• Hallo!
    Wir haben heute in Religion über das Thema "Leben, Tod, Auferstehung" gesprochen, und dabei auch mal Sterbehilfe angesprochen.
    Mich persönlich hat das nachdenklich gemacht.
    Darum wollte ich jetzt mal wissen, wie Ihr darüber denkt!?
    Denkt Ihr, dass Sterbehilfe in manchen Fällen angebracht ist, oder findet Ihr es total falsch?
    Naja, ich fände es schön, wenn Ihr mal Eure Meinung schreiben würdet.

    [SIZE=1]My bounty is as boundless as the sea
    My love is deep; the more I give to thee,
    The more I have, for both are infinite.
    [/SIZE]
    [SIZE=1]From the play Romeo and Juliet by William Shakespeare (1564-1616)[/SIZE]

  • Also Sterbehilfe...
    Ich finde, wenn jemand schon sehr alt ist und sich auch schon richtig mit dem Wunsch des Todes auseinandergesetzt hat, sollte er es selbst entscheiden können , ob er nun noch wweiterleben möchte oder nicht. Wenn die person niemanden mehr hat und einfach nur noch den ganzen tag im Bett liegt und sich einfach nur noch wünscht auf eine angenehme Art zu sterben, sollte man ihr das eigentlich erlauben.


    Anderseits ist es natürlich rein moralisch ziemlich bedenklich. jedes Leben ist meiner meinung nach kostbar und man sollte es nicht einfach wegschmeißen... Also man kann das ganze wiedermal von mehreren Seiten betrachten..


    Fischly : wie denkst du denn darüber?

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    'So I'll wait for you and I'll burn
    Will I ever see your sweet return
    Oh will I ever learn'
    [/SIZE][/CENTER]

  • Naja, ich denke, dass, wenn die Menschen nur noch Schmerzen haben und das Leben für sie nur noch qualvoll ist, dann würde ich das okay finden. Auch wenn es dann für die Angehörigen sehr schlimm sein muss, mit anzusehen, wie man einen Verwandten oder Freund praktisch umbringt. Aber ich denke, dass ist besser, als mit anzusehen, wie jeder Tag eine neue Qual wird, oder!?
    Allerdings denke ich auch, dass es etwas anderes ist, wenn man noch sehr jung ist. Du hast Recht, man muss es von beiden Seiten sehen.

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  • Zitat von Fischly

    Naja, ich denke, dass, wenn die Menschen nur noch Schmerzen haben und das Leben für sie nur noch qualvoll ist, dann würde ich das okay finden. Auch wenn es dann für die Angehörigen sehr schlimm sein muss, mit anzusehen, wie man einen Verwandten oder Freund praktisch umbringt. Aber ich denke, dass ist besser, als mit anzusehen, wie jeder Tag eine neue Qual wird, oder!?


    Es muss schmerzhaft sein, einen Menschen auf seinen Wunsch umzubringen. Dieser erleidet keine Schmerzen mehr, man hat ihm also geholfen. Doch vielleicht ist es "angenehmer" für die Angehörigen, den Menschen mit seinen täglichen Qualen zu sehen, da immer ein gewisser Funken von Hoffnung da bleibt, er könne wieder gesund werden. Wenn dieser Mensch allerdings tot ist, sind auch diese Hoffnungen verloren, man hat ihn aufgegeben.
    Ich denke, es muss extrem schwer für die Angehörigen sein, dieses zu akzeptieren und es zu verarbeiten.
    Man kommt sicherlich immer wieder in den Konflikt, ob es wirklich richtig war.

    [COLOR="Navy"][SIZE="1"][FONT="Century Gothic"][CENTER]Niemand weiß, was in ihm drinsteckt,
    solange er nicht versucht hat, es herauszuholen.[/CENTER][/FONT][/SIZE][/COLOR]

  • Das Wort selber klingt ziemlich grausam. Aber es sollte jeder selbst darüber entscheiden, auch wenn meiner Meinung nach jedes Leben wertvoll ist, egal wie krank, alleine oder sonst was ist.

  • Ich finde auch, dass jedes leben kostbar ist, aber wenn jemand Krank ist und sich entschieden hat sollte man des schon Akzeptieren. Aber das man wegen Sterbehilfe ins Gefängniss kommt ist meiner Meineung nach das letzte, weil man dem Freund oder Angehörigen ja nur den letzten Wunsch erfüllen wollte.

    Ich grüße ganz lieb meine Freundin Simeline :knuddel
    :hammer :kuss :erschreck :strike :haudrauf :wut


    Oh ich liebe Smileys......

  • Zitat von simsamstraße

    Ich finde auch, dass jedes leben kostbar ist, aber wenn jemand Krank ist und sich entschieden hat sollte man des schon Akzeptieren. Aber das man wegen Sterbehilfe ins Gefängniss kommt ist meiner Meineung nach das letzte, weil man dem Freund oder Angehörigen ja nur den letzten Wunsch erfüllen wollte.


    Hmm, das ist deine Ansicht. Vielleicht war die Person auch einfach nicht mehr zurechnungsfähig und "wollte" daher sterben. Vielleicht wollten auch nur die anderen sie um die Ecke bringen. ;) Wer weiß... Denn die Person wird/wurde umgebracht, das ist Fakt, über die Gründe kann man sich streiten, die sind lediglich eine Frage der Sichweise.
    Ich schätze mal, die Freiheitsstrafe dient auch eher zur Abschreckung, sodass diese Missverständnisse garnicht erst aufkommen.


    Weiß eigentlich jemand, in welchen Ländern Sterbehilfe zugelassen ist?

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    solange er nicht versucht hat, es herauszuholen.[/CENTER][/FONT][/SIZE][/COLOR]

  • Zitat von K@hi

    Es muss schmerzhaft sein, einen Menschen auf seinen Wunsch umzubringen. Dieser erleidet keine Schmerzen mehr, man hat ihm also geholfen. Doch vielleicht ist es "angenehmer" für die Angehörigen, den Menschen mit seinen täglichen Qualen zu sehen, da immer ein gewisser Funken von Hoffnung da bleibt, er könne wieder gesund werden. Wenn dieser Mensch allerdings tot ist, sind auch diese Hoffnungen verloren, man hat ihn aufgegeben.
    Ich denke, es muss extrem schwer für die Angehörigen sein, dieses zu akzeptieren und es zu verarbeiten.
    Man kommt sicherlich immer wieder in den Konflikt, ob es wirklich richtig war.


    Wenn dein bester Freund sterbenskrank ist, sich Tag für Tag quält und sein einziger Wunsch allein der Tod ist... was wäre man dann für ein Freund, wenn man ihn am leben lässt, damit man selbst sich an irgendeine Hoffnung klammert, die der Betroffene nicht hat... es ist sein Leben, es ist unser Leben... ich sage, jedem das seine.


    Azrael

    [center][SIZE=2]
    Though it's been a while now,
    I can still feel so much pain,
    like a knife that cuts you.


    The wound heals,
    but the scar, that scar remains
    [/SIZE][/center]

  • Zitat von Azrael

    Wenn dein bester Freund sterbenskrank ist, sich Tag für Tag quält und sein einziger Wunsch allein der Tod ist... was wäre man dann für ein Freund, wenn man ihn am leben lässt, damit man selbst sich an irgendeine Hoffnung klammert, die der Betroffene nicht hat... es ist sein Leben, es ist unser Leben... ich sage, jedem das seine.


    Azrael


    Da muss ich Azrael komplett zustimmen. Wir haben auch mal vor ner Weile in Ethik über das Thema geredet, und wie bei jedem Thema in Religionsklassen läuft's darauf hinaus, dass sich jeder seine eigene Meinung bilden muss. Ich fände es grausam, einen unheilbar kranken Menschen, der selbst das Leben nicht mehr haben will, am Leben zu lassen, um sich selbst besser zu fühlen.
    Okay, ich schätze, ich könnte niemals Sterbehilfe leisten, aber in der Theorie.


    Warum es verboten ist, ist ja wohl auch klar. In der Theorie klingt das alles ganz "gut", aber in der Praxis? Wie kann man denn genau sagen hinterher, ob derjenige wirklich sterben wollte? Damit kann ganz schön viel als Sterbehilfe ausgelegt werden, was eigentlich Mord heißen sollte.

    Zitat

    It is funny how people are people everywhere, even if the people concerned aren't the people the people who made up phrases like "people are people everywhere" usually thought of as people.


    ~ Terry Pratchett

  • Ich halte Sterbehilfe nicht unbedingt für eine schlechte Sache. Jedem Haustier würde man, wenn es alt ist, unnötiges Leiden ersparen, warum also Menschen nicht. Natürlich sofern der Mensch selbst diesen Wunsch hat. Die Vorstellung irgendwann mal Monate lang oder vielleicht sogar ein Jahr in einem Krankenhaus dahin zu vegitieren, nur weil vielleicht jemand noch ein paar Momente mit mir verbringen will, erschreckt mich ehrlich gesagt...Wenn man jemanden liebt, möchte man ihn doch nicht leiden sehen...Wenn es wirklich keine Hoffnung mehr gibt, dann würde ich lieber durch, ich weiß nicht, eine Spritze friedlich einschlafen, als voller Schmerzen dahin zu sichen.


    Ich bin mir nicht 100 % sicher, aber ich meine in Holland wäre Sterbehilfe durch Ärtze im Krankenhaus erlaubt. Damit wäre ja das rechtliche Problem eigentlich gar nicht so groß...


    Grüße Cleo

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    [CENTER][FONT="Century Gothic"]Albert Einstein[/FONT][/CENTER]

  • Also ich denke auch, das Sterbehilfe nicht "schlecht" oder "böse" ist. Wenn Menschen Schmerzen haben, und wirklich keine Freude mehr am Leben haben, und den letztn Wunsch hätten zu sterben, dann finde ich schon, das man diesen Wunsch erfüllen sollte. Denn immerhin ist es ja "sein" Leben, und nicht das von irgendwelchen Pflegern oder anderen Leuten. Bevor ich dann im Bett liege und nicht mehr wirklich bei mir bin, liegt es in meinem Interesse so schnell wie möglich zu sterben. Ich bin auch der Meinung, das man für solche Fälle schon sehr früh einen "Vertrag" aufsetzen sollte, und dann entscheiden kann "wenn es mir -so-und-so geht, will ich lieber sterben".


    Stellt sich nur die Frage, wer dann diese "Sterbehilfe" vollziehen könnte. Man tut den Menschen zwar einen Gefallen, aber ob man das mit sich vereinbaren könnte (Ich sag es mal Krass) einen Mord zu begehen...


    Ich bin aber devinitiv für Sterbehilfe.

  • Zitat von K@hi

    Weiß eigentlich jemand, in welchen Ländern Sterbehilfe zugelassen ist?


    wenn ich mich richtig erinnere in den niederlanden...:kopfkratz

  • Ich finde es steht dem Menschen nicht zu, über den Tod eines Menschen zu entscheiden. Das betrifft jetzt nicht nur Sterbehilfe sondern auch Todesstrafe, aber das ist ja nicht das Thema. Der Mensch mischt sich auch so schon viel zu viel in die Natur ein und irgendwo muss mal Schluss sein! :angry Meiner Meinung nach ist es nicht nur absolut nicht in Ordnung jemanden vorzeitig aus dem Leben zu schicken, ich finde es auch von den Sterbenden nicht okay wenn sie ihren Freunden/Verwandten/etc. sowas auflasten. Bei allem Respekt vor deren Leid aber hat man da nicht eigentlich nur sich im Kopf? Man will möglichst schnell von den Schmerzen erlöst werden, aber deshalb von jemandem zu verlangen einen zu töten finde ich falsch. Ich mein man muss sich mal überlegen was man da eigentlich verlangt! Klar ist das was anderes als wenn man jemanden kaltblütig ermordet aber ist das ein Gefallen wo sich da so einfach sagen lässt "Klar, du bist mein Freund, wenn du das möchtest mach ich das"?
    Auch wenn mich jemand dem ich sehr nahe stehe darum bitten würde, ich würde das nicht tun.

  • Ich kann mich mit dem Thema nur schwer auseinanderstzten, da ich mich nicht in einen sterbenden Menschen hineinversetzten kann und somit auch nicht beurteilen kann was gut und was schlecht für ihn ist. Ich denke aber, dass jeder Mensch, dem es im Leben gut ging lange leben möchte ...
    Ich denke aber auch, dass es durchaus Menschen gibt, die nicht mehr länger leben möchten, da sie es sehr schwer im Leben hatten, also kann man Sterbehilfen von zwei seiten, wie vieles im Leben ... :krank

  • @ Aramis
    Aber meinst du nicht auch, dass in manchen Fällen der Tod eine Erlösung ist? Wenn die Menschen jeden Tag mit höllischen Schmerzen aufwachen und die Ärzte keinen Weg finden ihnen zu helfen?

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  • (Da muss ich mal in den religiösen Bereich)


    Schon, aber ich finde dass Gott festlegt wann ein Mensch stirbt und da hat der Mensch nicht reinzupfuschen. Jesus hat ja gesagt, das der Weg auf dem wir ihm folgen alles andere als glatt und bequem ist und auch der Buddhismus sagt dass das Leben aus Leid besteht. Und ich finde beide Aussagen treffen den Nagel auf den Kopf. So unbegreiflich und unglaublich das vielleicht klingt, ich glaube dass dieses Leid einen bestimmten Zweck und seine Gründe hat und der Mensch sich nicht darüberstellen sollte.

  • Jedem seine Meinung... ein "aber Jesus hat gesagt" und ein "Buddha hat gesagt" zählt für mich persönlich nicht sehr viel.


    Jedoch dachte ich, Gott hat den Menschen einen freien Willen gegeben. Ich find es schade, dass er in einem wichtigen Bestandteil des Lebens, nämlich dem Tod, so sehr beschnitten wird.


    Aber natürlich gibt es immer Pro und Contra. Wem würde es nicht schwer fallen, einen geliebten, oder allein auch einen fremden Menschen zu töten...


    Sterbehilfe ist nunmal eine schwere Frage.


    Azrael

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  • Wisst ihr, bevor ich zusehe, das meine Omi sich Tag für Tag auf's neue Quält, und sich WÜNSCHT, ja WÜNSCHT endlich zu sterben, was liegt denn da näher als Ihr diesen Wunsch zu erfüllen (Ich könnte jetzt schon wieder heulen)? Bevor sie im Bett vor sich hin vegetiert und höllische Schmerzen hat... Ich glaube ich muss nicht weiterreden, oder? Aber ich glaube nicht, das wir da mitreden können. Wir waren noch nicht in so einer Situation (Ich zumindest nicht, und ich nehme mal an das ihr auch noch nicht in so einer wart, ich will euch auch nicht zu Nahe treten...) Aber mal eine persönliche Frage (Ihr müsst natürlich antworten, versteht sich ja von selbst): Was würdet Ihr machen, wenn eure Mutter, oder Oma sich wünscht zu sterben? Allein aus Liebe muss man diesen Wunsch erfüllen. Aber das will ich mir jetzt auch nicht vorstellen, oder groß Ausmalen. Ich bin nur der Meinung das Sterbehilfe um einiges Menschlicher ist, als die Menschen vor sich hin siechen zu lassen... :suse

  • Also, ich glaub, wenn man dann mal wirklich in so einer Situation ist, dann kann man einen Freund oder Angehörigen nicht so einfach töten.
    Ich denke zwar nach wie vor, dass der Tod in manchen Fällen eine Erlösung ist, aber ich war noch nie in so einer Situation. Und ich glaube, falls ich mal in einer bin (was hoffentlich nie sein wird), wüsste ich nicht, was ich tun soll.

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  • Es gibt ja zwei Arten von Sterbehilfe, die aktive und die passive. Die aktive Sterbehilfe kann ich für mich nicht befürworten.
    Bei der passiven Sterbehilfe ist es so, dass alles mögliche gemacht wird, um dem Menschen seine Situation so erträglich wie möglich zu machen. Was ich dabei auch sehr wichtig finde, ist, dass man keine lebensverlängernden Massnahmen ergreift.
    Da ist es auch wichtig, sowas schon rechtzeitig festzulegen, nicht erst, wenn man alt ist, damit man nicht reanimiert wird, wenn das Herz aussetzt oder womöglich schon der Hirntot eingetreten ist, oder an Maschinen angeschlossen wird, die die Lebensfunktionen künstlich aufrecht erhalten.

    Der Gegensatz von Liebe ist nicht Hass,
    Der Gegensatz von Hoffnung ist nicht Verzweiflung,
    Der Gegensatz von geistiger Gesundheit ist nicht Wahnsinn,
    Der Gegensatz von Erinnerung heisst nicht Vergessen,
    sondern es ist nichts anderes als jedes Mal die Gleichgültigkeit.
    (Elie Wiesel)