[Fotostory] Jaqueline - Ein Mädchen will hoch hinaus

  • Huch, ein riesen Haus das von aussen und auch Innen total unbewohnt wirkt.

    Constantin, den traue ich nicht über den Weg, auch wenn seine Mum zu Hause ist. Alleine schon seine Sprüche, nur den Kopf schüttel, wie kann sie auch so einen Typen "abfahren".

    Jaqueline, also die Notlüge, ob die nicht nach hinten losgeht. Die anderen werden sie vermissen*grübbel*

    Jetzt bin ich mal gespannt was unser Casanova geplant hat für den Abend.

  • Also ich finde diesen Constatin gar nicht sooo schlimm. Klar, seine Aussagen sind einfach eingebildet, aber immerhin hat er sich ja überlegt, dass sie sich sowas denken könte, wenn er sie schon nach Hause einlädt. Wahrscheinlich ist er ein ganz netter Kerl mit zuviel Selbstbewusstsein und nicht wirklich mit Sensibilität gesegnet. Vielleicht braucht er ja jemanden zum reden, weil die anderen Mädels ihm gleich an die Wäsche wollen? :D

    Jaqueline sagt mir nicht viel, zumal sich so verknallte Gedanken immer gleich anhören. Immerhin sieht sie nicht alles rosa, aber wenn Matti sie will, dann soll er aus seinem Eckchen hervorkommen und ein bisschen mehr machen, als sie einfach anzuschauen. Auch wenn er sich- logischerweise- beleidigt fühlt. Aber ich vermute, dass Jaqueline nicht einfach so kommt, bzw. zu spät.

    [LEFT][center]I get my kicks above the waistline, sunshine.[/center][/LEFT]
    [LEFT][center][SIZE=1][glowred]->PROMISE ME DELIGHT[/glowred][/SIZE][/center][/LEFT]
    [right][SIZE=1][SIZE=2]Layla, you've got me on my knees...[/SIZE][/SIZE][/right]


  • Würde man den Gen-Pool von Cindy Crawford, Heidi Klum, Gisele Bündchen und Eva Herzigova vereinen – heraus käme höchstwahrscheinlich diese Frau!
    Sie ist perfekt, einfach nur perfekt!
    Würde man den Begriff „Schönheit“ im Lexikon bildlich erklären wollen, bräuchte man daneben nur ein Foto dieser Frau setzen!


    Ich finde mich eigentlich nicht hässlich, meistens gefalle ich mir sogar so, wie ich bin, doch vor dem prüfenden Blick dieser Frau fühle ich mich einfach nur wie die vielbesprochene „graue Maus“.
    „Guten Tag!“ Mein Gruß kommt nur als jämmerliches, schüchternes Gemurmel hervor.


    „Hallo, Jaqueline! Ich bin Constantins Mutter. Nenn’ mich doch bitte Claudine!“ heißt mich dieses perfekte Wesen mit einer herzlich anmutenden Umarmung willkommen und ich bin nicht gelinde überrascht.



    So viel Zutraulichkeit hätte ich eigentlich gar nicht erwartet!


    „Weißt du eigentlich, dass mein Sohnemann seit Tagen nur noch von dir schwärmt?“ zwinkert sie mir verschwörerisch zu.



    Nein, wusste ich nicht, aber ich habe es inständigst gehofft!


    Diese Frau hat eine Ausstrahlung, die einen sofort in ihren Bann zieht – diese Gabe scheint sie übrigens an ihren Sohn weitervererbt zu haben – jedenfalls hänge ich an ihren Lippen und kann mich kaum lösen.

    „Mum, musst du die Leute immer so vollquasseln?“ unterbricht Constantin genervt.

    Seine Mutter lacht ihn nur an.
    „Ich verstehe! Du willst deiner kleinen Freundin wohl dein Zimmer zeigen, Conni?! Ok, ok! Ich gebe mich geschlagen. Geht mal rauf, ich richte inzwischen einen kleinen Imbiss her. Ihr werdet bestimmt Hunger haben nach einem anstrengenden Schultag.“



    Schwups, verschwindet sie in die Küche, die zwar auch ziemlich kahl wirkt, aber trotzdem aussieht, wie aus dem modernsten Einrichtungskatalog geschnitten.


    „Deine Mum ist voll cool“, wispere ich Constantin zu, doch er zuckt nur gleichgültig mit den Schultern und sieht mich, so kommt es mir zumindest vor, ein wenig abschätzig und belustigt an.


    „Meine Mum ist ein Profi“.

    Häh?
    Profi? Was meint er damit? Profi worin?


    Constantin steigt die gläserne Treppe voran, die ins obere Stockwerk führt. „Los, komm! Ich zeig’ dir mal unsere heiligen Hallen!“ ruft er mir, ohne sich umzudrehen, zu und etwas eingeschüchtert folge ich ihm.

  • :shokin :ehernoe !die frau ist wirklich sauhüpsch!
    Die fs wird immer spannender
    Wieso ist eigentlich das Haus so leer ?
    mach auf jeden fall schnell weiter
    lg
    ~BeBiGirL~

    [CENTER][center][SIZE=1]Streite nie mit den Dummen. Erst ziehen sie dich auf ihr Niveau und dann schlagen sie dich mit ihren eigenen [/SIZE][SIZE=1]Waffen<-[/SIZE][/center][/CENTER]


  • Oben sieht es nicht viel anders aus als im Erdgeschoß, bis auf das, dass hier – im Gegensatz zu den kahlen Wänden unten, unzählige Bilder aufgehängt sind.

    Modezeichnungen, Aufnahmen von schönen Frauen und Männern, dazwischen auch Aktfotos und mittendrin ein schlichter Schreibtisch aus Glas mit einem hyper-modernen Labtop und einem Telefon darauf.


    Erstaunt steuere ich auf einen kleinen Beistelltisch zu, auf dem die neuesten Ausgaben der glamourösesten Modezeitschriften liegen. Auf der Ablagefläche daneben ein Photo-Drucker und ein Ablagekistchen mit jeder Menge Modeaufnahmen.
    Wo bin ich denn hier gelandet? Etwa in der Redaktion der „Vogue“ oder so?


    Fragend drehe ich mich zu Constantin um, der mein Erstaunen aus einem gewissen Abstand beobachtet hat.
    „Na, gefällt’s dir hier? Das ist das Atelier meiner Mutter. Hier verbringt sie die meiste Zeit, wenn sie nicht gerade in der Agentur ist.“

    Agentur? Ach, kapiert! Seine Mum macht irgendwas mit Mode. Na, ja, so sieht sie ja auch aus, toll gestylt und so.

    Constantin geht ein paar Schritte weiter und hält mir einladend eine Tür auf.
    „Hereinspaziert in mein Reich!“


    An der Türschwelle bleibe ich stehen und lasse meine Blicke schweifen.

    Constantins Zimmer!
    Es wirkt nicht minder kühl und schmucklos als all die anderen Räume in diesem Haus. Wenn ich da an meine eigenen vier Wände daheim denke! Überall Kerzen, Kissen, Teppiche, Vorhänge, etc. und hier – ein breites, mit dunklem Satin überzogenes Bett, ein glänzend polierter, kahler Parkettboden, ein einsamer Schrank mit einigen ausgewählten Büchern, weder Blumen noch Bilder irgendwo – wobei dafür jede Menge Platz wäre. Constantins Zimmer ist etwa doppelt so groß wie mein eigenes.

    Irgendwie fühle ich mich hier ziemlich unwohl. Nicht nur hier im Raum, überall im Haus. Es ist alles zwar extrem modern und mit teuren Möbeln ausgestattet, aber da ist nicht ein Hauch von Gemütlichkeit, von Wärme.
    „Sei nicht so spießig, Jaqui! Nur weil hier nicht überall Kitsch herumsteht…!“

  • „Lust auf ´ne Partie Schach?“ unterbricht Constantin meine Auseinandersetzung mit meiner inneren Stimme.


    Klar doch! Damit hätte ich heute zwar nicht gerechnet, aber warum nicht?

    Wir versuchen’s mal miteinander. Ich bin zwar keine schlechte Schach-Spielerin, aber Constantin schlägt mich dennoch um Längen.
    „Ich hab’ Übung darin! Ich spiele oft gegen meinen Schachcomputer“, grinst er mir zu, als ich mich über die haushohe Niederlage ärgere.

    „Kinder, kommt essen!“ ertönt eine ungeduldige Stimme aus der Küche herauf.


    Das Tischgespräch ist etwas merkwürdig, nicht nur weil Constantin kaum ein Wort sagt. Constantins Mutter will jede Menge über mich und mein Leben wissen, doch nicht auf neugierige, aufdringliche Art. Ich finde es zwar ein bisschen komisch, aber nicht unangenehm.
    Es scheint, als würde sie sich tatsächlich dafür interessieren, was ich so denke, wie ich lebe, was ich mir für die Zukunft vorstelle.
    Ich kann nicht umhin, zu denken, welch faszinierende Frau Claudine doch ist. So ganz anders als meine eigene Mutter und als die Mütter aller meiner Freunde.
    Sie sieht ja auch nicht aus wie eine Mutter – eher als ob sie Constantins etwas ältere Schwester wäre.


    „So, ich muss noch mal für ein Stündchen in die Agentur! Wenn ich zurück bin, fahre ich dich nach Hause Jaqueline. Macht’s euch einstweilen ein bisschen gemütlich! Ciao!“verabschiedet sich Claudine gleich nach dem Abendessen.

    Constantin und ich ziehen uns auf sein Zimmer zurück.


    Eigentlich hätte ich jetzt noch eine Schach-Revanche erwartet, doch Constantin wirft sich auf sein Bett.
    Ängstlich bleibe ich in einigem Sicherheitsabstand davor stehen.
    Wir sind allein im Haus. Was wird passieren? Wie wird der Abend weiter verlaufen? Wird Constantin mich küssen? Wird er versuchen, mich zu verführen?

    „Na los, komm schon Jaqui! Hüpf mal neben mich und entspann’ dich! Ich bin ja schließlich kein Untier und das, was ich von dir will, hat noch ein wenig Zeit. Das muss nicht heute sein.“
    Constantin klopft mit der Hand auf die freie Bettseite neben sich.


    Meine bisher etwas gedrückte, ängstliche Stimmung verflüchtigt sich mit einem Mal und plötzlich fühle ich mich eigentlich ganz wohl in Constantins Nähe.

    Er lächelt mir auch beruhigend zu und so bin ich wirklich ganz entspannt, als ich neben ihm auf seinem Bett liege.

  • Zitat

    Na los, komm schon Jaqui! Hüpf mal neben mich und entspann’ dich! Ich bin ja schließlich kein Untier und das, was ich von dir will, hat noch ein wenig Zeit. Das muss nicht heute sein.



    Ich fasse es nicht:angry So ein arroganter, dämlicher Kerl ..


    Aber ups, ich bin eine deiner stillen Leserinnen. Super Story. Sehr interessant, gut geschrieben und die Bilder passen auch sehr gut zu deiner Geschichte. Auch das du vieles mit Humor nimmst und auch vor keinem Klischee halt machst, gefällt mir sehr gut. Aaaalso .. Mach bald weiter, ja ??;)


    Dann kann ich mich auch weiter wegen dem Schnösel Constantin aufregen :cool:

    [CENTER]
    ~~ Das LESEN ist die Möglichkeit, die Realität verblassen, und seinen Geist im Universum und der Zeit wandern zu lassen ... ~~[/CENTER]

  • Danke euch allen wieder für eure supi-netten Kommis!!!


    Traut ihr jetzt eigentlich Constantin auch so, wie Jaqueline das tut, oder glaubt ihr, dass er sie doch noch dazu bringen wird... na ja, ihr wisst schon was zu tun?
    Vielleicht iss er ja gar nicht so schlimm, wie's den Anschein macht?
    Jedenfalls hat er sich ja bisher ganz manierlich verhalten, eigentlich sogar eher kindlich, oder was würdet ihr euch dabei denken, wenn euch ein Kerl (kann natürlich auch geschlechtsumgekehrt sein) zu sich einlädt, mit euch auf sein Zimmer geht und dann.... Schach spielt?!!!


    Danke auch dafür, dass sich doch einige von den stillen Lesern immer wieder mal outen - es macht ja sooo viel Freude zu sehen, dass meine Geschichte gar nicht so schlecht ankommt.


    Liebe Grüße an euch alle!

  • Dass ich den Constantin auch net mag wißt ihr ja schon bereits. Objektiv betracht kann er sich offenbar nicht anders benehmen, wenn man sein Umfeld mal genauer betrachtet. Sein "Benimmdich" ist auf jedenfall von den "Oberen Zehntausend" Und seine Direkte Art - die uns sauer aufstößt - ist offensichtlich hier ganz normal *brrr* ist auf jedenfall nicht meines. Da ist mir die naturbelassene Art von Menschen, die den richtigen Wert des Geldes zu schätzen wissen schon weitaus lieber.

    Ich hoffe nur, daß er ihr wirklich nicht andie Wäsche will - ansonsten sollte er 2 hinter die Löffel bekommen, daß er die Englein singen hört - sowas ist überhaupt nix für unsere Jaqueline.

    Edit: Gemein, wie kannste posten, wenn ich grad drann bin *frechgrins* !!!

    LG UserGab :zudienst

    [center][SIZE=4]Meine Werke bei All4Sims[/SIZE][/center]

  • Edit: Gemein, wie kannste posten, wenn ich grad drann bin *frechgrins* !!!


    ;) Sorry!


    Ja, ja, die reichen Leute - haben echt kein Benehmen! Ich kenn' auch so ein Exemplar aus meiner näheren Umgebung, der zwar Geld wie Heu hat, aber dafür überhaupt keine gute Kinderstube. Direkte Art ist ja schön und gut, aber kann man einem Menschen, der nicht zum engeren Freundeskreis gehört, die volle, schreckliche Wahrheit einfach so ins Gesicht sagen? Sollte man nicht vorher drüber nachdenken, ob man diesen Menschen dann nicht so sehr kränkt, dass dieser 2 Nächte lang nicht schlafen kann (Ist mir erst vor 2 Tagen so passiert und ich hab' jetzt einen enormen Nachholbedarf an Schlaf).


    Upps! :( Sorry für diese Abschweifung, gehört jetzt sicher nicht da her, aber UserGab637, dein Kommi hat die ganze verstaute Wut wieder aus mir hervorgeholt und ich glaube, zu erkennen, dass meine Figur Constantin eine gewisse Ähnlichkeit mit besagtem Subjekt aus meiner Umgebung hat - natürlich ungewollt (oder unterbewusst doch gewollt???)
    Oh nein, ich schweife ja schon wieder ab!!!
    Zurück zur Geschichte: Constantin ist nicht so, wie er zu sein scheint...

  • Also mal im Ernst, MICH hat der Schlag getroffen, als er sie fragte, ob sie Lust auf eine Party Schach hat. WTF??!?

    Nachdem feststand, daß ich mich nicht etwa verlesen hatte, wurde ich nachdenklich. Also faul ist auf jeden Fall was mit Constantin. Reißt Sprüche, wie ein Großer und dann das.

    Danach parkt er sich auf´s Bett, toppt jeden seiner vorhergehenden Sprüche mit dieser rhetorischen Blüte

    Zitat

    „Na los, komm schon Jaqui! Hüpf mal neben mich und entspann’ dich! Ich bin ja schließlich kein Untier und das, was ich von dir will, hat noch ein wenig Zeit. Das muss nicht heute sein.“

    und klopft einladend auf´s Bett.

    Leute, ich hätte mich selber so neben ihn geparkt, meine Neugierde würde nach der ganzen Vorstellung keinerlei Grenzen mehr kennen, sch*** auf die offensiven Sprüche.

    Was haben wir denn da? Einen Streichelzoo hinter der Fassade eines Cassanovas? Ein junger Mann, der mal dringend reden muß? Ein Kerl, der ein ernstzunehmendes Problem mit seiner Mutter hat? Ein Junge, der ganz und gar nicht das ist, was man zuerst glaubt?


    Also mir hat´s gefallen; weil es nämlich überhaupt nicht so war, wie ich vielleicht erwartet hätte... aber das ist vielleicht auch besser so; ich bin ja so verdorben. :hehe




    Grüßchen

    dropdead

  • Oh man ich weis langsam überhaupt nicht mehr, was ich von dem Typen halten soll. So ganz koscher ist er aber nicht. Und seine Mutter auch nicht. Wiso habe ich so ein Gefühl, als wäre es gar nicht seine Mutter? *zuvielegedankenmacht*
    Nee, also das Haus wäre nix für mich. Steril wie in einer Arztpraxis. Gerade Models mögen es doch bunt und schillernd, oder? Irgendwas passt da nicht. Es kommt mir auch so abgesprochen vor, daß Mama mal eben eine Std. wegfährt. Haben die im haus vielleicht noch ein Kellerverließ????
    Je nein! jetzt gehen aber die Gäule mit mir durch. Ok, dann lass ich es lieber.

    LG Rivendell

  • Wenn ich vorher immer ein bisschen verkrampft im Umgang mit Constantin war, dann hat sich das mit einem Mal aufgelöst.
    Er ist netter, als ich eigentlich dachte. Natürlich, ich stand auch schon vorher voll auf ihn, aber irgendwie war da in meinem Hinterkopf immer der Gedanke: „Er ist zu cool für dich!“ Und jetzt, wo wir zwei auf seinem Bett liegen, ist das alles plötzlich ganz anders.
    Wir blödeln und lachen, wir reden über unsere Interessen, wir tratschen über Leute aus der Schule – klar, ein bisschen oberflächlich vielleicht, aber wer spricht auch schon beim ersten Date über seine tiefsten Wünsche und Gedanken? Es ist schön, hier mit Constantin abzuhängen, schöner als ich mir das vorgestellt hätte.

    Fast bin ich etwas enttäuscht, als wir unten die Haustür auf- und zugehen hören und Claudine nach uns ruft.


    Halt! Eigentlich ruft sie ja nur nach mir.
    „Jaqueline?! Mädchen, bist du noch da? Würdest du bitte zu mir runterkommen?“

    „Sofort, Claudine!“ antworte ich.
    „Ok. Tschüß dann, bis morgen in der Schule“. Ich nehme an, dass Constantins Mum mich jetzt nach Hause fahren wird und verabschiede mich schnell von Constantin, der keine Anstalten macht, mich ins Erdgeschoß zu begleiten.


    „Ciao Jaqui. War ein super Abend heute mit dir, aber ich glaube, meine Mum hat noch eine kleine Überraschung für dich“, grinst er und zieht sich wieder in sein Zimmer zurück.

    Überraschung? Was für eine Überraschung?
    Ich versteh’ nur Bahnhof. Eigentlich möchte ich jetzt nur noch nach Hause, aber was soll’s: Überraschungen sind schließlich dazu da, dass man sie entdeckt.


    „Ich fahr’ dich gleich nach Hause, Schätzchen, aber würdest du vorher noch so lieb sein und mir einen kleinen Gefallen tun?“ lächelt mich Claudine bittend an.

    „Natürlich“, entgegne ich und bin voll spannungsvoller Erwartung. Ich hab’ echt keinen blassen Schimmer, welchen Gefallen ICH dieser Super-Lady machen könnte.

    „Ich komm’ eben aus der Agentur und soll mir die neue Abendkleid-Kollektion bis morgen durchsehen – also, weißt du, die haben echt einen Knall! Nicht mal 24 Stunden geben sie mir Zeit, zu entscheiden, was wir reinnehmen und was nicht!“

    Ok, nicht grad ´ne leichte Entscheidung, aber was bitte hat das mit mir zu tun?


    Ich erfahre die Antwort binnen 5 Sekunden, denn Claudine stürmt auf einen Schrank zu und zieht ein grasgrünes Cocktailkleid hervor.

    „Wie findest du das, Schätzchen? Die Mädchen in der Agentur sehen darin allesamt aus wie Käsekuchen, doch trotzdem hat das Kleid und vor allem die Farbe etwas: Ich kann mich nicht entscheiden, ob wir es in die Kollektion nehmen sollen, es könnte entweder DER Hit werden oder total floppen. Würdest du mir zuliebe mal schnell reinschlüpfen? Ich habe nämlich den Verdacht, dass du mit deiner hellen Haut und deinen honigblonden Haaren genau der richtige Typ wärst, um das Kleid erstrahlen zu lassen.“

    Na gut, ausnahmsweise. Ganz geil find’ ich das jetzt zwar nicht, hier mal auf die Schnelle den Kleiderständer zu spielen, aber ist ja nichts weiter dabei.


    Seltsamerweise passt mir das Kleid wirklich wie angegossen, obwohl mein Busen etwas größer, meine Taille und Hüften ein ganzes Stück breiter sind, als das bei den gängigen Models der Fall ist.


    Claudine mustert mich von oben bis unten, steht langsam auf und geht auf mich zu.

    „Ich wusste es! Nur ein Mädchen mit solchen Haaren, mit solcher Haut und mit solchen Augen kann so ein Kleid tragen! Aber wenn sie es trägt, dann wirkt es einfach FANTASTISCH!“

    Nun ja. Ich finde die Farbe zwar immer noch abscheulich – dieses Grün kann nur ein Laubfrosch tragen – aber Claudine ist so begeistert, dass sie mich vor einen wandhohen Spiegel drängt.


    „Sieh dich an, Jaqueline! Sieh dich genau an! Siehst du wie deine Augen auf einmal leuchten, wie dein Teint auf einmal glänzt?“


    Tatsächlich! Claudine hat recht!
    Meine Haut sieht plötzlich aus wie mit Goldstaub überzogen und meine Augen sind grüner als jemals zuvor.
    Ich finde mich schön, das erste Mal in meinem Leben richtig, wirklich schön.

    Es ist ein komisches Gefühl.

    Einerseits wünsche ich mir, immer so aussehen zu können, andererseits möchte ich nichts anderes, als endlich wieder in meine normalen Klamotten zu schlüpfen und nach Hause zu gehen in unser, ein wenig kitschiges, aber ur-gemütliches Häuschen.

  • Also wenn ich so drüber nachdenke, was die beiden den Mittag über gemacht haben, klingt das so, wie wenn zwei gute Freunde miteinander reden.

    Und das wäre auch gar nicht so unpassend, ihr bester Freund Matthias wird ihr Lover und sie hat einen neuen, zusätzlichen besten Freund (wie oft kann man ein Wort in einem Post wiederholen, bevor man verklagt wird :kopfkratz).

    Die Mutter ist so seltsam; gibt sich so high society like. Der Job paßt ja mal. Und aufdringlich ist sie auch überhaupt nicht. Oder es ist ihre Art und die Reaktion auf Jaqueline war aufrichtig?

    ... sagte Constantin nicht, sie sei eine gute Schauspielerin, oder hab ich Halluzinationen? Wenn ja, ist in der Familie womöglich nix, wie es scheint.




    Grüßchen

    dropdead

  • Jo, das klingt alles recht harmlos, und vielleicht ist es daas auch, was mich am meisten an der Sache stört sind Constantins Sprüche, das kahle Haus, die "perfekte" Mama. Also fast Alles.
    Sieht für mich ja es ja so aus, als sollte es jetzt für Jaqueline auf eine Modelkarriere rauslaufen, hmmm? Deshlab der Titel?


    Das Kleid steht ihr ausgezeichnet, es stimmt, das die richtigen Farben den eigenen Typ unterstreiche und aufleben lassen. Leider sieht man ja in der Realität gerade in Deutschland viele Negativbeispiele.


    LG, Lenya

  • es stimmt, das die richtigen Farben den eigenen Typ unterstreiche und aufleben lassen. Leider sieht man ja in der Realität gerade in Deutschland viele Negativbeispiele


    :rollauge Ja, nicht nur in Deutschland...



    Herrje, was bin ich froh, als der Wagen endlich anhält und ich aussteigen kann!


    „Gute Nacht, Jaqueline! Ich hoffe, du kommst uns bald wieder mal besuchen. Du bist die erste Freundin, die mein Sohn bisher hatte, die auch mir sympathisch ist.“

    Geistesabwesend husche ich ins Haus. Ganz leise sperre ich die Eingangstür auf.
    Ich will jetzt nichts weiter als in mein Zimmer. Der Abend war schön, aber da gibt es jetzt viel, worüber ich nachdenken muss.

    Es ist kurz vor Mitternacht und im Bichelmayr’schen Haus brennt kein einziges Licht mehr. Ich verspüre einen extremen Hunger. Das Essen, das Constantins Mum zubereitet hat, war zwar sehr exotisch und sehr lecker, doch nicht wirklich magenfüllend.
    Meine Appetitnerven verlangen jetzt nach einem kräftigen, sättigendem Stück Fleisch. Bestimmt hat Mami etwas in der Art aus dem Gasthaus mitgebracht und im Kühlschrank gebunkert.

    Jawohl! Ein Riesenschnitzel steht fertig angerichtet auf einem Teller und wartet nur mehr darauf, in die Mikrowelle geschoben zu werden.


    Bis es fertig ist, werde ich mal mein müdes Haupt auf dem Küchentisch platzieren. Doch halt, was ist das?!

    Ich bin nicht die einzige, die in diesem finsteren Haus noch wach ist!

    „Mami!“


    „Hallo, Jaqui!“ blinzelt mir Mami aus müden, kleinen Augen zu.


    „Ich hatte noch Hunger und… - na ja… - eigentlich hab’ ich noch auf dich gewartet.“

    Die Mikrowelle piepst. Ich hole heißhungrig mein Essen heraus und setze mich zu meiner Mutter.

    „Du sollst doch nicht aufbleiben, nur weil ich mal weg bin, Mami!“ tadle ich, unterbrochen von Mampfgeräuschen. Ach, schmeckt das gut!


    Mami grinst.
    „Ich weiß mein Schätzchen und ich weiß auch, dass du jetzt wieder die Augen verdrehen wirst, wenn ich ein Sprichwort loslasse: Kleine Kinder, kleine Sorgen – große Kinder, große Sorgen! Ich kann eben nicht anders: Wenn du abends weggehst, mach’ ich mir nun mal Sorgen!“


    „Weiß ich doch, *mampf*, aber nicht notwendig! Ich hab’ alles im Griff, Mami!“

    Hab’ ich wirklich alles im Griff oder ist es nicht momentan so, dass mein Leben in den letzten Tagen einfach nur von merkwürdigen Zufällen bestimmt wird, auf die ich, die wahre Jaqueline Bichlmayr, selbst eigentlich gar keinen Einfluss habe?


    „Gute Nacht, mein Spätzchen! Ich hab’ dich lieb und denk daran: Wenn es irgend etwas gibt, worüber du reden möchtest – ich bin immer für dich da!“

    „Nacht, Mami! Ich hab’ dich auch lieb und danke!“


  • Beim Schlafengehen denke ich an Mamas Worte. „Ich bin immer für dich da!“ Nett von Mami, das zu sagen! Meistens geht mir ihr Gluckengehabe zwar auf die Nerven, aber irgendwie ist es doch schön, eine Mutter zu haben, die sich um einen kümmert, die sich Sorgen macht, wenn man abends spät heimkommt, die Anteil am Leben ihrer Kinder nimmt. Ob Constantins Mum das auch tut? Ich glaub’ es eher nicht, zumindest macht es nicht den Anschein – aber man kann sich ja täuschen.

    Kaum habe ich die Decke über mich gezogen, bin ich auch schon eingeschlafen.


    Den Samstag verbringe ich hauptsächlich damit, die Hausaufgaben, die während der Aufregungen der ganzen Woche etwas zu kurz gekommen sind, zu erledigen.

    Gleichzeitig schleiche ich fortwährend ums Telefon herum – könnte ja sein, dass… - doch den ganzen Nachmittag über gibt es keinen Pieps von sich.


    Ich meine, nicht dass ich erwartet hätte… - ach, was soll’s! Ist doch ganz o.k., mal seine Ruhe zu haben und Sachen zu machen, für die man sonst kaum Zeit findet.

    Sonntag Vormittag! Mama und Papa sind im Gasthaus, Kevin ist sonst wo, das Haus gehört mir allein.
    Was gibt es Schöneres, als mal ein bisschen Zeit für sich selbst zu haben? Ich beschließe, mal ein bisschen auf „Wellness“ zu machen und hüpfe in ein entspannendes Schaumbad, versetzt mit duftenden ätherischen Ölen.


    Mit einer schicken Gurkenmaske im Gesicht, die Haare mit dicken, pinkfarbenen Lockenwicklern geschmückt ist das Leben gleich noch viel schöner.


    Gerade als ich in der schönsten Entspannungsphase bin klingelt auf einmal doch das Telefon. So ein Mist! Da läutet dieses verdammte Ding stunden-, ja tagelang nicht, wenn man drauf wartet und grade, wenn man sich abgelenkt hat, meldet es schließlich doch.

    „Lass es läuten, Jaqui! Wenn’s wichtig ist, wird derjenige welcher wieder anrufen!“

    Ring, riing, rriiing!!!

    Oh Mann, hört denn das gar nicht auf?
    Schnell raus aus der Wanne, die Gürkchen von den Augen geschleudert, reingeschlüpft in die frisch gewaschene, weichspüler-weiche Unterwäsche… Normalerweise käme jetzt die Stelle, wo das Telefon eigentlich aufhören müsste, zu klingeln, doch nein…


    … als ich im Flur ankomme, läutet es noch immer!
    „Hallo!“ Etwa 15.000 Mal hat Mama mir schon gesagt, ich solle mich mit „Bichlmayr“ melden, nicht einfach mit einem nichtsaussagenden „Hallo“, doch ich kann’s nicht lassen. Wenn sich einer bloß verwählt hat, geht es ihn ja eigentlich nichts an, wer am anderen Rohr ist, oder?

    „Hey Süße! Na, wie steht’s? Sag, haste morgen Mittag Lust, mit mir nach München reinzufahren und mit meiner Mum zusammen Lunch zu essen?“
    Constantins Stimme klingt so anders am Telefon, aber nach einem kurzen Augenblick geistiger Verwirrung erkenne ich sie doch wieder.
    „Oh, hallo! Ja, klar hab’ ich Lust. Wie geht’s dir, Constantin? Was machst du…?“ Eigentlich wollte ich ein bisschen unverfänglich mit ihm plaudern, doch er schneidet mir das Wort ab. „Super! Bis morgen dann also!“ Tut, tuut, tuuut. Freizeichen!
    Na ja, dann… - o.k. bis morgen…

  • Das waren ja viele Fortsetzungen, wow! Oder hab ich schon so lang nicht mehr gelesen? Kann auch sein.
    Da ich momentan mit meiner eigenen Story einfach nicht vorwärts komme (Downloads verschwunden) habe ich Zeit, andere Stories zu lesen und deine gefällt mir nach wie vor super!


    Hm, ich habe da so einen Verdacht, was Constantin betrifft. Könnte vielleicht sein, dass er sozusagen der Sklave seiner Mami ist, und für diese Mädchen "auffreisst" , welche sie dann in ihrer Modelagentur einsetzt. Das allein wäre ja noch nicht sooo schlimm, aber ist diese Agentur seriös???


    Ist Constantin am Ende gar kein solcher Playboy, wie es den Anschein hat, sondern tut das nur für seine Mum? Ein verstecktes Muttersöhnchen?


    Ich weiss jetzt gar nicht, was ich besser finden würde. Auf jeden Fall ist da noch was im Busch mit dieser Mutter.
    Jacqueline ist ja noch sehr jung und auch etwas naiv, ich hoffe Matthi bringt sie wieder zu Vernunft.


    LG
    Lizzie

  • Hey, liebe Leute! Also, ich muss sagen: Nicht schlecht, wie manche den weiteren Verlauf meiner Story einschätzen! :eek: Vielleicht ist sie auch wirklich so durchschaubar **schluchz** :suse!
    Na ja, jetzt hab' ich auch schon wieder zu viel gesagt, aber trotzdem noch viel Spaß mit der Fortsetzung... (Tut mir leid, dass am Anfang ein bissi wenig Bilder sind)



    Ich freu mich auf den kleinen Ausflug morgen. Auch wenn’s mir zwar lieber gewesen wäre, Constantin und ich hätten ein bisschen Zeit nur zu zweit miteinander verbringen können – das ist schon o.k.!
    Seine Mum ist ja wirklich eine ganz Liebe, wenn auch etwas anstrengend. Wie ich sie inzwischen zu kennen glaube, wird sie uns bestimmt in ein schniekes In-Lokal einladen – und das erlebt man ja schließlich auch nicht alle Tage!

    Die Fahrt nach München ist lustig. Constantin hat’s echt drauf! Immer wieder bringt er mich mit seinen zynischen Bemerkungen zum Lachen.

    Herrje, ich bin ja wirklich drauf und dran, mich immer mehr zu verknallen, soweit das überhaupt noch möglich ist! Jedenfalls scheinen da tausende von Schmetterlingen, richtige Riesenbrummer, in meinem Bauch herumzuschwirren.

    Constantin hält den Wagen vor einem futuristisch anmutenden Gebäude mitten in der Münchner Innenstadt.

    „Was machen wir denn hier? Ich dachte, wir holen deine Mum ab.“

    „Tun wir auch! Das ist ihre Agentur und sozusagen ihr zweiter Wohnsitz. Hier lebt sie ihren kreativen Schaffensdrang aus“, erklärt Constantin.


    Das elegante Türschild verrät mir endlich genau, welche Art von Agentur Claudine Saritz eigentlich betreibt. Ich wusste, sie macht in Mode, aber eine Modelagentur hätte ich dann doch nicht erwartet.

    Der Türsummer ertönt und Constantin gibt mir einen zärtlichen, kleinen Schubs, denn ich bin wie überwältigt vor dem Eingang stehen geblieben.
    „Na, los! So schlimm wird’s schon nicht werden!“

    Es sieht alles so nobel hier aus und jetzt bin ich wirklich überwältigt vor Staunen.

    „Das hat echt Klasse“, flüstere ich und drehe mich zu Constantin um, doch der … ist auf einmal verschwunden!


    Wie vom Erdboden verschluckt!

    Na, bestimmt sucht er nur seine Mum, damit wir gleich zum Lunch abrauschen können. Aber wenigstens ein Wort hätte er schon sagen können, also echt!

    Die Minuten vergehen und keine Spur von Constantin oder Claudine. Ich pack’s nicht! Die lassen mich hier einfach so stehen!
    Was mach’ ich jetzt? Ich komme mir hier vor wie ein unerlaubter Eindringling.

    Zögerlich klopfe ich an eine Tür, hinter der ich gedämpft Geräusche vernehme. Immerhin ruft eine weibliche Stimme vernehmlich „Herein“ und in der Hoffnung, hier mehr über das Verbleiben meines Begleiters zu erfahren, trete ich leise ein.

    Hinter einem modernen Schreibtisch mit einem riesigen Computer-Monitor sitzt ein blondes Mädchen, super-gestylt, und mustert mich kühl und ein wenig genervt, so als hätte ich sie gerade bei was ganz Wichtigem gestört.


    „Hallo!“ grüße ich, ein wenig eingeschüchtert durch ihren desinteressierten Blick.

    Sie nickt nur knapp mit dem Kopf und sieht mich weiterhin prüfend an.

    „Also, ähm…, entschuldigung, dass ich so reinplatze, aber ich suche Frau Saritz. Ich bin mit ihrem Sohn hergekommen, wir sind verabredet“, erkläre ich mein Erscheinen.

    Uninteressierter kann man eigentlich gar nicht sein als diese hübsche Lady, die ihren Kopf gleich wieder abwendet und weiter auf ihrer Tastatur klimpert.


    Was bildet die sich eigentlich ein, diese Tussi? Lässt mich, ohne ein Wort zu sagen, wie eine Bittstellerin hier stehen! Also, das ist doch die Höhe!
    Grade will ich dieser Schnepfe den Marsch blasen, da bequemt sie sich schließlich doch noch zu einer Antwort.

    „Du bist doch Jaqueline, oder?“ Erstauntes Nicken meinerseits. „Nimm doch noch kurz Platz auf dem Sofa. Claudine wird gleich runterkommen.“

    Na, immerhin etwas!


    Wenigstens muss ich nicht im Stehen auf die Gnädigste und ihren Sohn warten. Woher kennt dieses blonde Fräuleinwunder eigentlich meinen Namen? Kündigt Claudine Saritz alle ihre Kurzbesuche so großartig in der Firma an? Alles ein wenig wunderlich, das Ganze!

    [FONT=&quot]In diesem Moment geht die Tür auf, doch herein kommt weder Constantin, noch Claudine,… [/FONT]

  • … sondern jemand, den ich auch flüchtig kenne… - sollte ich jetzt „leider“ hinzufügen?!


    Natascha! Das Mädchen, das vergangenen Montag vor der Schule heftigst mit Constantin geflirtet hat! Natascha, die Besitzergreifende, die von Constantin abgefertigt wurde! Was tut DIE denn hier?

    Mucksmäuschenstill und möglichst unauffällig verhalten, lautet die Devise – vielleicht sieht sie mich ja gar nicht in meiner stillen Ecke.

    Zu spät, sie hat mich schon ins Visier genommen!


    Anscheinend denkt sie grade dasselbe von mir, wie ich über sie, denn in ihrem stark geschminkten Gesicht steht deutlich die Frage geschrieben: „Was macht DIE denn hier?“ Schließlich hat sie mich und Constantin vorige Woche auf dem Schulhof zusammen gesehen und ihre Miene ist jetzt auch nicht freundlicher als damals.

    Ohne ein Wort zu mir zu sagen, wackelt sie mit übertriebenem Hüftschwung auf die Blonde am Schreibtisch zu.


    Die springt sofort auf und die beiden begrüßen sich mit „Bussi, bussi“!

    Jetzt tuscheln sie miteinander, aber gerade noch in solch einer Lautstärke, dass ich jedes einzelne Wort mitkriegen muss.


    „Was macht denn dieser kleine, zerzauste Halb-Punk hier?“
    Doofe Kuh!

    Die Blonde kichert. „Sie ist mit Claudine verabredet!“ raunt sie ihrer Freundin mit rollenden Augen zu und die beiden zwinkern einander vielsagend an.

    So beschränkte Weiber!

    Oh no! Jetzt stöckelt dieses schwarzhaarige Luder noch mal auf mich zu! Kann mich die nicht einfach in Ruhe lassen?


    Nein, kann sie anscheinend nicht! Sie baut sich vor mir auf wie eine Rachegöttin und blafft mich mit ihrer absichtlich tief-geschraubten Stimme an. „Bist wohl mit Constantin gekommen, nicht?“


    „Bild’ dir bloß nichts drauf ein! Der versucht’s bei jeder!“


    „Wohl eifersüchtig, was?“ zische ich zurück. Sie grinst nur hämisch und macht endlich n’en Abgang! Wurde ja auch schon Zeit!


    „Arrogante Schickse!“ murmle ich halblaut vor mich hin und ernte dafür einen strafenden Blick von der blonden Tippse.