ist ja kaum zu ertragen.“
    Er zwinkerte und folgte ihr in die Küche, wo sie noch einmal einen prüfenden Blick in den Ofen wagte.
    „Kann ich Dir denn etwas helfen?“
    „Nein, es ist alles fertig. Setz dich ruhig schon mal an den Tisch.“
    Fabian nickte und ging wieder hinaus ins Esszimmer.
    Etwas mehr als eine Viertelstunde später rieb er sich den Bauch und schob den Teller von sich.
    „Das war köstlich, Eileen, wirklich. Und das ist jetzt kein Geschmeichel, ich mein´s ganz ernst.“



    Eileen nickte und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Ich muss zugeben, mir hat´s selbst geschmeckt. Ich habe schon seit Wochen nicht mehr richtig gekocht. Wie gut, dass man das nicht verlernt.“
    Fabian kratzte sich am Kopf. „Ich hab es offen gestanden nie richtig gelernt. Ich bin da vermutlich ein typischer Junggeselle – wie gut, dass es Fertiggerichte gibt.“
    Eileen lächelte. „Naja, da wirst du kein Einzelfall sein. Aber ist das nicht total ungesund? Ich meine, du - als Arzt…“
    Fabian verdrehte die Augen und lehnte sich genüsslich im Stuhl zurück.
    „Jaja, diese Leier – wir Ärzte sind auch nur Menschen. Natürlich weiß ich, dass Obst und Gemüse und frisches Essen gesünder sind, aber deswegen setze ich es noch lange nicht um. Ich gestehe es ja.“
    Sie lachte leise. „Entschuldige, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen.“ Sie dachte einen Moment nach. „Irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, dass du wirklich Arzt bist. Also, ich meine… wenn ich dich nicht auf diese Weise kennen gelernt hätte, zumindest besser, wäre ich nie darauf gekommen.“


    Fabian sah sie neugierig an. „Ach nein? Du meinst, als wir uns damals in der Bar das erste Mal gesehen haben, dachtest du, ach schau mal an was für ein netter Frisör?“
    Sie lachte auf. „Äh – nein, Frisör hätte ich nun auch nicht unbedingt gedacht.“
    „Was denn dann?“
    Sie zwinkerte. „Baggerfahrer auf dem Mond vielleicht?“
    Er lächelte. „Das hast du dir natürlich direkt gemerkt.“
    „Nun, es ist ein ziemlich außergewöhnlicher Berufswunsch. Selbst für ein Kind. Aber mal ehrlich – ich kann dir nicht sagen, was für einen Beruf ich dir zugetraut hätte, aber als Arzt sah ich dich nicht. Du bist so… anders als man sich einen Arzt vorstellt.“
    „Inwiefern?“
    „Naja… du bist…“, sie schluckte und wurde plötzlich verlegen. „So… nett und einfühlsam und sanft und… lustig, ja. Humorvoll und… verständnisvoll. Du hörst zu und… gibst einem das Gefühl, dass man etwas Besonderes ist.“
    „Und das alles passt nicht zu dem Bild, das du von einem Arzt hast?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nimm es mir nicht übel, aber die Ärzte, die ich bisher kennen lernte, waren ganz anders.“



    Fabian dachte einen Moment nach und sagte dann: „Ich weiß natürlich nicht so genau, wie ich auf Patienten wirke. Und ich versuche logischerweise, nett und freundlich zu sein und mich in die Menschen hinein zu fühlen. Ich denke, das ist man ihnen schuldig, aber – es ist schwierig, Eileen.“ Er wurde ernst und nachdenklich, während er weitersprach: „Weißt du, als Arzt sieht man oft so viel Leid. Wahrscheinlich in jedem Gebiet, aber als Neurologe ohnehin. Wie oft hatte ich schon Kinder oder Jugendliche, denen wir einfach nicht helfen konnten. Die nicht gehen konnten, sich manchmal kaum bewegen, durch frühe Krankheiten oder Unfälle. Und ihre Augen sehen einen an und flehen, ihnen zu helfen – aber man kann nicht.“ Er seufzte tief. „Das ist so wahnsinnig schwer zu ertragen, man … wird so… hilflos. Oder die Hirntumorpatienten – jede Schicht ist betroffen, erst vor wenigen Tagen hatte ich eine Frau, die nicht einmal 20 war, und der ich sagen musste, dass sie mit diesem Tumor ihren zwanzigsten Geburtstag vermutlich nicht einmal erlebt. Ich weiß gar nicht, wie ein Onkologe dieses Leid aushält, ich bin froh, dass ich mich gegen dieses Gebiet entschieden habe, aber… auch wenn ich an die Demenzkranken denke, es ist erschreckend mit anzusehen, wie man im Alter seine ganze Persönlichkeit, seine Erinnerungen einfach so… verliert. Sie… sind einfach nicht mehr da. Ich meine, das muss man sich mal vorstellen, ein ganzes gelebtes Leben… wird irgendwie vergessen, und es gibt nichts, das wirklich helfen kann. Das ist oft sehr frustrierend. Und dann tut es ganz gut, eine Mauer zu bauen und sich nicht so sehr darauf einzulassen, Eileen. Vielleicht mag das falsch sein, denn es sind Menschen, mit denen wir arbeiten. Aber auch wir sind das, und wir müssen uns wohl… ja, schützen.“
    Er sah sie an.
    Sie schwieg einen Moment betroffen und erwiderte dann: „Ja, Fabian, das verstehe ich ja. Oder versuche es zu verstehen. Trotzdem… mh, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll… trotzdem bist du anders als die anderen Ärzte, die ich kenne.“


    „Ja, Eileen, aber du kennst mich auch nicht nur als Arzt… das vielleicht sogar am wenigsten von allem.“ Er lächelte. „Und ich bin froh darum.“
    Sie lächelte zurück. „Ich auch. Auch wenn ich gar nicht undankbar bin, dass mich der Weg neulich ins Krankenhaus geführt hat. Sonst säßen wir ja jetzt nicht zusammen hier.“
    Er nickte. „Ganz recht.“
    Einen Moment entstand eine fast peinliche Stille, dann stand Eileen auf und sagte: „Wärst du mir böse, wenn wir auf die Couch umziehen? Mein Rücken macht diese Stühle irgendwie nicht mehr lange mit.“
    Er folgte ihrem Blick auf ihren Bauch und schluckte. „Entschuldige, daran hab ich nicht gedacht. Natürlich, lass uns rüber gehen.“
    Sie nahmen beide auf der Couch platz, je in einer Ecke der beiden im Rechtwinkel stehenden Garnituren.
    „Hast du eigentlich noch mal Schmerzen gehabt?“, fragte Fabian und deutete auf Eileens Bauch.



    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich denke, es war nur die viele Aufregung.“
    Fabian nickte langsam und sagte dann zögerlich: „Eileen… ich… es geht mich nichts an, aber… ich habe mich gefragt, was dich so sehr aufgeregt haben kann, dass es derartig heftige Konsequenzen hat…“
    Eileen schluckte schwer. Was sollte sie jetzt sagen?
    „Es… war mal wieder … schwierig“, sagte sie langsam. „Mit Marcel. Es… ist einfach kompliziert.“



    Fabian nickte wieder. Sie schwiegen, und niemand schien mehr in der Lage, das Schweigen zu brechen. Es mutete an, als hinge der Name „Marcel“ wie ein Damoklesschwert über ihnen.
    „Seit… wann seid ihr getrennt? Ich hab dich das nie gefragt“, brach Fabian plötzlich das Schweigen.
    „Es sind jetzt gut drei Monate“, erwiderte Eileen. „Die Trennung kam unmittelbar nach… danach.“ Sie zeigte auf ihren Bauch und zum ersten Mal seit sie Fabian kannte, hatte sie das Bedürfnis, ihn am liebsten vor ihm zu verstecken.
    Fabian nickte erneut, ohne etwas zu erwidern.



    Nach einer Weile sah er auf die Uhr und sagte: „Vielleicht sollte ich lieber gehen? Du siehst ein wenig müde aus. Du warst heute arbeiten, oder?“
    Eileen nickte. „Ja, war ich.“
    Fabian stand auf. „Dann sollte ich dir vielleicht lieber ein wenig Ruhe gönnen, mh?“
    Eileen wusste nicht, was sie sagen sollte. Irgendetwas hatte die Stimmung kippen lassen, und auch wenn sie es in seiner Nähe sonst nie getan hatte, fühlte sie sich nicht mehr wohl in der Situation.
    Da sie gar nichts sagte, gingen sie langsam in den Flur, wo er die Tür öffnete. Er lächelte sie an, aber das Lächeln kam nur mühsam in seinen Augen an.
    „Danke für das leckere Essen“, sagte er.
    „Bitte, gerne geschehen“, erwiderte Eileen hilflos. Sie hatte das Gefühl etwas sagen, etwas tun zu müssen, wusste aber nicht, was.
    „Sehen wir uns morgen?“, stieß sie hervor, als Fabian schon die erste Treppenstufe hinunter gegangen war. Er drehte sich zu ihr und nickte. „Ja, natürlich, wie besprochen, oder?“
    „Ja, wie besprochen.“



    Er tippte sich zum Abschied gegen die Stirn und sagte „Schlaf gut“.
    Eileen sah ihm nach, wie er im Inneren seines Autos verschwand, während die Haustür langsam und geräuschvoll ins Schloß fiel.
    Sie schluckte bitter.
    Und hatte mit einemmal das Gefühl, schon wieder etwas verloren zu haben. Etwas, das vielleicht noch wertvoller gewesen war als alles andere, was sie bisher erlebt hatte.



  • Oh wie schön, es geht weiter :-)
    Hm, das lief nun aber nicht so gut - Das wird nun wieder spannend, obwohl es irgendwie gemein ist, das es für Eileen nicht einmal wirklich gut laufen kann :D Wieso ist es denn nun plötzlich so komischen zwischen den beiden? Fürchtet Fabian, das Eileen eben doch noch etwas für Marcel, der ja nun wirklich blöd ist, empfindet?
    Hoffe die nächste Fortsetzung lässt nicht sooo lange auf sich warten ;-)
    lg

    _______________________________
    Benutzt jemand mehr als drei Ausrufezeichen ist das ein sicheres Zeichen dafür, das derjenige seine Unterhose auf dem Kopf trägt.

    Einmal editiert, zuletzt von Lady in Black ()

  • Hm. Ist ja jetzt nicht so spitze gelaufen.
    Das Thema Ex-Beziehungen ist ja ohnehin schon kritisch, aber bei einer Verabredung... Autsch.


    Marcel hat wieder alles ruiniert, und dafür muss er noch nicht mal anwesend sein. :angry


    Ist halt schwierig, sie denkt noch viel an ihn oder über ihn nach.
    Eileen hatte eine lange, intensive Beziehung zu ihm, und die Trennung ist ja auch noch relativ frisch. Zudem wohnt sie noch im gemeinsamen Haus, alles erinnert irgendwie an ihn, siehe Thema Essen. Eileens Gedanken springen gleich zu Marcel, zwar nur, wie schwierig - also negativ - es in diesem Bezug mit ihm war, aber trotzdem.


    Das kann ja noch was werden mit den Dreien.


    Ich glaube, kein Arzt ist vor dem Leid gefeit, aber in einem Krankenhaus ist es natürlich besonders schlimm.
    Unfallpatienten, Krebskranke, Komapatienten etc.
    Ist ja aber auch schon hart, als z.B. Hautarzt/Allergologe zu sehen, wie sich ein Kind mit Neurodermitis oder Asthma über Jahre bzw. lebenslang herumplagt.


    Eine sehr nachdenkliche Fortsetzung, aber sehr gut.
    Ich bin schon gespannt auf die nächste.


    Liebe Grüße
    Appolonia

  • Hm, das ist ja leider nicht ganz so gut gelaufen.
    Obwohl die Beiden doch eigentlich ganz gut miteinander reden können, scheinen sie hier doch einen Punkt gefunden zu haben, an dem sie vorsichtig umeinander rumeiern - Marcel, vielleicht auch das Baby.
    Vermutlich ist sich Fabian nicht sicher, was Eileen noch für Marcel empfindet, und noch viel weniger sicher ist er sich vermutlich, ob er was darüber hören will und was er Eileen wünschen soll, kollidiert das womöglich mit seinen eigenen Hoffnungen.
    Und Eileen ist vermutlich ähnlich unsicher, weiss sie doch nicht, wie sie Fabians Interesse einschätzen soll.
    Bleibt zu hoffen, dass beide möglichst bald in eine Phase in ihrer Beziehung eintreten, in der sie solche Gefühle und Ängste aussprechen können und klären können, wer was (noch) für wen empfindet oder auch nicht. ;)


    LG!

  • @LadyinBlack: Ich denke, dass es vielleicht einfach auf einmal so bewusst wurde, ihnen beiden, dass Eileen noch irgendwie - eben durch die SS - in einer Beziehung hängt, die jedwedem anderem im Weg steht. Oder aber Fabian empfindet eben wirklich nichts für sie außer freundschaftlich-hilfsbereite Gefühle und bemerkte ggf. dass sie mehr empfinden könnte und hat in dem Moment zurück gerudert. Wer weiß.... die nächste FS wird euch da schon etwas mehr Licht ins Dunkle bringen :)


    Appolonia: Ja, da schreibst Du was wahres. Natürlich kommen immer noch Assoziationen auf, weil Eileen ja auch noch gar nicht so ganz mit Marcel abgeschlossen hat. Das ist durch das Kind ja noch schwieriger ...


    @Juls: Ja, das stimmt - Macel, das Baby. Das ist ja auch eine blöde Situation für beide... im nächsten Teil werdet Ihr zumindest sehen, wie es um die Gefühle der beiden steht - und mal eine andere Seite an Fabian kennenlernen :)


  • 53.

    Sie weinte vor Frust, als sie das Geschirr in die Spülmaschine stellte und die Hühnchenreste in Aufbewahrungsboxen legte, die sie in den Kühlschrank verfrachtete.
    Müde warf sie einen Blick auf die Uhr, nachdem sie die Küche aus lauter Frust und Gefühlsdurcheinander blitzeblank gewienert hatte.



    Es war erst kurz nach neun, der Abend war viel rascher zu Ende gegangen als sie je gedacht hätte.
    Eileen starrte zum Fenster hinaus. Es hatte schon wieder zu schneien begonnen.
    Seufzend drehte sie sich um und betrachtete die wenige Weihnachtsdekoration, die sie heute noch in aller Eile gekauft und aufgestellt hatte.
    Sie hatte gehofft, dass der Abend ihr neue Hoffnung machen würde. Auf was, das wusste sie selbst nicht mehr so recht. Sie konnte auch nicht sagen, was genau sie sich erhofft hatte. Was hätte passieren sollen, können, dürfen…
    Aber dass es so ausgehen würde, das war ihr nicht in den Sinn gekommen.
    Während sie die Treppe nach oben ging, grübelte sie nach, was los gewesen sein mochte. Hatte sie sich vielleicht nur geirrt? Waren ihre Gefühle für Fabian einseitig? Vielleicht war er wirklich nur ein wahnsinnig netter Kerl, der tatsächlich übermäßige Beschützerinstinkte hatte und ihr nur hatte helfen wollen?
    Vielleicht war er zu jedem so? So sanft und nett und einfühlsam und… manchmal fast zärtlich, wenn auch nicht in Taten, so doch in Worten.
    Vielleicht war es einfach seine Art, und da sie dies weder von Marcel noch von anderen Männern kannte, hatte sie es falsch interpretiert und gedacht, er hege andere, tiefere Gefühle für sie?
    Das erschien ihr mit einemmal als das logischste, doch sie spürte, wie ihr Herz sich unter diesem Gedanken regelrecht zusammen zu ziehen begann.



    „Toll, Eileen!“, schimpfte sie sich selbst zu, als sie im Bad angekommen war und sich im Spiegel betrachtete. „Du hattest in den letzten Wochen ja auch noch nicht genug Liebeskummer oder Sorgen. Wie konnte ich nur so blöd sein?“
    Wütend schälte sie sich aus dem sorgsam ausgesuchten Outfit und feuerte es in den Wäschekorb. Dann ließ sie sich ein Bad ein. Während das Wasser langsam sprudelnd in die Wanne lief, betrachtete sie ihren Bauch.
    Vielleicht war es aber einfach diese Tatsache, die alles weitere zwischen ihr und Fabian unmöglich machte?


    Auch wenn sie in den vergangenen Tagen entschieden hatte, nicht mehr weiter darüber nachzudenken, so musste er diesen Entschluss ja nicht auch gefasst haben. Schließlich war ihre Verbindung zu Marcel durch diesen Bauch und das Kind darin nicht zu übersehen, eine unumstößliche, ja, unüberwindbare Tatsache, die einer neuen Liebe jedwede Tür zu verschließen schien.
    Eileen schluckte bitter.
    Vielleicht war es besser so, für den Moment.



    Sie hatte die alte Beziehung ja kaum verwunden, sie war noch nicht reif für eine neue.
    Aber ihr Herz schien das nicht zu interessieren, denn dieses pumperte heftig in ihrer Brust vor sich hin, als sie im warmen Wasser zu entspannen versuchte, aber nur immer wieder Fabians Gesicht, seine blauen Augen und seine Grübchen vor Augen hatte.
    Sie versuchte tief ein- und auszuatmen, um das heftige Gepoche in ihrer Brust zu beruhigen, als sie der Ton der Haustürklingel aus ihren Träumen hochschrecken ließ.
    Sie warf einen raschen Blick auf die Uhr, es war schon nach halb zehn, wer sollte das jetzt noch sein?
    Am Ende stand schon wieder Marcel vor der Tür und plante neue Überraschungsaktionen. Oder wollte gar einfach wieder einziehen. Sie stellte sich vor, wie er unten mit dem Kombi parkte und bereits seine Kisten auf dem Bürgersteig verteilt hatte.
    Als es erneut klingelte, entschied Eileen, wenigstens einmal nachzusehen.



    Rasch stieg sie aus der Wanne, rubbelte sich notdürftig ab und hüpfte rasch in Hose und Shirt, während es abermals klingelte.
    Ihr Herz pochte nun in ihren Ohren vor Aufregung und auch ein wenig Furcht. Ihre alten Ängste, alleine im Haus zu sein, kamen ihr wieder in den Sinn.
    Vorsichtig tapste sie nach unten und warf einen Blick durchs Fenster.
    Ihr Herz schien schon vorher kaum schneller schlagen zu können, aber jetzt hatte sie das Gefühl, es müsse ihr jeden Moment aus der Brust springen.
    Langsam öffnete sie die Tür. Ihr Gegenüber atmete schwer und sah sie erleichtert an.



    „Ich dachte schon, es wäre etwas passiert.“
    Sie sah ihn an. „Entschuldige… ich… lag in der Badewanne.“
    Ohne zu fragen trat er in den Flur und wie automatisch fiel die Haustür hinter ihnen ins Schloss.
    „Ich… konnte einfach nicht nach Hause fahren und so tun, als ob… ich… musste noch einmal kommen und…“
    Fabian sah sie an. „Eileen… ich weiß nicht… wie das funktionieren soll“, er deutete auf ihren Bauch. „Und es ist Wahnsinn, und ich… ich verstehe mich selbst gerade kaum. Aber… vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, dass du… ich meine, du bist gerade frisch getrennt und schwanger von ihm… und…“



    Er fuhr sich durch das verstrubbelte Haar und schien den Faden zu verlieren.
    Zum ersten Mal seit sie ihn kannte, hatte Eileen das Gefühl, ihn hilflos zu erleben.
    Sie dachte nicht weiter nach, sie ließ einfach ihr Herz sprechen und griff nach seiner Hand, die sich warm, stark und doch weich anfühlte.
    „Hör auf damit“, sagte sie leise.
    „Womit?“, erwiderte er kaum hörbar.
    Sie sah in seine blauen Augen und trat einen Schritt auf ihn zu, so dass sich ihr Bauch an seiner Jacke rieb.
    Ein kribbelndes Gefühl durchfloss sie von Kopf bis Fuß.




    „Zu denken“, sagte sie leise, legte ihre Hand in seinen Nacken und ehe beide wussten, was geschah, hatten sich ihre Lippen berührt.



    Fortsetzung folgt.