Eure lieblings Buchzitate

  • James Howe – Augenblicke:

    Es fiel ihr leichter zu glauben, unsichtbar zu sein, wenn es weniger Augen gab, die sie sehen konnten. Was würden sie schon sehen? Ein knochiges Mädchen mit offenen braunen Haaren, die ihr um das Gesicht und die Schultern fielen. Ein ausgebeultes T-Shirt und rosa und taubenblaue Gummilatschen, der eine von einem Klebestreifen zusammengehalten.
    Das war alles. Nur ihr Körper, nur ihre Kleidung. Sie würden sie nicht sehen.
    Nein.

    "Mein lieber Junge (...) Ich liebe dich, mein lieber Junge. Sogar nach all diesen Jahren. Es tut mir Leid, dass ich diese Worte nie gesagt habe, aber ich hoffe, du weißt, dass sie in mir waren. ich habe auf jede Art versucht, es dir zu zeigen. Wenn du jetzt hier wärst, ich würde es dir jeden Tag, jede Minute sagen, oh ich schwöre, ich würde es tun, oh, mein Junge (...) Mein Junge, mein Sohn. Wie konnte ich dich gehen lassen? ich werde mir das nie vergeben nie, und ich schwöre, ich will nie jemanden so lieben, wie ich dich geliebt habe. ich weis du bist bei den Engeln im und ich bin hier auf der Erde, aber (...)" Christ dachte an das Papier, das neben Jennys Bein lag. Er dachte an die letzten Worte, die Worte, die Hot Toddy nicht laut gelesen hatte. Ich weiß, du bist mit den Engeln und ich bin hier auf der Erde, aber wir sind beide tot mein lieber Junge. Mein Michael. Bitte... Christ war sicher, dass er wusste, was sein Vater weiter hatte schrieben wollen. Vergib mir.

    Und jetzt lag in ihrer Hand eine einfache Schneckenmuschel, noch dazu eine zerbrochene.
    "Wozu willst du sie haben?" fragte Evan. "Sie ist nicht perfekt."
    "Genau", sagte seine Mutter. "Deshalb wollte ich sie - weil sie nicht perfekt ist. Weil sie zerbrochen ist, aber noch immer schön. Findest du nicht auch?" (...) Seine Mutter lächelte. "Wenn man jung ist, will man nichts, was nicht perfekt ist. Man glaubt, etwas stimmt damit nicht. "
    "So wie Callie nichts essen will, das irgendeinen braunen Fleck hat", sagte Evan. (...)

    "Natürlich. Wir waren alle so. Wir haben am Anfang gedacht, es gäbe etwas Perfektes und es wäre falsch von uns, uns mit weniger zufrieden zu geben. Erst wollten wir nichts mit braunen Flecken essen. Dann hassten wir uns, weil wir unsere eigenen braunen Flecken hatten - Pickel oder zu große Ohren oder zu dünne Beine. (...) Und wenn wir uns die Zukunft vorstellen, kommen Bilder in unseren Köpfen aus Zeitschriften oder Filmen. Hübsche Zimmer und eine perfekte Familie und eine Art des Glücks, das glänzt wie einer dieser Fußböden, der gerade von der glücklichen Hausfrau gewachst wurde und deren Glanz sie bewundert. Und sogar wenn wir erwachsen sind, können wir uns nicht von der Idee befreien, dass Perfektion etwas wäre, das uns, ich weiß nicht, zusteht, irgendwie. (...) Der Punkt ist, dass etwas, was ich für perfekt gehalten habe, zerbrochen ist, und ich muss nun die Schönheit in dem finden, was da ist, anstatt in dem, von dem ich dachte, es wäre da. Wie diese Muschel. Ich kann meine zeit damit verbringen, mir zu wünschen, sie wäre perfekt, und mir vorzustellen, wie sie hätte sein können, oder ich kann sehen, wie schön sie gerade so ist, wie sie ist. Und sie ist schön. Wenigstens für mich. Für meine Augen."

    Er könnte gesagt haben, er sei stehen geblieben, um zuzuhören, aber so war es nicht. Es war eher so, als hätte die Musik einen langen Arm aus dem haus gestreckt und um ihn geschlungen, als hielte sie ihn fest, während die Stimme in seinem Ohr weinte. Evan, ich bin so traurig, hörst du es? Hörst du, wie traurig ich bin? Evan, Evan, ich weine. Mein Herz bricht. Ich bin voller Kummer und Schmerzen.

    „Bitte, Dad, hör auf.“
    Ohne Warnung diesmal, ihr Kopf unter Wasser, sie war nicht vorbereitet, konnte nicht atmen, hatte keine Wahl, sogar wenn es bedeutete, dass sie später bestraft würde, falls es ein Später gab; sie sammelte die ganze Kraft, die ihr verblieben war, in ihren Händen, ballte sie zu Fäusten und schlug blindlings los, wo ihr Vater war, sie schlug ihn, so fest sie konnte, sie dachte nicht daran, was sie tat, sie versuchte zu überleben, zu überleben, versuchte nur zu überleben…

    (…) beobachtete sie, wie sie es immer tat, beobachtete sich selbst, nicht sich selbst, ihren Körper, während er tat, was er ihrem Körper tat, zog sich selbst weg von dem Schmerz, weg von der Erniedrigung, dem Hass, JA, dem Hass.

    Als könnte er ihre Gedanken lesen, schaute er sie an und zischte: „Bist du jetzt glücklich?“ Er fuhr sich mit der fleischigen Zunge über die trockenen Lippen. „Bist du glücklich?“
    Seine Frage durchfuhr sie wie eine elektrischer Schlag – nicht wegen der Bösartigkeit, die sich dahinter verbarg, seinem armseligen letzten versuch, sie zu verletzen (…)


    Soooo viele schöne Stellen in dem Buch. <3

    [INDENT][INDENT][INDENT][h=3]Nimm ein Kind bei der Hand
    und lass dich von ihm führen.
    Betrachte die Steine, die es aufhebt
    und höre zu, was es dir erzählt.
    Zur Belohnung zeigt es dir eine Welt,
    die du längst vergessen hast.
    [/h][/INDENT]
    [/INDENT]
    [/INDENT]

  • Ist vielleicht nicht jedermans Sache, aber ich mag's:


    Aus Hamlet von William Shakespeare:


    Bevor das Salz höchst frevelhafter Tränen
    Der wunden Augen Röte noch verließ,
    War sie vermält - O schnöde Hast, so rasch
    In ein blutschänderisches Bett zu stürzen!
    Es ist nicht und es wird auch nimmer gut.
    Doch brich, mein Herz! Denn schweigen muss mein Mund.


    Habe erst die ersten fünf Szenen gelesen, aber diese Stelle finde ich irgendwie gut. Vorallem die letzten zwei Sätze.

    [SIZE=3][SIZE=1]
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    Einmal editiert, zuletzt von yukki ()

  • aus Harry Potter und der Stein der Weisen:


    Es war ein klarer, ein wenig windiger Tag, und das Gras wellte sich unter ihren Füßen, als sie den sanft abfallenden Hang zu einem flachen Stuück Rasen auf der gegenüberliegenden Seite des verbotenen Waldes hinuntergingen, dessen Bäume in der Ferne dunkel wogten.

    † 08/22/12

    and I know it's hard when you're falling down
    but it's a long way up once you've hit the ground
    get up now, get up

  • aus Zerbrechlich von Jodi Picoult, so ein schönes Buch....:D

    ....Einen Fehler zu machen war eine Sache; ihn immer wieder zu begehen eine ganz andere. Ich wusste, was passierte, wenn man jemanden zu nahe an sich heranließ, bis man glaubte,
    geliebt zu werden: Man wurde enttäuscht. Verlass dich auf jemanden, und du wirst ins Geschicht geschlagen. Denn wenn du ihn brauchst, ist er nicht mehr da. Entweder das, oder man
    vertraute sich jemanden an und vergrößerte dessen Probleme noch. Man hatte nur sich selbst, und wenn man selbst nicht zuverlässig war, war das ziemlich scheiße.....

    [SIZE=4]Für Shakespeare ist die Liebe eine Krankheit, die oft genug zum Tode führt. Je länger ich lebe, desto mehr bin ich geneigt ihm zu glauben... [/SIZE]

  • "Es ist weniger schlimm im Kampf um seine Träume ein paar Schlachten zu verlieren als zu sterben ohne zu wissen wofür man gekämpft hat."


    aus: Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte von Paulo Coelho
    wirklich schlimmer titel für ein buch, aber es ist wunderschön!

    [COLOR="White"][CENTER]Was mich nicht umbringt macht mich stärker[/CENTER][/COLOR]

  • William Shakespeare - Sommernachtstraum.


    'O Huldin! Schönste! Göttin meiner Wahl! Womit vergleich ich deiner Augen Strahl? Kristall ist trübe.
    O wie reifend schwellen Die Lippen dir, zwei küssende Morellen! Und jenes dichte Weiß, des Taurus Schnee,
    Vom Ostwind rein gelächelt, wird zur Kräh, Wenn du die Hand erhebst. Laß mich dies Siegel Der Wonne küssen,
    aller Reinheit Spiegel!'

    [CENTER][SIZE=2]My 0.00000001 percent chance of marrying Alex Gaskarth still beats [/SIZE]
    [/CENTER][CENTER][SIZE=2] your 0 percent chance of marrying Edward Cullen. [/SIZE]
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  • Cornelia Funke: Tintenblut


    >>Geschichten haben nie ein Ende, Meggie<<, hatte er mal zu ihr gesagt, >>auch wenn uns die Bücher das gern vorgaukeln. Die Geschichten gehen immer weiter, sie enden ebenso wenige mit der letzten Seite, wie sie mit der ersten beginnen.<<
    S.57


    Am längsten hatte sie darüber nachgedacht, welches Buch sie mitnehmen sollte. Ohne eins fortzugehen wäre ihr vorgekommen, als würde sie ohne Kleider aufbrechen, aber es durfte nicht schwer sein, also kam nur ein Taschenbuch in Frage. >>Bücher in Badekleidern<<, nannte Mo sie, >>schlecht gekleidet für die meisten Anlässe, aber im Urlaub eine praktische Sache.<<
    S.117


    Kinder!, dachte Fenoglio, während er auf das Feuer zuschritt, an dem er den Schwarzen Prinzen entdeckt hatte. Sie sind überall gleich. Gierige kleine Biester, aber die besten Zuhörer, egal, in welcher Welt. Die allerbesten.
    S.155


    >>Mach dir nichts draus, dass du nicht sprechen kannst<<, hatte Staubfinger oft zu ihr gesagt. >>Die Leute hören eh nicht zu, oder?<<
    S. 330


    Ihr Aug ist nicht so hell wie Sonnenlicht;
    ihr Mund hat nicht die Röte von Granaten;
    scheeweiß ist Schnee, ihr Busen ist es nicht;
    das Haar sei Gold? Ihr Gold ist schwarz geraten.
    William Shakespeare, Sonett
    S.459


    >>Sie sind alle grausam<<, sagte er. >>Die, aus der ich komme, die, aus der du stammst, und diese hier. In deiner Welt sieht man die Grausamkeit vielleicht nicht gleich, sie ist versteckter, aber da ist sie trotzdem.<<
    S.490


    In solchem Tempel kann nichts Böses wohnen.
    Denn hätt das Böse solche schöne Wohnung,
    Dann würd das Gute bei ihm leben wolln.
    William Shakespeare, Der Sturm
    S.493


    Alle Wörter sind mit derselben Tinte geschrieben,
    >>Fleur<< (Blume) und >>peur<< (Furcht) sind fast gleich,
    Und ich kann >>sang<< (Blut) auf einer ganzen Seite
    schreiben,
    Von oben bis unten, es wird sie nicht beflecken,
    Und mich auch nicht verletzen.
    Philippe Jaccottet, Parlet
    S.508

    [CENTER][SIGPIC][/SIGPIC]
    [SIZE="3"][FONT="Palatino Linotype"][COLOR="LemonChiffon"]My name is Dean Winchester.
    I'm an Aquarius, I enjoy sunsets, long walks on the beach and frisky women.[/COLOR]
    [/FONT][/SIZE][/CENTER] [SIZE="3"][FONT="Palatino Linotype"][COLOR="LemonChiffon"][RIGHT]&#9829;[/RIGHT][/COLOR][/FONT][/SIZE]

  • "Was ist Jake?", fragte ich.
    "Ich will dir noch etwas sagen, Bella...aber ich fürchte, es klingt reichlich abgedroschen."
    Ich seufzte. Jetzt kam die Fortsetzung unseres Gesprächs im Kino."Schieß los."
    "Es ist nur - ich weiß, dass du oft unglücklich bist. Und auch wenn es dir vielleicht nicht hilft, sollst du doch wissen, dass ich immer für dich da bin. Ich lass dich nie im Stich - du kannst immer auf mich zählen, das verspreche ich dir. Mann, das klingt wirklich abgedroschen. Aber jetzt weißt du's, okay? Dass ich dir nie im Leben wehtun würde?"


    Bis zur Mittagsstunde.

  • David Nichols, Zwei an einem Tag, ziemlich am Anfang des Buches.. eine Stelle, die ich echt klasse fand.


    Eine der Hauptfiguren, Emma, erklärt einem neuen Kollegen wunderbar zynisch ein paar Grundlagen der Arbeit im Tex-Mex-Restaurant Loco Caliente.


    "Loco Caliente bedeutet verrückt und heiß, 'heiß' weil die Klimaanlage kaputt ist, und 'verrückt' muss man sein wenn man hier isst. Oder arbeitet. Mucho, mucho loco. Ich zeig dir wo du dein Zeug lassen kannst. (...) Das ist dein Schließfach. Es ist nicht abschließbar. Und versuch gar nicht erst, deine Uniform über Nacht hierzulassen, sie wird nur geklaut Gott weiß warum. Die Geschäftsleitung rastet aus wenn du die Kappe verlierst. Sie tauchen dich mit dem Gesicht voran in die scharfe Barbecuesoße... (...) Die Mittagspause dauert zwanzig Minuten, und du kannst alles von der Karte haben, außer den Riesengarnelen, was man als Glück im Unglück bezeichnen kann. Finger weg von den Riesengarnelen, wenn dir dein Leben lieb ist. Das ist Russisches Roulette, eine von sechs kann dich umbringen."


    (...)


    "Mach dir keine Hoffnungen, das ist nur die Speisekarte. Kein Schatz weit und breit, Compadre, bloß 48 Gerichte, alles Abwandlungen unserer fünf Tex-Mex-Grundnahrungsmittel - Hackfleisch, Bohnen, Käse, Hühnchen und Guacamole. Von Osten nach Westen haben wir Hühnchen auf Bohnen unter Käse, Käse auf Hühnchen unter Guacamole, Guacamole auf Hack auf Hühnchen unter Käse..."
    "Aha, verstehe..."
    "...hin und wieder werfen wir nur so zum Spaß noch Reis oder ein paar rohe Zwiebeln rein, aber richtig spannend wird's bei den Fladen. Weizen oder Mais, das ist hier die Frage."
    "Weizen oder Mais, geht klar..."
    "Tacos sind aus Mais-, Burritos aus Weizenmehl. Allgemein kann man sagen, wenn's zerbröselt und dir die Hand ankokelt, ist es ein Taco, und wenn's auseinanderfällt und dir rohes Fett den Arm runterläuft, ist es ein Burrito. (...) Das weiße Zeug hier soll saure Sahne sein, ist aber weder sauer noch Sahne, bloß irgendein hydrogenisiertes Fett, glaube ich. Ein Abfallprodukt der Benzingewinnung. Ganz praktisch, wenn man sich einen Absatz ankleben will, aber ansonsten..."



    Das Buch ist übrigens ein wirklich großartiger Roman über zwei Menschen, die viel zu lange aneinander vorbeileben, obwohl sie eigentlich zusammengehören. So kann man das glaub ich zusammenfassen. Ich les im Moment zum zweiten Mal und ich liebe, wie lebensnah es ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von simplydead ()

  • Ich habe gerade angefangen "Grabesgrün" von Tana French zu lesen und finde ihren Schreibstil einfach großatrig- Der Inhalt soll's auch sein, habe aber gerade erst den Prolog gelesen.. (:


    "[...] dieser Sommer ist vollmundig und verschwenderisch in einem warmen klaren Siebdruckblau. Dieser Sommer explodiert auf der Zunge und schmeckt nach Grashalmen, eurem eigenen sauberen Schweiß, nach Doppelkeksen, aus denen die Cremefüllung quillt, und geschüttelten Flaschen roter Limonade, dem klassischen Baumhauspicknick. Er prickelt euch auf der Haut, wie der BMX-Fahrradwind im Gesicht, wie Marienkäferbeinchen auf den Armen. [...] Er beginnt jeden Tag mit dem Klingeln des Eiswagens und eurem besten Freund, der an die Tür klopft, beendet ihn mit einer langen, gemächlichen Dämmerung und den Silhouetten eurer Mütter, die euch von der Haustür aus über die Balzrufe der Fledermäuse hinweg zum Abendessen rufen."


    "Eins dürfen sie nicht vergessen: Ich bin Ermittler. Unser Verhältnis zur Wahrheit ist grundsätzlicher Art, aber rissig, verwirrend gebrochen wie gesplittertes Glas. Wahrheit ist das Kernstück unseres Berufs, das Endspiel bei jedem Zug, den wir machen, und wir verfolgen sie mit Strategien, die sorgsam aus Lügen und Verschleierung und jeder Spielart von Betrug zusammengesetzt sind."

    2 Mal editiert, zuletzt von Joanna. ()

  • Andreas Steinhöfel, Die Mitte der Welt (1998)


    “Stell dir das Leben vor wie ein großes Haus mit vielen Zimmern, Phil. Einige dieser Zimmer sind leer, andere voller Gerümpel. Manche sind groß und voller Licht, und wieder andere sind dunkel, sie verbergen Schrecken und Kummer. Und ab und zu — nur ab und zu, hörst du? — öffnet sich die Tür zu einem dieser schrecklichen Zimmer und du musst hineinsehen, ob du willst oder nicht. Dann bekommst du große Angst, so wie jetzt. Weißt du, was du dann tust?”
    Ich schüttelte den Kopf.
    “Dann denkst du daran, dass es dein Leben ist — dein Haus, mit deinen Zimmern. Du hast die Schlüssel, Phil. Also schließt du die Tür zu diesem schrecklichen Zimmer einfach zu.”
    “Und dann werfe ich den Schlüssel weg!”
    “Nein, das darfst du nicht tun, niemals“, erwiderte Tereza ernst. „Denn eines Tages spürst du vielleicht, dass nur durch dieses schreckliche Zimmer der Weg in einen größeren, schöneren Teil des Hauses führt. Und dann brauchst du den Schlüssel. Du kannst deine Angst für eine Weile aussperren, aber irgendwann musst du dich ihr stellen.”
    “Wenn ich größer bin?”
    “Größer und mutiger, mein Kleiner.” Tereza streichelte mir mit dem Handrücken über die Schläfe. „Und vielleicht auch nicht mehr allein.“



    Unglaubliches Buch, nach all den Jahren immer noch.

  • "Du bist wie eine kleine Puppe", sagte er neckend."Eine Porzellanpuppe."


    "Meine Gefühle werden sich aber nicht ändern", sagte ich, und obwohl ich versuchte, normal zu sprechen, hörte ich selbst, wie traurig das klang.
    Jetzt sah er nachdenklich aus, nicht länger zu Scherzen aufgelegt. "Es ist immer noch der andere, oder?"
    Ich zuckte zusammen. Komisch, dass er offenbar instinktiv den Namen vermied - so ähnlich wie vorhin im Auto mit der Musik. Er hatte so vieles von mir mitbekommen, ohne dass ich je darüber gesprochen hätte.


    "Darf ich dir dazu eine Frage stellen?", sagte er, immer noch sarkastisch. "Das würde ich im Leben gern wissen."
    "Was für eine Frage?", sagte ich argwöhnisch.
    "Wegen der Vampirgeschichte, die ich dir erzählt habe."
    "Ich starrte ihn wachsam an, unfähig zu sprechen. Er fragte trotzdem.
    "Hast du es wirklich nicht gewusst?" Seine Stimme war jetzt wieder heiser. "Hast du erst von mir erfahren, was er war?"


    "Warum machst du das?", fragte er. Er zog leicht an meinem Arm, aber als er merkte, dass ich nicht so leicht losließ, gab er auf. Ich hatte noch nicht mal gemerkt, dass ich die Arme um die Brust geschlungen hatte. "Das machst du immer, wenn du dich aufregst. Warum?"
    "Es tut weh, an sie zu dnken", flüsterte ich. "Dann ist es, als könnte ich nicht atmen...als würde ich in Stücke zerfallen..."
    Es war verrückt, wie viel ich Jacob jetzt anvertraute. Wir hatten keine Geheimnisse mehr voreinander.
    Er strich mir übers Haar. "Es ist alles gut, Bella, alles gu. Ich fange nicht wieder davon an. Entschuldige."


    Jacob legte seine warme Wange an mein Haar.
    Wenn ich das Gesicht jetzt zur Seite drehen, wenn ich die Lippen an seine nackte Schulter drücken würde..ich wusste ganz genau, wie es dann weitergehen würde. Heute Abend würde ich nichts mehr erklären müssen.
    Aber konnte ich das tun? Konnte ich mein Herz verraten um mein armseliges Leben zu retten?
    [...]
    Ich erstarrte.
    Jacob spürte, dass ich mich steif machte, ließ mich los und öffnete die Tür.


    ----------
    "It's like i can't breathe... like I'm breaking into pieces..."

  • Mir gefällt besonders gut aus dem
    Kleinen Prinz von von Antoine de Saint-Exupéry:


    Was man sich einmal im Leben vertraut gemacht hat,
    dafür ist man Zeit seines Lebens verantwortlich.


    Ich fürchte, die meisten verstehen, das entweder nur
    halb oder garnicht, bei all der Ignoranz außenrum.

    Die Tanja

  • Es ist völlig in Ordnung, wenn man sich selbst über Familienmitglieder beklagt, wenn man über sie herzieht und sie kritisiert, aber wehe, es tut jemand anderes! In diesem Moment stellt man sich hin, strafft die Schultern und beweist absolute Loyalität.
    (Markus Zusack, Die Bücherdiebin)


    Es war einer von jenen Abenden, wo man sich nach etwas sehnt, und man weiß nicht, wonach.
    (Astrid Lindgren, Der Drache mit den roten Augen)


    Für sich selbst eine Ausnahme zu machen ist natürlich die Regel.
    (Irene Dische, Clarissas empfindsame Reise)


    Auch Freundschaften mündeten in den Fluss der Zeit und verschwanden darin. Und im Rückblick erwiesen sie sich als Rinnsale und nicht als anschwellende Bäche, wie man gerne geglaubt hätte.
    (Lukas Hartmann, Bis ans Ende der Meere)


    [...] und alle männlichen Hauptdarsteller spannen abwechselnd ihre Kiefermuskeln, um zu zeigen, dass sie unter enormem emotionalem Druck stehen [...]
    (J. D. Salinger, Franny und Zooey)

    [SIZE="3"][center][FONT="Garamond"]
    Das ist nicht die Sonne, die untergeht,
    sondern die Erde, die sich dreht.[/FONT][/center][/SIZE]

  • "This is what you get, when you speak."


    - aus Speak von Laurie Halse Anderson

    † 08/22/12

    and I know it's hard when you're falling down
    but it's a long way up once you've hit the ground
    get up now, get up

  • "Humans are the only animals that blushes, laughs, has religion, wages war and kisses with lips. So in a way, the more you kiss with lips, the more human you are."
    aus Extremely Loud & Incredibly Close, Jonathan Safran Foer

    [CENTER][SIZE=1]Man läuft Gefahr, ein bisschen zu weinen, wenn man sich hat zähmen lassen.[/SIZE]
    [/CENTER]

  • Good ol' Goethe wurde hier ja schon öfters zitiert, also fang ich auch gleich damit an:

    Am 16. Junius: "...Kurz und gut, ich habe eine Bekanntschaft gemacht, die mein Herz näher angeht. ... Einen Engel, Pfui! Das sagt ein jeder von der Seinigen, nicht war? Und doch bin ich nicht imstande dir zu sagen wie sie vollkommen ist, warum sie vollkommen ist...":anbet

    Am 30. Julius: "Albert ist angekommen...der Bräutigam ist da!":haue

    Am 20. Dezember um eilfe: " In diesen Kleidern, Lotte, will ich begraben sein, du hast sie berührt, geheiligt!":tito
    Aus "Die Leiden des jungen Werther"

    Dann hätt ich da noch den viel zitierten "Hamlet" von Willi Shakespeare:
    5. Aufzug, 2. Szene, Hamlets Tod:
    "Gute Nacht, meine süßer Fürst, und Engelsscharen singen dich zur Ruh!"
    ("Good-night, sweet prince and flights of angels sing thee to thy rest!"

    kommt übrigens auch in der Verfilmung von "Interview mit einem Vampir" vor: "Gute Nacht, mein süßer Prinz, mögen Teufelsscharen dich auf ihren Schwingen zur Ruhe tragen!"

    Und zu guter Letzt will ich auch noch aus dem "Buch der Bücher" zitieren (Das Neue Testament, röm.-kath.-Gesamfassung):
    Offenbarung (auch Apokalypse) 2, 13:
    "Ich weiß, wo du wohnst, es ist dort, wo der Thron des Satans steht."
    Offenbarung 21,1: (Die wird der/die Eine oder Andere vielleicht aus "Titanic" kennen...)
    "Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neu Erde, denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr."
    21,3 - 4:
    "Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein und Er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal, denn was früher war, ist vergangen!"