Grand Avenue


  • „Das wäre großartig… Oh nein. Nein, ich kann nicht. Es tut mir Leid.“
    „Gibt es ein Problem?“
    „Meine Mutter muss morgen Vormittag zu einer Biopsie ins Krankenhaus, und ich habe versprochen, sie zu begleiten.“ Susan wappnete sich gegen einen Schwall von Vorwürfen: Wir haben hier ein profitables Unternehmen zu führen, Susan. Wie sollen wir auch nur ein paar von diesen großen Ideen umsetzen, wenn Sie Ihr Privatleben weiterhin über Ihren Job stellen?



    Der Grund für die sinkende Auflage, der einzige Grund für die sinkende Auflage und die Probleme dieser Zeitschrift sind Leute wie Sie, Leute, die ein paar flotte Sprüche machen können, aber ansonsten ach so verdammt beschäftigt damit sind, die Schulen ihrer Töchter zu besuchen und ihre Mütter zum Arzt zu bringen, anstatt an Konferenzen, die ihren Arbeitsplatz betreffen, teilzunehmen. Dies ist die wirkliche Welt, Susan. Also entscheiden Sie sich: Familie oder Karriere?



    „Natürlich“, sagte Peter Bassett stattdessen.
    Was? „Was?“
    Er zuckte die Achseln. „Keine große Sache. Wir können auch ein anderes Mal über Ihre Ideen diskutieren. Die Zeitschrift wird ihre Schwerpunkte bestimmt nicht binnen Wochenfrist verändern, und im Moment geht Ihre Mutter natürlich vor. Sie braucht Ihre Unterstützung.“



    „Danke“, flüsterte Susan und fragte sich, ob sie so perplex aussah, wie sie sich fühlte.
    „Nicht der Rede wert.“ Peter Bassett trat auf sie zu und legte sanft eine Hand auf ihre Schulter. Susan spürte seine warmen Finger durch ihren Pullover. „Es wird schon gut gehen. Denken Sie positiv.“



    „Das werde ich tun“, sagte Susan mit angehaltenem Atem.
    „Grüßen Sie Ihre Mutter von mir.“ Peter Bassett nahm seine Hand von ihrer Schulter, lächelte sie bedauernd, aber gleichzeitig aufmunternd an und kehrte auf seinen Platz hinter dem Schreibtisch zurück.



    Susan stand auf, wandte sich zur Tür, drehte sich jedoch noch einmal um, um sich erneut zu bedanken. Für sein Verständnis, seine Geduld und Klugheit. Wann hatte ihr das letzte Mal jemand mit so wachem Interesse zugehört? Doch Peter Bassett tippte bereits irgendwas in seinen Computer.



    Susans Blick schweifte zu dem Foto auf seinem Schreibtisch, wobei ihr zum ersten Mal ein zweites Foto auffiel, das eine attraktive Frau mit kurzem, dunklem Haar und einem gewinnenden Lächeln zeigte, die etwas jünger war als sie selbst. Zweifelsohne Mrs. Bassett, vermutete Susan und dachte, dass sie ihren beiden Söhnen sehr und ihrer schwierigen Tochter gar nicht ähnlich sah.



    Sie sind eine glückliche Frau, Mrs. Bassett, erklärte Susan dem Bild mit den Augen. Ich hoffe, Sie wissen es zu schätzen. Dann öffnete sie die Tür und verließ das Büro.


    Die nächste Fortsetzung wird glaub ich nicht vor Mittwoch kommen. Ich hab noch viel für Rechnungswesen zu lernen, weil wir eben am Mittwoch die Schulaufgabe schreiben :-( Aber Ende nächster Woche kommt bestimmt eine Fortsetzung!!
    Im nächsten Teil ist dann wieder Barbara an der Reihe.
    Viele liebe Grüße
    Eure
    Niki

  • Eine neue Fortsetzung! :D Endlich!
    Ich bin mal gespannt, was sich noch alles tun wird! ;)
    Bis jetzt sind ja irgendwie noch alle Fragen offen! -find-
    Ich freu mich auf den nächsten Teil! -hüpf-

    [center][SIZE=1]Ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, Geduld zu haben, gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen
    und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben, [...] wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind.
    Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können ... es handelt sich darum, alles zu leben.
    Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein. [/SIZE]

    [SIZE=1]R. M. Rilke[/SIZE]
    [/center]

  • Zitat von Federwolke

    Eine neue Fortsetzung! :D Endlich!
    Ich bin mal gespannt, was sich noch alles tun wird! ;)
    Bis jetzt sind ja irgendwie noch alle Fragen offen! -find-
    Ich freu mich auf den nächsten Teil! -hüpf-


    Dem kann ich mich nur anschließen...!
    Tolle Story, tolle Bilder....gut gemacht...wie immer :thiva
    Lg,
    Santine :wink

    [CENTER]"[SIZE=3]Do not go gentle into that good night - rage, rage against the dying of the light"[/SIZE] Dylan Thomas[/CENTER]

  • Uhhh... RW... na da hast du mein allergrößtes Beileid (das war mein Hass-Fach Nr. 1) :nööö - drück dir fest die Daumen für die Prüfung.
    Also das Gespräch mit Peter verlief ja eigentlich sehr gut - nur irgendwie trau' ich dem Frieden nicht. Außerdem, was heißt, Mrs. Bassett muss eine glückliche Frau sein, was ist denn Susan? Sie hat doch auch einen lieben Mann, und das Problem mit der schwierigen Tochter hat Mrs. Bassett genauso.
    Na gut, bin auf jeden Fall schon sehr auf Barbara gespannt.
    LG, Smeagol

    [center]
    Kähähä!
    [/center]

  • Das war mal wieder eine super Fortsetzung:up


    Wann erfahren wir denn endlich was jetzt mit Chris ist :confused:
    Bin schon total gespannt:supi


    LG Simplayer_w


    [SIZE=1][SIZE=4][SIZE=2] :yeah :kitarre LinkinPark ever:kitarre:yeah !!!!!![/SIZE][/SIZE][/SIZE]


    [SIZE="3"][SIZE=4]Viele Grüße an das Forum[/SIZE] :wink[/SIZE]


    [SIZE=3]Meine 1. Fotostory(Beendet)[/SIZE]
    [SIZE=2]Das hässliche Entlein [/SIZE]
    [SIZE=3]Meine 2. Fotostory (Abgebrochen)[/SIZE]
    [SIZE=2]Höllische Nachbarn[/SIZE]

  • Tja, da muss ich Smeagol in allen Punkten Recht geben: sowohl was Rechnungswesen angeht (auch von mir festes Daumendrücken für Mi) als auch zum Verlauf der Story. War nicht gerade Susan diejenige, die noch kürzlich dachte, wie gut sie es doch mit Owen getroffen hat? Na ja, aber das, was man nicht haben kann, ist halt meist am interessantesten... Aber sie soll jetzt bitte nicht so dämlich sein und was mit ihrem Chef anfangen!


    Wann ist Vicky wieder dran? Spielen deren Kinder auch mal eine Rolle? Schließlich hatte eine Tochter von ihr so einen besonders hübschen Namen, wenn ich mich recht erinnere ;)


    So, und jetzt warte ich wie immer mit Spannung auf die nächste FS!
    Gruß,
    Ginnie

    [CENTER][SIZE="3"][COLOR="darkred"]:jeah[FONT="Comic Sans MS"]We are the Winners... of Eurovision[/FONT]:jeah [/COLOR][/SIZE][/CENTER]
    [CENTER]Meine Fotostory:
    [SIZE="3"]Heaven and Hell[/CENTER][/SIZE]

  • Wow dein FS ist einfach einmalig


    Ich bin Besonders gespannt wies mit Chris weiter geht

    [CENTER][CENTER][/CENTER]


    [COLOR="Purple"]You heard about draco's wife? yeah? That was me![/COLOR]


    Waiting for tomorrow never comes[/CENTER]
    [CENTER][SIGPIC][/SIGPIC][/CENTER]

  • Jetzt hab ich schon wieder verspätet die Fs gelesen. Wollte mich da nicht jemand informieren?! :augdrück Naja, macht nix. Auf jeden Fall ist der Teil gut. Mich verwundert echt, dass es ja eigentlich ein langweiliger Teil ist, aber überhaupt nicht langweilig rüber kommt. Ist dir also echt gut gelungen. :up

    [center][center]Dass die erste Liebe die größte war, merkt man erst bei der zweiten.[/center][/center]


    [center][/center]

  • Na Gott sei dank, wenigstens das geht gut! Und er schien sich ja wirklich für ihre Ideen interessiert zu haben. Hoffentlich stellt sich auch noch heraus, dass das bei ihrer Mutter etwas Gutartiges ist.


    Viel Glück für dein Schulaufgabe! Ich drück dir die Daumen!

    [center]Tanze als würde Dich keiner beobachten. Singe als würde es keiner hören. Liebe als wärest Du niemals verletzt worden!
    [/center]

  • Ich mach jetzt einfach mal wieder weiter.
    Vielen Dank an alle Leser und Commischreiber *knuddel*



    „Tracey, guck mal, Süße, dieses Ensemble würde dir bestimmt prima stehen. Was meinst du?“
    Tracey klappte ihr Buch zu, durchquerte das Wartezimmer und setzte sich neben ihre Mutter. Sie warf einen Blick auf die jüngste Ausgabe der Victoria in Barbaras Hand. „Ich glaube nicht, dass mir das stehen würde“, meinte sie zu der Strickjacke und der passenden Hose, die ein junges Model für die Kamera präsentierte.



    „Warum nicht?“
    „Na, guck sie dir doch mal an.“ Tracey wies mit dem Kop auf das Mädchen, das sich auf der Seite tummelte. „Sie hat keine Oberschenkel. Ich schon, falls du es noch nicht bemerkt hast.“



    „Das ist bloß Babyspeck“, beruhigte Barbara sie, obwohl sie selbst nicht restlos überzeugt war.
    Im vergangenen Jahr hatte Traceys Körper eine radikale Veränderung durchgemacht. Mit Beginn ihrer ersten Periode hatte Tracey sich von einem schlaksigen Mädchen in etwas verwandelt, was man wohlwollend eine junge Frau von Format nennen konnte.



    Nicht, dass Tracey fett oder auch nur übergewichtig gewesen wäre. Sie ging bloß in die Breite, wo sie hätte schmal sein sollen, und war flach, wo Fülle angebracht wäre. Etwas, was sie garantiert von Rons Seite der Familie geerbt hatte, wie Barbara bitter entschieden hatte.



    „Der verschwindet bestimmt bald. Du musst bloß mit dem Junkfood aufhören und anfangen, vernünftig zu essen. Komm doch heute Nachmittag mit in den Fitnessclub. Weißt du, was wir machen könnten?“, fuhr sie beinahe im selben Atemzug fort, obwohl Tracey schon wieder in ihr Buch vertieft war. „Ich könnte einen Termin bei der Ernährungsberaterin machen, und wir könnten zusammen hingehen. Mir würde es bestimmt auch nicht schaden, ein paar Pfund abzuspecken, das wäre doch eine tolle Sache. Was meinst du?“



    Tracey schaute ihre Mutter ausdruckslos an. „Klar.“
    „Gut, denn ich glaube, das ist eine super Idee. Ich weiß nicht, warum ich nicht früher darauf gekommen bin.“ Barbara schlug schuldbewusst den Blick nieder. Seit Wochen hatte sie an kaum etwas anderes gedacht, sich ständig gefragt, wie sie das Thema ansprechen könnte, ohne die Gefühle ihrer Tochter zu verletzen.



    Und jetzt hatte sie es geschafft. Sie hatte ihr Ziel erreicht, ohne Tracey zu verärgern. Sie starrte auf das Profil ihrer Tochter. Sie war ein so hübsches Mädchen, dachte Barbara. Es wäre schade, wenn sie im Leben zurückstehen müsste, nur weil sie ein wenig achtlos geworden war und ihrer Erscheinung nicht genug Aufmerksamkeit gewidmet hatte.



    Und die äußere Erscheinung war wichtig, egal, was die Leute einem heutzutage einzureden versuchten. Wenn man aussah, als wäre man sich selbst gleichgültig, war man den anderen auch gleichgültig.


    Geht sofort weiter...


  • Barbara strich über den Hals ihrer Tochter. Tracey lächelte, ohne von ihrem Buch aufzublicken. Was las sie überhaupt? „Was liest du denn da?“
    Tracey hielt ihrer Mutter das Cover hin.



    Barbara nahm ihr das Buch ab, schlug das erste Kapitel auf und las ein paar Zeilen. „Klingt ganz gut“, sagte sie und wollte das Buch gerade zurückgeben, als ihr der Name auf der Innenseite des Umschlags ins Auge fiel, wo in fetter roter Tinte die Unterschrift Pam Azinger prangte. Wie mit Blut geschrieben, dachte Barbara, und ließ das Buch in Traceys Schoß fallen. Mit meinem Blut.



    „Sie dachte, es könnte mir gefallen“, murmelte Tracey und legte das Buch auf den Sessel neben sich. „Aber es ist ziemlich albern. Ich lese es nicht weiter“, fügte sie noch zögernd hinzu und verstummte dann ganz.
    „Unsinn, wenn es dir gefällt…“



    Tracey schüttelte den Kopf. „Nein. Es gefällt mir nicht. Es ist nicht besonders gut.“
    Barbara atmete tief ein und räusperte sich. „Wie kommt Pam denn mit dem neuen Baby zurecht?“ Sie musste die Worte förmlich über ihre Lippen zwängen.
    „Nicht so toll. Es schreit dauernd.“



    „Das ist ja schade.“ Barbara lächelte. Danke, lieber Gott, dachte sie. „Wie heißt es noch? Ich vergesse den Namen immer wieder.“
    „Brandon. Brandon Tyrone.“
    Bescheuerter Name. Kein Wunder, dass sie ihn nicht behalten konnte.
    „Er ist ein süßes Baby. Er schreit nur immer.“ Tracey blickte starr geradeaus, den Blick auf nichts Bestimmtes gerichtet.



    Hatte sie schon immer diesen kleinen Knubbel auf der Nase?, fragte Barbara sich. Vielleicht sollte sie den Arzt bitten, einen Blick darauf zu werfen, wenn sie schon mal hier waren. „Verzeihung“, sagte Barbara laut und schob alle Gedanken an Baby Brandon Tyrone Azinger beiseite, „was glauben Sie, wie lange wir noch warten müssen?“



    „Nur noch ein paar Minuten“, sagte die Sprechstundenhilfe hinter dem Empfangsthresen und blickte vage in Barbaras Richtung, als würde sie durch dichten Nebel spähen.
    Gerne. Warum nicht? Was machten schon ein paar Minuten? Sie hatte ohnehin nichts Besseres vor. Sie musste nicht nach Hause hasten, um sich um ein Baby mit Dreimonatskoliken zu kümmern, ein Fläschchen zuzubereiten oder Windeln zu wechseln.



    Sie musste auch für keinen hart arbeitenden Ehemann mehr das Abendessen rechtzeitig auf dem Tisch haben. Nein, nichts Drängendes oder Eiliges verlangte danach, dass sie sich darum kümmerte. Und wo ließ sich ein feuchtheißer Sommernachmittag besser vertreiben als im angenehm kühlen Wartezimmer von Cincinnatis angesehenstem Schönheitschirurgen? Zeit war nicht wichtig. War sie nicht deswegen hier? Um die Zeit aufzuheben.


    Geht immer noch weiter...


  • Der Arzt könnte sich zumindest bequemere Sessel leisten, dachte Barbara und zupfte eine Fluse von dem Polster. Seit ihrem letzten Besuch vor zwei Jahren waren sie lediglich neu bezogen worden. Barbara betrachtete die Wände und versuchte, sich zu erinnern, welche Farbe sie beim letzten Mal gehabt hatten. In Dr. Steeves’ Leben durfte offenbar nichts irgendwelche Spuren des Alterns zeigen.



    Die Tür zum Behandlungszimmer ging auf, und eine Frau mit einem breiten Schal, der einen Großteil ihres Gesichts verdeckte, betrat den Wartebereich. Sie sprach leise mit der Sprechstundenhilfe, bevor sie die Praxis verließ, ohne auch nur einen Blick in Barbaras Richtung zu werfen. Keiner sieht mich mehr, dachte Barbara und fühlte sich seltsam geschnitten. Als ob ich nicht existieren würde.



    „Mrs. Azinger“, sagte die Sprechstundenhilfe und blickte knapp an ihr vorbei, „Sie können jetzt reingehen.“
    „Es dauert bestimmt nicht lange“, erklärte Barbara Tracey, die auf ein Bild starrte, das an der gegenüberliegenden Wand hing. Das Mädchen nickte, ohne ihre Mutter anzusehen. Als ob ich nicht existiere, dachte Barbara erneut.



    „Barbara“, begrüßte Dr. Steeves sie und streckte die Hand aus. „Schön, Sie wieder zu sehen.“
    „Ganz meinerseits“, stimmte sie ihm zu, konnte jedoch nicht umhin zu bemerken, dass Norman Steeves um seine Augen herum etwas müde wirkte. Ein paar Pfund zugenommen hatte er seit ihrem letzten Besuch auch, sodass sich unter seinem Bart der Ansatz eines Doppelkinns abzeichnete.



    „Sie sehen gut aus. Wie spielt Ihnen das Leben so mit?“
    „Ganz gut.“ Die Konkubine meines Mannes hat kürzlich einen sechs Pfund schweren Jungen namens Brandon Tyron geboren, die Hüften meiner Tochter gehen in die Breite wie der Staat Ohio, aber sonst alles bestens, danke der Nachfrage.
    „Sagen Sie mir, was ich Ihrer Ansicht nach für Sie tun kann.“



    Dr. Steeves wies auf den Sessel vor seinem Schreibtisch. Barbara setzte sich und wartete, bis der Arzt ebenfalls Platz genommen hatte und sie sich seiner vollen Aufmerksamkeit sicher war.
    „Es ist mein Bauch“, erklärte sie ihm. Es ist mein Leben, dachte sie. „Ich meine, ich hatte immer so ein kleines Bäuchlein, aber in letzter Zeit ist es nicht mehr so klein.“



    Dr. Steeves studierte ihr Krankenblatt. „Wie alt sind Sie jetzt?“
    „Vierundvierzig“, sagte Barbara und hüstelte in die Hand, um den harschen Klang des Wortes abzudämpfen.
    „Wie viele Kinder?“
    „Eins.“ Barbara starrte in ihren Schoß und versuchte, nicht an Baby Brandon Tyrone zu denken.



    „Nun, warum machen Sie sich nicht frei, und ich sehe mir das Ganze mal an. Nicht jeder ist für diesen chirurgischen Eingriff geeignet.“
    Er ging zur Tür. „Den Slip können Sie anlassen. Sagen Sie meiner Mitarbeiterin einfach Bescheid, wenn Sie so weit sind!“


    Sofort geht's weiter...


  • Knapp fünf Minuten später lag sie ausgestreckt auf der Untersuchungsliege. Dr. Steeves zog ihr Höschen bis über die Hüftknochen herunter, bevor er mit seinen erfahrenen Händen über die Narbe ihres Kaiserschnitts strich. „Der Muskeltonus ist alles in allem nicht schlecht“, sagte er, ohne das weiter auszuführen. „Wir könnten in die bereits existierende Inzision schneiden.“



    Barbara verzog das Gesicht, als sie an die vorherige Operation und die Monate dachte, die es gedauert hatte, bis alles verheilt war. Wollte sie diese Schmerzen und Torturen noch einmal durchmachen?
    „Und was halten Sie von der irakischen Invasion in Kuwait?“, fragte Dr. Steeves unvermittelt. „Meinen Sie, Hussein wird auch in Saudi-Arabien einmarschieren?“



    Barbara dachte, dass sie eingeschlafen sein musste und wieder einen dieser seltsamen Träume hatte wie in letzter Zeit häufiger. Konnte sie wirklich auf bis auf einen teuren, bis zu ihrem Schambein heruntergezogenen Slip nackt daliegen, während ein Mann ihren Bauch streichelte und von Saddam Hussein redete? War sie vollkommen unsichtbar geworden?



    Natürlich war sie noch in der Lage, die Aufmerksamkeit eines Mannes zu erregen, natürlich drehten sich Männer noch nach ihr um. Sie musste sich bestimmt nur präsentieren, verfügbar machen und die entsprechenden Signale aussenden. Irgendjemand musste sie doch um Gottes willen bemerken.



    Ich brauche jemanden, der mich wahrnimmt, dachte sie.
    „Warum lassen Sie sich nicht ein paar Tage Zeit und studieren die Literatur“, sagte Dr. Steeves, als er seine Untersuchung abgeschlossen hatte. Barbara nickte und fragte sich, warum Ärzte die Pamphlete, die sie verteilten, immer „Literatur“ nannten. „Sprechen Sie mit Ihrem Mann darüber und lassen Sie mich Ihre Entscheidung wissen.“



    Barbara verzog das Gesicht, doch der Arzt war schon auf dem Weg zur Tür. „Wie bald könnten Sie es machen?“
    „Das müssen Sie mit meiner Sprechstundenhilfe besprechen. Sie führt meinen Terminkalender.“
    „Wie viel…?“
    „Steht alles in der Literatur.“



    Ich brauche jemanden, der mir zeigt, dass ich noch begehrenswert bin, dachte sie.
    „Was ist denn das alles für ein Kram?“, fragte Tracey wenig später, als sie auf den Aufzug warteten, und wies auf die Broschüren in Barbaras Hand.



    „Literatur“, sagte Barbara lachend und bemerkte, dass Traceys Hände leer waren. „Du hast dein Buch vergessen…“
    „Ich habe es liegen lassen.“ Tracey lächelte. „Es ist ein dummes Buch.“ Sie zuckte die Achseln. „Ich erzähle Pam einfach, dass ich es verloren habe.“
    „Du bist ein gutes Mädchen“, sagte Barbara.
    Ich brauche einen Mann, dachte sie.


    Wünsche euch noch einen schönen Sonntag!
    Liebe Grüße
    Eure
    Nikita

  • toll toll toll :D ferien UND eine neue fortsetzung!
    die bilder passen wieder mal gut zum text, der schriebstil ist ansprechend und ich freue mich scon auf die nächste fortsetzung!
    was wohl alles passieren mag.... *spekulier*
    lg

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    [CENTER]Signatur[/CENTER]




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  • Ich werde nie verstehen, warum sich manche Frauen so etwas antun müssen.


    sie ist doch auch so hübsch. Sie sollte ihr leben genießen! Wenn sie so verbissen darum kämpft, von anderen beachtet zu werden, wird das nie etwas! Außerdem, wenn sie endlich jemand beachtet, wird derjenige sich eh nicht lange mit ihr unterhalten können, da sie sich ja doch nur für das aussehen interessiert.
    Der Arzt hat ja sogar schon versucht, mit ihr ein Gespräch anzufangen... *seufz*
    ich werde Barbara nie verstehen!
    Nein, Aussehen ist definitiv nicht alles!

    [center]Tanze als würde Dich keiner beobachten. Singe als würde es keiner hören. Liebe als wärest Du niemals verletzt worden!
    [/center]

  • Das war wieder eine tolle Fortsetzung :up
    Ich verstehe es auch nicht, warum einige Frauen das machen :kopfkratz
    Naja, wenn sie sich dadurch besser fühlen :supi


    LG Simplayer_w


    [SIZE=1][SIZE=4][SIZE=2] :yeah :kitarre LinkinPark ever:kitarre:yeah !!!!!![/SIZE][/SIZE][/SIZE]


    [SIZE="3"][SIZE=4]Viele Grüße an das Forum[/SIZE] :wink[/SIZE]


    [SIZE=3]Meine 1. Fotostory(Beendet)[/SIZE]
    [SIZE=2]Das hässliche Entlein [/SIZE]
    [SIZE=3]Meine 2. Fotostory (Abgebrochen)[/SIZE]
    [SIZE=2]Höllische Nachbarn[/SIZE]

  • Oh, die arme Barbara - wie kommt es, dass die Mädels bei Chris so aufmerksam sind, aber es bei Barbara gar nicht raffen, dass sie komplett neben der Spur läuft? Toll finde ich es ja auch, das eine von Barabara's größten Sorgen der Hüftumfang ihrer Tochter ist....
    LG, Smeagol

    [center]
    Kähähä!
    [/center]

  • hui, ich bleib bei meiner meinung, das barbara alles andere als selbstbewusst ist.. die macht sich da ja manchmal sogar selbst unnötige komplexe..
    erinnert mich an ne freundin.. schlimm sowas wirklich.. *kopfschüttel*


    hm.. den arzt find ich irgenwie komisch xD ^^


    na da bin ich ja mal gespannt, hoffentlich sieht man mal wieder was aus chris geworden ist.. mach schnell weiter!

  • Hallo,
    wollte eigentlich nur sagen, dass ich morgen für ne Woche nach Berlin fahr und deswegen nicht weitermachen kann. Aber sobald ich wieder daheim bin gibts eine Fortsetzung, versprochen!
    Liebe Grüße
    Eure Nikita

  • So, gestern bin ich also von Berlin zurückgekommen und wie versprochen gibts heute eine kleine Fortsetzung. Zuerst noch ein Dankeschön an Sunnysim, DawnAngel, Simplayer_w, Smeagol und ina. Ihr seid echt klasse!!



    Wie sich herausstellen sollte, war der Mann fast noch ein Junge, was bei näherem Nachdenken genau der Sinn der Sache war, entschied Barbara und bewunderte den strammen Körper, der über ihr turnte. Etwa genauso at wie die pickelige Pammy. Wenn Ron sein Glück bei einem kuhäugigen Püppchen finden konnte, warum nicht auch sie?



    Sein Name war Kevin. Zumindest glaubte sie das. Hießen sie heutzutage nicht alle Kevin? Er war groß, und auf eine geleckte Art attraktiv wie ein Calvin-Klein-Modell, komplett mit arrogantem Schmollmund und Waschbrettbauch. So nannte er ihn sogar selber, dachte Barbara lächelnd. Waschbrettbauch.



    „Ich habe ein paar tolle Übungen für Ihre geraden und schrägen Bauchmuskeln“, hatte er gesagt, als sie den muskulösen jungen Trainer am Tag nach ihrem Termin bei Dr. Steeves erstmals im Fitnessstudio angesprochen hatte. „Sie brauchen keinen Chirurgen“, hatte er ihr mit einem verschmitzten Lächeln erklärt. „Ich bringe Sie schon in Form.“ Mehr Ermutigung brauchte Barbara nicht, um zu entscheiden, dass der junge Kevin Muskelmann genau das war, was der Arzt ihr verschrieben hatte.



    Kevin arbeitete seit sechs Wochen in dem Fitnessclub, der im selben Gebäude wie Vickis Kanzlei untergebracht war. Persönliche Trainer waren im Kommen, hatte Vicki verkündet, und jeden Pfennig wert. Barbara hatte sich prompt für acht Privatstunden mit Kevin eingeschrieben, zweimal die Woche, obwohl all ihre Kreditkarten beinahe bis ans Limit überzogen waren und Ron vernehmlich über ihre Ausgaben murrte. Natürlich hatte er als Teil der Scheidungsvereinbarung eingewilligt, fünf Jahre lang ihre Kreditkartenrechnung zu bezahlen, aber innerhalb vernünftiger Grenzen.



    Ron kann mich mal, dachte Barbara. Nein, er kann mich eben nicht mehr, dachte sie lachend, denn damit war nun der junge Kevin aufopferungsvoll beschäftigt. Barbara justierte ihr Hinterteil, um die fortgesetzten Stöße von Kevins schlanken Hüften entgegenzunehmen. Die Jugend hatte eben noch Kondition. Sie warf einen verstohlenen Blick zu dem Wecker auf dem Nachttisch neben Kevins zu hartem Bett. Musste alles an ihm so verdammt hart sein, fragte sie sich und hätte beinahe laut losgekichert, wenn er das nicht hätte missdeuten können.



    Aber wem wollte sie etwas vormachen? Er würde sie gar nicht hören. Er wusste wahrscheinlich gar nicht mehr, dass sie noch da war, so lange rammelte er nun schon vor sich hin. Fast vierzig Minuten, wenn man dem Wecker glauben konnte. Es war schon zwei Uhr früh. Wurde er denn nie müde? Spätestens seit vor zwanzig Minuten deutlich geworden war, dass sie keinen Orgasmus haben würde, hatte sie jegliches Interesse an der ganzen Sache verloren.



    Aus einem viel versprechenden Kribbeln war eine schmerzhafte Reizung geworden. Sie war nicht erregt, sondern wund, und wenn sie nicht bald ein paar Stunden Schlaf bekam, würden ihre Tränensäcke morgen früh bis zum Kinn reichen. Es wurde Zeit, die Sache ein wenig zu beschleunigen und sie gewissermaßen selbst in die Hand zu nehmen.



    Sie packte seine Pobacken und stöhnte zum Beginn ihrer lange eingeübten Routine. Dann stöhnte sie noch ein paar Mal kurz hintereinander und begann, leicht den Kopf hin und her zu werfen. Nicht zu heftig, nur genug, um dem Jungen zu signalisieren, dass sie so weit war und er nicht mehr so hart arbeiten musste. Doch Kevin rammelte blindwütig weiter. Ihr Stöhnen ging in leise Schreie und ein Keuchen über, und der Junge rammelte immer noch weiter.


    Geht sofort weiter...