[Fotostory] Die Wintersaga

  • Als er gegessen hatte, spürte er plötzlich ein paar Tropfen auf seinem Gesicht,





    und setzte sich drinnen an die kleine Bar, wo er sich einen Grappa bestellte und die Zeitung zur Hand nahm.





    Zwei ältere Männer sassen an einem Tisch und spielten Karten und das junge Paar neben ihm unterhielt sich lebhaft. Ansonsten war das Restaurant nun ganz leer. Das junge Mädchen räumte eilig das Geschirr ab und zwinkerte ihm beim Vorübergehen verschmitzt zu.





    Eine Weile schaute er den beiden Männern bei ihrem Kartenspiel zu und unterhielt sich dabei mit der alten Frau.
    Ein Gewitter war im Anzug, bereits hörte man das erste Donnergrollen und die Frau fragte ihn, ob sie das Cheminée anzünden solle.
    „Danke, aber es ist noch warm genug“, meinte er zu ihr. Inzwischen war es bereits dunkel geworden, aber Clemens hatte keine Lust, nach Hause zu fahren. Das junge Mädchen sprach nun mit einer Frau um die Vierzig - wohl ihre Mutter und gleichzeitig die Wirtin - gab ihr einen Kuss, wünschte eine gute Nacht und verschwand.





    Während er weiterhin an seinem Grappa nippte und seinen Gedanken nachhing, merkte er nicht, wie die Mutter des jungen Mädchens ihn im Hintergrund verstohlen musterte.





    „Guten Abend!“ Sie trat auf ihn zu. „Darf ich Ihnen noch etwas bringen?“





    Es fiel ihm auf, dass die drei Frauen alle die gleichen grossen, grünbraunen Augen hatten. Grossmutter, Mutter und Tochter, welche gemeinsam eine Pension führen? dachte er, eigentlich ganz schön so ein Familienbetrieb. Ob es wohl keinen Mann gab? Aber noch etwas anderes fiel ihm auf. Diese Augen, dieses Gesicht - er kannte die Frau – aber woher? Wer war sie?


    „Noch einen Grappa, bitte.“ Er zeigte auf sein leeres Glas. Allmählich spürte er, wie sich ein angenehmes Gefühl von schläfriger Zufriedenheit einstellte und er begann, mit der alten Frau zu plaudern, welche ihm freimütig aus ihrem Leben erzählte. Nach und nach erfuhr er, dass die drei Frauen zusammen mit einem zusätzlichen Koch das Restaurant, zu dem auch noch fünf Gästezimmer gehörten, alleine führten. Das junge Mädchen ging zwar noch zur Schule, half jedoch wenn Not an der Frau war, tatkräftig mit.



    Vielleicht wäre das auch etwas für mich, sinnierte er verträumt, im Geschäft die Kündigung einreichen, irgendwo in der unberührten Natur ein kleines Hotel führen, sein eigener Chef sein, keine langweiligen Endlosmeetings mehr, die sowieso zu keiner Verbesserung führten, ja, so könnte man das Leben geniessen. Die alte Frau unterbrach seine Gedankengänge.
    „Haben Sie Familie?“





    geht gleich weiter!

    Anmerkung:
    die alte Frau hat verschiedene Kleider an, das ist ein Fehler meinerseits, SORRY! Wollte deswegen aber die Bilder nicht nochmal machen.


  • „Familie?“ Schon spürte er, dass er seine Zunge nicht mehr ganz so gut im Griff hatte, aber es war ihm egal.
    Die Frau schaute ihn unverwandt an, so dass er sich gezwungen fühlte, ihr eine Antwort zu geben:





    „Familie?“ wiederholte er langsam, „meine Familie braucht mich nicht.“
    „Na, das glaub ich Ihnen nun aber nicht!“ rief sie energisch und ihr Blick fiel auf seinen Ehering, „zumindest ist da bestimmt eine Ehefrau, die sich Sorgen macht, wenn ihr Gatte so lange weg bleibt, oder?“
    Er lachte bitter.
    „Regula macht sich keine Sorgen, Regula genügt sich selbst!“





    „Trotzdem. Rufen Sie sie doch an!“
    Er gab keine Antwort.
    „Hatten Sie Streit?“ Hoppla, was mischte sich diese alte Frau überhaupt in sein Leben ein? Normalerweise hätte er sich über solche Indiskretionen aufgeregt.
    „Wir haben keinen Streit. Nein. Regula streitet nicht. Sie ist eine gute Frau, ja. Aber sie braucht mich nicht. Sie liebt mich nicht... aber Sophia! Oh, mit Sophia hatte ich Streit letzte Woche....“.
    „Wer ist Sophia?“





    „Meine Tochter ist Sophia, jawoll. Sie hat es ihrem Vater gesagt, was für ein Saukerl er ist, oh ja, und sie hatte Recht, so Recht. Ist ein intelligentes Mädchen meine Sophia, und so impulsiv, genau wie ihr Vater......“
    „Okay. Dann rufen Sie Sophia an, das Mädchen vermisst Sie bestimmt. Einverstanden?“
    „Niemand vermisst mich. Niemand. Sophia nicht. Regula nicht. Sabrina nicht und Eric – der erst recht nicht“, jammerte er.





    Die Frau fragte in ruhigem Ton:
    „Sie haben also drei Kinder, ja? Und keines vermisst Sie? Das glaube ich Ihnen nicht!“
    „Meine kleine Sabrina, mein hübsches kleines Mädchen. Auch sie braucht mich nicht mehr mit ihrem kleinen Freund. Ein Bauernjunge! Ein richtiger Bauernjunge!“
    Ohne auf sein Lallen einzugehen, sagte sie bestimmt:
    „Auf jeden Fall können Sie nicht mehr nach Hause fahren in Ihrem Zustand!“





    Er murmelte etwas Unverständliches.
    „Wir können Ihnen eines unserer Gästezimmer anbieten, wenn Sie wollen,“ schlug sie vor, „aber nur, wenn Sie jetzt sofort ihre Familie benachrichtigen! Haben Sie ein Handy dabei?“
    Er zog es aus seinem Veston und legte es auf den Tresen.





    Verwundert schaute er ihr zu, wie sie darauf herum drückte und es ihm nach ein paar Sekunden in die Hand gab.
    „So, ich habe Ihnen jetzt die Telefonnummer ihrer Familie eingestellt!“





    Er gab sich geschlagen und drückte das Telefon ans Ohr.
    Regula und Sophia sahen sich gerade einen Spätfilm an, als das schrille Läuten des Telefons sie aufschreckte.
    "Nanu, wer kann das denn sein?"





    "Ist bestimmt Papa! Ich geh schon!" meinte Sophia und hob den Hörer ab.



    geht gleich weiter!

  • „Paps?“ Der Klang von Sophias Stimme ernüchterte ihn ein wenig.
    „Söphchen, Liebes, bist du noch wach?“





    „Ja, klar, wir schauen noch einen Film zu Ende! Wo bist du denn?“





    „Sophia, ich komme heute Nacht nicht nach Hause....“
    „Was? Warum? Ist etwas passiert?“ Ihre Stimme klang ängstlich.





    „Nein, nichts passiert, ausser dass dein Scheisskerl von Vater zu viel getrunken hat und jetzt nicht mehr fahren kann....“



    „Du tönst komisch, Paps, ist sonst wirklich alles in Ordnung?“
    Er hörte seine Frau im Hintergrund fragen: „Was ist denn los?“
    „Alles in Ordnung, keine Angst“, versicherte er seiner Tochter, „ich gehe jetzt schlafen und morgen früh komm ich noch nach Hause, bevor ich wieder ins Büro fahre.“
    Sophia zögerte und er hörte sie mit ihrer Mutter leise reden.
    „Okay, Papi, es ist natürlich klar, dass du nicht betrunken fahren kannst. Bis morgen dann!“





    Eric stand schon eine Weile mit grimmigem Gesicht im Türrahmen.
    „Besoffen ist er also!“ rief er aus und lachte hämisch. „Besoffen! Dass ich nicht lache!“




    Erschrocken drehte sich Sophia zu ihrem Bruder um. Er wirkte auf einmal so fremd auf sie, sein schönes Gesicht trug einen verzerrten Ausdruck, den sie nicht zu deuten wusste.








    geht gleich weiter!

  • „Vivi! Kannst du diesem Herrn hier das Zimmer zeigen?“ wandte sich die alte Frau an ihre Tochter, „ich kümmere mich solange um die Bar.“





    Vivi! Bei diesem Namen zuckte Clemens zusammen. Plötzlich durchfuhr es ihn wie ein Blitz. Es musste vor ungefähr fünfzehn Jahren gewesen sein! Aber war sie nicht blond gewesen damals? Nun, Frauen wechselten ja ihre Haarfarbe heutzutage wie ihre Unterwäsche. Aber sie hatte sich auch sonst sehr verändert. Konnte es wirklich sein....? Und sie hatte sich Vivi genannt. Vor seinem geistigen Auge erschien ein Bild von einer jungen Frau mit blonden schulterlangen Haaren. Vivienne, genannt Vivi, durchzuckte es ihn, und dann diese Augen .....!“





    Aufmerksam musterte er ihr Gesicht. Doch! Es gab keinen Zweifel, es war Vivi! Mein Gott, er hatte sie fast vergessen, obwohl er sie im Gegensatz zu seinen anderen Affären wirklich lieb gehabt hatte.





    Sie hingegen schien sich überhaupt nicht an ihn zu erinnern. Ihre kühle Art hatte so ganz und gar nichts mit jener fröhlichen, warmherzigen jungen Vivi gemein. Aber warum hatte sie ihm damals nichts von ihrer Tochter erzählt? Er hatte die Kleine um die 18 Jahre geschätzt, dann müsste sie damals bereits 2 oder 3 Jahre alt gewesen sein. Aber er konnte sich beim besten Willen nicht an ein Kind erinnern. Merkwürdig, warum hatte Vivienne nie erwähnt, dass sie ein Kind hatte? Und wo war ihre Tochter gewesen? Er hatte Vivienne schliesslich damals ein paar Mal in ihrer kleinen Wohnung besucht......
    "Kommen Sie bitte mit!" sagte sie kurz, ohne ihn anzusehen. Er folgte ihr nach draussen und schaute sie im Licht der Eingangslampe verstohlen von der Seite an.





    Gerne hätte er sie gefragt, ob sie es wirklich war. Aber er wusste es, fühlte es. Vielleicht wollte sie sich nicht mehr an ihn erinnern! Schliesslich war sie damals von einem Tag auf den anderen aus seinem Leben verschwunden, ohne ihm eine Erklärung dafür abzugeben.
    „Kostet 80 Franken die Nacht.“ Sie schloss die Türe auf, drückte ihm den Schlüssel in die Hand.
    „Schlafen Sie Ihren Rausch aus. Morgen gibts Frühstück ab sieben Uhr. Gute Nacht.“ Freundlich war sie gerade nicht, aber dann war es sicher kein Vergnügen, einen besoffenen Mann mit Midlife Crisis ins Zimmer zu bringen.


    Schwerfällig wankte Clemens in das Zimmer. Es war heiss und er hörte das Holz knarren in den Balken. Umständlich zog er sich bis auf die Unterhose aus, und legte sich ins Bett.





    Er war müde, so müde und trotzdem war da etwas, das ihn am Einschlafen hinderte. Seine Gedanken hüpften vom Geschäft zu seiner Familie zu Vivienne und wieder zurück. Und wieder hin – und wieder zurück.


    Vivienne – es war so lange her. Warum hatte sie sich bloss damals von einem Tag auf den anderen nicht mehr gemeldet, seine Anrufe nicht mehr entgegengenommen, seine Briefe nicht beantwortet und erst recht nicht ihm die Türe aufgemacht? Ein paar Monate später war sie dann weggezogen und er hatte nie mehr irgendwas von ihr gehört. Damals hatte er gedacht, sie habe vielleicht einen anderen kennen gelernt. Und mit der Zeit hatte er es aufgegeben, zu versuchen, sie zu finden. War sie vielleicht wieder mit dem Vater dieses Kindes zusammen gekommen? Hatte sie ihm deshalb ihre Tochter verheimlicht? Er drückte die Augen zu, und versuchte zu schlafen.





    Mami hat nur deinetwegen Depressionen bekommen, verstehst du?
    Es schmerzte in seinem Kopf. Sophia war so wütend gewesen, so verletzt. Seine süsse junge Tochter! War er wirklich so ein schlechter Ehemann und Vater?
    Hätte er Regulas Depression verhindern können? Er hatte nicht viel gewusst über diese Krankheit, bis sie – für ihn – aus heiterem Himmel seine Frau getroffen hatte. Warum hatte Regula nie vorher mit ihm darüber gesprochen? War es wirklich seine Schuld, dass sich seine Frau in den letzten Jahren so sehr von ihm zurück gezogen hatte? Hatte er sich zu wenig um seine Familie gekümmert?
    Weit entfernt hörte er den Glockenschlag einer Uhr und zählte unwillkürlich mit. Zwölf Mal. Es war also Mitternacht. Sein Kopf dröhnte von den verschiedenen Alkoholika, welche er heute Abend getrunken hatte.
    Viviennes Augen. Gross, dunkel und fast ängstlich. Anklagend. Vorwurfsvoll. Auf einmal wurden diese Augen riesig, übergross, bedrohlich und er ertrank in ihrer Dunkelheit.



    geht noch weiter





    Einmal editiert, zuletzt von Jane Eyre ()

  • Wenn ich sie wäre, hätte ich dich längst verlassen!


    Da war plötzlich Sophia - sie schrie. Ihr Gesicht war eigenartig verzerrt.





    Verlassen. Er befand sich in einem Tunnel. Er stürzte, fiel immer weiter in die Tiefe. Komm! Von irgendwoher die lockende Stimme der hübschen Tochter von Vivienne. Komm zu mir! Verzweifelt schaute er nach oben. Seine ganze Familie stand am Abgrund und schaute ihn mit ausdruckslosen Gesichtern an.





    Er stürzte immer tiefer in einen dunkle Schlund. Helft mir! Er wollte sich festhalten, es ging nicht. HILFEEEEE!





    Warum helft ihr mir nicht? Auf einmal verdüsterte sich der Lichtschimmer am oberen Ausgang. Seine Familie wurde schwächer und schwächer.




    Nun war er ganz allein.....
    Was habe ich nur getan?





    Fertig für heute!

  • Huuh, was für gruselige Albträume Clemens hat! :hua
    Du hast seine Ängste sehr gut umgesetzt, sowohl im Text als auch in den Bildern. Großes Lob!
    Bin ja mal gespannt, ob Vivienne oder ihre Tochter noch weiter eine Rolle in der Story spielen werden...

    LG,
    Scotty :)

  • Hallö Jane. :)


    Was für eine tolle Fortsetzung. Du hast es wirklich gut hingekriegt mit Clemens und seiner Trunkenheit. Es kommt in keinster Weise übertrieben rüber. Toll! Clemens wird also rührseelig, wenn er zuviel intus hat, anders kann man das ja nicht beschreiben. Es heißt ja immer, dass kleine Kinder und Betrunkene die Wahrheit sagen, also leidet Clemens ja doch ganz schön unter den Vorwürfen von Sophia. Er macht sich jetzt so richtig Gedanken darüber, was er seiner Familie angetan hat mit seinen Vernachlässigungen. Obwohl es ja nicht nur seine Schuld ist, wenn man nichts gesagt bekommt, dann kann man es auch kaum ändern. ;)
    Interessant, dass er sich an Vivienne erinnert und sie sich nicht an ihn und das er nichts von einer Tochter weiß. Das bringt einen ja doch schon ins Grübeln. Ich bin gespannt was da noch bei rauskommt und ob da noch drüber aufgeklärt wird. *g*


    Deine Bildbearbeitungen finde ich toll, da hat man wirklich das Gefühl mit in dem Albtraum gefangen zu sein. :up


    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallo Jane, hat mich gefreut, wieder etwas Lesestoff von Dir vor zu finden. Mich störte die Bildgröße keinesfalls, da die Bilder für mich eher eine unterstützende Begleitfunktion haben. Klasse inziniert sind sie allemal. Nicht auszudenken, hätte Clemens sich betrunken ans Steuer gesetzt, was alles hätte passieren können. Fabelhaft die Fotos, wie er es in seinem Traum sieht. Die Tunnelszenen sind genial. Ha, also doch eine ehemalige Liebschaft von ihm. Und, oh, oh, ich glaube Clemens hat sich verschätzt, was das Alter des Mädchen`s betrifft. Ist sie etwa seine Tochter? Sicher ist nur, Du wirst es nicht verraten,he,he.

    LG
    cooleOmi

    [center][/center]
    [SIZE=1]LG:)an wawuschel, Panakita, SarahO, Die Jule, crazyjacqueline, Scotty und DJ-Malo.[/SIZE][SIZE=1]Danke an Jane Eyre, Rivendell,bushidi65 und Ines für das Schreiben von so schönen und spannenden Fotostory`s. [/SIZE][SIZE=1]Rekord-Gruppe [/SIZE][SIZE=1]Macht mit! Meldet Euch an![/SIZE]

  • Liebe Jane!

    Gerne schließe ich mich hier den anderen an. Wie immer hast du alles toll in Szene gesetzt, die Bilder des Albtraumes finde ich auch sehr gelungen. :applausUnd wie ich in meinem letzten Post schon die Überlegung einbrachte, dass die Augen der Bedienung ihn möglicherweise an eine frühere Liebschaft erinnern und dieses Mädchen möglicherweise sogar seine Tochter sein könnte, verstärkt sich der Eindruck für mich jetzt umsomehr. Wenn ich bedenke, dass Clemens vor ungefähr 15 Jahren eine Affäre mit Vivienne hatte, dann kommt mir auch in den Sinn, dass er bereits auch 3 eigene Kinder hatte. Vor allem war seine Sabrina noch ganz klein. Gut möglich, dass Vivienne ihm deshalb absichtlich eine Schwangerschaft verschwiegen hätte und sie es für besser befand sich aus seinem Leben zu .... :kopfkratz naja, genug gegrübelt... am besten ich warte auf deine Fortsetzung.:D

  • Uahhh, was für ein grusliger Alptraum. Das hast Du toll gemacht mit den Bilder!!! :applaus



    Clemens kennt Vivi also. Mh, aber wieso erkennt sie ihn dann nicht. Auch ihre Haare sind anders und ich glaub nicht, dass sie gefärbt sind, es sei denn, ihre Tochter hätte sie ebenfalls gefärbt...


    Die Alte Frau finde ich übrigens toll. Auch ihr Aussehen, super hingekriegt. Nur finde ich nirgends ein Bild, wo sie anders gekleidet ist, aber naja :rollauge


    Ich bin gespannt, wie es jetzt weitergeht. Wie immer ist diese FS sehr tiefsinnig und lässt uns noch tiefer in die Charaktere eintauchen! Bravo!


  • Während er weiterhin an seinem Grappa nippte und seinen Gedanken nachhing, merkte er nicht, wie die Mutter des jungen Mädchens ihn im Hintergrund verstohlen musterte.



    @ Innad

    Ich glaube schon, dass Vivi Clemens erkannt hat. Sie hat ihn ja "verstohlen gemustert".

  • vielleicht hat vivi ihn ja nicht gleich erkannt, ich mein dass es so war wie bei ihm auch ,dass er sie nur an was errinnert hat...aber als sie ihn aufs zimmer gebracht hat, hat sie ihn glaub ich schon "so richtig" erkannt, denk ich....
    warum sollte sie sonst so grantig darauf sein?:kopfkratz

  • ICH HABE ES GEWUSST!

    Sie ist seine Tochter! Richtig? Das war nämlich gleich mein Verdacht.
    Vivi ist eine seiner Liebschaften gewesen und draus ging dann die Tochter hervor.
    Sie ist dann nicht 18 sondern erst um die 16. *rumhops*

    Was für ein Zufall, dass Clemens genau in dieses abgelegene Hotel geraten ist. Jetzt hat er aber endlich die Gelegenheit darüber nachzudenkn, was ihm wichtig ist.
    Der Traum sollte ihn schon aufwecken.
    Die Bilder fand ich toll. Diese Fratzen. Sei mir nicht böse, aber ich musste so lachen. Sie sehen wirklich fantastisch aus.
    Die Bar fand ich übrigends ganz toll.

    :knuddel

    Und ein Müntschi uff Backe

    :herzlichs Rivendell

  • woa da wär ich jetzt ehrlich gesagt nich drauf gekommen:deppen
    weil sie ihn ja schon fast n bissl mit ihm geflirtet hat und man flirtet ja für gewöhnlich nicht mit seinem vater:p
    aber des hängt ja eigentlich davon ab ob sie weiß obs ihr vater is....

  • Hallo Jane,
    das ist auch eine Art seinen Kummer los zu werden, ihn einfach zu ertränken. Doch das hilft nur für einen Augenblick und das Unterbewusstsein sowie das schlechte Gewissen, lassen sich nicht so einfach ausschalten.
    Nun erkennt Clemens seine Fehler auch wenn die Einsicht ziemlich spät kommt, aber sie kommt und er kann somit vielleicht was ändern.
    Da hat ihn wohl das Mädchen an jemand erinnert und wie sich es ja herausstellte, hatte er mit ihrer Mutter vor langer Zeit ein Verhältnis. Ich bin mir nur nicht sicher, ob Vivi Clemens wirklich nicht erkannt hatte oder ob sie ihn nicht erkennen wollte. :rolleyesMir ging der Gedanke auch nicht aus dem Kopf das evt. dieses Mädchen seine Tochter sein könnte. Aber Mal abwarten was du uns darüber noch so offenbaren wirst.
    Nun hat er in seinem betrunkenen Zustand, der alten Frau seine Gefühle offenbart und ist der Meinung dass ihn keiner mehr braucht. Doch ich denke Mal, da liegt er falsch denn Regula und auch seine Kinder brauchen ihn schon noch und lieben ihn auch. Doch sie müssen wieder zueinander finden, neues Vertrauen aufbauen. Aber die Frage stellt sie auch noch, wie sehr braucht er seine Familie, wie sehr will er diese Familie, hat sein Seitensprung nun wirklich folgen gehabt, wie wird er mit umgehen wenn es so sein sollte.
    Das war wieder eine sehr schöne Fs :applausund ein Einblick in Clemens Gefühlen und Vergangenheit. Ob Eric seinem Vater glaubt oder denkt er wirklich das dies bloß eine Ausrede sei?
    Jedenfalls freu ich mich schon sehr auf die nächste Fs und bin nun sehr gespannt wie es weiter geht. Ich muss Sophia Recht geben, auf dem letzen Bild von Eric zieht er wirklich eine komische Grimasse. Ob er denkt; „Mein Vater wird doch nicht wieder Mal eine Liebschaft haben?“
    Bin Mal gespannt wie Clemens sein verhalten erklären wird, wenn er überhaupt was zu sagt.
    Also bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
    [/SIZE]
    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Liebe Jane!

    Das war eine echt gelungene Charakterstudie über den Vater!
    Hat mich total an meinen eigenen erinnert - der selbe Typ irgendwie.
    (Bis auf die Liebschaften, obwohl diese Variante echt auch nicht selten ist.)

    Zu Hause herum motzen und keinen Dialog suchen (wie er da Sophie im Liegestuhl behandelt..), glauben, den starken Ernährer spielen zu müssen und sein "eigenes" Leben leben und dann - nach Jahren - stehen sie da und merken, dass sie am Familienleben nie richtig teilgenommen haben, ihre Kinder (und auch die Frau) ihnen fremd geworden sind und sagen Sachen wie "niemand braucht mich", und auch das nur wenn Alkohol oder ähnliches solche "Sentimentalitäten" und "Schwächen" an die Oberfläche läßt.

    Was dieses Erlebnis für die Geschichte wohl noch bringt?
    Deine Story ist so voll, so vielschichtig, dass mir gleich einige Möglichkeiten einfallen täten..

    Diese Vivi (oder Clemens) könnten der Erinnerung auf den Grund gehen und dann kann noch vieles geschehen...

    Auf Clemens könnte das doch so wie eine Läuterung gewirkt haben (wenn er sich an den Traum erinnert!) und er kommt verändert oder doch mit vielen neuen, guten Vorsätzen heim...

    Ja, und Eric - er glaubt seinem Vater garantiert nicht, was er da am Telefon gesagt hat, nach den Erfahrungen mit ihm - das wird noch ein Nachspiel haben, wenn ich mich nicht täusche!

    Mit jeder neuen Figur überrascht und begeisterst du mich aufs Neue!
    Die sehen alle so individuell aus, haben Persönlichkeit schon beim Anschauen- ich hab´s dir ja schon gesagt- meine Bewunderung! (Nur so nebenbei, und nicht, dass die 3 mir nicht gefallen, im Gegenteil, aber die Ähnlichkeit/Gleichheit der Augen von den Frauen konnte ich nicht so recht erkennen... egal, wichtig ist doch dass Clemens sie sah)

    [center]I scream, you scream, we all scream for ice cream [/center]

    [center]I still want to find a real good book and never have to come out of it.[/center]

    Einmal editiert, zuletzt von Josijusa ()

  • Schon wieder ist mir ein Doppelpost gelungen! Ich bin auf dem Weg zum Profi...

    [center]I scream, you scream, we all scream for ice cream [/center]

    [center]I still want to find a real good book and never have to come out of it.[/center]

    3 Mal editiert, zuletzt von Josijusa ()

  • Hallo Jane,


    jetzt habe ich auch Deine Geschichte gelesen. Sehr interessant, dass Du ein behindertes Kind mit eingebaut hast. Normaler Weise werden Behinderungen ja leider immer noch totgeschwiegen, aber zum Glück nicht mehr versteckt.
    Jeder aus Deiner Familie hat somit sein Päckchen zu tragen und es ist schon mit anzusehen, wie Du jede Sichtweise berücksichtigst und heraus schreibst.


    Den Traum von Clemens fand ich klasse mein Lieblingsbild. Mein Lieblingsbild ist dass wo er in der Grube sitzt und seine Familie auf der Mauer steht. Passt sehr gut zum Text.
    Und natürlich Frage ich mich wird Vivi Clemens erkennen oder wird er sich outen. Und wird sich herausstellen dass er eine dritte Tochter hat?


    Bleib dran an Sophia und ich würde noch gerne mehr von der Vater-Sohn Beziehung. Da scheint es ja mächtig zu knistern.


    Viele Grüsse aus Prisdorf
    Arni

  • Wow, soooo viele liebe Kommis hatte ich ja noch nie! *hüpft vor Freude im Zimmer herum*!


    @Scotty: Oh, vielen Dank für dein Lob! Die Alptraumbilder zu machen, hat mir richtig Spass gemacht. Sonst bearbeite ich ja die Bilder eigentlich überhaupt nicht, aber hier konnte ich mal so richtig spielen damit.


    Ob Vivienne und ihre Tochter noch eine Rolle spielen werden...hm, ich weiss jetzt gar nicht, ob ich dir das verraten soll?? Doch lieber nicht....

    Llynya:
    Auch dir ein liebes Danke für dein Lob! Ja, du sagst es: in vino veritas! Clemens macht sich wirklich so seine Gedanken , aber ob er auch sein Verhalten gegenüber seiner Familie wirklich ändern wird..... man wird es sehen. Natürlich braucht es immer zwei dazu, damit eine Ehe funktioniert. Und nicht nur er hat Fehler gemacht.

    cooleOmi:

    Zitat

    Und, oh, oh, ich glaube Clemens hat sich verschätzt, was das Alter des Mädchen`s betrifft. Ist sie etwa seine Tochter?

    So so denkst du? Alles kann sein, aber nichts muss...hehe!
    Danke auch dir für deinen Kommi!

    Lidsi:
    Ui, du hast ja schon ganz ganz konkrete Vermutungen, was Clemens und Vivienne betrifft. Am besten sag ich jetzt da gar nichts dazu, denn es wird sich noch alles von selber klären..... Danke für deine scharfsinnigen Gedanken und dein liebes Kommi!


    Innad:

    Zitat

    Clemens kennt Vivi also. Mh, aber wieso erkennt sie ihn dann nicht. Auch ihre Haare sind anders und ich glaub nicht, dass sie gefärbt sind, es sei denn, ihre Tochter hätte sie ebenfalls gefärbt...

    Warum glaubst du nicht, dass ihre Haare gefärbt sein könnten? Könnte es nicht auch sein, dass sie sie damals blond gefärbt hatte und jetzt ihre Naturhaarfarbe hat.....?


    Was die Kleider der alten Frau betrifft: nun, in den ersten Bildern hatte sie was anderes an als nachher an der Bar...


    Danke auch dir für dein Kommi!


    @Loddä: Wow, eine neue Leserin! Herzlich Willkommen! Freue mich immer riesig, wenn sich ein stiller Leser outet!

    Zitat

    vielleicht hat vivi ihn ja nicht gleich erkannt, ich mein dass es so war wie bei ihm auch ,dass er sie nur an was errinnert hat...aber als sie ihn aufs zimmer gebracht hat, hat sie ihn glaub ich schon "so richtig" erkannt, denk ich....
    warum sollte sie sonst so grantig darauf sein?:kopfkratz

    Deine Überlegung ist gut, könnte durchaus sein, dass es so ist....aber warum wäre sie dann so grantig??

    Rivendell:

    Zitat

    ICH HABE ES GEWUSST!

    Sie ist seine Tochter! Richtig? Das war nämlich gleich mein Verdacht.

    Hm, woran machst du das jetzt fest??? Was macht dich so sicher, liebe Rivi?:)

    Zitat

    Die Bilder fand ich toll. Diese Fratzen. Sei mir nicht böse, aber ich musste so lachen.

    Ja, ich auch, bin dir bestimmt nicht böse!


    Auch dir ein Danke für deinen Kommi!

    @ineshnsch:
    oh, Ines, du hast so vieles richtig erkannt und ich liebe deine Analysen meiner Figuren! Ja, die Sorgen lassen sich eben nicht "wegtrinken" und bei Clemens hat das Trinken dieses Mal bewirkt, dass er melancholisch wurde. Man kann hoffen, dass er das auch in den Alltag rübernimmt und nicht am nächsten Tag bereits wieder in seinen alten Trott zurück geht.
    Was Erics verzerrtes Gesicht angeht: Eric steht seiner Mutter sehr sehr nahe. Und er ist auch derjenige, der mindestens einen Seitensprung seines Vater beinahe "life" mitbekommen hatte mit 15 Jahren, Noch weiss man ja nicht, ob auch jemand anders aus der Familie es weiss, ob Regula etwas ahnt.
    Danke für deinen Kommi!


    Josijusa: wow, auch du hast sehr scharf beobachtet und vieles hat seine Richtigkeit, was du beschreibst. Aber natürlich kann ich jetzt hier nichts verraten.
    Ich denke es gibt viele Männer (Frauen sicher auch -aber weniger), die sich nicht richtig mitteilen können, und dann im Selbstmitleid baden. "niemand braucht mich"etc, anstatt mal darüber zur reden.

    Zitat

    Ja, und Eric - er glaubt seinem Vater garantiert nicht, was er da am Telefon gesagt hat, nach den Erfahrungen mit ihm - das wird noch ein Nachspiel haben, wenn ich mich nicht täusche!

    Wer weiss.... ich schweige dazu...


    Zitat

    Nur so nebenbei, und nicht, dass die 3 mir nicht gefallen, im Gegenteil, aber die Ähnlichkeit/Gleichheit der Augen von den Frauen konnte ich nicht so recht erkennen..

    ist wohl auch etwas schwierig, weil das Licht immer anders darauf fiel. Aber es ist einfach die Farbe, die gleich ist. Alle haben sie grünbraune Augen.Wobei ich mir wirklich nicht mehr sicher bin, dass sie genau gleich sind.:misstrau
    Danke dir für deinen Kommi!


    arni: Juhui, noch eine neue Leserin! Auch dir ein ganz lieber Willkommensgruss! Und ein grosses Danke schön für den lieben Kommi!


    Die Vater-Sohn-Beziehung steht wirklich nicht zum besten. Aber man weiss ja, woher das kommt. Eric hat ja ein sehr enges Verhältnis zu seiner Mutter und fühlt sich fast so wie ihr Beschützer. Und deshalb will er nicht, dass sein Vater ihr (wieder) weh tut.


    Zitat

    und es ist schon mit anzusehen, wie Du jede Sichtweise berücksichtigst und heraus schreibst.

    ja, das ist mir wichtig, obwohl es nicht ganz einfach ist, gerade z.B. aus der Sicht eines Mannes zu schreiben.

  • Vivienne stand am Fenster ihres kleinen Hauses, das direkt neben dem Restaurant gebaut war und starrte in die Dunkelheit hinaus.





    Wie kann das sein? Wie hat er mich gefunden? Fragte sie sich zum wiederholten Male. Was will er von mir?
    Sein plötzliches Auftauchen in ihrer Pension hatte sie vollkommen durcheinandergebracht.





    Erschöpft verbarg sie das Gesicht in ihren Händen, stand eine ganze Weile bewegungslos mitten in ihrem Schlafzimmer. Ihr Kopf dröhnte und gleichzeitig kam es ihr vor, als würde sie in einem Raum voller Nebel stehen.





    Siebzehn Jahre war es her. Es war im August gewesen, als sie seine Festnetznummer gewählt hatte, weil er nicht an sein Handy ging. Zum ersten und letzten Male in ihrem Leben hatte sie diese Zahlen eingetippt. 273 17 30.
    Oh, wie hatte sie gelitten die Zeit danach. Wochen- nein monatelang hatte er immer wieder versucht, mit ihr Kontakt aufzunehmen, aber sie war konsequent gewesen, hatte ihre Nummer gewechselt, die kleine Wohnung aufgegeben, und war vorübergehend zu ihrer Freundin gezogen. Dann erst hatte es aufgehört. Aber in ihrem Herzen war noch lange Zeit danach keine Ruhe eingekehrt und auch die masslose Enttäuschung über ihn hatte nicht wirklich geholfen, ihn zu vergessen.





    Drei Jahre lebte sie anschliessend als Single, bis sie Thomas kennen lernte. Thomas – diesen liebevollen Mann, mit dem sie fast ein ganzes Jahr nur befreundet gewesen war, bis er es schliesslich mit unglaublicher Geduld und unendlichem Verständnis geschafft hatte, ihr das Vertrauen in einen Mann zurück zu geben. Oh, Thomas, mein Liebster, was soll ich nur tun?








    Kapitel 11
    Der Streit



    Sophia entdeckte beim Eingang des Elisabeth Ernst-Gymnasiums an der Tafel, welche als Schwarzes Brett diente, eine Notiz, welche sofort ihr Herz höher schlagen liess.




    Neben unzähligen flüchtig hingekritzelten Zettelchen der Gymnasiasten erkannte sie sofort seine regelmässige Handschrift!
    „Rica, warte mal!“ Die Freundin drehte sich um.




    „Was ist denn? Hast du mal wieder etwas verloren?“ fragte sie lachend. War es doch allgemein bekannt, dass die manchmal etwas zerstreute Sophia oft ihre persönlichen Dinge an unmöglichen Orten liegen liess und dann jeweils eine entsprechende „Vermisstmeldung“ am Schwarzen Brett anbrachte.
    „Nein. Guck dir das mal an!“ Sie zeigte auf das gelbe Notizblatt.





    Geht gleich weiter!