Gaffer, der Alptraum der sich um jeden Unfallort scharrt

  • Da will man nichts Böses ahnend seine Emails checken und stolpert über folgenden Artikel, der mich mal wieder an der Menschlichkeit zweifeln lässt.



    http://portal.gmx.net/de/theme…wei-Kinder-verbrannt.html


    Ich muss sagen, da hatte ich für´s Erste mal wieder meinen Kaffee auf. Ich verstehe beim besten Willen nicht, was in den Leuten vorgeht. Nur weil die da blöd rumgaffen müssen, sterben zwei Menschen. Nur wegen der elendigen Schaulustigkeit. Vor allem ist das kein Einzelfall. Aus eigenen Erlebnissen und Erfahrungen weiß ich, dass das bittere Realität ist.

    Das eine Mal stand ich an einer Bushaltestelle und direkt vor meinen Augen fiel eine kleine Oma aus dem Bus. Die Leute standen nur doof rum und guckten, aber keiner rührte auch nur einen Finger. Keiner zückte sein Handy, um einen Krankenwagen zu holen, dabei ist so ein Notruf KOSTENFREI! Damals hab ich mir die Omi gepackt und den Busfahrer genötigt Hilfe zu holen über Funk, sonst hätte ich da noch mehr Theater gemacht.

    Ein anderes Mal stand ich in einem kilometerlangen Stau. Ich erfuhr dann, als die Vollsperrung aufgehoben war, dass der Unfall in meiner Fahrtrichtung nur entstanden war, durch Gaffer, die ineinander gebrettert waren, weil sie die Bergung des umgekippten LKWs beobachten wollten. Der Unfall, der durch die Gaffer entstanden war, war der Schlimmere, wie sich später herausstellte, da in dem Personen verletzt wurden und sogar ums Leben kamen. Der LKW-Unfall war hauptsächlich Sachschaden und ein leichter Personenschaden.

    Zum oben genannten Fall, da frag ich mich mal wieder ernsthaft, was das alles soll. Was geht in den Leuten vor, wenn sie die Eltern hilflos und weinend sehen, die mit ansehen und hören müssen, wie ihre Kinder bei lebendigem Leib verbrennen. Sie sind umringt von Leuten, die angeblich Anteil nehmen wollen an deren Leid und verhindern gleichzeitig, dass die Menschen zu den Kindern gelangen können, die die Macht haben die Armen zu retten. Was in den Rettungskräften vorgeht, möchte ich erst gar nicht wissen.

  • HY!

    Ich kann mich deiner Meinung nur anschliessen. Ich habe auch einige so Situationen erlebt und habe mich gefragt was diese Menschen in Ihren Köpfen haben.
    Zum Beispiel: Letztes Jahr als ich von einem FsJ-Seminar mit dem Zug nach Hause fuhr waren viele Schüler im Zug. An einem Bahnhof wollte ein Schüler in den Zug und hat seinen Fuß zwischen den Bahnsteig und den Trittbrett der Bahn gebracht. Aber das jemand mal Hilfe hohlen würde nein. Der Junge schrie vor angst und schmerzen. Ich bin dan aufgestanden und habe jemanden zum Zugführer geschickt und habe erst einmal die anderen Leute aus dem Weg geschickt. Der Zugführer kam und hat das Trittbrett eingefahren, so das wir den Jungen befreien konnten.

    Genauso ist es wenn ein Bewohner (Ich arbeite mit Epilepiker und Behinderten) in der Öffentlichkeit einen Anfall bekommt. Dann stehen sie drum herum und gaffen und regen sich auf weil solche Menschen überhaupt auf die Straße dürfen (ist wirklich so passiert).

    Ich verstehen die Leute einfach nicht. Ist in deren Leben so wenig los, das sie sich an solchen Sachen ergözen müssen.

    Gruß Solid Snake

    [center][SIZE=3]A legend is nothing but fiction.[/SIZE][/center]
    [center][SIZE=3]Someone tells it, someone else [/SIZE][/center]
    [center][SIZE=3]remembes, everybody passes it[/SIZE][/center]
    [center][SIZE=3]on![/SIZE][/center]


  • Das eine Mal stand ich an einer Bushaltestelle und direkt vor meinen Augen fiel eine kleine Oma aus dem Bus. Die Leute standen nur doof rum und guckten, aber keiner rührte auch nur einen Finger.


    Fast so wie bei mir. Ein kleiner und schmächtiger Opa blieb mit seinen Krücken im Gulli stecken und fiel dann um. Keiner hat geholfen. Ich hab ihn dann wieder auf die Beine gestellt und er konnte dann auch weiter spazieren.


    Was geht in den Leuten vor, wenn sie die Eltern hilflos und weinend sehen, die mit ansehen und hören müssen, wie ihre Kinder bei lebendigem Leib verbrennen. Sie sind umringt von Leuten, die angeblich Anteil nehmen wollen an deren Leid und verhindern gleichzeitig, dass die Menschen zu den Kindern gelangen können, die die Macht haben die Armen zu retten. Was in den Rettungskräften vorgeht, möchte ich erst gar nicht wissen.


    Da frag ich mich dann auch was in den Reportern vorgeht.(Mir egal ob es deren Job ist) Ich könnte NIE jemanden fragen wie man sich so fühlt wenn das Kind, oder wer auch immer, grad gestorben ist.Die sind ja so aufdringlich. Die lassen die Leute ja gar nicht zur Ruhe kommen und belöstigen nur. Auch als Zuschauer im TV will ich so was nicht sehen. Mir tun die Menschen leid aber ich will mich nicht am deren Leid ergötzen.


    Zu den Gaffern: Da müssten sich die Polizisten die Namen geben lassen und dann alle strafrechtlich verfolgen.

    Liebe Grüße
    PeeWee
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  • Zu den Gaffern: Da müssten sich die Polizisten die Namen geben lassen und dann alle strafrechtlich verfolgen.



    Keiner verlangt zwar von Passanten, dass sie sich in brennende Häuser stürzen um Menschen zu retten, weswegen man keiner unterlassene Hilfeleistung vorwerfen kann, aber es sollte ein saftiges Knöllchen geben, wegen Blockieren der Zufahrtswege für die Helfer. Auch als Fußgänger.
    Leute, die nix besseres können als dämlich im Weg rumstehn, gehn mir eh aufn Senkel, sei es bei solchen Sachen oder sonstwo.

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    AND WILL TO IRON[/FONT][/SIZE][/CENTER]

  • Hallo,


    ich kann solche Menschen auch nicht verstehen und ich möchte wohl auch gar nicht deren Beweggründe fürs Gaffen nachvollziehen.
    Schaulustige, die sich am Leid anderer ergötzen und dann vielleicht noch auf „Oh, so eine Tragödie“ machen, nur um dann bei Freunden damit zu prahlen, sie wären ja live Vorort gewesen, erwecken bei mir nur Abscheu, Ekel und Unverständnis.

    Ich war keine 8 Jahre alt, als ich mit meiner Mutter und meinem jüngeren Bruder in der Straßenbahn unterwegs war und ein Mofafahrer direkt in die Tram geknallt ist, es hat ihm richtig die Beine auseinander gerissen und es floss extrem viel Blut. Ich kann mich leider Gottes noch genau an den Anblick erinnern, weil wir ja am Eingang standen, doch meine Mutter hat uns Kids sofort aus der Straßenbahn gezogen und uns rasch in die Apotheke am Straßenrand gebracht. Dort bat sie die Apothekerin auf uns aufzupassen und die Rettung und Polizei zu alarmieren, während sie mit einem weiteren Apotheker und dem Tramfahrer Erste Hilfe leistete.
    Von drinnen konnten wir dann „zum Glück“ nichts mehr sehen, aber nur, weil sich innerhalb von Minuten Hunderte von Menschen, wie Bienen um ihren Stock versammelt haben, nur um einen Blick zu erhaschen. Die komplette Simmeringer Hauptstraße war mehr als zwei Stunden gesperrt, aber nicht wegen der Einsatzfahrzeuge und dem Verkehrsunfallkommando, sondern weil es eine Ewigkeit dauerte, die Hauptstraße wieder von den Menschenmassen zu befreien.

    Als ich dann ungefähr 17 Jahre alt war, war ich mit einer Freundin in der U-Bahn unterwegs und wir mussten die U-Bahnlinie wechseln, damals hielten sich in der riesigen Station sehr viele Obdachlose und vor allem Drogensüchtige auf.
    Wie gesagt, wollten wir gerade zur anderen Linie wechseln als wir plötzlich hörten, wie sich einige Passanten verächtlich über eine sich am Boden krümmende Frau ausließen. „*Schei*-Haschischstaude, beschi**ene Junkiekuh, Dreckssandlerin (also Pennerin) – verreck irgendwo anders, aber halt hier bloß nicht den Verkehr auf….“
    Wir sind natürlich sofort zu der jungen Frau hin und es stellte sich heraus, dass sie SCHWANGER und TAUBSTUMM war und sich vor Schmerzen auf dem Boden krümmte, deswegen natürlich auch - und NUR aus diesem Grund - dreckig war und sich nicht mitteilen konnte! Meine Freundin lief gleich in den nächsten Shop in der U-Bahnpassage um die Rettung zu alarmieren, während ich bei ihr am Boden kniete und sie versuchte zu beruhigen. Allein die tötenden Blicke und die verächtlichen Aussagen der Leute haben mich derart wütend gemacht, dass ich auch auf der Stelle meine „gute Erziehung“ (logo – ehemalige Klosterschülerin) vergaß und lauthals geschrien hab „Ihr ignoranten Egoisten, diese Frau ist schwanger und braucht Hilfe, die Ihr schön längst hättet holen können, Ihr dämlichen Ar*********!!!!!

    Dann kam so vereinzelt „Das hätte man ja schließlich nicht ahnen bzw. wissen können, denn HIER würde einem ja ALLES unterkommen etc… blabla!“
    Ja, das ist zwar richtig, aber WIR wussten es schließlich auch nicht und haben uns VORHER vergewissert, ob Hilfe von Nöten ist, bevor wir auch nur auf die Idee kamen, jemanden vorschnell aufgrund seines Aussehens zu verurteilen! Auch in dieser Situation sah man wegen der wachsenden Gaffermenge nicht mal mehr zu den Rolltreppen und keiner war da um vielleicht auch nur ansatzweise seine Hilfe anzubieten.

    Das sind nur zwei solcher Situationen von vielen, die ich bereits erlebt habe. Ich bin absolut der Meinung, wenn man nicht in der Lage ist zu helfen, dann hat man nicht blöd im Weg rumzustehen und möglicherweise potenziellen Helfern den Weg zu versperren.
    Ich persönlich könnte es mir niemals mehr verzeihen, wenn ich die Schuld am Tode eines anderen Menschen hätte.

    So erschreckend es auch klingt, doch wenn wir ganz genau nachdenken, gibt es diese GAFFER schon seit ewigen Zeiten.
    Schaulustige, die bei Verhandlungen, Bestrafungen, öffentlichen Hinrichtungen, ja sogar bei der Kreuzigung Jesu anwesend waren. Traurig, aber ich persönlich glaube, dass sich das wohl niemals ändern wird. Denn selbst, wenn man wirklich mit Strafanzeigen drohen würde, müsste man wohl erst nachweisen, dass der oder diejenige nicht gerade im Begriff war, helfen zu wollen oder sonstiges.

    Noch abscheulicher jedoch finde ich, dass es für viele Menschen nicht nur dabei bleibt, dass sie einen schnellen Blick aufs Geschehene erhaschen wollen, sondern, dass es auch noch so etwas wie den Katastrophentourismus gibt.
    Es gibt doch wirklich, so makaber es auch ist, Reiseveranstalter, die Schaureisen in Katastrophengebiete anbieten. Ich bin mir nicht sicher, wen oder was ich mehr verurteile, die Veranstalter oder die Tatsache, dass es Menschen gibt, die solche Reisen buchen. :angry

  • @ altpapier und Lidsi ihr habt völlig recht.
    Gaffer gab es und es wird sie leider immer weiter geben. Ich möchte nicht wissen wie viele das Unglück mit ihrem Handy gefilmt haben! Aber wehe es passiert denen was und alle gucken zu.


    Zu Lidsis Geschichte fällt mir auch noch was ein. Ich war ungefähr 16 Jahre. Bei uns war Kirmes und ich war auch da. Irgendwann bin ich dann einfach so umgekippt. Kann ja mal vorkommen. Aber in dem Städtchen, wo ich damals gewohnt habe, kam dann das Gerücht von Drogen auf und das läuft mir immer noch nach. Also nicht nur die Gaffer sind schlimm, auch die Märchenerzähler.

    Liebe Grüße
    PeeWee
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  • Hallo Ihrs!
    ich finde Gaffen auch entsetzlich und habe überhaupt kein Verständnis dafür, vor allem nicht, wenn man Helfer behindert oder sich auf der Gegenfahrbahn auch ein Stau bildet.
    So weit ich weiß, kann man schon eine Anzeige bekommen, wenn man die Helfer blockiert, aber dazu muss dann auch erst mal einer Zeit haben.


    Aber leider finde ich, dass es irgendwie im Naturell des Menschen liegt. Schon früher sind Bestrafungen und Hinrichtungen öffentlich gemacht worden und es waren genügend Zuschauer da, die sich daran ergötzt haben. Heute füllt Film und Fernsehen diese Lücke. Kriegs- Actionfilme, Psychothriller, Horror sind mir zwar meistens zu heftig, haben aber einen großen Fankreis.


    Was in Reportern vorgeht die Berichte aus irgendwelchen Krisengebieten machen und die Leute in ihrem Elend und Schmerz noch filmen, habe ich mich auch schon oft gefragt, Peewee. Auf der anderen Seite gucken wir wahrscheinlich alle Nachrichten und sind "gewohnt" mit entsprechendem Bildmaterial versorgt zu werden. Wenn keiner diese Berichte gucken würde, würden TV-Sender sie nicht kaufen...
    Erfreulicherweise kann ich von keinem Fall berichten, den ich erlebt habe, wo Leute nur rumstanden und guckten sondern von mehreren Fällen, wo gleiche viele Helfer vor Ort waren. - z.B. vorletztes Jahr mitten in einer eiskalten Winternacht (so kalt, dass das Wasser geforen aus dem Schlauch kam) als ein Haus in unserem Ort abbrannte.
    Ein sehr beeindruckendes Erlebnis war für mich als ich mit ca. 14 Jahren mit meiner Mutter mit einer Busgesellschaft in Paris war und dort ein Penner unfiel und eine Frau aus unserer Gesellschaft ungeachtet dessen, dass er schmutzig und herunterkommen aussag sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begann - ja auch Mund zu Mund Beatmung. Ich wüsste nicht, ob ich das so gekonnt hätte!

    Liebe Grüße Tabatha
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  • Ich weiß nicht..
    Ihr habt alle recht, ohne Frage!
    Allerdings glaube ich nicht, dass Ihr allesamt noch nie geguckt habt, wenn Ihr nach stundenlangem Stau an der Unfallstelle vorbeigefahren seid. Sollte es so sein, dann verdient Ihr meinen allergrößten Respekt - und selbst, wenn Ihr nur Beifahrer wart werdet Ihr geschaut haben. Auch als Fahrer guckt man und war dabei automatisch langsamer. Ich würde meine Hand ins Feuer dafür legen, dass Ihr zwangsläufig geguckt habt ... was nicht heißen soll, dass Ihr deswegen im Schritt vorbeigefahren seid wie die allerschlimmsten Gaffer, das glaube ich nicht! Aber ein Seitenblick war definitiv!


    Dass es den wenigstens darum geht sich am Unglück anderer zu ergötzen, halte ich auch für wahrscheinlicher. Es liegt in der Natur des Menschen zu sehen, was passiert ist, man möchte Informationen darüber, WARUM man gerade zwei Stunden nicht vor und zurück konnte.


    Natürlich ist es falsch, wenn man bei einem Unfall direkt vor der eigenen Nase nur guckt, aber nichts tut, aber auch da muss ich wieder sagen ... ich habe schon oft Situationen erlebt, in denen ich im ersten Moment wie gelähmt war und nicht wusste, was ich tun soll. Und sei es nur, weil vor mir jemandem etwas heruntergefallen war und ich hätte helfen können beim Aufheben. Das hatte nichts mit bösem Willen zu tun, sondern einfach mit Reaktionsträgheit.
    Gefährlichere Situationen, die sich weiter in die Länge gezogen haben, habe ich zum Glück noch nie erleben müssen..


    Mein Papa arbeitet beim Notdienst und er hat auch schon einige Dinge erzählt, in denen sich eine Traube von Menschen um jemanden auf dem Boden liegenden gebildet hat, aber NIEMAND auf die Idee kam eine Herzdruckmassage zu beginnen, die demjenigen möglicherweise das Leben gerettet hätte.
    Das ist schon traurig..

    [center][SIZE=1]Ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, Geduld zu haben, gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen
    und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben, [...] wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind.
    Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können ... es handelt sich darum, alles zu leben.
    Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein. [/SIZE]

    [SIZE=1]R. M. Rilke[/SIZE]
    [/center]

  • nabend!


    also ich denke auch, dass das "gaffen" in der natur des menschen liegt. daran wird sich nie etwas ändern. deswegen rege ich mich auch kaum noch drüber auf. ich denke auch, dass nicht alle nur gaffen, um sich an dem leid der leute zu ergötzen. es kommt natürlich immer auf die situation an. wenn zb ein haus brennt, dann ist es eben etwas, was man nicht alle tage sieht. klar stecken schicksale dahinter und traurige geschichten, vielleicht sogar tote, aber andererseits kann mir hier keiner erzählen, dass er an so einem brand vorbeigeht ohne hinzuschauen.
    ich rege mich viel eher über leute auf, die hinsehen und sich dann bewusst wegdrehen und so tun, als würden sie nichts bemerken.
    ich habe da selbst schon zwei situationen miterlebt.
    das eine mal saß eine junge frau in der stadt auf dem boden, an eine hauswand gelehnt. sie hatte sich da richtig zusammengekauert und weinte ganz offensichtlich. ich habe das von weitem gesehen und da sind mehrere leute an ihr vorbeigegangen, haben hingeschaut und sind dann weitergegangen, ohne etwas zu tun. ich bin dann zu der frau hin und habe sie gefragt, was los ist und ob sie hilfe braucht. doch sie wollte mir nicht sagen, was mit ihr los ist. sie hat sich nur bei mir bedankt, dass ich gefragt habe und ist dann aufgestanden und weiter gegangen. aber immerhin habe ich eben mal gefragt.


    und das andere mal war auf einer großen scheunenparty. ein junge (vielleicht so 14 oder 15) lag neben einer absperrung und erst waren auch noch freunde von ihm dort. doch irgendwann haben sie ihn einfach dort liegen gelassen und sind weiter feiern gegangen, obwohl es ihm ganz offensichtlich richtig dreckig ging. ich habe dann jemandem von der security bescheid gesagt, der musste den krankenwagen rufen und der junge wurde auch weg gebracht und ärztlich versorgt. ich durfte mir sogar nachher noch von seinen "freunden" dumme sprüche und beleidigungen anhören, weil ich ja so eine "petze" wäre.
    da standen noch soo viele andere erwachsene drum herum und die haben auch einfach weggesehen.
    und da krieg ich einfach eher eine wut drauf, als auf leute, die sich ungewöhnliche situationen ansehen (wie gesagt, es kommt immer auf die situation an und ob sie die helfer behindern).

    What are you doing to me?
    Haven't you noticed yet? - I'm killing you.

  • Zwischen gucken und gaffen ist aber ein riesen Unterschied. Natürlich gucke ich wenn ich an einem Unfall vorbeifahre auch hin, aber ich würde mich da nie hinstellen und den Polizisten, Feuerwehrleuten und Sanitätern im Weg rumstehen wie so manch ein Gaffer.

    Liebe Grüße
    PeeWee
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  • Muss sagen, bin letzten Monat auch an nem (zum Glück nicht schlimmen) Unfall vorbei, der den Stau verursacht hatte und habe nichtmals gesehen, was jetzt genau passiert ist, einfach weil ich in dem Moment mich noch über die ganzen Gaffer aufgeregt habe und extra zügig vorbei bin.. Hilfe war vor Ort, mein Beifahrer hat mir erzählt, was zu sehen war und gut.
    Ich weiß nicht, warum Menschen so sensationsgeil sind..


    Hab zum Glück noch nie was Schlimmeres miterlebt, so mit heftigem Personenschaden oder eine Situation, in der man einfach nicht weiß, was mit dem Menschen los ist. Kann daher nicht sagen, wie ich reagieren würde.. Ich glaube, ich könnte selbst keine Hilfe leisten, würde aber definitiv zumindest jemanden zur Hilfe rufen. Aber wer weiß, wie man in solchen Situationen über sich hinauswächst ;)

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    AND WILL TO IRON[/FONT][/SIZE][/CENTER]


  • Aber leider finde ich, dass es irgendwie im Naturell des Menschen liegt. Schon früher sind Bestrafungen und Hinrichtungen öffentlich gemacht worden und es waren genügend Zuschauer da, die sich daran ergötzt haben. Heute füllt Film und Fernsehen diese Lücke. Kriegs- Actionfilme, Psychothriller, Horror sind mir zwar meistens zu heftig, haben aber einen großen Fankreis.




    So erschreckend es auch klingt, doch wenn wir ganz genau nachdenken, gibt es diese GAFFER schon seit ewigen Zeiten.
    Schaulustige, die bei Verhandlungen, Bestrafungen, öffentlichen Hinrichtungen, ja sogar bei der Kreuzigung Jesu anwesend waren. Traurig, aber ich persönlich glaube, dass sich das wohl niemals ändern wird.




    Stimme ich dir zu, Tabatha, das habe ich ja bereits in meinem Post erwähnt, dass es diese Art von Schaulustigen schon seit ewigen Zeiten gibt, gab und auch leider immer geben wird.

    Doch unterscheide ich auch sehr wohl darunter, ob sich jemand gerne Actionfilme (meist eine erfundene aber auf jeden Fall nachgestellte Handlung – also nicht echt(!), weil die Darsteller gehen gesund und ohne Schrammen heim, außer vielleicht ein Stuntman) ansieht, oder live einem Unglück beiwohnt und dämlich in der Gegend rumsteht, Helfer behindert und Schuld am Tode und in diesem speziellen Fall, gleich Schuld am Tode von zwei Kindern hat.
    Diese Kinder hätten nicht sterben müssen und auch die Eltern hätten nicht qualvoll mit ansehen müssen, dass man erst mühselig gaffende Menschenmassen aus dem Weg räumen muss, bevor die Einsatzkräfte überhaupt ihrer Arbeit nachgehen konnten.


    Ich weiß nicht..
    Ihr habt alle recht, ohne Frage!
    Allerdings glaube ich nicht, dass Ihr allesamt noch nie geguckt habt, wenn Ihr nach stundenlangem Stau an der Unfallstelle vorbeigefahren seid. Sollte es so sein, dann verdient Ihr meinen allergrößten Respekt - und selbst, wenn Ihr nur Beifahrer wart werdet Ihr geschaut haben. Auch als Fahrer guckt man und war dabei automatisch langsamer. Ich würde meine Hand ins Feuer dafür legen, dass Ihr zwangsläufig geguckt habt ... was nicht heißen soll, dass Ihr deswegen im Schritt vorbeigefahren seid wie die allerschlimmsten Gaffer, das glaube ich nicht! Aber ein Seitenblick war definitiv!



    Damit hast du schon recht, klar guckt man, was passiert ist. Aber es ist, wie gesagt, ein immenser Unterschied, ob ich z.B. auf der Autobahn zur Unfallstelle hinsehe, oder ob ich bei 120 km/h (auf der Gegenfahrbahn) plötzlich auf die Bremse trete, nur um ganz genau zu erspechteln, was passiert ist und somit auch noch den Verkehr hinter mir in Gefahr bringe und möglicherweise dadurch selbst einen weiteren, total unnötigen Unfall verursache. Okay, passiert nicht immer, aber leider doch viel zu oft. Denn das sind meiner Meinung nach Unfälle, die nicht passieren müssten/dürfen, sind aber eben solchen Gaffern zu verdanken.




    Dass es den wenigstens darum geht sich am Unglück anderer zu ergötzen, halte ich auch für wahrscheinlicher. Es liegt in der Natur des Menschen zu sehen, was passiert ist, man möchte Informationen darüber, WARUM man gerade zwei Stunden nicht vor und zurück konnte.



    Auch hier stimme ich dir zu!!
    Es geht wahrscheinlich wirklich den Wenigsten darum sich zu ergötzen, doch ich weiß nicht, ob euch schon mal aufgefallen ist, wie viele, vor allem leider auch immer mehr Jugendliche (sorry, aber es ist leider so) es absolut „geil“ finden, dass sie einen Megacrash live gesehen/miterlebt etc. haben, weil „Boah Alter, glaubst ja gar nicht, wo die Fleischfetzen überall rumlagen… so à la GTA oder [Prototype]…“
    Klar denken viele, dass die Film- und Spieleindustrie viel Schuld daran hat, dass die Menschen abstumpfen, aber ich denke nicht, dass da viel Wahres dran ist, denn ich selbst spiele auch gerne Ü18 Games, oder gucke mir Actionfilme an, deswegen renne ich aber im realen Leben auch noch lange nicht herum und kille wahllos irgendwelche Leute! Ich glaube eher, dass es mit gewissen Charaktereigenschaften, Egoismus und auch viel mit Erziehung zu tun hat, ob man hilfsbereit zur Hand geht, oder nur blöd und anteilnahmslos, weil „es geht mich ja eh nix an und ich könnt mir ja vielleicht einen Nagel abbrechen“, in der Gegend rumsteht.


    Mein Papa arbeitet beim Notdienst und er hat auch schon einige Dinge erzählt, in denen sich eine Traube von Menschen um jemanden auf dem Boden liegenden gebildet hat, aber NIEMAND auf die Idee kam eine Herzdruckmassage zu beginnen, die demjenigen möglicherweise das Leben gerettet hätte.
    Das ist schon traurig..



    Ja, das ist es in der Tat. Und auch ich kenne solche Erzählungen von 3 Freunden, einer ist Rettungssanitäter und zwei sind bei der Feuerwehr. Es könnten so viele Tragödien vereitelt werden, wenn man ein wenig sein Gehirn einschaltet. Also, wenn ich schon nicht im Stande bin eine Herzdruckmassage oder eine Mund-zu-Mundbeatmung durchzuführen, und so etwas lernt jeder, der einen Führerschein hat und somit einen Erste-Hilfe-Kurs belegen musste, dann rufe ich um Hilfe, denn in der heutigen Zeit gibt es wohl kaum noch jemand, der kein Handy besitzt. Und dann räume ich schnellstens das Feld, um einem potenziellen Helfer Platz zu machen.



    ich rege mich viel eher über leute auf, die hinsehen und sich dann bewusst wegdrehen und so tun, als würden sie nichts bemerken.



    Diese Menschen finde ich genauso schlimm. Wie bereits oben erwähnt, glaube ich wirklich, dass solche Reaktionen oder Nichtreaktionen viel mit dem Charakter eines Menschen zu tun haben. Aber nicht nur Gleichgültigkeit, oft einfach auch mit der Angst, man könnte sich selbst in Gefahr bringen.



    ich habe da selbst schon zwei situationen miterlebt.
    das eine mal saß eine junge frau in der stadt auf dem boden, an eine hauswand gelehnt. sie hatte sich da richtig zusammengekauert und weinte ganz offensichtlich. ich habe das von weitem gesehen und da sind mehrere leute an ihr vorbeigegangen, haben hingeschaut und sind dann weitergegangen, ohne etwas zu tun. ich bin dann zu der frau hin und habe sie gefragt, was los ist und ob sie hilfe braucht. doch sie wollte mir nicht sagen, was mit ihr los ist. sie hat sich nur bei mir bedankt, dass ich gefragt habe und ist dann aufgestanden und weiter gegangen. aber immerhin habe ich eben mal gefragt.



    Ganz genau! Du hast wenigstens gefragt und somit wohl auch den Versuch unternommen zu helfen.


    und das andere mal war auf einer großen scheunenparty. ein junge (vielleicht so 14 oder 15) lag neben einer absperrung und erst waren auch noch freunde von ihm dort. doch irgendwann haben sie ihn einfach dort liegen gelassen und sind weiter feiern gegangen, obwohl es ihm ganz offensichtlich richtig dreckig ging. ich habe dann jemandem von der security bescheid gesagt, der musste den krankenwagen rufen und der junge wurde auch weg gebracht und ärztlich versorgt. ich durfte mir sogar nachher noch von seinen "freunden" dumme sprüche und beleidigungen anhören, weil ich ja so eine "petze" wäre.
    da standen noch soo viele andere erwachsene drum herum und die haben auch einfach weggesehen.
    und da krieg ich einfach eher eine wut drauf, als auf leute, die sich ungewöhnliche situationen ansehen (wie gesagt, es kommt immer auf die situation an und ob sie die helfer behindern).



    Doch so, wie ich dich einschätze, würdest du es wieder tun, oder etwa nicht? Ich denke, wenn du noch mal in so eine Situation kämst, dann würden dich die dämlichen Sprüche der anderen wenig berühren und du würdest genau wie damals auch wieder Hilfe holen. Einfach, weil du weißt, dass es richtig war.


    Zwischen gucken und gaffen ist aber ein riesen Unterschied. Natürlich gucke ich wenn ich an einem Unfall vorbeifahre auch hin, aber ich würde mich da nie hinstellen und den Polizisten, Feuerwehrleuten und Sanitätern im Weg rumstehen wie so manch ein Gaffer.


    Ganz meine Meinung.



    Hab zum Glück noch nie was Schlimmeres miterlebt, so mit heftigem Personenschaden oder eine Situation, in der man einfach nicht weiß, was mit dem Menschen los ist. Kann daher nicht sagen, wie ich reagieren würde.. Ich glaube, ich könnte selbst keine Hilfe leisten, würde aber definitiv zumindest jemanden zur Hilfe rufen. Aber wer weiß, wie man in solchen Situationen über sich hinauswächst



    Zum Abschluss meines Posts kann ich nur noch sagen, dass ich uns allen hier von ganzem Herzen wünsche, niemals in eine so schlimme Situation zu geraten, um zu sehen, wie man möglicherweise über sich hinauswachsen kann.

    Sollte dies doch der Fall sein, hoffe ich, dass jeder einzelne von uns, Herr/Frau über seine Sinne bleibt, seinen logischen Menschenverstand einsetzt, hilft bzw. Hilfe holt und dann schleunigst Platz macht, damit sich solche Tragödien, wie von Anubis gepostet, nicht wiederholen müssen.

    LG Lidsi

    Einmal editiert, zuletzt von Lidsi ()

  • Ganz ehrlich will ich das auch nicht verstehen. Ich habe ja für vieles Verständnis aber da hört es auf. Es ist erschreckend wie dramatisch hoch die Zahlen gegangen sind von Schaulustigen, die keinen Finger rühren. Die wenigen Ersthelfer blockieren. Es zählt jede Minute und jede Minute die nicht eingegriffen wird macht das Ganze nur noch schwieriger.


    Ich hoffe das sich das Denken in der Bevölkerung zu einem besseren wieder wandelt. Bis dahin wünsche ich allen Opfern von Unfällen, Brandkatastrophen, Opfern von Straftaten und Prügeleien einen guten Schutzengel, der die ausgebildeten Retter schnell ans Ziel geleitet. Denn sie können sicher sein das viele hinsehen aber nichts unternehmen um zu helfen.


    Denkt mal darüber nach denn schneller als man denkt ist man vielleicht selbst das Opfer ...


    in einem brennenden Haus
    am Boden liegend und mit Tritten und Schlägen bombardiert
    in einem Auto eingeklemmt
    wird in die Ecke getrieben und bedroht
    bekommt einen Kreislaufzusammenbruch auf der Straße


    und was dann? Dann gucken dir die Leute zu ...

  • Ich hab mich hier mal grad so durchgelesen und finde es erschreckend, wieviele Leute ihre Erfahrungen dazu beitragen können. Und noch viel erschreckender finde ich, dass ich selbst auch so meine Geschichten dazu beitragen kann. Zeigt mir gerade ganz deutlich, wie endlos viele dieser Menschen es gibt.


    Gerade in Berlin erlebt man da so einiges. Hier fahren ja tagtäglich etliche Krankenwagen, weil überall was passiert. Ich war vor einigen Wochen (muss Mitte/Ende Juni oder Anfang Juli gewesen sein) mit einer Freundin am Zoologischen Garten. In einer Seitenstraße standen etliche Leute rum und haben gegafft. Einige sind sogar wie die wahnsinnigen über die Straße gerannt (jeder, der schon mal in Berlin am Bahnhof Zoo war, weiß, was da auf den Straßen los ist!), nur um zu gaffen. Der eine Typ ist wirklich wie ein wahnsinniger da hin gerannt, damit er bloß nix verpasst. Überm Zoo kreiste auch ständig ein Hubschrauber, der dann kurz danach auch in der Straße gelandet ist. Meine Freundin und ich sind dann einfach weiter gegangen, weil Rettungskräfte bereits vor Ort waren. Und am nächsten Tag haben wir dann auch in der Zeitung gelesen, warum die da alle standen. Da haben 2 Polizisten wohl einen Mann kontrolliert, der hat dem einen dann die Waffe entrissen und den Polizisten damit bedroht. Der andere Polizist war dann gezwungen, aus Notwehr auf den Mann zu schießen und hat ihn schlussendlich auch getötet. War also wirklich keine Lapalie, sondern eine extrem gefährliche Situation. Und die ganzen Idioten stehen da nur rum und gaffen. Behindern noch die Einsatzkräfte.... echt unglaublich. -.-'


    Einige Wochen zuvor war ich mit ner anderen Freundin an einem anderen S-Bahnhof und da lief ein Mann auf Krücken mit nem großen (und vermutlich wohl auch schweren) Rucksack aufm Rücken. Als er sich dann den einen Moment auf den Krücken abgestützt hat, hat er das Gleichgewicht verloren und ist ohne irgendwelchen Halt nach hinten umgefallen. Dank des Rucksacks ist nichts ihm ja nichts weiter passiert. Der hat ja quasi als Polster gedient. Aber die meisten Leute sind einfach weiter gelaufen und haben ihn liegen lassen. Bin dann mit meiner Freundin zurück gelaufen und 2 andere Leute kamen auch noch an. Da haben wir ihm dann erstmal wieder auf die Beine geholfen und erstmal nachgefragt, ob er sich was getan hat. War aber zum Glück nicht so.


    Mir selber gings auch schon mal so. Vor 2 Jahren ist bei mir bei einem Routine EKG ein Herzfehler festgestellt worden. Der treibt mich körperlich so manches Mal an meine Grenzen und teilweise ist es so schlimm, dass mir schwarz vor Augen wird und ich mich erstmal hinsetzen muss. Ich war gerade in der Stadt unterwegs und auf einmal wurde ich völlig kraftlos und ich dachte echt, ich kipp gleich um. Hab mich vom U-Bahnhof die Treppen hoch geschleppt (damals wusste ich noch nicht, dass ich nen Herzfehler hab) und es war mir wohl auch deutlich anzusehen, dass es mir nicht gut ging. Die meisten Leute sind alle an mir vorbei gegangen. Nur eine einzige Frau hat mich angesprochen und mich gefragt, ob alles in Ordnung ist und ob sie mir helfen kann. EINE EINZIGE. Und mir sind nicht gerade wenig Leute entgegen gekommen. Ich wohn hier immerhin in Berlin. Ein anderes Mal wollte ich meinen Freund vom Hauptbahnhof abholen. Da hatte ich wieder so einen Anfall. Ich stand am Gleis, das GERAPPELT voll war, klammer mich ans Gelände, hechel fast schon panisch nach Luft... es hat mich NIEMAND gefragt, obs mir gut geht. Auch dann nicht, als ich schon hin und her geschwankt bin und ich nicht mal mehr auf den Beinen halten konnte. Da kam KEINER und hat mir seine Hilfe angeboten, obwohl da echt Hunderte Menschen am Gleis standen. Stattdessen haben sie mich noch angerempelt und sich darüber aufgeregt, dass ich da so blöd rumstehe und nicht weiter laufe. -.-'


    Ich find das echt krass. Die Menschheit ist so rücksichtslos und ichbezogen geworden. Es gab Zeiten, da haben sich die Menschen genau so um Unfälle gescharrt. Aber nicht, weil sie gaffen wollten, sondern weil sie helfen wollten. Ich hab teilweise alte Leute über die Straßen hetzen sehen, weil irgendwas passiert ist und sie helfen wollten. Die jüngeren Leute sind alle weiter gegangen. Dabei würde doch jeder, der in eine Notsituation kommt, auch erwarten, dass man ihm hilft. Die Leute reden sich viel zu oft damit raus, dass es ja speziell ausgebildete Leute gibt und dass nur DIE zuständig wären. Wenn vor mir jemand zusammen bricht oder umfällt, muss ich doch eine der ersten sein, die zur Hilfe eilt. Rettungskräfte brauchen doch auch eine gewisse Zeit, eher sie am Einsatzort sind. Ich hasse sowas echt. Anderen nicht helfen, aber selber erwarten, dass einem geholfen wird, wenn mans braucht. Die Leute sind genau die Richtigen! -.-' Zur ersten Hilfe ist immerhin JEDER verpflichtet und jeder, der nen Führerschein hat, hat auch nen Erste-Hilfe-Kurs absolviert. Klar, wenn der Jahre zurück liegt, kann man nicht erwarten, dass die Leute das noch perfekt beherrschen, aber zumindest nen Notruf wählen kann doch nun wirklich nicht zu viel verlangt sein. Und so lange bei der betroffenen Person bleiben, bis die Rettungskräfte da sind. DAS ist doch wirklich nicht zu viel verlangt. Es will einfach nicht in meinen Kopf rein, warum so viele Menschen da so ignorant sind. Wenns ihnen selber so gehen würde, wären sie sauer und würden sich drüber aufregen, dass ihnen keiner hilft. Ich war dieser einen Frau damals echt total dankbar, dass sie mich angesprochen hat und mich gefragt hat, ob ich Hilfe brauche. Den ganzen Schaulustigen sollte man echt mal mit ner Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung drohen. Die meisten Leute helfen ja schon, wenn sie sich da verpissen und Platz machen für die Leute, die wirklich helfen wollen. Das wäre ja schon mal ein kleiner Anfang. Der Satz "Darf ich mal bitte durch? Ich bin Arzt!" hat ja schon Weltruhm erlangt! Traurig ist das. Echt traurig! -.-' Irgendwann schaufelt sich die Menschheit entgültig ihr eigenes Grab.

    [center][SIZE=3][FONT=&amp]ずっと忘れないよ[/FONT]
    [/SIZE]Ich werde es niemals vergessen

    Den blauen Himmel und dich

    [SIZE=3][FONT=&amp]青い空と君のこと[/FONT][/SIZE]
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