Eine etwas andere Familie

  • Kapitel 110
    Eine schwere Entscheidung!





    Nur an die Schreie von Miri, die immerzu rief „Nein Lyreu tu es nicht“ konnte Hella erkennen, in welcher Gefahr sie sich momentan befand. Instinktiv suchte sie den Schutz von Garius, der Einzige, zu dem sie vollkommendes Vertrauen hatte. So schnell sie nur konnte, versuchte sie Garius zu erreichen. Doch ehe sie sich an ihm klammern konnte, stieß er sie mit solch einer Wucht von sich, das Helle kurz über den Boden nach hinten schwebte, bis sie schließlich unsanft landete. Im gleichen Moment ballte Garius seine Kräfte und stieß mit seinem rechten Arm Lyreu so gewaltig auf den Brustkorb, das Lyreu nicht schwebte, sondern flog. Erst 40 Meter weiter, landete Lyreu an einen Baum und war für ein kurzen Moment benommen. Doch er stand auf, fasste sich an seiner Brust, schüttelte sich ein paar Mal und setzte erneut zum Angriff an. Garius blieb keine Möglichkeit nach Hella zu schauen. Er hoffte auf Miri und auch, das sein Stoß Hella nicht zu sehr zugesetzt hatte. Er ließ auch Thoma, der mit fletschenden Zähnen da stand, nicht aus den Augen.





    Miri kümmerte sich auch gleich um Hella, die nun ziemlich geschockt am Boden saß. „Alles in Ordnung?“ fragte Miri, faste Hella von hinten unter die Arme und zog sie zu einem Baum. „Ich glaub schon.“ keuchte sie nach Luft ringend. Garius stoß gegen Hella war nicht heftig gegenüber den von Lyreu, reichte aber um ihr das Atmen schwerfallen zu lassen. „Warum tut Lyreu das?“ fragte Hella und sah zu Miri hoch. Ihre Stimme klang ganz leise. Ihr Blick hatte einen flehenden Ausdruck und ihre Angst ließ sie am ganzen Körper zittern. „Glaub mir Hella, er will das nicht. Doch er kann nicht anders. Deine Wunde, der Geruch von deinem Blut lässt deine Ausstrahlung noch um ein Vielfaches höher erscheinen. Lyreu musste sich auch so schon immer zusammenreizen. Es war nur ne Frage der Zeit, bis das passieren musste. Es ist ein kleiner Vorgeschmack auf dem, was kommen wird, kommen muss und Lyreu ist noch einer von den Guten. Was meinst du, was Larius seine Meute mit dir machen wird? Ich wünschte Garius hätte dich schon verwandelt, das würde uns viel ärger ersparen.“






    Lyreu rannte erneut zähnefletschend auf Hella zu. Blitzartig sprang Garius in seine Laufbahn und stieß ihn wieder von sich. „Töte ihn nicht!“ hörte Garius Miri von hinten flehen. „Ihr seid ja immer noch da? Bring Hella in Sicherheit!“ sagte Garius so schnell, das Hella selbst es gar nicht verstanden hatte. Thoma stand immer noch unschlüssig da. Eine Hälfte von ihm wollte auch zu Hella und die andere wollte Garius helfen. Der Geruch von Hella, ihr Blut und die enorme Anspannung, die in der Luft lag, ließ Thoma vergessen, was er in der Ferne gehört hatte. Er führte einen inneren Kampf. Einen Kampf zwischen seinem ich und dem, was er an dunklen Mächten geerbt hatte.




    Miri kramte in einem der Rucksäcke und holte ein getragenes weißes T-Shirt raus. Sie rieb Hella das Blut vom Arm und versorgte notdürftig die Wunde. „Es ist zwar schon getragen, aber was anderes habe ich nicht. Naja vielleicht überdeckt mein Geruch ein wenig den Geruch deiner Wunde. Ist zwar eher unwahrscheinlich, aber immer noch besser, als wenn gar nichts drüber wäre.“ „Was machst du da?“ fragte Hella, als sie sah wie Miri ein paar trockene Blätter und kleine Äste sammelte. „Ich will dein Blut was auf dem Boden getropft ist verbrennen. Ich hoffe das Lyreu sich dann wieder beruhigen kann. Außerdem werden wir verfolgt und dein Blut würde uns verraten. Sie werden zwar auch so wittern, wo wir langgegangen sind, doch wenn sie die Witterung von deinem Blut aufnehmen, werden sie doppelt so schnell und auch leider so wild sein.“ Hella senkte ihren Kopf, zog ihr rechtes Bein an sich und legte ihren verletzten Arm darauf. Das Pochen der Wunde nahm Hella gar nicht so wahr. Die Angst um das, was da noch kommen mag, überwiegt jeden Schmerz. Nun wünschte sie sich auch, Garius hätte sie schon verwandelt. Auch wenn ihr die Vorstellung für die Prozedur der Umwandlung fehlte, wäre ihr alles recht gewesen, solange es von Garius kam. Die Vorstellung ein anderer Vampir würde sie verwandeln und sie würde dann ihn gehören, verlieh Hella erneut Gänsehaut. Über ein wohlmögliches Gemetzel wollte sie erst gar nicht nachdenken. Nun befürchtet Hella, das Garius keine Gelegenheit mehr bekommen würde, die Prophezeiung zu erfüllen.




    Und in der Tat, hatte Garius im Moment andere Sorgen als an der Prophezeiung zu denken. Lyreu seine Kräfte ermüdeten nicht. Ganz im Gegenteil, es schien so als würden sie mit jedem Angriff wachsen. Immer mehr machte sich die dunkle Seite in ihm breit und zeigte Lyreu Möglichkeiten, wo er selbst nicht glaubte, dass er sie hatte. Doch führ ihn stand fest, um zu Hella zugelangen, müsste er erst Garius aus dem Weg schaffen. Doch Lyreu hatte sich da wohl etwas viel vorgenommen. Trotz der dunklen Kräfte, die ihm ummantelten, war Garius an stärke Lyreu bei Weitem noch überlegen. „Geh mir aus dem Weg!“ feuchte Lyreu, sah in Garius Augen um seine Stärke, die er nun fühlte, zu signalisieren. Doch Garius blieb davon unbeeindruckt und sagte; „Lyreu ich will dich nicht töten. Doch wenn du so weiter machst, dann habe ich keine andere Wahl. Du hast es Miri zu verdanken, das du überhaupt noch am Leben bist.“ Als er das Wort Miri hörte, hielt Lyreu kurz inne. Er schaute sich kurz um und fragte sich für einen Moment; „Was mache ich hier eigentlich?“ Doch im nächsten Moment trieb der Wind den Geruch von Hella direkt in seiner Richtung. Er war etwas anders. Der Qualm von den kleinen Feuerchen überdeckte etwas den Blutgeruch, aber nicht Hellas Aura.






    Miri war sich sicher, alle Blutflecke verbrannt zu haben. Sie konnte genauso gut auf ihrem Geruchssinn vertrauen, wie jeder andere Vampir auch.
    „Au …, ich glaub ich habe mir den Knöchel verstaucht.“ flüsterte Hella als Miri sie beim Aufstehen half. Hella traute sich nicht einmal laut zu atmen. Sie befürchte, dass jede Reaktion von ihr, die Situation verschlimmern könnte. Am liebsten würde sie sich unsichtbar machen und sie fluchte in Gedanken. „Man hätte mich auch mit meinem ersten Atemzug töten können. Wozu soll die Prophezeiung gut sein, wenn sie doch unerfüllbar ist? Von wem wurde sie veranlasst? Irgendjemand muss doch ihr Schöpfer sein.“ Doch Miri holte Hella aus ihren Gedanken. Sie nahm Hella auf ihre Arme und rannte los. „Bin ich zu schwer für dich?“ fragte Hella, als sie an Miri einen undefinierbaren Gesichtsausdruck sah. „Nein …! Ich merke kaum, dass du in meinen Armen liegst. Ich spüre und ich höre etwas. Doch durch das Elixier sind meine Sinne etwas geschwächt und ich kann einzelne Gerüche und Laute nicht genau herausfiltern. Wir sollten so schnell wie möglich hier verschwinden!“ meinte Miri und rannte noch etwas schneller.





    „Wow du bist wirklich stark.“ sagte Hella als Miri nur mit ein paar Schritten einen kleinen flachen Fluss überquerte. Miri musste grinsen, obwohl die Situation es kaum zuließ. Hella schaute nach oben, sah die Berge, die von beiden Seiten wie riesige Hände alles umfasten. Nur ein schmaler Fluss schien diese Ungetüme zu trennen. Als Hella sich die Felswände ansah, dachte sie; „Die sehen aus als gehörten sie zusammen, als wären sie mal eins gewesen. Welche Kraft ließ sie zerspringen? Wie in einem Puzzle passt der Felsvorsprung des einen Berges, genau in die Einbuchtung des anderen. Ich habe noch nie die Natur so intensiv wie jetzt wahrgenommen. Der Nachthimmel ist so seltsam klar und die Sterne …, wie Tausende leuchtende Augen die zu mir herabsehen und warten, was geschehen mag. Als ich noch klein war, sagte Paps immer, wenn wir die Sterne ansahen, >ein Stern ist deine Mutter und sie wird immer über dich wachen.<“ Fragend schaute Hella nach oben. Suchte bewusst den hellsten Stern, als würde sie glauben, dass dieser nur zu ihrer Mutter gehören könnte.
    „Warum Mama …? Warum ich?“ doch auf eine Antwort würde sie wohl vergeblich warten.“





    Miri legte Hella am Flussufer ab. „Was macht dein Bein?“ fragte Miri und Hella zuckte mit den Schultern. „Wir müssen das restliche Blut an dir abwaschen!“ Hella nickte und rutsche näher zum fließenden Wasser. „Schau in meinem Rucksack, da müsste noch ein Oberteil sein! Ich glaube ich hatte eins eingepackt, es ist genauso eins, wie ich anhabe.“ Miri nickte. Hella zog ihr Sweatshirt aus und machte sich bei der Gelegenheit auch etwas frisch. Die Kühle des Bergwassers tat ihr gut. Ließ ihren müden Körper auch wieder wach werden. Miri gab ihr das Oberteil und Hella zog es über. „Willst du das hier auch verbrennen?“ fragte Hella und zeigte Miri das tropfende Sweatshirt. Miri sah Hella mit großen Augen an und musste schmunzeln. „Es brennt nicht Hella, das Teil ist triefend nass. Schmeiß es im Fluss! So wird es auf natürliche Weise deinen Geruch verlieren.“ „Was meinst du, kann man das Wasser hier trinken?“ fragte Hella mit total trockener Kehle. Hella hatte unheimlichen Durst. Ihre Trinkreserven waren aufgebraucht. Sie hatten nur soviel eingepackt, wie sie für den Weg bis zum Tal der Vampire brauchten. Doch das Tal gab es ja nun nicht mehr und ihre Vorräte waren aufgebraucht. „Hier ist keine Industrie, keine Stadt ja nicht einmal ein Dorf. Das Wasser kommt aus den Bergen, es wird sauber sein.“ Miri hatte kaum zu Ende geredet, da hing Hella auch schon mit ihrem Mund im Wasser. Nachdem sie ihren Durst gelöscht hatte, füllte sie noch zwei Trinkflaschen.
    An Verbandszeug hatte nun niemand gedacht. Doch Miri fand ne Rolle Heftpflaster, das wohl aus irgendeinem Baumarkt zu stammen schien. Es diente, um in Notfall noch die Vampirschutzhüllen sichern zu können. Doch es passte auch auf Hellas langem Riss am Arm.
    Durch den schmalen stark klebenden Streifen wurde Hellas Wunde gut zusammengepresst. So konnte Hella ihren rechten Arm wieder normal bewegen, ohne befürchten zu müssen, dass die Wunde wieder aufriss.


    *geht noch weiter*

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  • Hinter ihnen sah Miri ein Höhleneingang. „Komm lass uns dort reingehen, da brauchen wir nur auf eine Richtung achtgeben!“ Hella nickte und versuchte aufzustehen. Doch Miri wollte sie wieder tragen und Hella sagte; „Nein lass mich laufen! Ich muss für mich selbst herausfinden, wie ich meinen Fuß belasten kann. Er ist nicht gebrochen, das weiß ich.“
    So humpelte Hella Miri hinterher. Die Höhle war tiefer als Miri gedacht hatte, was vom Vorteil war. Sie gingen ziemlich weit nach hinten. Hella hielt sich an Miri fest, denn in der Höhle war es so dunkel, das Hella nichts mehr sehen konnte. „Ob Lyreu sich schon beruhigt hat?“ wagte Hella zu fragen. „Nein, sonst wäre Garius schon hier. Außerdem spüre ich noch seine Aggressivität und Garius wird auch immer zorniger.“ „Hast du Angst um Lyreu?“ „Natürlich sehr sogar. Ich habe aber auch um Thoma und um Garius Angst und natürlich um uns.“ „Könnte Garius jemanden wie Lyreu töten? Ich meine jetzt nicht kraftmäßig sondern eher von seinem Wesen her.“ „Hella, Garius tötet alles, was dir gefährlich werden könnte und er keine andere Wahl hat. Ja er würde Lyreu töten oder tut es sogar noch. Doch nur weil er dich beschützen will, beschützen muss.“


    Diese Drohung stieß er auch immer wieder aus. „Lyreu hör auf, komm zu dir!“ schrie Garius nun schon sehr laut. Doch Lyreu war immer noch wild wie ein Tier. Garius packte ihm am Becken und drückte es zusammen, sodass man ein lautes Knacken vernahm. Doch selbst das beeindruckte Lyreu nicht.
    „Lyreu …! Lyreu, du lässt mir keine andere Wahl. Zeig mir das du da noch irgendwo drin bist! Glaub mir, ich werde dich töten.“
    Garius wurde nun sehr wütend und wollte sich Lyreu nur noch entledigen. Er hatte keine Zeit für solche Spielchen.






    Garius fletschte seine Zähne und fauchte wie ein Panther. Seine Fingernägel wurden um einiges länger, als könnte er sie wie scharfe Messerklingen herausfahren. Er hob seinen rechten Arm und holte nach hinten aus um mehr Schwung zu bekommen. Die Halsschlagader war bei Vampiren eine Schwachstelle. Diese zu verletzen tötete sie zwar nicht, aber die meisten Vampire mit solch einer Verletzung flüchteten, da sie zu viel Blut verloren. Garius hoffte so Lyreu loszuwerden, ohne ihn töten zu müssen. Er wollte gerade zum Schlag ausholen, als er von Thoma, der auf ihn zugerannt kam, abgelenkt wurde. „Nicht auch noch du Thoma.“ sagte Garius vor sich her und wirkte traurig. Lyreu zu verlieren, hätte Garius nichts ausgemacht. Aber Thoma mochte er, nein er liebte ihn sogar, wie einen Bruder.
    Garius sprang ein Stück zurück um beide beobachten zukönnen.
    Thoma rannte unaufhaltsam in seine Richtung, sodass Lyreu seinen Blick etwas versperrte.





    Lyreu wollte die Gelegenheit nutzen und machte sich erneut zum Angriff auf. Doch kurz, nachdem er zum Sprung ansetzte, packte ihn Thoma von hinten und riss Lyreu zu Boden. Thoma sah kurz zu Garius und nickte ihm zu. So signalisierte er, dass er sich unter Kontrolle hatte und Garius zur Seite stand. Garius atmete erleichtert auf. Hielt aber dennoch die Stellung.






    „Warum tut Garius nicht, was er muss? Ich habe ihn doch gesagt, dass ich bereit bin, so zu werden wie er.“ „Vielleicht spürt er, dass du es noch nicht bist. Das du nur glaubst es zu wollen, weil du denkst, es gäbe keine andere Möglichkeit. Für Garius ist die Entscheidung dich zu verwandeln sehr schwer. Dir die Menschlichkeit zu nehmen, ist fast so als tötet er dich. Nicht jeder überlebt so einen Umwandlungsbiss und hast du unser Gift erst mal in dir, dann gibt es kein zurück mehr.“ „Warum kann er mir widerstehen?“ wunderte sich Hella, war aber glücklich darüber, das Garius nicht zur Bestie wurde. „Das habe ich mich auch schon gefragt. Ich weiß nicht, ob es die Macht der Liebe ist oder Garius, was anderes davon abhält. Immer wenn ich euch beide sehe, muss ich an meiner Freundin Fay und an Dario denken. Ihr seit euch in so vielen Dingen ähnlich. Oh Dario, er hätte Fay auch nie verwandelt, obwohl sie auch so wie du ihn drum bat.
    Doch sie glaubte auch das sie keine andere Wahl hätte. Ihre Aura war nicht so stark wie deine, aber dennoch reichte sie aus, um allen weißzumachen, dass sie die Auserwählte sei. Nur Dario spürte, dass es nicht so war. Aber bei dir ist es anders. Du bist die Auserwählte und wer immer dir dieses Schicksal zugemutet hat, muss einen heftigen Grund dafür haben.“






    „Weißt du Miri, vor was ich mich am meisten fürchte?“ Miri sah Hella an und sagte leise aber ganz bewusst; „Ein Vampir zu werden?“ „Nein! Ich liebe Garius und er kann niemals zu einem Menschen werden, doch ich so wie er. Ich will mit ihm zusammen sein und das für immer. Ich will nicht, dass er sieht, wie ich alt werde und er mir dann beim sterben, zuschauen muss. Miri ich möchte seine Frau werden, als Vampir, oder Halbvampir wie ihr es seht. Das weiß ich schon lange, nur dachte ich als Mensch noch so vieles erledigen zu müssen, wozu ich nach der Verwandlung keine Gelegenheit mehr haben werde. Nun habe ich Angst, dass es zu spät ist. Das Garius zu beschäftigt sein wird, um es zu tun. Ich befürchte sogar, dass wir uns nicht einmal mehr sehen werden.“ Tränen liefen Hella das Gesicht herunter und Miri spürte eine tiefe Traurigkeit in ihr. „Warum glaubt du das?“ „Ich weiß nicht. Es ist eher so ein Gefühl.“
    Miri schluckte, ihre Augen sahen ins leere. Es bildeten sich kleine Fältchen auf ihrer Stirn.






    Stark konzentrierte sich Miri, um nach einer Lösung zu suchen. Als sie so alle Möglichkeiten abwog, musste Miri an ihrem Vater denken. Keiner wusste ob und wie er gestorben war. Er war ein Wachvampir vom obersten Rang. Miri konnte sich nur schwach an ihm erinnern, doch ein Bild würde sie nie vergessen. Miri hatte schon immer denn hang für Aufsehen zu sorgen. Schon im Alter von vier Jahren wollte sie herausfinden, ob das Ende des Tales auch das Ende der Welt wäre und das musste sie ausgerechnet am Tage machen, wo alle Vampire ruhten oder zumindest nicht rauskonnten. Sie verirrte sich natürlich und fand weder das Ende der Welt, noch wieder zurück nach Hause. In ihrer Angst fing sie an ihre Eltern zu rufen, immer wieder zu rufen. Doch sie tat es nicht laut, als wenn sie wüsste, dass man sie nicht hören dürfte.
    Sie tat es in Gedanken immer und immer wieder. Ihr Vater war damals der Einzige, der die Rufe hörte, als stände seine Tochter direkt neben ihm. Als er dann bei Miri war, sah er sie lächelnd an und sagte; „Mein Engel du hast ja deine Fähigkeit entdeckt.“ Sicherlich hätte Miris Vater auch so gespürt, dass Miri in Gefahr war. Doch er verstand jedes einzelne Wort das Miri in Gedanken aussprach. Miri war das natürlich nicht bewusst, sie war noch viel zu klein. Doch bevor ihr Vater jemanden von Miris Fähigkeit erzählt hatte, da er wusste was dann auf sie zukommen würde, kehrte er eines Tages von einem Einsatz nicht mehr Heim. So vergrub sich Miris Talent so sehr, dass selbst Lucien nicht spürte, zu was Miri fähig war.





    Es war sehr still in der Höhle. Miri und Hella verharrten in Gedanken.
    „Warum habe ich nur so lange gewartet? Ich hätte meine Träume besser verstehen müssen, auf sie hören sollen. Zumal mir bewusst war, was sie bedeuteten. Doch konnte ich ahnen, dass mir nur so wenig Zeit blieb? Ich wollte mich doch nur von allen verabschieden. Meinen Vater erklären, warum er mich eine ganze Weile nicht sehen würde. Ein College ganz weit weg, war eine gute Lösung. Paps würde zwar nicht glücklich drüber sein, aber immerhin bräuchte er so nicht zu wissen, was ich vorhatte. Obwohl er der einzige Mensch wäre, der Verständnis dafür hätte. Wohlmal ich glaube, dass ihn mein Schicksal bewusst ist. Wenn es Garius nun nicht schafft, mich zu verwandeln, weil er zu sehr beschäftigt ist, Vampire von mir fern zuhalten, vielleicht könnte es Thoma tun? Immerhin ist er ein guter Vampir und es kommt doch darauf an das ich es will, aus liebe zu Garius. Wer mich letztendlich verwandelt, müsste doch keine Rolle spielen, solange er es als ein Gefallen ansah und keine Besitzansprüche stellen würde.
    Garius wäre mir zwar allemal lieber, doch wenn es ihn und die anderen retten würde, ist mir Thoma auch recht.“


    *geht noch weiter*

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  • „Moment mal!“ grollte es aus Miri so schnell und laut heraus, dass Hella zusammenzuckte. „Das kannst du nicht machen! Hella das würde nicht funktionieren!“ Hella sah hoch, schaute Miri an und fragte ganz durcheinander; „Was meinst du Miri? Was kann ich nicht machen?“
    „Das kannst du von Thoma nicht verlangen. Garius würde ihn töten.“ Hella schauderte es. „Hab ich zu laut gedacht? Aber meine Lippen bewegten sich nicht.“ Hella sah Miri wieder an. Sie überlegte ein wenig und stellte fest, dass sie noch so wenig über Vampire wusste. Aber sie wusste, dass Vampire außergewöhnlich scharfe Sinne hatten, schneller waren, als sie sehen konnte, ja sogar im Widerspruch gegen die physikalische Gesetze standen. Nun wunderte sie sich nicht einmal, das Miri Gedanken lesen konnte. Doch Miri war dies nicht bewusst. Drum schaute sie Hella verdutzt an, als Hella sagte; „Kannst du alles lesen, was ich denke? Funktioniert es auch bei Garius? Wie geht es ihn?“ „Hä …, was meinst du?“ schallte aus Miri heraus. „Das mit Thoma habe ich nicht laut ausgesprochen. Es war ein Gedanke. Also gehe ich davon aus, dass du Gedanken lesen kannst.“ Miri erstarrte kurz. „Natürlich hast du gesprochen. Ich habe es doch deutlich gehört.“ sagte Miri lautstark, um ihre Unsicherheit zu überspielen. „Nein Miri, glaub mir es waren nur Gedanken. Du weißt nichts von deiner Fähigkeit, oder?“ stellte Hella unwillkürlich fest. Miri schüttelte ihren Kopf.


    „Versuch es noch mal! Was denke ich?“ forderte Hella Miri auf. Miri sah noch um einiges skeptischer aus. „Das kann ich nicht!“ sagte sie in einem forschen Ton. Doch die verängstige Hella, hatte nun keine so große Angst mehr, sondern sah in Miri eine Möglichkeit zu Garius zugelangen. „Doch du kannst es, du musst es nur wollen. Miri du bist so stark und damit meine ich nicht deine körperlichen Kräfte.“ „Hach so stark?“ murmelte Miri ins lächerliche hineingezogen. „Ich bin schwach und ziemlich dumm, sonst wäre ich nicht hier.“ Kurzen schweigen umgab die beiden. „Bereust du es, uns zu helfen?“ sprach Hella ganz leise. „Nein! So meine ich es doch nicht.“ platzte aus Miri heraus. „Natürlich möchte ich euch helfen. Ich glaube zum ersten Mal, das mich jemand wirklich braucht. Dass mein lächerliches Dasein einen Sinn hat und glaub mir, das fühlt sich gut an.“ Hella schüttelte den Kopf. Sie glaubte Miri in der kurzen Zeit die sie zusammen waren schon gut zu kennen. Sie wollte es auch, weil sie Miri genauso schnell in ihr Herz geschlossen hatte, wie Fay es eins tat. „Miri warum denkst du so über dich? Ich glaube, nein ich weiß es, dass du schon sehr vielen geholfen hast. Vielleicht magst du deine Taten nicht erkennen, oder weißt sie nicht zu würdigen. Ich bin zwar nur ein Mensch, doch ich kann fühlen, spüren und zwischen den Zeilen lesen. Gut vielleicht nicht so perfekt, wie ihr es könnt, aber immerhin ist es mir möglich. Du hast mit solch einer Leidenschaft von deiner Freundin geredet, hast zig Bücher studiert, um ihr helfen zu können, dass es schon fast hingeberisch wirkt. Du magst dich vielleicht in der Menschenwelt etwas hilflos fühlen, weil sie dir so fremd vorkam. Doch ich glaube so langsam zu wissen, was dein Problem ist.“ Miri verzog keine Mine. „Miri!“, sagte Hella nun anders betont. „Miri du hast große Angst davor, etwas falsch zu machen. Angst davor zu versagen und deshalb zeigst du nicht, was in dir steckt. Nur wenn du wirklich musst, wenn du glaubst, es gehe um Leben und Tod, dann erscheint die wahre Miri. Eine Miri, die sogar nicht davor scheut, den fast stärksten Vampir anzugreifen.“ Bei dem letzten Satz musste Hella schmunzeln und Miri entglitt auch ein Lächeln, obwohl es wirklich dumm von Miri war, Larius anzugreifen.


    Miri ließ sich Hellas Worte durch den Kopf gehen und staunte, was Hella in ihr sehen konnte.
    Nach einer Minute des Schweigens sah Miri Hella tief in die Augen. Sie nahm ihre Hand und sprach; „Du bist dir wirklich sicher, dass du bereit dafür bist? Dass du das auch wirklich aus liebe willst und nicht weil du musst?“ „Ja Miri das bin ich.“ Miri spürte, nein sie konnte sogar sehen, dass Hella es ernst meinte und die Wahrheit sprach. Ein Seufzer entwich Miri. Lächelnd sah sie Hella an und sagte; „Na auf was warten wir denn noch? Der Verwandlungsbiss selbst dauert nicht lange. Nur die Umwandlung nimmt einige Zeit in Anspruch. Doch für diese brauchst du Garius nicht unbedingt. Ich könnte zur Not auf dich achten. Wir müssten nur Garius überzeugen, das es für euch die letzte Chance ist. Die anderen werden bald hier sein und dann glaub ich könntest du recht behalten, wenn du glaubst, Garius nicht mehr sehen zu können. Doch wenn das wahr ist, was ich über die Prophezeiung gelesen habe, dann haben wir durchaus eine Chance, heile hier herauszukommen.“ Miri überlegte noch mal kurz. „Könnte ich wirklich Gedanken lesen?“ Sie schaute wieder zu Hella, versuchte in ihre Gedankenwelt einzutauchen. Doch es passierte nichts.






    „Ich sagte doch ich kann das nicht.“ fauchte Miri und klang sogar enttäuschend darüber. „Doch du kannst es, glaub es mir. Schallte einfach für einen Moment deine Sinne aus und konzentriere dich nur auf deine Gedanken!“ sagte Hella. Sie glaubte das Miri nur etwas ablenkte. Miri räusperte sich, stand auf, drehte sich um und schaute zum Höhlenausgang. Sie versuchte ihren Körper zu entspannen, was bei der Atmosphäre die Garius momentan umgab, gar nicht so einfach war. Doch irgendwie schaffte sie es für einen kurzen Moment ihre schützende Hülle fallen zulassen. „Garius wirst du mich je wieder in deine schützenden Arme nehmen können?“ dachte Hella und Miri erwiderte, allerdings auch in Gedanken; „Das wirst er Hella, das verspreche ich dir.“ Miri wollte sich gerade umdrehen, um Hella freudig zu berichten, dass es funktioniert hatte. Doch bevor sie ihre Drehung, obwohl Miri nun wirklich schnelle war, vollbracht hatte, sagte Hella; „Ich habe dich gehört Miri. Doch nicht mit meinen Ohren. Du warst in meinem Kopf.“ Miri hatte ihre Drehung vollendet und sah Hella wieder Mal verdutzt an. „Du meinst es funktioniert auch anders herum?“ Hella nickte lächelnd. „Was dachte ich?“ prüfte Miri Hellas Worte. „Du hast meine Frage beantwortet. Ich hoffe du hast recht und Garius kann mich wieder in seine Arme nehmen. Zumal ich mich an seinen harten Muskeln schon so gewöhnt habe.“







    Nun war Miri wieder die Alte. „Warte hier! Ich gehe nur schnell vor die Höhle.“ Hella nickte Miri lächelnd zu. Sie wusste, was Miri nun ausprobieren wollte. Miri wäre am liebsten auf den Berg geklettert, doch sie wollte Hella nicht alleine lassen. Sie suchte sich für ihr kleines Experiment eine Person aus, die sie genau kannte und das war Lyreu. Doch zuerst musste sie noch mal ihre Sinne schärfen, um genau die Situation der drei Männer abschätzen zu können.
    Sie roch Garius, der einige Meter von Thoma und Lyreu entfernt stand und schon ruhiger wirkte. Auch bei Thoma und Lyreu spürte sie keine kampfartigen Handlungen, dennoch war die Anspannung der Drei enorm gewesen. Sie wollte ja auf keinen Fall Lyreu ablenken, sodass er vielleicht seine schützende Haltung aufgab, falls er Miri hörte. Doch da sie nicht kämpften, wagte Miri ihren Versuch. „Lyreu! Lyreu kannst du mich hören?“ dachte sie ganz intensiv, nachdem sie sich gelockert hatte. Gespannt wartete sie ab. Ihr Haar hing etwas zerzaust herunter. Das schwarze Haarband, was sie sonst nur nachts ablegte, hatte sie schon längst verloren. Im Mondlicht schimmerte ihr Haar, als wären diese von vielen sehr feinen weißen Strähnchen durchzogen.





    Lyreu stand immer noch in Kampfstellung da, war aber schon um einiges ruhiger. Plötzlich stockte er. Sein rechter Arm, der eben noch schützend vor seiner Brust lagerte, senkte sich langsam. Nur seine Hand war noch zu einer Faust geballt. „Miri?“ dachte Lyreu, als er ihre Worte hörte und Lyreu war bewusst, das sie nicht durch die Ohren kamen.
    Thoma fiel Lyreu seine Reaktion natürlich auch auf, zumal Lyreu sein Gesichtsausdruck aussah, als habe er einen Geist gesehen.






    „Was ist los?“ fragte Thoma. Doch im nächsten Augenblick feuchte Lyreu schon wieder. Er dachte an einer Sinnestäuschung und gab dem, was er eben gehört hatte, keine Bedeutung mehr. Doch Miri gab nicht auf. Immer wieder versuchte sie Lyreu telephatisch zu erreichen und Lyreu verstand jedes Wort. „Wer immer du bist, geh aus meinem Kopf heraus!“ schrie Lyreu zornig und sehr drohend. Thoma schaute ihn verdutzt an. Lyreu bemerkte den komischen Blick seines Gegenübers und fauchte erneut; „Bist du das? Schwirrst du in meinem Kopf herum? Ist das eine neue taktig um mich schwach zu machen?“ „Von was redest du Lyreu?“ fragte Thoma und verdrehte seine Augen. Miri hatte Lyreu gehört, doch mit ihren Ohren, was auf dieser Entfernung nicht zu überhören war. „Nein Lyreu, ich bin das wirklich.“ Lyreu schaute sich um, sah Miri aber nirgendwo. Doch er wusste genau, wo sie stand, das konnte er riechen. Miri erzählte ihm was von der Kindheit, etwas was sie zusammen erlebt hatten. Nun glaubte Lyreu, das es wirklich Miris stimme war, die in seinem Kopf rumspukte und sich irgendwie verzerrt anhörte. „Das ist unmöglich. Kann sie Gedanken übertragen?“ dachte Lyreu und hörte Miri sagen; „Ja das kann ich. Hab es eben erst herausgefunden.“ „Wow echt abgefahren.“ Lyreu war so überwältigt, das er Hella für einen Moment vergessen konnte. Miri spürte, dass die meiste Gefahr für Hella in Moment noch von Lyreu ausging. So versuchte sie mit Lyreu auf telephatischem Wege zu reden. Als sie fertig war, betonte sie noch einmal; „Lyreu, tust du Hella was an, dann tötest du mich. Denk immer daran, bevor du handelst. Jetzt werde ich zu Thoma übergleiten.“






    Lyreu seine finstere Miene verwandelte sich in ein schelmisches breites Grinsen. Hella forderte zwar immer noch seine Konzentration, aber er konnte auch schon andere Gedanken fassen.
    Thoma sein Gesichtsausdruck, wenn er Miri in seinem Kopf hören würde, wollte sich Lyreu auf keinen Fall entgehen lassen. So schaute er Thoma an und wartete auf eine Reaktion.
    „Was machen die da?“ fragte sich Garius und freute sich zugleich, dass Thoma Lyreu wohl zur Vernunft bringen konnte. Am liebsten wäre Garius sofort zu Hella gegangen. Seine Sorge um Hella schmerzte sehr. Doch noch war die Situation nicht so entspannt, dass keine Gefahr mehr bestand. So blieb Garius, wo er war, und beobachtete die Beiden.
    „Thoma ich bin es, Miri! Kannst du mich hören? Ich brauche deine Hilfe.“ Thoma verstand auch jedes Wort, was Miri an ihn sendete. Doch ganz anders als Lyreu erwartet hatte, wunderte sich Thoma nicht so sonderlich. Er war verblüfft, zugegebenermaßen hatte er damit nicht gerechnet. Aber es kam ihn auch nicht absurd vor.
    Als er Miri das erste Mal in die Augen sah, die so schwarz wie die Nacht waren, spürte er das sie etwas Besondres an sich hatte. Er wusste nicht, was es war, doch Larius schien dasselbe zu spüren, da war sich Thoma sicher. Nicht nur, das Miri aussah wie Larius große Liebe, die er wohl nie vergessen würde, weil er es als Vampir auch nicht kann, es war noch was anderes, das Larius an Miri fesselte. Miri hatte ein nützliches, aber zugleich auch ein gefährliches Talent.
    Larius selbst sah in Miri vorwiegend nur seine Frau. Miris Geruch, die schwarzen Augen, das lange schwarze Haar und vor allem ihre Widerspenstigkeit, ihren Mut, ihre wilde Art, drang so in Larius ein, das er ihr total verfallen war.
    Thoma wurde gelehrt, dass einige Vampire besondere Fähigkeiten haben könnten. So brachte ihn Miris stimme nicht so außer Konzept, was Lyreu ärgerte.


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  • Lyreu zog daraus seine eigene Schlüsse. „Du kannst sie nicht hören, oder?“ sagte Lyreu zu Thoma und wirkte irgendwie schadenfroh. So als bräuchte man auch eine Gabe, um Miri verstehen zu können. Thoma war ein reifer Mann, er wählte seine Worte bewusst, erst recht in solch einer Situation. Er ließ sich nicht provozieren, zumal es keinen Grund dazu gab.
    „Ich verstehe Miri, falls du das meinst.“ Lyreu zischte kurz mit den Zähnen blieb aber ruhig. Der Drang, Hella besitzen zu wollen, schien bei Lyreu schwächer zu werden. „Was glaubt du Lyreu, hast du dich wieder unter Kontrolle?“ fragte Thoma und seine Stimme hatte etwas Beruhigendes an sich. Er klang fast so wie ein Vater, der seinen Sohn nach einem Sturz tröstete. Noch mal hielt Lyreu kurz inne. „Ich glaub schon, jedenfalls im Moment. Doch ich weiß nicht, ob es auch so bleibt. Tut mir leid.“ flüsterte Lyreu schon fast schuldbewusst. Sichtlich war ihn sein Ausrutscher peinlich. Doch Thoma meinte; „Ist schon gut Lyreu. In Anbetracht deines Alters warst du sehr stark. Ich habe mich schon gewundert, dass du überhaupt solange widerstehen konntest. „Und du, warum bist du so ruhig geblieben?“ wollte Lyreu wissen.
    „Reine Körperbeherrschung.“ meinte Thoma lässig. „Naja sag wir mal so, da war das harte Vampircamp nicht ganz umsonst gewesen. Was meinst du, auf was wir da alles verzichten mussten. Ich gebe zu, dass es nicht einfach war. Doch ich zwang mich ans Camp zu denken und sagte mir in Gedanken laut, wenn ich nicht widerstehen kann, dann werde ich sterben. Naja mein Überlebenswille schient jedenfalls noch zu funktionieren.“ Lyreu schmunzelte und die Situation entspannte sich. Damit Miri die ganze Zeit mit Thoma kommuniziert hatte, bekam Lyreu gar nicht mit.
    Es war erstaunlich, das Thoma mit Lyreu redete, Miri verstand und ihr gleichzeitig antwortete. Thoma war nicht der große Kämpfer. Das Denken war eher seine Stärke.
    Miri hatte von Thoma verlangt, das er auf Lyreu aufpassen sollte und er ganz besonders die Gegend beobachten müsste.


    Nun drang sie zu Garius hindurch. Er war nicht so gelassen wie Thoma. Erst als Miri von Hella erzählte, ihn vergewisserte, dass es ihr gut ging, glaubte Garius das, was er hörte. Er schaute zu Thoma und sah, wie Thoma und Lyreu ihm zunickten. Garius erkannte die entspannte Situation, drehte sich um und wollte gerade zu Hella, als er blitzartig geschockt stehen blieb und sofort in Abwehrstellung ging. Er wurde weis wie Kreide. Seine eh schon blassgraue Haut verlor wohl das restliche Blut, was seine Vampirzellen speichern konnten. Miri aber auch die anderen spürten, das an Garius ein grässlicher Schauder hinunterglitt. „Was ist los?“ fragte Miri nun auf ihre neue Art zu reden. „Er kommt.“ Hörte Miri gleich aus seinen Gedanken, noch bevor die anderes es als Laute verstanden. Alle wussten gleich wer mit ER gemeint war. „Ist dein Vater alleine?“ fragte Thoma. „Nein, er hat vier Männer bei sich.“ Thoma stellte in Gedanken schon einen Verteidigungsplan auf. „Ich muss zwei übernehmen und Lyreu zwei. Garius muss sich voll und ganz auf seinem Vater konzentrieren. Miri achtet auf Hella und könnte nebenbei Verwirrung stiftet. Mann …, bin ich froh, dass das Mädeln noch rechtzeitig ihr Talent entdeckt hat.






    „Wie lange noch?“ fragte Miri immerzu, erhielt jedoch keine Antwort. „Garius …, komm zu dir! Wie lange noch?“ Garius schärfte seine Sinne noch um einiges.
    Er schloss seine Augen und konzentrierte sich nur auf die rotierenden Flügel des Rotors vom Helikopter.
    „10 …, höchstens 15 Minuten, bis sie hier sind.“ sagte Garius dann, das alle es hörten. Seine Stimme klang kläglich, schwerfällig als müsste er sich überwinden, um überhaupt sprechen zu können.
    „10 Minuten, 10 Minuten …“ sagte Miri immer vor sich her. Sie wusste nicht, wie Lyreu mit der nun sehr gefährlichen, nein tödlichen Situation umgehen würde. Sie bat Thoma drum, ganz gleich was passierte, er sollte Lyreu nicht zu Hella lassen.






    „Komm schnell her!“ sagte Miri. Nein, sie befall es regelrecht. Garius stutze für einen Bruchteil einer Sekunde, bis er schließlich Miris Anweisung folgte. Warum er Miri nun auf solch einer Weise hören konnte, interessierte ihn in Moment nicht. Es war auch keine Zeit, um in irgendwelchen Grübeleien zu versinken. Auf dem Weg zu Miri redete sie mit ihm. Plötzlich entwich Garius ein „Nein, das kann ich nicht.“ „Du musst!“ sagte Miri forsch, als hänge sein Leben davon ab. Was ja in gewisser Weise auch stimmte. So ganz nebenbei verwandelte sich Miri. Dies geschah ganz automatisch. Selbst wenn sie wollte, könnte sie die Umwandlung in solch einer Gefahr nicht aufhalten.
    Als Garius Miri erreichte, schaute sie ihn grimmig an. Sie hatte Garius schon alles gesagt, was sie musste. Nun lag das Schicksal aller in Garius Händen. Garius ging zu Hella, die schon auf ihm wartete. Sie wusste, was nun kommen muss und war darauf vorbereitet.






    Erstaunlicherweise hatte sie überhaupt keine Angst. Sie saß ganz ruhig da, als Garius hastig zu ihr eilte. Er war sehr nervös, ängstlich und sah ziemlich verzweifelt aus. Ihre Augen trafen sich. Garius war erstaunt darüber, wie gefasst Hella auf ihn wirkte. Leise sprach er; „Du hättest mich nie kennenlernen dürfen. Tut mir leid Hella.“ Er senkte traurig seinen Kopf. Hella stand auf, umfasste Garius Gesichte mit ihren zierlichen Händen und sprach; „Schau mich an!“ Er zögerte. Sie wiederholte; „Schau mich an! Wäre es dir wirklich lieber gewesen, mich hätte ein anderer Vampir gefunden?“ Garius schüttelte den Kopf, ging ein Schritt nach hinten und blickte traurig nach unten. „Dann rette mich!“ sagte Hella ganz leise mit einem flehenden Gesichtsausdruck. „Ich kann das nicht.“ stöhnte Garius. Hella hat mit solch einer Reaktion gerechnet. Sie zog ein Jagdmesser aus dem Rucksack der am Boden stand, und entfernte die Schützhülle. Die Messerklinge schimmerte selbst in dieser Dunkelheit.





    „Dann töte mich!“ sagte sie ruhig, aber bestimmend. Garius schaute sie geschockt an. „Aber …“ stieß er hervor, doch Hella unterbrach ihn sofort. „Sie senkte ihren Kopf, drehte sich um und sprach;





    „Wenn du mich nicht retten willst, und mich nicht töten willst, dann muss ich mich selbst befreien. Ich möchte weder deinen Vater gehören, noch irgendeinen anderen Vampir, falls mann mich nur verwandeln würde und nicht zerfleischen. Wenn du mir, nein uns nicht helfen möchtest, dann …“






    „Hör auf Hella!“ schrie Garius, der jedes einzelne Wort was sie sprach, wie Messerstiche empfand. Hella drehte sich wieder zu ihm. Leise sprach er; „Wir haben wirklich keine andere Wahl, oder?“ Sie schüttelte mit dem Kopf. „Nein haben wir nicht. Doch es würde sowieso geschehen, da ich es will.“ „Gib mir ne halbe Minute!“ sagte Garius, drehte sich um und bereitete sich auf einen Umwandlungsbiss vor. Er fegte alles aus seinen Gedanken. Selbst sein Vater war für ihn in diesen Moment unerreichbar. Er dachte an die schönen Dinge, die er mit Hella erlebt hatte, fühlte noch einmal ihre liebe, die wohl gerade in diesen Moment so stark war, dass sie das Universum entflammen könnte.


    *geht noch weiter*

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  • „Er drehte sich wieder um, küsste Hella noch einmal sehr leidensachtlich und sagte dann; „Es wird wehtun, sehr wehtun. Nicht der Biss, sondern was danach kommt.“ Hella erwiderte sehr ruhig; „Ja ich weiß und ich nehme gerne den Schmerz auf mich.“ So tat Garius das, was er niemals wollte. Er überlegte nicht mehr, sondern konzentrierte sich nur auf den Biss, der nur ein paar Sekunden dauerte. Ein Leichtes brennen, verspürte Hella an ihrem Hals, dass sich sehr langsam im Körper verteilte. Zu ihrem erstaunen, spürte sie keinen Schmerz. Garius hielt sie noch kurz in seinen Armen. Dann spürte er auf einmal eine enorme Kraft in sich, als habe er eben gerade einen heftigen Adrenalinstoß bekommen, der nicht aufhören wollte. Auch Thoma und Lyreu sowie wohl alle guten Vampire spürten die Mächte, die am Wirken waren.






    Auf der Bergspitze saßen zwei andere Wesen, die Miri sowie auch Hella die ganze Zeit begleiteten. Jophiel der rechts saß oder eher schwebte, war Miri zugeteilt. Er war eher ein Beobachter. Miri selbst konnte er nicht beeinflussen und auch nicht eingreifen, wenn sie durch Vampire in Gefahr geraten würde. Die Engel fehlte die Macht dazu. Selbst als die schwarzen Engel hinabgezogen wurden, gehörten dennoch die Vampire ihnen. Nur die Substanz, die sich in Fays Blut befand, konnte diesen Bann lösen. Doch die Engel konnten sich nun frei bewegen, es war egal, ob man sie spüren würde. Durch Aron gaben sie Tom ein versprechen, was sie selber eigentlich gar nicht einhalten könnten. Doch sie waren auch bei den Kampf im Wald zugegen. Zwar in einer sicheren Entfernung, da die schwarzen Engel noch anwesend waren, doch es reichte, um alles mitzubekommen. Sie sahen Larius Augen, als diese auf Miriam ihre trafen. Was in diesen Monet in Larius vorging, spürten die Engel und sie wussten mit hundertprozentiger Sicherheit, das von diesem Augenblick an, Larius Miriam immer beschützen würde. Selbst er, als wohl die abscheulichste Kreatur, die in diesen Moment auf Erden weilte, konnte dieser Macht nicht widerstehen. Außerdem wussten die Engel, zu was Miri fähig war. Nicht nur ihre telephatischen Kräfte, sondern auch ihre Klugheit, ihre Entscheidungen die immer gerade im richtigen Moment aus ihr raussprudelten, ließ das Versprechen der Engel realer werden. Sie dürfte nur nicht abgelenkt sein und deshalb sollte Tom sie auch nicht suchen. Aron hätte es besser wissen müssen, das Tom nicht nur auf die Worte irgendwelcher Engel vertraute. Tom wusste nun, wo Miri hinwollte, hatte nun einen Anhaltspunkte, wo er sie suchen könnte und nun, nun hielt ihn nichts mehr auf. Aron hätte vielleicht Tom nicht von der Seite weichen sollen. Doch er konnte sich nicht zerteilen. Er wollte nun für seine Tochter da sein, für Dario und für die Johns, um seine große Dankbarkeit zu verkünden.






    Die Engel konnten zwar nicht direkt eingreifen, aber sie konnten falsche Fährten legen. So würde Tom Miri nicht so schnell finden.
    Lonel war der andere Engel, der Hella zugeteilt war. Alles, was die Prophezeiung umgab, war auch für die Engel unantastbar. Doch Hella war ein Mensch. Noch. So konnten sie Hellas Bewusstsein etwas erweitern und sprachen durch sie mit Miri. Weder Miri noch Hella ist dies in irgendeiner Weise aufgefallen. Doch es reichte, um Miri ihr Talent auszugraben. Nun konnten sie nur abwarten. Lonel wurde Hella zugeteilt, um ihr die Schmerzen der Umwandlung zu nehmen. Das konnte er, da Hella außer Aron wohl der einzige Vampir werden würde, der nicht den Fluch der schwarzen Engel erbte. Die Engel gaben Garius Mutter etwas von ihrem Blut und sie reichte es an ihrem Sohn weiter. Garius selbst unterlag zwar diesen Fluch der schwarzen Engel, konnte ihn aber nicht weiterreichen. Das wenige Engelhafte, was er in sich hatte, reichte aber auch aus, um Hellas unwiderstehliche Aura zu widerstehen. Er wusste es nicht, da Hella auf ihn unwiderstehlich wirkte. Doch es war die Liebe, die ihn so stark wie ein Magnet anzog.
    Da Hella nun nicht im Bann der schwarzen Engel stehen würde, konnten die höheren Mächte auch weiterhin auf sie achten.






    Larius hatte ja nun erfahren, in welcher Richtung sein Sohn auf der Flucht war. Es brauchte nicht lange, um herauszufinden, wo sie hinwollten. Larius selbst kannte das Vampirtal nicht, doch dafür seine Begleiter. Sie waren selber zwar noch nicht da gewesen, aber da dort der Vampirball stadtgefunden hatte und es dort einen sehr wichtigen Sitz von einem der Ältestenräte gegeben hatte, wussten sie bestens bescheid. Doch sie wussten auch, von der Katastrophe, die das Tal heimgesucht hatte, und konnten daraus schlussfolgern, dass das Tal verlassen war. Selbst Larius in seiner Kampfeslust, würde nicht so dumm sein ein ganzes Tal voller Vampire anzugreifen. Doch da er sich so ziemlich sicher sein konnte, dass sich um seinen Sohn keine Armee befinden würde, hielt ihn auch nichts mehr auf, zumal er wusste, dass Miriam bei seinem Sohn war.






    Um vom Radar nicht erfasst zu werden, flog der Pilot sehr niedrig. Er muss ein Meister seines Fach gewesen sein, um die Bergspitzen, hohen Fichten und Zedern ausweichen zu können.
    Etwas 30 km vorm Tal überkam Larius ein Schwächeanfall. Er hielt kurz inne und dachte: „Am Blutmangel kann es nicht liegen.“ Erst als er mitbekam, dass seine Begleiter wohl auch Energie entzogen wurde, wusste er genau, was dieses ausgelöst hatte. Ramses hatte ja erzählt, was am heiligen Berg so merkwürdig war, doch Larius schenkte dies so keine große Bedeutung. Doch nun war er sich hundertprozentig sicher, dass sein Sohn nicht nur die richtige Auserwählte gefunden hatte, sondern sie auch schon eroberte. Er riss die Helikoptertür auf, streckte seinen Kopf hinaus und atmete ein paar Mal tief ein. Es dauerte auch nicht lange, bis er seinen Sohn witterte. Er gab den Piloten order, wo dieser genau hinfliegen solle. Der Pilot steuerte den Helikopter nach rechts, sodass sich Larius festhalten musste, um nicht rauszufallen. Es würde ihn zwar nichts ausmachen, er hatte ja schließlich Flügel, doch er würde an Zeit verlieren, was er natürlich nicht wollte.






    Als der Helikopter über Garius schwebte, sprang Larius einfach aus der Maschine. Die anderen sollten herausfinden, wie viel Vampire anwesend waren und ihn dann folgen. Larius konzentrierte sich nur auf seinen Sohn. Er wusste, dass er an stärke gewonnen hatte und auch noch gewinnen würde. Noch könnte Larius die Mächte die am Wirken waren aufhalten. Er würde zwar dadurch nicht stärker werden, aber die gute Seite auch nicht. Für Hella wäre dies allerdings tödlich. Doch um zu Hella zugelangen, müsste Larius erstmal seinen Sohn soweit außer Gefecht setzen, das er ein paar Minuten an Zeit gewinnen würde.
    Garius hatte Hella in der Obhut von Miri gelassen und bereitete sich auf seinem Vater vor. Auch Thoma sowie Lyreu waren kampfbereit.
    Larius flog senkrecht wie ein Pfeil nach unten. Die steilen Felswände im Hintergrund mit ihren rasiermesserscharfen Vorsprüngen stellte für Larius kein Hindernis da. Blitzartig konnte er diese geschickt ausweichen. Er streckte sogar seine Hände nach unten, um an Geschwindigkeit zu gewinnen.


    *geht noch weiter*

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  • Erst als er den Boden ziemlich nahe kam, fuhr er seine Flügel aus und wurde durch den Windwiderstand einige Meter hoch gerissen. Sofort zog er die Flügel fest an sich, drückte seinen Kopf nach untern und raste wieder auf den Boden zu.


    Garius erwartete ihn schon. Der Geruch seines Vaters ließ ihn rassen vor Wut. Seine Sorge galt Hella, denn er wusste, dass sein Vater sie töten wollte. Miri sah Garius Gedanken und sprach; „Konzentriere dich voll und ganz auf deinen Vater! Ich achte auf Hella. Falls dein Vater doch zu uns gelangen sollte, dann müsste er erst mich töten, um an Hella zu gelangen und glaub mir, das wird er nicht.“ Miri war sich da zwar nicht so sicher, doch sie glaubte, Garius überzeugt zu haben. Sie setzte sich zu Hella, hielt sie ganz fest um ihren Schmerz abfangen zu können. Doch Hella lag fast regungslos da. Nur am Zucken ihrer Muskeln konnte man erkennen, dass in ihren Körper ein Kampf stand fand.
    Nun konnten sich Vater und Sohn in die Augen sehen, wo bei jedem der purre Hass heraussprudelte. Garius hielt sich bereit, um seinen Vater abzufangen. Eine unheimliche Spannung ging von beiden aus. Sie wussten, dass nur einer von ihnen am leben bleiben kann.





    Larius hatte auch gleich ein wirkungsvolles Zeil anvisiert. Der Aufprall, als Larius auf seinen Sohn landete, war ohrenbetäubend. Doch Garius wich nicht zurück. Sofort umklammerte er seinen Vater. Der jedoch suchte nur eine Stelle an seinem Sohn. Er kniff Garius so fest unter die Arme, das sich Garius griff lockerte. Nun versuchte Larius an die Schwachstelle der Vampire zu kommen. Er wusste aus eigener Erfahrung, wie schnell die Verletzung an dieser Stelle einen Vampirkörper schwächte. Er fuhr seine messerscharfen Zähne aus, riss Garius Kopf zu Seite um an seinem Hals zukommen.


    Fortsetzung folgt….:)

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  • Kapitel 111
    Flucht aus der Hölle!



    Da Karney das Geheimnis um Hülle kannte, ließ er sie nicht mehr aus den Augen. Das tat auch der schwarze Engel nicht, der wiederum Karney immerzu beobachtete. So war es Karney nicht mehr möglich, Malkoc und Sunja morgens zu folgen, was ihn recht wütend machte. Er hatte das starke Bedürfnis, Sunja beschützen zu müssen, obwohl er nicht so recht wusste vor was. Er hütete ihr Geheimnis, wie es Thunsamun selbst tat. Nun, wo er wusste, wer Hülle war, sah er nicht mehr nur die Todeskutte, sondern eher was da drunter steckte. Er wusste nun, wie Sunja aussah, und konnte sie sich auch bildlich vorstellen. Immer häufiger suchte er ihren Kontakt, war aber dennoch sehr vorsichtig, das sein Sinneswandel nicht so auffällig war. Zu gerne würde mit ihr reden, so reden, dass sie auch antworten könnte. Doch selbst wenn der schwarze Engel ihn nicht beobachten würde und Karney die beiden hätte folgen können, war da noch Malkoc.




    Der schwarze Engel war sich ganz sicher, dass die Kutte ihn vom großen Nutzen sein könnte.
    Ihm war es ganz egal, wer dort drunter steckte. Er wollte nur diese Kutte, da er glaubte, mit dieser ungehindert in die Menschwelt gelangen zu können.
    Er musste nur dafür sorgen das Hülle, so wie er sie ja nur kannte, zusammen mit Karney die Unterwelt verlassen will. Das stellte sich für schwieriger heraus, als er annahm. Er glaubte ja das Hülle eines von Thunsamuns Söhne war. Er musste aufpassen, dass man ihn nicht verraten würde, so versuchte er erstmal, Hülle die Menschwelt schmackhafter zu machen.
    Doch Sunja traute den schwarzen Engeln genauso wenig, wie die anderen es taten, und ließ sich nur selten, in einem Gespräch, was ja nur einseitig war, verwickeln. Doch nach und nach hörte sie den schwarzen Engel immer länger zu, da er auf einer ganz anderen Art als Karney es tat, die Dinge auf Erden beschreiben konnte. Der schwarze Engel war oft bei den Menschen, konnte so auch viel gefühlvoller und leidenschaftlicher von dieser Welt berichten. Zumal er auch ganz genau wusste, wie er gezielte Worte zu wählen hatte. Er war ein Meister darin, andere Wesen zu manipulieren. Ihnen etwas einzureden, um letztendlich seinen nutzen daraus zu ziehen. Doch er hatte noch nie eine Kreatur aus der Unterwelt versucht zu beeinflussen. Er konnte ja nicht ahnen, dass unter dieser Kutte ein ganz gewöhnlicher Mensch steckte.





    Thunsamun war hin und hergerissen. Er würde Sunja am liebsten immer bei sich behalten. Doch so sehr ihn eine Trennung auch schmerzen würde, so groß war sein Schmerz, ihre Traurigkeit zu spüren. Er brachte es nicht übers Herz, Sunja noch länger seine Welt zuzumuten. Ihm wurde bewusst das es höchste Zeit war Abschied zu nehmen. Doch ganz schutzlos wollte Thunsamun sein Findelkind nicht in die Menschwelt lassen. So traf er mit Malkoc zusammen schon einige Vorkehrungen, die Sunja das Leben auf Erden erleichtern würde. Thunsamun blieb bei seiner Überlegung, das der Dämon Siran Sunja begleitet sollte.
    Siran war ein sehr erfahrener Dämon. Malkoc hatte bei ihm gute Arbeit geleistet. Doch anders als Karney war Siran nicht sonderlich begeistert von der Menschenwelt. Dennoch würde er seinen Auftrag gewissenhaft ausführen. Eines Abends befahl Tunsamun, das sich alle Kreaturen zurückziehen sollten. Nur Malkoc und Siran blieben bei ihm. Siran erkannte sofort, dass er einen neuen Auftrag bekommen würde. Thunsamun und Malkoc saßen auf thronähnlichen Stühlen. So finster, wie die Kreaturen selbst waren, so war auch ihr Mobiliar, düster und Furcht einflößend. Thunsamun schaute zu Siran hoch und sprach; „Siran ich habe einen Auftrag besonderer Art für dich. Du bist einer der wenigen, die das Privileg haben dürfen, die Unterwelt für eine Weile zu verlassen. Nun, das wäre nichts Besonderes für dich, schließlich warst du schon oft dort oben. Doch diesmal habe ich etwas ganz anderes mit dir vor. Um deinen Auftrag erfüllen zu können, wirst du einen Körper aus Fleisch und Blut bekommen. Das wird eine ganz neue Erfahrung für dich werden.“





    Das, was ich von dir verlange, ist mir sehr wichtig. Du bist der Einzige, den ich diesbezüglich vertrauen kann. Doch die Aufgabe ist nicht sonderlich schwierig für dich. Betrachte es als Belohnung oder als Urlaub. Du kannst diesen Körper aber nur 24 Monate nutzen. Bevor der letzte Tag sich dem Ende zuneigt, musst du bei einer Seherin sein. Nur diese kann dir wieder den Körper entziehen und du kannst wieder zurückkommen. Doch der Weg zur Seherin ist schwierig und für einen Menschen kaum zu bezwingen. Da du aber nicht all deine Fähigkeiten verlieren wirst, solltest du dabei keine Probleme haben. Schaffst du es aber nicht rechtzeitig diesen Körper loszuwerden, wirst du für immer oben bleiben müssen.“ Genaueres kann dir Malkoc noch erklären. Dass unser Gespräch hier eine sehr geheime Sache ist, brauch ich dir ja nicht zu erklären.“ Siran nickte, auch wenn er nicht davon begeistert war, einen Körper zu erhalten.
    Karney spürte förmlich das irgendwas im Busch war. So versteckte er sich an einem Höhleneingang hinter einem kleinen Felsen und versuchte das Gespräch seines Vaters zu belauschen.



    Er verstand aber nur Bruchteile, so versuchte er sich besser auf seinem Vater zu konzentrieren. Thunsamun bemerkte dieses. Er konnte spüren, wenn jemand die dunklen Mächte nutzte. Sofort brach er das Gespräch ab, was sowieso schon fast zu Ende war. Er stand auf, stellte sich Siran gegenüber und sprach. „Was nun deine Aufgabe sein wird, werde ich die erzählen, wenn ich dich nach oben gebracht habe.“ Siran nickte wieder und sah, wie Thunsamun sich entfernte.



    Nun sah Siran zu Malkoc und fragte; „Kennst du meine Aufgabe?“ Malkoc nickte. „Du kannst recht stolz auf dich sein. Von allen Kreaturen hier untern, hat er dich ausgewählt.“ Siran lächelte, sagte aber im selben Moment; „Ich hätte nur gerne gewusst, was ich auf Erden tun soll. So könnte ich mich besser vorbereiten.“ „Dieser Auftrag ist zu wichtig, um ihn hier zu diskotieren. Hinter jedem Felsen könnte jemand lauschen. Tausende Kreaturen hier unten würden alles geben, um mit dir tauschen zu können. Ich werde dir noch einiges über der Menschenwelt lehren. In 14 Tagen wird dann dein großer Tag sein.“



    Karney hatte zwar nicht alles verstehen können, doch das, was er mitbekam, reichte, um vor Wut bald überzusprudeln. „Ein beschießender Dämon hat sich mein Vater ausgesucht. Was denkt der sich eigentlich dabei? Sind die etwas Besseres als seine eigenen Söhne. Gut damit er mich nicht auswählt habe ich mir ja denken können. Aber warum nahm er nicht Sidios? Er ist der Älteste von uns und sehr erfahren. Er wäre doch viel besser geeignet als so ein blöder Dämon.“ Obwohl Karney nicht wusste, was Siran eigentliche Aufgabe sein würde, gönnte er ihm nicht auf Erden gehen zu dürfen und schon gar nicht, einen Körper zu haben. „Was kann meinem Vater so wichtig sein? Er hat genügend Macht und Seelen fängt er auch nicht mehr. Es gibt eh genug die den Weg hier runter finden. Und Kriege, die braucht er auch nicht mehr einfädeln. Die Menschheit ist eh auf dem besten Wege sich selbst zu vernichten. Aber was sollte es dann sein?“

    *geht noch weiter*

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  • Plötzlich fiel ihm Hülle ein. Nur der Gedanke Sunja nicht wiederzusehen, ließ Karney traurig werden. „Sie ist ein Mensch und hat hier unten nichts zu suchen. Das hat bestimmt mein Vater auch eingesehen und schenkt ihr deshalb die Freiheit. Dann soll Siran sie bestimmt beschützen. Na das kann ich auch und tausend Mal besser als so ein Dämon. Wenn ich nur wusste, wie ich Sunja von einer Flucht überzeugen könnte. Sie kann mir nicht antworten. Ich verstehe ja schon ein bisschen ihre Zeichensprache doch es reicht einfach nicht. Zumal vertraut sie mir auch noch nicht. Ich habe nur noch knappe 14 Tage. Wie soll ich in der knappen Zeit eine Flucht vorbereiten. Wie ich hier mit Sunja wegkomme, ist ja kein Problem. Der Boss der schwarzen Engel will ja unbedingt diese Kutte, dafür würde er alles tun. Ich muss nur Sunja überzeugen, mich zu begleiten.“ Karney überlegte ganz stark, wie er mit Sunja besser kommunizieren könnte. Dabei fiel ihm ein, was er mal durch die magische Kugel sehen konnte.


    Karney wollte nun Sunja aufsuchen. Er ging ein paar schmale Gänge entlang, die zu einer Art Gemeinschaftsraum führten. Als er diesen Raum durchqueren wollte, sah er Sidios auf einer Bank aus Stein sitzen. Sidios wirkte nachdenklich und traurig. Er reagierte nicht einmal, als Karney an ihm vorbeihuschte. Karney blieb stehen, drehte sich um und sah seinen Bruder an. „Was ist denn mit dem los?“ stellte sich Karney die Frage. Er ging ein paar Meter zurück und setzte sich neben seinem Bruder, der nur trostlos vor sich hinstarrte. „Was hast du Sidios?“ fragte Karney. Doch Sidios gab keine Antwort. „Ist es dir hier auch zu langweilig? Wäre doch schön, wenn unser alter Herr auch für uns mal ein paar Aufträge hätte, oder?“


    Sidios sah nun zu Karney und sprach; „Bist du immer noch besessen davon nach oben zu gehen? Was glaubst du, was dich da erwarten könnte?“ Karney zuckte mit den Schultern und sagte; „Genau weiß ich es nicht. Es ist halt hier unten so langweilig. Die Menschen machen so verrückte sahen, es macht spaß ihnen zuzuschauen.“ „Alles was die Menschen zu ihrem Vergnügen tun, das kannst du doch hier unten auch machen.“ „Ja schon, aber das ist nicht dasselbe. Hier macht es mir keinen Spaß.“ „Warum glaubst du, das du oben mehr gefallen an den Dingen haben wirst?“ „Weil es die Menschen auch haben.“ „Karney, du bist kein Mensch und kannst dich auch nicht mit ihnen vergleichen. Ich war schon ein paar Mal da oben und es hat mir nicht gefallen. Wenn du unbedingt so scharf auf menschliche Spiele bist, dann gehe zum Reich der dunklen Seelen. Die waren eins Menschen und sicherlich erfreuen sie sich heut noch an das eine oder andere Spiel.“ „Ich mag die aber nicht leiden. Ich will ja auch nicht so wie ich jetzt bin oben ein Weilchen verweilen, sondern mit einem richtigen Körper, wie die Menschen ihn haben. Du hast mir nie erzählt, dass du schon in der Menschenwelt warst.“ „Naja damals gab es dich noch nicht. Vater hat dich erst später hier runter gebracht.“ „Äh …, wie jetzt. Er hat mich hier runtergebracht? Das verstehe ich jetzt nicht?“






    „Naja zuerst war ich Vaters einziger Sohn. Ich war gerade so alt, das ich die Gemächer der Ammen, so nannte man die weiblichen Wesen, die mich großgezogen hatten, verlassen konnte. Da lernte ich Vater auch erst richtig kennen. Vorher hatte ich ihn immer nur ganz kurz gesehen. Ich wusste zwar das er mein Vater war, doch die Ammen ließen ihn selten zu mir. Es würde meiner Entwicklung schaden, meinten die Ammen zu ihm, aber das kennst du ja vielleicht. Nach 2000 oder 2500 Jahren so in etwas, genau weiß ich es nicht mehr, brachte Vater Tyros mit. Er war schon ausgewachsen und hatte die Ammenzeit hinter sich. Das ist auch schon wieder fast 1000 Jahre her. Wir waren beide schon oft da oben, doch einen Körper hatten wir noch nie. Das glaubte ich zumindestens immer. Naja und vor Kurzem kamst du.“ „Wie vor Kurzem? Ich bin schon ne Ewigkeit hier. Ihr seid wirklich schon so alt?“ „Ach Karney, du musst noch sehr viel lernen. Alter hat für uns keine Bedeutung. Genauso wenig wie die Zeit. Du bist noch ein Kücken im Vergleich zu uns. Mit der Zeit wirst auch du nicht mehr genau wissen, ob nun 10 Jahre oder 100 Jahre vergangen sind.“ „Du sagtest, dass du glaubtest, noch nie einen Körper gehabt zu haben. Wie meinst du das?“ „Ich weiß nicht, ob du schon reif genug für eine Antwort bist.“ „Ach komm schon Sidios, erzähl es! Bitte!“ „Bei dir ist es ja noch nicht lange her. Kannst du dich an die Ammen erinnern?“ „Nein nicht wirklich. Nur selten erscheinen mir Bilder aus dieser Zeit.“ „Ist doch schon komisch, dass wir uns nicht erinnern können. Als ich mit einem Dämon im Streit war, sagte er mir etwas, was mich seitdem stark beschäftigt. Aus seiner Wut heraus schrie er mich an und meinte: >Ich sollte nicht glauben, dass ich was Besseres wäre, nur weil ich geboren wurde.< Daraus schließe ich, dass wir doch einen Körper hatten und Vater ihn uns nahm, damit wir hier unten existieren können. Was eine Geburt bedeutet, brauch ich dir ja nicht zu erklären, oder?“ Karney war sprachlos und schüttelte den Kopf.





    Tyros durchquerte nun die große Kammer, sah seine Brüder und ging zu ihnen. „Hat euch Medusa angesehen, oder warum sitzt ihr hier wie versteinert?“ meinte Tyros scherzhaft. Seine Brüder reagierten nicht. Er setzte sich neben Karney und schaute seine Brüder fragend an. „Hey was ist los mit euch?“ Karney drehte sich zu Tyros und fragte; „Glaubst du auch, dass wir geboren wurden?“ „Wie kommst du darauf?“ erwiderte Tyros. Nun schaute auch Sidios Tyros an. Er hatte schon einmal das Thema angeschnitten, doch Tyros winkte damals nur ab. „Naja wir sind angeblich doch Vaters Söhne. Hätte er uns nur erschaffen, dann wären wir doch nur Dämonen. Selbst diese sagen, das wir anders sind, das wir geboren wurden. Welche Kreatur hier unten hat die Gabe jemand zu gebären?“ „Ach Karney, woher soll ich das wissen. Die weiblichen Geschöpfe leben im Reich des Norden.“ Nun ergriff Sidios das Wort. „Tyros du weißt genau, dass man nur aus einem lebendigen Leib heraus geboren werden kann. Doch hier unten gibt es kein leben, wir existieren nur. Aber wenn wir geboren wurden, dann müssen wir auch gelebt haben. Wir haben unser leben verloren und damit auch die Erinnerung an dieser Zeit.“ „Sidios du jagst einen Irrglauben hinterher.“ War Tyros Meinung dazu. „Ach ja? Warum sind wir dann seine Söhne und nicht seine Dämonen? Warum reagieren wir so anders als die Dämonen. Karney ist erst 10 Jahre hier unten. Wenn ich die Ammenzeit dazurechnete, dann müsste er so um die 30 sein. Er spürt vielleicht noch, was er war und darum zieht ihn das Leben dort oben auch noch so an. Hast du dich nicht einmal gefragt, was wäre, wenn wir hier nicht gelandet wären? Und erzähle mir nicht, du hättest darüber noch nie nachgedacht.“ „Was soll die blöde Frage? Wenn es anders wäre, dann würde es uns schon ne Ewigkeit nicht mehr geben.“ Meinte Tyros und hatte keinen Bock darauf, sich weiter über dieses Thema zu unterhalten. Er sah keinen Sinn darin, darüber nachzudenken, was wäre wenn. Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern und darüber zu diskotieren, hielt Tyros für überflüssig.






    Karney ließ sich das alles noch einmal durch den Kopf gehen. Dass was ihn Sidios erzählte, brachte Karney auf ganz neue Gedanken. Nun glaubte er das Sunja vielleicht dasselbe Schicksal widerfahren könnte und sie dann ins nördliche Reich bebracht würde. Er hatte ja mitbekommen, das Sunja als Baby gerettet wurde. Nun fragte er sich, warum sie nicht bei den Ammen war. „Vielleicht hat Siran doch einen ganz anderen Auftrag, als Sunja zu bewachen. Doch dieses herauszufinden, wird mir nicht gelingen. Ganz gleich, was mein Vater nun mit ihr vorhat, ich werde sie zu den Menschen bringen.“ dachte Karney. Doch bevor er Sunja aufsuchen wollte, fragte er Sidios; „Wenn dich die Welt da oben nicht interessiert und du an einem Körper kein Interesse hast, warum denkst du dann darüber soviel nach?“
    „Weil ich etwas vermisse, was ich hier unten nicht finden kann. Ich spüre eine Sehnsucht, die ich nicht kenne und nicht beschreiben kann. Die mich Jahrhundert für Jahrhundert auf eine Weise quält, das es wehtut, obwohl wir keinen Schmerz spüren. Ich würde nur aus einem Grund einen Körper annehmen. Nur um das zu finden, was ich nicht kenne, aber sehr vermisse.“ „Wie kannst du etwas vermissen, was du nicht kennst?“ wollte Karney noch wissen. „Ich weiß es nicht, es ist halt ein starkes Bedürfnis. Ein Gefühl, das ich nicht beschreiben kann. Man sagt uns zwar nach, dass wir gefühllose Wesen sind, aber das glaub ich nicht. Ganz gleich, wo wir auch herkommen, ganz gleich, wie wir entstanden sind, hat sich in uns etwas bewahrt, was uns nicht einmal Vater nehmen konnte.“
    Karney zog aus dem Ganzen seine eigene Logik. „Wenn ich geboren wurde, dann muss auch Leben in mir gewesen sein und ich müsste eine Mutter gehabt haben.“
    Thunsamun kam gerade aus dem Reich der schwarzen Engel und ries seine Söhne aus ihren Gedanken. Er glaubte, dass einer der schwarzen Engel das Gespräch mit Siran belauscht hatte. Doch diesen Gedanken konnte er wieder verwerfen. Er schaute zu seinen Söhnen und spürte das Karney seine Kräfte angewandt hatte. „Was für ein seltener Anblick, euch so nebeneinander sitzen zu sehen.“ sagte Thunsamun zu seinen Söhnen, die ihrem Vater sehr ernst ansahen.






    „Ihr seht so nachdenklich aus. Bedrückt euch etwas?“ wollte er wissen und setzte sich neben Sidios. Karney war ein kleiner Wildfang. Hecktisch und kaum zu bremsen. So war auch sein Mundwerk und ohne darüber nachzudenken, fragte er seinem Vater ganz frei heraus; „Wo kommen wir her? Sind wir geboren worden, haben wir eine Mutter?“ Vor dieser Frage hatte sich Thunsamun immer gefürchtet. Wunderte sich aber trotzdem darüber, dass sie nicht schon viel eher kam. Sidios rückte dichter an seinem Vater heran. Er schaute ihn tief in die Augen und wartete gespannt darauf, was sein Vater dazu zu sagen hatte. „Da habt ihr euch ja ein interessantes Thema ausgesucht. Eines, was mir etwas schwer fällt, mit euch zu bereden. Dennoch hab ihr ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren.“
    Thunsamun versuchte die richtigen Worte zu finden und begann zu erzählen. „Ja ihr wurdet geboren und hattet auch eine Mutter. Damit ich in der Lage bin Nachwuchs zu erzeugen, wusste ich damals nicht. Sidios, deine Mutter war eine Schafshirtin. Zu ihrer Zeit herrschten viele Kriege. Die erste Weltmacht wollte ihren Thron besteigen, sich viele Länder aneignen. So entstand ein großer Konflikt zwischen die Ost- und die Westreiche. Ich brauchte schon damals nicht mehr viel tun. Die Menschen waren auf dem besten Weg sich selbst ins Unglück zu stürzen. Da begriff ich zum ersten Mal, wie sinnlos meine Rebellion im Himmelreich war. Ich hätte nur warten müssen. Doch ich möchte jetzt nicht soweit ausholen. Ich beobachtete damals die Kriegsentwicklung. Das Dorf, indem deine Mutter lebte, lag nicht weit von einem wichtigen militärischen Zeltlager. Ich beobachtete sie beim Scharfe hüten. Sie saß oft auf einen kleinen Felsen, hatte ein Lämmlein in ihren Armen und sang fröhliche Lieder. Die Tiere aus der Umgebung, gingen zu ihr, fraßen ihr aus der Hand. Die Vögel ließen sich auf ihrer Schulter nieder als wollten sie ihre Melodie lauschen. Ich hatte so etwas noch nie beobachten können. Sie fesselte mich auf eine Weise, die ich noch nicht kannte. Ich wollte, nein ich musste sie einfach näher kennenlernen, also nahm ich mir einen Körper. Aus dem kennenlernen, wurde Liebe. Eine Liebe, die ich vorher noch nie so gespürt hatte. Ich war wirklich fast drauf und dran die Unterwelt aufzugeben. Doch zu viele düstere Kreaturen hatte ich schon erschaffen. Kreaturen, die nur ich kontrollieren konnte.





    Ich musste wieder zurück. Doch bevor ich meinen Körper aufgab, spürte ich etwas in deiner Mutter was ich zwar erkannte, doch nicht verstand. Es warst du Sidios, der sich in ihrem Leib entwickelte. So war ich nur ganz kurz hier unten, nur um nach den rechten zu sehen, und konnte es kaum abwarten, erneut einen Körper zu nehmen. Ich verbrachte 5 Monate bei deiner Mutter, spürte deine Bewegungen durch ihre Baudecke. Ich war sehr glücklich und vergaß für einen Moment, wer ich eigentlich war. Ich verzichte diese Zeit über auf jegliche schwarze Magie. Ich war einfach nur Mensch. Dann kam der Tag deiner Geburt, der so faszinierend aber auch traurig war.
    Als du deine ersten Laute von dir gabst, verstummte deine Mutter für immer. Sie hatte sich geopfert, um dir das Leben zu schenken. Etwas 1000 Jahre später Tyros, lernte ich deine Mutter kennen. Sie war eine Bäuerin, konnte sehr geschickt mit Werkzeugen umgehen. Ich vermied es erst ihre Nähe aufzusuchen, doch ich schaffte es nicht. Ich redete mir ein, dass der tot von Sidios Mutter eher ein Zufall war. Es gab viele Mütter bei den Menschen, die die Geburt ihres Kindes nicht überlebt hatten. So hegte ich die Hoffnung, dass es bei der Bäuerin anders werden würde. Doch ich hoffte vergebens und begriff, dass ich nur leben zeugen konnte, wenn ein anderes dafür ausgelöscht wurde. Naja nun bedeutet mir menschliches Leben nichts. Sie waren ja der Grund für meine Rebellion. Eine halbe Ewigkeit sah ich die Menschen nur als Marionetten in einem Spiel zwischen gut und böse. Doch an ihnen habe ich erkannt, dass so ein Spiel nie enden würde, da das eine ohne das andere nicht existiert. Ganz gleich, was die Menschheit auch durchgemacht hatte, sie rappelte sich immer wieder auf. Man kann zwar den Willen eines Einzelnen brechen, doch nie den einer ganzen Gesellschaft. Wenn es darauf ankommt, halten sie zusammen wie eine große Familie. Sie geben ihr Leben für die Freiheit, für mehr Gerechtigkeit oder nur um den Nachbarn zu helfen. Der Mensch ist schon ein eigenartiges Wesen und noch lange nicht am ende seiner Entwicklung. Ich hoffe, dass sie sich nicht selbst vernichten, wäre wirklich schade drum.


    *geht noch weiter*

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  • Vor 30 Jahren nahm ich erneut einen Körper um die Menschen besser beurteilen zu können, da sie sich in laufe der Jahrhunderte verändert hatten. Da lernte ich deine Mutter kennen, Karney. Sie war genauso ein Wildfang, wie du es bist. Ließ sich nichts sagen und machte echt verrückte Sachen. Sie hatte keine Angst vor dem Tod. >Irgendwann muss ich sowieso sterben, und wenn es soweit ist, dann kann ich sagen, ich habe gelebt mit allem, was dazugehört.< Das waren ihre Worte, wenn ich sie darauf hinwies, wie gefährlich ihre Aktionen waren. Wir verliebten uns ineinander. Ich verfluchte mich selbst, wieder einen Körper angenommen zu haben. Ich kann in diesem der Liebe nicht entfliehen und so geschah, was ich nie wieder wollte. Bei Sidios Mutter wusste ich es nicht besser, doch diene Mutter Tyros und deine Mutter Karney hatte ich versucht zu erklären, was mit ihnen geschehen wird. Ich konnte ihnen zwar nicht sagen, wer ich war, aber das ich ihnen den Tod bringen würde. Doch es war ihnen egal gewesen. Seit deiner Geburt Karney, nahm ich nie wieder einen Körper an und werde es nur tun, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. So schicke ich nur noch Dämonen nach oben. Sie können durchaus lieben, doch niemals Nachwuchs erzeugen. Ich habe eure Mütter sehr geliebt, so wie ich auch euch liebe. Durch sie habe ich erfahren, was wahre Liebe bedeutet, aber auch den Schmerz und die Trauer kennengelernt. Ihr habt mich nun von einer Seite kennengelernt, die allen anderen Kreaturen bis auf Malkoc verborgen blieben. Ich werde mich vermutlich nie wieder so offenbaren. Ihr habt euch sicherlich schon gefragt, warum ihr noch nicht die Erfahrung machen durftet, einen Körper zu bekommen. Ich wollte euch mein Leid ersparen.“ Thunsamun und seine Söhne verharrten in Gedanken. Sidios, Tyros und auch Karney, hatten ihren Vater noch nie so reden hören. Doch sie waren ein Teil von ihm und wussten, das er nie Schwäche zeigen dürfte.


    Thunsamun stand auf sah seine Söhne an, wo er in jedem Einzelnen ihre Mutter wiedererkannte. Es war nicht das Aussehen, sondern eher die Charaktereigenschaften, die ihm so sehr an die Frauen erinnerten, die er geliebt hatte. Thunsamun, der wohl für alle Zeiten als Schreckliste Kreatur gelten wird, selbst er hatte beide Seiten in sich. Sowohl das Gute, das nur sehr sehr selten den Weg aus seinem tiefsten Inneren fand, als auch das Böse, was vorrangig in ihm herrschte. Er wollte sich gerade zurückziehen, als Sidios ihn fragte; „Sind unsere Mütter im Reich des Nordens?“ In diesem Reich waren die weiblichen Wesen der Unterwelt. „Oh nein, sie waren frei von Sünde und sind emporgestiegen.“ Nun stellte Tyros, der sich eigentlich nicht sonderlich für das Thema interessierte, eine Frage. „Warum hast du uns getötet.“ Thunsamun schluckte, versuchte wieder die richtigen Worte zu finden. „Tot ist das verkehrte Wort dafür. Ich habe euch eure Körper genommen. Bis zu eurem zwanzigsten Lebensjahr wart ihr in einem Kloster und wurdet von Ammen großgezogen. Erst als ihr ausgewachsen wart, holte ich euch zu mir. Das ist mir wirklich nicht leicht gefallen. Doch mit euren Kräften, die ihr so allmählich entwickelt habt, wäret ihr eine Gefahr für die Menschheit aber auch für euch selbst gewesen.“ erklärte Thunsamun und Sidios sagte darauf; „Du erzählst fast nichts von den himmlischen Mächten, von deinem Schöpfer. Warum hatte er zugelassen, dass es uns gibt? Er hätte es doch verhindern können, oder?“ „Ja das hätte er. Glaub mir, diese Frage habe ich mich auch schon oft gestellt. Ich weiß es nicht. Er hat mich vielleicht noch nicht ganz aufgegeben und durch euch sollte ich erkennen, wie sich wahre Liebe anfühlt und den Schmerz sowie die Trauer, wenn man jemanden verloren hat.“ „Und Hülles Mütter?“ fragte Karney und war gespannt was sein Vater sagen würde. „Sie ist auch gestorben.“ Meinte Thunsamun, was ja auch die Wahrheit war. Eher Karney mehr auf Hülle eingehen konnte, durchquerten ein paar Dämonen den Raum. Sofort wurde das Gespräch abgebrochen und Thunsamun zog sich zurück.


    Auch Sidios und Tyros hatten sich zurückgezogen. Nur Karney nicht. Ganz gleich, was er erfahren hatte, verlor er nicht sein Ziel aus den Augen. Er wollte unbedingt nach oben und er wollte Sunja mitnehmen. Karney begriff, dass er vergebens auf einen Körper warten würde, und hatte auch Angst, Sunja zu verlieren. Ganz gleich, wo sie hinkommen würde, ob als Mensch nach oben oder als dunkle Seele ins Reich des Nordens, er würde sie verlieren. So suchte er Sunja auf und ging mit ihr in die Bibliothek. Karney hatte mal durch die magische Kugel eine Unterrichtsstunde der Menschenkinder beobachtet. Er fand es lustig, wie sie sich kleine Zettelchen unbemerkt zukommen ließen. Und so kam er auch auf die Idee, wie er sich besser mit Sunja verständigen könnte. Außer Malkoc, der ein gutes Buch schätzte, war niemand freiwillig in der Bibliothek zu finden. Doch Malkoc hatte viele Gespräche mit seinem Meister und musste auch Siran noch so einiges beibringen. So nutzte Karney die Gelegenheit und verbrachte mit Sunja die nächsten 10 Nächte in der Bibliothek.


    Dort lernten sie sich besser kennen und Sunja verstand so allmählich, warum Karney sie so mies behandelt hatte. Um es Sunja etwas leichter zu machen, verzichtete Karney aufs Sprechen. Nur wenn er etwas nicht in geschriebene Worte ausdrücken konnte, sagte Karney, was er meinte. So schrieben sie sich gegenseitig viele Zettelchen, die sie nach dem Lesen verbrannten. Nachdem Karney glaubte, Sunja vertrauen zu können, schrieb er in der zehnten Nacht;
    „Ich weiß, dass du ein Mensch bist, und möchte dir helfen, von hier wegzukommen.“
    Sunja las den Zettel schaute erst nach unten und dann zu Karney. Sie zeigte ihm den Zettel und an ihrer Körperhaltung verstand Karney, was sie fragen wollte, „Woher?“ Karney erzählte ihr nun, dass er sie beobachtet hatte und versuchte zu erklären, was sein Schicksal war und warum er unbedingt dieses Reich verlassen wollte. Sunja wusste ja noch nicht, das Thunsamun sowieso vorhatte sie gehen zu lassen. Sie wusste nur eines, das sie nicht länger diese Kutte ertragen könnte.


    „Wie willst du nach oben gelangen? Glaubst du nicht, dass es so gut wie unmöglich ist?“
    Schrieb Sunja und Karney antwortete; „Es ist schwierig, aber nicht unmöglich. Wir brauchen allerdings Hilfe und die hab ich schon gefunden.“ „Wer?“ wollte Sunja wissen. „Der Boss der schwarzen Engel will unbedingt diese olle Kutte. Du wirst die oben nicht mehr brauchen und bist dann endlich dieses blöde Teil los. Im Gegenzug für seine Hilfe will er nur die Kutte, die es wohl möglich macht, das ein Mensch hier unten überleben kann. Doch was sollte der schwarze Engel schon mit einem Menschen hier unten. Ich glaube, dass dieses Teil eher nutzlos für ihn werden wird. Doch das reibe ich ihn nun gerade nicht unter die Nase. Soll er doch mit dem Ding machen, was er will. Hauptsache er hilft uns, nach oben zu kommen.“ „Man kann ihnen nicht trauen.“ „Ja ich weiß, doch ich glaube nicht, dass er uns irgendeiner Gefahr aussetzen würde. Du kannst dir ja vorstellen, was mein Vater mit ihm machen würde.“
    „Du braucht mich doch nur wegen dieser Kutte.“ schrieb Sunja. Karney las es, verstummte und schaute Sunja an. Mit einer traurigen Stimme, die Sunja noch nie so bei Karney vernahm, sagte er;






    „Glaubst du wirklich das es mir nur um die Kutte geht? Dass ich dich nur benutze, um von hier wegzukommen? Vielleicht hätte ich es sogar getan, wenn ich nicht wüsste, dass du dort drunter steckst. Wenn du dich entscheidest, hier bleiben zu wollen, dann werde ich es auch tun. Auch wenn ich einen anderen Weg nach oben finden würde. Sunja, als ich dich das erste Mal sah, ist in mir etwas geschehen, was ich nicht beschreiben kann und schon gar nicht verstehe. Ich habe ein starkes Bedürfnis dich beschützen zu müssen und Angst davor, dich zu verlieren. Du bist hier sehr unglücklich und ich bin es auch. Du bist ein Mensch und gehörst einfach nicht hier her. Ich war zum Teil einmal einer und hoffe aus diesem Grund da oben eine Chance zu haben. Ich weiß nicht, ob ich da oben wirklich existieren kann, doch selbst wenn nicht, wäre es für mich eine große Ehre, dir die Freiheit gegeben zu haben.“
    Als Karney diese Worte sprach, spürte Sunja etwas an ihm, das ihr auch fremd war. Ihr war es auf einmal ganz egal, welche Gründe Karney hatte. Sie wollte diese Kutte loswerden, ganz egal wie es ausgehen würde. „Ok, wann kannst losgehen?“ schrieb Sunja. „Ich muss erst mit dem schwarzen Engel reden. Er weiß nicht, dass es dich gibt, und brauch es auch nicht zu wissen. Er soll uns nur nach oben verhelfen. Dann kann er diese bescheuerte Kutte haben.“
    Es wird bald Tag und Malkoc wird dich sicherlich bald aufsuchen. Versuche dir nichts anmerken zu lassen. Malkoc ist sehr schlau und sein Gespür einzigartig. Wir treffen uns dann heute Abend wieder hier. Bis dahin hab ich alles geregelt.“ Sunja nickte, stand auf und bereitete sich auf ihren täglichen Ausflug vor.





    Karney hingegen suchte den Boss der schwarzen Engel auf. Er lief einige schmale dunkle Gänge entlang, die ein starkes Gefälle nach unten hatten. Kurz vor einer Felswand blieb er stehen und wartete. Es dauerte auch nicht lange, bis die Kreatur, zu der er wollte, hinter ihm auftauchte. Der schwarze Engel wusste genau, was Karney in die unteren Gewölbe führte.
    „Wie ich sehe, hast du eine Endscheidung getroffen. Doch das sollen wir woanders besprechen.“ sagte der schwarze Engel. Karney nickte drehte sich um und folgte die Kreatur vor ihm. Der schwarze Engel führte Karney immer weiter in den Abgrund, wo selbst Karney noch nie gewesen war. „Hier können wir ungestört reden.“ meinte der schwarze Engel, nachdem sie stehen geblieben waren.





    „Und …, hast du deinen Bruder zu einem Ausflug überreden können?“ „Ja hab ich, aber dennoch traue ich dir nicht. Du willst die Kutte, doch ohne diese kann mein Bruder hier nicht weg.“ „Das ist mir durchaus bewusst. Doch da oben braucht er die Kutte nicht. Er wird dich natürlich in dieser Kutte begleiten, und wenn ihr oben angekommen seid, dann wirfst du sie einfach zurück.“ Karney schaute skeptisch. „Hey bekommst du jetzt etwa Angst? Du bist der Sohn deines Vater und Hülle doch auch, oder? Ihr, seid mächtiger als ihr annimmt. Nur du kannst bei deinem Bruder die Kutte entfernen und sie ihn auch wieder anlegen. Er selbst wird es ja nicht können, sonst hätte er dieses Teil wohl nicht solange ertragen. Ich weiß zwar nicht was dein Vater unter der Kutte versteckt, aber lass dich überraschen. Vielleicht ist es ja nicht dein Bruder, sondern deine Schwester und er versteckt sie nur, damit er nicht gegen seine eigenen Gebote verstößt. Doch ganz gleich ob Bruder oder Schwester, das macht keinen Unterschied. Ihr könnt beide ohne Probleme ein Weilchen auf Erden verbringen. Damit es euch aber so richtig spaß macht, empfehle ich euch einen Körper und ich habe auch die Mittel dafür, wie ihr einen erhalten könnt. Siehst du, ich komme dir doch sehr entgegen. Du bekommst mehr, wie ausgemacht war.“ „Wo ist der Hacken dabei?“ „Es gibt keinen Hacken.“ „Und falls mein Bruder diese Kutte nun braucht, um hier unten leben zu können, was soll er machen, wenn wir wieder zurückkommen?“ „Dann bekommt er natürlich die Kutte wieder, sonst würde dein Vater meiner Existenz ein Ende bereiten.“

    *geht noch weiter*

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  • „Noch bevor wir oben ankommen werden, wird mein Vater merken, dass wir verschwunden sind.“ „Nicht unbedingt. Ich könnte euch etwas Zeit verschaffen. Du kannst ja bei deinen anderen Brüdern oder bei ein paar Dämonen so andeuten, dass du durch die Katakomben der Unterwelt ziehst. Das hast du schon häufiger gemacht und warst einige Tage unterwegs. Ich habe Hülle eine Weile beobachtete und mir seine Reaktionen und Bewegungen eingeprägt. Wenn ich die Kutte habe, werde ich sie mir überziehen. Ich glaub das werde ich hinbekommen. Wenn du nicht erkennen kannst, was unter der Kutte steckt, dann kann es auch kein anderer. So solltet ihr genügend Zeit haben, um euch in einem menschlichen Körper zu verstecken. Wenn ihr in einen seid, dann kann man euch nur sehr schwer aufspüren. Allerdings müsst ihr auf eure magischen Kräfte vollkommen verzichten. Sobald ihr eure Kräfte einsetzt, weiß euer Vater, wo er euch finden kann. Was nun die Körper betrifft, da gibt es einiges zu beachten. Ich werde euch zwei Münzen und zwei Zaubertränke geben. Die Münzen und Tränke bekommt man nur von deinem Vater. Doch ich habe ein paar Mal auf einem Erdenausflug verzichtet. Die Münzen dienen als Beweis, dass ihr mit der Erlaubnis eures Vaters die Welt da oben aufsuchen dürft und die Tränke sind Zahlungsmittel für eure Körper. Beides müsst ihr ein altes Weib geben. So eine Art Mönch, der zur dunklen Seite gehört, wird euch oben empfangen und euch zu diesem Weib bringen. Dann kommt der etwas unangenehme Teil. Einen Körper zu bekommen, schmerz ein wenig. Ein kleiner Vorgeschmack, wenn ihr euch in diesem verletzt. Doch es ist zu ertragen. Nachdem eure Verwandlung abgeschlossen ist, werdet ihr mit menschlichen Dingen ausgestattet, wie Geld, Papiere und was ihr sonst noch so braucht. Alles andere konntest du ja schon oft durch die magische Kugel beobachten, da bedarf es keine weiteren Erklärungen. Und damit du siehst, damit ich dich nicht übers Ohr haue, erkläre ich dir noch, wie ihr wieder zurückkommen könnt.“





    Der schwarze Engel erzählte von der Seherin und wie man dort hingelangt. Nun wusste Karney auch, das er nicht zwangläufig wieder in die Unterwelt müsste. Er würde dadurch zwar seine Unsterblichkeit aufgeben, doch darüber wollte er noch nicht nachdenken. Doch wenn er zurückgehen würde, dann ohne Sunja. Dessen war er sich schon bewusst gewesen.
    „Wenn wir es so machen, dann in den nächsten zwei Tagen.“ Sagte Karney, da er den Gedanken, das Siran Sunja hochbringen sollte, nicht verdrängen konnte.
    „Wie du willst. So treffen wir uns morgen gegen Einbruch der Nacht am südlichen Laverfall.“
    Karney nickte, drehte sich um und ging.





    Malkoc ist gleich aufgefallen, das Sunja sich am Tage ganz anders verhielt wie sonst. Sie wirkte auf ihm nachdenklich, zurückgezogen und besorgt. Er kannte zwar die traurigen Momente die Sunja gerade in der letzten Zeit oft überkamen, doch irgendwas an diesem Tage war anders. Sunja haderte mit sich selbst. Sie überlegt, ob es wirklich richtig wäre, einfach zu fliehen. Sie wollte Thunsamun und auch Malkoc nicht auf dieser Weise verlieren. Doch der Gedanke noch weiterhin die Qual der Kutte ertragen zu müssen, überwog jeden Zweifel.
    Am Abend ging sie wie verabredet in die Bibliothek, um auf Karney zu warten. Doch gerade als Karney zu Sunja wollte, sah er Malkoc in die Bibliothek gehen und musste warten.
    „Ich glaube nicht, das dieser Bücher geeigneten Lesestoff für dich enthalten. Wohlmal du dieser Schrift nicht mächtig bist.“ Sagte Malkoc, als er sah, wie Sunja sich ein Buch aus einem Regal nahm. „Ich kann mir aber die Bilder anschauen.“ entgegnete Sunja, indem sie auf ein Bild zeigte und Malkoc verstand ganz gut ihre Zeichensprache. „Auch die Bilder sind nicht für deine Augen bestimmt. Warum hast du dir nicht ein Buch mitgenommen, wenn du nachts unbedingt was lesen möchtest?“






    Sunja stellte das Buch wieder weg und drehte sich zu Malkoc um. Mit dem Zeigefinger der rechten Hand zeigte sie auf ihrem Mund. „Ich kann zwar nicht sprechen.“ Drückte sie damit aus. Dann zeigte sie mit beide Zeigefingern auf ihre Augen und Ohren. „Ich kann aber hören und sehen. Willst du mir das auch noch nehmen? Was bleibt mir dann noch?“ „Ach Sunja, ich will doch nur das Beste für dich. Du solltest deine Augen nicht mit solch schrecklichen Bildern belasten. Sie bleiben in deinem Gedächtnis und können irgendwann als schreckliche Träume lebendig werden. Du träumst sehr oft, das konnte ich beobachten. Wäre doch schade, wenn aus deinen Träumen Albträume werden würden.“ „Die bekomme ich auch so schon.“ Versuchte Sunja zu signalisieren. „Ich brauche nur an dieser Kutte denken.“ und Sunja zeigte auf diese. „Hab noch etwas Geduld!“ meinte Malkoc. Sunja nickte, denn sie wollte Malkoc zum ersten Mal loswerden. „Ich hab noch ein Gespräch und du solltest dich ausruhen. Du bist in der letzten Zeit am Tage so müde. Das gefällt mir überhaupt nicht.“ Doch da Malkoc wusste, das Sunja in drei Tagen sowieso auf Erden konnte, ging er darauf nicht weiter ein.





    Kaum war Malkoc gegangen, betrat Karney die Bibliothek. Sunja und Karney setzten sich an einem Schreibtisch. Nun erzählte Karney, wie ihre Flucht aussehen würde und Sunja schrieb zwischendurch auf, was sie nicht verstand oder fragen wollte. Sunja hatte schon Angst davor, nun diesen Schritt der alles Verändern würde zu gehen. Doch Karney versicherte Sunja, das ihr überhaupt nichts passieren kann. Nun sie brauchte ja keinen Körper, so hielt es Karney auch nicht für nötig, von dieser Prozedur zu erzählen. Ihr Gespräch war nicht lange. Keiner sollte im letzten Moment noch irgendetwas ahnen. So zogen sie sich zurück und Sunja versuchte etwas zu schlafen, damit sie am Tage bei Malkoc recht munter herüberkam.





    Wie verabredet, trafen sich Karney, Sunja und der schwarze Engel am nächsten Abend am südlichen Lavafall. Der schwarze Engel gab Karney, was er brauchte, und sagte dann; „Ihr müsst nur durch das ewige Feuer gehen und schon werdet ihr wie in einem Strudel nach oben gezogen. Wenn ihr unter einem Wasserfall steht, seid ihr in der menschlichen Welt angekommen. Dort werdet ihr einen kleinen schmalen Pfad, der durch einen Wald führt, sehen. Den geht ihr bis zum Ende entlang. Dort wird dann der Mönch auf euch warten. Doch bevor ihr aus dem Wasserfall geht, musst du Karney, Hülle von der Kutte befreien. Wirf die Kutte dann einfach zurück, sie wird von selbst hier herfinden. Ich wünsche euch viel Spaß da oben. Denkt aber daran, keine Magie einzusetzen, wenn ihr euren Ausflug etwas länger genießen wollt.“





    Karney verlor keine Zeit. Er stieg einfach in die lavaähnliche Flüssigkeit und wusste instinktiv, dass diese ihm nichts anhaben konnte. Doch ganz anders war es bei Sunja. Sie kannte das Kerzenlicht und das Feuer in einem Kamin. Sie wusste, dass brennendes Feuer gefährlich war und wehtat. So sehr sie die Kutte auch loswerden wollte, so sehr hing sie aber auch an ihr Leben. „Ich werde verbrennen.“ zeigte sie mit ihren Händen und Karney rief immerzu; „Das kannst du gar nicht. Nun komm schon!“ doch Sunja als Mensch, reagierte auch so. Für sie gab es kein Feuer, das nichts verbrannte. Karney ging auf Sunja zu, nahm ihre Hand und zog sie an sich, bis er Sunja umarmen konnte. Der schwarze Engel sah ein kurzes Aufflammen des Feuers und Karney sowie auch Sunja waren verschwunden. Karney als der Sohn von Thunsamun, hätte den schwarzen Engel gar nicht gebraucht. Er, sowie auch seine Brüder, hätten ohne Weiteres durch diese Lavafälle, von denen es vier gab, hindurchgehen können. Doch dies wusste nur Thunsamun selbst und der Boss der schwarzen Engel, der erkannte, wie mächtig Thunsamun seine Söhne waren. Er wartete einen Moment und die Kutte fand tatsächlich den Weg zurück. Er zog sie sich über und fühlte sofort ihre Macht. Doch anders, als er Karney sagte, blieb er nicht in der Unterwelt, sondern betrat kurze Zeit später die Menschenwelt.

    Fortsetzung folgt …

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  • Huhu Ines,


    ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Einerseits war es so spannend mit Miri, Garius und Co. andererseits hat auch die Hölle so ihren Reiz. :haha:
    Ich bin ja schon froh, dass Garius und Thoma Lyreu aufhalten konnten. Wenn auch nur durch Miris Hilfe. Wenigstens eine Gefahr vorerst gebannt.
    Miri hat ja erstaunliche Fähigkeiten bei sich entdeckt. Gedankenübertragung ist ja wirklich eine praktische Sache, gerade im Kampf (der ihnen ja noch bevorsteht *seufz*), kann es sehr nützlich sein. Das sie es erst jetzt wieder entdeckt hat, nun meistens erkennt man ja was in einem steckt, wenn man in einer Notsituation ist. Und den Göttern sei dank, dass sie es jetzt entdeckt hat. Ich mag mir nicht vorstellen, wie schlimm es für sie und Hella gewesen wäre, wenn Lyreu gestorben wäre.
    Das Hella auf den Gedanken kommt, dass sie auch ein anderer Vampir als Garius verwandeln könnte, finde ich auch vollkommen nachvollziehbar. Sie ist ja noch nicht wirklich vertraut mit den alten Prophezeihungen und es wäre ja auch naheliegend.
    Tja, und nun hat sie Larius doch noch eingeholt. Ich hoffe ja, dass es bald mit Garius weitergeht. Ich hoffe ja, dass er seinen Vater davon abbringen kann... :hua


    In der Hölle ist ja auch einiges los, auch wenn ich glaube, dass es gut ist, was da passiert. Karney hat sich ja anscheinend in Sunja verguckt und nun versuchen sie auch noch aus der Hölle zu entkommen und das mit der Hilfe von den schwarzen Engeln. Das kann nichts gutes bedeuten. Auch wenn es mich für Sunja freut, dass sie den unwirtlichen Ort verlassen kann. Karney hat es ja auch geschickt angestellt sich mit ihr anzufreunden und sie dazu zu bringen, ihm zu vertrauen.
    Auch das man mehr über Thunsamun und seine Vergangenheit erfährt, fand ich wieder sehr interessant. Gerade weil man so immer wieder feststellt, dass auch dunkle Herrscher Liebe empfinden können und er sich um seine Söhne sorgt. Ich bin ja gespannt, was er macht, wenn er feststellt, dass sowohl Karney als auch Sunja verschwunden sind und einer der schwarzen Engel die Kutte besitzt und ebenfalls zur Erde abgehauen ist. Ich glaube den Wutausbruch wird man noch lange hören können. :D


    Auf jeden Fall sind da noch ganz interessante Entwicklungen zu erwarten und wie immer ganz tolle Bilder zu bestaunen. Auch wenn jetzt wohl doch wieder weniger Hölle zu sehen sein wird. Die ist dir wirklich stimmungsvoll gelungen. :applaus


    Ganz liebe Grüße :knuddel
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Liebe Llyn,
    ja Miri ihre Fähigkeit kann gut vom nutzen sein. Miri erkennt auch immer erst ihren Kampfesgeist, wenn sie wirklich so ziemlich in die enge getrieben wird. Wo meistens dann andere eher verzweifeln, bewahrt sie da eher die ruhe und weiß was zu tun ist. Da steckt wohl viel von ihrem Vater in ihr.
    Obwohl Garius sich sehr schwer tat, Hella zu verwandeln, konnte Miri sowie aber auch Hella ihm letztendlich die Notwendigkeit glaubwürdig rüberbringen. Hella war nun mal die Auserwählte der Prophezeiung und da ja nun durch Fay, das Vampirische wieder entfernt werden kann, gibt es ja in dieser Hinsicht auch eine andere Wahl.
    Larius hat sich da sehr in Miri verrannt. Er will sie und das um jedem Preis. Er befürchtet, wenn er erstmal ihre Spur verloren hat, sie auch nicht so schnell wieder finden würde.
    Tja das wird ihn wohl noch zum Verhängnis werden.


    Thunsamun wird garantiert nicht begeistert von der Flucht Sunja und seinem Sohn sein. Doch das der schwarze Engel ihm hintergangen hat und nun die Kutte besitzt lässt in ihm ein tödliches Feuer entflammen.

    Ein Kapitel gibt es noch von der Hölle und dann geht es aber wieder irdisch weiter.

    Irgendwie komme ich momentan nicht so recht voran. Naja nun wird es wieder kälter und draußen gibt es nicht mehr viel zu tun. Ich hatte auch ein paar Monate für ein paar Stunden am Tag Arbeit, das war mal ne schöne Abwechslung für mich, da ich sonst ja eher durch meinen Sohn das Haus hüten muss.

    Ich danke dir ganz lieb für deinen Kommi und wünsche dir noch einen schönen Sonntag.
    Ganz liebe Grüße
    *knuddel*
    Ines



    Kapitel 112

    Die Hölle bebt!





    Thunsamun war die Flucht von Sunja und seinem Sohn nicht entgangen. Schon als der schwarze Engel das Portal aktivierte, spürte Thunsamun dieses und das war den schwarzen Engel auch bewusst gewesen. Darum flüchtete er auch gleich. Der schwarze Engel musste herausfinden, ob er die Vampire abschreiben konnte, oder es doch noch ne Möglichkeit gab, diese zu seinem Gunsten nutzen zu können. Ihm war es nicht möglich, von den Fängen der Hölle aus die Welt über ihm zu beobachten. Wird er Larius helfen können?

    Thunsamun schrie so laut, das die Unterwelt erbebte. Zugleich flammte jedes Feuer in seinem Reich auf, sodass dieses bis in den Himmel zu sehen war. Alle seine Kreaturen zogen sich sofort in den letzten Winkel der unteren Katakomben zurück, um Thunsamuns Zorn zu entfliehen. Laute rufe nach Arak, den Ranghöchsten, der schwarzen Engeln schalte durch die Unterwelt. Thunsamun spürte, dass die Todeskutte ihren Besitzer gewechselt hatte. Er konnte zwar nicht feststellen, wer nun darin steckte, doch seine Vermutung lag bei Arak.
    Doch Arak war verschwunden und das versuchten einige andere schwarze Engel zu erklären.
    Thunsamun flammte über vor Zorn. In seinen Augen brannte ein tödliches Feuer und das bekamen auch die drei schwarzen Engel, die Thunsamun zu erst begegneten zu spüren. Er hörte sich erst gar nicht an, was sie zu sagen hatten, sondern entzog ihnen ihre ganze Energie, sodass ihrer Existenz in jeglicher Form ein Ende gemacht wurde.




    Danach begab sich Thunsamun an die Oberfläche, wo sich auch die Portale befanden. Er dachte nicht darüber nach, wie sein Sohn herausfinden konnte, diesen Ort zu verlassen. Ihm war schon bewusst, das Arak dahinter steckte. Doch warum Karney Sunja mitnahm, die Karney, so wie Thunsamun glaubte, ja nur als Hülle bekannt war, brachte ihn schon ins Grübeln. Für ihn gab es da nur eine Erklärung. Arak musste hinter das Geheimnis der Kutte gekommen sein. Nun das Karney und Sunja geflohen waren, war für Thunsamun nicht das schlimmste. Vielmehr kochte er vor Wut, weil Arak ihm hintergangen hatte. Arak konnte in der Menschwelt mit dieser Kutte nicht viel anrichten. Es war ihm damit nur möglich, zwischen den Welten hin und her zu gehen. Aber diese Kutte war gerade in der Unterwelt, der beste Schutz gegen alle Mächte. Selbst Thunsamun war machtlos gegen denjenigen, der diese Kutte trug und das ärgerte Thunsamun am meisten. Das Arak wieder zurückkommen würde, da war sich Thunsamun sicher. Doch mit der Macht der Kutte hatte Arak nichts zu befürchten.






    Thunsamun ging zum Portal des Südens, gefolgt von seinem vertrauten Malkoc und den Dämon Siran. Thunsamun machte vor dem Portal eine Handbewegung und konnte dann sehen, wie Karney und Sunja einen schmalen Waldpfad folgten. Das sah auch Malkoc und Siran. Nun wunderte sich Siran, mit wem Karney da die Flucht ergriff, wagte es aber nicht danach zu fragen, sondern fragte nur; „Herr, soll ich ihnen folgen und sie zurückbringen?“
    Thunsamun und Malkoc wussten ja, das es ohne Kutte nicht ging, zumindest was Sunja betraf.






    Thunsamun drehte sich um und überlegte ein Weilchen. Dann drehte er sich zu Siran und sagte;
    „Ich werde an meinen Plan dich nach oben zu schicken festhalten. Doch du wirst Karney nicht zurückbringen und was das Mädchen angeht, das du bei Karney eben sahst, sie kann nicht mehr zurück. Das ist Sunja! Dein Auftrag, den ich für dich erkoren habe. Du solltest ihr Hüter in der Menschenwelt sein. Daran hat sich auch nichts geändert. Nur dass du jetzt nicht nur auf dieses Mädchen achten sollst, sondern auch auf meinem Sohn! Es bleibt wie besprochen. Du wirst einen Körper bekommen und die Beiden nicht aus den Augen lassen. Sie werden dich nicht erkennen, sofern du keine Magie einsetzt. Du sollst sie auch nur beobachten und nur eingreifen, wenn einer der Beiden in Gefahr geriet und sie sich nicht selbst helfen können. Hast du es soweit verstanden?“ Siran nickte, ohne weitere Fragen zu stellen.





    „Da wir nur eine Hexe haben, die fähig und mächtig genug ist uns in einem Körper zu transformieren, kannst du erst zu ihr, wenn Karney sie verlassen hat. Die Verwandlung beansprucht 12 Stunden, also hast du noch etwas Zeit um dich vorzubereiten. Es ist nicht mehr von Nöten, das ich dich durchs Portal begleite. Also sehen wir uns hier in 8 Stunden wieder und ich gebe dir die benötigten Dinge.“ „Herr, wenn ich mir die Frage erlauben darf, wie lange wird der Auftrag dauern?“ Siran war noch nie in einem Körper. Er konnte sich nicht vorstellen, wie er in diesem mit seinem Meister Kontakt aufnehmen könnte, ohne Magie einzusetzen.
    „Du wirst da oben bleiben, solange wie ich es für nötig halte! Ich werde zwischenzeitlich Dämonen zu dir schicken, denen du dann berichten wirst, was sie wissen wollen. So brauchst du keine Magie einzusetzen.“ Siran nickte wieder.





    Malkoc wusste gar nicht so recht wie er reagieren sollte. Das Sunja nun fort war, schmerze ihm genauso, wenn nicht sogar noch mehr wie Thunsamun. Er wusste ja das dieser Tag unmittelbar bevorstand, doch nun hatte er keine Gelegenheit mehr gehabt, sich von Sunja zu verabschieden. Er grübelte die ganze Zeit über, was er falsch gemacht haben könnte, oder was er übersehen hatte. Ihm ist zwar aufgefallen, das Karney sich etwas anders gegenüber Sunja verhielt, doch er dachte sich nichts dabei. Aber das Karney sie im Garten beobachtet hatte, entging Malkoc völlig. Das Siran die beiden nun folgen sollte, beruhigte Malkoc ein wenig. Alle kannte ja Karney als einen hitzköpfigen Buben, der keine Geduld hatte und sich dadurch übereilt in irgendwelche Dinge schnell verrennen konnte. Der den Zusammenhang seiner Existenz noch nicht verstand, nicht ahnte, welche Kräfte er hervorrufen könnte. Ein Junge, der zu kurz in der Unterwelt lebte, um diese zu verstehen. Ihm zog es an seinem Geburtsort zurück und das war nun mal auf der Erde und nicht im Reich der Toten und verbannten Seelen.
    Thunsamun drehte sich wehmütig um. Ihm war die Trauer um Sunja anzusehen. Er wollte sich auch noch von ihr verabschieden. Noch einmal zum Schluss in die Arme nehmen an einem Ort, wo sie hingehörte.






    Siran zog sich zurück und Thunsamun sowie Malkoc setzten sich auf ihre Stammplätze.
    „Oh Meister ich kann mir nicht erklären, wie das passieren konnte. Ich hätte besser aufpassen müssen …“ Doch Thunsamun unterbrach seinen wichtigsten Dämon. „Es ist nicht deine Schuld, Malkoc. Du hast schon alles richtig gemacht und dafür bin ich dir sehr dankbar. Ich hätte es besser wissen müssen. Arak versucht nicht zum ersten Mal sich gegen mich zu stellen.
    So wie ich eins meinem Schöpfer gegenübertrat, so versuchte es Arak auch. Doch seine Macht war nie stark genug. Nun erhoffte er sich durch die Vampire, die bösen Mächte in ihm ins grenzenlose ansteigen zu lassen. Doch die himmlischen Mächte wussten dies zu verhindern. Auch wenn ich es nicht gerne zugebe, bin ich aber froh darüber.
    Es war ein Fehler Arak die Vampire zu überlassen. Nun füllt er sich irgendwie in die enge getrieben. Verliert nicht nur die Macht über seine Geschöpfe, sondern auch an Autorität hier unten. Malkoc ich habe Arak total unterschätz und nun trägt er eine Macht, gegen die ich nicht mal was ausrichten kann.“





    „Aber Meister ist es dir denn nicht möglich, Arak diese Kutte zu entreizen?“ „Malkoc du weißt, das ich diese Kutte für Sunja als Schutz vor alle Kreaturen hier unten entwickelt habe.
    Einschließlich mich selbst. Auch du hättest Sunja diese nicht abnehmen können, wenn sie es nicht wollte.“ „Aber Karney hat es geschafft.“ warf Malkoc ein. „Das konnte er aber nur mit ihrer Zustimmung.“ „Meinst du er wusste das Sunja unter dieser steckte?“ „Das vermag ich nicht zu sagen. Er war gerade in den letzten vier Wochen anders von seinen Gefühlen her. Malkoc ich kann nicht Gedanken lesen, noch in dem Geist der Geschöpfe eindringen. Ich vermag zwar Visionen zu erschaffen und kann somit die Wesen zu meinem Gunsten steuern.
    Doch es bleibt bei jedem Geschöpf der freie Wille zu entscheiden. Zu entscheiden, was er glaubt, was er will und wie er was tut. Karney sein Wille ist nun mal die Menschwelt kennenzulernen und ich kann nichts dagegen tun, solange er seine dunklen Mächte nicht einsetzt. Eigentlich hätte ich es besser wissen müssen. Er ist so anders als seine Brüder.
    Doch ob Karney nun wirklich herausgefunden hatte, das Sunja unter der Kutte steckte weiß ich nicht. Dazu hätte er euch folgen müssen. Ich gehe stark davon aus, das Arak die ganze Sache eingefädelt hat. Er wollte die Kutte und darum musste Sunja mit.“ „Aber einst verstehe ich nicht. Warum konnte Karney Sunja mitnehmen?“ „Sie muss es gewollt haben. Wie du ja weißt, war die Kutte eine Qual für sie. Ich hätte ihr eher erklären sollen, was wir vorhatten.“ Somit sagte Thunsamun das, was Malkoc dachte. Er sah es als einen großen Fehler, Sunja im unklaren zu lassen. Doch wagte er es nicht, Thunsamun darauf anzusprechen.

    *geht noch weiter*

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  • Nun kamen Thunsamuns Söhne Sidios und Tyros nach oben. Tyros war der Erste, der seinem Vater gegenübertrat. Sidios wartete noch im Hintergrund. Er wusste nicht genau ob es klug wäre, seinen Vater jetzt zu begegnen.
    „Vater! Wir haben gehört was passiert ist. Können wir dir irgendwie helfen?“ wagte Tyros mit Vorsicht zu fragen. Thunsamun sagte nur; „Hab ihr eine Erklärung dafür?“
    Tyros schüttelte mit dem Kopf.





    Nun traute sich auch Sidios zu seinem Vater. Er war der Älteste und kannte die Wut seines Vaters. Tyros zwar auch. Doch Tyros war ein Kämpfer, in vielen Dingen mutiger. „Ihr wisst ja das Karney und Hülle unser Reich verlassen haben. Nun da Hülle nicht mehr da ist und sie auch nicht wiederkommen wird, kann ich euch ihr Geheimnis verraten.“ Tyros und Sidios stutzten, als Thunsamun SIE sagte. Thunsamun erzählte nun seinen Söhnen, wer Sunja war und warum sie diese Kutte tragen musste.






    Tyros und Sidios hätten ja mit allem gerechnet, doch aber nicht mit dem, was sie gerade von ihrem Vater erfahren hatten.
    „Und du glaubst wirklich es wäre falsch gewesen, wenn du uns eingeweiht hättest?“ fragte Tyros, hingegen es Sidios eher die Sprache verschlagen hatte. „Es gibt einen Grund, warum ich das Reich des Nordens erschaffen habe. Wie wäret ihr mit dem Wissen um Sunja umgegangen? Hättet ihr es einfach so hingenommen? Mein Sohn, auch wenn wir auf einer anderen Basis als die des menschlichen Lebens existieren, so haben wir dennoch die Eigenschaften, wie Neugier, Neid und das bestreben nach Macht und Stärke in uns. Aber auch die Suche nach Leidenschaft und Liebe sowie den Drang etwas zu besitzen, oder zu erobern. Wir können lieben, aber auch hassen und glaub mir, Eifersucht kann tödlicher sein als jedes Schwert. Ihr wäret Sunja gefolgt, hättet sie als Mensch gesehen. Ihr hättet das Leben in ihr gespürt, ihre Anmut, ihre Schönheit wahrgenommen. Und dann, dann wäret ihr keine Brüder mehr, sondern würdet auch nur noch als Rivalen sehen. Das hätte ich vielleicht noch kontrollieren können. Aber was meinst du hätten die anderen Geschöpfe und Kreaturen gemacht, wenn sie nicht nur die Existenz einer Kreatur spüren, sonder das Leben nach dem sich jeder hier sehnt?“






    Die beiden Brüder sagten dazu nichts. Sie wussten ganz genau im welchem Chaos dies geendet hätte. „Mein Vater hat einem Menschen das Leben gerettet, obwohl er wusste, wie gefährlich es für ihn hätte werden können.“ Diese Erkenntnis war für Sidios überraschend, dennoch wusste er, das sein Vater durchaus in der Lage war Gutes zu tun. Sidios war der Sanftmütige der drei Brüder. Ein war ein Denker, wusste aber dennoch große Schlachten zu führen und das nicht nur auf irdische Kriegsfelder, sondern auch unter seinesgleichen, wo es auch so einige heftige Auseinandersetzungen gab. Er befasste sich oft mit dem Gedanken; „Wo steht geschrieben, dass wir nur Böses tun müssen? Wäre es so, dann müsste doch das Gute in uns endgültig versiegt sein und wir dürften es nicht einmal mehr erkennen können. Himmel, Erde und Hölle …, kann das eine ohne dem anderem überhaupt existieren? Gibt es überhaupt das reine Gute und das reine Böse und wenn, wie mag das aussehen? Sind wir alle ein Stück in einem großen Puzzle, von dem großen Ganzen und erfüllen unseren Zweck, egal welche Art, welche Rasse, welcher Existenz. Ist es unser Schicksal, gerade der zu sein, der wir sind und müssen wir dieses auch hinnehmen? Oder liegt es an uns, welchen Weg wir gehen wollen. Wo wir eines Tages sein werden, je nach unserer Art. Es sind unsere Taten, die uns zu dem machen, was wir sind, doch können wir uns dagegen wären. Ich bin schon solange hier unten und dennoch fehlen mir die Antworten. Vielleicht gerade deshalb, weil ich mein Schicksal einfach so hingenommen habe. Karney hat irgendwie schon immer gespürt, das er hier nicht hergehört. Ich hoffe er findet wonach er sucht und erkennt das, was er sein will.“
    Sidios zog sich zurück. Er hatte sich schon vor Jahrhunderten mit seinem Schicksal abgefunden und erkannte nun durch Karney, das es vielleicht ein Fehler war.






    Thunsamun schaute nach Langem wieder zum Himmel hinauf. Erhoffte sich durch die dichte Nebeldecke aus Schwefel und schwerer Luft durchschauen zu können. Um einen Blick in die Sterne zu werfen, in der Hoffnung, eine Antwort zu finden. Malkoc genoss die Jahre mit Sunja sehr. Sie brachte ihm ein Gefühl der Lebendigkeit und er wusste, so eine schöne Aufgabe, wie er sie bei Sunja hatte, würde es für ihn nie wieder geben. Und dennoch war er dankbar, dankbar das er die Jahre mit Sunja verbringen durfte. Dankbar, dass sein Schöpfer sie ihm anvertraut hatte, ja selbst dankbar an den Schöpfer aller Geschöpfe, das Sunja ihr Leben nicht erloschen war.





    So verharrte jeder in seinen Gedanken, bis ein schwarzer Engel, der einen Rang unter Arak stand, Thunsamun aufsuchte. Als Thunsamun diesen spürte, entbrannte erneut der Zorn in ihm, sodass es jeder spüren könnte. Er sprang auf und stand plötzlich vor dem Engel, als hätte er sich dort hin teleportiert. „Ich verfluchte den Tag, an dem ich euch in meinem Reich Zuflucht gewährte. Ihr ward mir nie vom Nutzen. Hattet es nur darauf abgesehen die Menschen mit eurer Widerlichkeit zu infizieren, um dann wie ein alles zerfressender Wurm in sie einzudringen, bis nichts mehr von ihnen übrig wäre. Glaubt ihr wirklich allen Ernstes, ich hätte dieses zugelassen? Ich gebe zu, euer Spiel mit den Vampiren war eine schöne Abwechslung für mich. Ein Theaterstück ganz nach meinem Geschmack. Doch der Vorhang ist gefallen! Nun meine Frage an dich! Was hat Arak jetzt vor?“ „Herr, oh glaubt mir bitte! Ich weiß es wirklich nicht und die anderen haben es auch nicht gewusst. Sie waren unschuldig und wurden zu unrecht bestraft.“ Das hätte der schwarze Engel Thunsamun wohl lieber nicht vorhalten sollen.





    „Unschuldig!!! Was glaubst du, wo wir hier sind? Hier ist niemand unschuldig und es liegt in meiner Macht zu entscheiden, wem ich existieren lasse und wem nicht. Wenn du glaubst unschuldig zu sein, dann kehre an dem Ort zurück, wo du eins hergekommen bist!“
    Thunsamun griff mit seinem linken Arm nach dem schwarzen Engel, entzog im Energie, sodass dieser nur noch schwach wimmerte; „Oh Herr, ich wollte wirklich nicht Ihre Entscheidung infrage stellen. Aber wir wissen wirklich nichts.“ Thunsamun ließ von dem schwarzen Engel ab. „Ich rate euch mir vorerst nicht mehr über den Weg zu laufen! Um Arak kümmere ich mich persönlich und sollte, das merke dir gut! Sollte jemals wieder einer von euch, meine Autorität, meine Gesetzte oder meine Befehle infrage stellen, dann wird eurer Existenz für alle Zeiten ein Ende bereitet! Einen schönen Anführer habt ihr euch gewählt, der euch meine Fänge ausliefert. Nun du bist sein Nachfolger und ab jetzt verantwortlich, was deinesgleichen tut!“ Der schwarze Engel nickte nur und verschwand so schnell es sein Energieschub zuließ.



    Fortsetzung folgt…

    Ist ein wenig kurz heute. Aber die richtige Stelle um das Kapitel enden zu lassen, da es dann wieder mit dem irdischen Leben weiter geht.

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  • [FONT=Bookman Old Style, serif]Huhu Ines,[/FONT]


    [FONT=Bookman Old Style, serif]sorry, dass ich erst jetzt dazu komme, zu kommentieren, aber in den letzten Wochen, war ich einfach nicht auf der Höhe und hatte keinen Nerv für Fotostorys. Aber nun bin ich so langsam wieder auf dem Weg der Besserung. :)[/FONT]


    [FONT=Bookman Old Style, serif]Nu aber genug gejammert und auf zur Fortsetzung. Thunsamun war ja wirklich ganz schön wütend. Die armen schwarzen Engel. ^^[/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Nee, eigentlich hat es da schon die Richtigen erwischt. Ich trau denen nicht übern Weg und ich denke nicht, dass sie so „unschuldig“ sind, wie sie behaupten. Irgendwas ist da im Busch mit Arak und ich denke nicht, dass ihn seine Getreuen im Stich lassen, auch wenn sie vielleicht noch nicht über seine Pläne Bescheid wissen. [/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Sehr schön, dass Thunsamun doch so vernünftig ist und nicht krampfhaft versucht die beiden Ausreißer zurückzuholen. Natürlich macht er sich Sorgen, aber er schickt ihnen ja auch einen Aufpasser hinterher. Auch wenn es für diesen sicher ungewohnt ist, einen Körper zu haben und keine Magie anwenden zu können. Ich bin ja gespannt, wie es in der Welt der Sterblichen für die Ausreißer und ihren Aufpasser weitergeht. [/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Ganz großer klasse fand ich Ausführungen von Thunsamun über Gut und Böse. Er hat ja so Recht damit. Wir sind nicht nur gut und böse. Es steckt meistens ein wenig gutes in Bösen Taten und genauso steckt auch in Guten Taten ein wenig Böses. Meistens gibt es doch nicht nur schwarz und weiß. Häufig vermischt sich doch alles zu einem einheitlichen Grau. [/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Ganz toll fand ich wieder mal deine Höllen-Bilder. So richtig schön stimmig mit dem ganzen Feuer (wie immer du das auch machst ^^). Aber mein Lieblingsbild ist eindeutig das mit dem Spiegel. :up[/FONT]


    [FONT=Bookman Old Style, serif]So und nun hoffe ich, dass wir auch bald mehr über Dario und Fay und dem Baby erfahren. *g*[/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Ganz liebe Grüße :knuddel[/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Llyn
    [/FONT]

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Meine liebe Ines,
    ich hab ja jetzt schon so lange nichts mehr geschrieben hier.
    Es gab ne Zeit da hab ich mich ein wenig
    vom Forum zurückgezogen, aber jetzt bin ich wieder da und hab endlich alles nachgelesen :)
    Es is ja so viel passiert und ich will gar nicht auf alles eingehn, das wäre echt zu viel. Ich warte einfach auf die nächste Fortsetzung und beginn dann wieder zum kommentieren ;)


    Aber eines muss ich noch sagen: deine Bilder sind nach wie vor ein Traum und obwohl einige bei mir nicht angezeigt werden, konnte ich mich so gut hineinversetzen
    da du alles so gut beschreibst und wirklich auf jedes Detail eingehst.


    Liebe Grüße
    Anja

    [CENTER].
    .
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    [CENTER] I refuse, I refuse, I REFUSE!![/CENTER]
    [CENTER]:schabdi[/CENTER]

  • Hallo Ihr Lieben!

    Nun muss ich mich doch endlich mal melden. Erstmal wünsche ich Euch Allen ein glückliches und gesundes neues Jahr.
    Entschuldigt bitte, dass ich solange nichts geschrieben habe. Zurzeit steht das Glück nicht so auf unserer Seite. Erst hatte mein Schwiegervater zwei Herzinfarkte kurz hintereinander und nun ist mein Vater auch noch schwer erkrankt und braucht meine Hilfe. Ich weiß nicht, wann ich mit der Story weiter machen kann, aber abbrechen möchte ich sie noch nicht. Mir fehlt einfach die Zeit weiterzuschreiben. Ich komme nicht einmal dazu, meine Lieblingsstorys hier im Forum zu lesen. Meinen Schwiegervater geht es ja nun schon besser, nachdem er einen Impulsregler implantiert bekommen hat. Bin jetzt mit beschäftigt, für meinen Vater eine Wohnung bei uns in der Nähe zu finden. Er hat ein Haus 150 km von uns entfernt und das ist für mich zu weit, um nach seinem Klinikaufenthalt nach dem rechten zu sehen. Unsere Verwandtschaft ist zwar groß, aber so wie es aussieht, bleibt wieder alles an mir hängen. Naja das kennen bestimmt einige von Euch.
    Ich danke Euch für die lieben Kommis und Eure Treue.
    Liebe Grüße und ein ganz dickes Knuddel an Euch.

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
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  • Hallo Ihr Lieben!

    Endlich habe ich eine Fortsetzung fertig. Sie ist zwar gegen meinen anderen Kapiteln etwas kurz, aber es geht zumindestens weiter.:)
    Mein Schwiegervater geht es wieder gut. Mein Vater kann zwar nicht mehr alleine wohnen und das will er auch nicht mehr. Er wohnt jetzt bei meiner Schwester. Ich bin ganz froh, dass sie dies ermöglichen konnte. Ich habe kein Platz und die Pflege meines Sohnes, nimmt schon sehr viel Zeit in Anspruch, sodass ich meinen Vater nicht immer zu verfügen stehen könnte.
    Im Großen und Ganzen können wir wieder etwas positiver in die Zukunft sehen und ich kann endlich wieder ein wenig in meiner Fantasywelt abtauchen. :D
    Ich wünsche Euch auch weiterhin viel Spaß bei meiner Story und hoffe, das es nicht mehr solange Pausen geben wird.
    Ich grüße Euch alle ganz lieb und ein Dickes *knuddel*
    Eure Ines:)

    Es gibt auch gleich die Fs, sofern ich herausgefunden habe, wie es mit den Bildern nun gemacht wird. Auf der alten Weise, also den direkten Link nehmen, sind die Bilder ganz klein.
    [ATTACH=CONFIG]2901[/ATTACH]


    Kann man schon mehr als 8 Bilder posten? Glaub ich gelesen zu haben.

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  • Ich hoffe jetzt klappt es mit den Bildern.


    Kapitel 113


    Garius konnte gerade noch so die Attacke seines Vaters abwehren. Der wiederum nahm den linken Arm seines Sohnes in die Mangel und drehte diesen soweit um, das Garius Schulter ausgekugelt wurde. Nachdem Garius bemerkte, das sein Vater weiter nichts machte, wehrte er sich auch nicht. Larius sah seinen Sohn finster an und sprach; „Dich gegen mich zu stellen, war ein großer Fehler mein Sohn. Glaubst du allen Ernstes, dass du je eine Chance gegen mich hattest oder haben wirst? Ich hatte dir gesagt, du kannst tun und lassen, was du willst, solange du mir nicht in die Quere kommst. Du hast etwas bei dir, was mir gehört. Sie mitzunehmen war dein größter Fehler.“ „Ob das so ein Fehler war, wag ich zu bezweifeln. Immerhin bis du aus deinem Versteck gekrochen und das Vater, war nicht besonders klug.“ konterte Garius und zog die Worte ins lächerliche, um dem, was er sagte, noch mehr Ausdruck zu verleihen.


    „Ach ja! Wer sollte mir hier schon gefährlich werden? Du …? Oder vielleicht Thoma? Er mag ein guter Lehrer sein, zu gut, ich habe ihn da wohl sehr unterschätzt. Doch kämpfen kann er nicht. Nun muss ich zugeben, dass ich dich wohl auch etwas unterschätzt habe. Was die heutige Zeit betrifft, lernst du sehr schnell sich in dieser zurechtzufinden. Vor allem aber habe ich wohl deinen Spürsinn total falsch eingeschätzt. Dass du in der kurzen Zeit die wahre Auserwählte gefunden hast und sie sogar noch zu gebracht hast dich zu lieben, ist wirklich eine starke Leistung. Thoma scheint dir ja mehr beigebracht zu haben, als nötig war. Na egal, ich frage mich nur, wer von euch beiden die Idee hatte sich gegen mich zu stellen.
    In Moment stehen die guten Mächte hinter dir, doch das können wir ganz schnell ändern.
    Schade um dein Mädel. Du hättest sie gegen ihren Willen verwandeln sollen, dann wäre ihr Leben verschont geblieben. Aber so …, so habe ich keine andere Wahl.“ Garius wusste genau, was sein Vater damit sagen wollte, blieb aber ruhig und suchte gezielt seine Worte.
    In den paar Minuten, wo sein Vater ihn verhöhnte, konnte Garius sich voll und ganz auf seine Sinne konzentrieren. Er teilte Miri seine Gedanken mit und spürte, dass aus der Ferne große Hilfe in Anmarsch war. Er konnte zwar nicht einschätzen, ob man in ihm eine Gefahr sehen könnte, doch das war Garius egal. Ihm ging es nur um Hella.



    Miri verstand Garius Gedankenübertragung und teilte ihn auch auf diesem Wege mit, dass es Hella gut ging. Miri wusste nicht, wie so eine Verwandlung von Mensch zum Vampir ablief. Sie hatte sich dies viel schmerzvoller vorgestellt, da die Wirkung vom Elixier ja schon schmerzhaft war. Doch Hella blieb ganz ruhig. Nur ihr Körper zuckte, als bekäme Hella pulsierende Stromschläge. Miri streichelt Hella immer mal wieder übers Gesicht und versuchte sie zu trösten. Doch Hella war wie in Trance. Sie öffnete zwar zwischendurch die Augen, aber diese schauten ins Leere. Garius gab Miri auch zu verstehen, das er etwas in der Ferne spüren konnte. Miri legte Hella, die sie solange auf ihren Schoß hatte auf den Boden, und ging vor die Höhle um ihren Spürsinn besser entfalten zu können.



    Doch auch vor der Höhle konnte Miri in der Ferne keine guten Vampire aufspüren.
    Larius Aura, die ihr noch mit schrecken im Nacken saß, überdeckte jegliche Wahrnehmung entfernter Vampire.


    Miri konnte, so wie die meisten weiblichen Vampire nicht fliegen. So kletterte sie eine Felswand hoch, um aus dieser Höhe besser die Gerüche aus dem Wind herausfiltern zu können. Miri empfand den kühlen feuchten Wind in ihrem Gesicht wie ein streicheln ihrer Haut. Sie hob ihre Nase und atmete ein paar Mal tief ein, um die vielen Informationen, die sich in einem Windhauch verbargen, zu entschlüsseln. Sie vernahm den Duft des Waldes, der Berge und der riesigen Zedern, die ihr ganz eigenes Aroma hatten. Auch einen Hauch vom verbrauten Kraftstoff konnte Miri herausfiltern. „Lucien …?“, dachte Miri, als sie diesen vertrauten Geruch ganz schwach wahrnahm, und hätte es bald vor Freude allen mitgeteilt. Doch gerade noch so konnte sie ihre Gedanken für sich behalten. Sie wusste nun das Garius Spürsinn richtig lag und tatsächlich Hilfe in Anflug war, sogar große Hilfe. „Lucien ist noch zu weit weg, um aufatmen zu können. Wir brauchen unbedingt mehr Zeit. Garius versucht zwar seinen Vater in Diskussionen zu verwickelt, doch ich glaube nicht, dass er sich lange darauf einlässt. Umso dichter Lucien kommt, umso mehr wird sein Geruch sich in der Luft ansammeln und die Feuchtigkeit des Morgens, sie wie ein Schwamm aufsaugen. Feuchtigkeit des Morgens …, das ist es. Wenn wir Larius nur solange hinhalten könnten. Ich muss mir etwas einfallen lassen.“ dachte Miri und hoffte, das an diesem Morgen die Sonne etwas früher aufgehen würde.



    Larius konnte seinen Vater noch nicht wittern, dafür etwas anderes, das seine Sinne wieder für einen Moment betäubte. Er hatte zwar Miri auch schon aus der Luft riechen können, doch nun wehte der Wind ihren Geruch direkt in seiner Nase, dass gleich eine Kette von Gefühlen auslöste. Garius verhielt sich ganz ruhig. An die Gefühlsausbrüche seines Vaters erkannte er, wie viel Miri ihm bedeutete. Nun verstand Garius auch, warum Miri sich sicher war, als sie zu ihm sagte, „Falls dein Vater doch zu uns gelangen sollte, dann müsste er mich erst töten, um an Hella zu kommen und glaub mir, das wird er nicht.“
    Doch so sicher war sich Miri da noch nicht. Sie vertraute da eher auf Thoma, der ihr sagte, dass sie wie Larius verstorbene Frau aussah.


    Miri grübelte hin und her. Was sollte sie nun machen? Zeit zu gewinnen, das war die einzige Chance um Larius aufzuhalten, aber wie?



    Noch konnte sie Larius nicht sehen, um einschätzen zu können, was er vorhatte. So beschloss sie, noch etwas höher zu klettern und stand nach ein paar Minuten auf der höchsten Stelle der Bergkette. In Larius Gedanken konnte Miri nicht eintauchen. Sie war viel zu nervös, um sich nur auf ihn konzentrieren zu können. Nun bekam sie noch ein sehr ungutes Gefühl in der Bauchgegend. Sie musste auf einmal an Tom denken und befürchtete, dass er näher wäre, als ihr es recht war. Sie wollte ihn zu diesem Zeitpunkt auf keinen Fall bei sich haben. Die Gefahr, dass er dann in Larius Fängen gerät, war einfach zu groß. Zumal Larius erkennen würde, das Tom nicht nur ein Gegner wäre, sondern auch ein Rivale, den er unbedingt ausschalten müsste. Miri konnte Tom zwar nicht spüren oder wittern, doch das beklemmende innere Gefühl, das sie sehr beunruhigte, verschwand nicht. Sie musste Tom in Sicherheit wiegen können, um sich voll und ganz auf Larius zu konzentrieren. Sie dachte an Lyreu, der ein Meister im Schleichen und Verstecken war. So übermittelte sie ihn seine Gedanken und bat Lyreu Tom zu finden und ihn mit allen Mitteln von ihr fernzuhalten.



    Was Miri von Lyreu verlangte, behagte ihn gar nicht. „Was geht mir dieser Tom an? Soll er doch herkommen, schließlich ist es seine Aufgabe Miri zu beschützen.“ dachte sich Lyreu und wollte Miri auf keinen Fall alleine lassen. Doch sie flehte ihn in Gedanken immer wieder an, bis er letztendlich nachgab. So verschwand Lyreu ganz unauffällig, aber mit schwerem Herzen, vom Ort des Geschehens. Miri war sehr erleichtert, zumal nun auch Lyreu in Sicherheit war. Auch Thoma hatte Miri informiert und er hielt ihre Entscheidung für richtig.
    Doch Thoma spürte noch etwas anderes. „Komm sofort von der Bergkette runter!“ übermittelte er ihr, doch Miri konzentrierte sich nun auf Larius.



    Garius konnte seinen Vater nun auch nicht länger in irgendwelche Diskussionen verwickeln.
    Auch Larius spürte etwas und das war noch nicht sein Vater. Er schaute kurz zum Himmel und sah am stand der Sterne, das bald hinter der Bergkette, die Morgenröte den Tag ankündigen würde. Nun gerieten Vater und Sohn wieder aneinander. Nach ein paar Minuten des Kampfes konnte Larius seinen Sohn für ein Weilchen lahmlegen. Garius lag schon wieder mit ausgekugelter Schulter. Knochenbrüche und eingeklemmte Nerven fesselten ihn am Boden. Sein Versuch aufzustehen scheiterte fürs Erste. Er wird ein paar Minuten brauchen, bis seine Verletzungen sich wieder soweit regeneriert haben, dass er seinen Vater erneut attackieren kann. Doch diese Zeit hatte Hella nicht, die nun schutzlos in der Höhle lag und Larius schon in Anmarsch war.



    Miri war nun Hellas einzige Hoffnung. Auch Thoma war auf den Weg zu Hella, wurde aber gleich von den anderen Vampiren, die Larius begleiteten aufgehalten, sodass er sich selbst verteidigen musste. Miri erkannte schnell die Situation und wollte ebenfalls zu Hella. Doch nach ein paar Schritten erkannte sie, dass sie nicht vor Larius Hella erreichen würde. Ihre Schritte wurden langsamer, sie musste Larius aufhalten. Nun hoffte Miri, das Thoma recht behielte und sie Larius wirklich viel bedeutete. Sie wusste nicht so recht, wie sie ihr Ablenkungsmanöver starten sollte. Sollte sie um Hilfe flehen, davonlaufen und eine Flucht vortäuschen? Oder sollte sie Larius nochmals gegenübertreten, um ihn für ein paar Minuten abzulenken. Schließlich hatte dies ja beim Kampf in Bergen auch geholfen. Miri war sich ziemlich sicher, das Larius Hella töten wird, zumal dies auch Garius immer wieder von sich gab. Miri war sich auch sicher, das sie anschließend seine Beute wäre und er mit ihr verwinden würde, bevor Lucien nah genug wäre, um seinen Sohn aufzuhalten. Egal was sie nun tat, sie würde anschließend eh bei Larius landen. So konnte sie ihn auch direkt in die Arme laufen und dadurch vielleicht zumindestens Hella retten.



    Miri blieb stehen, schaute zu Larius, der in Windeseile sich seinem Ziel näherte.
    „Hey …, suchst du etwa mich?“ schrie Miri, was ihre Stimme hergab. Larius blieb stehen, schaute nach oben und war sichtlich wütend. Er hatte gar nicht mitbekommen, das Miri noch weiter nach oben geklettert war. Er hatte etwas gespürt, das ihr durchaus gefährlich werden könnte, erst recht, da sie so nahe am Abgrund stand. „Komm sofort darunter!“ schrie Larius zurück, sodass Thoma und auch die anderen ihren Kampf unterbrachen und das Geschehen erstmal beobachten. Auch Garius kam wieder zu sich und wartete ab, was passieren wird. Er wollte seinen Vater nun nicht ablenken, wo er doch im Augenblick so auf Miri fixiert war.
    Miri gab trotzig von sich; „Die Aussicht hier oben ist besser und es reicht mir völlig, dich aus der Ferne sehen zu müssen. Ach so, was ich dich noch fragen wollte, hast du dich verlaufen, oder warum bist du hier? Doch etwa nicht wegen mir? So leicht kann man mich nicht beeindrucken. Dein Schoßhündchen hatte nur glück, dass wir in der Öffentlichkeit kein Aufsehen erregen dürfen, sonst hätte er es nie geschafft, mich mitzunehmen. Leider war er anschließend so kaputt, dass er nicht weiter auf mich aufpassen konnte. Naja und den Rothaarigen um den Finger zu wickeln, war nun wirklich ne Kleinigkeit.“ „Miri was tust du da?“ dachte sich Thoma. Das wusste Miri selbst nicht. Sie wollte Larius aufhalten und nach allem, was sie von ihm gehört hatte, schenkte er schwache Geschöpfe keine Bedeutung. Er liebte die Herausforderung und so tat Miri als würde sie Larius nicht fürchten, obwohl es in ihr ganz anders aussah. Sie war sich auch durchaus bewusst, dass dies ihr Todesurteil sein könnte. Doch für jemanden zu sterben, den man liebte, wäre eine schöne Art die Welt zu verlassen.
    Larius fletschte mit den Zähnen. „Was für ein Biest.“ dachte er sich und so mehr Miri ihn schon fast verhöhnte, wurde Larius Drang diesen kleinen Wildfang zu besitzen immer größer.




    Wieder schrie Larius Miri zu; „Komm sofort herunter! Sonst komme ich rauf. Es ist zu gefährlich für dich da oben.“ Miri lachte laut los. „Miriam er hat recht. Du musst wirklich von da oben runter!“ schrie nun Thoma, der wusste, was bald geschehen wird. Doch Miri blieb davon unbeeindruckt. Als Larius den Namen Miriam hörte, stockte sein Atem. „Kann es wirklich so viele Zufälle geben?“ fragte er sich selbst. Nicht nur das Miri aussah wie seine verstorbene Frau, nein sie roch auch fast wie sie und nun, nun war es auch noch derselbe Name.
    Larius schloss kurz die Augen, hob sein Gesicht und atmete ein paar Mal tief ein. Für einen kurzen Augenblick kam ihn der Gedanke, dass seine Frau damals nicht getötet wurde. Doch er konnte an Miri eindeutig spüren, das sie noch jung war, noch sehr jung. Er schüttelte sich etwas, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. An seinem Plan Hella zu töten, um seinen Sohn zu schwächen und ihn eindeutig klar zu machen, wer hier das Sagen hatte, hielt Larius fest. Noch einmal rief er Miri zu; „Komm jetzt runter! Du solltest lieber Respekt vor mir haben.“ Miri lachte wieder und entgegnete; „Respekt muss man sich erst verdienen.“ „Na gut, wie du willst.“ murmelte Larius vor sich her und rannte los. Er wollte schnell zu Hella und sich dann Miri fangen. Auch er hatte noch etwas aus der Luft filtern können und hielt es für nötig, schleunigst zu verschwinden. Seine Lakaien gab er nicht bescheid, sie wollte er einfach als Kanonenfutter da lassen. Doch wie es des Öfteren ist, kommt es anders, als man denkt.



    Miri sah Larius losrennen, schaute noch kurz in die Ferne und konnte sehen, wie die Morgenröte so langsam die Nacht vertrieb. Sofort rannte Miri auch los in den Glauben, das Larius zu ihr wollte. Doch auf einmal fing der Boden unter ihren Füßen, an zu wackeln. Ein kleines Nachbeben, das den Berg tanzen ließ. Sofort regnete es Steine, die an den steilen Felswänden hinabstürzten. Larius blieb stehen und schaute zu Miri.



    Miri rannte weiter und hatte das Gefühl auf Murmeln zu laufen. Unter ihren Füßen waren meist kleine lose Steine und Felsstück, die nun keinen halt fanden und durch das Vibrieren hin und her rollten. Durch die Todesangst, die Miri wegen Larius hatte, ist ihr gar nicht aufgefallen, wie nahe sie am Abgrund entlang lief. Ihre Füße fanden keinen Halt mehr. Miriam rutschte aus, verlor ihr Gleichgewicht und stürze in die Tiefe auf einen kleinen Fluss zu. Unter und über ihr begleiteten sie kleine Felsstücke, die der Berg wie Staub abwarf. Larius hatte nur einen kurzen Augenblick um sich zu entscheiden, was ihm nun wichtiger war.


    Fortsetzung folgt …


    In der Vorschau waren die Bilder groß. Was ein kleines Häckchen ausmacht.:D
    Viel Spaß beim lesen.

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
    [/SIZE]
    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Hallo Ihr Lieben.
    Wie immer in letzter Zeit habe ich viel um die Ohren. So schaffe ich nur eine Fortsetzung pro Monat. Hoffe es ändert sich auch Mal wieder.

    Liebe PeeWee, danke für deine BN, fürs Karma und für den Klick auf den „Thanks“ (jetzt weiß ich gleich, was das bedeutet. Ist ja einiges neu hier im Forum. Finde es toll, da man nicht immer die Zeit findet einen Kommi zu schreiben.)

    So nun geht es aber endlich weiter.
    Ich wünsche Euch allen viel Spaß beim weiterlesen und sage schon mal an Alle,

    FROHE OSTERN


    Ganz liebe Grüße!
    Ines:)




    Kapitel 114
    Liebe haut den stärkten Mann um!

    Manche erleben die Liebe auf den ersten Blick. Einige brauchen zwei Blicke oder mehr und andere finden sie nie. Wenn man eine wahre Liebe verloren hat, sei es durch Trennung oder durch ein schlimmes Schicksal, glaubt man, nie wieder eine zu finden. Doch dann irgendwann, meistens ganz unverhofft, unscheinbar und doch real, blickt man in zwei Augen. Augen die alle Wünsche in einem erfüllen, wo man das findet, was man immer gesucht hat und solange vermisste. So erging es auch Larius, der trotz seiner Grausamkeit auch eine ganz andere Seite in sich hatte. Der für einen Moment des Glückes, seinen ganzen Plan gefährdete. Doch was nütz jeder Sieg, jede Erfühlung seiner Ziele, wenn das Herz einsam bleibt.



    So brauchte Larius nicht lange zu überlegen, um herauszufinden, was ihm nun wichtiger war.
    Diese Zeit hatte er auch nicht, denn Miri fiel mit hoher Geschwindigkeit auf einen Felsen zu, der im Fluss eingebettet war. Krampfhaft versuchte sie, Flügel aus ihren Körper zu pressen. Doch es klappte nicht, sie hatte keine Flügel. So versuchte sie eine richtige Körperhaltung für die Landung zu bekommen, doch die herunterstürzenden Steine trafen Miri, sodass sie immer wieder ins Straucheln geriet. Sie hatte nicht all zu große Angst unsanft zu laden, doch das, was sich über ihr seinen Weg nach unten bahnte, wäre selbst für einen Vampir zu viel. Miri bekam regelrecht Todesangst, als sie nach oben sah und die herabfallenden Felsbrocken immer größer wurden. Das spürte auch Larius, der seine Flügel schon ausgefahren hatte und zu Miri flog. Gerade noch rechtzeitig konnte er Miri auffangen, bevor sie auf einen großen Felsen aufgeprallt wäre.



    Sofort flog er mit ihr aus der Gefahrenquelle, bevor sie beide noch unter Felsen lebendig begraben werden. Obwohl Larius für Miri die letzte Kreatur auf Erden war, denn sie begegnen wollte, klammerte sie sich nun so fest sie nur konnte an ihm. Am liebsten würde Larius mit Miri ewig so fliegen und er war sich schon ziemlich sicher, seinen Plan der Rache zu verschieben. Doch der anbrechende Tag ließ einen längeren Ausflug nicht zu. So entfernte sich Larius mit Miri von der Schlucht und sie landeten auf eine freie Fläche in der Nähe eines Wasserfalls.



    4000 Jahre der Trauer ließ Larius hass zu seinem Vater und all diejenigen, die glaubten sich verstecken zu müssen, enorm ansteigen. Nun sah er in zwei Augen die ihm neue Hoffnung gaben. Seine Gedanken waren nun nicht mehr nur bei seiner Rache, um die zu schaden, die er für seine Lage verantwortlich machte. Wo er dessen Glück zerstören wollte, weil er nicht mehr glücklich sein konnte. Eine Weile trafen sich die beiden Augenpaare und Larius versank immer mehr in die seines Gegenübers. Miri wusste nun nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sicherlich war sie froh, das Larius sie gerettet hatte, doch was würde nun passieren? „Geht es dir gut? Ich sagte doch du solltest herunterkommen.“ sagte Larius. Der Boden beruhigte sich und auch die vom Berg abgeworfenen Steine, fanden alle ihren neuen Standort.



    Miri senkte ihren Kopf und nickte. Larius fuhr seine Flügel ein und beobachtete jede Bewegung an Miri. „Ich danke Ihnen Sir, dass Sie mich gerettet haben!“ gab Miri schüchtern von sich, ohne Larius dabei anzusehen. „Was denn, auf einmal so förmlich? Vorhin klangst du noch ganz anders.“ erwiderte Larius. Seine Stimme klang noch ziemlich forsch, fast bedrohlich, so wie er es halt gewohnt war zu reden.



    Miri schaute nun Larius an und sagte etwas selbstbewusster; „Nun haben Sie sich Respekt verdient, zumindest was mich betrifft. Außerdem möchte ich meiner Familie keine Schande bereiten, indem Sie vielleicht denken, dass ich keine gute Erziehung genossen habe. Warum haben Sie mich gerettet? Nach allem was ich von Ihnen weiß und gehört habe, bedeutet ein Leben für Sie nichts.“ „Eines solltest du dir merken! Beurteile nie ein Wesen durch andere Ohren, durchs Hörensagen oder was andere glauben zu wissen. In gewisser Weise hast du schon recht, nicht jedes Leben bedeutet mir etwas, aber deines schon.“ „Aber wieso, was wollen Sie von mir? Meine Mutter hat keinen Rang und mein Vater ist vor langer Zeit schon von uns gegangen. Ich bin nichts Besonderes, kein Druckmittel oder so. Keiner würde wegen mir sein Leben riskieren oder andere dadurch gefährden. Ich kann Ihnen nicht von nutzen sein, was auch immer Sie vorhaben.“ Um Zeit zu gewinnen, wollte Miri Larius in Gespräche verwickeln, was ihr auch ganz gut gelang. Die anderen blieben noch da, wo sie standen und warteten erstmal ab.



    „Du glaubst ich bräuchte dich als Geisel?“ lachte Larius und schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Sieht ganz so aus. Oder wofür haben Sie mich entführt?“ fragte Miri, obwohl sie zumindest ahnte, was Larius in ihr sah. „Ist etwas kompliziert und schwer zu erklären. Wenn du aber glaubtest, eine Geisel zu sein, warum bis du dann nicht geflohen? Im Gegenteil, du hast mich sogar gerufen.“ Miri zuckte mit den Schultern. Wie sollte sie ihr Verhalten erklären.
    „Ich …, ich spürte, was Sie vorhatten, und wollte nicht, das Sie einen wehrlosen Menschen töten.“ gab Miri etwas unsicher zu und Larius versuchte ihr zu folgen. „Bedeuten dir die Menschen denn soviel das du dein eigenes Leben opfern würdest?“ „Nicht mehr, aber auch nicht weniger als unsere Rasse. Ich mag es überhaupt nicht wenn getötet wird. Wenn wir keinen Respekt vor dem Leben haben, dann verdienen wir es auch nicht zu leben.“ wagte Miri zu sagen
    „Aber der Tod ist unser ständiger Begleiter. Dies ist nun mal unser Schicksal und glaub mir, ich habe mir das nicht so ausgedacht.“ „Ja aber man muss nicht um jeden Preis sein Schicksal akzeptieren, wenn es durchaus andere Möglichkeiten gibt. Zu töten, um zu überleben, ist die eine Sache, aber zu töten, um es sich einfacher zu machen oder um mehr Macht zu erreichen, passt nicht zu meinen Ansichten. Ich glaube fest daran, dass eines Tages die Vampire und die Menschen friedlich miteinander leben könnten. Wie Sie ja gerade mitbekommen haben, würde ich mein Leben dafür opfern, opfern für einen Menschen!“



    „Aber dieser Mensch, von dem du redest, wird bald keiner mehr sein…“ „Ihr Schicksal wäre nur abwendbar, wenn es uns Vampire nicht geben würde. Sie hat ihren Weg gewählt und Sie wissen, was ich meine. Ihr Tod würde jetzt keinen mehr von Nutzen sein.“ wagte Miri Larius zu unterbrechen. „Mir schon.“ entgegnete Larius lautstark und grimmig. Miri wusste ja so einiges und auch was es mit den Mächten auf sich hatte. Zudem spürte sie Larius Unsicherheit, den Kampf den er in sich führte. Miri konnte zwar immer noch nicht seine Gedanken lesen, doch das, was sie in Larius erkennen konnte, reichte ihr um ihre Angst beiseitezuschieben. Was immer auch Larius in ihr sah, Miri wollte dies nutzen. So sagte sie ganz direkt, ohne Hemmungen zu haben; „Sie sind egoistisch, ungerecht und zudem noch feige! Dieses Mädchen hat Ihnen nichts getan, genauso wenig, wie meine Freunde aus Bergen. Egal was man Ihnen angetan hat, sollten Sie dies mit diejenigen klären, die dafür verantwortlich waren! Aber bitte, wenn Sie glauben durch den Tod dieses Mädchens eine gewisse Befriedigung zu erhalten, dann will ich Sie nicht aufhalten! Doch dann sind Sie nicht das, was ich in Ihnen sehe und meine Instinkte, haben mich getäuscht.“ Larius knurrte etwas. „Mädchen du begibst dich auf ganz dünnem Eis!“ warnte er sie. „Ich habe keine Angst vor Ihnen und auch nicht vor dem Tod. Also tun Sie, was Sie nicht lassen können!“ gab Miri trotzig von sich.
    Obwohl Larius Miris Ansicht überhaupt nicht teilen konnte, war er doch sehr überrascht, wie weit sie für ihre Überzeugung gehen würde. Das gefiel ihm und auch alles andere, was er an Miri spüren konnte. Larius erkannte in Miri eine Stärke, etwas was man nicht bändigen konnte und gerade das, reizte ihn so.
    „Na, wenn du keine Angst hast, dann kannst du mich ja begleiten! Außerdem ist es klug hier zu verschwinden, sonst könnte es in ein paar Minuten ganz schön unangenehm werden.“ Larius nahm Miri rechten Arm und zog sie hinter sich her, um eine Höhle für den Tag zu suchen.



    Etwas 800 Meter weiter, war ein schmaler Höhleneingang zu sehen. „Warte hier!“ sagte Larius zu Miri. Larius ging in die Höhle um sich zu vergewissern, das sie auch Schutz vor dem Tag bieten würde. Außerdem überprüfte er noch die Felswände, es könnte ja sein, dass die Höhle durch das Erdbeben instabil wäre. Nachdem er sich von der Sicherheit der Höhle überzeugt hatte, brachte er Miri herein, die sich gleich in der hintersten Ecke auf den kalten Felsboden niederließ. Miri hätte durchaus noch einmal den Versuch starten können zu fliehen, doch sie wusste, dass es ihr nicht gelingen würde. Auch wenn Miri nun wieder die Angst einholte, da sie nicht wusste, was Larius mit ihr den ganzen Tag lang machen wird, war sie doch sehr zufrieden. Sie hatte Hella das Leben gerettet und war sich sicher, dass bis zur Dämmerung auch Lucien da sein wird. Auf ihre telepathischen Fähigkeiten, verzichtete Miri. Sie konnte nicht einschätzen, ob Larius dieses merken würde. So hoffte sie, dass es Hella gut ging und Garius schon bei ihr sei. Miri wusste, dass mit der nächsten Dämmerung auch Hellas Aura verschwunden sei und sie schon mehr Vampir als Mensch ist. Sie mussten nur dieses Tag überstehen und der Albtraum wäre vorbei.



    Larius huschte schnell noch mal nach draußen und holte einen Baumstamm zum Sitzen, sowie etwas Holz um ein kleines Feuerchen zu machen. Um das Feuerholz mehr halt zu geben, formte er einen kleinen Kreis aus Steinen. Er legt den Baumstamm am hinteren Höhlenende und bat Miri sich daraufzusetzen. Doch Miri blieb, ohne eine Regung zu zeigen in der Ecke sitzen.
    Nachdem Larius Feuer gemacht hatte, hockte er sich neben Miri und schaute sie an. Miri ihre Blicke waren starr auf den Boden gerichtet. Von Larius so intensiv angestarrt zu werden, ließ Miri um einiges unsicherer werden. Sie wusste nicht, welche Stärken in Larius schlummerten. Ob auch er Fähigkeiten hatte in andere etwas zu lesen. Drum blieb sie soweit es ging ehrlich und gab halt zu, einen Menschen retten zu wollen. Doch um sich nicht anmerken zu lassen, wie widerlich und abstoßend Larius auf sie wirkte, konzentrierte sie sich auf das Geräusch von Wassertropfen, die in gleichbleibenden Abständen von der Decke tropften. Larius schweigen konnte Miri nicht einschätzen. Zu gerne hätte sie gewusst, was er dachte, was er vorhatte. Doch sie riskierte es nicht, in seinen Gedanken einzutauchen. Larius Blicke wichen nicht von Miri ab. Wie zwei Wachsfiguren saßen sie nur regungslos da.



    Obwohl das Feuerchen etwas die Kälte der Höhle verdrängte, hatte Miri das Empfinden als stände sie mitten im Eis. Sie musste sich richtig zusammenreizen, um nicht zu zittern. Nicht das Larius noch auf die Idee kommen könnte, sie wärmen zu wollen. Obwohl Miri sich sicher war, das in Larius keine Wärme steckte. Miri war auch unheimlich müde. Daher auch das Frostempfinden. Doch sie wagte es nicht die Augen zu schließen und verkniff sich sogar das Gähnen. Ihre Gedanke wollten immer zu Tom. Zu groß war die Angst, dass er noch auftauchen könnte. Miri konnte zwar die Gefühle zu ihm unterdrücken, doch Tom nicht. Sie kannte ihren Liebsten und wusste, dass Tom sobald er sie wittern würde, auch gleich zu ihr eilte. Dabei wäre es Tom ganz egal auf Larius treffen. So zählte Miri weiter die Wassertropfen und mit jeder neuen Zahl, wurden ihre Augenglieder schwerer. Sie wusste gar nicht, wie viel Zeit der Stille vergangen war, bist Larius das Schweigen brach.
    „Du bist so ruhig. Hast du denn keine Fragen an mich? Zum Beispiel warum ich dich bei mir haben möchte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du es weißt, oder zumindestens ahnst. Ich brauche dich nicht als Geisel und ich will dir auch nichts tun, ganz im Gegenteil. In den letzten 4000 Jahren habe ich nicht einmal gewagt zu hoffen, das es eine Frau, wie dich noch geben könnte. Du erinnerst mich an jemanden, den ich nie vergessen werde und dennoch bist du auch anders. Ich möchte dich näher kennenlernen, Miriam.“ Seine Stimme klang sehr ruhig, hatte etwas Flehendes in sich als wären seine Worte eine Art Hilferuf.
    „Es war nicht meine Entscheidung hier zu sein.“ entgegnete Miri ohne ihren Blick zu ändern. „Ist es so schwer dich mir zu öffnen?“ fragte Larius. „Unsere Wesen sind so verschieden wie Himmel und Hölle. Bitte quält mich nicht!“ flehte Miri. „Wie konnte ich ahnen, dass du mir so viel bedeuten würdest. Bitte begleite mich und gebe mir die Chance dir zu zeigen, wer ich wirklich bin! Dann kannst du entscheiden und auf das hören, was dein Herz dir sagt.“ Das Miris Herz schon vergeben war, daran verschwendete Larius keinen Gedanken und es wäre ihm auch egal gewesen.



    Er war sich so ziemlich sicher, wenn Miri ihn ganz genau kennen würde, sie auch sein Handeln versteht. Nun wusste er auch, dass sein optisches Aussehen nicht gerade bei einer jungen Dame überwältigend wirkt. Doch 4000 Jahre Inselleben und sehr magere Frischblutlieferungen hatten seinen Körper welken lassen. Das würde sich mit der Zeit wieder ändern. Das Larius gleich ganz offen mir ihr redete, überraschte Miri und sie hoffte, das es nur beim Reden bleiben würde. Miri stand auf, lief ein paar schritte hin und her um ihre Müdigkeit entgegen zu treten. Larius setzte sich auf den Baumstand, beobachtete Miri und dachte an ihre Worte.
    „Du sagtest, wenn ich dieses Mädchen töte, dann bin ich nicht das, was du in mir siehst. Ich habe sie nicht getötet. Also, was siehst du in mir?“ fragte Larius. Miri blieb stehen und suchte nach Worten. Sie dachte an alles, was sie über Larius wusste und gehört hatte und das war nichts Gutes. Doch sie war sich sicher, das jedes Geschöpf auch irgendwo etwas Gutes in sich hatte und man es nur ausgraben musste. Um besser auf seine Frage antworten zu können, versuchte sie sich in Larius hineinzuversetzen. Sie setzte sich neben ihn und schwieg noch einen Augenblick.




    „Ich sehe …“ begann sie zu sagen und schwieg dann wieder. Sie schaute zum Feuer, dessen Flammen gruselige Schatten bildeten. Was sollte sie sagen? Larius vertraute ihr, da war sich Miri sicher und dieses Vertrauen, wollte sie schon wegen ihrer eigene Sicherheit aufrecht erhalten. Und sie war auch überzeugt, das die Wahrheit immer noch der beste Weg ist. Außer das ihr Herz vergeben war, wollte sie hinter einer Mauer verschließen. So sagte sie;
    „Ich sehe Wut, Mordlust, Rache und ein Meer voller Hass. Eine Grausamkeit, die sich nicht beschreiben lässt. Ein Herz, das vollkommen der dunklen Seite verfallen ist. Dass mit Stacheldraht von den Tiefen der Hölle aus verschnürt wurde. Eine Mauer, die so stark ist, das selbst die Hoffnung es nicht vermag sie zu sprengen. Ein Feuer, das keine Wärme bringt, keine Leidenschaft entflammt, sondern nur zerstören und den sicheren Tod.“ Miris Worte schockierten Larius etwas, doch er wusste auch, dass es die Wahrheit war. Er wollte sich gerade rechtfertigen, als Miri fortfuhr. „Ich kann aber auch hinter dieser Mauer schauen, wo die Qual der Einsamkeit regiert. Eine tiefe endlose Trauer, die jede Hoffnung auf Besserung verdrängt. Eine Liebe, die so stark ist, dass ich mich frage, wie die dunkle Macht so tief in Sie eindringen konnte. Wie diese Macht alles das zerstört, was dem Leben einen Sinn gibt und diese Macht wird niemals aufhören, solange wir bereit sind, ihr zu helfen.“ Miri wusste das Larius immer noch um seine Frau trauerte und von Garius, das die schwarzen Engel Larius stets begleiteten. Sie konnte das, was Larius gemacht hatte und vorhatte nicht gutheißen, ganz im Gegenteil. Doch zumindest konnte sie nachvollziehen, warum er so abscheulich war.
    Sie wusste von Tom, wie stark der Einfluss der schwarzen Engel sein konnte. Nun fragte sie sich was sein würde, wenn zu dem Einfluss noch Wut, Hass und Rache dazukommen würden. Das Ergebnis konnte sie an Larius erkennen und sie bekam so ein Gefühl von Mitleid, für die abscheuliche Kreatur neben ihr.



    „Kann es möglich sein das ich mich so getäuscht habe, dass mein Hass mich so blendet, dass ich für etwas anderes gar nicht mehr zu öffnen bin? Die Welt hat sich sehr verändert und auch die Vampire der heutigen Zeit. Ich glaubte immer, dass ich die schwarzen Engel zu meinem Gunsten nutze, doch nun bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Vielleicht hat mein Vater das damals erkannt und deshalb so gehandelt. Da kommt so ein junges Mädchen und öffnet mir die Augen und mein Herz. Oder lasse ich mich jetzt von meiner Sehnsucht blenden? Ich bin total durcheinander. Was soll ich nun tun?“ haderte Larius mit sich.
    Er sah Miri nun wieder in die Augen. „Das Schicksal wollte wohl, das wir uns treffen. Du sprachst von einer Mauer in mir… Hilf mir diese Mauer zum Einsturz zu bringen… Bitte Miriam!“ Nun sah Miri Larius in die Augen, legt ihre rechte Hand auf ihren Brustkorb und sagte; „Das kann ich nicht.“ Larius schaute nach unten. Wut stieg in ihm auf. Oder war es eher die Enttäuschung? Er hatte eine schwache Seite an sich gezeigt und wollte für einen Moment glauben, dass Gutes auch Gutes bewirkt, dabei hatte er Miri falsch verstanden.
    „Du kannst…, oder willst mir nicht helfen? Wenn du glaubst, ich schreite auf dem falschen Weg, hab mich der dunklen Macht unterworfen, dann zeige mir einen besseren Weg, zeige mir das Licht und lass mich deine Ansichten verstehen.“ Nun wurde Miri etwas persönlicher und sagte; „Larius, ich kann dir nicht helfen. Nicht weil ich es nicht will, sondern weil ich, ich bin und nicht deine Frau, die du in mir siehst. Ich kann sie nicht ersetzen, Larius.“ „Das weiß ich und das will ich auch gar nicht. Du hast so vieles was mich an ihr erinnert und doch bist du ganz anders und das ist auch gut so. Ich möchte nur wissen, ob ich einen Platz in eurer Welt finden könnte, ohne Gewalt anzuwenden. Ob ich glücklich werden könnte, ohne jemanden zu verletzen.“



    Miri überlegte. Sollte sie wirklich seinen Worten trauen. Hatte Larius wirklich das Verlangen, ein besseres Wesen zu werden? Oder war es nur eine Taktik, um bei Miri zu punkten. Nun sah Miri ihn in die Augen und sprach; „Ich weiß nicht, ob ich dir glauben kann. Ob du bereit bist all das aufzugeben, auf was du die letzen tausend Jahre hingearbeitet hast. Wie kann ich ein Wesen glauben, das so voller Hass ist. Dein Sohn hat mir erzählt, was du vorhast und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein paar Worte von mir dich zweifeln lassen.“ „Dann schau in mich hinein! Ich weiß, dass du es kannst.“ meinte Larius, der Miris Fähigkeiten längst erkannt hatte. Miri musste sich eingestehen, das die Verlockung ziemlich groß war. Doch sie wusste auch, das dies der falsche Weg wäre, um vertrauen aufzubauen. „Ich kann deine Gedanken nicht lesen und es wäre nicht der richtige Weg. Ich gebe zu, dass ich es versuchte habe. Doch nur, da ich mich fürchtete und nicht wusste, was du von mir willst.“ gab Miri zu. „Das habe ich bemerkt. Ich kann zwar keine Gedanken lesen, doch es ist mir möglich, auf telepathische weise zu reden, also Gedanken zu übertragen. Aber nur wenn ich es will und an demjenigen, der sie empfangen möchte. Diese Fähigkeit ist nötig, um mit den schwarzen Engeln zu reden. Zu meiner Zeit gab es noch viele, die mit außergewöhnlichen Fähigkeiten gesegnet waren.
    So habe ich auch gelernt, meine Gedanken für andere zu blockieren. Doch für dich löse ich die Blockade und du kannst selbst herausfinden, was ich denke, dass ich auch meine, was ich sage.“



    „Es wäre aber falsch, und selbst wenn ich in dir lesen würde, ist es keine Garantie für die Wahrheit. Alles, was ich bist jetzt von dir gehört habe ist, dass du jeden vernichtest, der ein Hindernis darstellt. Garius hat einen anderen Weg gewählt. Würdest du deshalb deinen eigenen Sohn töten?“ Larius schaute nach unten. Eine sehr unangenehme Frage, die Miri ihm da gestellt hatte. Er wusste nicht so recht, was er antworten sollte. Seinen eigenen Sohn zu töten, diese Warnung hatte er oft genug ausgesprochen. Doch würde er es auch tatsächlich umsetzen können? Er wusste es nicht, würde dies normalerweise aber nicht zugeben. Doch er vertraute Miri und sie war wohl das einzige Wesen, dem er sich öffnen konnte. Genauso wie Miri, wollte auch er bei der Wahrheit bleiben.



    Nun schaute er ins Leere und dachte über diese Frage intensiv nach. Miri wusste sein Schweigen nicht recht zu deuten, so glaubte sie das es ein Ja bedeuten könnte. Auch sie schwieg. Sie stütze ihren Kopf, der vor Müdigkeit immer schwerer wurde, und versank auch in Gedanken. Sie stellte fest, dass der größte Feind von Larius er selbst war. Dass seine Grausamkeit wie eine Schutzhülle um ihn lag. Sicherlich er hatte seine Frau verloren und fühlte sich von seinem Vater verraten. Er wurde verbannt auf einer einsamen Insel, was wohl schlimmer war wie der Tod selber. Miri verstand seinen Hass und seine Wut, aber nicht, dass er dafür bereit wäre, seinen eigenen Sohn zu töten.



    Larius rutschte vom Baumstamm herunter, zog sein rechtes Bein an sich und schaute fast reumütig nach unten. „Ich habe ihn nie als meinen Sohn gesehen.“ gab Larius leise zu. „Warum gibt es ihn dann?“ wagte Miri zu fragen. „Nur um meine Rache vollenden zu können.“ Miri stand auf und ging ein paar Schritte hin und her. „Du würdest ihn wirklich töten?“ fragte sie noch einmal. „Ich habe ihn das Kämpfen gelehrt, habe vor seinen Augen getötet, sodass er nur noch Hass gegen mich empfindet. Er sollte mich hassen, so sehr hassen, dass er bereit wäre, mich zu töten. Nur so glaubte ich, dass er unverwundbar sei, kein Mitleid empfindet, um das zu erzielen, was ich für ihn vorgesehen habe. Ich …, ich wollte, dass er mich hasst.“ Miri ging zu Larius, hockte sich vor ihm und sprach; „So wie du glaubst das dich dein Vater hasst, oder du ihn?“ „Er hätte mich lieber töten sollen, als auf dieser Insel zu verbannen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schlimm das war. Ja ich würde meinen Sohn eher töten, als ihm so etwas zuzumuten. Aber ich könnte ihn nicht töten, nur weil er mir im Wege steht. Er ist ein guter Junge und ich bin sehr stolz auf ihn, auch wenn er nicht auf meiner Seite steht. Oh Mann…, ich hätte nie gedacht, dass ich dies einmal sagen könnte.“



    Miri nahm Larius Hand und sagte; „Du hast Angst Garius in dein Herz zu lassen. Du hast Angst davor, liebe für ihn zu empfinden und dabei liebst du ihn längst. Larius er ist dein Fleisch und Blut, das Einzige, was dir wichtig sein sollte. Lass die Vergangenheit ruhen, du kannst sie eh nicht mehr ändern. Denk an die Zukunft und an das, was dir noch geblieben ist. Larius …, es gibt keinen Vampirnachwuchs mehr und das schon seit 20 Jahren. Du solltest dich glücklich schätzen einen Sohn zu haben. Auch wenn du sagst, er bedeutet dir nichts. Doch das kauf ich dir nicht ab.“



    Larius ließ Miris Hand los, da er ihre Berührung nicht würdig war, so wie er glaubte. Eine Berührung, die ihm gut tat, da sie vom Herzen kam. Doch Miri nahm gleich wieder seine Hand und streichelte sie. „Ich kann nicht.“ sprach Larius. Dann schaute er zu ihr auf und sagte; „Ich kann mich nicht unterordnen. Ich bin mein eigener Herr und entscheide, was ich will.“ Miri konnte Larius nicht ganz folgen. „Wie meinst du das?“ fragte Miri daraufhin.
    „Selbst wenn ich meine Vergangenheit begrabe, selbst wenn ich versuche noch einmal neu anzufangen, kann ich aber niemandem dienen, dafür bin ich nicht gemacht.“ Miri verstand immer noch nicht so recht, was Larius meinte. Doch dann dachte sie, aus welcher Zeit Larius eigentlich stammte und wie die Welt vor 4000 Jahre war. Sie erinnerte sich an den Geschichtsstunden und daran, dass es damals nur Herrscher und Untertarnen gab. Dass Sklaverei sogar bis weit ins 19. Jahrhundert reichte und es sogar noch heutzutage zu finden ist. So nahm Larius an, das es noch genauso wäre, das sein Vater das Sagen hatte und jeder das tun musste, was er wollte.



    Was Larius da von sich gab, machte Miri traurig. „Du glaubst, dass wir die Sklaven von deinem Vater sind? Nein Larius, das würde dein Vater nie von uns verlangen. Es kann jeder, wirklich jeder das tun, was er will. Es sind nur ein paar wenige Gesetze, an denen wir uns halten müssen und diese sollten auch in deinem Interesse liegen. Unsere Art zu schützen, ist eines davon und das Wichtigste. Die anderen ergeben sich daraus. Nur um uns nicht zu schaden, sollte das, was wir sind auch weiterhin geheim bleiben. Wir sollen keine Menschen schaden, indem wir sie aussaugen und töten. Der medizinische Fortschritt ermöglicht es uns, auf andere Weise an das menschliche Blut zu kommen. Doch die eine oder andere Veränderung müsste dir ja schon bekannt sein.“ Larius hatte ja schon erkannt, das er über der modernen Welt noch sehr viel lernen musste und weniger wusste, als er annahm. Er lächelte Miri zu und sagte; „Du bist so süß, so unschuldig und versuchst einen Tyrannen wie mich eines Besseren zu belehren. Du hast solch eine leidenschaftliche Stärke in dir, dass du selbst den Herrscher der Unterwelt entgegentreten würdest. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass du, was die heutige Zeit betrifft, mein Lehrer sein könntest. Für mich wäre das jedenfalls eine große Ehre dein Schüler zu sein. Aber dennoch glaube ich das meine Zeit abgelaufen ist. Ich weiß nicht, ob ich mich noch ändern kann und selbst wenn, wäre es zu spät.“ Miri schaute erschrocken hoch. Sie nahm seine Hände, drückte sie fest und sagte; „Es ist nie zu spät sich zu ändern.“



    „Doch ich glaube schon Miriam.“ entgegnete Larius und klang nicht einmal traurig, sondern eher so, als sehne er den Tod herbei. Miri stand auf, ging wieder ein paar Schritte hin und her. Sie spürte Lucien, der immer dichter kam. Larius saß immer noch auf den Boden und schaute wieder nach unten. Miri setzte sich wieder auf den kalten Felsboden, zog ihre Beine an sich und umklammerte sie. Nervös wippte sie vor und zurück, überlegte, was sie noch tun könnte.
    Noch bevor die Sonne aufging, wünsche sie Larius den Tod und nur zwei Stunden später, wollte sie ihn retten. Larius hatte schlimme Dinge getan und es gab keine Garantie dafür, das er sich wirklich ändern wollte. Doch Miri wusste, das auch Lucien sehr schlimme Dinge einst tat, schlimme Dinge an der Menschheit und auch an seiner eigenen Rasse. Er hat sich geändert und ihm wurde vergeben. Miri war trotz ihrer häufigen Unsicherheit doch immer gerecht gewesen. Ihr Talent lag nicht in ihrer Begabung Gedanken zu lesen, sondern sich für andere einzusetzen, andere vor ihren eigenen Bedürfnissen zu stellen. Nun wollte sie Larius helfen. Doch sie rechnete sich keine guten Chancen aus. Es wurde still in der Höhle. Das Feuer war längst erlöschen, nur die Wassertropfen fielen unentwegt zu Boden. Larius spürte Miris Traurigkeit. Er ging zu ihr rüber und kniete sich vor ihr nieder. „Hat dich jetzt dein Mut verlassen.“ fragte er. „Ich bin nur müde, sehr müde und fürchte mich vor der Dämmerung. Das solltest du auch.“ erwiderte Miri leise. „Fürchte dich nicht! Mein Vater will nur mich.“ sagte Larius und nahm Miris Hände. „Du weißt, dass er kommt?“ fragte Miri, die ihre Frage dann lächerlich fand. Natürlich hatte Larius seinen Vater längst bemerkt. Auch wenn seine Kräfte schwächer wurden, waren sie aber dennoch höher, als bei jedem anderen Vampir, bis auf seinem Sohn und seinem Vater. „Ich spürte ihn schon, bevor ich dich gerettet habe.“ Nun schaute Miri zu ihm auf und fragte; „Warum bist du dann nicht geflohen?“ „Wozu? Eines Tages muss ich mich ihn sowieso stellen.“ lächelte er.



    „Du hättest fliehen können, hast es aber vorgezogen mich zu retten. Warum?“ wunderte sich Miri. „Du hättest auch fliehen können, hast es aber vorgezogen dieses Mädchen zu retten. Sie ist dir sehr wichtig. Ich kann zwar nicht verstehen warum, aber es ist nun mal so. Du bist mir auch sehr wichtig und das, seit ich dich das erste Mal sah. Ich mag dich sehr Miriam. Ich glaub ich liebe dich sogar, wenn ich noch weiß, was Liebe ist. Und außerdem stirbt es sich leichter, wenn man weiß, wenigstens eine gute Tat vollbracht zu haben.“ sagte Larius und schmunzelte dabei. Doch Miri liefen die Tränen ihr zierliches Gesicht herunter. Sie wusste, dass sie Larius nie so lieben könnte, wie er sich es wünschen würde. Ihr Herz gehörte nun mal Tom. Doch sie spürte, wie viel Gutes noch in Larius steckte. Dass er nur eine zweite Chance bräuchte, um zu lernen, wie er die Liebe die in ihm steckte weiterreichen kann.
    Larius stand auf, kniete sich hinter Miri und umklammerte sie tröstend. „Sei nicht traurig, es ist ein guter Tag zu sterben.“ flüsterte er. „So darf es aber nicht enden. Du musst dich mit deinem Vater versöhnen und vor allem mit deinem Sohn. Es ist nicht gut voller Hass zu sterben.“ meinte Miri. Doch Larius hatte keine Angst vor dem Tod. Er sehnte sich schon sehr oft danach. Das Einzige, was Larius auf der Insel am Leben hielt, waren die schwarzen Engel. Die ihn nicht nur mit Blut versorgten, sondern auch den Plan der Rache mit ihm schmiedeten. Er war genauso wie sein Vater des Lebens müde geworden und nun, wo er einsah, dass ihn seine Rache nicht erlösen würde, wollte er durch seinen Vater erlöst werden. „Ich dürfte dich kennenlernen, hab dich retten können und du hast mich gerettet. Meinen letzten Tag auf Erden mit dir verbringen zu dürfen ist mehr, als ich je zu hoffen gewagt habe, ist besser, als jeder Sieg auf einem Schlachtfeld. Miriam ..., du hast die Mauer in mir einstürzen lassen. Du hast das Stacheldraht von meinem Herzen entfernt und mir gezeigt, auf was es ankommt. Miriam …, ich werde dank dir als glücklicher Mann sterben. Also gibt es keinen Grund traurig zu sein.“ Miri schwieg und hörte wieder den Wassertropfen zu.



    Etwa zwei Stunden zuvor flog ein Geschwader von Helikopters über die Bergketten in Richtung des überschwemmten Tals. Lucien hatte seinen Sohn schon längst gespürt, wusste aber, dass er ihn vor der Morgendämmerung nicht erreichen würde. Ein Teil seines Gefolges nahm das Elixier. Der andere Teil begab sich in einem lichtundurchlässigen Abteil, das in jeden Helikopter vorhanden war.



    Der Tag hatte schon längst begonnen, als die Helikopter im Schatten der Berge auf eine kleine Ebene landeten. Die Wachvampire, die das Elixier innehatten, verließen die Maschinen. Die anderen mussten bis zur Abenddämmerung in ihren engen Kämmerchen bleiben. Zum Glück waren die Maschinen mit Klimaanlagen ausgestattet, was den Aufenthalt erträglicher machte.
    Lucien konzentrierte sich ganz auf seinen Spürsinn. Ein Wachvampir gab Anweisungen und zeigte in verschiedene Richtungen.



    In Zweiergruppen erkundeten sie die Gegend. Zwischendurch blieben sie immer mal wieder stehen und atmeten ein paar Mal tief ein. Sie wussten genau, in welche Höhlen Vampire waren. Vor einer Höhle bleiben zwei Wachvampire stehen und wunderten sich. Sie rochen etwas, das sie nicht einordnen konnten. Der Geruch von Hella war nicht mehr menschlich, hatte aber auch nicht den eines Vampirs. Ihre Aura war zwar noch schwach da, aber nicht mehr so intensiv, dass Vampire nun unbedingt darauf reagieren müssten. Lucien hatte angeordnet, nur Stellung zu beziehen, aber noch nichts zu unternehmen. Die Wachvampire hatten mit dem Elixier sowieso schlechtere Karten. Es waren drei Höhlen, wo sich vor jeder, jeweils vier Wachvampire postierten. In der einen war Garius mit Hella und Thoma. Etwas abseits waren Larius Begleiter und er mit Miri befand sich in der unmittelbaren Nähe seines Vaters. Lucien wollte sicherstellen, dass sein Sohn auch gar nicht fliehen konnte. Er konzentrierte sich nun voll und ganz auf seinen Sohn und konnte nicht ganz verstehen, was in Larius vorging. Er merkte natürlich auch, dass Miriam bei ihm war. Über ihre Entführung wurde er ja in Kenntnis gesetzt. Doch Miri schenkte er keine große Bedeutung. Er spürte, dass es ihr gut ging und ahnte nicht im geringsten, wie stark sie seinen Sohn beeinflusste.



    Nachdem Larius mit Miri in der Höhle verschwunden war, huschte auch Garius so schnell er konnte zu Hella. Er sah, wie sie fast regungslos am Boden lag. Ihre Augen waren weit geöffnet, doch sie starrten ins Leere.
    Sofort beugte sich Garius über sie, nahm sie in die Arme und sagte; „Hella …, Hella geht es dir gut? Sag doch etwas. Kann ich dir irgendwie helfen …“ Doch Hella reagierte nicht, was in ihren momentanen Zustand auch nicht möglich wäre. Garius war mit der Situation total überfordert. Er hatte zwar auf der Insel einmal einen Menschen sein Verwandlungsbiss verabreicht, doch die Verwandlung an sich, konnte er nicht beobachten. Am meisten schockierte Garius Hellas Augen, die so trübe und leer waren. Die nur in eine Richtung schauten und weder aufs Licht noch auf Schatten reagierten. Er spürte aber ihren rasenden Puls und ihren Herzschlag, dass im Widerspruch zu ihrem Puls sehr langsam schlug. Auf einmal fing Hella an zu zittern. Ihr ganzer Körper bebte, sodass Garius sie fest hielt, damit sie sich nicht selbst verletze. Immer wieder rief Garius; „Hella was hast du, wie kann ich dir helfen …“ Thoma hatte auch schon die Höhle erreicht. Um sicher zu stellen, dass ihn keiner folgte, blieb er am Eingang stehen. „Winkle ihre Beine an und halte sie fest! Das verringert den Tonus und wirkt der Kontraktion ein wenig entgegen.“ sagte Thoma. Garius verstand zwar nicht, was Thoma meinte, folgte aber seiner Anweisung. Nach ein paar Minuten wurde Hella wieder ruhiger.



    Nun hatten die Sonnenstrahlen den Höhleneingang erreicht und Thoma konnte sich sicher sein das Larius, zumindest solange es Tag war, nicht kommen würde. Garius hatte etwas Kleidung zusammengerollt und Hella unter ihrem Kopf gelegt. Er legte sich seitlich zu ihr hin und schaute sie an. „Ich hätte das nicht tun dürfen.“ sagte er zu Thoma, als dieser dichter kam. „Doch das musstest du.“ erwiderte Thoma und wusste das Garius die Verwandlung meinte. „Vielleicht habe ich was falsch gemacht. Ich erkenne und spüre keine Schmerzen an ihr. Es ist zwar schön für Hella keine Schmerzen zu haben, aber das könnte doch auch bedeuten …“ sagte Garius traurig, bevor ihn Thoma unterbrach. „Du hast schon alles richtig gemacht.“ meinte Thoma und beugte sich zu den Beiden runter.



    Er schaute sich Hella genau an. Garius wiederum schaute zu Thoma und wartete darauf, was er an Hella feststellen konnte. „Ihr geht es wirklich gut. Besser könnte so eine Umwandlung gar nicht laufen.“ meinte Thoma. „Aber ich habe mir dies viel schlimmer vorgestellt. Ich werde nie die Schreie von der Frau vergessen, die ich auf der Insel verwandeln musste. Mein Vater brachte sie zwar weg, doch ich konnte sie schreien hören, bis sie dann auf einmal verstummte.“ „Normalerwiese ist so eine Umwandlung auch sehr schmerzhaft. Die meisten werden durch die starken schmerzen sogar bewusstlos.“ „Aber warum ist es bei Hella anders und warum zuckt sie so? Ihre Augen waren offen, doch sie hat nichts gesehen.“ „Auch Garius, Hella führt einen inneren Kampf zwischen ihre Abwehrstoffe und deinen Vampirzellen. Jede ihrer Zellen wird von deinen Zellen umgewandelt, also manipuliert.
    Ihre Körpertemperatur singt um einige Grade. Der Schutzmechanismus des menschlichen Körpers versucht den Wärmeverlust auszugleichen, indem er Muskeln arbeiten lässt, dass du als zucken erkennst. Das umherschlagen ihre Extremitäten sind unwillkürliche Bewegungen, die sie nicht steuern kann. Alle Bewegungen, die du an Hella siehst, sind unwillkürlicher Art, auch das öffnen ihrer Augen. Ich weiß nicht, ob sie bewusstlos ist, jedoch scheint sie auf äußerlichen Faktoren momentan nicht zu reagieren und dennoch kann es möglich sein das sie weiß, dass wir hier sind. Die Umwandlungszellen benötigen sehr viel Blut, das zuerst aus den äußeren Hautschichten entzogen wird. Deshalb wirkt unsere Haut auch so tot, da sie nicht mehr so stark als Schutzfunktion benötigt wird.“ erklärte Thoma und konnte Garius etwas beruhigen.



    „Spürst du ihre Aura noch?“ wollte Garius wissen. „Ja, aber sie wird schwächer.“ antwortete Thoma. „Mein Großvater, dieser Lucien wird doch nicht alleine kommen. Meinst du, die anderen Vampire werden für Hella eine Gefahr darstellen?“ „Nein das glaub ich nicht. Hella wird heut Abend mehr Vampir als Mensch sein und ihre Aura verändert sich. Außerdem wird Lucien seine starke Aura so einiges überdecken. Hella wird man keine Beachtung schenken. Sie werden sich alle auf deinen Vater konzentrieren und vielleicht auf dich. Sieh hier, Hellas Haut verändert sich schon.“ sagte Thoma und zeigte auf die grauen Flecken an ihrem Arm. „Konntest du etwas von Miri hören?“ fragte Garius, da er sich um sie sorgte. Ihm war bewusst das sie Hellas Leben gerettet hatte. „Nein sie hat sich nicht gemeldet.“ meinte Thoma. „Hoffentlich geht es ihr gut. Ich hätte nie gedacht, dass mein Vater sie retten würde.“ „Ich schon.“ „Wieso bist du dir da so sicher?“ „Naja sonst würde dein Vater jetzt nicht hier sein, oder? Er kam doch wegen Miri. Von Hella hatte er doch erst was gespürt, als er auf dem Weg hier her war. Er hat seinen ganzen Plan wegen Miri geändert, daraus schließe ich, dass sie ihm halt wichtiger ist. Vielleicht kennst du deinen Vater nicht so, wie du glaubst. Du kennst nur das Böse in ihm, doch ich bin mir sicher, dass er auch eine ganz andere Seite in sich hat.“ „Das glaub ich nicht.“ entgegnete Garius. „Er wird nicht immer so gewesen sein. Wir wissen doch nicht genau, was damals passiert war. Sein ganzer Hass, seine Wut das kann auch so eine Art Schutzhülle sein. Er lebte nur noch für seine Rache, um selbst am Leben bleiben zu können.“ versuchte Thoma zu erklären. „Ich habe nie etwas Gutes an ihm feststellen können.“ sagte Garius und verstand nicht, warum Thoma auf einmal das Gute in seinem Vater sehen wollte.



    „Ich weiß, dass du deine ganze Konzentration und Sorge Hella widmest. Doch versuche dich mal auf deinen Vater zu konzentrieren, dann wirst du spüren, wie viel positive Aura ihn momentan umgibt. Ich weiß nicht, wie Miri es anstellt, doch sie vermag es wohl ganz tief in deinem Vater eindringen zu können.“ Garius folgte Thomas Vorschlag und tatsächlich spürte er seinen Vater auf einer Weise, die ihm fremd war. „Das ist alles nur Taktik.“ gab Garius von sich, der nichts Gutes an seinem Vater sehen wollte. „Wie du meinst.“ erwiderte Thoma und kramte in einem der Rucksäcke. Er holte eine Blutkonserve raus und reichte sie Garius. „Hier…, trink das!“ „Ich braue kein Blut. Wir sollten das für Hella aufheben.“ meinte Garius. „Hella wir noch kein Blut benötigen. Doch du solltest heut Abend gestärkt sein. Lucien wird zwar wissen, das du sein Enkel bist, aber man weiß ja nie, was auf uns zukommen wird.“
    Garius wollte daran gar nicht denken. Er nahm die Blutkonserve und leerte sie. Danach wurde es ruhig in der Höhle. Nur das Knistern des Feuers brach die Stille. Sie versuchten sich etwas auszuruhen. Doch das häufige Zucken von Hellas Körper ließ Garius immer wieder hochschrecken. Als Lucien dann landete, war es mit der Ruhe vorbei. Seine starke Aura ließ Thoma und Garius nervös werden. Sie konnten nicht einschätzen, wie der Abend enden würde.



    Etwa 20 km entfernt fand auch Askan mit seinem Gefolge eine schützende Höhle. Nun war ihnen auch nicht entgangen, das Larius sie längst überholt hatte und das Lucien seinen Sohn folgte. Die Höhle der jungen Krieger war etwas gemütlicher eingerichtet. Sie hatten ein paar Decken dabei und ihre Rucksäcke nutzen sie als Kopfkissen. Doch ans Schlafen dachte keiner. Viel zu angespannt war die Situation. So wurde wild darüber diskotiert, was die Abenddämmerung bringen würde. Nur Panther sah das Ganze locker und machte es sich auf einer Decke gemütlich. „Sobald die Sonne untergegangen ist, sollten wir hier verschwinden.“ schlug Ramses vor. „Wir können doch den Boss nicht alleine lassen.“ entgegnete Askan. Er sah das als seine Pflicht an, Larius zu helfen, obwohl dieser Kampf eher aussichtslos wäre. Er war nun mal einer von Larius Soldaten und Loyalität war eine seiner Charakterstärken. Doch Panther sah das ganz anders. Sicherlich wäre er auch bereit zu kämpfen, doch nur wenn es einen Sinn ergeben würde und nicht um sich selbst abschlachten zu lassen. „Glaubst du der Boss würde auch nur einen Gedanken daran verschwenden uns aus der Klemme zu holen? Vergiss es Askan. Auf mich kannst du nicht zählen.“ rief Panther dazwischen, stand auf und ging zu Askan.



    „Askan ehrlich jetzt, willst du wirklich heut Abend diesen Larius helfen? Das wäre Selbstmord und das weißt du auch. Hey der Kampf ist vorbei, ehe er überhaupt richtig angefangen hat. Ich für meinen Teil mach ne Flocke und hau ab, solange ich noch kann. Wenn ich ganz ehrlich bin, sah ich die ganze Sache eher skeptisch. Hab vielleicht bloß mitgemacht, da mir langweilig war, ich was Neues ausprobieren wollte. Doch eure ganze Verschwörungstheorie ist doch ne Finte. Wem wollt ihr was beweisen? Ich glaube den Larius geht es nur um Macht. Er will Lucien stürzen, warum auch immer. Glaub mir, dabei geht es nicht um uns Vampire. Wenn ich ehrlich bin, bin ich sogar froh darüber, dass er mit seinem Plan scheitert. Was mich betrifft, ging es mir sehr gut. Ich konnte tun und lassen, was ich wollte und die wenigen Entbehrungen sind doch leicht zu verkraften. Wenn ich auf einer Parkbank penne, dann brauch ich keine Angst haben das mir irgendjemand einen Holzpfahl durchs Herz rammt. Was aber, wenn es wirklich so gekommen wäre, dass unsere Existenz kein Geheimnis mehr ist. Die Menschen sind uns an Zahl sehr weit überlegen. Larius müsste sehr viele von ihnen verwandeln und ich glaube nicht, das er dann in der Lage wäre sie zu kontrollieren. Es ist schon gut so, wie es gekommen ist, glaub mir. Keiner von uns wäre mehr sicher, auch sie nicht.“ sagte Panther und zeigte zu Juliana. Askan schaute auch gleich zu ihr, die neben ihm vor Erschöpfung schlief.



    Im Grunde genommen wusste Askan, das Panther recht hatte. Um Larius zu Seite zu stehen, dafür wurde Askan jahrelang ausgebildet. Er hatte nichts anderes gelernt und wusste nicht so recht, was er in der Zukunft tun sollte. Seine Familie war zerbrochen. Sein Vater und sein Bruder könnten nur noch Verachtung für ihn empfinden, so wie Askan glaubte. Juliana würde ihn nie lieben können und er wäre ewig auf der Flucht. Er hasste seine Mutter, hasste sie schon als junger Mann. Er wurde zu etwas gezwungen, das er niemals wollte. Im Camp hatte er keine andere Wahl als zu gehorchen, auch wenn er nicht immer der gleichen Ansicht, wie seine Ausbilder war.



    Das Geschwader von Helikopter flog tief über die Bergkette, sodass ein ohrenbetäubendes Geräusch Juliana hoch schrecken ließ. „Es ist alle in Ordnung.“ sagte Askan zu ihr, als sie ihn erschrocken ansah. „Was war das?“ fragte Juliana, da sie Lucien nicht gleich spürte. „Lucien.“ erwiderte Askan. „Hmm….“ entwich Juliana. Sie senkte ihren Kopf und schwieg.
    Sie dachte darüber nach, was dies nun bedeuten könnte. Vampire haben ein gutes Gehör, so bekam auch Juliana das eine und andere Wort, was Askan und seine Kumpels redeten, mit. Sie wusste so in etwas, was sie vorhatten, worum es bei der ganzen Rebellion ging. Auch konnte sie sich ausmalen, dass nun wo Lucien gekommen war, der Spuk ein Ende hatte. „Was wollt ihr nun tun?“ fragte sie daher Askan. Es saß immer noch mit angezogenen Beinen da und grübelte. „Ich weiß es nicht.“ antwortete er ehrlich. Die anderen waren sich aber schon sicher, das sie so schnell es ging verschwinden werden. Das machten sie auch lautstark klar, indem sie riefen; „Wenn du unbedingt Kamikaze spielen willst, dann ist das dein Problem. Was uns betrifft, sind wir uns einig. Wir werden uns dezent zurückziehen.“



    „Auch du Ramses?“ fragte Askan seinen besten Kumpel, der ihn sonst immer bei allem zu Seite stand. „Hey das ist Selbstmord und das weißt du auch. Außerdem wird er mir die Schuld an allem geben. Schließlich hatte er mich beauftragt, auf dieses Weibsbild aufzupassen. Askan, es macht keinen Sinn für eine Sache zu kämpfen, die es nicht mehr gibt. Doch in eines könnten wir dir helfen. Wir nehmen Juliana mit uns, so ist sie sicher. Oder willst du sie wirklich dabeihaben, da du keinen vertrauen kannst?“ Askan sagte nichts dazu. Er änderte seine Sitzposition in einem Schneidersitz und grübelte weiter. Auch Juliana senkte ihren Kopf und grübelte, wie es nun weiter gehen sollte. Sie hätte keine Angst mit Askan mitzugehen. Es wäre ihr sogar noch lieber, als würden sie die anderen mitnehmen. Vor Lucien und den Wachvampiren brauchte sie sich ja nicht zu fürchten. Schließlich war sie so etwas wie eine Gefangene. Juliana dachte oft über Askan nach, versuchte ihn zu studieren und sah ein, dass man ihn schon fast als Opfer einer großen Intrige ansehen könnte. Gut jeder hat die Möglichkeit einen anderen Weg einzuschlagen, doch so einfach wie es sich sagen lässt ist es nicht. Oftmals erkennt man das sein Handeln falsch ist, tut es aber trotzdem, auch wenn man nicht weiß warum. Oder weil es der einfachere Weg ist, oder man glaubt es wird von einem erwartet. Ganz gleich, wie man es dreht, der Pfad zwischen Gut und Böse ist sehr sehr schmal.



    Juliana schaute zu Askan. „Ich könnte doch bei Lucien für dich ein gutes Wort einlegen.“ sagte sie, obwohl Juliana nicht recht wusste, ob man sie überhaupt anhören würde. Askan sog wieder seine Beine an sich und umklammerte sie. „Das würdest du für mich tun?“ wunderte er sich. „Ja das würde ich.“ erwiderte Juliana. Nachdem was er alles Juliana angetan hatte, glaubte Askan, das sie ihn nur hassen könnte. Nun verstand er nicht, warum ausgerechnet sie ihn helfen wollte. „Du bist so süß, weißt du das? Ich verstehe deine Eltern nicht. Wie konnten sie dir nur eine Zwangshochzeit zumuten. Dein Gefährte zu sein, wäre für mich die größte Ehre, die mir je zukommen könnte, doch ich weiß auch das es falsch wäre. Juliana ich war ziemlich egoistisch, habe nur an mich gedacht. Dass meine Mutter durch unsere Vermählung im Ältestenrat kommen könnte, war mir so ziemlich egal. Ich hasse meine Mutter, empfinde nur Verachtung ihr gegenüber. Ich war erst auch gegen diese Hochzeit. Doch als ich dich das erste Mal auf einem Bild sah, wusste ich, dass ich dich kennenlernen muss. Ich liebe dich Juliana. Bitte verzeih mir! Du solltest mit den anderen gehen. Es ist zwar lieb von dir mir helfen zu wollen, doch das möchte ich nicht. Es wäre zu gefährlich und außerdem würdest du gar nicht bis zu Lucien vordringen können.“



    „Dann lass und zusammen abhauen!“ haute Juliana raus und Askan sah sie das erste Mal lächeln. „Das meinst du doch jetzt nicht ernst, oder?“ fragte Askan, der nicht nachvollziehen konnte, warum Juliana bei ihm bleiben würde. „Ja das tue ich. Vielleicht bin ich jetzt etwas egoistisch. Doch ich weiß nicht, wo ich hinsoll. Nach Hause kann ich nicht mehr, meine Tante wurde sicherlich schon verhaftet und andere, die mich aufnehmen würden, kenne ich nicht.“meinte Juliana und Askan wiederum sagte; „Du könntest zu meinem Bruder gehen. Er würde sich bestimmt sehr freuen.“ „Ja das könnte ich und um mich zu bedanken, werde ich es auch noch tun. Doch ich möchte keine Last für ihn sein. Er hat mir schon genug geholfen. Er gab mir Sicherheit und umsorgte mich liebevoll in einer für mich noch fremden Welt. Ich mag deinen Bruder, das gebe ich auch zu. Doch ich weiß nicht, ob da mehr draus werden könnte. Seine Nähe hat sich gut angefühlte. Ich habe ihn als meinen Retter gesehen, aus meiner aussichtslosen Situation. Nun weiß ich nicht, ob es eher die Dankbarkeit war, die die fremden Gefühle in mir auslösten, oder es mehr sein könnte. Ich weiß nicht, wie Markus darüber denkt, oder ob er sich überhaupt Gedanken machte. Er wollte mir helfen, so wie ihm geholfen wurde. Ob da nun mehr ist, vermag ich nicht zu sagen.“ erklärte Juliana. Askan überlegte kurz, sagte dann; „Wenn du bei ihm bist, dann würdest du es herausfinden.“ „Würde ich das wirklich? Oder wäre das nur meine Dankbarkeit, die mich an ihm fesselt?“
    „Diese Frage kann ich dir nicht beantworten.“ meinte Askan. „Ich weiß.“ erwiderte Juliana und sagte dann sehr lustig; „Eines haben wir gemeinsam. Unsere Eltern verlangten etwas von uns, das wir nie so wollten. Lass uns herausfinden, was das Leben sonst noch so zu bieten hat. Ich kann dir zwar nicht zum Traualtar folgen, aber ne Freundschaft könnte ich mir gut vorstellen. Wenn du nicht gerade den Krieger in dir raushängen lässt, dann bis du gar nicht so übel.“



    „Genau …, die Kleine hat recht. Kommt lasst uns so richtig einen draufmachen! Schließlich haben wir es uns nach dieses Strapazen wohl verdient.“ schrie einer aus dem Hintergrund, der das Gespräch zwischen Juliana und Askan mitbekam. Panther ging zu Askan, setzte sich im Schneidersitz vor ihm hin und sagte; „Und …, wirst du uns nun begleiten? Wenn dein Leben dir nichts bedeutet, dann denk an ihr Leben. Sie braucht dich. Ist es nicht das, was du wolltest? Wenn du Larius hilfst, ist es Selbstmord. Ehrlich jetzt Askan, wenn du dich umbringen willst, kannst du dies auch an einem anderen Tag machen und an einem anderen Ort.“
    „Ihr seid alle blöd, wisst ihr das?“ meinte Askan und alle fingen an zu lachen. „Ja wir sind blöd, sonst wären wir nicht hier.“ kicherte Panther und somit war klar, das Larius auf diese Jungs nicht mehr bauen konnte.


    Fortsetzung folgt …

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
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    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel