Grand Avenue

  • schon wieder aus? hwaaaaahhh xD
    naja, das verspricht ja aufregend zu werden, wobei vickis lage wirklich nicht die beste ist -.-' die mutter ist mir irgendwie unsympathisch oO
    naja, wie immer gelungen und freu mich, wenns weitergeht!

    [CENTER]~~~~[/Center]





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  • Da hast Du natürlich wieder an der spannendsten Stelle aufgehört...
    Ernsthaft, ich bin gerade richtig neugierig auf Vickis Story, die ich bisher für die... na ja , am wenigsten interessante gehalten hatte.
    Großes Kompliment für die letzten paar Fortsetzungen!
    Liebe Grüße,
    GinnieW

    [CENTER][SIZE="3"][COLOR="darkred"]:jeah[FONT="Comic Sans MS"]We are the Winners... of Eurovision[/FONT]:jeah [/COLOR][/SIZE][/CENTER]
    [CENTER]Meine Fotostory:
    [SIZE="3"]Heaven and Hell[/CENTER][/SIZE]

  • Und wieder hab ich ne Menge verpasst *schäm*
    Finde du steigerst dich mit jeder Fs, obwohl es besser ja schon seid der Ersten nicht mehr geht...*smile*
    Tolle Bilder die perfekt zum Text passen...einfach genial... :anbet


    Kann mich den anderen anschließen....Vicky ist nicht zu beneiden.
    Ist sicher kein tolles Gefühl, wenn die eigene "Rabenmutter" plötzlich wieder auftaucht...!


    Bin wie immer sehr gespannt, wie es weitergeht!


    Liebste Grüße,
    Santine :wink

    [CENTER]"[SIZE=3]Do not go gentle into that good night - rage, rage against the dying of the light"[/SIZE] Dylan Thomas[/CENTER]

  • Huhu!!!

    Ich bin gestern Nacht über deine Fotostory gestolpert und hab sie mir direkt durchgelesen..

    Du hast die Story wirklich klasse hingekriegt! Jedes mal, wenn Chris die Prügeleien rechtfertigt und vertuscht, hätte ich mir die Haare raufen können! Am liebsten hätte ich sie geschüttelt und gebrüllt:
    "Mach die Augen auf,Mädchen! Was ist,wenn er sich an den Kindern vergreift?! Wozu hast du Freunde?!"
    Ich kann einfach nicht verstehen,warum die Freundinnen nicht eingegriffen haben, also Tony sie nach Hause schleppen wollte... Ich hätte direkt eingegriffen!
    Irgendwie erinnert die Story stark an Desperate Housewives...Alle Frauen haben Geheimnisse,alle führen ein kurioses Leben... Und doch sind sie irgendwie verbunden..

    Du hast wunderbare Fotos gemacht und man merkt ,dass du dir unheimlich viel Mühe gegeben hast! Mach weiter so!!!!
    *wartet gespannt auf die Fs*

    Deine Sunnivah

  • Ich muss zugeben, ich hab schon Ewigkeiten nicht mehr hereingeschaut *schäm*
    Aber ich war neugierig auf deine Story und hab sie nun endlich weiter gelesen und muss sagen, ich konnte nicht mehr aufhören!!! einfach toll, wie du das hinbekommst, die Bilder so schön zur Geschichte abzustimmen.
    ich freu mich auf den nächsten Teil und warte wirklich sehnsüchtig.


    ich hoffe, ich komme wieder regelmäßiger zum posten. Versprechen tu ichs nicht, aber ich versuche es...


    :wink Cat

    [SIZE=3][CENTER] [/CENTER] [/SIZE]


    [CENTER][SIZE=2]Ganz wahnsinnig doll liebe Grüße :liebe an
    Donnibärchen, Smeagol, Nikita, Thiara, Sonja.due und ganz besonders an Santine19!!! [/SIZE][/CENTER]

  • Huhu,
    jetzt geht es wieder weiter. Vielen Dank für eure Kommentare.


    DawnAngel - Yupp, aber ich wäre auch neugierig, wie meine Mutter so ist und würde sie bestimmt auch mal besuchen.
    @Sunnysim - *gg* Sowas soll es geben
    GinnieW - Oha, na Vickis Story ist auch nicht zu verachten. Die hat auch einiges auf Lager *grins*
    @Santine - Nein, das ist es ganz sicher nicht. Aber wie schon gesagt, die Neugierde..
    Sunnivah - Hey, danke für deinen Kommentar. Jaja, Chris ist auch schon so eine Marke. Bald geht's wieder mit ihr los ;)
    Wildkatze - Nicht schlimm :) *knuddel*



    Ein klatschendes Geräusch an der Seitenwand des Wagens weckte sie.
    „Entschuldigung“, sagte eine junge Stimme, und Vicki richtete sich kerzengerade in ihrem Sitz auf. Ein kleiner Junge rannte über die Straße, hob einen roten Ball auf und warf ihn einem anderen Jungen auf der anderen Straßenseite zu.
    Was war los? Wo war sie? Wie spät war es?



    Die Antworten kamen so schnell wie die Fragen. Sie saß in ihrem Auto in Louisville, Kentucky, wartete darauf, ihre Mutter zur Rede zu stellen, und es war fast vier Uhr nachmittags. „Vier Uhr!“ Es konnte doch nicht schon vier Uhr sein. Sie konnte doch nicht drei Stunden geschlafen haben! Das war unmöglich. Sie schlief tagsüber nie. Die Uhr musste defekt sein. Scheiß Jaguar. Irgendetwas war immer kaputt.



    Sie warf einen Blick auf die Armbanduhr. „Nein, das kann nicht sein. Es kann nicht sein.“ Sie riss den Kopf zu dem weißen Haus herum. „Nein, das glaube ich nicht. Bitte mach, dass das nur ein weiterer verrückter Traum ist.“ Doch schon in dem Moment, in dem sie es sagte, begriff Vicki, dass es kein Traum war, dass das alte Auto nicht mehr in der Auffahrt parkte, dass ihre Mutter weg war.



    „Wohin bist du gefahren? Wohin bist du gefahren?“, kreischte sie und schlug mit den Händen aufs Lenkrad und drückte dabei aus Versehen auf die Hupe, was ihr die unerwünschte Aufmerksamkeit der beiden Jungen einbrachte, die auf der anderen Straßenseite Ball spielten. Als sie ihre fragenden Gesichter sah, winkte sie ab, und sie wandten sich wieder ihrem Spiel zu, obwohl sie weiterhin verstohlene Blicke in ihre Richtung warfen. „Idiot! Wie konntest du einschlafen!“
    Kannst du denn gar nichts richtig machen?, hörte sie ihren Vater sagen.



    „Was jetzt?“, fragte sie sich erneut, diesmal laut. Was machst du jetzt? „Okay, okay“, murmelte sie in ihre Hände für den Fall, dass die Jungen sie beobachteten. „Wo könnte sie hingefahren sein?“ Vielleicht brachte sie nur ihre Freundin nach Hause und würde bald zurück sein. Aber Vicki wusste nicht, wann sie das Haus verlassen hatte. „Vielleicht sind sie zusammen ins Kino gegangen“, stöhnte Vicki. „Oh Gott, ich halte das nicht aus. Wie konntest du nur so dämlich sein? Du hattest sie. Sie war direkt vor deiner Nase.“


    Sofort geht's weiter...


  • Sie sah ein weiteres Mal auf die Uhr. Schon nach vier. Um acht musste sie zurück in Cincinnati sein, das hatte sie Kirsten versprochen. Wie lange konnte sie noch warten? „Ich gebe ihr eine Stunde“, sagte sie. Bis dahin musste Rita Piper doch bestimmt zurück sein.



    Es war zehn vor fünf, als das alte Auto in die Einfahrt bog und Rita Piper den Arm voller Einkaufstüten ausstieg.
    „Gott sei Dank.“ Vicki schloss die Augen und riss sie sofort wieder auf, damit die Frau nicht noch einmal verschwand. Okay, nun war sie zu Hause. Zeit für den Beginn der Vorstellung. „Was soll ich machen? Ihr helfen, die Einkäufe ins Haus zu tragen?“ Wäre das nicht gemütlich? Mutter und Tochter wieder vereint beim Bestücken des Kühlschranks? Nein, sie sollte der Frau lieber Zeit lassen, damit sie ins Haus gehen, alles auspacken und zu Atem kommen konnte. „Genau wie ich selbst“, sagte Vicki, öffnete die Wagentür und sog die frische Luft gierig ein.



    Fünf Minuten später klopfte Vicki an die Haustür der Frau. Hi, ich bin Vicki Latimer. Deine Tochter. Erinnerst du dich an mich?
    „Einen Moment, bitte“, kam die Antwort von drinnen. Eine nette Stimme, dachte Vicki und suchte vergeblich, irgendein Echo ihrer eigenen Stimme darin zu erkennen. „Wer ist da?“, fragte die Frau, ohne die Tür zu öffnen.
    „Sind Sie Rita Piper?“, fragte Vicki mit klopfendem Herzen.



    Die Tür wurde einen Spaltbreit geöffnet, und neugierige grüne Augen spähten hinaus. „Ja?“
    „Mein Name ist Vicki Latimer, und ich hätte sie gern einen Moment gesprochen.“
    „Sie wollen mir doch nichts verkaufen, oder?“
    Vicki schüttelte den Kopf. „Nein“, sagte sie und hätte beinahe gelacht.
    „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“



    Noch bevor sich die Tür ganz geöffnet hatte, begriff Vicki, dass die attraktive, 60-jährige Frau mit den dunkelroten Haaren und den fragenden grünen Augen, die vor ihr stand, nicht ihre Mutter war. „Tut mir Leid“, sagte sie. „Ich habe einen großen Fehler gemacht.“ Und dann brach sie in eine Flut wütender Tränen aus.
    Ohne ein weiteres Wort legte die Frau, die nicht ihre Mutter war, ihre Arme um Vickis bebende Schultern und führte sie ins Haus.


    Würde mich über Kommentare freuen :)
    Liebe Grüße
    Eure Nikita


    PS: Das nächste mal geht's übrigens wieder mit Barbara weiter

  • Oh, die arme Vicky, das tut mir jetzt aber wirklich leid. Ich weiß ja gar nicht, ob ich mich jetzt freuen oder ärgern soll, ob du mit Barbara weitermachst, einerseits bin ich so gespannt, wie es mit Vicky weitergeht, andererseits ist bei Barbara ja auch einiges los (denke ich mal).
    Aber he, Moment - vergisst du uns nicht auf Chris?! Gibts nicht ein kleines bisschen von ihr zu erfahren *bettel*?
    LG, Smeagol

    [center]
    Kähähä!
    [/center]

  • Wie hat sie denn jetzt erkannt, dass sie doch nicht ihre Mutter ist ?!?
    Arme Vicky, aber tolle Fortsetzung :up


    LG Simplayer_w


    [SIZE=1][SIZE=4][SIZE=2] :yeah :kitarre LinkinPark ever:kitarre:yeah !!!!!![/SIZE][/SIZE][/SIZE]


    [SIZE="3"][SIZE=4]Viele Grüße an das Forum[/SIZE] :wink[/SIZE]


    [SIZE=3]Meine 1. Fotostory(Beendet)[/SIZE]
    [SIZE=2]Das hässliche Entlein [/SIZE]
    [SIZE=3]Meine 2. Fotostory (Abgebrochen)[/SIZE]
    [SIZE=2]Höllische Nachbarn[/SIZE]

  • Ich muss mich schämen, aber ich bin einfach nicht dazu gekommen bei dir zu posten, aber da heute Sonntag ist, habe ich endlich wieder ein wenig Zeit!


    Ist es denn wirklich so sicher, dass sie nicht ihre Mutter ist? Ich kann das noch gar nicht glauben! Aber ich hoffe mal, das Vicky nicht den Auftritt ihrer Tochter verpasst, sonst hängt wohl der Haussegen schief.
    Ich kann mich nur Smeagol anschließen, was ist denn jetzt mit Chris? Du spannst uns ja echt auf die Folter!


    Aber ich freue mich schon auf die nächste Fortsetzung von dir und hoffe mal, dass ich die nicht nur lesen sondern auch kommentieren kann!


    Viele Grüße
    Thiara

    [CENTER][COLOR="DarkOrchid"]Du bist das Beste, was mir je passiert ist
    es tut so gut wie Du mich liebst
    vergess den Rest der Welt
    wenn Du bei mir bist
    Du bist das Beste, was mir je passiert ist
    es tut so gut wie Du mich liebst
    ich sag's Dir viel zu selten
    es schön das es Dich gibt[/COLOR][/CENTER]

  • Zitat von smeagol

    Oh, die arme Vicky, das tut mir jetzt aber wirklich leid. Ich weiß ja gar nicht, ob ich mich jetzt freuen oder ärgern soll, ob du mit Barbara weitermachst, einerseits bin ich so gespannt, wie es mit Vicky weitergeht, andererseits ist bei Barbara ja auch einiges los (denke ich mal).
    Aber he, Moment - vergisst du uns nicht auf Chris?! Gibts nicht ein kleines bisschen von ihr zu erfahren *bettel*?


    dem ist nichts mehr hinzuzufügen *gg* und ich bin weg. für zwei wochen -.-' das bedeutet, ich habe viel nachzulesen. naja, dann freue ich mich, wenn ich wieder da bin und weiterlesen kann!


    glg sunny

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    [CENTER]Signatur[/CENTER]




    [CENTER]~~~~[/CENTER]

  • Spannend, spannend.. Aber warum in Gottes Namen (hat der einen?^^) nimmt die Frau sie gleich in den Arm? Eine Wildfremde? Ne,ne.. Diese Amis!^^

    Ich hab mir mittlerweile das Buch zugelegt und lese das nebenbei..*einfach mal rumprotz*lol* Du hast das echt gut hingekriegt; die Bilder auf die Story abzustimmen.. Immer,wenn ich das Buch lese, hab ich deine Bilder vor den Augen!*gg*

    Ich freu mich schon auf die nächste Fs!

    Liebe Grüße,

    Sunnivah

  • Mich würde auch interessieren, was Vicki davon überzeugt, dass diese Rita Piper nicht ihre Mutter sein kann.
    Und wenn sie es wirklich nicht ist, kann ich verstehen, dass Vicki in Tränen ausgebrochen ist. Sie sucht schon so lange nach ihrer Mutter und denkt, sie hätte sie endlich gefunden und wieder einmal muss sie eine Enttäuschung erleben....

    Es ist mal wieder eine Schöne Fortsetzung geworden...

    [center]Tanze als würde Dich keiner beobachten. Singe als würde es keiner hören. Liebe als wärest Du niemals verletzt worden!
    [/center]

  • SUPER FS!!!
    die autos sind geil!!!


    [center][/center]
    [center]Geht mal auf meine Userpage! *klick*[/center]
    [center]ihr könnt gerne was rein schreiben,[/center]
    [center]wie es euch die Page gefallt![/center]
    [center]würde mich sehr freuen![/center]
    [center]Gruß Timo[/center]
    [center]*timo*[/center]



    das ist sooo unfäir ihr seit soooo das will ich jetzt net sage ich mach nix bekomme ich ärger ihr kleinen kinder!!

  • Hallo,
    das ist heute eine Verabschiedungsfortsetzung. Bin ab heute Abend bis zum 28. August in London. Deswegen kann ich bis dahin nicht weitermachen. Hoffe, ihr habt dafür Verständnis und wenn ich wieder komme, gibt's garantiert eine Fs. Der Teil dafür ist schon fertig :-)
    Zuerst noch ein dickes Dankeschön an alle Leser und Kommentierer.
    Simplayer_w + DawnAngel - Hm, gute Frage. Ich denk mal, dass Vicki so eine Wahrnehmung hatte, die sich nicht beschreiben lässt. Sie weiß sofort etwas, was sie eigentlich gar nicht wissen kann. Aber es stimmt wirklich: Rita Piper ist nicht Vickis Mutter ;-)
    Thiara + Smeagol - Ihr mit eurer Chris *g* Aber in dieser Fortsetzung erfahrt ihr wieder ein bisschen über sie, in der nächsten ein bisschen mehr und in der übernächsten ist sie schließlich an der Reihe ;-)


    Und jetzt geht's weiter:



    Barbaras Arme zitterten.
    Dabei habe ich noch gar nicht mit dem Training angefangen, dachte sie, stellte die schweren Plastiktüten auf den Boden ab und kämpfte mit der Glastür am Eingang des Body by Design-Fitnesscenter.



    „Da hat aber jemand schwer eingekauft“, flötete die Empfangsdame hinter ihrem Tresen, als Barbara auf ihrem Weg zum Geräteraum am anderen Ende des Studios an ihr vorbeikam.
    „Das kann man wohl sagen“, rief Barbara zurück und lachte.



    Wenn Ron die Visa-Card-Rechnung für diesen Monat sehen würde… Ja, der Weihnachtsmann beschenkte seine ehemalige Familie in diesem Jahr besonders großzügig. Ein Armani-Kostüm für Barbara, ein Gucci-Jackett für Tracey, für beide eine passende Armbanduhr von Cartier.



    Mit Lederarmband, dachte Barbara leicht enttäuscht, als sie an einem Raum voller schwitzender, weißer Frauen mittleren Alters vorbeikam, die versuchten, mit ihrer unermüdlichen Aerobictrainerin Schritt zu halten. Sie hatte sich nicht getraut, die Goldarmbänder zu kaufen, die sie eigentlich lieber gehabt hätte. Vielleicht im nächsten Jahr.
    Die 80er-Jahre waren so gut wie vorüber. Sie standen auf der Schwelle zu einer neuen Dekade.



    Der Himmel allein wusste, was das kommende Jahrzehnt an Überraschungen für sie bereithalten würde. „Ich kann es kaum erwarten“, murmelte Barbara in ihr Oberteil, das ihr ihr erzürnter Gatte im vergangenen Jahr zu Weihnachten verehrt hatte. Du wusstest gar nicht, wie großzügig du bist, was?, dachte Barbara und lächelte, obwohl sich ihr Gesicht scheinbar nicht bewegte.
    „Noch vier“, rief die Trainerin in ein Mikro, das um ihren Hals hing, und streckte ihre muskulösen Beine nacheinander in die Luft. „Noch drei!“



    „Keinen mehr“, flötete Barbara und stöckelte auf hochhakigen Stiefeln zur Rückseite des Studios, während sie sich fragte, ob Susan und Vicki schon da waren. Wahrscheinlich. Sie war mindestens eine halbe Stunde zu spät. Susan war immer so pünktlich. Vickis Kanzlei lag nur zwei Etagen tiefer, und sie hatte garantiert den Vormittag im Büro verbracht, obwohl heute Samstag war. Und genauso wahrscheinlich würde sie nach dem Training wieder an ihren Schreibtisch zurückkehren. Vicki arbeitete immer.



    Nicht einmal zur Schultheateraufführung ihrer Tochter im vergangenen Monat war sie gekommen. Angeblich hatte sie gearbeitet. Irgendeine lahme Ausrede von wegen, sie wäre bei einem Mandanten festgehalten worden, hätte die Zeit vergessen etc., etc. Wenn sie wieder eine Affäre hatte, wäre es zwar nicht das erste Mal, dass Vicki ihren Mann betrog, aber das erste Mal, dass sie beschlossen hätte, ihren Freundinnen diese Information vorzuenthalten.



    Nicht dass ich Susan oder Vicki von meinem kurzen Abenteuer mit Kevin erzählt hätte, dachte Barbara. Aber warum eigentlich nicht? Ist es mir peinlich? Hab ich Angst vor ihrem Urteil? Oder vor ihrem Mitleid?


    Geht sofort weiter...


  • Die Dinge hatten sich verändert, erkannte Barbara, obwohl die Frauen tapfer so taten, als wäre alles beim Alten. Die Grandes Dames hatten Vickis Umzug von Mariemont nach Indian Hill intakt überstanden, doch Chris’ überstürzter Auszug hatte ihnen einen entscheidenden Schlag versetzt. Langsam, aber unaufhaltsam hatte sich die Dynamik ihrer Gruppe verschoben, was nicht völlig unerwartet gekommen war. Schließlich waren sie jetzt nicht mehr vier, sondern nur noch drei, und Barbara fühlte sich häufig außen vor. Vor allem seit ihrer Scheidung.



    Barbara wusste durchaus, dass weder Vicki noch Susan sie absichtlich ausschließen wollten. Die beiden passten nur einfach besser zusammen, beide gebildet, mit einem Ehemann, der sie vergötterte, einem beruhigenden Einkommen und einer erfolgreichen, erfüllenden Karriere. Sie konnten nicht verstehen, wie man sich in ihrer Lage fühlte: ungebildet, ungeliebt und unsicher. Obwohl Susan und Vicki dergleichen nie laut äußerten, spürte Barbara, dass beide dachten, es sei an der Zeit, dass sie sich zusammenriss und etwas Konstruktives mit ihrem Leben anfing. Ron würde nie mehr zurückkommen, sie musste nach vorne schauen.



    Aber sie war unfähig, sich vom Fleck zu rühren.
    Sie saß fest.
    Und sie hatte keine Ahnung, wie sie es anstellen sollte, ihr chaotisches Leben irgendwann zu ändern.
    Wenn sie mit Chris hätte reden können. Chris würde sie verstehen. Aber Chris war weg, mitten in der Nacht klammheimlich fortgeschafft von einem Ungeheuer, das ihr das Haus in der Grand Avenue unter dem Hintern wegverkauft und sie in ein kleines gemietetes Reihenhaus in der nahe gelegenen Vorstadt Batavia gesperrt hatte.



    Ein Privatdetektiv, den Vicki beauftragt hatte, hatte ihren Aufenthaltsort schnell aufgespürt, und die Frauen waren in die Elm Street gefahren, wo Tony sie an der Tür abwies und sie nicht mit Chris sprechen lassen wollte. Sie hatten die Polizei informiert, die ihnen erklärt hatte, dass sie angesichts von Chris’ Weigerung, Anzeige zu erstatten, nichts tun konnten. Man hatte die Frauen vielmehr dringend ermahnt, sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern.



    Barbara hatte diese Empfehlung ignoriert, sie war wochenlang noch beinahe täglich nach Batavia gefahren und hatte in der Hoffnung, Chris zumindest zu Gesicht zu bekommen, vor dem kleinen Holzbungalow geparkt. Doch hinter den permanent zugezogenen Vorhängen war kein Zeichen von Leben auszumachen. Als Barbara einen Monat später erneut vor dem Haus parkte, stand die Tür offen, und das Haus war verlassen. Chris war weg.



    Weitere Versuche, sie aufzuspüren, gab es nicht. „Wir können nichts machen“, sagten die Frauen in den folgenden Jahren abwechselnd immer wieder, obwohl Barbara nicht wirklich daran glaubte, genauso wenig wie die beiden anderen, vermutete sie. Im Laufe der Zeit härteten ihre unausgesprochenen Schuldgefühle aus wie eine Schicht schützender Lack. Wenn sie sich begrüßten, küssten sie sich nicht mehr auf die Wangen, sondern in die Luft. Und wenn sie sich umarmten, hielten sie trotzdem Abstand.



    Ohne Chris waren die Grandes Dames nicht mehr so grandios.
    Barbara erreichte den Fitnessraum und sah Susan auf einem der sechs Laufbänder rackern, während Vicki sich auf einem anderen Gerät abmühte. Das kann nicht gesund sein, dachte Barbara, als sie mit der Schulter die Tür aufdrückte und ihr sofort eine Hitzewelle entgegenschlug.
    „Da ist sie!“, rief Vicki. „Wir haben uns schon gefragt, wo du bleibst.“



    „Wir haben uns Sorgen gemacht“, sagte Susan mit einem leichten Tadel.
    „Tut mir Leid. Ich habe die Zeit komplett vergessen.“ Barbara zog sich um und präsentierte ein neu erworbenes Lycra-Outfit. Dabei fiel ihr ein, dass sie ihre Turnschuhe vergessen hatte.
    „Das ist ein schickes Outfit“, meinte Susan. Ihr Haar war schweißnass. „Wann hast du denn das gekauft?“


    Geht immer noch weiter...


  • „Heute Morgen.“
    Susan schüttelte den Kopf, sodass mehrere große Schweißtropfen auf ihre Stirn und von dort weiter auf ihre Nasenspitze kullerten. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ein gewisser College-Professor nicht sehr glücklich sein wird.“ Die Schweißtropfen fielen auf ihre Oberlippe und blieben dort hängen.



    „Wenn er sich das nächste Mal scheiden lässt, sollte er vorher das Kleingedruckte lesen“, sagte Vicki, stand auf und drückte auf dem Weg zu den Hanteln kurz Barbaras Arm.
    „Sie ist wieder schwanger“, verkündete Barbara, und die Worte hallten in ihrem Kopf wider, bis ihr schwindelig wurde.



    „Was?“
    „Wer?
    „Der räudige Ron und die pickelige Pammy“, antwortete Barbara. „Sie erwarten im Juni ein weiteres Baby. Ist das zu fassen? Sie gibt dem kleinen Kotzbrocken Brandon noch die Brust, verdammt noch mal.“
    „Wann hast du es erfahren?“



    „Tracey hat heute Morgen gleich als Erstes von Ron aus angerufen.“
    „Wie nimmt sie es auf?“
    „Erstaunlich gut“, ließ Barbara verlauten. „Ihr kennt ja Tracey. Sie bringt nichts aus der Fassung.“
    „Und was ist mit dir?“ Susan schaltete die Geschwindigkeit ihres Laufbands herunter und sah Barbara besorgt an.



    „So weit ganz gut“, meinte Barbara achselzuckend, obwohl sie sich in Wahrheit alles andere als gut fühlte. Sie hatte seit Wochen nicht vernünftig geschlafen, und die Wochenenden, die Tracey bei Ron verbrachte, waren besonders schlimm. Sie hatte sich daran gewöhnt, dass Tracey im Bett neben ihr schlief. Die Neuigkeit von Pams Schwangerschaft hatte sie mit der Wucht einer 5-Kilo-Hantel getroffen. Das Geld ihres Exmannes auszugeben war nur ein schwacher Trost gewesen, und selbst das Wissen, dass vermutlich ihre ehemalige Schweigermutter die Rechnungen bezahlte, hatte ihr nur momentane Befriedigung gebracht.



    Ich habe ein Riesenchaos angerichtet, dachte Barbara, weil sie wusste, wie wütend Ron über ihre fortgesetzte Extravaganz sein würde. Hatte er nicht schon damit gedroht, noch einmal vor Gericht zu ziehen, wenn sie nicht anfing, ihre Ausgaben zu kontrollieren? Was versuchte sie zu erreichen? Wusste sie nicht, dass er zurückschlagen konnte, wenn sie ihn dazu zwang?



    Barbara versuchte beim Umdrehen ihr Bild in der Spiegelwand zu ignorieren. Was gab es schon groß zu sehen außer einer jämmerlichen, nicht mehr jungen Frau in einem blöden Lycra-Dress, das nur ihre breiter werdenden Hüften betonte. Was machte sie hier überhaupt? Das Training würde ihr garantiert nicht helfen. Gar nichts konnte ihr helfen.



    „Hast du das über Kevin gehört?“, fragte Vicki.
    „Kevin?“, wiederholte Susan, während Barbaras Herz für einen Schlag aussetzte.
    Gütiger Gott, dachte sie. Er hat Aids. Ich bin tot.
    „Mein Trainer“, sagte Vicki. „Unser Trainer“, verbesserte sie sich und wies mit einer Hand in Barbaras Richtung. „Unser Extrainer, sollte ich wohl besser sagen.“


  • „Ist er tot?“, keuchte Barbara.
    „Tot! Nein, er ist bloß gefeuert worden. Wie kommst du um Himmels willen auf die Idee, dass er tot ist?“
    „Warum ist er denn gefeuert worden?“, fragte Barbara um Fassung bemüht, ohne auf Vickis Frage einzugehen.
    „Offenbar hat er mit der Hälfte seiner Kundinnen geschlafen. Die Geschäftsführung hat Wind davon bekommen und seinen knackigen kleinen A**** vor die Tür gesetzt.“



    „Hast du?“, fragte Barbara, entsetzt von der Vorstellung, dass sie seinen knackigen ***** mit ihrer Freundin geteilt haben könnte.
    „Habe ich was? Mit Kevin geschlafen? Das soll wohl ein Witz sein. Ich achte darauf, nie mit jemandem ins Bett zu gehen, der hübscher ist als ich. Hast du?“
    „Was? Natürlich nicht.“



    „Schade an sich“, sagte Vicki. „Dich muss ich vermutlich gar nicht erst fragen“, sagte sie mit einem Blick zu Susan, die als Antwort nur übertrieben die Augen verdrehte. „Dachte ich mir schon. Wie dem auch sei, ich fürchte, ich muss mein Programm heute abkürzen. Um zwei Uhr erwarte ich einen Mandanten.“



    „Heute ist Samstag“, erinnerte Susan sie.
    „Ein Werktag“, erwiderte Vicki. „Wie wär’s mit Mittagessen am Freitag? Ich habe in meinem Kalender nachgesehen und festgestellt, dass ich tatsächlich eine ganze Stunde freihabe.“
    „Geht nicht“, sagte Susan. „Am Freitag gehe ich mit meinem Chef essen.“
    „Klingt ja interessant. Wie ist er überhaupt?“
    „Sehr nett. Sehr intelligent.“
    „Sehr schnuckelig, habe ich gehört.“
    „Das ist mir noch gar nicht aufgefallen.“



    Nun war es an Vicki, ihre Augen zu verdrehen. „Mein Gott, Susan, du bist wirklich langweilig. Oder nicht, Barbara?“
    Barbara zuckte die Achseln und wartete darauf, dass Vicki ihre Einladung ihr gegenüber wiederholen würde, doch die stemmte nur schweigend weiter ihre Gewichte, und das Mittagessen am Freitag wurde mit keinem weiteren Wort mehr erwähnt.



    „Okay, ich muss los. Wir reden ein anderes Mal“, verkündete Vicki wenige Minuten später, stand auf, sammelte ihre Sachen zusammen und verließ Kusshändchen werfend in einer Folge von abrupten Bewegungen den Raum, sodass sie aussah wie eine verwackelte Fotografie.



    Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie ganz aus meinem Leben verschwunden ist, dachte Barbara, als sie die Tür hinter ihr zufallen sah. Zuerst hatte Chris sie verlassen, dann Ron. Jetzt rückten Susan und Vicki enger zusammen, teilten Zeit und Vertrauen und ließen sie zunehmend in der Kälte stehen. Verdammt noch mal, sogar Kevins knackiger kleiner A**** war weg. Wie lange würde es dauern, bis Tracey entschied, dass sie lieber bei ihrem Vater leben wollte? Wie lange, bis sie niemanden mehr hatte?



    „Barbara, was ist los?“
    „Was los ist? Wie meinst du das?“
    „Ich rede seit zwei Minuten mit dir, und du hast kein Wort von dem gehört, was ich gesagt habe, oder?“
    „Tut mir Leid.“
    „Alles in Ordnung?“
    „Klar. Warum? Gibt es ein Problem?“


    Der nächste Teil kommt sofort...


  • Susan stieg vom Laufband und machte ein paar Schritte auf Barbara zu.
    „Das sollst du mir sagen. Du stehst einfach da, mitten im Raum und hast dich, seit du dich umgezogen hast, nicht mehr bewegt.“
    Barbara schluckte gegen die Tränen an, die ihr überraschend in die Augen schossen. „Ich glaube, mir ist heute nicht so richtig nach Training.“



    „Wonach ist dir denn?“
    „Graeter’s Eis“, antwortete Barbara leise und wartete auf Susans milden Tadel.
    Doch Susan lachte. „Klingt herrlich.“
    „Bist du dabei?“
    „Ich kann nicht“, entschuldigte Susan sich. „Owen holt mich in einer halben Stunde ab. Wir wollen meine Mutter besuchen.“



    Sofort hatte Barbara ein schlechtes Gewissen, weil sie sich nicht nach Susans Mutter erkundigt hatte, die nach einer Operation im Krankenhaus lag. Die arme Frau – im vergangenen Jahr eine Brustamputation, und jetzt ein erneuter Eingriff zur Entfernung eines krebsbefallenen Lymphknotens im Hals. „Wie geht es ihr?“



    Susan versuchte zu lächeln, doch ihre Lippen zitterten nur schwach, bis sie sie aufeinander presste.
    „Es wird schon werden.“



    „Ich weiß.“ Susan stieg auf eines der Standfahrräder und sofort wieder ab. „Zum Teufel mit dem Training. Das Leben ist viel zu kurz, und ich habe noch eine halbe Stunde Zeit, bis Owen mich abholt. Worauf warten wir noch? Auf zu Graeter’s.“ Sie legte ihren Arm um Barbaras Schulter. „Habe ich dir in letzter Zeit eigentlich gesagt, dass ich dich unheimlich gern habe?“, fragte sie mit einem traurigen Lächeln.
    „Sag es mir noch einmal“, erwiderte Barbara.


    Jetzt könnt ihr schreiben wie verrückt, bis ich wieder hier bin *grins*
    Bis dahin liebe Grüße
    Eure Nikita