The Lawson Story

  • Kapitel 233


    Die ganze Fahrt über hatte ich das grinsen meines Vaters vor meinem inneren Auge, als er
    mitbekommen hatte, dass ich doch wieder etwas vergessen hatte. Als wäre das nicht peinlich
    genug musste John mich die ständig damit aufziehen. Besonders Witze, die irgendetwas mit
    Vergesslichkeit zu tun hatten, fielen ihm immer wieder ein. Zu allem überfluss hatte ich mich
    auf einer Raststätte dann auch noch mit Kaffee bekleckert, sodass ich mich einmal komplett
    umziehen musste. Ich war froh, als wir endlich am Ziel angekommen waren. Von aussen hatte
    sich das Hotel kaum verändert. Es war frisch gestrichen worden und neue Kübelpflanzen
    standen im Hof. Doch ansonsten hatte es den gleichen Charme wie damals. An der Rezeption
    wurden wir von einer jungen brünetten Dame begrüßt, die uns auch sofort zu unserem Zimmer
    brachte.









    "Ich freue mich, dass wir ihnen das gleiche Zimmer von damals geben konnten" erzählte sie
    munter. "Wir mussten vor ungefähr einem Jahr alles neu renovieren, da es einen
    Wasserrohrbruch gegeben hatte und viel kaputt ging. Aber jetzt ist es umso schöner, finden
    sie nicht?" In der Tat, sah das Zimmer umwerfend aus. Holzboden, Himmelbett, Pflanzen ein
    großer Schrank. Alles neu. "Übrigens kann es sein, dass sie sich an mich erinnern. Ich bin
    Lara, die Tochter der Direktion. Ich war damals gerade 8 Jahre alt." Sie lächelte uns
    erwartungsvoll an und tatsächlich konnte ich mich an das kleine, quirlige Mädchen mit den
    braunen Locken gut erinnern.









    "Dann lasse ich Sie jetzt alleine und wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt. Falls Sie etwas
    brauchen rufen Sie einfach an der Rezeption an." Wir bedankten uns und nachdem Lara die
    Zimmertür geschlossen hatte sah ich mich nochmals im Raum um. Zwischen dem Schlaf und
    dem Fernsehbereich hatte man nun sogar eine gläserne Trennwand gebaut. "Und? gefällt es
    Dir?" fragte John und nahm mich bei der Hand. "Es ist traumhaft" antwortete ich und strahlte
    wie ein Honigkuchenpferd. "Oder hattest Du vergessen, wie es hier früher ausgesehen hatte?"
    Er kicherte. "John, Du bist so fies!" Ich boxte ihm in die Seite. "Aua!" "Ja, das kommt davon
    mein Lieber."









    Meine Blase meldete sich und daher beschloss ich das Bad aufzusuchen. Zudem musste ich
    die Kaffeeflecken aus der versauten Kleidung auswaschen, bevor es nie mehr raus gehen
    würde. Vielleicht würde mir das Hotel aber auch aushelfen können und die Sachen reinigen.
    Ich öffnete die Badtür und erstarrte. "Ich dachte ja, das man das Zimmer schon nicht toppen
    könnte" rief ich John zu. "Aber das ist ja gigantisch!" Der Boden bestand aus edlem Marmor.
    Gegenüber der Tür war eine Badewanne, die auf goldenen Füßen stand. Daneben war die
    Toilette und an der schmalen Wandseite das moderne Waschbecken mit Spiegel darüber.
    Daneben standen noch Pflanzen. Auf einer Holzbank waren Handtücher zurechtgelegt. Die
    Wand war in einem dunklen Altrosa gehalten und über der Badewanne hing ein schwarz-weiß
    Bild einer Stadt. Klassisch und doch modern.









    Nachdem wir uns frisch gemacht und in Ruhe etwas ausgepackt hatten, fanden wir es an der
    Zeit uns nach einem netten Restaurant umzusehen. Zuvor hatte ich noch zuhause angerufen
    und mich bei meinem Vater gemeldet damit der wusste, dass wir gut angekommen waren. Eine
    ganze Weile lang hatte ich nicht mehr an Xio gedacht. Doch nach dem Telefonat mit zuhause
    ging mir das wieder nicht mehr aus dem Kopf. Irgendwie verspürte ich nicht mehr solchen
    Hunger wie zuvor. Doch Lara hatte uns ein Restaurant empfohlen, welches erst recht neu war
    und sehr gut ankam. Tatsächlich sah es sehr schön aus. Recht mediteran gehalten. Eine blonde
    Bedienung brachte uns an einen Tisch im hinteren Bereich.










    An einem kleinen Tisch nahmen wir Platz und die Bedienung fragte höflich, ob wir bereits etwas
    zu trinken bestellen wollten. John bestellte sich ein Bier, wärend ich erst zum Essen mein Getränk
    wählen wollte. Das Lokal war noch recht leer, da erst geöffnet geworden war. Ein Mann saß am
    anderen Ende und trank ein Bier und nahm eine Kleinigkeit zu essen zu sich. Nur einige Minuten
    später bekam auch John sein Bier, wärend wir noch die Speisekarte studierten. John entschied
    sich dann für ein Steak und ich für ein paar Jacobsmuscheln zu dem ich einen Weißwein bestellte.









    Bis das Essen kam sah ich mich in dem Lokal um. Die Wandfarbe war in Terracotta gehalten,
    was mir sehr gut gefiel. Dazu das dunkle Holz der Möbel, der Deckenventilator und einige Pflanzen
    sowieso die leise spanische Musik im Hintergrund ließen einen fast glauben man wäre in Spanien.
    Wir unterhielten uns über andere Länder und deren Bräuche und genossen das Essen, welches
    hervorragend war. Nach und nach kamen immer mehr Gäste. Zuletzt gönnte John sich noch ein
    Bier und ich einen kleinen Schnaps.









    Nach dem Essen gingen wir etwas spazieren. Es wurde bereits dunkel und man spürte schon
    deutlich, dass die Tage kürzer geworden waren. Im Hotel angekommen hatte ich nur noch das
    Bedürfnis zu Baden und anschließend ins Bett zu gehen. Der lange Tag und die kurze Nacht davor
    hatten mich ziemlich geschlaucht. John zog es vor noch einmal die Nachrichten zu sehen, solange
    ich in der Wanne war. Ein Fehler meinerseits, denn kaum lag ich im warmen Wasser, schon musste
    ich wieder an Xio denken. Ich wusste nicht recht, ob ich John davon erzählen sollte. Wahrscheinlich
    würde er es nur als halb so wild ansehen. Reden? Nicht reden? Ich wusste es nicht.










    Fortsetzung folgt.........

  • Deine Bilder sind wunderschön. Die Einrichtung des Hotels und auch die Mimik als sie das Tagebuch gelesen hat. :applaus:applaus:applaus
    Na, das mit dem Tagebuchlesen war aber nicht die feine englische Art. Ich muss gestehen, so was ist mir auch mal passiert. Aber ich habe nur diesen einen Satz gesehen und hab nie mehr die Sachen meiner Tochter aufgehoben.
    Klar das sie jetzt durcheinander ist. IHRE Töchter haben ein Geheimnis. Vor ihr. Und dann noch so ein gewichtiges. Ich verstehe ihre Gedanken bezüglich John. Sagt sie es ihm wird er Venus bestimmt ansprechen und Kim hat evtl kein Vertrauen mehr zu ihr. Sagt sie ihm nix und es passiert irgendwann mal etwas, wird sie es sich nie verzeihen. Eine schwierige Sache. Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken, aber ich persönlich würde mit meinem Mann drüber reden.
    Bin gespannt was sie macht.;)


    BtW: Ich wünsch dir eine schöne Schwangerschaft, ohne Wadenkrämpfe, Sodbrennen und was sonst noch dazugehört.:)

    Liebe Grüße
    PeeWee
    [SIZE=1]
    [/SIZE][SIGPIC][/SIGPIC]

  • Liebe Rivendell,


    endlich komme ich auch mal wieder zum kommentieren!


    Und noch einmal alles Gute auch für Dich und Deinen Nachwuchs! :) Bin gespannt, was es wird...!


    Zu den FS, sie waren wie immer toll.
    Ich bin sehr gespannt, ob sie es John erzählen wird!!! Natürlich war es nicht richtig, das Tagebuch zu lesen, aber es war ein dummer zufall und weiterzulesen war einfach menschlich...


    Ich weiß nicht, was ich an ihrer Stelle tun würde!


    Was mir übrigens mal wieder sehr gefallen hat, war Deine Szenerie. Die Grillparty-Stimmung hat so richtig Lust auf den beginnenden Sommer gemacht (und das mir, ich bin ja auch nicht der Sommer Liebhaber!).
    Auch Johns und ROberts Fachsimpelei über Grillfleisch fand ich äußerst bezeichnend. :rollauge Wer kennt das nicht!


    Ich freue mich schon auf die nächste FS!!!

  • Hi Süße!


    Cheffreie Zone und kurz Zeit zum kommentieren:


    Du musst mir mal eben auf die Sprünge helfen. Hat es einen besonderen Grund, warum John und Ayleen im Urlaub sind? Hochzeitstag oder so, hab ich was übersehen? Oder doch einfach nur so? Und so vom lesen her würde ich vermuten, dass es das Hotel ist, wo sie nach der Uni waren, oder?
    Die Bilder sind übrigens wie immer großartig!
    Mmh... Muttern liest Tagebuch der Tochter... sowas macht man nun wirklich nicht, aber andersrum ist Kimi es ja auch selbst schuld.. wer lässt sein Tagbuch offen rum liegen?
    Das Ayleen jetzt geschockt ist über die Information, dass Xio auf der Erde war und ihre beiden Töchter sie auf einem Friedhof getroffen haben, ist mehr als verständlich. Ich glaube ich würde auch hadern, ob ich es meinem Partner sagen würde...
    Für sie selbst ist es ja auch nochmal schwerer, weil sie vielleicht Angst hat, dass Venus sie irgendwann vielleicht nicht mehr als Mama ansehen könnte... ihre biologische ihr vorziehen würde...


    Achja, ich will Kiara wieder sehen! *aufdembodenaufstampf* Nächstes mal? *liebguck* ^^


    War eine schöne FS und ich freu mich auf die nächste!

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
    ***************[/CENTER][/COLOR]




    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="Sienna"]P.S. Für Rehctshcbriefleher wird kiene Hatufng übrnemoemn! *g*[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • Hallo ihr Lieben!


    Muss mich mal wieder melden um Euch über den laufenden Stand zu berichten.
    Da ich letzte Woche eine nicht ganz einfache Fruchtwasseruntersuchung hatte, musste ich paar Tage danach sehr langsam tun und viel liegen. Daher kam ich auch noch nicht dazu weiter zu schreiben. Zuvor konnte ich aber schon Bilder machen.
    Bei dem heißen Wetter habe ich zudem das Problem, dass man es im Zimmer meiner Tochter kaum aushält. Sie hat leider noch keine Verdunklungsmöglichkeiten am Fenster und daher heizt es sich bis fast 30 Grad auf. Das ist für Mensch und PC kaum auszuhalten. Aber bald kommt hier was an die Fenster und dann wirds hoffentlich besser. Dann werde ich zusehen, dass ich hier bald die Fortsetzung bringen kann.
    Da wir aber heute Ferien bekommen und meine Tochter es in die Relaschule gepackt hat, gehen wir dann erst einmal fein essen. :D


    Für alle, die bald in Urlaub fahren, wünsche ich eine tolle Zeit. Und denen die, wie ich, zuhause bleiben ebenso. :wink


    LG Eure Rivi

  • Hallo,
    ich habe nach tagelangem Kleben am Bildschirm und "Fressen" deiner story nun endlich mal die Anmeldung geschafft und möchte dir hiermit ein riesen Kompliment dalassen, wahnsinnig spannende,lustige,traurige,ergreifende Story! Ich freue mich schon sehr auf eine FS von dir.
    Und für deine Schwangerschaft wünsch ich dir alles gute!
    :jumpLG ariza

  • Danke Euch 2.
    Bin bereits am schreiben der Fortsetzung und hoffe sie bald bringen zu können. Oft ist es so, dass wenn ich gerade zeit zum Schreiben habe, meine Tochter kommt und an den PC will. :D


    Aber immerhin hat das Warten auf mein Testergebniß nun ein Ende. Der Arzt hat mich sogar am Samstag angerufen und uns mitgeteilt, dass wir ein gesundes Mädchen bekommen werden. Mein Wunsch geht also in erfüllung. :herzlichs

  • Herzlichen Glückwunsch!! :knuddel
    habt ihr euch denn schon einen Namen überlegt?? Mädchen sind toll =)=)
    wünsch dir noch alles gute!! :knuddel

    [CENTER]
    vistit my Arts hier[/CENTER]


    [CENTER][SIZE=5]Matura mit gutem Erfolg bestanden!!!![/SIZE][/CENTER]

  • Sorry, das ich mich jetzt hier einmische, aber ich denke, diese Gespräche wären besser in einem PN Wechsel aufgehoben.


    Nach wie vor ist das hier eine Fotostory. ;)


    Das ständige Hochposten ist auch nicht so schön, wenn es keine Kommentare zur Story, deren Beantwortung oder eine Fortsetzung ist.

    Viele abonnieren die Story, weil sie keine Fortsetzung der Story verpassen wollen. Klar, kann man persönliche Sachen hier am Rande erwähnen, aber es sollte nicht ausarten und so, wie jetzt der Fall, zum Hauptthema mutieren. Ansonsten haben wir dafür auch Threads, denn das ist Off-Topic. So leid es mir auch tut und auf die Gefahr hin, dass ich zu schroff rüberkomm, es gehört nicht hier her. Das ist hier "the Lawson Story" und nicht "The Rivendells Schwangerschaft-Development" :misstrau

  • Huhu Rivi,


    Ich wollte nur sagen: Glückwunsch zum gewünschten und gesunden Mädchen. :)


    Ganz liebe Gr... Oh, halt warte. Da war ja doch noch was. Die letzte Fortsetzung. :D


    Nun, da liest Ayleen einfach Kims Tagebuch. *tztztz*
    Naja, ich denke, dass sie es nicht getan hätte, wenn ihr nicht sofort der Name Xio entgegengesprungen wäre. Klar, dass sie dann neugierig geworden ist und alles gelesen hat, was es über das Treffen zu lesen gab. Sicher hat sie nun ein schlechtes Gewissen und macht sich Sorgen über Venus und Xio. Ganz schlechte Voraussetzungen um in den wohlverdienten Urlaub zu fahren. Und John kann sie auch noch nicht wirklich erzählen, was sie gelesen hat. Verständlicherweise macht sie sich Sorgen darüber, wie er es auffassen könnte. Schließlich ist Venus seine Tochter und es reicht eigentlich auch, wenn sich einer der Beiden Sorgen macht. Nichtsdestotrotz frag ich mich, ob sie es wirklich schafft die ganze Sache geheim zu halten, wenn sie sich entscheidet nichts zu sagen. John kennt doch seine Frau und ihm wird sicher auffallen, dass Ayleen was bedrückt. :kopfkratz


    Ich bin gespannt, ob die Beiden noch einen schönen Urlaub verleben werden oder ob sie von zuviel Sorgen um ihre Tochter erdrückt werden.
    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallo!! :wink


    Bevor es mit der Fortsetzung weiter geht (jaaa, ich habe sie endlich fertig :D ), möchte ich mich bei Euch allen noch ganz rasch bedanken. Für´s Lesen und kommentieren und auch für die Glückwünsche zu meinem Baby. Danke auch den Karmaspendern und stillen Lesern.


    Wie ich sehe, kann Ayleens Verhalten ja doch irgendwie nachvollzogen werden. Wahrscheinlich hätten so manche genauso reagiert. Sich jetzt allerdings alles reinzufressen ist sicherlich nicht das Beste. Nun aber das während des Urlaubs zur Sprache zu bringen wohl auch nicht. Was soll Ayleen also tun? Einfach wird es sicherlich nicht. Na, dann lasst Euch mal überraschen, wie es weiter geht.


    Wünsche Euch allen ein schönes Wochenende.


    :knuddel Eure Rivi

  • Kapitel 234


    Ich konnte einfach nicht schlafen. Jedesmal wenn ich es versuchte und die Augen schloß,
    sah ich eine fliegende Untertasse mit routierenden bunten Lichtern vor meinem inneren Auge.
    Du bist albern, dachte ich mir, konnte jedoch nichts dagegen machen. John schlief links neber
    mir und atmete gleichmäßig. Wenn ich jetzt aufstand, dann würde ich ihn sicherlich aufwecken.
    Nach weiteren 15 Minuten schlug ich meine Bettdecke zurück und schwang die Beine aus dem
    Bett. Es nützte nichts. Ich hätte noch ewig so liegen können und wäre doch nicht zum Schlafen
    gekommen. John bemerkte nichts und so lief ich an das große Fenster, wo der Halbmond
    herein schien. Und nun? Sollte ich die ganze Nacht so herumstehen?










    Wahrscheinlich war ich doch so in Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkte, wie John
    von hinten an mich heran trat und mir die Arme um den Oberkörper legte. Ich quiekte kurz
    auf, da ich mich doch erschrocken hatte. "John! Musst Du dich so ranschleichen?" Er lachte
    leise. "Musst Du mich mit Deinen nächtlichen Unruhen aufwecken?" "Es tut mir leid. Ich kann
    einfach nicht schlafen." Ich hielt seine Hände fest und streichelte sie, ohne mich herum zu
    drehen. "Ist nicht schlimm. Was ist los, dass Du nicht schlafen kannst? Liegt Dir das Essen im
    Magen?"









    Nun ließ ich seine Hände los, dreht mich zu ihm und sah in sein lächelndes Gesicht. Er war
    nur mit seiner Schlafanzughose bekleidet und er sah in diesem Mondlicht einfach umwerfend
    aus. "Nein, das ist es nicht." Ich atmete einmal laut hörbar ein- und aus und zeichtnete dabei
    mit meinem Zeigefinger sein Drachentatoo auf der Brust nach. John beobachtete meine
    "Zeichernei" und schmunzelte. "Also?" fragte er. "Was ist es dann?"









    "Nichts" murmelte ich, hörte zu zeichnen auf und drehte mich wieder dem Fenster zu. "Nach
    nichts hört sich das aber nicht an." Was nun? Wieder stellte ich mir die Frage, ob ich John
    etwas von Xio´s Besuch auf der Erde erzählen sollte, oder nicht. Einerseits wollte ich ihn nicht
    beunruhigen, andererseits würde ich den gesamten Rest des Urlaubs nicht zur Ruhe kommen.
    Ich konnte doch nicht die ganze Zeit alles verschweigen und in mich hereinfressen. "Ayleen?
    Was ist nun? Willst Du nicht mit mir reden?" John klang langsam etwas ungeduldig.









    "Doch" antwortete ich zögernd. John zog die Augenbrauen hoch und setzte sich auf den am
    Fenster stehenden Sessel. "Na dann. Erzähle." Ich setzte mich vor ihn auf den Fußboden und
    sah zu ihm hoch. Er hatte eine lockere Haltung eingenommen und dennoch sah ich ihm die
    Anspannung an. Ich zog die Beine ran und legte meine Arme auf meine Knie. "Ich weis nicht,
    wie Du reagieren wirst, daher habe ich mich nicht getraut Dir zu erzählen, was ich erfahren
    habe" fing ich an. "Hm" machte John nur und wartete darauf, dass ich fort fuhr. "Die Kinder
    hatten ein Treffen mit Xio." Jetzt war es raus. John hob starr den Kopf und blickte über mich
    hinweg geradeaus auf die Zimmertür.









    Einen Moment lang glaubte ich er würde sofort aufstehen und aus der Tür herausstürmen,
    doch dem war nicht so. Langsam sank sein Kopf wieder nach unten und er sah mich
    durchdringend an. "Woher weist Du das?" "Aus Kims Tagebuch." John zog die Augenbrauen
    zusammen. "Es war keine Absicht von mir, dass ich es gelesen hatte, bitte glaube mir." "Hast
    Du mit den Kindern darüber gesprochen?" wollte er wissen. "Nein habe ich nicht. Ganz ehrlich
    habe ich mich auch nicht getraut. Genausowenig wie ich mich getraut habe es Dir zu erzählen."









    Er stand so aprupt auf, dass ich gezwungen war ebenfalls aufzustehen, da er mir sonst auf
    die Füße getreten wäre. Er blieb bei dem Sessel stehen und stellte seinen rechten Fuß auf
    das Polster des Stuhles, wo er eben noch gesessen hatte. Ich lief zurück an das Fenster und
    stemmte die Hände in die Hüften. "Bist Du jetzt sauer auf mich?" fragte ich. "Natürlich nicht.
    Aber ich bin verständlicherweise etwas geschockt." "Verstehe ich. Was meinst Du, was ich
    war?" Nun wollte John Einzelheiten wissen und ich erzählte ihm all das, was ich in Kim´s
    Tagebuch über das Treffen gelesen hatte.









    Dabei beobachtete ich den Sternenklaren Himmel. Als ob ich dort oben ein UFO entdecken
    würde. Unglaublich, dass Xio damit Millionen von Lichtjahre gereist war. Die ganze Geschichte
    schien eher einem Sciencefiction Roman entsprungen zu sein. Nach dem ich beendet hatte,
    sagte John erst einmal nichts, bevor er dann in einem sehr nachdenklichem Ton sprach. "Wir
    sollten uns da nicht einmischen." Ich dreht mich zu ihm um und sah ihn erstaunt an. "Das ist
    nicht Dein ernst!" "Doch, ist es. Venus hat das Recht ihre Mutter zu sehen und etwas über ihre
    Herkunft zu erfahren."







    geht noch weiter........

  • Kapitel 235


    "Das mag ja sein, John. Aber denkst Du auch an die Gefahren? Weist Du, was diese......
    Alienfrau im Schilde führt?" Ich merkte wie meine Stimme begann hysterisch zu klingen und
    ermahnte mich selber zur Ruhe. "Sie führt gar nichts im Schilde." "Wie kannst Du Dir da so
    sicher sein?" "Bin ich halt." Nun klang er fast schon trotzig. "John, ich bitte Dich. Und was
    ist mit Kim? Venus zieht sie da mit hinein!" "Ayleen nun übertreib nicht." "Ich übertreibe? Ich
    glaube ich stecke mitten in einem falschen Film. UFOs, Aliens, Entführungen. Mein Mann, der
    entführt wurde und schwanger war. John ich habe Angst um die Kinder. Ist das so schwer
    zu verstehen?" "Xio würde Venus nie etwas antun." "Wie kannst Du Dir da so sicher sein?
    Woher willst Du das wissen?" John warf seine Arme nach oben und lachte plötzlich. "Ich
    WEIS es eben!"









    Verstört sah ich ihn an. War das da eben mein Mann, der da mit mir sprach? "John?
    Verschweigst Du mir etwas?" Ein ungutes Gefühl hatte mich beschlichen. John schwieg.
    "John? Ich hätte gerne eine Antwort" drängte ich. "Sie hat mich geimpft" antwortete er und
    ließ mich damit noch weniger durchblicken. "Was meinst Du mit geimpft?" Sein Blick wurde
    starr und ich sah ihm an, dass er angestrengt versuchte sich zu erinnern. "Es wird mir erst
    jetzt bewusst, aber als ich damals in diesem Raumschiff lag, zusammen mit Xio diesen Versuch
    über mich ergehen lassen musste, da war eine Stimme oder ähnliches, in meinem Kopf. Xio´s
    Stimme." Ich lauschte angeregt. Meine Augen mussten groß wie Untertassen geworden sein.
    "Sie ist gut und es geht ihr wirklich nur um ihre Tochter. Sie liebt Venus und sieht sie nicht als
    Experiment. Sie ist anders, als die anderen Aliens." In diesem Moment bekam ich ein schlechtes
    Gewissen gegnüber John, Venus und auch Xio. Betreten sah ich zu Boden wärend John, ohne
    jede Regung im Gesicht, richtung Zimmertür ging. "Wohin gehst Du?" fragte ich ängstlich. Wo
    sollte er im Pyjama schon hingehen? "Ins Bad" antwortete er monoton.










    Ich war völlig verwirrt. Nie hatte John erwähnt, dass er Xio´s Stimme in seinem Kopf hatte
    hören können. Warum? Vertraute er mir nicht? Möglicherweise hatte er dies ja auch wirklich
    verdrängt, so wie er sagte. Und jetzt, als ich ihm davon erzählt hatte, da kam es alles wieder
    zum Vorschein. So etwas gab es doch schließlich. Meinte ich zumindest. Ich musste reden.
    Mit irgend jemandem. Aus dem Bad hörte ich den Wasserhahn der Badewanne. John schien
    zu duschen. Ich entschloß mich dazu Viviane anzurufen. Zwar war sie sicherlich bereits im
    Bett undträumte seelig, doch ich wusste auch, dass ich sie immer anrufen konnte, wenn etwas
    wichtiges war. Und dies war wichtig.









    "Viv, wach auf! Telefon!" Nico stupste seine Frau an, bis sie wach wurde. "Warum gehst Du
    dann nicht selber dran?" brummelte sie verschlafen. "Ich schlafe" antwortete Nico und drehte
    sich auf die andere Seite. Im Untergeschoß klingelte das Telefon immer weiter. "Männer!"
    knurrte Viviane und schwang die Beine aus dem Bett. So schnell sie konnte lief sie hinunter
    und hob den Hörer ab. "Hallo? Es ist mitten in der Nacht. Können Sie nicht ein andermal
    anrufen?" maulte sie. "Viv! Ich bin es Ayleen." "Meine Güte, Ayleen. Was rufst Du mich denn
    um diese Zeit an? Ich dachte ihr wärt im Urlaub?"









    "Ja, sind wir auch. Tut mir leid, dass ich Dich jetzt geweckt habe, aber ich muss einfach mal
    mit Dir quatschen." Viviane kicherte. "Na dazu musst Du eigentlich nicht um diese Uhrzeit
    anrufen. Das kannst Du auch sonst immer, weist Du?" Ich hörte an ihrem Ton, dass sie ncht
    sauer war und sicherlich breit grinste. Sie war eben einfach die beste Freundin, die man nur
    haben konnte.









    "Ich weis es Viv. Aber ich muss jetzt wirklich mal reden." Scheinbar war meine Verzweiflung
    bereits heraus zu hören. "Oha! Hast Du Stress mit John?" "Nein, eigentlich nicht." "Ok, ich
    höre Dir stillschweigend zu." Also begann ich ihr alles zu erzählen, genauso, wie zuvor
    John. Dazwischen gab Viviane Töne wie Oh! Ah! Oha! oder krass! von sich, doch
    ansonsten hörte sie mir zu, bis ich fertig war. "Das ist ja der Hammer! Ich kann Dich verstehen,
    Ayleen, aber John irgendwie auch. Glaubst Du denn, Xio könnte John etwas vorgespielt
    haben?" "Ich weis nicht. So, wie er mir das dargelegt hat, kann ich es mir ganz ehrlich
    nicht vorstellen." "Dann solltest Du Dir keine solchen Sorgen machen. Sollte Venus wirklich
    mehr über ihre Herkunft wissen wollen, dann lass sie. Ihr eigentlichen Wurzeln werden
    dennoch immer bei Euch sein. Dort, wo sie aufgewachsen ist. An Deiner Stelle würde ich mit
    Venus reden." Viviane hatte recht. Komisch, dass es einfacher war auf die Worte einer Freundin
    zu hören, als auf die des eigenen Mannes.









    Nachdem Ayleen sich bei Viviane bedankt und sich auch nochmal für die nächtliche Störung
    entschuldigt hatte, ging Viviane an den Kühlschrank und nahm sich eine Dose Limo heraus.
    Musste sie dann zwar wieder ihre Zähne putzen, doch sie hatte jetzt das Verlangen nach dem
    kalten Getränk. Sie nahm auf der Couch im Wohnzimmer platz und schloß für einen Moment
    die Augen. Ihr eigenes Leben kam ihr plötzlich langweilig gegen das der Lawsons vor. Aber das
    war auch gut so. Sie trank die Limo aus, ging ins Bad und putze sich noch einmal grob über die
    Zähne. Sie war hundemüde. Zurück im Schlafzimmer musste sie Nico im Bett erst einmal zur
    Seite schieben, da er sich halb auf ihre Matratze gerollt hatte.









    "Ahhhh! Sonntagmorgen, herrliches Wetter und Blaubeerpfannkuchen. Ich liebe das Leben!"
    Händereibend kam Nico in die Küche und nahm sich einen Teller, lud einen Pfannkuchen
    darauf und nahm auf einem der Stühle Platz. "Du hättest Dir wenigstens mal etwas anziehen
    können" beschwerte Viviane sich und sah missbilligend auf seine Schlafanzugshose. "Was?
    Es ist Sonntag." Viviane seufzte und gähnte dann herzhaft. Sie hatte ihr Frühstück bereits
    aufgegessen. Nico sah zu ihr herüber und ließ seine Gabel sinken. "Wer war das eigentlich
    heute Nacht am Telefon?" fragte er. "Ayleen. Sie musste reden. Du glaubst nicht, was passiert
    ist." Sie erzählte Nico, was sie wusste. "Puh! Das ist krass. Sicherlich schwer für die Beiden.
    Soll ich einmal mit John reden?" Viviane nickte. "Ja, vielleicht nicht schlecht. Vielleicht hat ja
    auch er einmal das Bedürfnis sich auszusprechen." "Gut. Sobald sie wieder da sind, fahre ich
    mal rüber."








    Fortsetzung folgt.......

  • Ahh, sie hat es ihm gesagt. Das ist gut. Alles andere wäre ihr bestimmt nicht leicht gefallen. Jetzt muss sie nur noch den Töchtern beibringen daß sie das Geheimnis kennt. Venus,glaub ich, nimmt es nicht ganz so tragisch aber Kim?
    Obwohl, so wie die beiden die Mädchen erzogen haben werden sie den Eltern diesen Ausrutscher bestimmt verzeihen. Allerdings wird Kim nun ihre Sachen mit Sicherheit immer gut verstecken.;)
    John´s Reaktion fand ich gut. Im Endeffekt hat wirklich nur Venus das Recht alles über ihre Herkunft rauszufinden. Dazu gehört nun mal auch der Kontakt zu Xio. Ich glaube (hoffe) ja auch das Xio gut ist. Wenn sie wirklich was böses plant, hätte sie Venus ja schon eher mitnehmen können. Es sei denn...Venus war noch zu jung! :devil
    Oh, kaum ist die Fortsetzung da, da warte ich schon ungeduldig auf die nächste. :applaus

    Liebe Grüße
    PeeWee
    [SIZE=1]
    [/SIZE][SIGPIC][/SIGPIC]

  • Huhu!


    Wie immer eine schöne FS! Nun ist es also raus... mh, ich frage mich jedoch nun, wo die stille Post hingehen wird. Inzwischen wissen es nun ja schon vier Personen... nicht dass Nico unter dem Siegel der Verschwiegenheit das ganze auch wieder jemandem erzählt und am Ende kommt doch noch alles raus.


    Ich gebe John und Vivi recht. Ayleen sollte, auch wenn es ihr schwer fällt, Venus das Recht zugestehen, ihre Wurzeln zu erforschen. Sie wird sie auch gar nicht daran hindern können.


    Dass John damals Xios Stimme hörte, muss sie natürlich ziemlich durcheinander machen. Aber wer redet auch scho gerne über sowas? Da kann es gut sein, dass es verdrängt wird.


    Bin gespannt, wie es weitergeht!

  • Hallo Rivi!


    gut, dass Ayleen nun endlich John davon erzählt hat. Aber ich finde, sie sollte auch dringend mit ihrer Tochter/ihren Töchtern sprechen. Nun hat sie es ihrer Freundin erzählt, die ihrem Mann und wem sagt der es weiter?? Die Welt ist klein und am Ende erfährt es Venus über Dritte. Das wäre sehr schlimm.
    Ich bin, wie meine Vorschreiberinnen auch der Meinung, dass Venus ein Recht drauf hat ihre "Wurzeln" zu kennen. Ich habe auch das Gefühl, dass Xio nicht böse ist. Wir haben ja schon von ihrem Leben auf dem anderen Planeten gelesen. Vielleicht kann John seine Frau ja beruhigen.

    Liebe Grüße Tabatha
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • Liebste Rivi


    Da ist ja wieder einiges passiert sowohl in DEINEM Leben als auch bei den Lawsons! Ich freue mich, dass dein Kindlein gesund ist und dein Wunsch nach einem Mädchen in Erfüllung geht!! :kiss


    Die Szene des Grillabends vor den Ferien hat auch mir sehr gefallen, obwohl ich ja , genau wie Innad und du den Sommer nicht besonders mag. Aber Grillen mit guten Freunden ist doch etwas vom Schönsten!


    Ui, ui, Ayleen hat im Tagebuch ihrer Tochter geschnüffelt! Ist nicht schön, aber dennoch verständlich, obwohl sie es nun bereut, und beunruhigt ist.
    Da sie ja nicht weiss, was wir wissen, kann man ihre Sorge und Angst um Venus (und auch Kim) verstehen. Ich denke, so ganz überzeugt ist sie auch von Johns Worten nicht. Vielleicht ist sie am Ende sogar etwas eifersüchtig auf die Alienfrau??


    In Viviane hat sie eine sehr gute Freundin, die sie zu jeder Zeit anrufen kann, das ist jetzt sehr wichtig für sie, da Viviane das Ganze ja auch mehr aus Distanz beurteilen kann.
    Allerdings frage ich mich auch, warum John seiner Frau nie von der Stimme, die er gehört hat, erzählt hat. Verbindet ihn doch mehr mit Xio als er selber zugeben will? Oder wollte er schlicht und einfach Ayleen nicht noch mehr beunruhigen?


    Ich freue mich auf die nächste Fortsetzung !


    Liebe Grüsse
    Jane
    :knuddel